Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
SERIENNUMMER:_______________
INHALTSVERZEICHNIS
1. ALLGEMEINES...........................................................................................................................................3
1.1. VORBEMERKUNG: .................................................................................................................................3
1.2. HERSTELLER:........................................................................................................................................3
1.3. HAUPT- ABMESSUNGEN: ......................................................................................................................3
1.4. MOTOR ..................................................................................................................................................5
1.5. PROPELLER...........................................................................................................................................5
1.6. MINDESTAUSRÜSTUNG .........................................................................................................................5
1.7. EMPFOHLENE ZUSATZAUSRÜSTUNG ....................................................................................................5
2. BETRIEBSGRENZEN ................................................................................................................................6
2.1. FLUGGESCHWINDIGKEITEN ...................................................................................................................6
2.2. BESCHLEUNIGUNGEN ...........................................................................................................................6
2.3. REIFENDRÜCKE ....................................................................................................................................6
2.4. BELADUNG UND SCHWERPUNKTBEREICH: ...........................................................................................6
2.5. MOTORSPEZIFISCHE BETRIEBSGRENZEN ............................................................................................7
2.6. SONSTIGE BESCHRÄNKUNGEN.............................................................................................................8
3. NOTVERFAHREN ......................................................................................................................................9
3.1. ÜBERZIEHEN .........................................................................................................................................9
3.2. UNBEABSICHTIGTES TRUDELN .............................................................................................................9
3.3. NOTLANDUNG .......................................................................................................................................9
3.4. NACH EINEM ÜBERSCHLAG AM BODEN ..............................................................................................10
3.5. BENUTZUNG DES RETTUNGSGERÄTS.................................................................................................11
3.6. MOTORAUSFALL..................................................................................................................................11
3.7. VERGASER- ODER TRIEBWERKSBRAND .............................................................................................12
3.8. KÜHLMITTELVERLUST .........................................................................................................................13
3.9. ÖLVERLUST.........................................................................................................................................13
3.10. AUSFALL DER KLAPPENSTEUERUNG ..................................................................................................13
3.11. AUSFALL DES DYNON EMS (WENN INSTALLIERT)..............................................................................14
4. NORMALVERFAHREN ...........................................................................................................................15
4.1. CHECKLISTEN ZU DEN NORMALVERFAHREN ......................................................................................15
4.2. VORFLUGKONTROLLE .........................................................................................................................18
4.3. PASSAGIEREINWEISUNG .....................................................................................................................19
4.4. ANLASSEN DES MOTORS ....................................................................................................................20
4.5. VOR DEM START .................................................................................................................................20
4.6. START UND STEIGFLUG ......................................................................................................................20
4.7. REISEFLUG..........................................................................................................................................21
4.8. KURVENFLUG ......................................................................................................................................22
4.9. ÜBERZIEHEN .......................................................................................................................................23
4.10. LANDEANFLUG UND LANDUNG ............................................................................................................23
4.11. ABSTELLEN DES MOTORS ..................................................................................................................24
4.12. KONTROLLE DES NOTSENDERS (ELT)...............................................................................................25
5. FLUGLEISTUNGEN .................................................................................................................................26
5.1. FLUGLEISTUNGEN BEI MTOW 472,5 KG ...........................................................................................26
5.2. STARTSTRECKENBERECHNUNG .........................................................................................................26
5.3. STEIGLEISTUNGSBERECHNUNG..........................................................................................................26
6. GEWICHT UND SCHWERPUNKT, AUSRÜSTUNG ..........................................................................27
6.1. MASSEGRENZEN .................................................................................................................................27
6.2. WÄGUNG .............................................................................................................................................27
6.3. BERECHNUNG DES FLUGGEWICHTSSCHWERPUNKTS ........................................................................29
1. ALLGEMEINES
1.1. Vorbemerkung:
Jeder Pilot muss sich mit den spezifischen Eigenschaften von UL- Geräten vertraut
machen (UL = Ultraleichtflugzeug, Luftsportgerät). Dieses Flug- und
Betriebshandbuch ist vor dem ersten Flug mit diesem Baumusters gründlich zu
studieren. Ebenso die Betriebs- und Wartungshandbücher des Rettungsgerätes, des
Motors und aller gegebenenfalls eingebauten Ausrüstungsgegenstände wie Dynon
EFIS / EMS o.ä.
UL- Motoren sind keine zertifizierten Flugmotoren! Der Flugweg muss immer so
gewählt werden, dass eine Landung bei Motorausfall gefahrlos möglich ist.
Die CTSW ist ein VFR Flugzeug. Aufgrund der hohen Reisegeschwindigkeiten und
der großen Reichweite kann leicht in meteorologisch kritische Wetterbedingungen
eingeflogen werden. Der Einflug in IFR Bedingungen durch VFR Piloten ist extrem
gefährlich, als verantwortlicher Pilot eines Flugzeuges sind Sie für ihre eigene
Sicherheit und die Ihres Passagiers, sowie für die Sicherheit Dritter verantwortlich.
Vermeiden Sie deshalb jede Gefährdung.
! WARNUNG
Zum Reinigen der CTSW dürfen sowohl für die Struktur als auch für die
Fensterflächen nur Alkalifreie Reinigungsprodukte verwendet werden!
1.2. Hersteller:
Flight Design GmbH
Sielminger Str. 65
D - 70771 L.-Echterdingen
1.3. Haupt- Abmessungen:
Spannweite 8,60 m
Länge 6,61 m
Flügelfläche 9,98 qm
1.4. Motor
Als Antrieb der CTLS wird ausschließlich der Motor Rotax 912 ULS mit 100 PS
Nennleistung eingesetzt. Detaillierte informationen zum Motor sind unter
Zugrundelegung der jeweiligen Motorennummer bei Rotax im Service- bereich
erhältlich.
