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Inhalt Was ist Architektur?

10 Bücher von Vitruvius


Übersetzung Cesariano (nach V.)

Was ist ein Architekt? Was macht ein Architekt? Wie entstand Architektur?
(nach V.) (nach V.) (nach V.)

Grund für Buch von Vitruvius Grund für Übersetzung von Cesariano Folgen des Buches und der Übersetzung
Architektur
- Waffen 1. Buch: Grundbegriffe, Ausbildung, das Anlegen
- Gnomonics (Sonnenuhren)
von Städten
- Konstruktion - Detaillierte Beschreibung um V.‘s Haupttext
à Private Gebäude
2. Buch: Baumaterialien
- C. zwischen Vergangenheit (überfüllte Seiten) und
à Öffentliche Gebäude, Stadtmauer 3. Buch: Tempel
Zukunft (Buchdruck, Interpretation)
n Verteidigung 4. Buch: Tempel (korinthisch, dorisch, toskanisch)
- Mögliche Fehler bei Übersetzung
Mauer, Türme, Torme 5. Öffentliche Gebäude
Permanent, effektiv - Erstes Werk: Überblick zu relevantem Wissen über
6. Private Gebäude
n Religion Architektur
7. Innenausbau (privat Gebäude), Farbkunde
Tempel, heligie Städte - Wieso ist Architektur notwendig?
Unstrebliche Götter
8. Wasserversorgung
n Dienstleistung 9. Sonnenuhren, Astronomie
Häfen, Bäder, Theater, Foren, Säulengänge, 10. Maschinenbau
Promenaden

- Experte
o Intellektuelle Person
o „Body of Knowledge” à Möglichst viel Wissen
- Keine Erfindung, sondern Entwicklung
über unterschiedliche Themen à
- Entstand parallel mit der Entstehung der
Zusammenhänge verstehen
Gesellschaft
à Übung
- Von primitiven Konstruktionen zur Entdeckung der
§ Repetition
Symmetrie à körperliche Proportionen als Vorbild
§ Ausführung mit Händen
à Begründung
§ Proportionen erklären

- Diskussion über Architektur wird ermöglicht


- Gemeinsamkeit von V. und C.: Wissen bringt - Instruktionen/Werkzeug für Macht über römisches
- Mehr gelehrte Architektur
Reichtum (auch den Armen) à wheel of fortune Reich (von V. an Kaiser Augustus)
- Proportionen, Ordnungen und Formschönheit
- C. sah sich verantwortlich das Buch zu übersetzen - Bauwerke wiederspiegeln Macht à Betonung der
werden zum Zentrum der Architekturtheorie bis ins
(Latein à Italienisch) Bedeutung von Architektur
19. Jh.
- Allen Menschen soll der Zugang zu diesem - Rom prädestiniert für Weltherrschaft (Mitte à
- Ursprungs Mythen wurden benutzt um
(verlorenen) Wissen ermöglicht werden Intellekt (Süden) Stärke (Norden))
Designtheorien zu rechtfertigen
- C. will Status eines gelehrten Architekten erlangen - Ethik: Wahrheit bewahren, Bescheidenheit
- Transformation Roms zur Weltmacht
Anfänge der Renaissance Leon Battista Alberti Filipo Brunelleschi

2 typische Bauwerke von Brunelleschi Definition Pilaster Notwendigkeiten für eine Renaissance

Säulenordnungen Francesco di Giorgio Martini Donato Bramante


und Hierarchisierung + 2 typische Bauwerke
- 1420 in Florenz - Trauert um den Verlust der römischen Baukunst à - Wirtschaftlicher Aufschwung der Städte
- Wiederentdecker der römischen Baukunst keine Veränderungen oder Weiterentwicklungen in - Politische Stabilität
- Wiederentdecker der Säulen der Architektur - Bildung (zweckfrei)
- Schließt Kuppel des Baptisteriums in Florenz ohne - In Florenz: Entdeckung der Renaissance - Größere Kenntnisse der Antike
Holzgerüst à Meilenstein à Hochstimmung, - Spricht mit unterschiedlichen Künstlern - Bewusstsein des historischen Bruches
Optimismus - Freie Konkurrenz (demokratische Struktur)
- Synthese und Austausch von unterschiedlichen - Gedeihen der Künste, große
Systemen Künstlerpersönlichkeiten (Medici Familie)
- Typische Bauwerke - Start in Florenz à Verlagerung des künstlerischen
Zentrums nach Rom

- flache Wandvorlage, nach Regeln der à Ospedale degli innocenti


1. Römische Ruinen Säulenordnung angeordnet („zuerst Wand, o Bereinigung der Form
o Antike vor allem korinthische Ordnung und nachträglich durch Pilaster gegliedert“) à Alte Sakristei
Komposition Form o Reinigung des Wandschmucks
2. Vitruvius - Vergl. Alberti: viereckiger Pfeiler der aus Wand o Auseinandersetzung mit Pilasterstellung um Eck
o Legte keine Säulenordnungen fest, jedoch hervortritt („zuerst Pilaster, nachträglich Füllwände
definierte er dazwischen)
§ Dorisch = männlich
§ Ionisch = weiblich
§ Korinthisch = jungfräulich

- Alberti ist der einzige, der Vitruv im 15. Jh. Lesen


- Wandel der Zeit wiederspiegelte sich in seinen - Eigener Versuch Vitruv zu verstehen und zu kann à Systematisiert und unterscheidet in
Bauwerken interpretieren verschiedene Säulenordnungen
- Starke Auseinandersetzung mit reduzierten - Nicht die Dekoration ist entscheidend für - Trotz der Erstellung der Hierarchie wendet er diese
Proportionen der römischen Architektur Benennung des Kapitells, sondern Proportionen selber nicht an à sagt es ist kein Gesetz, sondern
- Orientierung an genausten antiken Vorbildern, keine - Gute, getreue Übersetzung von V. Inspiration (Ideologie des 15. Jh.)
Eigenerfindungen (Ideologie des 16. Jh.) o Ermöglicht tatsächliche Vielfalt der römischen - Im 16. Jh. Wird Hierarchie wir als Naturgesetz
- Bramante Kreis: seine Anhänger, zogen mit ihm Architektur zu berücksichtigen verstanden (Wiederspruch zum 15. Jh.)
nach Rom o Ermöglicht Weiterentwicklung 1. Dorisch
à Tempietto San Pietro 2. Ionisch
à Vatikanpalast 3. Korinthisch
4. Komposite Form
5. Toskanisch
Brief Raphael an Leo X Brief Raphael an Leo X Vorhaben und Festellungen von Raphael
Grund Inhalt

Wiederaufbau nach dem Prinzip der Imitation Debatte über Immitation Neue Architektursprache der Renaissance
à siehe Tempieto

