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EN 1090-2

3. TEIL
SCHRAUBANWEISUNGEN
(KOPIERVORLAGE)

1. AUSGABE 2014
ÖSTV EN 1090-2: ERLÄUTERUNGEN UND KOMMENTARE – 3. TEIL – SCHRAUBANWEISUNG – KOPIERVORLAGE

Inhalt – 3.Teil EN 1090-2: Schraubanweisungen – Kopiervorlage

1. Schraubanweisung:
Kombiniertes Vorspannverfahren KVV Seite 3

2. Schraubanweisung:
modifiziertes Drehmomentverfahren mDMV Seite 4

Die Arbeitsgruppe des ÖSTV Seite 5

1. AUSGABE 2014Seite 2
1 2 3 4

Kombiniertes Vorspannverfahren (KVV)

Schraubanweisung für planmäßig


vorgespannte Schraubenverbindungen • nur Schraubengarnituren (Schraube + je • Kontaktflächen: sauber
nach EN 1090-2 • Dokumentation: 1 Scheibe kopf-und mutterseitig + Mutter) (Beschichtung unversehrt)
– Ausführungsplan von einem Hersteller • Lochspiel ➡ EN 1090-2 Tab. 11 • Schrauben sorgfältig und ohne Gewalt
Vorspannung hochfester Schrauben 10.9 – Kontroll- und Prüfplan • Güte 10.9 (EN 14399-3 & -4) • Lage der Schraubenlöcher ➡ EN 1090-2, einstecken
für volle Vorspannkraft Fp,c = 0,7 fub As – Schraubprotokoll • CE-Kennzeichnung, Kennzeichen HV oder D 1.8 & D 2.8 • Einsteckrichtung beachten:
mit dem kombinierten Vorspannverfahren • kalibrierte Drehschrauber HR • Aufdornen ➡ EN 1090-2, D 2.8.6: Anziehen erfolgt an der Mutter!
(KVV) • Genauigkeit ± 10 % • k-Klasse K1 EXC1 & EXC2 Klasse 1, EXC3 & EXC4 • Einbaurichtung der Scheiben:
• jährliche Prüfung • keine Veränderung der Schmierung! Klasse 2 Fase zu Kopf und Mutter

5 6 7 8 9 1. Anziehschritt
11 9 10 12 Vorspannkräfte Fp,C [kN]
mind. 1 Gewindegang Voranziehdrehmomente MA1 [Nm]
3 1 2 4 Garnituren 10.9, k-Klasse K 1
7 5 6 8 MA1 = 0,75*Mr,1
Fp,C [kN] [Nm]
15 13 14 16
M12 59 70

11 5 2 8 14 26 20 17 23 29 M16 110 170


10 4 1 7 13 25 19 16 22 28 M20 172 340
• Dickenunterschied der Bleche bei 12 6 3 9 15 27 21 18 24 30
• Herstellerkennzeichen der Mutter Scherverbindung ≤ 1mm M24 247 580
muss sichtbar sein • Bauteile anpassen • verbleibende Spalten an Kanten von
M27 321 850
• freie Drehbarkeit der Mutter prüfen • an der Mutter handfest anziehen Kopfplatten < 2 mm (Ausnahme: bei • Anziehreihenfolge: schrittweise von steiferen
• Schraubengarnituren hinsichtlich ihrer • Gewindeüberstand kontrollieren rechnerischer Ausnutzung der zu weicheren Teilen (innen ➡ außen) M30 393 1150
Los-Zugehörigkeit kennzeichnen, (mind.1 GWG) Kontaktwirkung vollständiges Anliegen) • Drehen der Mutter (Ausnahme: Drehen
falls nicht alle aus demselben Los sind • max. 3 Scheiben • max. 3 Futterbleche (jeweils s ≥ 2mm) am Kopf, gesonderte Anweisung) M36 572 2010