Motorprinzip: Vierzylinder-Viertakt-Otto-Boxer-Motor
Kühlung: Zylinderköpfe wassergekühlt
Nennleistung: 73,5 KW / 100 PS bei 5.800 1/min
Vergasertyp: Bing-Gleichdruckvergaser
Zündung: Elektronisch gesteuerte Doppelzündung
UntersetzungPropellergetriebe: 2,43 : 1
1.5. Propeller
Für die CTLS sind verscheidene Propeller erhältlich. Für jeden dieser Propeller gibt
es Bedienungs- und Wartungshandbücher des Herstellers, die dem Flugzeug bei
Auslieferung beigelegt werden und die gesondert zu beachten sind. Folgende
Propeller sind für die CTLS zugelassen:
Neuform CR3-65-47-101,6’’ 3-Blatt
Kunststoffpropeller, einstellbar
Neuform CR3-V-R2H mit 1,70m Durchmesser, 3-
Blatt Kunststoff- Verstellpropeller
hydraulisch
Kaspar-Brändel KA1 mit 1,60m Durchmesser, 3 Blatt
Kunststoffpropeller, verstellbar
1.6. Mindestausrüstung
Fahrtmesser bis min. 350 km/h
Höhenmesser mit hPa- Korrekturskala
Anschnallgurt vierteilig, für jeden Sitz
Magnetkompass mit Deviationstabelle
Flugzeugpapiere diverse nach Land
1.7. Empfohlene Zusatzausrüstung
Rettungsgerät je nach länderspez. Regelung,
vorgeschrieben u.A. in Deutschland und
Österreich
Notsender ELT Vorgeschrieben u.A. in Österreich
Funkgerät mit Intercom und Headset
Transponder Mode S
Beleuchtung Anti-Collision-Light (ACL) und
Positionsleuchten, Landescheinwerfer
2. BETRIEBSGRENZEN
2.1. Fluggeschwindigkeiten
Überziehgeschwindigkeit vs1 Klappen -12°
85 km/h IAS
vs1 Klappen 0°
75 km/h IAS
vs0 Klappen 40°
65 km/h IAS
Manövergeschwindigkeit va 184 km/h IAS
Zulässige Höchstgeschwindigkeit Klappen 0° vfe 184 km/h IAS
Klappen 15° vfe 148 km/h IAS
Klappen 30°, 40° vfe 115 km/h IAS
Höchstgeschwindigkeit bei böigem Wetter vra 245 km/h IAS
Gefahrenbereich 245 – 276 km/h IAS
Höchstzulässige Geschwindigkeit vne 276* km/h IAS
* Die getestete Höchstgeschwindigkeit (VNE) ist 301 km/h, sie ist jedoch durch die maximale Auslösegeschwindigkeit des
eingebauten Rettungsgeräts beschränkt!
Kraftstoffinhalt: 130 l
(2 Flügeltanks à 65 l)
Ausfliegbare Kraftstoffmenge: 128 l
Warnung: AVGAS belastet durch den hohen Bleigehalt die Ventilsitze und bildet
erhöhte Brennraumablagerungen. Es sollte daher nur im Falle von
Dampfblasenproblemen eingesetzt werden, oder wenn MOGAS nicht
verfügbar ist.
Warnung: Bei Verwendung von Avgas ist auf die richtige Ölsorte zu achten.
Details hierzu liefert das jeweils gültige ROTAX- Motorenhandbuch
Warnung: Die hier angegebenen Motordaten stellen nur einen Auszug dar.
Vollständige und verbindliche Daten entnehmen Sie bitte dem
entsprechenden Motoren-Handbuch der Firma Rotax in seiner jeweils
gültigen Fassung!
2.6. Sonstige Beschränkungen
Warnung: Das Flugzeug ist nicht für Kunstflug zugelassen!
Flüge dürfen nur am Tage nach Sichtflugbedingungen durchgeführt werden.
Flüge bei Vereisungsgefahr sind nicht zulässig. Steilkurven sind zu unterlassen.
Bei stark böigem Wind oder Windgeschwindigkeiten am Boden von über 40 km/h ist
der Flugbetrieb einzustellen.
3. NOTVERFAHREN
3.1. Überziehen
Bei Überziehen im Geradeausflug verhält sich das Flugzeug unspektakulär. Der
Normalflugzustand wird durch Nachlassen des Höhenruders, Fahrtaufnahme und
sanftes Abfangen wieder eingestellt.
Der Höhenverlust beim Abfangen beträgt maximal 50m. Dabei tritt keine
Längsneigung von mehr als 25° auf.
Beim Überziehen im 30° Kurvenflug besteht keine Trudelneigung des Flugzeugs. Der
Normalflugzustand wird durch Nachlassen des Höhenruders, Fahrtaufnahme und
sanftes Abfangen mit Korrektur der Querneigung wieder eingestellt.
Der Höhenverlust beim Abfangen beträgt maximal 60m. Dabei tritt keine
schrägneigung größer 60° auf.
3.2. Unbeabsichtigtes Trudeln
Beim normalen Überziehen, auch im Kurvenflug, hat das Flugzeug keine Neigung,
unbeabsichtigt ins Trudeln zu gelangen.
Sollte das Flugzeug entgegen der Betriebsanweisungen dennoch ins Trudeln
gebracht werden, kann dieser Zustand leicht wie folgt beendet werden:
Alle Ruder in Neutralstellung
Seitenruder leicht entgegen der Drehrichtung
Reduzieren der Leistung
Sanftes Abfangen in Neutral- Fluglage
Warnung: Da es sich bei diesem Flugzeug um ein aerodynamisch sehr
hochwertiges Fluggerät mit geringem Luftwiderstand handekt, nimmt es
im steilen Sinkflug sehr schnell Fahrt auf. Daher ist beim Ausleiten und
Abfangen besonders auf die Betriebsgrenzen Geschwindigkeit, Stärke
des Ruderausschlags und Lastvielfache zu achten.
Warnung: Sollten die Versuche, das Flugzeug abzufangen, scheitern oder das
Abfangen aufgrund zu geringer Höhe zweifelhaft erscheinen, ist das
Rettungsgerät zu betätigen.
3.3. Notlandung
Eine Notlandung kann aus unterschiedlichsten Grüden notwendig werden. Neben
konkreten Ausfällen am Flugzeug kann dies auch eine bedrohliche Wettersituation
sein.
Für eine Notlandung ist zunächst ein geeignetes Landefeld ausfindig zu machen. Es
sollte hindernisfrei – auch im Anflug – sein und über ausreichende Länge verfügen.
Der Anflug ist mit der gewohnten Geschwindigkeit von 100 km/h durchzuführen.
Bereist im Anflug sind folgende Punkte sicherzustellen:
Sicherheitsgurte stramm gezogen
Lose Gegenstände im Cockpit sicher verstaut
Warnung: Wird nach der Notlandung akute Hilfe benötigt, so besteht die
Möglichkeit, das ELT (sofern eingebaut) manuell auszulösen, und somit
die Such- und Rettungsdienste zu alarmieren.
Warnung: Jede CT wird werksseitig mit einem Feuerlösch- Spray in einer Tasche
an der Rückenlehne des Passagiersitzes ausgestattet, mit dem kleine
Brände im Cockpit bekämpft werden können.
3.5. Benutzung des Rettungsgeräts
Für das Rettungsgerät sind die Angaben im Betriebshandbuch des Herstellers zu
beachten. Das Rettungsgerät bietet auch noch in geringen Höhen gute
Rettungsmöglichkeiten. Bei einer Auslösung bei geringer Geschwiwndigkeit halten
sich die Beschädigungen am Flugzeug in erstaunlich gerinegn Grenzen. Durch die
Lage des Flugzeugs am Schirm ist der Pilot bei der Nutzung des Rettungsgeräts im
Rahmen der Möglichkeiten für einen solchen Fall gut geschützt.
Warnung: Im Notfall sollte das Rettungsgerät in jedem Fall unabhängig von der
Höhe betätigt werden. Vor Betätigung, falls noch möglich, Gurte
festziehen.
Der Betätigungshebel befindet sich auf der Mittelkonsole zwischen den Sitzen.
Dieser ist im Notfall kräftig bis zum Anschlag nach vorne zu ziehen.
Warnung: Maximale Geschwindigkeit für Auslösung von 276 km/h IAS beachten.
