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Gründungsmanagement Zusammenfassung

Grundlagen Gründungsmanagement

- Entrepreneurship lässt sich unterschiedlich definieren. Den meisten Definition ist


gemein:
- Identifikation von Geschäftspotentialen
- Innovationsorientierung
- Akquisition von Ressourcen
- Unternehmensgründung

Einsendeaufgaben:

Welche wesentlichen Arten von Entrepreneurship gibt es?

- Unternehmensgründung
- Unternehmenskauf oder -beteiligung
- Unternehmensnachfolge
Was versteht man unter einem Management Buy Out (MBO)
- bisheriges Management eines Unternehmens dieses ganz oder teilweise erwirbt
- bei Umstrukturierungen oder Lösung eines Unternehmensnachfolgeproblems
- oft schwer umzusetzen durch Mangel an finanziellen Mitteln

Was versteht man unter einem Management Buy In (MBI)


- Übernahme eines Unternehmens durch fremde Manager
- Vorteil ist, dass durch die Externen neue Kenntnisse und Fähigkeiten ins Unternehmen
gelangen
- Kann auch Widerstand/Missvertrauen in der Belegschaft auslösen

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Invention und Innovation

Unter Invention versteht man die Erfindung bzw. Entdeckung eines neuen technischen
Problemlösungspotenzials (= objektive Erstmaligkeit)

Innovation ist die Umsetzung eines neuen technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen oder
sozialen Problemlösungspotenzials im Unternehmen oder am Markt verstanden wird (= subjektive
Erstmaligkeit).

Nennen Sie die wesentlichen Vor- und Nachteile einer Brainstormingsitzung

Vorteile + Nachteile -

● große Zahl innovativer ● Erfolg hängt sehr stark von den Teilnehmern ab
Geschäftsideen kann gefunden ● viele der gefundenen Ideen sind unbrauchbar
werden ● in vielen Fällen ist ein aufwendiger
● sehr einfache Handhabung Selektionsprozess zur Identifikation geeeigneter
● leichtes Erlernen der Spielregeln Ideen erforderlich
● geringer Aufwand ● gruppendynamische Konflikte können sich
● Ausnutzung von Synergieffekten entwickeln
aufgrund der Gruppenbildung

Aufgaben

Über welche Vorteile verfügt der Unternehmenskauf im Vergleich zur Unternehmensgründung?

Vorteile des Unternehmenskaufs sind die bereits vorhanden Strukturen und Prozesse. So sind bereits
marktfähige Produkt- und/oder Dienstleistungsangebote, Kundenkontakte, Mitarbeiter, Maschinen und
Produktionsmittel, Zulieferbeziehungen usw. vorhanden.

Was unterscheidet im Wesentlichen den Manager vom Entrepreneur?

Manager leiten und entwickeln die Unternehmen in der Regel auf Basis vorhandener Strukturen und
Ressourcen. Im Gegensatz dazu konzentriert sich der Entrepreneur sehr stark auf die Identifikation
von unternehmerischen Gelegenheiten und der Schaffung der Umsetzungsvoraussetzungen in Form
von Akquisition der notwendigen Ressourcen (Finanz- und Sachmittel, Technologie und Personal).

Welche Fähigkeit ist für den langfristigen Erfolg eines Entrepreneurs erfolgsentscheidend?

Erfolgsentscheidend sind für einen Entrepreneur die Erkenntnis und die Fähigkeit, dass Gründungs-
und Betriebsabläufe in allen Funktionsbereichen permanent den Anforderungen der jeweiligen
Unternehmensentwicklungsstufe angepasst werden müssen.

Welche grundsätzlichen Kreativitätstechniken können unterschieden werden?

Intuitive und diskursive Methoden.

Welches Ziel wird mit einer Brainstormingsitzung verfolgt?

Als intuitive Methode ist es das Ziel des Brainstorming möglichst schnell eine Vielzahl von neuen
Ideen in einer Gruppe von Menschen zu erzeugen.

Aus welchen vier Schritten besteht die Entwicklung eines morphologischen Kastens?

Ein morphologischer Kasten kann durch die folgenden Schritte entwickelt werden: Problemanalyse
(genaue Umschreibung und Definition des Problems), Parameterfestlegung des Problems
(Festlegung der bestimmenden Merkmale), Festlegung der Ausprägungen (Ermittlung aller
grundsätzlich möglichen Ausprägungen des jeweiligen Parameters), Kombination der
Lösungsalternativen und Eignungsprüfung (so entsteht eine Matrix mit einer Vielzahl von
Kombinationsmöglichkeiten, in der jede Kombination von Ausprägungen aller Merkmale eine
grundsätzlich mögliche Problemlösung darstellt.)
Businesspläne

Einsendeaufgaben

Welche Möglichkeiten der Marktsegmentierung kennen Sie?

Wozu dient die Finanzplanung im Rahmen der Businessplanerstellung und welche Instrumente der
Finanzplanung kommen hierfür im Wesentlichen zum Einsatz?

Die Finanzplanung beinhaltet die Umsetzung des bislang Geplanten in Zahlen. Dabei orientiert man
sich an den typischen Elementen des betrieblichen Rechnungswesens. Ziel ist vor allem die
Überprüfung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Finanzierbarkeit des Geschäftsvorhabens.

Zu den Basisinstrumenten der Finanzplanung gehören:


Plan-Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Liquiditätsplanung
Planbilanzen

Nennen Sie vier Anlässe für die sich die Erstellung eines Businessplans lohnt.

Für die Erstellung eines Businessplans gibt es die vielfältigsten Anlässe:

● Unternehmensneugründung
● Existenzaufbau
● Unternehmensübernahmen
● Unternehmensnachfolge
● Fusionen
● Strukturänderungen
● Planung neuer Geschäftsfelder
Aufgaben

Über welche Hauptelemente sollte ein Businessplan verfügen?

Es gibt eine Vielzahl von möglichen Gliederungspunkten für einen Businessplan. Für die meisten
Anwendungsfälle haben sich jedoch die folgenden Hauptelemente bewährt, die je nach
Geschäftsmodell noch entsprechend angepasst werden können: Executive Summary, Produkt
und/oder Dienstleistung, Unternehmerteam, Markt und Wettbewerb, Marketing und Vertrieb,
Geschäftssystem und Organisation, Realisierungsfahrplan, Chancen und Risiken, Finanzplanung
sowie Anhang.

Nennen Sie drei Zielgruppen, an die sich ein Businessplan richten kann?

Zu den potenziellen Zielgruppen können der Entrepreneur, Kapitalgeber (Freunde, Verwandte,


Banken, Venture Capital Geber), Versicherungen usw. zählen.

Warum stellt für viele Unternehmensgründer die Erstellung eines Businessplans einen
aufwendigen Informationsbeschaffungsprozess voraus?

Dies liegt daran, dass Unternehmensneugründungen i.d.R. über keine Vergangenheitsdaten


verfügen. So müssen sämtliche planungsrelevanten Aspekte recherchiert werden. Darüber hinaus
besitzen viele Gründer nicht über entsprechende Planungskompetenz und –erfahrung.

Was versteht man unter einem Executive Summary und worauf ist bei der Erstellung
besonders zu achten?

Ein Executive Summary stellt eine kurze Zusammenfassung des Businessplans dar. Es ist darauf zu
achten, dass der Umfang maximal 2 DIN-A4-Seiten nicht übersteigt, keine Einleitung darstellt und vor
allem dazu geeignet ist, das Interesse des Lesers zu wecken.

Nennen Sie fünf wesentliche Fehler, die bei der Erstellung eines Businessplans unbedingt
vermieden werden sollten?

Im Folgenden werden fünf Fehler beispielhaft dargestellt. Mehr Fehlerquellen finden Sie im Kapitel
"Vermeidbare Fehler im Rahmen der Businessplanerstellung".

1. Businesspläne werden häufig nur zur Kapitalbeschaffung geschrieben und landen dann in der
„Schublade“, was dem Potenzial dieses Planungsinstrumentes nicht gerecht wird.
2. Weiterhin ist das Executive Summary häufig zu umfangreich, wenig verständlich und mehr
Einleitung als Zusammenfassung der wesentlichsten Aspekte.
3. Im Bereich Produkt und/oder Dienstleistungen wird das Leistungsangebot häufig zu
technisch beschrieben.
4. Darüber hinaus werden die Märkte nicht oder nicht nachvollziehbar bzw. sinnvoll
segmentiert.
5. Im Wettbewerbsbereich werden sehr häufig lediglich die direkten, für jeden erkennbaren
Wettbewerber identifiziert. Wie zahlreiche Entwicklungen jedoch zeigen
(„Lebensmitteldiscounter als PC-Anbieter“), muss auch das potenzielle Wettbewerbsumfeld
analysiert werden.

Was verstehen Sie unter nice-to-have-Produkten oder –Dienstleistungen?

Nice-to-have-Produkte stellen Leistungen dar, die für eine Vielzahl von Kunden zwar wünschenswert
sind, für die in vielen Fällen die Kunden jedoch nicht bereit sind den geforderten Preis zu bezahlen.
Im Gegensatz hierzu stehen werthaltige Leistungsangebote mit einem konkreten Kundennutzen, für
die der Kunde bereit ist, den geforderten Preis zu bezahlen. Insbesondere in wirtschaftlich
schwierigeren Zeiten sind Unternehmensgründungen mit nice-to-have-Produkten kritisch zu
beurteilen.

In welchen Dimensionen kann der Kundennutzen beschrieben werden?

Die Beschreibung des Kundennutzens kann anhand der betriebswirtschaftlichen


Optimierungskriterien Kosten, Zeit und Qualität beschrieben werden. Wesentlich ist, dass der
identifizierte Kundennutzen nach Möglichkeit auch quantifiziert wird, was nicht nur eine bessere
Einschätzung des Vorhabens ermöglicht, sondern auch einen ersten Ansatz für die Preiskalkulation
bieten kann.

Welche kostengünstigen Kommunikationsmöglichkeiten würden Sie kleinen und jungen


Unternehmen empfehlen?
Besonders interessant für diese Unternehmen ist beispielsweise die Verteilung von Handzettel,
Prospekten, Flyern, das Schalten von Anzeigen oder der Einsatz von Maßnahmen im Rahmen eines
Guerilla-Marketing-Konzeptes.

Wie müssen Ziele formuliert werden, damit sie eindeutig und überprüfbar sind? Geben Sie
hierfür ein Beispiel an.

Hierzu ist die exakte Festlegung des Zielinhalts (z.B. Erzielung einer Umsatzsteigerung), des
Zielausmaßes (i.H.v. 250.000 EUR) und der Zielzeit (im Vergleich zum Vorjahr) unmissverständlich
und überprüfbar (250.000 EUR erreicht oder nicht) notwendig.

Nennen Sie drei mögliche Wettbewerbsstrategien und erläutern Sie diese kurz.

Möglich sind die Kostenführerschaft (Erzielung von Wettbewerbsvorteilen auf Basis geringer Kosten),
die Differenzierungsstrategie (Hervorhebung der eigenen Leistungen gegenüber dem
Wettbewerbsangebot aus der Perspektive des Kunden auf Basis von Alleinstellungsmerkmalen), die
Nischenstrategie (Konzentration auf bestimmte Schwerpunkte z.B. geographische Märkte).

Was versteht man unter einer SWOT-Analyse? Erläutern Sie deren Vorgehensweise. Wie kann
die SWOT-Analyse im Gründungskontext eingesetzt werden

SWOT steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities and Threats. Zu Deutsch: Stärken-,
Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse. Sie stellt ein Werkzeug des strategischen
Managements dar, und ermöglicht es, das gewählte Geschäftsmodell dahingehend zu überprüfen, in
welchem Umfang die unternehmensinternen und damit beeinflussbaren Stärken und Schwächen
dazu geeignet sind, den externen, nicht beeinflussbaren Umweltveränderungen (Chancen und
Risiken) zu begegnen. Hierfür werden zunächst die unternehmensinternen Stärken und Schwächen
erfasst, die sich aus den eigenen Leistungspotenzialen (z.B. technologischer, finanzieller, zeitlicher,
oder personeller Art) in Relation zu den Wettbewerbern ergeben. Daraufhin erfolgt eine Analyse der
Chancen und Risiken, die sich beispielsweise aus technologischen, politisch-rechtlichen,
demografischen, globalen oder ökonomischen Entwicklungen ergeben können.

Gründungsfinanzierung

Einsendeaufgaben

Nennen Sie die wesentlichen Finanzierungsanlässe und geben Sie jeweils 2 Beispiele dafür an.

Hinsichtlich der Finanzierungsanlässe hat sich zwischenzeitlich eine Dreiteilung, die sich am
Unternehmenslebenszyklusmodell orientiert, etabliert:
Early-Stage-, Expansion-Stage- und Later-Stage-Finanzierung.

Early-Stage-Phase
- Seed-Finanzierung
- Start-Up-Finanzierung

Expansion-Stage
- Wachstums-Finanzierung
- Bridge-Finanzierung

Later-Stage-Finanzierung
- Sanierungs-Finanzierung
- Turnaround-Finanzierung
- MBO/MBI

Aufgaben

Welche Finanzierungsquellen gibt es und welche davon sind besonders für


Unternehmensgründungen und für die Wachstumsfinanzierung geeignet?

Grundsätzlich lassen sich Innen- und Außenfinanzierung unterscheiden. Für Gründung und
Wachstum ist vor allem die Eigenkapitalfinanzierung interessant, da nur kleinere Vorhaben durch
Fremdkapitalfinanzierungen realisiert werden können. Vor allem bei der Wachstumsfinanzierung spielt
Venture Capital eine wichtige Rolle.

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Fremd- und Eigenkapital?

Fremdkapital stellen Finanzmittel mit Rückzahlungsanspruch dar. Bei Eigenkapital handelt es sich um
Kapital ohne Rückzahlungsanspruch.
Welche Form der Managementunterstützung von jungen Gründerteams ermöglichen Venture
Capitalists?

Im Rahmen von Value-Adding-Aktivitäten können durch Venture Capital Gesellschaften zusätzlich zur
Kapitalbereitstellung die folgenden Leistungen erbracht werden:

● Beratungs- und Coachingleistungen


● Bereitstellung eines umfangreichen Kontaktnetzwerkes
● Unterstützung im Bereich Marketing und Vertrieb
● Hilfestellung im Rahmen des Internationalisierungsprozesses
● Vermittlung von geeigneten Kooperationspartnern
● Personalakquisition

Was versteht man unter Corporate Venture Capital?

Hierunter versteht man Eigenkapital, das von etablierten Unternehmen in innovative, rechtlich
selbständige Unternehmen (KMU oder Gründungen) investiert wird.

Markteintrittsstrategien

Einsendeaufgaben
Welche Vorteile bietet die First- und welche Nachteile die Follower-Strategie?

Aufgaben

Was unterscheidet die First- von der Follower-Strategie?

Im Rahmen der First-Strategie wird der Versuch unternommen als erster mit einem innovativen
Produkt und/oder Dienstleistung in einem Markt Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu
erzielen, während mit der Follower-Strategie zunächst die Marktreaktionen auf die Initiative des First
abgewartet werden und erst zu einem späteren Zeitpunkt der Markteintritt vollzogen wird.

Welche Timingstrategien können hinsichtlich der zeitlichen Reihenfolge des Markteintritts


unterschieden werden?

Zur Auswahl stehen die Sprinkler- oder Wasserfallstrategie oder eine Kombination aus beiden.

Welche Vorteile bietet die Wasserfallstrategie für junge Unternehmen?

Die Vorteile liegen in der möglichen Nutzung von Lernkurveneffekten, der Gewinnverwendung aus
einem Land zur Finanzierung des Markteintritts im nächsten Land, dem geringeren Risiko aufgrund
des sukzessiven Vorgehens sowie vor allem dem geringen Ressourcenaufwand zu Beginn.
Rechtliche Aspekte der Unternehmensgründung
Kann laut Percy weggelassen werden!!!!!! Aber wir vertrauen hier Percy hahaha

Einsendeaufgaben

Nennen Sie die möglichen Rechtsformen von Kapitalgesellschaften.

Wodurch wird die Haftungsbeschränkung auf das gesetzliche Haftungskapital bei


Kapitalgesellschaften im Falle der Aufnahme von Bankkrediten faktisch wirkungslos?

Während bei Personengesellschaften die persönliche Mitwirkung der Gesellschafter notwendig ist,
kann bei Kapitalgesellschaften das Unternehmen durch Geschäftsführer nach außen hin vertreten
werden. Darüber hinaus besteht ein wesentlicher Auswahlgrund für Kapitalgesellschaften in der
Möglichkeit der Haftungsbegrenzung: Denn Gesellschafter und Aktionäre haften nur in Höhe Ihrer
Einlagen.

In diesem Kontext gilt es allerdings zu beachten, dass bei Finanzierung durch Bankkredite regelmäßig
ohnehin die persönliche (Mit-)Haftung durch Bürgschaften etc. vorausgesetzt wird. Somit ist die
Haftung gegenüber den Banken meist kaum beschränkbar.

Über welche Organe verfügen die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und die
Aktiengesellschaft (AG)?

- beides sind Kapitalgesellschaften

Aktiengesellschaft:

- Vorstand
- Aufsichtsrat
- Hauptversammlung

GmbH
- Geschäftsführung
- Gesellschaftsversammlung

Aufgaben

Was sind die grundlegenden Unterschiede zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften?

Beide Rechtsformklassen unterscheiden sich zunächst im Gründungsaufwand. So erfolgt die


Gründung bei Personengesellschaften in der Regel deutlich schneller und ist zudem leichter als bei
einer Kapitalgesellschaft, bei der ein Notar, Handelsregistereintragung etc. erforderlich sind. Auch eine
Pflicht zur Beauftragung eines Wirtschaftsprüfers kann bestehen. Hinsichtlich haftungsrechtlicher
Aspekte kann festgestellt werden, dass bei Personengesellschaften die Gesellschafter grundsätzlich
voll und unbeschränkt persönlich für die Gesellschaftsschulden (z.B. KG) haften, während bei
Kapitalgesellschaften in der Regel die Beschränkung auf das gesetzliche Haftungskapital gegeben ist.
Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass bei Personengesellschaften die persönliche Mitwirkung der
Gesellschafter notwendig ist, während bei Kapitalgesellschaften das Unternehmen durch
Geschäftsführer nach außen hin vertreten werden kann.

Nennen Sie beispielhaft 8 Kriterien die die Rechtsformwahl beeinflussen.

Die Wahl der Rechtsform wird durch zahlreiche rechtliche, ökonomische, persönliche und steuerliche
Aspekte beeinflusst. Hierzu gehören beispielsweise:

● Persönliche Haftung
● Einzel- oder Teamgründung
● Steuerliche Überlegungen
● Angestrebte Entscheidungs- und Leitungsbefugnisse
● Beteilungsmöglichkeiten für Mitarbeiter (z.B. durch stock options)
● Gründungsaufwand
● Gewinn- und Verlustbeteiligung
● Höhe des notwendigen Startkapitals

Welche Formen der Selbständigkeit gibt es?

Zu den Formen der Selbständigkeit zählen die freiberufliche Tätigkeit, die Ausübung eines Gewerbes
oder die sonstige selbstständige Tätigkeit.

Welche Vorteile weisen freie berufliche Tätigkeiten gegenüber dem Gewerbebetrieb auf?

Freiberufliche Tätigkeiten unterliegen nicht der Gewerbesteuerpflicht. Weitere Vorteile sind eine
vereinfachte Anmeldung, Buchführung und Gewinnermittlung sowie teilweise das Vorhandensein von
Sonderformen der Alterssicherung.

Was kennzeichnet eine gewerbliche Tätigkeit?


Ein Gewerbebetrieb wird durch jede planmäßige, auf Dauer angelegte und mit
Gewinnerzielungsabsicht ausgeübte selbständige Tätigkeit unter Beteiligung am allgemeinen
wirtschaftlichen Verkehr gekennzeichnet, sofern es sich nicht um Land- oder Forstwirtschaft, einen
freien Beruf oder eine sonstige selbständige Tätigkeit handelt. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt
sind, liegt ein Gewerbebetrieb auch dann vor, wenn die Gewinnerzielungsabsicht nur einen
Nebenzweck darstellt (vgl. hierzu § 15 EstG).

Nennen Sie die für Gründung eines Unternehmens wesentlichen Rechtsformklassen (Mischformen
ausgenommen).

Zu den gründungsrelevanten Rechtsformklassen zählen:


Einzelunternehmung, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften und internationale
Rechtsformen.

Gibt es die optimale Rechtsform? Erläutern Sie Ihre Meinung.


Auch wenn eine ganze Bandbreite möglicher Rechtsformen zur Verfügung steht, gibt es die „optimale“
Rechtsform nicht. Der Grund: Es gibt eine Vielzahl von Einflussgrößen, die nicht alle zu einer
bestimmten Rechtsform passen. So ist beispielsweise aus der Steuerperspektive evtl. eine andere
Rechtsform vorteilhafter als diejenige, die unter Haftungsgesichtspunkten als „optimal“ erscheint.
Hinzu kommt, dass die Rechtsform in bestimmten Fällen im Verlauf der Zeit an geänderte
Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Dementsprechend müssen Entrepreneure im Rahmen
der Prioritätensetzung entscheiden, welche Rechtsform zu einem bestimmten Zeitpunkt unter
Berücksichtigung der rechtsformspezifischen Vor- und Nachteile ausgewählt werden soll.

Nennen Sie die rechtsformspezifischen Vor- und Nachteile der Aktiengesellschaft. Was macht diese
Rechtsform beispielsweise für technologieorientierte Unternehmensgründungen interessant?
Begründen Sie Ihre Antwort.

Zu den Vorteilen der Aktiengesellschaft zählen u.a. das sehr gute Image im In- und Ausland, die
vereinfachte Kapitalbeschaffung sowohl bei Aktionären als auch bei Kreditgebern, die generelle
Haftungsbeschränkung (Risiko der Aktionäre ist auf die Höhe ihres Unternehmensanteils beschränkt)
sowie der einfache Erwerb und die leichten Übertragungsmöglichkeiten der Aktien. Zu den Nachteilen
zählen vor allem die hohen Gründungskosten, die hohen laufenden Kosten, die aufwendigen
Gründungsformalitäten sowie das mit 50.000 EUR relativ hohe Mindestkapital.

Interessant nicht nur, aber im Besonderen für technologieorientierte Unternehmensgründungen ist die
sogenannte kleine Aktiengesellschaft aufgrund der hierfür existierenden Erleichterungen (z.B.
hinsichtlich der Formvorschriften oder der Vereinfachung der Hauptversammlung). Diese
Erleichterungen sprechen im Zusammenhang mit den verbesserten Kapitalbeschaffungsoptionen
(z.B. für die Wachstumsfinanzierung) für die Rechtsform von Beginn an, da der administrative
Aufwand insgesamt nicht wesentlich höher als bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(GmbH) ist.

Verfügen die Aktionäre einer Aktiengesellschaft über die Möglichkeit der direkten Einflussnahme
auf den Vorstand?
Nein. Der Vorstand übt eigenverantwortlich die Leitung der Gesellschaft aus. Lediglich indirekt durch
die Wahl des Aufsichtsrates erlangen Aktionäre die Möglichkeit der Einflussnahme auf den Vorstand.

Verfügen die Gesellschafter einer GmbH über die Möglichkeit der direkten Einflussnahme auf die
Geschäftsführung?

Der oder die Geschäftsführer üben die Geschäftsführung nach den Weisungen der
Gesellschafterversammlung und im Rahmen von Gesetz und Satzung aus. Somit verfügen die
Gesellschafter über die Möglichkeit der direkten Einflussnahme.

Wie hoch muss die Anzahl der Gründer bei den Unternehmensrechtsformen Gesellschaft mit
beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaft (AG) mindestens sein?

Für beide gilt: mindestens eine Person.

Inwieweit ist die Europäische Aktiengesellschaft (SE) eine alternative Rechtsform in Deutschland für
Existenzgründungen?

Aufgrund der Vorteile der SE in den Bereichen grenzüberschreitende Fusionen, Gründung


internationaler Joint Venture oder Vereinfachung der Konzernstruktur stellt diese Rechtsform für
Existenzgründer zunächst kaum eine Alternative aufgrund des damit verbundenen sehr hohen
Aufwands dar. Vielmehr eignet sich diese Rechtsform eher für größere, bereits etablierte
Unternehmen.

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