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128 Bewehrungs- und Konstruktionsregeln

Bewehrungs- und Konstruktionsregeln


Tabelle 1 Mindestbiegerollendurchmesser für Stäbe: keine Änderung
Prof. Dipl.-Ing. Frank Prietz gegenüber DIN 1045-1

Mindestwerte der Biegerollendurchmesser Dmin


8.1 Allgemeines 1 2 3 4 5

Bei den allgemeinen Bewehrungsregeln ist der Umfang der Änderungen 1 Haken, Winkel, Schlaufen Schrägstäbe oder andere gebogene Stäbe
gegenüber DIN 1045-1 im Ergebnis gering. Insbesondere die Bezeichnungen
Mindestwerte der Betondeckung c⊥ rechtwinklig
bzw. die Schreibweisen haben sich geändert. Stabdurchmesser [mm]
zur Biegeebene
Tabelle 1 Unterschiedliche Formelzeichen in DIN 1045-1 und EN 1992-1-1 2
> 100mm > 50mm ≤ 50mm
Ø < 20mm Ø ≥ 20mm
Begriff DIN 1045-1 DIN EN 1992-1-1 > 7Ø > 3Ø ≤ 3Ø

Biegerollendurchmesser dbr D 3 4Ø 7Ø 10Ø 15Ø 20Ø

Stabdurchmesser ds Ø

Vergleichsdurchmesser dsV Øn 8.2 Verankerung der Längsbewehrung


Durchmesser Spannstahl dp Øp Die Verankerungsregeln für Bewehrungsstäbe sind so abgeleitet, dass ihre
Grundmaß der Verankerungslänge lb lb,rqd
Verbundkräfte ohne Längsrissbildung und Abplatzungen in den Beton
eingeleitet werden. Falls erforderlich, muss eine Querbewehrung vorgesehen
erforderliche Verankerungslänge lb,net lbd
werden.
Übergreifungslänge ls l0

8.1.1 Biegerollendurchmesser

Fs
Fs

R R
D
Umlenkpressung

D
Fs Fs
Bild 2: Grundwert der Verankerungslänge lb,rqd. Diese Art der Verankerung, bei der
die Verankerungslänge entlang der Krümmung bis zum Ende des Stabes gemessen
Bild 1 Einfluss des Biegerollendurchmessers auf die Umlenkpressungen wird, gilt nicht für Haken, Winkelhaken und Schlaufen, sondern nur bei großen
Biegerollendurchmessern (z.B. bei Rahmenecken).
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Für Haken, Winkelhaken und Schlaufen definiert EC2 eine


8.2.2 Grundwert der Verankerungslänge
„Ersatzverankerungslänge“ lb,eq . Diese Bezeichnung ist jedoch überflüssig, da sie
bereits mit dem Bemessungswert der Verankerungslänge lbd beschrieben ist. Der Grundwert der Verankerungslänge wird wie folgt ermittelt:
φ σ sd
lb,rqd = ⋅ (2)
4 fbd
mit
η1 Beiwert zur Berücksichtigung der Verbundbedingungen
= 1,0 bei „guten“ Verbundbedingungen
= 0,7 bei „mäßigen“ Verbundbedingungen
η2 Beiwert zur Berücksichtigung des Stabdurchmessers
= 1,0 für Ø ≤ 32 mm
= (132 – Ø)/100 für Ø > 32 mm
fbd Bemessungswert der Verbundfestigkeit nach Gleichung (1)
fctd = 1,0·fctk;0,05 / γC , fctk;0,05 ist auf C60/75 zu begrenzen (darüber kein Zuwachs mehr)
σsd fyd·As,erf/As,vorh

Der Ausnutzungsgrad der Bewehrung sollte erst bei der Ermittlung des
Bemessungswertes der Verankerungslänge berücksichtigt werden (wie bisher
üblich).
Bild 3: Ersatzverankerungslänge lb,eq für Haken, Winkelhaken und Schlaufen