Wenn es der Zustand des Flugzeugs zulässt, ist die Geschwindigkeit
auf einen Wert darunter zu bringen. Im Zweifel kann auch oberhalb
dieser Geschwindigkeit ausgelöst werden. Das Rettungsgerät ist
übermehrere Punkte am Flugzeug angebunden, weshalb es auch dann
noch eine gute Rettungschance bietet.
Warnung: Wird nach der Landung am Rettungsschirm akute Hilfe benötigt, so
besteht die Möglichkeit, das ELT (sofern eingebaut) manuell
auszulösen, und somit die Such- und Rettungsdienste zu alarmieren.
Warnung: Jede CT wird werksseitig mit einem Feuerlösch- Spray in einer Tasche
an der Rückenlehne des Passagiersitzes ausgestattet, mit dem kleine
Brände im Cockpit bekämpft werden können.
3.6. Motorausfall
Warnung: Unter 100 m keinen Anlassversuch mehr durchführen
Warnung: Bei Motorausfall beim Startvorgang sollte unter einer Höhe von 250 m
kein Versuch gemacht werden, zur Startbahn zurückzukehren.
Warnung: Unter 50 m Höhe sind Kurvenflüge aufgrund des erhöhten
Höhenverlustes zu vermeiden.
Bei einem Motorausfall in ausreichender Höhe sollte ein Wiederstartversuch des
Motors durchgeführt werden. Hierbei werden zunächst die Voraussetzungen für
einen erfolgreichen Wiederstart geprüft:
Kraftstoffhahn offen
4. NORMALVERFAHREN
4.1. Checklisten zu den Normalverfahren
Zunächste werden die Normalverfahren in Checklistenform dargestellt. Im folgenden
Kapitel werden – wo erforderlich – ausführlichere Erläuterungen gegeben.
Auch für erfahrene Piloten wird dringend empfohlen, im Cockpit streng nach
Checkliste zu arbeiten. Nur so wird sichergestellt, dass in ein der manchmal
auftretenden Hektik im Flug wichtige Punktenicht übersehen werden.
Die Checklisten sind so formuliert, dass sie als kleines Heftchen im Cockpit als
Gedächtnisstütze verwendet werden können. Ergeben sich aus dem spezifischen
Betrieb des Flugzeugs sinnvolle Ergänzungen, beispielsweise aus den
Gegebenheiten des Heimatplatzes, so können diese Helferlein im Cockpit ergänzt
werden.
Die anschließenden, detaillierten Beschreibungen ergänzen die zuvor angegebenen
Checklisten in den Punkten, in denen diese keine ausreichende Information liefern.
Selbsterklärende Checkpunkte werden hier nicht weiter ausgeführt. Im Betrieb sind
daher immer beide Quellen zu benutzen.
38
37
27
28
44 - 55
26
25
21- 24
36
19
20
39
40
41
42
34
43
18
35
33
17
29
44 - 56
24
1 - 12
15
23
21
15
22
14
16
15
32
64
57
58
13
1 - 12
59
60
31
30
63
29
44 - 55
61
62
VORFLUGKONTROLLE VORFLUGKONTROLLE
VORFLUGKONTROLLE VORFLUGKONTROLLE
SINKFLUG
Klappen 15°
Parkbremse gesetzt
Vergaservorwärmung nach Bedarf
Choke aus
Höhenmesser QNH gesetzt
Vergaservorwärmung aus
Gas Vollgas
VOR DER LANDUNG
Parkbremse gelöst
Rotieren 65 km/h
Sicherhetsgurte straff
Beschleunigen 105 km/h
Geschwindigkeit 100 km/h
steilstes Steigen 105 km/h
Klappen 15° … 40°
Landelicht nach Bedarf
? Parkbremse gesetzt
? Avionik aus
Elektrische Ausrüstung aus
NACH DER LANDUNG Generator aus
Gas Leerlauf Zündung aus
Bremse nach Bedarf Hauptschalter aus
Vergaservorwärmung aus Zündschlüssel abziehen
Landescheinwerfer aus Rettungsgerät sichern
Klappen einfahren Notsender geprüft und aus
LANDEABBRUCH
Leistung Vollgas
Vergaservorwärmung geschlossen
Klappen 15°
Geschwindigkeit 110 km/h
Steiggeschwindigkeit geprüft
4.2. Vorflugkontrolle
Auch wenn die CT noch am Vortag in Betrieb war, ist es unbedingt erforderlich, vor
dem ersten Flug eines jeden Tages das Flugzeug gründlich zu überprüfen und dafür
die Motorverkleidung abzunehmen.
Warnung: Ein versehentliches Anspringen des Motors ist gefährlich, daher ist
immer darauf zu achten, dass Zündung und Hauptschalter
ausgeschaltet sind!
Hinsichlich Motor gibt das jeweils gültige Motoren- Betriebshandbuch Aufschluß über
die zu prüfenden Details. Dieses Flughandbuch kann nur die wesentlichen Punkte
wiedergeben.
Der Ölvorrat kann nur geprüft werden, wenn de Propeller zuvor so lange
durchgedreht wurde (immer nur in Drehrichtungdes Propellers, niemals dagegen!),
bis aus dem Öltank ein deutliches Gluckern zuhören ist. Erst dann ist die zu
messende Ölmenge in das Vorratsgefäß gefördert. Der Ölstand soll zwischen den
beiden Markierungen – max / min - des Ölstabes liegen und darf niemals unter die
angegebene Minimalmenge absinken. Vor einer längeren Inbetriebnahme des
Motors sollte der Ölstand mindestens in der Mitte der beiden Markierungen liegen.
Warnung: Bei sichtbarem Austritt von Betriebsmittel darf der Motor vor Behebung
der Störung nicht in Betrieb genommen werden. Das gilt insbesondere
für Öl- oder Kraftstoffleckagen mit dem damit verbundenen Brandrisiko
Die verschiedenen Luftschrauben der CT sind auf geringes Gewicht getrimmte
Faserverbundstrukturen. Im Vergleich zu den aus der General Aviation bekannten
Luftschrauben verfügen diese nicht über einen Holzkern, der nur mit
Faserverbundmaterialien verkleidet ist. Zeigt sich hier eine Schädigung, ist direkt die
tragende Struktur betroffen. Der Propeller ist dann nicht weiter zu betreiben und von
einem Fachmann zu inspizieren. Ähnliches gilt für den Spinner. Er unterliegt
hohenBelastungen, die kleinste Schäden schnell anwachsen lassen können. Auch er
darf bei Beschädigung nicht weiter betrieben werden. Gegebenenfalls kann ohne die
Spinnerkappe zu einem Wartungsstützpunkt geflogen werden.
Bei Lackrissen am Flugzeug ist deren Ursache festzustellen. Bei einer
Faserverbundstruktur sind Lackrisse gerne Anzeichen für darunter liegende Schäden
in der Tragstruktur. Ein Fachmann verfügt über einfache Mittel, die Struktur oftmals
auch ohne Entfernen der Lackschicht zu überprüfen.
Bei der Inspektion des Cockpits und des Laderaums ist insbesondere eine gründliche
Fremdkörperkontrolle durchzuführen. Zu leicht fällt beim Ausräumen des Flugzeugs
etwas aus einer Tasche, und kann durch Verrutschen im Flug die Steuerung
beeinträchtigen.
