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Januar 2010
Diese Veröffentlichung wurde von einer Gruppe erfahrener Fachleute in ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit erstellt und wird als eine wichtige Erkenntnisquelle zur
Beachtung empfohlen. Der Anwender muss jeweils prüfen, wie weit der Inhalt auf seinen speziellen Fall anwendbar und ob die ihm vorliegende Fassung noch gültig
ist. Eine Haftung des DVS und derjenigen, die an der Ausarbeitung beteiligt waren, ist ausgeschlossen.
fsD – Langzeit-Schweißfaktor für Dach qmax kN/m² größter am Behälter einwirkender Staudruck
fz – Kurzzeit-Schweißfaktor r mm Radius des Zylinders
fzD – Kurzzeit-Schweißfaktor für Dach Rd N/mm² Bemessungswert der Beanspruchbarkeit
g m/s2 Erdbeschleunigung (9,81 m/s2) s mm Mindestwanddicke
gA N/mm² Ersatzflächenlast für Stutzen u. ä. am Dach sa mm ausgeführte Wanddicke des Grundbauteils
gD N/mm² flächenbezogenes Gewicht des Daches sB mm Wanddicke des Bodens
GB N Eigenlast des Bodens sD mm Wanddicke des Daches
GD N Eigenlast des Daches Sd N/mm² Bemessungswert der Beanspruchung
GE N Gesamteigenlast sÖ mm Wanddicke der Hebeöse
GF kN Last des Füllgutes sZ mm Wanddicke des Zylinders
GS N Schneelast sZF mm Wanddicke des untersten Schusses
GZ N Eigenlast des Zylinders mm statisch erforderliche Wanddicke des unters-
s*ZF
h mm Höhe des Behälters ten Schusses
hF mm Füllhöhe sZm mm mittlere Wanddicke des Zylinders
hF,i mm Füllhöhe des Schusses i sZ,1 mm Wanddicke des obersten Schusses
hRF mm Restfüllhöhe sZ,i mm Wanddicke des Schusses i
hZ,i mm Höhe des Schusses i so mm Wanddicke des oberen Schusses des Ersatz-
hZ mm zylindrische Höhe zylinders
hZF mm Höhe des untersten Schusses TA °C mittlere Umgebungstemperatur
vorh N/mm² Beanspruchung bei kurzzeitiger Einwirkung (nach Miner, siehe DVD 2205-1)
KK
TAK °C höchste Umgebungstemperatur
vorh N/mm² Bemessungswert einer kurzzeitig wirkenden
K K,d TD °C mittlere Dachtemperatur
Beanspruchung
vorh N/mm² Bemessungswert einer langzeitig wirkenden TDK °C höchste Dachtemperatur bei Innenaufstellung
K L,d
Beanspruchung T*D °C mittlere Dachtemperatur für Sommerlastfall
vorh N/mm² Bemessungswert einer Beanspruchung bei TM °C mittlere Medientemperatur
K M,d
mittlerer Einwirkdauer (nach Miner, siehe DVS 2205-1)
K *K N/mm² Zeitstandfestigkeit für 10-1 Stunden TMK °C höchste Medientemperatur
N/mm² Bemessungswert der Zeitstandfestigkeit für TZ °C mittlere Temperatur der Zylinderwand
K *K,d
10-1 Stunden TZK °C höchste Temperatur der Zylinderwand
K *L,d N/mm² Bemessungswert der Zeitstandfestigkeit für u % zulässige Unrundheit
die rechnerische Gebrauchsdauer bei der V m³ Füllvolumen
mittleren wirksamen Temperatur
vA – Verschwächungsbeiwert
K *M,d N/mm² Bemessungswert der Zeitstandfestigkeit für
wgr mm tolerierbarer Anhebeweg
die mittlere Einwirkdauer
(z. B. bei Schnee für 3 Monate bei 0°C) Wj kN Windlast
lo mm Länge des oberen Schusses des Ersatz- z – Anzahl der Anker