8.2.3 Bemessungswert der Verankerungslänge


8.2.1 Bemessungswert der Verbundfestigkeit
Der Bemessungswert der Verankerungslänge wird wie folgt ermittelt:
Für Betonstähle mit Rippen darf der Bemessungswert der Verbundfestigkeit
lbd = α1 ⋅ α 2 ⋅ α 3 ⋅ α 4 ⋅ α 5 ⋅ lb,rqd ≥ lb,min (3)
wie folgt ermittelt werden:
mit
fbd = 2,25 ⋅ η1 ⋅ η2 ⋅ fctd (1) α1 Beiwert für die Verankerungsart der Stäbe
α2 Beiwert für die Betondeckung (lt. NA immer 1,0 zu setzen)
mit α3 Beiwert zur Berücksichtigung einer Querbewehrung
η1 Beiwert zur Berücksichtigung der Verbundbedingungen α4 Beiwert zur Berücksichtigung von angeschweißten Querstäben innerhalb der erf.
= 1,0 bei „guten“ Verbundbedingungen Verankerungslänge lbd
= 0,7 bei „mäßigen“ Verbundbedingungen α5 Beiwert zur Berücksichtigung eines Querdrucks senkrecht zur Spaltzug-Riss-Ebene
η2 Beiwert zur Berücksichtigung des Stabdurchmessers innerhalb der erf. Verankerungslänge
= 1,0 für Ø ≤ 32 mm lb,rqd nach Gleichung (2)
= (132 – Ø)/100 für Ø > 32 mm lb,min bei Zugstäben: lb,min ≥ max {0,3·α1·α4·lb,rqd;10Ø }. Der Mindestwert 10Ø darf bei direkter
fctd Bemessungswert der Betonzugfestigkeit Lagerung auf 6,7Ø reduziert werden
fctd = 1,0·fctk;0,05 / γC , fctk;0,05 ist auf C60/75 zu begrenzen (darüber hinaus kein Zuwachs bei Druckstäben: lb,min ≥ max {0,6·lb,rqd;10Ø }
mehr) Für lb,min muss lb,rqd mit fyd ermittelt werden
Tabelle 2 Werte der Verbundfestigkeit fbd in [N/mm²] für guten Verbund und
Ø ≤ 32

C16/20 C20/25 C25/30 C30/37 C35/45 C40/50 C45/55 C50/60 C55/67 C60/75

1,95 2,25 2,70 3,00 3,30 3,75 4,05 4,35 4,50 4,65
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Sonderfälle:
Tabelle 3 Beiwerte α1, α3, α4 und α5

1 2 3 4
α1 = 0,5 für Schlaufenverankerungen mit cd > 3Ø und Biegerollendurchmesser
D ≥ 15Ø
Einflussfaktor Verankerungsart Zugstab Druckstab
α5 = 2/3 für direkte Lagerung oder eine allseitige durch Bewehrung gesicherte
1 gerade α1 = 1,0 α1 = 1,0
Betondeckung von mind. 10Ø, jedoch nicht bei Übergreifungsstößen mit
2 Form der Stäbe gebogen α1 = 0,7 für cd ≥ 3Ø - einem Achsabstand der Stöße von s ≤10Ø
andernfalls α1=1,0
α3 = 1,5 wenn rechtwinklig zur Bewehrungsebene ein Querzug vorhanden ist,
3 nicht angeschweißte alle Arten α3 = 1-K·λ α3 = 1,0 der eine Rissbildung parallel zur Bewehrungsstabachse im Verankerungs-
Querstäbe 0,7 ≤ α3 ≤ 1,0 bereich erwarten lässt.
4 angeschweißte alle Arten α4 = 0,7 α4 = 0,7 Mit den zuvor genannten Randbedingungen ergeben sich die folgenden
Querstäbe
Regelfälle:
5 Querdruck alle Arten α5 = 1-0,04p -
1. für Haken, Winkelhaken und Schlaufen: lbd = α1 ⋅ lb,rqd = 0,7·lb,rqd
0,7 ≤ α5 ≤ 1,0
mit 2. für gerade Stabenden mit einem angeschweißten Querstab innerhalb
λ = (ΣAst – ΣAst,min)/As
ΣAst die Querschnittsfläche der Querbewehrung innerhalb der Verankerungslänge lbd von lbd: lbd = α 4 ⋅ lb,rqd = 0,7·lb,rqd
ΣAst,min die Querschnittsfläche der Mindestquerbewehrung ΣAst,min = 0,25As für Balken und
ΣAst,min = 0 für Platten; 3. für Haken, Winkelhaken und Schlaufen mit mindestens einem ange-
As die Querschnittsfläche des größten einzelnen verankerten Stabes
K siehe Bild 4 schweißten Querstab vor Krümmungsbeginn:
p der Querdruck [N/mm²] im Grenzzustand der Tragfähigkeit innerhalb lbd lbd = α1 ⋅ α 4 ⋅ lb,rqd ≈ 0,5 ⋅ lb,rqd
cd siehe Bild 5