Bei einsitzigem Flug ist sicherzustellen, daß auch der Passagiergurt geschlossen und
straff gezogen ist. Auf der Passagierseite sollten keine losen Gegenstände liegen, da
diese im Flug für den Piloten nicht erreichbar sind.
Warnung: Generell ist der Passagiersitz nicht zum Transport von Gegenständen
oder Taschen vorgesehen.
Werden dennoch Gegenstände (bspw. Taschen) auf dem Passagiesitz
befestigt ist darauf zu achten, dass diese auch gegen Verrutschng nach
oben (bei starken Vertikalböen und -Beschleunigungen) gesichert sind.
4.3. Passagiereinweisung
Vor der Mitnahme von Passagieren sind diese in die Notverfahren des Flugzeugs
einzuweisen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sich Passagiere im Notfall
richtig verhalten und nicht zur Behinderung für den Piloten werden.
Warnung: Auch bei Mitnahme von erfahrenen General Aviation Piloten ist auf die
Besonderheiten eines Ultraleichtflugzeugs hinzuweisen. Das gilt ganz
besonders für das Gesamtrettungsgerät, das in GA Flugzeugen nur in
ganz geringem Maße im Einsatz ist.
Bei der Einweisung ist besonders Wert auf die Gefährlichkeit und den bewussten
Gebrauch des Rettungsgeräts zu legen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der
Pilot einmal nicht mehr handlungsfähig sein sollte, kann dieses auch vom Passagier
ausgelöst werden.
Beim Startlauf ist nach dem Setzen der Vollgasleistung die Drehzahl zu prüfen. Liegt
sie über 4300 rpm, so liegt auch wirklich Startleistung an. Dies gilt nicht für den
Verstellpropeller, hier liegen im Start höhere Drehzahlen an.
Zum Richtung- Halten auf der Startbahn muß man sich als Pilot der CT einen
geeigneten Referenzpunkt suchen. Fgerade Umsteiger lassen sich leicht durch die
stark zugespitzte Rumpfnase der CT irritieren. Die gerade Blickrichtung geht für den
Piloten durch einen Punkt leicht innerhalb (ca. 3 cm) der unteren linken Ecke der
Frontscheibe. Das mag im ersten Moment zu weit links erscheinen, ist aber korrekt.
Bild Blickrichtung aus Cockpit
Sobald die Maschine beschleunigt, kann der Knüppel leicht gezogen werden, um das
Bugrad zu entlasten. Mit leicht angehobenem Bugrad hebt die Maschine schnell von
alleine ab. Sogleich das Höhenruder etwas nachlassen, damit in Bodennähe auf
Steiggeschwindigkeit (110km/h bei Klappenstellung 15°) beschleunigt werden kann.
Warnung: Ein sofortiges Steigen unterhalb der empfohlenen Steiggeschwindigkeit
bring keine Vorteile, da ein Flugzeug unter der Geschwindigkeit des
steilsten Steigens weniger Höhe gewinnt, und mit abnehmender
Geschwidnigkeit schlechter zu steuern ist. Gerade bei einem Start auf
kurzem Platz mit Hindernissen im Abflug muss sich dieser Sachverhalt
vergegenwärtigt werden.
Im Steigflug kann gleich umgewölbt werden. Die CT erreicht mit eingefahrenen
Flügelklappen ein besseres und steileres Steigen. Damit ist ratsam, beim
Durchschreiten der Fluggeschwindigkeit 105 km/h die Klappen von 15° auf 0°
zufahren. Dann kann in 0° Klappenstellung bei 115 km/h weitergestiegen werden,
oder bei Durchschreiten der Geschwindigkeit auf -12° gewölbt werden. Dort kann mit
125 km/h sehr gut und effizient gestiegen werden.
Richtung wird mit dem Seitensteuer gehalten, indem man in verlängerter
Startrichtung einen Bezugspunkt annimmt. Nach dem Abheben Knüppel leicht
nachlassen und Fahrt aufholen auf ca. 110 km/h. Im flachen Geradeausflug mit ca.
110 km/h auf Sicherheitshöhe steigen lassen bevor gegebenenfalls der Kurvenflug
eingeleitet wird.
4.7. Reiseflug
Der Reiseflug soll immer in der Klappenstellung -12° durchgeführt werden. In dieser
Stellung weist das Profil den geringsten Widerstand auf, und der Rumpf wird in der
günstigsten Richtung angeströmt. Man merkt dies auch sofort beim Umwölben in
diese Klappenstellung, das Flugzeug beschleunigt sofort merklich.
Der auf der CT eingesetzten Einstellpropeller wir dwerksseitig so eingestellt, dass im
horizontalen Reiseflug die maximale Dauer- Drehzahl des Motors von 5500 rpm bei
Vollgas gerade nicht überschritten wird. Dennoch ist diese Grenze zu beachten, da
klimatische Schwankungen (Temperatur Luftdichte) ein geringfügiges Überschreiten
dennoch möglich machen.
Ein effizienter Reiseflug findet bei Drehzahlen um 4800 rpm statt. Bei höheren
Drehzahlen wird zwar eine höhere Reisefluggeschwindigkeit erreicht, dies erkauft
man sich jedoch mit überproportional ansteigendem Kraftstoffverbrauch. Die größte
Reichweite kann bei einer verhältnismäßig niedrigen Drehzahl von 4300 rpm erzielt
werden.
Bei Gefahr von Vergaservereisung ist die Vergaservorwärmung zu ziehen. Das
Abbauen eines Eisansatzes erfolgt nicht in wenigen Sekunden. Hierzu ist es
erforderlich, die Vorwärmung länger gezogen zu lassen. Vergaservorwärmung aber
auf keinen Fall dauerhaft ziehen, da sonst das Gemisch des Motors verfettet und
sich an den Zündkerzen Rußablagerungen bilden, was den Motorlauf und die
Leistungsabgabe beeinträchtigt.
Warnung: Im Start- und Steigflug niemals Vergaservorwärmung setzen, da die
Leistungsabgabe des Motors mit Vergaservorwärmung reduziert ist.
Während des Reiseflugs ist der Spritverbrauch genau zu verfolgen. Bei eingebautem
Dynon EMS besteht die bequeme Möglichkeit, den aktuellen Verbrauch, den
Gesamtverbrauch seit Start sowie den verbleibenden Kraftstoffvorrat anzeigen zu
lassen.
Warnung: Um im Dynon EMS einen akkuraten Kraftstoffverbrauch angezeigt zu
bekommen ist es erforderlich, vor dem Start die verfügbare
Kraftstoffmenge korrekt einzugeben. Geschieht dies nicht, so bietet
dieser Wert keinen Verlass. Es wird auch dringend empfohlen, sich
nicht darauf zu verlassen, dass der vorherige Pilot es richtig
eingegeben hat.
Parallel hierzu ist der Füllstand während des Fluges kontinuierlich über die
Füllstandsanzeigen an der Flügelwurzel zu verfolgen. Auch wenn die
Ablesegenauigkeit nicht sehr hoch ist, liefern sie doch gerade bei abnehmendem
Fülstand eine klare Aussage zur Situation in den Tanks.
