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Engineering –
Kurzschluss im Griff?
Die in dieser Präsentation gezeigten Applikationen sind beispielhaft ausgewählt und erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit hinsichtlich denkbarer Konfigurationen und Anwendungen. Applikationsbeispiele sollen Ihnen eine
Orientierung zur Bewältigung typischer Aufgabenstellungen bieten.
Die Anwendung der Normen und Richtlinien basiert auf der Interpretation der Siemens AG. Die Siemens AG übernimmt
für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit ihrer Interpretation keine Gewähr. Die Prüfung, ob Ihr Schaltschrank und
Applikation den gültigen Normen und Richtlinien entspricht, obliegt Ihnen. Sie sind für die sichere und sachgemäße
Installation Ihrer Produkte/Anlagen sowie für die Ermöglichung ihrer sicheren Inbetriebnahme, Nutzung und Wartung
verantwortlich.
Viele Tabellen und Texte in dieser Präsentation wurden zum Zeitpunkt der Präsentationserstellung aus den
entsprechenden Normen und technischen Datenblättern entnommen. Die Normen und technischen Datenblätter
unterliegen einer regelmäßigen Überarbeitung. Aus diesem Grund sollte jeder Nutzer dieser Präsentation die zitierten
Passagen auf Aktualität prüfen.
Die Siemens AG behält sich das Recht vor, Änderungen an dieser Präsentation jederzeit und ohne Ankündigung
durchzuführen.
Die Vervielfältigung dieser Präsentation sowie deren Weitergabe, Verwertung und Mitteilung ihres Inhalts an Dritte ist
nicht gestattet.
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Überlast
Überströme Übertemperatur
Überlast- Kurzschluss-
ströme strom
Kurzschluss
zufällige oder beabsichtigte leitfähige Verbindung zwischen zwei oder mehr leitfähigen Teilen, durch die die elektrischen
Potentialdifferenzen zwischen diesen leitfähigen Teilen zu Null oder nahezu zu Null erzwungen werden.
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Anfangs-Kurzschluss-
Sn in kVA uk in % In in A
wechselstrom in kA
100 4 3,90 144,00
160 4 6,20 180,00
Ik
250 4 9,70 361,00
400 4 15,60 577,00
500 4 19,40 722,00
630 6 16,50 909,00
800 6 21,00 1155,00
1000 6 26,20 1443,00
Bei generatorfernem Kurzschluss ist der
1250 6 32,80 1804,00
Anfangs-Kurzschlusswechselstrom
während der gesamten Kurzschlussdauer 1600 6 42,00 2309,00
nahezu konstant und damit gleich dem 2000 6 52,50 2887,00
Dauerkurzschlussstrom.
2500 6 65,60 3608,00
Querschnitt in mm²
40
(Vorgelagert ist noch eine NSHV) Einspeisung
70
für den Schaltschrank In =160A
50 Zuleitung 70mm²/20m
30
35
25
25kA
20
16
10
10
6
4
0
0 10 20 30 40 50
Länge [m]
Frei verwendbar © Siemens AG 2017
Seite 10 15.03.2017 RC-DE
Einfluss der Leitungslängen und Querschnitte auf den Kurzschlussstrom
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Engineering
Tipp
Kurzschlussschnellauslösung beim 3RV 13facher Faktor vom größten
thermischen Einstellwert
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
• Überlastschutz (Leitungen) im
Schaltschrank LS 1.1A.1a
• Hauptschalter zum sicheren Freischalten/
Ausschalten der Anlage
Schalten von
• Kurzschlussschutz des
Verbraucherabzweiges
Verbrauchern
• Überlastschutz der Leitungen und
Verbraucher
• Freischalten/Ausschalten einzelner
Verbraucherabzweige anstatt kompletten
Anlage
M M M M M
Vorgeordnete
Überstromschutz-
einrichtung notwendig!
Vorgeordnete
Überstromschutz-
einrichtung notwendig
3KD, 3LD
Nullpunktlöscher Kurzschlussstrombegrenzende
Offene Leistungsschalter Kompaktleistungsschalter
1D
12t
• Dieser Strom muss vom Leistungsschalter zwei Mal ohne • Dieser Strom muss vom Leistungsschalter drei Mal ohne
Beschädigung abgeschaltet werden Beschädigung abgeschaltet werden
• Anschließend ist das Gerät auszutauschen oder zu revidieren • Der Schalter muss anschließend in der Lage sein, Betriebsstrom
zu führen
Engineering
Tipp
Notierung der Anzahl der Kurzschlussauslösungen zur Bewertung der Funktionsfähigkeit.
ICU: Eine Auslegung nach ICU ist Empfehlenswert, wenn die Gefahr eines Kurzschlusses sehr gering ist.
ICS: Eine Auslegung nach ICS ist Empfehlenswert, wenn ein sehr hohe Anlagenverfügbarkeit gefordert ist.