4. für gerade Stabenden mit mindestens zwei angeschweißten Stäben


innerhalb lbd: lbd = 0,5 ⋅ lb,rqd

Bild 4: Werte für K für Platten und Balken

Bild 5: Werte für cd für Platten und Balken


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Tabelle 4 Beiwerte α6

1 2 3 4
8.2.4 Verankerung von Bügeln und Querkraftbewehrung
Stoßanteil
Stoß Stab-Ø einer Bewehrungslage
≤ 33 % > 33 %
a)
1 < 16 mm 1,2 1,4 a)
Zug
2 ≥ 16 mm 1,4 a) 2,0 b)

3 Druck alle 1,0 1,0

Wenn die lichten Stababstände a ≥ 8Ø und der Randabstand in der Stoßebene


c1 ≥ 4Ø eingehalten werden, darf der Beiwert α6 reduziert werden auf:
Bild 6: Verankerung von Bügeln und Querkraftzulagen a)
α6 = 1,0
b)
Gegenüber DIN 1045-1 wurden lediglich bei den Haken (a) und Winkelhaken α6 = 1,4

(b) Mindestüberstände von 50 bzw. 70 mm festgelegt Hierbei ist zu beachten, dass Bezug auf den lichten Stababstand a und nicht
wie in DIN 1045-1 auf den Stoßabstand s genommen wird. Im Ergebnis ist
dies jedoch bei Übergreifungsstößen mit sich berührenden Stäben identisch.
8.2.5 Bemessungswert der Übergreifungslänge

8.2.6 Querbewehrung im Bereich der Übergreifungsstöße


l0 = α1 ⋅ α 3 ⋅ α 5 ⋅ α 6 ⋅ lb,rqd ≥ l0,min (4)
mit Im Übergreifungsbereich von Bewehrungsstäben wird eine Querbewehrung
α1 Beiwert für die Verankerungsart der Stäbe unter Annahme ausreichender benötigt, um Querzugkräfte aufzunehmen. Dabei sind folgende Fälle zu
Betondeckung (d.h. α2 = 1,0)
α3 Beiwert zur Berücksichtigung einer Querbewehrung, in der Regel ist ΣAst,min zu unterscheiden:
1,0·As·(σsd / fyd) anzunehmen, mit As = Querschnittsfläche eines gestoßenen Stabes
α5 Beiwert zur Berücksichtigung eines Querdrucks senkrecht zur Spaltzug-Riss-Ebene  der Stabdurchmesser ist < 20 mm oder der Anteil der gestoßenen Stäbe
innerhalb der erf. Verankerungslänge im betrachteten Querschnitt ist ≤ 25%: dann ist die aus anderen
α6 Die Werte sind Tabelle 4 zu entnehmen
lb,rqd nach Gleichung (2) (konstruktiven) Gründen vorhandene Querbewehrung ohne weiteren
l0,min ≥ max {0,3·α1·α6·lb,rqd;15Ø; 200 mm }. Nachweis ausreichend.
Für l0,min muss lb,rqd mit fyd ermittelt werden
 Der Stabdurchmesser ist ≥ 20 mm: die Gesamtquerschnittsfläche der
Querbewehrung ΣAst muss mindestens der Querschnittsfläche As eines
Die Beiwerte α6 sind für die verschiedenen Fälle in der Tabelle 4 gestoßenen Stabes entsprechen (ΣAst ≥ 1,0As).
zusammengestellt.
 Werden mehr als 50% der Bewehrung in einem Querschnitt gestoßen
und ist der lichte Abstand zwischen benachbarten Stößen in einem
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Querschnitt a ≤ 10Ø, ist die Querbewehrung in Form von Bügeln oder Die Übergreifungslänge bei Zwei-Ebenen-Stößen darf folgenden Wert nicht
Steckbügeln ins Innere des Betonquerschnitts zu verankern. unterschreiten