10 11 Kontrolle nach 12 Haltepunkt! Vor Beginn des 13 14 15°


dem 1. Anziehschritt 30°
2. Schrittes muss der 1. Schritt Visuelle
Kontrollanziehmoment15° für alle Schrauben einer 60° Kontrolle nach
MA1 = 0,75 x Mr,1 20° Verbindung vollständig und dem 2. Anziehschritt
kontrolliert sein!
90° • Prüfumfang der Garni-
1. Schritt: 2. Anziehschritt turen einer Schrauben
anziehen mit • mind. 5 % der t = Gesamtnenndicke zu verbindender gruppe mind. 5 % bei EXC2, mind. 10 % bei
MA1 = 0,7 5 x Mr,1 & markieren Teile (einschließlich aller Futterbleche und 2. Schritt: 120°
Garnituren einer EXC3 & EXC4
Scheiben) d = Schraubendurchmesser Weiterdrehwinkel aufbringen
• Voranziehmoment MA1 = 0,75 x Mr,1 Schraubengruppe in EXC3 & EXC4 • Stichprobenkontrolle des Drehwinkels:
aufbringen bis Verbindung vollständig (keine Kontrolle in EXC2) aufzubringender • festgelegten Drehwinkel (Soll-Drehwinkel) sequentieller Stichprobenplan Typ A bei
zusammengezogen • Anziehgerät bei Kontrolle mit Drehwinkel nach Tabelle auf der Mutter aufbringen EXC2 & EXC3, Typ B bei EXC4
• Sichtkontrolle für vollflächiges Anliegen; +/-10 % Genauigkeit Grad Drehung • Dokumentation der Zuordnung des • Bewertung der Abweichung des Drehwinkels:
falls erforderlich, weiter anziehen mit um • Messung des Weiterdrehwinkels: Personals 1. und 2. Schritt < 15° als festgelegter Wert = fehlerhaft
max. 10 % erhöhtem MA1 ➡ Weiterdrehwinkel < 15° = fehlerfrei t < 2d 60 1/6 • Lage der Mutter zum Schraubenschaft ➡ Korrektur
• Lage der Mutter zum Schraubenschaft ➡ 15–20° belassen, bei den zu prüfenden Garnituren markieren
> 30° als festgelegter Wert = Garnitur

1. AUSGABE 2014Seite 3
bei den zu prüfenden Garnituren markieren erweiterter Toleranzbereich 2d ≤ t < 6d 90 1/4 (z. B.10 %, bei EXC3 & EXC4 – wobei die
überdreht ➡ ersetzen, Rückmeldung
(z. B. 5 % bei EXC3 & EXC4) ➡ > 20° fehlerhaft 5 % der 1. Kontrolle zu inkludieren sind)
6d ≤ t < 10d 120 1/3 an Bauleitung!

Auf Prinzipielles beschränkte Darstellung, keinerlei Haftung für die betreffenden Angaben, es gilt die EN 1090-2! © Österreichischer
© Österreichischer Stahlbauverband 2014,
Stahlbauverband Illustration
2014, Illustration
Iuna MateusIuna Mateus
Auf Prinzipielles beschränkte Darstellung, keinerlei Haftung für die betreffenden Angaben, es gilt die EN 1090-2!
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modifiziertes Drehmomentverfahren
(mDMV)
• nur Schraubengarnituren (Schraube +
Schraubanweisung für planmäßig Scheibe/n + Mutter) von einem Hersteller
vorgespannte Schraubverbindungen • Dokumentation: • Güte 8.8 (EN ISO 4014 & 4017 oder EN • Kontaktflächen: sauber
– Ausführungsplan 14399-3) und Güte 10.9 (EN 14399-3 & -4) (Beschichtung unversehrt) • Schrauben sorgfältig und ohne Gewalt
Vorspannung hochfester Schrauben 8.8 – Kontroll- und Prüfplan • CE-Kennzeichen, Kennzeichen HV • Lochspiel ➡ EN 1090-2 Tab. 11 einstecken
und 10.9 für reduzierte Vorspannkraft – Schraubprotokoll oder HR oder entsprechend • Lage der Schraubenlöcher ➡ EN 1090-2, • Einsteckrichtung beachten:
Fp,c* = 0,7 fyb As mit dem modifizierten • kalibrierte Drehschrauber (bei EN ISO 4014 & 4017) D 1.8 & D 2.8 Anziehen erfolgt an der Mutter!
Drehmomentverfahren (mDMV) • Genauigkeit ± 4 % • k-Klasse K1 • Aufdornen ➡ EN 1090-2, D 2.8.6: EXC1 & • Einbaurichtung der Scheiben:
• jährliche Prüfung • keine Veränderung der Schmierung! EXC2 Klasse 1, EXC3 & EXC4 Klasse 2 Fase zu Kopf und Mutter

5 6 7 8 11 9 10 12
9
mind. 1 Gewindegang Vor-Anziehdrehmomente
3 1 2 4
MA1* = 75 % MA, soll* [Nm]
7 5 6 8
Garnituren 8.8 Garnituren 10.9
15 13 14 16
M12 53 75

11 5 2 8 14 26 20 17 23 29 M16 130 190


10 4 1 7 13 25 19 16 22 28 M20 225 340
• Dickenunterschied der Bleche bei 12 6 3 9 15 27 21 18 24 30
• Herstellerkennzeichen der Mutter Scherverbindung ≤ 1mm M24 450 600
muss sichtbar sein • Bauteile anpassen • verbleibende Spalten an Kanten von
M27 675 940
• Freie Drehbarkeit der Mutter prüfen • an der Mutter handfest anziehen Kopfplatten < 2 mm (Ausnahme: bei • Anziehreihenfolge: schrittweise von steiferen
• Schraubengarnituren hinsichtlich ihrer • Gewindeüberstand kontrollieren rechnerischer Ausnutzung der zu weicheren Teilen (innen ➡ außen) M30 900 1250
Los-Zugehörigkeit kennzeichnen, falls nicht (mind.1 GWG) Kontaktwirkung vollständiges Anliegen) • Drehen der Mutter (Ausnahme: Drehen
alle vom selben Hersteller sind • max. 3 Scheiben • max. 3 Futterbleche (jeweils s ≥ 2mm) am Kopf, gesonderte Anweisung) M36 1550 2100