Pablo Cortesi: De cardinalatu libri tres, 1510


Frage nach der Rolle des Tempietos Entstehung der Rustikation
Inhalt des Buches
- Verspricht aus Ruinen ursprüngliche Gebäude - Drei Möglichkeiten altes Rom zu rekonstruieren
rekonstruieren à Erfindung des Grundrisses o Ruinen
- Bestandsaufnahme à Gebäude können einem Grad an o Geschichte - Autor: Raphael (und einige weitere)
Perfektion zugeordnet werden und damit in eine der drei o Vitruvius - Adressat: Papst Leo X à erliess Auftrag Rom zu
Entwicklungsstufen eingeteilt werden
- Es gibt eine perfekte Architektur (basierend auf den vermessen und neu Pläne zu erstellen
o Antike Gebäude (hohe Qualität)
fünf Ordnungen) - 16. Jh.: unklar welche Bauwerke welcher Zeit
o Gotische Gebäude (hässlich)
o Zeitgenössische Gebäude (tiefe Qualität) - Entwicklung der Architektur in drei Schritten angehören, Unordnung durch unterschiedliche
- Problem Mittelalter (Einteilung der Gebäude nach Grad an Perfektion) Epochen
o Durch den Fall Roms ging Kunst und Wissen verloren o Höhepunkt (Antike) - Raphael wollte mit Brief Schutz, Geld und eine
o Keine Veränderung und Weiterentwicklung möglich o Fall (Mittelalter à Gotik) Stimme erhalten
(Armut, Sklaverei) o Renaissance
o Niedergang der Architektur durch deutsche/gotische - Enge Verbindung zwischen Gesellschaft und
Architektur à sinnlos, keine Theorie Architektur à Architektur immer eine historische
- Versuch Verbindung zwischen V. (vor Chr.) und Aussage
Christentum herzustellen - „moderner“ Stil in Beziehung zu antikem Stil bringen
Gemeinsamkeiten - Eigene Kreativität einbringen (Kreativität nicht gleich
o Körper als Proportionsvorlage - Persönlicher Stil vs. Regeln und Ordnungen Originalität, sondern Demonstration von Wissen)
o Zahl 16 - Wandel der Zeit vs. Gefestigte Ideen/Tradition - Auseinandersetzung mit Herkunft und Referenzen
- Versucht christliche Ideen und Botschaften mit drei
- Neuinterpretation der Säulenordnung à
Mechanismen auszudrücken:
o Analogien zwischen Christentum und heidnischen Konkurrenz zu Antike schaffen, versuchen diese zu
Göttern toppen
o Historische Assoziationen in Bezug setzten - „electic imitation“ à Bienen Metapher: vorhandene
o Gemeinsame Basis der klassischen und christlichen Elemente (Blütenstaub) mischen und neu anordnen
Traditionen ausnutzen (spez. Geschmack von Honig)
à Christentum bildet Intellektuelle Basis, die parallel mit dem
römischen Reich entstand
- Tempietto gehörte dem spanischen Königshaus
(Schirmherrschaft: prominente Person unterstütze - Spannungen in Rom (1482)
gemeinnütziger Zweck) à Votive Kirchen: Kirche o Adelsfamilien im Krieg - Beschreibung, wie sich ein Kardinal (Sekretär des
wird an einen Heiligen gespendet um ihm zu danken o Straßenschlachten, Verwüstung, Zerstörung Papstes) verhalten soll à Kardinal braucht Palast
à „Erkauf von Seelenfrieden“ - Bis dahin wurde Architektur nur als Behausung - Ausführliche Beschreibung der Palastarchitektur
- Frage nach Rolle des Tempietto verstanden innen und aussen
1. Klassisch: Projekt von Papst und Bramante - Entstehung der Palastarchitektur mit massiven
um zentrale Lage Roms zu zeigen rustikalen Mauern à Abbild des sozialen Problems
2. Christlich: Projekt der Spanier um Rolle des
Christentums und eigene politische &
militärische Sicht zu festigen
3. Konflikt
Pablo Cortesi: De cardinalatu libri tres, 1510 Pablo Cortesi: De cardinalatu libri tres, 1510
2 typische Beispiele der Rustikation
Architektur im Wandel der Zeit Beschreibung der Rustikation

Sebastiano Serlio
Sebastiano Serlio «fünf Bücher der Architektur», 1537

«fünf Bücher der Architektur», 1537 Zwei Positionen zu Serlio


Beziehung zwischen Rustikation und Säulenordnung

Mannerism Mannerism
à Roberto Venturi: “Complexity and contradiction
Mannerism (Ende 15. Jh.) in architecture”, 1966 à Michelagelo
à siehe Biblioteca Laurenziana
- Raue unebene Oberfläche, grosse Fugen zwischen - Ant Architektur ist stark von sozialer und politischer
Palazzo Caprini den Steinen Situation abhängig
- Von Bramante à Erster, der Konflikt zwischen - Anfang der «Architektur der Wand» - Neue Lebensweisen fordern neue Ordnungen (alte
Säulen und Wand thematisiert (Säulenordnungen gelangen in den Hintergrund) Stile können nicht einfach kopiert werden)
- Rustizierte massive Basis mit Bögen verbunden mit - Rustikation zwei Sinne: o Er sieht Gotik auch als eine Ordnung
dorischen Säulen 1. Dekoration, Ornamentik (gleichgesetzt mit den fünf Säulenordnungen) à
- Rustikation ist keine neue Erfindung à Dialog mit 2. Defensive Logik: Ausstrahlung von Macht, gegensätzlich zu Raphaels Kritik
antiker Architektur (Auswertung von Ruinen) Respekt und Ehrfurcht (soll das dumme Volk - Gebäude soll in seine Zeit passen à Kriterium der
Palazzo del Te mit visuellem Eindruck von Zerstörung Angemessenheit
- Von Giulio Romanos abhalten) - Wahl des Baustils beschreibt nicht Qualität, sondern
- Ort der «gebildeten» Entspannung, Spiele - Cortesi will der Schönheit/dem Aussehen der ist eine Platzierung im sozialen Gefüge à hier fällt
- Wettbewerb zw. Rustikation und Säulenordnung à Architektur eine Funktion verleihen Wahl auf römischen Stil: verlässlich, bodenständig
Architektur nimmt an Spiel teil - Neue Spannungen öffnen Experimentfelder
1. Förderung der Schablonen-Architektur à Bsp. St. - 1. Abbildung der gesamten Säulenordnung auf einer
Eustache Kirche Seite
- Gotische Elemente komb. mit Rennaiss. Elementen - Säulen werden zu «Rollen in einem Schauspiel» 1. 4. Buch Allg. Regeln der Architektur
- Unklare Positionen von Serlio durch - Rustizimus 2. 3. Buch Bestandsaufnahme antike Ruinen
Eigeninterpretation ergänzt à sinnlos - ursprünglichste Form der römischen Baukunst à 3. 1.+2. Buch Geometrie & Perspektive
- Einschränkung in Gestaltung, limitierender Inhalt Mehrdeutigkeit 4. 5. Buch Kirchen & Tempel
2. Inspirationsquelle à Bsp. St. Étiennedu Mont - Wand im Mittelpunkt à spannende Kombinationen 5. 6. Buch Portale
- Gotische Elemente kombiniert mit Renaissance - Dorisch und toskanische Ordnungen am besten für 6. (7. Buch) Spezialfälle & Rennovation
Elementen die Kombination mit Rustizismus geeignet (weil
- Gotisches Rundfester kombiniert mit rustikalen einfache, solide Form) à Beispiel an Stadttoren - Grosser Unterschied zu Cortesi: Bilder à visuelle
Wänden - Bildliche Darstellung von möglichen komplexen Diskussion (zugänglich für alle)
- Anregung zur kreativen Auseinandersetzung Kombinationen beider Stile
à beides mal enorme Wissenserweiterung
- Spiel mit Elementen
- Ziel: Erstaunen, Überraschungseffekt, Verlust der - Sieht Postmoderne (geom. Formen, - Ambiguität: Mehrdeutigkeit: Symbolischer Ausdruck
Orientierung, Herausforderung Standardisierung) als Feind der Architektur - Vereinigung und Neutralisierung von zwei
- Bewusstsein für die bewegte Wahrnehmung der - Will komplexe unklare Bauwerke aus Vergangenheit gegensätzlichen Lesearten in einem Element
Architektur als Inspiration verwenden - Spiel mit den Regeln à Imitation und Verfremdung
- Schlüsselelement: neue Profile - Rückgriff auf Michelangelo: Zweideutigkeit von zwar schon früher bekannt, nun aber viel intensiver
o Nimmt Profile der Säulenordnungen und Pilastern à tragen und hängen gleichzeitig à komplexer
bearbeitet diese - Definiert Doppelfunktion als elementar für - Auslöser
o Betrachtete nicht einzelne Elemente, sondern Manerismus o Konsequenz einer neue architektonischen
gesamtes Profil, was ineinander verfloss Formsprache ist Spiel mit Repetoir
- Vasari: verglich Michelangelo mit «den Alten» o Reaktion auf politische und religiöse Umstände
o kopierte die Formensprache nicht, sondern im 16. Jh. (Konflikt)
verstand sie und interpretierte sie selbst
Santa Casa Santa Casa Santa Casa