zylinders α – Hilfsgröße
MW Nm Biegemoment bei Windlast αD Grad Neigungswinkel des Daches
nZ,d N/mm Bemessungswert der Membranzugkraft am β – Beiwert
unteren Rand des Zylinders δ – Beiwert
N/mm² Kurzzeitiger Bemessungswert der Einwirkungen
∑ pvorh
D K, d auf das Dach nach Tabelle 5 bzw. 6
δB – Beiwert für Bodenberechnung
δw – Beiwert
vorh N/mm² Bemessungswert der Einwirkungen auf das δσ – Beiwert
pD
L,M,d Dach nach Tabellen 5 und 6
ε % tolerierbare Randfaserdehnung
peu N/mm² radialsymmetrische Ersatzbelastung infolge γF Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkung/
Winddrucks Beanspruchung
pkM,d N/mm² Bemessungswert des kritischen Mantelbeul-
γI Wichtungbeiwert je nach Belastungsart
drucks
γM Teilsicherheitsbeiwert des Widerstands/
pmax N/mm² Hilfsgröße
der Beanspruchbarkeit
pS N/mm² Schneelast auf dem Dach
ηA,i – Ausnutzung der Axialstabilität im Schuss i
pstat N/mm² Überdruck am Behälterboden durch das
ηM – Ausnutzung der Manteldruckstabilität
Füllmedium
pstat,i N/mm² Überdruck je Unterkante Abstufung durch das κ Grad Winkel des Daches zum Lot
Füllmedium ρ g/cm³ Dichte Werkstoff (γ = ρ ⋅ g)
pu N/mm² ständig wirkender Außendruck ρF g/cm³ Dichte Füllmedium
(bzw. innerer Unterdruck) vorh N/mm² Bemessungswert der maßgeblichen Druck-
σd
puK N/mm² kurzzeitig wirkender Außendruck spannung im Kegeldach
(bzw. innerer Unterdruck) σk,d N/mm² Bemessungswert der kritischen Beulspannung
pü N/mm² ständig wirkender Innendruck im Kegeldach
püK N/mm² kurzzeitig wirkender Innendruck vorh
σ i,d N/mm² Bemessungswert der maßgeblichen axialen
pus N/mm² Unterdruck durch Windsog Druckspannung im Schuss i
pw,d N/mm² Hilfsgröße σk,i,d N/mm² Bemessungswert der kritischen axialen
p1 N/mm² Hilfsgröße Beulspannung im Schuss i
pσ,d N/mm² Hilfsgröße σW N/mm² Membrandruckspannung aus der Windlast
qj kN/m² Staudruck auf Teilfläche Aj
Seite 3 zu DVS 2205-2
S ZF = SZ
S ZF = SZ
Bild 1. Offener Flachbodenbehälter mit nicht abgestufter Wanddicke. Bild 3. Flachbodenbehälter mit Kegeldach und nicht abgestufter Wand-
dicke.
3.1.1 Gesamteigenlast GE
3 Belastungen
GE = GD + GZ + GB N (1)
3.1 Ständig wirkende Lasten Eigenlast des Daches GD
Je nach Anwendungsfall werden Behälter für eine rechnerische GD= AD ⋅ sD ⋅ ρ ⋅ g N (2)
Betriebszeit bis zu 25 Jahren (2 ⋅ 105 Stunden) ausgelegt. Die Eigenlast des Zylinders GZ
rechnerische Füllhöhe hF wird durch die vorliegenden Betriebs-
zustände bestimmt. GZ = AZ ⋅ sZ ⋅ ρ ⋅ g N (3)
Seite 4 zu DVS 2205-2
3.2.1 Schneelast GS ( hG – x )
2
Die Schneelast entsprechend DIN 1055-5 ist kumulativ über die M W, x = c f1 ⋅ q ⋅ d ⋅ -----------------------
- + c f2 ⋅ q ⋅ ∑ ( A j ⋅ a j ) Nm (8)
2
rechnerische Lebensdauer bei einer Wandtemperatur des
Daches von 0°C anzusetzen. Die rechnerische Schneelast er- wobei aj der Hebelarm der Windangriffsfläche Aj der Auf- und An-
rechnet sich aus dem Formbeiwert µ und dem charakteristischen bauten bezogen auf die Höhe x ist.