Warnung: Eine korrekte Anzeige der Füllstandschläuche in den Wurzelrippen ist
ausschließlich dann gegeben, wenn die Tragflügel des Flugzeugs exakt
waagrecht sind.
Warnung: Mit der CT ist es sehr leicht möglich, in einem leichten Seitengleitflug zu
fliegen. Dies macht sich in der Flugleistung nur unwesentlich
bemerkbar. Es kann aber sehr leicht ein ungleiches Entleeren der
Flügeltanks zur Folge haben. In diesem Fall wird empfohlen, den
volleren Tank für kurze Zeit leicht nach oben zu bringen. Das kann über
die Querruder- Trimmung, falls eingebaut, erfolgen. Nach einigen
Minuten Flugzeug wieder in die gerade Lage bringen, Füllstand erneut
prpüfen. Er sollte jetzt ausgeglichener sein.
4.8. Kurvenflug
Jede Richtungsänderung wird bei der CT koordiniert mit Quer- und Seitenruder
geflogen. Dabei wird der Horizont mit dem Höhenruder auf einer Blickhöhe gehalten.
Die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit (je nach Rettungsgerät) darf dabei
nicht überschritten werden. Steilkurven, insbesondere in geringen Höhen, sind zu
unterlassen.
5. FLUGLEISTUNGEN
5.1. Flugleistungen bei MTOW 472,5 kg
Startrollstrecke Klappen 15° 140 m
Startstrecke über 15m Hindernis Klappen 15° 310 m
kurzgemähte Graspiste eben, trocken
Abhebegeschwindigkeit Klappen 15° 75 km/h IAS
Mindestbesatzung 60 kg
Maximalzuladung je Sitz 120 kg
Der Wägebericht gibt Aufschluss über den Flugzeugzustand zum Zeitpunkt der
Wägung. Neben dem Leergewicht im aktuellen Ausrüstungszustand und dem
zugehörigen Leergewichtsschwerpunkt wird das Leergewicht mit Grundausrüstung
angegeben. Des weiteren wird das Gewicht der nichttragenden Teile ausgewiesen.
Aus dem nach Zulassungsvorschrift bedingten maximalen Abfluggewicht, sowie dem
im strukturellen Nachweis angesetzten maximalen Gewicht der nichttragenden Teile
wird die zulässige Gesamtzuladung, sowie die maximale Zuladung im Rumpf
berechnet. Ein Diagramm im Wägebericht gibt Aufschluss über die Lage des
Leergewichtsschwerpunkts. Das Flugzeug ist so ausgelegt, daß es bei einer
Beladung innerhalb der Festlegungen dieses Handbuchs unmöglich ist, im Flug den
zugelassenen Fluggewichts- Schwerpunktbereich zu verlassen, solange das
Leergewicht des Flugzeugs sich in dem vorgegebenen Fenster befindet.
Gegebenenfalls ist am Flugzeug ein Trimmgewicht fest anzubringen.
Der Wägebericht ist nur gemeinsam mit einem aktuellen Ausrüstungsverzeichnis
gültig. Bei Veränderungen am Flugzeug ist auch dieses nachzuziehen. Davon
abweichend können durch nationale Vorschriften andere Wäge- Gründe oder feste
Intervalle vorgeschrieben werden. Die Berücksichtigung dieser Vorgaben liegt in der
Verantwortung des Eigentümers des Flugzeugs.
Das Flugzeug wird in vielen Ländern nach unterschiedlichen Zulassungsvorschriften
betrieben. Zudem wird für das Flugzeug eine Vielzahl an Optionen angeboten. In
einigen Ländern dürfen einige dieser Optionen nicht eingesetzt werden. Zudem kann
durch die Vielzahl an Optionen leicht ein Leergewicht erreicht werden, das in
manchen Ländern nicht mehr den Zulassungsvorschriften entspricht. Es liegt in der
Verantwortung des Eigentümers, dass die länderspezifischen Vorschriften bei der
Spezifikation und im Betrieb des jeweiligen Flugzeugs berücksichtigt sind.
6.3. Berechnung des Fluggewichtsschwerpunkts
Der Fluggewichtsschwerpunkt, der sich aus der variablen Beladung des Flugzeugs
ergibt, berechnet sich nach folgendem Beispiel- Schema. Hellgrau hinterlegte Felder
sind flugzeugspezifisch einzugeben; die Daten in diesem Beispiel entsprechend em
Beispielflugzeug von oben.
Position Masse Moment
Flugzeug leer 0,337 m 317,80 kg 107,1 kg*m
Pilot 0,520 m 85 kg 44,2 kg*m
Passagier 0,520 m 0 kg Position * Masse Æ 0 kg*m
Gepäck 1,140 m 12 kg 13,7 kg*m
Kraftstoff * 0,210 m 43 kg 9,0 kg*m
Abflugmasse 457,8 kg
Schwerpunkt 0,380 m Å Moment / Masse 174 kg*m
* ein Liter Kraftstoff kann mit 0,725 kg Gewicht angesetzt werden.
6.4. Ausrüstung
Im Folgenden ist zunächst ein Beispiel der Ausrüstungsliste dargestellt. Jedes
Flugzeug wird mit einer Erstausrüstungsliste ausgeliefert, die diesem handbuch
beigefügt ist. Eine neue Ausrüstungsliste ist diesem Flug- und Wartungshandbuch
beizufügen, sobald eine Änderung der Ausstattung stattfindet. Hierfür ist der
Eigentümer des Flugzeugs verantwortlich.
Die Ausrüstungsliste enthält Optionen, die nicht in allen Ländern, in denen die CT
vertrieben wird, zugelassen sind. Es liegt in der Verantwortung des Eigentümers,
dass die länderspezifischen Vorschriften bspw. hinsichtlich Rettungsgerät und
Autopilot berücksichtigt sind.
Die Ausrüstungsliste stellt einen Momentanzusammenstellung des Flugzeugs zum
Zeitpunkt einer Nachprüfung oder Wägung dar. Die zeitliche Verfolgung des Ein- und
Ausbaus von geräten erfolgt verpflichtend im Flugzeug- Logbuch.
Warnung: Da die Luftzuführungen von Frischluft und vorgewärmter Luft bis zur
Airbox getrennt geführt sind, kann bei einem Verstopfen der
Luftansaugung im Flug der Motor problemlos über die Vorgewärmte
Luft weiterversorgt werden.
7.2.2. Propeller
Für die CTLS sind verscheidene Propeller erhältlich. Für jeden dieser Propeller gibt
es Bedienungs- und Wartungshandbücher des Herstellers, die dem Flugzeug bei
Auslieferung beigelegt werden und die gesondert zu beachten sind. Folgende
Propeller sind für die CTLS zugelassen:
Neuform CR3-65-47-101,6’’ 3-Blatt
Kunststoffpropeller, einstellbar
Neuform CR3-V-R2H mit 1,70m Durchmesser, 3-
Blatt Kunststoff- Verstellpropeller
hydraulisch
Kaspar-Brändel KA1 mit 1,60m Durchmesser, 3 Blatt
Kunststoffpropeller, verstellbar
Rückfluss- Rückfluss-
Klappe Klappe
Kraftstofffilter
X
Kraftstoffhahn
Kraftstoffpumpe
Durchflussmesser
Pulsationsdämpfer
Gascolator Motorspant
Drain- Ventil
werden. Das Rückschlagventil hält dann den Druck im System. Somit ist eine
einfache Einhandbedienung der Feststellbremse problemlos möglich.