à über den Ort und Auftrag à Bedeutung àSymbolik


à siehe Schrein von Loreto

Santa Casa
Kolosseum Nachahmer Kolosseum
àReplikation Typische Merkmale
à siehe Kolosseum

Geschichte Kolosseum Gegenreformation (Ende 16. Jh.) Umetikettierung des Kolosseums (1695)
- Ort wo Maria Nachricht ihrer Schwangerschaft von - Beispiel: politischem und religiösem Einfluss durch
- Verkörperung der Jungfrau Maria Erzengel Gabriel erhielt Architektur
- Schutz der Menschen, Stärke à durch Sieg im - Symbol der Reinheit und Jungfräulichkeit - Loreto: kleine Stadt an Adriaküste
heiligen Krieg gegen Türken - Haus flog nach Legende von Nazareth nach Italien - Bramante erhält Auftrag päpstlicher Palast als
- Urform/Prototyp jeder Kirche
à Kampf gegen Reformation/Protestanten Umrahmung der bestehenden Kirche zu bauen à
- Stadt entstand wegen des Schreins
- Mitteldistanz Pilgerstätte, vor allem beliebt bei
erinnert an Festung
weiblichen Adligen à Kinderwunsch o Entstehung eines Atriums mit Loggias
à Pilgertum o Vier große Türme, zwei kleine Türme
o Reise an fundamentale Orte der Religion o Ein Eingang¨
o Motivation: Busse, Hingabe, Wunsch, Dank (teure o Domkuppel Kopie von Florenz
Geschenke), kommerzielles Interesse - Grund für Auftrag: Seeschlachten auf dem Meer mit
- Reliquie und Physischer Ort von Marias Empfängnis gegenüberliegender Seite (osmanisches Reich)
(Geschichte wir in einen Raum gefasst)
à Renaissancearchitektur: zuerst graphisch (flache
Wand mit eingeritzten Ornamenten), dann immer mehr - Einteilung in Stockwerke à klare Abtrennung - Replikation wegen Re-Katholisierung
körperhaltig (massig, Löcher, Öffnungen) durch Gesims - Idee von Flug von einem Ort zu anderen wurde
- Leon Battista Alberti: Palazzo Rucellai, Florenz - Superposition: axiale Übereinanderstellung von weitergeführt
o Einteilung in Stockwerke Arkaden/Säulen versch. Ordnung - Stempel: Replikation heiligt Platz oder Stadt
o Pilaster statt Halbsäulen o Dorisch/Toskanisch - Entwicklung neuer Pilgerorte
o Superposition à Ordnung o Ionisch - Angemessenes Replikat: Kopie bestimmter
o Rustikation o Korintisch/Komposite Elemente, exakte Kopie der Masse
- Bramante: Santa Maria della pace - Ordnung der Fassade wiederspiegelt Inneres - Bsp.: Loreto Kapelle von Hergiswald LU (grösste
o Superposition (Bewohner) Sammlung von Emblemen (Sinnbildern) à bemalte
- Palladios: Palazzo del Capitaniato, Vincenza - Theatermotiv: Arkaden von Säulen (Halbsäulen) Decke aus Holz)
o Kolossalordnung: Säulen über mehrere flankiert (Kolonnade vor Arkade)
Stockwerke
- Grosses Pilgerjahr à neue moralische Bedeutung - Reaktion katholische Kirche auf Reformation
o Zuzäunung - Ordnung schaffen - Rom wird Zentrum des Christentums
o Kreuzweg - Rom als einziges christliches Zentrum bewahren - Nolliplan à habitato und dehabitato wird sichtbar
o Inschriften über Märtyrer - Erinnerung an Märtyrer mit Buchdruck (Propaganda) - Kolosseum liegt im Nichts
- Neuzeitliche Martyrien à Märtyrer Hype
o Kreuz an Fassade - Neue Obhut: Salvatorenbruderschaft
- Martyrologien (Kalender vom Papst eingeführt, um an
- Kolosseum als Reliquiar (Behälter für Reliquien) jedem Tag einen Märtyrer zu ehren)
o Pflege
- Carlo Fontanas: Vision einer Märtyrer Kirche im - Kolosseum wird zum Martyriumsort o Verhinderung von Plünderung
Innenhof des Kolosseums o Ort antiker Martyrien o Verlegung von Heiligenbildern in Kolosseum
o Umkehrung der Logik des antiken Baus (nicht o Christliche Geschichte für einen Bau, der keine - Passionsspiele (1490-1539)
mehr heidnisches Volk ragt über Märtyrer, christliche Geschichte hat o Kapelle in Kolosseum hinein gebaut
sondern Kirch ragt über heidnisches Publikum) o Unwahrheit wird in Literatur aufgenommen o Abschaffung 1539 durch Papst wegen
o Nicht realisiert wegen 1. Touristen (alternative Truth, Propagierung) antisemitischen Auseinadersetzungen
o Verlegung von Reliquien ins Kolosseum
Erwähnung des Tempels von Solomon in religiösen Symbolismus des Tempels Allgemeine Eigenschaften eines Tempels laut Bibel
Schriften

Allgmeine Lesearten der Bibel Verschiedene Interpretationen des Temepels von Folgen der Neuinterpretation
Und bezogen auf Tempel von Solomon Solomon