 In flächenartigen Bauteilen muss die Querbewehrung ebenfalls l 0 = α 7 ⋅ lb,rqd ≥ l 0,min (5)


bügelartig ausgebildet werden, falls a ≤ 5Ø ist; sie darf jedoch auch mit
α7 Übergreifungsbeiwert mit α7 = 0,4+as,vorh / 8 , mit 1,0 ≤ α7 ≤ 2,0
gerade sein, wenn die Übergreifungslänge um 30% erhöht wird.
lb,rqd Grundwert der Verankerungslänge nach Gleichung (2)
l0,min Mindestwert der Übergreifungslänge mit l0,min = 0,3·α7· lb,rqd ≥ sq, jedoch mind. 200 mm
 Sofern der Abstand der Stoßmitten benachbarter Stöße mit geraden sq Abstand der angeschweißten Querstäbe
Stabenden in Längsrichtung etwa 0,5l0 beträgt, ist kein bügelartiges
Umfassen der Längsbewehrung erforderlich.

 Werden bei einer mehrlagigen Bewehrung mehr als 50% des


Querschnitts der einzelnen Lagen in einem Schnitt gestoßen, sind die
Übergreifungsstöße durch Bügel zu umschließen, die für die Kraft aller
gestoßenen Stäbe zu bemessen sind.

 Die Querbewehrung ist in der Regel im Anfangs- und Endbereich der


Übergreifungslänge zu konzentrieren (~ l0/3)

8.2.7 Stöße von Betonstahlmatten

Gegenüber DIN 1045-1 wurde die Bezeichnung „Ein-Ebenen-Stoß“ geändert


in „verschränkter Stoß“. Der baupraktische Regelfall, insbesondere bei
Lagermatten, ist jedoch der „Zwei-Ebenen-Stoß“, auf den im Folgenden Bezug
genommen wird.
Bild 8: Übergreifungsbeiwert α7 für Zwei-Ebenen-Stöße nach EC2

Bild 7: Übergreifungsstöße von geschweißten Betonstahlmatten


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8.3.4 Angaben für Bohrpfähle


8.3 Konstruktionsregeln In DIN EN 1992-1-1 finden sich Konstruktionsangaben für Gründungsbauteile
(z.B. Pfahlkopfplatten, Streifenfundamente, Zerrbalken, Bohrpfähle etc.). Der
8.3.1 Definition von Bauteilen
Anwender von EC2 muss mögliche Überschneidungen zu anderen
Tabelle 5 Begriffe: Bauteile bauteilbezogenen Normen der Geotechnik prüfen und über die Maßgeblichkeit
entscheiden, da bei Mehrfachregelungen immer die Gefahr von
Bauteil DIN EN 1992-1-1 DIN 1045-1
Widersprüchen besteht. Eine Entflechtung der Betonbau- und
1 Balken b < 5h b < 4h Geotechnikregeln in der nächsten Eurocode-Fassung muss angestrebt
werden.
2 Platte b ≥ 5h b ≥ 4h
Für Bohrpfähle ist eine Mindestlängsbewehrung As,bpmin in Abhängigkeit vom
3 Stütze h ≤ 4b h ≤ 4b
Pfahlquerschnitt Ac einzulegen, mindestens jedoch 6 Ø 16.
4 Wand b > 4h b > 4h
Tabelle 6 Mindestfläche der Längsbewehrung bei Ortbetonbohrpfählen
5 wandartiger Träger l < 3h l < 2h
1 2
6 Balken, Platte l ≥ 3h l ≥ 2h
Pfahlquerschnitt Mindestquerschnitt der Längsbewehrung
8.3.2 Zugkraftdeckung Ac As,bpmin