Q1 Q1
Q2 Q2
Q3 Q3
Eine Anlage mit mehreren in Reihe geschalteten Schutzorganen ist Schaltet zusätzlich zum Schutzorgan im betroffenen Stromkreis
selektiv, wenn im Störungsfall nur das – in Energierichtung (Q2) auch das Schutzorgan im vorgeordneten Stromkreis (Q1) ab,
gesehen – direkt vor der Störungsstelle liegende Schutzorgan (Q2) wird für weitere vom Fehler nicht betroffene Stromkreise die
anspricht und allein den Fehler abschaltet. Spannungsversorgung unterbrochen.
Nichtbetroffene Abzweige (Q3) werden weiterhin versorgt. In diesem Fall spricht man von nicht
selektivem Verhalten. Engineering
Tipp
Selektivitätshandbuch 3VA
Selektivitätstabellen des 3VA
Beispiel:
NH-Sicherung mit In = 100 A mit einem vorgeschalteten 3VA2
Back-up-Schutz
Ist das Nutzen eines strombegrenzenden übergeordneten
Schutzorgans (Q1), das ein nachgeordnetes Schutzorgan
(Q2) dabei unterstützt, Überströme anzuschalten, die größer
sind, als sein Kurzschlussausschaltvermögen.
Das übergeordnete Schutzorgan löst dabei (je nach Größe Q1
des Überstroms) auch aus.
Q2
Link:
Back-Up Tabellen 3VA
2
1 Stoßstrom Ipk
Betrachtung der Kurzschluss-
festigkeit ist erforderlich. 2 Abstand der Sammelschienenhalter
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Selbstzusammenbau
• Fertig montierte und geprüfte Verbraucherabzweige 3RA2 für Direkt- und Wendestart
• Leistungsschalter 3RV2 und Schütz 3RT2 elektrisch und mechanisch über Bausätze ab Werk verbunden im
Einstellbereich von 0,14 bis 65 A als fertige Kombination erhältlich
• System für Schraub- als auch Federzug erhältlich
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Die DIN EN 60204 verlangt eine Absicherung der Steuerstromkreise gegen Überstrom. Dabei stehen uns folgende
Möglichkeiten zur Verfügung:
Problem!
Strom-
Leitungsschutz-
versorgung
schalter C4 Einige Millisekunden
24 V/10 A
Kurzschlussimpedanz: 3 Ω Unterversorgung reichen
bereits aus, um eine Anlage
Verbraucher zum Stillstand zu bringen.
Klemmenleiste
Bei einer SPS können bereits
Ri = 30 mΩ Unterbrechungen ab ca.
Rü = 20 mΩ Leiterimpedanz = 2,4 Ω Rk = 10 mΩ 20ms kritisch werden.
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
• Icw Bemessungs-
kurzzeitstromfestigkeit
oder
• Icc Bemessungs-
kurzschlussstrom
≤ 10 kA
Einspeisung
Abgänge
Feld A Feld B
Überstromschutzgeräte:
Ic ≤ 17kA Ic ≤ 17kA
bei max. prospektiven
Kurzschlussstrom Icp an der
Einspeisung
Einspeisung
Abgänge
Feld A Feld B
Icp ≥ 10kA
Sicherungssysteme
NH-Sicherungssysteme
• Leistungsschalter 3RV2042, 50 A,
Icu = 100 kA
• I = 30 kA Ic = 16,2 kA
• Ic ≤ 17 kA
• Kein Nachweis der Kurzschlussfestigkeit
erforderlich! !
1 Grundlagen Kurzschluss
1.1 Größter Kurzschlussstrom
1.2 Kleinster Kurzschlussstrom
2 Kurzschluss im Hauptstromkreis
2.1 Einspeisung
2.2 Verbraucherabzweige
3 Kurzschluss im Steuerstromkreis
4 Normen & Richtlinien
5 Unterstützende Tools
Engineering
Tipp
• Dimensionierungsziel
• Back-Up Schutz
• Selektivität
2 SIMARIS-tools
Dauerkurzschlussstrom Ik
Effektivwert des Kurzschlussstroms, der nach Abklingen aller Ausgleichsvorgänge bestehen bleibt
Anfangs-Kurzschlusswechselstrom Ik``
Effektivwert des Wechselstromanteils eines Kurzschlussstrom im Augenblick des Kurzschlusseintritts (ohne Gleichstromanteil)
Stoßkurzschlussstrom Ip
Maximal möglicher Scheitelwert eines Kurzschlussstrom im Augenblick des Kurzschlusseintritts (inkl. Gleichstromanteil)
Bemessungsgrenzkurzschlussausschaltvermögen Icu
Kurzschluss abschalten => 3 Minuten Pause => auf bestehenden Kurzschluss schalten und abschalten
Kurzschlussschutzgerät (SCPD)
Gerät, das dazu dient, einen Stromkreis oder einen Teil eines Stromkreises vor Kurzschlussströmen zu schützen, indem diese unterbrochen werden.
Bemessungskurzzeitstrom Icw
Effektivwert des Kurzzeitstroms, den ein Stromkreis einer Schaltgerätekombination ohne Schaden tragen kann.
Bemessungsstoßstromfestigkeit Ipk
Scheitelwert des Stroms, dem ein Schaltgerätekombination standhalten kann.