Warnung: Dies ersetzt jedoch nicht die Notwendigkeit von Unterlegkeilen beim
Parken des Flugzeugs, da die so blockierte Hydraulikbremse schon
allein durch Temperaturschwankungen ihre Feststellwirkung einbüßen
kann.
Das Bugfahrwerk ist am unteren Ende des großen Motortägers drehbar gleitgelagert.
Die drehende Gabel ist als Teleskop- federbein ausgeführt. Als Feder-
Dämpferelemente werden im Inneren PU- Elemente eingesetzt, die eine
Springtendenz des Fahrwerks wirksam unterbinden.
Die Anlenkung des Bugfahrwerks erfolgt über Steuerstangen, die direkt an die Pedal-
Kinematik angebunden sind.
Warnung: Sollte der Geradeauslauf am Boden beeinträchtigt sein, nicht einfach
nur über die Steuerstangen nachstellen. Aufgrund der besonderen
Kinematik wird dadurch auch die Vorspannung der Seitenruderseile,
und damit der Kraftverlaufd es Seitenruders beeinflusst. In diesem Fall
bittemit einem FlightDesign Servicecenter Kontakt aufnehmen.
Das Bugfahrwerk ist mit einer Faservebundverkleidung aerodynamisch optimiert.
Diese Verkleidung kann nur komplett entfernt werden, wenn die Bugfahrwerksgabel
ausgebaut wird. Zum Reifenwechsel ist dies jedoch nicht erforderlich, hierzu reicht
es, die Verkleidung anzuheben. Bei der Wiedermontage ist dann jedoch darauf zu
achten, dass die Verkleiung in der Führung am oberen Ende der Gabel (dort, wo das
Teleskop angeschweisst ist) in die dafür vorgesehen Führung einfädelt, da
ansonsten die Verkleidung schwingen kann und beschädigt wird.
7.3. Steuerung
7.3.1. Doppelsteuerung
Das Flugzeug verfügt über eien Doppelsteuerung, mit der die vollständige Bedienung
des Flugzeugs aus beiden Sitzen möglich ist. Die Doppelsteuerung kann nicht
getrennt werden.
Auch wenn die Steuerung aus beiden Sitzen möglich ist, ist der linke Sitz als Platz für
den verantwortlichen Piloten vorgesehen. Auf diesen Sitz ist die Anordnungd er
Instrumente und Bedienorgane primär optimiert. Durch die Doppelsteuerung eignet
sich das Flugzeug aber dennoch hervorragend für Schulung une Einweisung.
7.3.2. Seitenruder und Bugradsteuerung
Das Seitenruder wird über Steuerseile angelenkt, die in einer Kunststoffhülle am
Rumpfboden verlegt sind.
Die Fußpedale links / rechts sind im Tunnel fest gekoppelt. Im vorderen
Tunnelbereich befindet sich auch die die Federeinheit zur Vorspannung der Seile,
sowie die Ankopplung an die Bugradsteuerung.
Warnung: Es wird dringend davon abgeraten, an der Seitenrudersteuerung selbst
Einstellungen vorzunehmen. Aufgrund der kinematischen Kopplungen
Vom Misher gehen Steuerstangen hinter dem Hauptspant nach oben, wo über eine
Torsionswelle mit Koppelstange die zugehörigen Umlenkhebel an der Tragflächen-
Wurzelrippe angesteuert werden.
Die folgende Darstellung zeigt die Querrudersteuerung (Orange) und die
Klappensteuerung (Türkis) im Rumpf mit Mischer und mit Anschluss an die
Tragflügel.
7.4. Cockpit
7.4.1. Instrumentenbrett
Das Instrumentenbrett gibt es für die CT in verschiedenen Ausführungen. Generell
findet der große Instrumentenpilz Anwendung. Er verfügt über 4 Felder, oben links,
oben mitte, oben rechts, und unten. Die Fluginstrumentierung ist in den drei oberen
Panels untergebracht, wohingegen das untere Panel Bedieneinrichtungen für das
Flugzeug, Schalterleisten und Intercom beinhaltet.
Auf den folgenden Darstellungen wird eine einheitliche Nummerierung der
Ausrüstungsgegenstände wie folgt verwendet:
1 Dynon EFIS 100 Fluginformationssystem
2 Dynon EMS 120 Motorüberwachung
3 Autopilot CT Pilot 1 Achse / 2 Achsen / 3 Achsen
4 Fahrtsmesser D 57 mm
5 Höhenmesser
6 Radio Garmin SL series & Transponder GTX series
7 Radio King KY series & Transponder KT series
8 GPS Garmin 496
9 GPS Skymap IIIC
10 Fahrtsmesser D 80mm
11 Dreizeiger Höhenmesser D 80mm
12 Variometer D 57mm
13 Libelle
14 UMA Motorinstrumente (Drehzahl, Öldruck, Öltemperatur,
Zylinderkopfwassertemperatur, Voltmeter)
15 Hobbs Stundenzähler
16 TruTrack ADI
Grundausstattung Glascockpit:
Glascockpit vollausgestattet:
Schalterleiste
Intercom
Anzeige Klappenstellung
Klappenwahlschalter
Generatorschalter
Zündschloss
Hauptschalter
7.4.4. Gasquadrant
Der Gasquadrant befindet sich auf der Mittelkonsole, vor dem unteren Panel des
Instrumentenbretts. Er ist bequem von beiden Seiten bedienbar, wobei er primär für
die Benutzung vom linken Sitz des verantwortlichen Piloten gedacht ist.
Beladungsgrenze Instrumentenbrett
Neben jedem
Treibstoffart
Tankeinfüllstutzen
Neben Gashebel
Neben Choke
Neben Trimrad
Neben Bremshebel
Inspektionsklappe
Ölqualität und Menge
Motorhaube
gelegt, der links und rechts neben dem Flugzeug an der Ladefläche verspannt wird.
Bei allen Punkte ist darauf zu achten, dass die Gurte nicht am Lack scheuern oder
die Struktur eindrücken.
Die Tragflächen werden auf der Nase stehend in gut gepolsterte Flügekböcke
(Holzkonstruktion) eingelegt. Sie können mit Sanngurten, die durch den Klappensalt
greifen, an die Ladefläche gespannt werden. Die Flügel sind mit weiteren
Spanngurten gegen Verrutschen in Spannweitenrichtung zu sichern. Die Klappen
sind volständig gegen Bewegung zu sichern. Das kann mit einem stabilen Klebeband
(Gewebe- Klebeband oder Paketband) erfolgen.