Die Tragfähigkeit der Stäbe innerhalb ihrer Verankerungslänge darf unter 1 Ac ≤ 0,5 m² As ≥ 0,005·Ac
Annahme eines linearen Kraftverlaufs berücksichtigt werden. Als auf der 2 0,5 m ² ≤ Ac ≤ 1,0 m² As ≥ 25·cm²
sicheren Seite liegende Vereinfachung darf diese Annahme vernachlässigt
werden (= konstanter Kraftverlauf innerhalb der Verankerungslänge). Die 3 Ac > 1,0 m² As ≥ 0,0025·Ac
Vereinfachung ist die empfohlene Variante, der lineare Verlauf der Kraft sollte Bohrpfähle mit dnom ≤ 300 mm sind immer zu bewehren.
nur in Sonderfällen bemüht werden. Pfähle mit 300 mm < dnom ≤ 600 mm müssen über mindestens 6 Längsstäbe
Ø 16 verfügen, ansonsten gelten sie als unbewehrt. Bohrpfähle mit dnom >
600 mm dürfen auch nach Abschnitt 12 der Norm unbewehrt ausgeführt
werden. Bei bewehrter Ausführung ist eine Mindestbewehrung gem. Tabelle 5
vorzusehen.

Bild 9 Genauere (links) und vereinfachte (rechts) Zugkraftdeckungslinie


139 140 Bewehrungs- und Konstruktionsregeln

Beispiel 1: Endverankerung der Längsbewehrung eines Balkens Beispiel 2: Übergreifungsstoß der oberen Bewehrung einer dicken
Bodenplatte
Ø 16/15 cm

Beton C30/37, mäßige


FEd Verbundbedingungen
3 Ø 16
→ fbd = 0,7·3,0 =

Ø 20/12 cm
2,1 N/mm²

Vorhandene
a
Bewehrung: einlagige,
1,3·l0
gerade Zugstäbe
Ø 20/12 cm → α1 = 1,0
Beton C 20/25, guter Verbund, fbd = 2,3 N/mm²,As,erf = 4,0 cm²
vorhanden: 3 Ø 16
100 %-Stoß, kein Längsversatz, σsd = 305 N/mm² = 0,7fyd
Grundwert der Verankerungslänge
Querrichtung: vorhanden Ø 16/15 cm (= 13,4 cm²/m)
lb,rqd = (Ø/4)·(fyd/fbd) = (16/4)·(435/2,3) = 757 mm (≈ 47Ø)
lb,rqd = (Ø/4)·(fyd/fbd) = (20/4)·(435/2,1) = 1036 mm = 1,04 m (≈ 52Ø)
gerades Stabende → α1 = 1,0
lichter Abstand im Übergreifungsbereich: a = 12,0 – 2·2,0 = 8,0 cm = 4Ø < 5Ø
Bügel bis zum Balkenende vorhanden = nicht angeschweißte Querbewehrung → bügelartige Querbewehrung erforderlich, kann jedoch vermieden werden,
→ α3 = 1 – K·λ wenn die Übergreifungslänge um 30% erhöht wird.
mit K = 0,1
Übergreifungsbeiwert α6 = 2,0
Ast,min = 0,25·2,01 = 0,503
Ast = 3 Ø 8 = 1,5 cm² (Bügel s = 15 cm) l0 = α1 ⋅ α 3 ⋅ α 5 ⋅ α 6 ⋅ lb,rqd = 1,0·1,0·1,0·2,0·1,04·(305/435) = 1,45 m
λ = (Ast – Ast,min)/As = (1,5 – 0,503)/2,01 = 0,496 Erhöhung um 30%: l0´ = 1,3·1,45 = 1,89 ~ 2,0 m
α3 = 1 – 0,1·0,496 = 0,95 → in der Regel lohnt sich die Berechnung von α3
nicht → α3 = 1,0 setzen ! Querbewehrung im Übergreifungsbereich: ΣAst ≥ 1,0·3,14 cm²
Aus der Querrichtung vorhanden: 13,4 cm²/m·2,0 m = 26,8 cm² >>3,14 cm²
Direkte Lagerung →α5 = 2/3
→ keine separate Querbewehrung erforderlich!
Ausnutzung As,erf / As,vorh = 4,0 / 6,03 = 0,66 Die Bedingung, dass der Stababstand der Querbewehrung in den äußeren
Bemessungswert der Verankerungslänge Dritteln der Übergreifungslänge 15 cm sein soll, ist durch die vorhandene
Querbewehrung ebenfalls erfüllt.
lbd = α1·α3· α5· As,erf / As,vorh· lb,rqd = 1,0·1,0·⅔·0,66·757 = 333 mm > lb,min