Wert der Schneelast sk gemäß Schneelastzonenkarte und Höhe
über dem Meeresniveau. 3.3.4 Radialsymmetrische Ersatzbelastung infolge Wind-
Für Kegel- und Flachdächer kann angesetzt werden: µ = 0,8. drucks
Die durch das Anströmen des Windes auf den zylindrischen
3.2.2 Sommertemperatur Mantel entstehende Druckbelastung wird durch die Ersatzlast
Im Sommer können sich die Dächer erheblich aufheizen. Es ist peu erfasst.
eine Wandtemperatur von 50°C zu berücksichtigen.
peu = δ ⋅ qmax ⋅ 10-3 N/mm² (9)
3.3 Kurzzeitig wirkende Lasten
Es bedeuten:
Die Einwirkungsdauer von kurzzeitig wirkenden Lasten wird mit
10-1 Stunden festgelegt. r r
Druckstöße, die bei Befüllvorgängen auftreten können, sind δ = 0,46 ⋅ 1 + 0,1 ⋅ C * ⋅ ------ ⋅ ---------- ≤ 0,6 (10)
h Z s Zm
durch geeignete Maßnahmen zu verhindern.
C* = 1,0 für den geschlossenen Behälter
3.3.1 Innen- und Außendruck püK, puK C* = 0,6 für den offenen Behälter
Sofern aus der Betriebsweise keine höheren Drücke auftreten
können, sind die in Abschnitt 1 angegebenen Mindestdrücke zu ∑ ( hZ,i ⋅ sZ,i )
berücksichtigen. Aus der Definition von p üK ergibt sich püK ≥ pü s Zm = --------------------------------- (11)
hZ
(siehe Bild 5). Analoges gilt für puK.
Bei Lüftung durch eine Rohrleitung, die ins Freie führt, gilt
pus = 0,48 ⋅10-3 N/mm².
Für die Bemessung der Bauteile ist die wirksame Wandtempera- Einwirkung Teilsicherheitsbeiwert
tur entscheidend. Medienbenetzte Teile sind bei langzeitigen Ein- Eigengewicht, Füllung, Montage γF1 = 1,35
wirkungen mit der mittleren Medientemperatur TM und bei kurz-
zeitigen Einwirkungen mit der höchsten Medientemperatur TMK Drücke, Wind, Schnee γF2 = 1,5
nachzuweisen. Die mittlere Temperatur ist die Temperatur, die Beanspruchung verringerndes Eigen- γF3 = 0,9
nach Miner die gleiche Schädigung des Materials bewirkt wie die gewicht
wechselnden Temperaturen des realen Betriebs (z. B. 10% Zeit-
anteil bei 30°C und 90% bei 20°C ergibt nach Miner TM = 26,3°C; Der Bemessungswert der vorhandenen Beanspruchung ergibt
TMK = 30°C). Für nicht benetzte Teile darf vereinfachend als sich aus dem γF-fachen charakteristischen Wert der im Bauteil
Wandtemperatur das Mittel der beiden benachbarten Lufttempe- vorhandenen Beanspruchung.
raturen angesetzt werden. Als Lufttemperatur im Behälter wird
die Medientemperatur angenommen. Bei der Umgebungstempe- vorh vorh
K K,d = γ F ⋅ K K
ratur wird nach Aufstellort und Einwirkdauer differenziert. Es gel-
ten folgende Mindestwerte: Die Bemessungswerte der vorhandenen Beanspruchung sind mit
dem Wichtungsbeiwert γI zu multiplizieren, wobei dieser die
Mindestwerte kurzzeitig langzeitig Belastungsfälle der Tabelle 2 berücksichtigt.
Innenaufstellung TAK = 20°C TA 20°C
Tabelle 2. Wichtungsbeiwert.
Außenaufstellung TAK = 35°C TA 20°C
Belastungsart γI
Bei Außenaufstellung ist wegen der Sonneneinstrahlung die Belastungsfall I 1,0
Wandtemperatur des Daches mit mindestens 50°C anzusetzen. Ruhende Belastung bei Raumtemperatur und konstan-
Für Stabilitätsnachweise im Zylinder gilt bei Außenaufstellung eine ten Bedingungen. Im Schadensfall keine Gefährdung
verminderte Umgebungstemperatur TAK - 5°C (Windwirkung). von Personen, Sachen und Umwelt möglich.
Belastungsfall II 1,2
Belastung unter wechselnden Bedingungen (zum Bei-
spiel Temperatur, Füllhöhe). Im Schadensfall Gefähr-
dung von Personen, Sachen und Umwelt möglich; zum
Beispiel überwachungs- und prüfpflichtige Anlagen
oder Anlagenteile.