Warnung: Jeder Segelflieger weiß, die meisten Beschädigungen erleidet das
Flugzeug beim Straßentransport. Entsprechend ist die Verladung
gerade eines solchen Flugzeugs sorgfältig durchzuführen. Beim Fahren
ist das Flugzeug dynamischen Belastungen ausgesetzt, die schnell
dazu führen, dass sich Verspannungen lösen können. Die Ladung ist
demnach immer in alle Richtungen (auch nach oben!) so zu sichern,
dass sie nicht schwingen kann.
100 Stunden-
200 Stunden
50 Stunden-
Kontrolle
Kontrolle
Kontrolle
Mindestumfänge, die im Rahmen der vorgeschriebenen Kontrollen
durchzuführen sind. Die Durchführung ist mit Ergebnis zu dokumentieren -
dazu kann eine Kopie dieser Liste verwendet werden.
Schienen der Sitzbefestigung auf feste Verschraubung prüfen. Sitze auf sichere
Verrastung in allen Positionen überprüfen. X X X
100 Stunden-
200 Stunden
50 Stunden-
Kontrolle
Kontrolle
Kontrolle
Mindestumfänge, die im Rahmen der vorgeschriebenen Kontrollen
durchzuführen sind. Die Durchführung ist mit Ergebnis zu dokumentieren -
dazu kann eine Kopie dieser Liste verwendet werden.
100 Stunden-
200 Stunden
50 Stunden-
Kontrolle
Kontrolle
Kontrolle
Mindestumfänge, die im Rahmen der vorgeschriebenen Kontrollen
durchzuführen sind. Die Durchführung ist mit Ergebnis zu dokumentieren -
dazu kann eine Kopie dieser Liste verwendet werden.
Kontrolle der Zündkerzen auf Verscheiß und Ablagerungen. Bei Bedarf reinigen und
X X
Elektrodenabstand nachstellen.
Zündkerzen erneuern X
Festsitz der Widerstands-Kerzenstecker prüfen. Der Minimalwert für die Abzugskraft
X
beträgt 30 N
100 Stunden-
200 Stunden
50 Stunden-
Kontrolle
Kontrolle
Kontrolle
Mindestumfänge, die im Rahmen der vorgeschriebenen Kontrollen
durchzuführen sind. Die Durchführung ist mit Ergebnis zu dokumentieren -
dazu kann eine Kopie dieser Liste verwendet werden.
Ölvorrat prüfen und gegebenenfalls ergänzen. Der Ölstand soll zwischen den beiden
Markierungen – max / min - des Ölstabes liegen und darf niemals unter die
X X X
angegebene Minimalmenge absinken. Vor einer längeren Inbetriebnahme des
Motors sollte der Ölstand mindestens in der Mitte der beiden Markierungen liegen.
Kühlmittel & Schmierstoffleitungen auf Zustand, Scheuerstellen, Dichtheit,
ordnungsgemäße Verlegung und Fixierung prüfen. X X X
100 Stunden-
200 Stunden
50 Stunden-
Kontrolle
Kontrolle
Kontrolle
Mindestumfänge, die im Rahmen der vorgeschriebenen Kontrollen
durchzuführen sind. Die Durchführung ist mit Ergebnis zu dokumentieren -
dazu kann eine Kopie dieser Liste verwendet werden.
Spinner auf Risse und Zustand überprüfen. Verschraubungen auf festen Sitz prüfen.
Beschädigungen am Spinner müssen durch einen Fachmann repariert werden, um X X X
Unwuchten zu vermeiden.
Bei Einsatz eines hydraulischen Verstellpropellers, die Verstellhydraulik auf Dichtheit
X X
prüfen.
Propellerblätter mit milder Auto- Politur polieren X X
Nach 1000 Betriebsstunden ist die Grundüberholung des Propellers durchzuführen. Diese
X X
darf nur vom Hersteller oder einem von ihm benannten Fachbetrieb durchgeführt werden.
Einstellung Höhenruder
Position Höhenruder Ruderausschlag
Ziehen -28° +2° -246 mm +15 mm
Drücken 18° -2° 162 mm – 8 mm
Einstellung Antitab:
Position Höhenruder Position Trimmung Ausschlag Antitab
Neutral Neutral 3 mm +/- 1 mm
Ziehen Neutral -60 mm + 5 mm
Drücken Neutral 25 mm - 3 mm
Neutral Schnell -10 mm +/- 2 mm
Ziehen Schnell -68 mm + 7 mm
Drücken Schnell 14 mm - 5 mm
Neutral Langsam 13 mm +/- 3 mm
Ziehen Langsam -50 mm + 5 mm
Drücken Langsam 40 mm - 5 mm
Einstellung Querruder:
Position Klappen Querruder neutral Querruder negativ Querruder positiv
-12° 28° +/- 1° 13,0°+/- 1°
0° 28° +/- 1° 13,0° +/- 1°
15° 27° +/- 1° 13,0° +/- 1°
30° 26° +/-1° 11° +/- 1°
40° 25° +/- 1° 9° +/- 1°
Einstellung Klappen:
Position Klappen Klappenweg in ° Klappenweg in mm Unterschied
links zu rechts
-12° -12° +/- 1° -54 mm +/- 4 mm +/- 1° / 2mm
0° -0° +/- 1° -0 mm +/- 4 mm +/- 1° / 2mm
15° -15° +/- 1° -67 mm +/- 4 mm +/- 1° / 2mm
30° -30° +/- 1° -130 mm +/- 4 mm +/- 1° / 2mm
40° -35° +/- 1° -149 mm +/- 4 mm +/- 1° / 2mm
Einstellung Seitenruder:
Position Seitenruder Ruderausschlag
Links 28,5° +/- 1,5° 217 mm +/- 11 mm
Rechts 28,5° +/- 1,5° 217 mm +/- 11 mm
9. SEGELFLUGZEUGSCHLEPP
9.1. Allgemeines
Für den Einsatz der CT zum Schleppen von Segelflugzeugen gelten folgende
Ergänzungen zum Flug- und Wartungshandbuch:
9.2. Ausrüstung:
Vollständige Schleppkupplungseinrichtung incl. Strukturverstärkung als
Originaleinbau durch Flight Design
Verstellbarer, außen angebrachter Rückspiegel. Sollte das Sichtfeld des fest
angeschnallten Piloten damit nicht ausreichen, die geschleppten Flugzeuge oder
Banner in jeder Flugsituation zu erkennen, ist ein zweiter Spiegel anzubringen.
Betätigungsgriff im Cockpit und am Sporn in der Nähe der Kupplung
9.3.5. Schleppseile
Es dürfen ausschließlich Seile nach Luftfahrtnorm verwendet werden. Die
Seilverbindungen müssen durch einen Gummiüberzug gegen Verschleiß geschützt
sein. Die Seillängen dürfen mindestens 40 m, maximal 60 m betragen.
9.3.6. Beschilderung
Im Cockpit ist neben dem Fahrtmesser ein Schild: „Auf Schleppgeschwindigkeit
achten!“ angebracht.
Zur Kontrolle der bei Motorlast kritischen Öltemperatur im Schleppflug ist in der
rechten Instrumentenbretthälfte ein Anzeigegerät für die Öltemperatur angebracht,
auf dem die höchstzulässige Temperatur (130° C) durch einen roten Strich markiert
ist. Zusätzlich leuchtet bei erreichen bzw. überschreiten dieser Temperatur eine
gelbe Warnleuchte neben dem Instrument auf.