lb,min = 0,3·1,0.757 = 227 mm


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Der Autor:
Literatur
[1] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1:2011-01: Bemessung und Konstruktion Prof. Dipl.-Ing. Frank Prietz
von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken -Teil 1-1: Allgemeine
Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau
[2] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – Professor für Baustatik und Massivbau an der Beuth-
National festgelegte Parameter Hochschule für Technik Berlin
[3] DIN 1045-1: 2008-08:Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Spannbeton, Bemessung und Konstruktion Luxemburger Str. 10, 13353 Berlin
[4] Zilch,K.; Zehetmaier, G.: Bemessung im konstruktiven Betonbau – Tel. (030) 4504-2601, Fax (030) 4504-2632
2. Auflage, Springer Verlag Heidelberg, 2010 e-Mail: fprietz@beuth-hochschule.de
[5] Fingerloos, F.; Hegger, J.; Zilch, K.: Eurocode 2 für Deutschland, Internet: www.beuth-hochschule.de
Kommentierte Fassung, 1. Auflage, Beuth Verlag GmbH / Wilhelm Ernst
& Sohn, Berlin, 2012
[6] Deutscher Beton- und Bautechnik Verein E.V. (Herausgeber): Beispiele Prüfingenieur für Standsicherheit, Fachrichtung Massivbau
zur Bemessung nach Eurocode 2, Band 1: Hochbau, 1. Auflage, Verlag Ö.b.u.v. Sachverständiger für Beton-, Stahlbeton-, Spannbeton- und
Ernst & Sohn, Berlin, 2011 Mauerwerksbau
Von-der-Gablentz-Str. 19, 13403 Berlin
Tel.: (030) 41776-0
e-Mail: frank.prietz@gse-berlin.de
Internet: www.gse-berlin.de

geboren 1961
1980 - 1987 Studium des Bauingenieurwesens an der TU Berlin
1988 - 1989 Technisches Büro der Philipp Holzmann AG, NL Berlin
1989 – 1994 Tragwerksplanung und –prüfung sowie gutachterliche
Tätigkeiten für Berliner Ingenieurbüros
seit 1994 Professor an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin (vormals
Technische Fachhochschule Berlin TFH)
seit 1998 Prüfingenieur für Standsicherheit, Fachrichtung Massivbau
seit 2006 Ö.b.u.v. Sachverständiger für Beton-, Stahlbeton-, Spannbeton-
und Mauerwerksbau
2007 Gründung des Instituts für Simulationsberechnungen im
Bauwesen (ISIB), überwiegend Ingenieurmethoden des
Brandschutzes (Heißbemessung) und Simulation thermisch-
hygrischer Einwirkungen an Fassaden

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