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Dichtung der Klassik – beginnt mit Goethes italienischer Reise (währenddessen – neue Ideale reiften)
zum Teil ausgearbeitete Dramen (Egmont, Tasso) erfuhren Umarbeitungen im klassischen Sinne
endet mit Tod Schillers
lat. classicus – klassich
einen zur ersten Steuerklasse Gehörigen – etwas Bevorzugtes
allmählich gleichbedeutend mit auf ideellem Gebiet Mustergültigen
in Neuzeit Bedeutung klassisch = antik oder „antikisch“ – „nicht zu übertreffen“
o INHALTLICH – bestimmtes Humanitäts- und Persönlichkeitsideal
o FORMAL – gebändigte Sprache mit hohem Niveau und gemäß antiken Regeln dichterische Formen
vor und kurz nach Jahrhundertwende – Französische Revolution und Auswirkungen auf übriges Europa
Sehnsucht nach Harmonie und Humanität (Menschlichkeit) als Reaktion auf Zeitumstände (franz. Revolution)
KUNSTAUFFASSUNG – THEORIE
neue Ideale
Mensch sieht als richtungsgebend das Gute, Wahre, Schöne und glaubt an Selbstbestimmung und
Selbstvollendung
erkennt große Mächte der Sittlichkeit und Kultur an
philosophische Haltung enthebt ihn der kirchlichen Dogmen, ohne dass er zu ihnen in einen
ausgesprochenen Gegensatz tritt
Natur: großartig geordnetes Reich ohne Willkür und Gewalt
an Stelle des Rousseauschen Aufstandes gegen Kultur – neue Kulturverklärung
klassische Mensch söhnt sich mit Gesellschaft und ihren Satzung aus
Empörerindividuum – unterwirft sich höheren Gesetz der Natur, such das Typische, die Norm
Sturm und Drang – wesentlich amoralisches Lebensideal
Klassik – Humanitätsideal, sittlicher Idealismus
KUNSTIDEAL – BÄNDIGUNG, FORMUNG, NORMUNG
Wesen der Schönheit: Harmonie zwischen sinnlichem Trieb und Gesetzen der Vernunft
Gegenstand und Inhalt der Kunst – Gesetzlichkeit des Lebens, Wahrheit
Dichter müsse laut Goethe auch in der individuellen Gestalt den Typus erkennen lassen und dem Typus
durch die individuelle Gestalt leben verleihen
DRAMA
Ideendramatik
Geschlossene Weltbild des Idealisten, das Menschen innerhalb einer größeren Ordnung sieht, stellt
individuelle Erleben in den objektiven Rahmen eines ethischen-religiös orientierten Ganzen
Grundfragen und Konflikte des klassischen Dramas ergeben sich aus geistiger Wertewelt (Ideal) &
Wirklichkeit (Leben)
Vollendete Lösung der Fragestellung in Goethes „Iphigenie“
Demonstriert, wie sittliche Schuld abgetragen wird – Menschen ordnet sich ethischer Macht unter
„Tasso“: Gesellschaft übernimmt Funktion und Recht dieser objektiven Ordnungsmacht
Durch klaren und nachdrücklichen Willen Goethes, sich dem absoluten Gesetz und damit erlösenden
Prinzip einzuordnen, entfällt in Dramatik jede Tragik
SCHILLERS TRAGÖDIE
LYRIK
Neigung der Klassik zum Typushaften, zu Ordnung und Maß – Bewirkt Abkehr von Formfreiheit des Sturm
und Drang
Wesensmerkmale: Gedankliche, Ausgewogenheit, Harmonie des Ganzen Ziel
Vorliebe für strengere antike Versformen spiegelt klassische Fragestellung von Freiheit (Individualität) in
der Beschränkung (durch das Allgemeingültige)
THEMEN:
Ordnung der menschlichen Gesellschaft
Gesetzlichkeit des Lebens
Sittliche Verantwortung des Menschen
Geschichts- und kulturphilosophische Betrachtungen
FORMEN:
Elegie
Ballade
Lehrgedicht
Sinngedicht
ROMAN
nicht äußere Kämpfe, sondern inneres Wachstum seines Helden an der Begegnung mit der Umwelt, an
geistigen und menschlichen Erfahrungen zeigen
Organismuslehre: Mensch einem biologischen Wachstumsgesetz folgend sein Menschentum
„verwesentlicht“ – so vollkommen wie möglich seine Anlagen ausprägt, nach dem Gesetz, wonach er
angetreten entwickelt
Exemplarische Entwicklung eines Individuums aus Geist und Grundlage des klassischen Bildungsideals
Meisters Lehrjahre – Goethe
DAS KLASSISCHE DRAMA
VORAUSSETZUNGEN
Dichtung hinter Zufälligen, Wechselhaften und Besonderen des täglichen Lebens das Allgemeine,
Dauernde, Gültige, Gesetzhafte des menschlichen Lebens aufdecken und sichtbar machen
Verkörpert in Form einer Handlung „Idee einer höheren Weltordnung“
Bei allem Wissen um bedrohliche Abgründigkeit der Welt und menschlichen Lebens glaubt man doch an
Vorhandensein einer objektiv-gültigen, idealen Sens- und Wertordnung (Idealismus)
SPRACHE
HANDLUNGSGESTALTUNG
AUFBAU
festes Formgefüge
jeder Einzelvorgang Teilglied einer zusammenhängenden Gesamtentwicklung
logisch mit dem äußeren Handlungs- wie dem inneren Bedeutungsganzen verknüpft
streng symmetrisch
häufig ausgewogene Gruppenbildung
FÜNF AKTE
1. AKT: EXPOSITION
Darlegung und Entwicklung der für den dramatischen Konflikt notwendigen Voraussetzungen
Situation und wichtige Figuren bekanntmachen
oft über Hauptfigur gesprochen, erscheint selbst noch nicht
2. AKT: STEIGERUNG
auf „erregende“ Moment (Zuschauer Situation klar) folgt steigende Handlung – Verschärfung
3. AKT: HÖHEPUNKT MIT PERIPETIE
weitere Zuspitzung – erreicht dramatischen Höhepunkt
Wendepunkt (Peripetie) – unerwartete Wendung im Schicksal des Helden
DIE FABEL