K *K
*
K K,d = ----------
γM
Die Bemessungsbeiwerte der Beanspruchbarkeit sind durch die
Abminderungsbeiwerte A1 und A2 zu dividieren und bei Nachwei-
sen in der Schweißnaht mit dem Schweißfaktor zu multiplizieren.
Wegen der kürzeren Darstellung werden im Folgenden dagegen
die Bemessungswerte der vorhandenen Beanspruchung mit den
Abminderungsbeiwerten A1 und A2 multipliziert und durch den
ohne Auffangvorrichtung mit Auffangvorrichtung Schweißfaktor dividiert, was zum gleichen Ergebnis führt.
Anmerkung:
4.1.4.3 Nachweis für inneren Unterdruck Es sind die Kombinationen der Tabelle 5 zu untersuchen. A1 ist
auf Grundlage der Temperaturen der Tabelle 5 zu ermitteln. Für
Ein Nachweis des Bodens für inneren Unterdruck kann entfallen,
den Sommerlastfall wird eine nach Miner ermittelte wirksame
wenn eine Restfüllung im Behälter verbleibt, wobei die Restfüll-
mittlere Wandtemperatur
höhe so festzulegen ist, dass die Summe aus dem γF3-fachen
Füllungsdruck und der γF3-fachen Eigenlast des Bodens größer TD + 50
TD* = -------------------- oC (30)
als der γF2-fache Unterdruck ist. 2
4.1.5 Schweißverbindung Boden/Mantel verwendet, die eine Dachtemperatur von 50°C über 3 Monate
berücksichtigt (TD nach Bild 6).
Auf einen expliziten Nachweis der Schweißnahtbeanspruchung
kann verzichtet werden, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt –6
ρ ⋅ g ⋅ s D ⋅ 10
sind g D = --------------------------------------- + g A N/mm2 (31)
sin κ
– Schweißnahtdicke a ≥ 0,7 ⋅ sB
gA Ersatz-Flächenlast für Stutzen u. ä.
– Langzeit-Schweißfaktor fs ≥ 0,6 (nach DVS 2203-4)
Der Schweißfaktor richtet sich nach der Güte der Längsnaht des
Ist eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, ist ein detaillierter Nach- Kegeldaches.
weis der Spannungen in der Schweißnaht (z. B. FE-Berechnung)
zu führen. 4.1.6.2 Nach außen gerichtete Lasten
Bei einschaligen Behältern bis 1000 l Inhalt mit Wanddicken bis Der Doppelnachweis gemäß Abschnitt 4.1.2 ist zu führen mit
zu 10 mm gilt dies auch für Langzeit-Schweißfaktoren f s ≥ 0,4.
C ( α ) ⋅ ln s--- + D ( α )
vorh vorh r
4.1.6 Kegeldach K L,d = pD L,d ⋅ e ⋅ A1 ⋅ A2 ⋅ γl N/mm2 (32)
Der Neigungswinkel des Daches darf αD = 15° (κ = 75°) nicht un-
und
terschreiten.
C ( α ) ⋅ ln s--- + D ( α )
4.1.6.1 Nach innen gerichtete Lasten vorh vorh r
K K,d = Σ pD K,d ⋅ e ⋅ A 1 ⋅ A 2 ⋅ γ l N/mm2 (33)
Es ist die maßgebliche Kombination aus Eigengewicht gD, Unter-
drücken pu, puK, Schneelast ps und dem Unterdruck aus Wind 2
mit C ( α ) = – 0,000013 ⋅ α D + 0,00097 ⋅ α D – 1,4054
pus zu untersuchen, wobei pu, puK und pus nicht miteinander 2
kombiniert werden müssen und bei Ansatz von Wind die Schnee- D ( α ) = – 0,000265 ⋅ α D + 0,04574 ⋅ α D + 1,5622
last auf 70% reduziert werden darf. Ein Schweißfaktor muss nicht berücksichtigt werden, da die
Es wird die Beanspruchung aus Ringzug am Rand des Daches Schweißnaht im Dach parallel zur Beanspruchung verläuft.
nachgewiesen. Es sind die Kombinationen der Tabelle 6 zu untersuchen.
Der Doppelnachweis gemäß Abschnitt 4.1.2 ist zu führen mit A1 ist auf Grundlage der Temperaturen der Tabelle 6 zu ermitteln.