10 11 12 13 14 30°
60°
Anziehdrehmomente
100 % MA, soll* [Nm]

Garnituren 8.8 Garnituren 10.9 110%

M12 70 100 Kontrolle: anziehen mit 110 % MA,soll*


• Messung des Weiterdrehwinkels nach
1. Schritt:
M16 170 250 Aufbringen des Kontroll-Anziehmoments
anziehen mit 75 % MA,soll* MA,kontroll* = 1,10 x MA,soll*
M20 300 450 Kontrolle 12–72 h
• anziehen mit Voranziehdrehmoment 2. Schritt: anziehen ➡ Weiterdrehwinkel < 30° = fehlerfrei;
MA1* ≈ 0,75 x MA,soll* aller Garnituren einer M24 600 800 mit 100 % MA,soll* • Kontrolle des 2. Anziehschritts innerhalb 12 ➡ 30–60° belassen, aber Stichproben-
Verbindung, bis die Verbindung vollständig bis 72 Stunden mit kalibriertem Anziehgerät umfang vergrößern > um 2
zusammengezogen ist. M27 900 1250 • anziehen mit Anziehdrehmoment 1,00 x MA,soll* • Prüfumfang nach Prüflosen: 5 % der benachbarte Garnituren
• Sichtkontrolle für vollflächiges Anliegen; • Garnituren bei EXC2, 10 % bei EXC3 ➡ > 60° fehlerhaft, Austausch und

1. AUSGABE 2014Seite 4
falls erforderlich, weiter anziehen mit um M30 1200 1650 • Dokumentation der Zuordnung des • festgelegtes Stichprobenverfahren anwenden Rückmeldung an Bauleitung!
max. 10 % erhöhtem MA1. ausführenden Personals • Mutter zum Schraubenschaft markieren • Dokumentation fertigstellen
M36 2100 2800

Auf Prinzipielles beschränkte Darstellung, keinerlei Haftung für die betreffenden Angaben, es gilt die EN 1090-2! © Österreichischer
© Österreichischer Stahlbauverband 2014,
Stahlbauverband Illustration
2014, Illustration
Iuna MateusIuna Mateus
Auf Prinzipielles beschränkte Darstellung, keinerlei Haftung für die betreffenden Angaben, es gilt die EN 1090-2!
DIE ARBEITSGRUPPE DES ÖSTV

Die vorliegenden Schraubanweisungen wurden in einer Arbeitsgruppe des ÖSTV unter der Mitarbeit
von:
Walter Siokola, Zeman & Co GmbH (Vorsitz)
Karl Felbermayer, ÖSTV
Harald Germ, Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Richard Greiner, Inst. f. Stahlbau und Flächentragwerke, TU Graz
Johann Riedler, Peneder
Meinhard Roller, Ziv.-Ing. f. Bauwesen
Gerhard Meßner, Haslinger Stahlbau GmbH
Helmut Stelzl, Zeman & Co GmbH
Franz Stadler, Waagner-Biro Stahlbau AG
Ferdinand Schwingenschrot, Ziv. Ing. f. Bauwesen
Bernhard Leiblfinger-Graef, Peneder
Gerald Luza, Baumeister, Ing.Konsulent f. Bauwesen
Herbert Pommer, Ziv. Ing. f. Bauwesen
Robert Vesely, Siemens AG
Thomas Berr, Wilhelm Schmidt Stahlbau
Roland Peck, Wilhelm Schmidt Stahlbau
Christian Kindelsberger, Metallbau Heidenbauer
Georg Matzner, ÖSTV
Peter Neusser, Bundesinnung Metalltechnik
erstellt.

Obwohl diese Richtlinie sorgfältig unter Beiziehung von Fachexperten nach dem aktuellen Stand der
Wissenschaft und Technik erstellt wurde, übernimmt der Österreichische Stahlbauverband (ÖSTV)
keinerlei Haftung für die betreffenden Angaben.

Sollten Sie Fehler entdecken oder Verbesserungsvorschläge haben, so sind die Autoren bzw. die
Herausgeber für Ihre Hinweise dankbar. Richten Sie diese bitte schriftlich an das Büro des ÖSTV an
unten stehende Adresse.

© Illustrationen: Iuna Mateus

Nachdruck und Vervielfältigung ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung des ÖSTV

Eigentümer, Herausgeber: ÖSTERREICHISCHER STAHLBAUVERBAND (ÖSTV)


Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien, Österreich, Tel. +43/1/503 94 74
E-Mail: info@stahlbauverband.at www.stahlbauverband.at

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