Die Transformation Roms

Siegfried Gidions: Space, Time and Architecture, Geschichte des Papsttums Geschichte des Papsttums
1941 1. Teil: Einmischung der Franzosen 2. Teil: Stabilisierung Rom
à Buch der Chroniken
- Historische Beschreibung:
- Dreiteilige Baustruktur (Vorhof, Halle, Sanctum) - Etablierung des Heiligen Landes (jüdisches o Insgesamt drei Tempel (wegen
- Verwendung von wertvollen Materialien (Gold) Königreich) Zerstörung und Abbbau)
- Zusammensetzung ohne Werkzeuge - Verbindung zwischen Gott und Menschen o Einziges Überbleibsel: Klagemauer
- Seelenfrieden für Erbauer o Schließlich Bau einer Moschee
à Buch des Ezekiel
- Visionen à Neues jüdisches Königreich
à Buch der Könige
o Bau des Tempels
o Interaktionen zwischen Solomon und
Gott
à Tempel als Designvorlage
Villapando Mönch Beda - Historisch
- Auftrag Kommentar zu Buch des Ezekiels und - 700 n.Chr. à Gebäude von Solomon erbaut
Thematisierung des Tempels - Erste kritische Erklärung und Interpretation der - Figurativ/allegorisch
- Einleitung eines neuen Ursprungmythos Bibel à Verkörperung des irdischen Körpers Christi
o Tempel ist Ursprung der Architektur (also auch - Will Tempel genauer rekonstruieren à Gebrauch - Moralisch
Basis von V.‘s Theorie und somit der klassischen von Abbildungen à Fig. für jeden Gläubigen, mit Tempel als Körper
Architekturtheorie!) à christliche Architektur Rabbi Maimonides - Anagoisch (ewiges Leben)
wird als Urprung bezeichnet - Älteste bekannte Illustration des Tempels à repräsentiert den Himmel/Paradis
o Masse sind gottgegeben à symmetria sacra St. Victor
(typisches Bsp. Kathedrale von John Wood - 1150 n.Chr.
- Modell wurde an vielen Orten nachgebaut und als - Kommentar und Zeichnungen
Mittel zur Bekehrung verwendet

- Rom in schlechtem baulichem Zustand à - 14. Jh.: Position des Papstes sehr fragil à - Befasste sich mit der urbanen Entwicklung Roms
geschrumpft, viele Gebiete «dishabitato» Machtkonflikt mit europäischen Königen - Rom als Modell der neuen Stadt
- Vatikan arrangierte sich um Petersbasilika (Grab des - Franz. König liess Papst ermorden und stellte o International vernetz
heiligen Petrus) eigenen à Verlegung Papststuhl nach Avignon o Stark idealisiert (Kriege ausgelassen)
- Bau von Verteidigungsanlagen à Leoninische - Rückverlegung nach Rom um dort spirituelle - Erkennt bestimmte Gestaltungsprinzipien und
Mauer wurde stark miteinbezogen Autorität zu stärken erstellt Karte: wichtigste Monumente verbunden
- Bau des Vatikanpalastes - Franzosen stellten Konterpapst (Dilemma von durch direkte Achsen (Netzwerksystem), kein
- Vatikan entwickelte sich als unabhängige Stadt mehreren Päpsten = Schisma) Zentrum
innerhalb Roms (Wohnen, Dienstleitungen, - 1415: Aufhebung des Schismas, endgültige - Sucht neue internationale Formensprache à
Herbergen für Pilger) Rückverlegung nach Rom Architekten der Moderne sollen eine neue Form von
Monumentalität erreichen (Rom als Bsp. dafür)
Rom: Hauptsitz des Vatikans Nicholas V Sixtus V

Transformation von Obelisken zum christlichen Transformation von verschiedenen Bauwerken Ekstase der heiligen Teresa von Avila in Kirche
Wahrzeichen Santa Maria della Vittoria

Teresa von Avila Frederico Cornaro Gian Lorenzo Bernini


à siehe Cornaro Kapelle & Statue der Teresa von
Avila
- Kommt aus armen Verhältnissen - Entwicklungsplan für Rom in seinem Testament - 16./17. Jh. Christentum dehnte sich weltweit
- Errichtung von Infrastruktur (neue Strassennetze) o Vatikan als administrativer Hauptsitz immer mehr aus à brauchte Zentrum welches
- Brunnen an Kreuzungen und visuelle Orientierung o Vatikanpalast ausbauen sie der Welt repräsentierte
an Monumenten mit Obelisken o Bibliothek - Politischer Einfluss sinkt, religiöser Einfluss steigt
- Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung o Ersatzneubau der Petersbasilika - Zwei Prozesse:
- Wiedereingliederung des dishabitato in die Stadt o Restaurierung der von Pilgerkirchen o Intern: nötige Infrastruktur
- Gegner der Antike à Abriss antiker Bauten, à Einfluss ausserhalb der Mauern sichern o Extern: Image
Markierung mit Kreuzen (Vergleich mit Tempietto, - Vatikan als Zentrum des globalen Papsttums
wo Regeln genau versuchten eingehalten zu etablieren
werden)

- Als Beispiel/Synthese des römischen Barocks


- Zeigt heilige Theresa im Augenblick ihrer Vision - Pläne konnten mithilfe der neuen Medien vermittelt - Transformation zum christlichen Wahrzeichen durch
- Auftrag von Frederico Cornaro werden Anbringen eines Kreuzes (Symbol Konversion
- Steht in der Cornaro Kapelle - Petersdom Konstantins) oder Anbringen von Aposteln an Säulen
- Gebaut von Bernini, 1652 - San Giovanni in Laterano o Demonstration der Erfolge über andere Kulturen
- «Wichtigstes Kunstwerk der Welt» - Santa Maria Maggiore o Hieroglyphische Innschrift wurde als
- Umstritten: Prophezeiung des christlichen Siegs gelesen
o Zweideutigkeit (Erinnert an Orgasmus) à leicht à siehe wichtige Bauwerke! o Behauptung der katholischen Kirche gegenüber
ins Lächerliche zu ziehen (getan durch Charles de Reformation
Brosses)
o Bewunderung der sichtbar gemachten Ekstase
à löst eine Ekstase beim Betrachter aus

- Berühmtester Künstler Roms zu dieser Zeit (bekannt - Mitglied einer sehr einflussreichen Familie - Spanische Nonne
durch Büsten) - 6. Kardinal der Familie à Reichtum - Wichtige Figur des Katholizismus im 17. Jh.
- Von Papst Urban XIII angestellt à wird zum - Bau der Cornaro Kapelle in der Santa Maria della - Orden der Karmeliten à mit ihr Rückkehr zu
päpstlichen Architekten Vittoria ursprünglichen Werten: Bescheidenheit, Armut,
- 1640: Ende seiner Karriere: Glockentürme des o Spirituelle Hilfe nach seinem Tod Spiritualität à unbeschuhte Karmeliten
Petersdoms à Risse in der Fassade à Abbau o Denkmal - Ekstase-Erfahrung (Trance): Engel rammt ihr
- Image zerstört: Türme sollten ihn nach o Statussymbol brennender Pfeil durch Herz à Verbundenheit zu
Michelangelo zum grossen Meister ernennen, der - Auswahl des Ortes Gott (erinnert an Orgasmus)
alle drei Künste (Architektur, Malerei, Bildhauerei) o Gratis (Bestechung: kontrollierte Orden, - Faszination: Spirituelle Erfahrung wird durch den
beherrscht Karmeliten wollte Fehler vertuschen) Körper sichtbar gemacht à wird zu ihrem Sinnbild
- Neue Papst Innozenz X entlässt Bernini vom Vatikan o Bereits andere einflussreiche Familien erkauften - 1605: Orden kommt nach Rom à Bau der Santa
sich dort ihren Seelenfrieden Maria della Vittoria
Giovanni Pietro Bellori Roland Fréart de Chambray: Parallèle de Wie trifft man die richtige Auswahl der Ordnung
l’architecture antique et moderne (nach Chambray)

Themen der klassischen Architektur


Fertigstellung des Louvre Fertigstellung des Louvre
1. Schritt 2. Schritt

France Moderne
Académie Claude Perrault
- Gründervater Klassizismus
- Griechen = Perfekt - Gegner des Barock
o Einklang mit Natur - Griechen als eine Abstraktion/Idee von Perfektionismus
- Architekt à Versteht die Idee der Griechen o Instinktives Verständnis für Schönheit o Perfektion existiert nicht in der Realität, sondern nur
Imperfektion
- Bestätigung von Fachleuten o Erfinder der drei klassischen Ordnungen
o Künste als Werkzeug um Idee der Perfektion
- Kontext der Kultur miteinbeziehen - Problem begann als Römer zwei Ordnungen dazu
auszudrücken
erfanden - Schönheit als oberste Regel der Architektur (nicht
- Vergleich von Säulen innerhalb derselben Ordnung Funktionalität oder Ordnungen)
- Musterbuch/Katalog mit unterschiedlichen o Kein Geschmack, sondern allgemeingültiges Prinzip
Ordnungen - Schlechte Künstler: Kopie, Erfindung des Eigenen
- Bildliche Attacke auf Barock und Bernini mit - Gute Künstler: Auseinandersetzung mit Prinzipien um
Zeichnung einer Nische (Vergl. heilige Teresa), Schönheit zu finden, Wissen über die Prinzipien und
welche stark reduziert ist Verstehen
-
- 1667: Le Petit Conseil (Le Vau, Le Brun, Perrault) - 1664: Louis XIV wollte Ostfassade des Louvre - Ordnungen Wiederherstellten und zu ihrem
à Neuer Entwurf für das Louvre fertigstellen à Wettbewerb in Rom Ursprung zurückkehren
o Symbol des französischen Klassizismus - Berninis Entwurf gewinnt à Einladung nach Rom - Perfektion der Griechen als eine Idealidee
o Klarer, einfacher Ausdruck (Seitenhieb an Papst) - Schönheit als oberste Regel
o Rustizierte Basis, durchgehende Doppelsäulen - Bernini reist ab, Bau wird eingestellt und - Fokus auf die Autorität des Architekten à keine
(französischer Beitrag zur klassischen Ordnung), abgebrochen eigenen Präferenzen
Einteilung in drei Blöcke à Gründe
o Ambitionierter Entwurf, Abriss des Bestandes
o Franzosen kritisierten Berninis Auffassung von
Funktionalität
o Entwurf v.a. nach persönlichem Geschmack von
B. à nicht Klassizismus
- Französische Übersetzung von Vitruvius: De
architectura libri decem - Institutionalisierung der Architektur - Moderne Haltung & Selbstbewusst
à Gründe: Ziel: - Fokus auf Ort und Zeit
o Verlorenes Wissen zugänglich machen (Vergl. - Ausbildung von Architekten: Staat übernimmt - Analytisches und rationales Verständnis à Anfänge
Cesariano) Verantwortung über Bildung der wissenschaftlichen Recherche
o Kritik, Frage nach Berechtigung, Sinn, Logik - Eigennutzen des Königs: Künste einsetzten als - Keine eins zu eins Interpretation, sondern bilden
- Wissen der Alten vs. neuen Errungenschaften Machtrepräsentation einer eigenen Meinung
- Zusammenfassung von Vitruvius 10 Büchern: Abrégé - Andere Meinungen: Richtlinien der Alten sind
o Extreme Verkürzung (zeigt Haltung gegenüber V.) à Ende 17. Jh. – Anfang 18. Jh.: Wiederaufnahme der absolut und resistent gegen die schnellen
§ Länge war nötig um sich intellektuell zu etablieren
Diskussion über Imitation (Anfang 16. Jh.) Veränderungen der Zeit, resistent gegen Mode
o Einteilung in zwei Teile
1. Allgemeingültig für Architektur
2. Gültig für antike Architektur à Veraltet
Francois Blondel Antwort Perrault auf Blondel Germain Boffrand

à siehe Hotel Amelot

Livre d’architecture (Boffrand) Livre d’architecture (Boffrand) Allgemein Rokoko


Teil Teil

Merkamale Rokoko Beispiel Rokoko-Architektur


Griechisch-Römische-Debatte
Entstehung
- «Upper class» Architekt
- Betont Wichtigkeit des Charakters - Wie entsteht Schönheit in der Architektur - Mathematiker und Architekt, unterrichtete an der
o Qualität und Identität (nicht blindes Kopieren der 1. Willkürliche Schönheit: relativ, abhängig von Ort Académie
griechischen Ordnungen)
- Frage nach dem guten Geschmack («gewisses Etwas») à und Zeit, kein Geschmack, sondern Kultur - Theorie: Mathematik bildet Basis von absoluten
abgehobene Diskussion (definiert durch Autorität), im Moment immer allgemeingültigen Regeln für Architektur (Vergl.
o Prinzipien in der Geschichte kennen (spricht nie von absolut Ordnungen der Alten) à Gegner von Perrault
Ordnungen, sondern nur vom Geschmack à jede Epoche 2. Objektive Schönheit: festgelegt, unveränderlich, - Gleichzeitig modern (Mathematik als Basis) und
hat eigenen Geschmack)
immer und überall schön, Geschmack konservativ (allgemeingültigen Regeln)
o Bedrohung durch Mode à bizarre Architektur
- Geschmack ist nicht rational oder mathematisch
o Vergl. Chambray: Schönheit, Prinzip, Ordnung
- Vergleicht Architektur mit Gedichten - Guter Architekt muss Gesellschaft und deren
o Einzelne Teile fügen sich zu passendem Ganzen Geschmack verstehen
o Übereinstimmung in unterschiedlichen Genres
o Funktionalität
- Erster internationaler Stil, von höherer Gesellschaft 3.Teil
akzeptiert - Bedeutung der Präsentation des Innenraums 1. Teil
- Angewendet in allen Bereichen der Architektur
- Privates Haus: neuer Hauptgegenstand der - Fokus auf Architektur der Linien (Profilen) à
- Stil der Kultur à Soziales Leben und Austausch im Fokus
(gefördert durch Presse)
Architektur (nicht mehr wichtige Bauten) gerade, konvex, konkav
- Thematisierte Freiräume (im Gegensatz zu Klassizismus) o Ton eins Gebäudes liegt in dessen Charakter à - Bedeutung der Bestätigung (Vergl. Chambray: nun
- Zusammenarbeit von Architekt, Handwerker und Bauherr Charakter des Erbauers wird sichtbar wichtig wegen sozialer Akzeptanz, nicht wegen
(positiv oder negativ?) o Fokus auf Architektur der Linien Fachwissen)
- Spannend, da parallel mit Klassizismus entstanden o Bedroht durch Mode: Innere Ornamentik
(Chambray: propagierte Rückkehr zu Ordnungen) wandert nach aussen à verwirrende Bild von
- Katalog der Ornamentik aus Rom à Wiederentdeckung der
Groteske (teilweise sehr negativ à im Stile von Rokoko
Linien
geändert) - Erklärung seiner Theorie an eigenen Beispielen
- Explosionsartige Verbreitung durch Druck, bei dem die (Werbung)
Säulenordnung durch Rokoko ergänzt wird

- 17. Jh.: Wunsch unabhängige Geschichte vom - Viel Anwendung in religiösen Bauten in - Effekte der Natur: Spiel mit Licht, Reflexion,
Ursprungsmythos erfinden à historisch losgelöste Süddeutschland Spiegeln, Öffnungen, Fenstern, Schichten, Pflanzen,
Prinzipien o Kontrast Innen und Aussen Wasser
àUrsprungsmythos o Wiederspruch von Religion und Verführung à - Konfrontation der realen, lebendigen Natur mit
o Vitruvius: Architektur entwickelte sich parallel begründet durch fiktiver, toter Natur (organisch vs. anorganisch)
mit der Gesellschaft 1. Notwendigkeit des richtigen Charakters für - Verschmelzung von Materialien
o Imitation von Natur, Tier und schliesslich Mensch Geschehen - Keine Symmetrie à Suche nach dem Seltsamen
à Grundidee der Symmetrie 2. Notwendigkeit der Funktionalität für (Blickfang durch Unpassendes)
Betrachter - Verspielt, frei, verrückt, verführerisch
- Vierzehnheiligen Kirche - Austesten der Grenzen, Begründung muss aber
o Ineinandergreifende geometrische Volumen gegeben sein à keine Regeln (positiv oder negativ?)
o Malerei und Skulpturen agieren zusammen - Vielfalt (noch weiter multipliziert durch Spiegel)
Ursprungsmythos nach Ursprungsmythos nach Laugier: l’essai sur l’architecture, 1753
Perrault: Abregè, 1674 Frézier, 1737

(Griechisch-Römische-Debatte (Griechisch-Römische-Debatte (Griechisch-Römische-Debatte


Entstehung) Entstehung) Entstehung)

Lösung zu
Problem der Imitation (nach Laugier) Problem der Imitation (nach Laugier) Griechisch-Römische-Debatte
Inhalt
(Griechisch-Römische-Debatte (Griechisch-Römische-Debatte
Entstehung) Entstehung)

Griechisch-Römische-Debatte Griechisch-Römische-Debatte Griechisch-Römische-Debatte


Seite der Griechen Akteure auf Seite der Griechen Akteure auf Seite der Römer
- Ursprung der Architektur liegt im natürlichen - Lineare Abfole der Imitation: Natur à primitive
- Kein Architekt à schrieb Buch nur aus Interesse Instinkt Hütte à Ordnungen à Ornamentik
- Seite der Griechen - Instinkt hat sich mit der Entwicklung
- Gegner des Rokoko weiterentwickelt
- Jedes Objekt kann auf eine primitive Bauweise
à Titelbild seiner zweiten Ausgabe wurde zum zurückgeführt werden, ist es davon losgelöst, ist es
Symbolbild Mitte 18. Jh. (Lady gibt disgraced Architectur schlechte Architektur
(Römer, ornamente) auf um zur primitiven Hütte zurück
zu kehren

- Versuch allgemeingültige Architekturtheorie zu entwickeln


losgelöst von historischen Beispielen (Vergl. Chambray und
Perrault haben hist. Bsp. als direkte Quellen verwendet)
- Wer ist der Erfinder der antiken Architektur? - Grosse Architekturwerke (Serlio, Palladio) basieren
- Neue rationalen Prinzipien (typisch Aufklärung)
- Welche Interpretationen/Neuerfindungen sind aber auf keinen grundlegenden Prinzipien
o sollen von allen verstanden werden (Monopolstellung
gerechtfertigt? der Architektur mindern) (Vergl. Perrault und Boffrand - keine Sicherheit die richtige Wahl für eine Imitation
- Wer ist architektonischer Erbe der Antike? à ähnliche Ansichten) zu treffen
- Welche vorherrschende Architektur ist besser? o Prinzipien sind notwendig als Absicherung gegen - Unbegründete Kopien durch Zufall
«Mode» (Ornamente = Mode)
o Ergänzende Architektur (Mode) vs. Essentielle à mit weiteren Entdeckungen von Bauwerken (z.B.
Architektur (zeitlos, Ordnung) Tempel in Pesto bei Neapel) wurde Diskussion
- Rückkehr zu natürlichen Instinkten à primitive Hütte à
verkompliziert, da die neuen Bauten in keines der
liefert Prinzipien (Vergl. Vitruvius: Architektur entwickelt sich
nur durch Instinkt, nicht parallel mit der Gesellschaft, Kultur, beiden Schemen passten
Sprache)

- Säulen, Giebel, Gebälk, Architrave Laugier Piranesi: Le antichità Romande, 1756


- Natürliche instinktive Architektur - Reinheit der griechischen Architektur wurde durch - Dunkle, schwere Zeichnungen der römischen
- Basierend auf der primitiven Hütte Römer zerstört Architektur
- Bsp. griechisch-gotisches Ideal: Pantheon, Paris - Betonung der Wände, Volumen, Steine, Ornamente
Le Roy - Betont Fortschrittlichkeit, Grösse, Komplexität,
- Ausmessung von griechischen Bauwerken (wird erst Dauerhaftigkeit
ab Mitte 18. Jh. möglich) - Wettbewerb mit der Natur
- Gegner von Piranesi - Kontrast zur primitiven Hütte
Griechisch-Römische-Debatte Piranesi
Seite der Römer Antwort auf Le Roy: Della magnificenza en Wandel um 1800
Architettura de Romani

Durand Durand: Merkmale seiner Architektur Geschichte Berlin

Schinkel Zweckmässigkeit (nach Schlegel) Zweckmässigkeit (nach Schlegel)


Punkt 1-3 Punkt 4
- Wissenschaftlicher Rationalismus à vieles wird in - Stellt Le Roy’s Zeichnungen mit eigenen gegenüber
Frage gestellt à visuelle Polemik - Wände, Arkaden, Gewölbe
- Theorie eines einzelnen Ursprungs in der - Weiterentwicklung der griechischen Architektur à - Ursprung liegt bei den Ägyptern und Etruskern
Architektur wird in Frage gestellt Verbesserung, Zufügung des Spannenden
- Industrialisierung und Technik als neuer Einfluss auf - Zeigt Absurdität die Ornamente als Imitation der
Architektur primitiven Hütte anzusehen à sind nicht mit Natur
zu begründen, sondern mit menschlicher Kreativität

- Mitte 17. Jh.: zwei kleine Dörfer (Berlin und Cöllln), getrennt - Geometrische Anordnung innerhalb eines Rasters à ergibt
durch Spree spez. Bautypologien - Regeln und System
- 1701: Hauptstadt der Preusse à Soldatenstadt - Zusammensetzung von standardisierten Teilen
- Extremes Wachstum - Ausrichtung nach Zweck, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit o Ursprüngliche Ordnungen haben keine
- 1806: Eroberung durch Napoleons Truppen à Bautätigkeit im o Solid (gute Materialien) F Bedeutung
Stillstand o Klimaverträglich F o Alte Regeln durch neue ersetzen
- 1809: Schinkel gestaltet das Schlafzimmer für Königin Louise o Sinnvolle Raumanordnung F - Architektur als Wissenschaft
- Innerer Raum wird als Imitation des urbanen Lebens dargestellt
- Zeichen von Wiederstand
o Möglichst wenig kosten W - Franz. Rev. & Forderung nach neuen Bautypologien
- Ablehnung von Schönheit und Ornamentik (= Verschwendung sind Grund für seine Einstellung
- Rückzug Napoleon à gestohlene Werke kommen zurück
(Geld), Vergangenheit, Kirche, Korruption, Königtum)
- Druck auf König für Bau eines Museums - Architekten = Ingenieure, keine Künstler
- Ablehnung des Ursprungsmythos
- Schinkel macht Entwurf für Museum und urbane Entwicklung - Unterstütz Theorie, indem er bedeutende
- Ablehnung von Zeichnungen (= Ablenkung, Rolle des Künstlers,
- 1823: Brief an König als rhetorisches Meisterwerk à Direkte, historische Bauwerke nach Bautypologie ordnet à
Verlust Funktionalität) à Michelangelo und Bernini zwar gute
zielorientierte Sprache, Betonung der Kostenersparnisse,
Punktuelle Eingriffe
Architekten, aber nicht wegen Zeichnungen radikale Reduzierung à Entzug jeder Form von
- Ablehnung von symbolischer Bedeutung Symbolik
4. Unterteilung in drei Hauptgesichtspunkte 1. Höherer Sinn/Idee (nicht spirituell, sondern human),
- Raumverteilung muss definiert werden - Idealist
o Höchste Ersparung des Raums 2. Jedes Element dient diesem höheren Zweck - Symbolik
o Höchste Ordnung in der Verteilung 3. Physiognomie (Gesicht des Gebäudes) - Architektur als Kunst
o Höchste Bequemlichkeit - Architektur muss sich selbst inszenieren, Schauspiel - Verbindung von Innenraum und Urbanen (wichtiges
- Konstruktion - Fassade hat einen Ausdruck, der auf das Innere Merkmal)
o Bestes Material schliessen lässt o Kommentiert in seiner Architektur soziale und
o Beste Bearbeitung und Fügung urbane Entwicklung
o Vorführen
- Schmuck
o Beste Stelle
o Beste Verzierung
o Beste Bearbeitung
Altes Museum, Berlin Altes Museum, Berlin Altes Museum, Berlin
Ausführung Aussen Symbolik/Zweckmässigkeit Aussen Innenaufbau

Altes Museum, Berlin


Symbolik/Zweckmässigkeit Innen Art & Crafts Pugin: Contrasts, 1836

John Ruskin
The seven Lamps of Architecture, 1849 John Ruskin John Ruskin
Zwei Quellen der Ornamentik The Stones of Venice, 1853
- Zwei unterschiedliche Raster für Innen und Aussen - Konflikte mit dem König
(Abtrennung durch Wände) o Diskussion über die Positionierung - Umleitung des Kanals, Neugestaltung des
o drei Unterschiedliche Rundgänge möglich (D. o Blick fiel nicht auf Königlicher Palast, sondern auf Lustgartens, Reorganisation der Industrie
würde hier Sichtachsen kreieren) Stadtpanorama und Schinkels Bauwerke - Sicherung von weiteren Projekten (Bauakademie)
o Rotunde in drittem Raster à Spannung wird o Königlicher Palast wirkte kleiner
erzeugt - Inneres überträgt «preussische Idee» auf Aussen à
§ nicht mittig (D. würde es mitten) Wandel zum aufgeklärten Menschen
§ steht isoliert à muss nicht zwingend - Gebäude war Kapsel für die Bourgeoise
durchquert werden
- Aussehen und Ornamentik von grosser Bedeutung

- Subjektive Erfahrung steht im Mittelpunkt à


- Beschreibung der Zustände in England mit Überraschungseffekt, Erstaunen
Vergleichen - Ordnung und der Architektur) - Rotunde à «Heiligtum» (Nicht Göttern gewidmet
o Früher gotische Kirchtürme - Diskussion im 19. Jh.: Verknüpfung von Ethik/Moral aber Kunst)
o Heute Industribauten und Ästhetik/Architektur - Platzierung der Skulpturen zwischen den Säulen
- Ästhetischer und moralischer Abstieg o Visuelle Blickbezüge zwischen Skulptur und
- Reformation verantwortlich Besucher
o Skulpturen im Wettbewerb mit der Architektur
- Bodenmuster als optische Täuschung à Spiel mit
Tiefe, Fläche und Raumdimensionen

1. Interne Aspekte - ästhetische Kategorien der “Erleuchtung” (religiöser


- Einstellung der Menschen - Abstrakte der Form Hintergrund)
- Moralische Elemente
- Abbild der menschlichen Arbeit (war Arbeiter 1. Opferbereitschaft
1. Savageness (das Rauhe, Imperfekte und Asymmetrische)
2. Changefulness (die Freiheit für den einzelnen Arbeiter glücklich?) 2. Wahrheit (keine Täuschungen verwenden)
3. Naturalism (das Naturalistische) a. Keine falsche Tragstruktur
4. Grotesqueness (das Groteske) à Verknüpfung von Ethik und Ästhetik b. Kein malerisches Vorspielen von Materialien
5. Rigidity (Starrheit) à Neugotik c. Keine gegossene, maschinengefertigte Ornamentik
6. Redundance (die Redundanz) - Wiederentdeckung der Ornamente (dank 3. Stärke
2. Externe Formen
Ruskins Quellen der Ornamentik) 4. Schönheit
- Spitzbögen, Gewölbe
- Gotisches Dach: Innen halbrund, Aussen Spitz
- Einheitlicher Stil mit Raum für persönlicher 5. Leben
à beides (Form und Kraft/Leben) muss vorhanden sein für gute Ausdruck 6. Erinnerung
Architektur 7. Gehorsam
à Architektur ist Ausdruck der Gesellschaft
William Morris Entstehung der Revolutinsarchitektur (Paris) Charakteristiken der Revolutionsarchitektur
à siehe Red House à siehe Nôtre Dame
à siehe St. Pancras Station

Nôtre Dame de Paris Nôtre Dame de Paris

Victor Hugo: Nôtre Dame de Paris, 1831 Architektur: Buch aus Stein
(Nôtre Dame als gutes Bsp.) Theokratische Gesellschaft

Nôtre Dame de Paris Nôtre Dame de Paris Nôtre Dame de Paris

Demokratische Gesellschaft Wettbewerb Buchdruck und Architektur Fazit: Krise der Architektur
Zerstörung des Gefängnis der Bastille - Sozialreformer
- Architektur des Charakters o Ende 18. Jh. à Beginn der franz. Revolution o Verband sozialistischen Denken (Recht der
o Historische Anspielungen Arbeiter) mit Theorie der Neugotik
o Sprache der klassischen Architektur - viele Bauwerke vielen der franz. Revolution zum - Begründer der Arts and Crafts Bewegung
o Einfache geometrische Formen Opfer - Gründete Firma mit gut bezahlten glücklichen
- Verwendung von klassischen Modellen, welche dem à Dauerhafte neue Lösung musste gefunden werden Arbeitern (übernahm Idee v. Ruskin)
Revolutionscharakter angepasst sind à neue Bautypologie
- Revolutionäres Programm sichtbar: Anweisung und o Sollte Bild der neuen Gesellschaft formen
Funktionalität o Gebäude als Monumente welche Idee der
Revolution repräsentieren (Vergl. Schinkel)

- Architektur ist der Ausdruck menschlichen Denkens, - Erklärung was Architektur ist und wieso sie existiert
- Unveränderbar, Verschlossen, Unzugänglich (z.B. Buch der Menschheit (Vergl. Vitruvius: dieser will gesamtheitliche Systematik
Gott) - Jede Idee der Menschheit kann in A. gefunden finden)
- Höhere Wahrheit als Basis werden (nichts geht verloren) - Architektur ist Mutter aller Künste
- Nur bestimmte Leute haben Einsicht (Prister) - Bedingungen beeinflussen die Art des Ausdruckes - Vergleicht Architektur mit dem Buchdruck
- Z.B. romanische Architektur à Entstehung von unterschiedlichen Gesellschaften - Komplett neuer Ursprungsmythos
1. Theokratische Gesellschaft o Menschliche haben Bedürfnis ihre Gedanken auf
2. Demokratische Gesellschaft Material auszudrücken
à Hugo sah diesen Mechanismus als universell: o Instinkte Wahl von Stein wegen Dauerhaftigkeit
überall eine der beiden Formen vorliegend mit der o Aufladung des Steins mit Bedeutung
jeweiligen Architektur o Stein à Gebäude (= Satz à Buch)
à Formen wechseln sich gegenseitig ab à Zyklus
Medium Buchdruck (vergl. Vogelschwarm)
à Krise der Architektur: öffentlicher Raum besteht nicht - Unzerstörbar
mehr aus Material, wie sollen wir also mit Material die - Günstiger, einfache Verbreitung und Produktion - Veränderbar
Gesellschaft darstellen? - Medium der modernen Welt - Gedanken mit ganzer Gesellschaft geteilt (alle
à Bruchstelle! Alles was wir bis jetzt gelernt haben wird - Neue öffentliche Sphäre (Virtueller Raum/ virtueller Schichten)
in Frage gestellt Diskurs) - Z.B. Gotik
Medium Architektur (vergl. Berg) - U.a. auch politisches Statement (Befürworter
- Buchende: Metapher zu Turm von Babylon - Durch Buchdruck ausgelöscht Demokratie)
o Bau eines zweiten Turms aus Büchern - Nur noch eine von vielen Künsten
à Bau wird niemals enden - Nicht mehr Träger menschlicher Gedanken
à Verwirrung: Gedanken der gesamten - Sinnlose Imitation, ohne Kreativität à klassische
Menschheit Architektur (Renaissance, Barock, Rokoko,
Neoklassizismus) wird wertlos
Französische Revolution, 1789 Henri Labrouste (Mitte 19. Jh.) Henri Labrouste (Mitte 19. Jh.)

à siehe Bibliothek St. Genéviève Entwurfsprojekt: Tempel von Pesto, Neapel


à siehe Bibliothek National

Entwicklung Paris 19. Jh. Entwicklung Paris 19. Jh.


Entwicklung Paris 19. Jh.
Plan Haussmann Durchmischung unterschiedlicher sozialer Gruppen

Oper Garnier ,1867 Fanzösischer Barockgarten Englischer Landschaftsgarten


à siehe Chiswick House
- Unbekannte Ordnung - Neue demokratische Gesellschaft
- Kritik an der klassischen Architektur - Ehemaliger Student von Hugo - Buchdruck wird essentiell (Gesetze)
o Umkehrung der klassischen Logik: raue, massige, - Herausforderungen - Aktive Zerstörung von Monumenten
vereinfachte Formen als Weiterentwicklung und o Umgang mit der Vergangenheit à Hugo für Revolution gegen Zerstörung
Anpassung am Klima (nicht als primitive o Entwicklung einer neuen Formsprache o Industrie ersetzt Kunst
Ausganglage) - Studierte an der École des Beaux-Arts, Paris o Forderung zum Schutz von antiken Bauten
o Kl. Architektur sei Abbild der Zeit, kein universeller - Gewinner Rom-Preis à 5 Jahre Studium in Villa (Entstehung Denkmalschutz)
Wert Medici in Italien o Kritik an Barock und Neoklassizismus
o Ignorieren der klassischen Ordnungen (Säulen auf o 3 Jahre: Vermessung von Ruinen § Fehler gegenüber antiker Architektur
zentraler Achse) § Charakter der Gebäude fehlt
o 4. Jahr: Rekonstruktion
o Schnitt durch Säulen hindurch à Betonung des § Keine Beziehung zum Ort
Spiels von Licht und Schatten
o 5. Eigener Entwurf § Sterilität im Ausdruck
o Erfindung von farbigen Ornamenten à füllen des Kopf mit klassizistischen Idealen o Künstlerische Revolution könne Architektur
à Skandal wiederbeleben (vielversprechende Studenten)

- Horizontale Trennung von Schichten innerhalb eines - Umgestaltungsplan für Paris - Veränderte Beziehung zwischen Stadt und
Hauses - Abbruch der alten Stadtmauern à Einbezug von Architektur
o oben arm, unten reich neuen Gebieten - Entstehung von staatlichen Ämtern für
o hohe Differenzierung der Räume (privat vs. - Ausbau der Achsen (radikale Abbrüche von Bestand) Raumplanung
öffentlich) - Historische Bauten = isolierte Monumente à o Bevölkerungswachstum, Immigration,
Boulevards von Monument zu Monument Industrialisierung
o Hygiene, Verkehr

- Alternatives Modell zu französischem Garten à - Bsp. Garten von Schloss Versailles - Monument der 19. Jh., stand für Paris der Zukunft
politische Rebellion - Ordnung (Ordnung im Garten = Ordnung im Reich) - Architekt: Charles Garnier
- Natur = Freiheit o Ausdruck von Autorität - Abwendung von der klassischen Tradition
- Umgang unter Menschen ist anhängig von Natur o Gottesgnadentum (Könige repräsentierten - Paralleler Bau von Boulevard
(Erfindung des Picknicks als Kritik an steifer göttliche Ordnung auf Erden) Ziele:
höfischer Gesellschaft) - Hoher Geldaufwand - Fehlendes Monument in nord-westlichem Stadtteil
- Elemente à Oper als Leuchtturmprojekt
1. Patte d’oie: Gänsefuss à Dreistrahl als - Sichtbar
Sichtachsen - Funktion eines Monuments
2. Parterre: flaches, niedrigbepflanztes Gelände - Theater, öffentliche Bereiche, Administration
3. Boskett: streng beschnittene Wälder/Bäume
à Aufbau siehe wichtigste Bauwerke
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Englischer Landschaftsgarten Englischer Landschaftsgarten
Eigenschaften Malerei

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- Illusion
3 - Mehrere Ebenen (Vorder-, Mittel, Hintergrund) o Spontane zufällige Schönheit (in Wahrheit viel
- Idealisierte Natur Aufwand)
- Claude Lorrain o Verbergen von Grenzen, möglichst weite Sichten
o Maler à Ha-Ha-Trick: Geländevorsprung statt Mauern
o Extrem beliebt in England - Überraschung und Verwirrung auf schöne Art und
o Seine Bilder wurden v.a. auf den Grand Tours Weise
(Reisen nach abgeschlossenem Studium) in - Bau von römischen Miniaturbauwerken
(Nebensächliche Wirkung)
Italien gekauft
- Nicht beschnittene Natur
- Gracing line: Gestaltungsideal à was künstlich
à Entstehung des Begriffs «malerisch»:
aussieht, wird wieder natürlich (max. Höhe die Kühe an
Ausgewogenheit und gelichzeitige Asymmetrie
Bäumen abfressen können)
- Riesige Seen

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