A ( α ) ⋅ ln s--- + B ( α )
vorh vorh r A1 ⋅ A2 ⋅ γl 4.1.7 Stutzen
K L,d = pD L,d ⋅ e ⋅ -------------------------- N/mm2 (27)
f sD Die Stutzen sind im Allgemeinen im Dach anzubringen. Werden
Stutzen im Zylinder angebracht, ist der maximale Durchmesser
A ( α ) ⋅ ln s--- + B ( α ) auf dA = 160 mm zu begrenzen. Der Abstand der Stutzenmitten
vorh vorh r A1 ⋅ A2 ⋅ γl
K M,d = pD M,d ⋅ e ⋅ -------------------------- N/mm2 (28) von Rändern, Schussgrenzen oder Schweißnähten im Grund-
f sD bauteil muss mindestens dA/2 + 100 mm betragen. Der Abstand
und der Stutzenmitten zum Boden und zu einem benachbarten
Schuss mit geringerer Wanddicke muss jedoch mindestens d A
A ( α ) ⋅ ln s--- + B ( α ) betragen.
vorh vorh r A1 ⋅ A2 ⋅ γl
K K,d = Σ pD K,d ⋅ e ⋅ -------------------------- N/mm2 (29) Es ist nachzuweisen, dass die infolge der Spannungskonzentra-
f zD tion neben der Öffnung erhöhten Beanspruchungen des Grund-
2 bauteils aufgenommen werden können.
mit A ( α ) = – 0,000103 ⋅ α D + 0,007825 ⋅ α D – 1,7771
2 Die Beanspruchung im ungestörten Grundbauteil wird durch Divi-
B ( α ) = – 0,000433 ⋅ α D + 0,008115 ⋅ α D – 0,1870 sion mit dem Verschwächungswert vA vergrößert.
Tabelle 5. Lastfallkombinationen für die Berechnung des Daches für nach innen gerichtete Lasten.
innen γF1 · gD + γF2 · pu TD 0 – max (γF1 · gD + γF2 · puK, γF1 · gD + γF2 · pus) TDK
außen Winter γF1 · gD + γF2 · pu TD γF2 · pS 0°C max (γF1 · gD + γF2 · (ps + puK), γF1 · gD + γF2 · (0,7 · pS +pus)) 0°C
außen Sommer γF1 · gD + γF2 · pu *
TD 0 – max (γF1 · gD + γF2 · puK, γF1 · gD + γF2 · pus) 50°C
Tabelle 6. Lastfallkombinationen für die Festigkeitsberechnung des Daches für nach außen gerichtete Lasten.
Für Stutzen im Zylinder und Kegeldach gilt messer des Schäkels (dSch) abgestimmt sein.
0,75 Es gilt
vA = ---------------------------------------------------- (34)
dA sZ,1 ≤ erf sÖ ≤ 3 ⋅ sZ,1 (39)
1 + -------------------------------------------
2 ⋅ ( d + sa ) ⋅ sa dSch ≤ dL ≤ 1,1 ⋅ dsch (40)
mit dA Außendurchmesser der Öffnung Es ist nachzuweisen, dass die 1,5-fache Belastung (Stoßfaktor)
d Zylinderdurchmesser kurzzeitig bei 20° C getragen werden kann. Hierbei ist γI = 1,2 zu
sa ausgeführte Wanddicke des Grundbauteils setzen, da der Transport des Behälters unabhängig von der spä-
teren Nutzung eine Gefährdung von Personen darstellt.
Für den Nachweis der Stutzen im Dach ist nur der größte, in der
Nähe des Dachrandes gelegene Stutzen nachzuweisen. Hierbei Die erforderliche Wanddicke (sÖ) der Hebeöse ergibt sich aus
dürfen die Bemessungswerte für die vorhandenen Beanspruchun- dem Lochleibungsnachweis
vorh
gen K L,M,K,d für nach innen wie auch für nach außen gerichtete GE
Lasten aus folgender Gleichung ermittelt werden. 1,5 ⋅ γ F1 ⋅ -------- ⋅ A 1 ⋅ γ I
2
s Ö = -----------------------------------------------------
- mm (41)
pD d Sch ⋅ 2 ⋅ K *K,d
vorh L,M,K,d d A1 ⋅ A2 ⋅ γI
K L,M,K,d - ⋅ ------ ⋅ ---------------------------
= --------------------- (35)
2 ⋅ cos κ s D vA Das Maximum der beiden folgenden Nachweise ist maßgeblich
für die Breite der Hebeöse (b Ö).