Am Schleppflugzeug ist im Einklinkbereich ein Schild: „Zu verwendende
Sollbruchstelle max. 300 daN“ angebracht.
9.4. Startstrecken
Unter den Voraussetzungen:
trockener, ebener, kurzgemähter Grasboden,
ISA Normalbedingungen,
Klappen +15°,
ergeben sich folgende Startstrecken:
Kategorie Flugzeugtypen Startstrecke
Einsitzer, ohne Wasserballast LS4, ASW 24, Discus, ASW 27 400 m
Einsitzer, mit Wasserballast LS 4, LS 6, ASW 28, Ventus 460 m
Doppelsitzer, leicht (einsitzig) Ka7, Ka13, ASK 21, TWIN Astir 500 m
Doppelsitzer, schwer (doppelsitzig) DG 505, Duo Discus, ASH 25 550 m
Durch hohes Gras bzw. weichen Boden kann sich die Startstrecke um bis zu 35%
vergrößern. Verschmutzung bzw. Regen vergrößern die Startstrecke um bis zu 5%,
hohe Lufttemperaturen um bis zu 25%.
9.5. Wartung
Bei zum Schleppen von Segelflugzeugen eingesetzten CT’s sind die
Wartungsintervalle und Kontrollen gemäß den Vorgaben des Motorenherstellers
nach Art und Umfang durchzuführen, in entsprechenden Wartungsberichten zu
dokumentieren und zu den Betriebsaufzeichnungen zu nehmen.
Für die Schleppkupplung gelten die Vorgaben des Kupplungsherstellers, sowohl für
Wartung als auch für Überholungen.
10. BANNERSCHLEPP
10.1. Allgemeines
Jeder Schlepppilot muss über gute Kenntnis über die spezifischen Eigenschaften des
Schleppflugzeugs verfügen. Dieses Flughandbuch und dieses Kapitel müssen vor
dem ersten Flug gründlich gelesen und verstanden werden. Das Studium dieses
Handbuchs ersetzt nicht das Erlangen der jeweils national erforderlichen
Berechtigungen.
10.2. Ausrüstung:
Zusatzausrüstung wie für Segelflugzeugschlepp
Es sollten ausschließlich Banner mit bekannten Eigenschaften und Grenzwerten
verwendet werden, die aus nicht- hygroskopischem Material gefertigt sind. Das
Banner muss vollständig von einem qualifizierten Hersteller gefertigt sein. Das
vollständige Banner besteht aus:
Banner
Stange
Räder
Zentrale Verteilungsbox
Seil
Sollbruchstelle
Ring
Das verwendete Banner muss zu jeder Zeit den geltenden Zulassungsbestimmungen
der jeweils zuständigen Luftfahrtbehörden oder Liftfahrtverbände für ultraleichte
Schleppbanner entsprechen.
10.3. Betriebsgrenzen
Zusätzlich zu den flugzeugspezifischen Betriebsgrenzen des Flughandbuchs gelten
folgende Begrenzungen:
10.3.1. Fluggeschwindigkeiten:
Schleppflug nur in Klappenstellung 0° oder +15°
Mindestgeschwindigkeit
bei Klappen 15°, Banner 70 x 1,2 84 km/h IAS
Maximalgeschwindigkeit
bei Klappen 15° 115 km/h IAS
Mindestgeschwindigkeit
bei Klappen 0°, Banner 75 x 1,2 90 km/h IAS
Maximalgeschwindigkeit
bei Klappen 0° 150 km/h IAS
Liegen die Maximalgeschwindigkeiten des Banners unter den genannten
Maximalwerten, so sind die Bannergeschwindigkeiten limitierend.
10.3.2. Banner:
Maximalgewicht 20 kg
mit allem fliegenden Zubehör:
Maximaler Widerstand des Banners: 70 daN
Bannergröße nach Anweisung des Banner- Herstellers
10.3.3. Schleppseil:
Material: Textilseil aus synthetischem Material
Länge: ca. 25 m
Festigkeit: mindestens 20% über der Festigkeit der
Sollbruchstelle
Sollbruchstelle: 200 daN
10.4. Berechnung des Fluggewichtsschwerpunkts:
Der Fluggewichtsschwerpunkt für den Bannerschlepp kann analog zum folgenden
Beispiel berechnet werden. Die Daten des Flugzeugs sind beispielhaft und durch die
in der jeweils gültigen Wägung festgehaltenen Werte zu ersetzen:
Flugzeugtyp CTSW2006, S/N.: Kennzeichen:
Kg m kg*m
Flugzeug leer mit Rettungsgerät 295.5 0.352 84
Pilot 90.0 0.52 47
Passagier 0.0 0.52 0
Gepäck 5 1.09 5
Kraftstoff 62 0.21 13
Banner* (max. 20 kg) 20 4.62 92
Gesamtgewicht 472.5 262
Fluggewichtsschwerpunkt = 0.554
Gesamtmoment / Gesamtmasse
* Gewicht des Banners mit allem fliegenden Zubehör (Seil, Stange, Rollen,
Kupplungsbox, etc.)
Die fett umrandeten Felder sind flugspezifisch neu anzusetzen. Die Momente
ergeben sich aus der Multiplikation der Gewichte mit den jeweiligen Hebelarmen. Die
Spalten der Einzelgewichte und Einzelmomente werden zum Gesamtgewicht und
Gesamtmoment aufaddiert. Das Gesamtmoment wird durch das Gesamtgewicht
geteilt und ergib so den Fluggewichtsschwerpunkt.
10.4.1. Zulässige Fluggewichts und Schwerpunktsgrenzen mit angehängtem
Banner:
Max. vordere Grenze: 0.508 m
10.7.5. Start:
Folgende Veränderungen ergeben sich zum Startverfahren des Flugzeugs:
Klappen 15°
Verstellpropeller auf maximale Drehzahl / geringste Steigung
Wenn die Startbahn frei ist, in die Bahn rollen. Dabei auf das angehängte Banner und
das Schleppseil achten!
Sanft Gas geben
Bei Verstellpropeller ca. 4800 – 5500 1 / min Motordrehzahl
In der Mitte der Startbahn beschleunigen
Abheben und auf ca. 100 km/h beschleunigen
10.7.6. Steigflug:
Vollgas bis zum Erreichen von 15m Höhe des tiefsten Punkts des Schleppverbands.
Dabei beachten, dass das Banner- Ende bis zu 15m tiefer hängt (siehe Skizze).
Danach unter Berücksichtigung der zulässigen Geschwindigkeiten auf die
gewünschte Höhe weitersteigen. Gas langsam reduzieren.
Achtung! Diese Werte gelten nur bei Standardatmosphäre auf Meereshöhe. Auf
höher gelegenen Plätzen und bei abweichenden Temperaturen können die
tatsächlichen Werte teilweise erheblich davon abweichen.
10.8. Wartung:
Wartung wie im Flughandbuch und in der Anweisung für Segelflugzeugschlepp
angegeben.
Zusätzlich bei 50h- Kontrolle:
13. BERICHTIGUNGSSTAND: