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Höhenkammliteratur, (Belletristik 

von franz. belle lettre = schöne Literatur)


Sinnbild der Dichtkunst ist das geflügelte Pferd, der Pegasus (griech. Pégasos), das
Dichterross. Daher die ‚geflügelten Worte‘ HOMERs

Literatur ist NIE mit Wirklichkeit identisch, es ist eine künstlerische Konstruktion einer möglichen
Wirklichkeit

Kritisch - Regt zur Reflexion an – Polyvalent (deutungsoffen) – Überstrukturiertheit - Mehrfach


codiert - Innovativ, originell
( 2022 StudeerSnel B.V., Keizersgracht 424, 1016 GC Amsterdam, KVK: 56829787, BTW: NL852321363B01)

Mikhail M. Bakhtin zufolge bezieht sich der Begriff polyglossia nicht nur auf
unterschiedliche Sprachen, beispielsweise auf Türkisch/Deutsch, Kroatisch/Deutsch, in
Textstrukturen, sondern auch auf unterschiedliche Sprachvarietäten (z. B. bei José F. A.
Oliver: Deutsch/Spanisch und Alemannisch, oder bei Dörte Hansen: Deutsch/Plattdeutsch).
Diese Mehrsprachigkeit der Texte bewirkt, dass die Sprachen miteinander in Dialog treten
und dass Transferprozesse stattfinden. Daneben hat dieser textuelle Sprachenkontakt aber
auch ganz andere, bedeutsame Wirkungen, beispielsweise lassen sich dadurch
Perspektivenwechsel erzeugen (heteroglotte Momente), eine Distanz zu den Sprachen
herstellen, spielerische, subversive und komische Momente generieren, polyvalente
Bedeutungen nutzen – kurzum, durch die Mehrsprachigkeit entstehen Brüche, die auf
Entautomatisierung von Sprache abzielen und dadurch kritische Funktion haben können.
Gleichzeitig rücken mehrsprachige Texte die Materialität der Sprache in den Vordergrund,
wobei die Rolle des Körpers in der Sprachproduktion Unmittelbarkeit hervorruft.

(„Mehrsprachige Texte in der ‚deutschsprachigen‘ Literatur“, Palermo (10.09.2018)- Erstellt am 20.


Januar 2018 von Redaktion avldigital.de)

Dabei ist sie per se polyvalent und lässt unterschiedliche Lesarten zu, weil
die Leserinnen und Leser aktiv als Koproduzent/-innen am
Sinnbildungsprozess beteiligt werden. Indem sie sprachliche, ästhetische
oder inhaltliche Differenzerfahrungen ermöglicht, stellt sie ihre Leserinnen
und Leser immer wieder vor neue Herausforderungen, deren Bewältigung
Genugtuung verschaffen kann. Im Positiven wie im Negativen kann man
also sagen: Literatur ist nicht barrierefrei. (Praxis Deutsch Nr. 272 / 2018)

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