mit p D Einwirkungen gemäß Abschnitt 4.1.6.1 bzw. 4.1.6.2
L,M,K,d
bÖ = max (bÖ,1, bÖ,2)
Bei Stutzen im Zylinder ist der Nachweis auf Ringzugbelastung
unter Beachtung der Höhenlage des Stutzens analog Abschnitt Schubspannungsnachweis der Quernaht beim Anheben des lie-
4.1.3.1 zu führen. Die konstruktive Gestaltung ist entsprechend genden Behälters
Bild 8, Abschnitt 5.5 (durchgesteckter Stutzen) auszuführen. Die
Wanddicke muss mindestens SDR11 (ehemals Druckstufe PN GE A1 ⋅ γI
1,5 ⋅ γ F1 ⋅ -------- ⋅ ---------------
10) entsprechen. 4 fz
b Ö,1 = ------------------------------------------------------- mm (42)
K *K,d
4.1.8 Verankerungen 0,7 ⋅ s Z,1 ⋅ ---------------
2
Wenn Verankerungen erforderlich werden, sind mindestens 4
Anker anzuordnen (z ≥ 4). Augenstab
Beim Nachweis der Verankerung sind drei Fälle zu unterschei- GE
den: 1,5 ⋅ γ F1 ⋅ -------- ⋅ A 1 ⋅ γ I
2 7
- + --- ⋅ d L mm
b Ö,2 = ----------------------------------------------------- (43)
Fall 1: kurzzeitiger Überdruck bei Medientemperatur TMK s Ö ⋅ K *K,d 3
2
γ F2 ⋅ p üK ⋅ π ⋅ d 1
----------------------------------------- – γ F3 ⋅ ( G D + G Z ) ⋅ --- 4.2 Stabilitätsnachweise
4 z
----------------------------------------------------------------------------------------------------- ≤1 (36) 4.2.1 Überlagerung der Einwirkungen
K *K,d
( b Pr + s B ) ⋅ s B ⋅ ----------------------- Für die Stabilitätsberechnungen werden die maßgeblichen E-Mo-
2 ⋅ A1 ⋅ γI
duln benötigt. Das Beulen von Schalen ist ein plötzlicher Vor-
Fall 2: langzeitiger Überdruck bei Medientemperatur TM gang, der wesentlich von den Imperfektionen, d. h. von der Grö-
2 ße der Vorbeulen abhängig ist. Die Größe der Vorbeulen wächst
γ F2 ⋅ p ü ⋅ π ⋅ d 1 mit zunehmender Belastungsdauer aufgrund des Kriechverhal-
-------------------------------------- – γ F3 ⋅ ( G D + G Z ) ⋅ ---
4 z tens des Materials. Der elastische Widerstand während des Aus-
- ≤1
------------------------------------------------------------------------------------------------- (37) beulens wird dagegen vorwiegend vom Kurzzeit-E-Modul unter
K *L,d
( b Pr + s B ) ⋅ sB ⋅ ----------------------- der augenblicklichen Temperatur bestimmt. Die kritische Beul-
2 ⋅ A1 ⋅ γI spannung σk wird daher mit dem temperaturabhängigen Modul
o
Fall 3: Windlast bei 20°C (nur bei Außenaufstellung) E TK C berechnet.
2 In den Tabellen 8 und 9 (Abschnitt 5.4) sind für die wesentlichen
4 ⋅ γ F2 ⋅ M w 3 γ F2 ⋅ p ü ⋅ π ⋅ d 1 Thermoplaste die temperatur- bzw. zeitabhängigen E-Moduln
----------------------------- ⋅ 10 + -------------------------------------- – γ F3 ⋅ ( G D + G Z ) ⋅ --- enthalten.
d 4 z
- ≤ 1 (38)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Es ist die ungünstigste Kombination von Lasten unter Berück-
K *K,d
( b Pr + s B ) ⋅ s B ⋅ ----------------------- sichtigung des Temperaturverhaltens der Thermoplaste zu unter-
2 ⋅ A1 ⋅ γI suchen.
Im Zähler steht die aufzunehmende Pratzenkraft und im Nenner
die sich aus der Schubspannung in der Schweißnaht ergebende 4.2.2 Mantel
aufnehmbare Pratzenkraft. Hierbei wird als Schubspannung die Für den Mantel des Behälters ist eine genügende Sicherheit ge-
halbe Zeitstandfestigkeit angesetzt. gen Axial- und Manteldruckstabilität sowie gegen die Interaktion
Aus der maximalen Pratzenkraft (Maximum der drei Zähler) ist von beiden nachzuweisen. Auf einen Stabilitätsnachweis neben
unter Beachtung der Hebelarme die erforderliche Ankerkraft den Stutzen kann wegen der Begrenzung der Stutzendurchmes-
(z. B. für die Dübel) zu berechnen. ser verzichtet werden.
Bild 9 im Abschnitt 5.5 zeigt die Ausführung einer Verankerung. Voraussetzung ist, dass die Unrundheit des Zylinders in der fol-
genden Form begrenzt bleibt:
4.1.9 Hebeösen 2 ⋅ ( d max – d min )
Eine der möglichen Hebeösenformen ist in Bild 10 (Abschnitt 5.5) u = -------------------------------------------- ⋅ 100 ≤ 0,5 % (44)
d max + d min
dargestellt. Voraussetzung für die Verwendung dieser Hebeösen
ist, dass je Behälter nur zwei Hebeösen verwendet werden und
dass ein ParalleIgehänge eingesetzt wird. 4.2.2.1 Axialstabilität
Um auf einen Nachweis der Lasteinleitung im obersten Schuss Für jeden Schuss i wird die am unteren Rand vorhandene axiale
verzichten zu können, muss sichergestellt sein, dass die Hebe- Druckspannung aus Eigengewicht, Unterdrücken p u, puK, pus
öse nicht dicker als die dreifache Wanddicke des obersten Schnee- und Windlast in jeweils ungünstigster Kombination er-
Schusses ist. Der Lochdurchmesser (d L) muss auf den Durch- mittelt und mit der Beulspannung σk,i,d abgesichert.
Seite 10 zu DVS 2205-2
Bei Außenaufstellung To C
EK r s o 2,5
σ p kM,d = 0,67 ⋅ β ⋅ C * ⋅ ----------------- ⋅ ---- ⋅ ----- N/mm2 (52)
γM lo r
Σσvorh w
i,d = max γ F1 ⋅ σ G + γ F2 ⋅ max ( σ puK, σ pus ) + 0,7 ⋅ σ s + -------- ,
1,2
Die ß-Werte sind den Bildern 20a bis c der DIN 18800-4 zu ent-
nehmen.
----- ⋅ γ F1 ⋅ σ G + γF2 ⋅ { σ puK + σ s } N/mm2 (45)
4.2.2.3 Interaktion
Bei Innenaufstellung Die Interaktion aus Axial- und Manteldruckstabilität muss für
jeden Schuss nachgewiesen werden
vorh
Σ σ i,d = γ F1 ⋅ σ G + γ F2 ⋅ max ( σ puK, σ pus ) N/mm2 (46) 1,25 1,25
η A,i + η M ≤1 (53)
Die Spannung aus dem Windmoment σW darf durch 1,2 dividiert
werden, weil die Beulspannung bei globaler Biegung um 20% er- Bei der Berechnung von ηA,i für die Interaktion müssen die
höht werden dürfte. Längsspannungen infolge Unterdrucks nicht berücksichtigt wer-
den, da deren Wirkung bereits in ηM enthalten ist.
Die Beulspannung darf vereinfachend nach folgender Formel er-
mittelt werden 4.2.3 Kegeldach
ToC Die ungünstigste Kombination der Druckspannungen in Um-
s Z,i
EK *
σ k,i,d = α i ⋅ 0,62 ⋅ f α,i ⋅ ----------------- ⋅ -------- ≤ KK,d N/mm2 (47) fangsrichtung in der Mitte der Kegeldachmantellinie (d/4)
γM r
vorh
0,70 vorh ∑ pd d
N/mm2
mit α i = ------------------------------------------------------------------
20 o C
- (48a) ∑ σd = ----------------------- ⋅ ------
4 ⋅ cosκ s D
(54)
EK r
-------------------- ⋅ 1 + ----------------------- wird mit den kritischen Spannungen
20 o C 100 ⋅ s Z,i
EL
ToC
EK s D 1,5
ei - ⋅ sin κ ⋅ cos κ ⋅ ------
σ k,d = 2,68 ⋅ ---------------- N/mm2 (55)
und f α,i = 1,5 – -------- ≤ 1,0 (48b) γM d
s Z,i
mit
wobei ei die Exzentrizität zum dickeren der beiden Nachbar-
schüsse bei abgestuftem Zylinder ist, wenn dieser selbst dicker vorh
als der betrachtete Schuss i ist. A 2l ⋅ γ l ⋅ ∑ σ d
η = --------------------------------------------- ≤ 1 (56)
σ k,d
Es muss die folgende Bedingung für jeden Schuss i eingehalten
werden abgesichert.
A 2l ⋅ γ l ⋅ ∑
vorh
σ i,d Es sind die Kombinationen der Tabelle 7 zu untersuchen.
η A,i = ----------------------------------------------- ≤ 1 (49)
σ k,i,d
5 Anhang
4.2.2.2 Manteldruckstabilität
5.1 Erläuterungen
Der maßgebliche Unterdruck aus der ungünstigsten Kombination
der Unterdrücke pu, puK, pus + peu wird mit dem kritischen Man- Diese Richtlinie wurde von der DVS-AG W4.3b ('Konstruktive
teldruck pkM,d abgesichert. Gestaltung/Apparatebau) zusammen mit dem Sachverständigen-
ausschuss „Kunststoffbehälter und -rohre“ (Projektgruppe „Be-
Die folgende Bedingung muss erfüllt sein. rechnung“) erarbeitet.
vorh Bei der Überarbeitung wurde unterschieden, ob die Behälter aus-
A 2l ⋅ γ l ⋅ ∑ p d
η M = -------------------------------------------- ≤ 1 (50) schließlich hinsichtlich der Belastungen aus dem Innendruck
p kM,d durch Füllgut und Füllhöhe zu dimensionieren sind (dies ent-
spricht der Betrachtungsweise der Ausgabe 1974) oder ob
Der kritische Manteldruck des nicht abgestuften Zylinders errech- zusätzliche Belastungsfälle (z. B. Wind-, Schneelast) bei der
net sich aus Dimensionierung berücksichtigt werden müssen. Letzterer An-
ToC satz wurde bei der neuen Ausgabe dieser Richtlinie gewählt.
EK r s Z 2,5
p kM,d = 0,67 ⋅ C * ⋅ ----------------- ⋅ ------ ⋅ ------ N/mm2 (51) Der Anwendungsfall „Aufstellung und Betrieb von Behältern in-
γM hZ r nerhalb von Gebäuden“ wird im Beiblatt 1 behandelt.
mit C * = 1,0 für Behälter mit festem Dach Beiblatt 2 beinhaltet die Bemessung Auffangvorrichtungen (Auf-
mit C * = 0,6 für den offenen Behälter. fangbehälter).
Der kritische Manteldruck des abgestuften Behälters darf nach Beiblatt 3 beinhaltet die Bemessung für Flachdächer.
DIN 18800-4 an einem dreischüssigen Ersatzzylinder berechnet
werden: 5.2 Normen und Richtlinien
5.4 Temperatur- und zeitabhängige E-Moduln für Stabilitäts- 5.5 Konstruktive Details
und Verformungsberechnungen
In diesem Abschnitt sind Konstruktionsbeispiele für
ToC – Stutzen im Zylindermantel, Bild 8
Tabelle 8. Temperaturabhängige Kurzzeit-E-Moduln E K in N/mm2.
– Bodenverankerung, Bild 9
Werk- ≤ 10oC 20oC 30oC 40oC 50oC 60oC 70oC 80oC – Hebeösen, Bild 10
stoff – Anschluss Mantel/Boden, Bild 11
PE-HD 1100 800 550 390 270 190 – – – Anschluss Mantel/Dach, Bild 12
– Rand von offenen Behältern, Bild 13
PP-H 1400 1200 960 770 620 500 400 320
dargestellt.
PP-B 1200 1000 790 630 500 400 320 250
PP-R 1000 800 620 490 380 300 230 180
PVC-NI 3200 3000 2710 2450 2210 2000 – –
≤ 10oC 20oC 40oC 60oC 80oC 100oC – –
PVDF 1900 1700 1330 1050 820 650 – –
20 oC
Tabelle 9. Zeitabhängige Langzeit-E-Moduln E L in N/mm2.
Bild 9. Bodenverankerung.
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