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Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv – die vier Fälle

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admin 14. Februar 2023

Wie ihr sicher wisst, hat die deutsche Sprache vier Fälle (Kasus), den Nominativ, den
Akkusativ, den Dativ und den Genitiv.

Es ist notwendig, diese vier Fälle zu kennen, weil ihr Nomen, Pronomen, Adjektive und
Artikel im korrekten Fall deklinieren müsst. Aber den richtigen Fall / Kasus zu
verwenden, müsst ihr wissen, welche Funktion diese Wörter im Satz haben.

Deshalb lernt ihr in diesem Beitrag etwas über die vier Fälle / Kasus. Wir verwenden die
vier Fälle nach Verben oder nach Präpositionen.

In diesem Beitrag geht es um die vier Fälle nach Verben, denn die meisten Verben
haben einen oder mehrere Fälle. Die Präpositionen und ihre Fälle lernt ihr in anderen
Beiträgen kennen,

Der Nominativ

Der Nominativ ist die Grundform der deutschen Nomen. Alle Nomen, die ihr im
Wörterbuch sucht, stehen im Nominativ.

Dieser “erste Fall” steht für das Subjekt im Satz. Das Subjekt ist der Akteur, der etwas
macht. Deshalb müsst ihr das Verb immer nach der Person des Subjekts konjugieren,
wie in diesen Beispielen …

Ich gehe ins Theater.

Er fährt mit dem Auto.

Ihr seht in den Beispielen, dass das Subjekt die Konjugation des Verbs bestimmt. Im
ersten Beispiel steht das Subjekt in der ersten Person Singular, also müsst ihr auch das
Verb in der ersten Person Singular konjugieren. Im zweiten Beispiel ist das Subjekt die
dritte Person Singular, also muss auch das Verb in der dritten Person Singular stehen.

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Wir fragen nach dem Nominativ / Subjekt mit den Fragewörtern WER (für Personen)
oder WAS (für Sachen). Deshalb nennen wir den Nominativ auch den „Werfall“. Hier
seht ihr ein Beispiel für den Nominativ und wie man nach diesem Fall fragt …

Der Schüler liest ein Buch.

Wer liest das Buch? – Der Schüler.

(Hier fragen wir mit dem Fragewort WER nach dem Subjekt / Nominativ, das eine
Person ist.)

Die Tasche kostet 30 €.

Was kostet 30 €? – Die Tasche.

(In diesem Beispiel fragen wir mit dem Fragewort WAS nach dem Subjekt / Nominativ,
das eine Sache ist.)

WICHTIG !!! Die Verben SEIN, WERDEN, BLEIBEN stehen immer mit dem Nominativ,
wie in diesen Beispielen:

Er ist ein guter Lehrer.

Er wird sicher ein guter Koch.

Er bleibt ein guter Freund.

Der Akkusativ

Der Akkusativ ist das direkte Objekt (Person oder Sache) im Satz. Das Subjekt macht
etwas mit diesem Objekt, das bedeutet, das Akkusativobjekt ist das Ziel der Handlung /
Aktion des Subjekts. Den Akkusativ ist also die Person oder Sache, an die sich die Aktion
des Subjekts wendet.

Wir nennen den Akkusativ auch den “Wenfall”, weil wir mit WEN nach Personen im
Akkusativ fragen. Wenn wir nach Sachen fragen, verwenden wir das Fragewort WAS,
wie hier …

Ich küsse meine Frau.

Wen küsst du? – Meine Frau.

Adjektive mit Präpositionen - Welc...


(Hier fragen wir mit WEN nach einer Person, die ein direktes Objekt (Akkusativobjekt)
ist.)

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Ich kaufe einen Computer.

Was kaufst du? – Einen Computer.

(Hier fragen wir mit WAS nach einer Person, die ein direktes Objekt (Akkusativ) ist.)

Der Dativ

Das Dativobjekt ist das indirekte Objekt im Satz und es hat meistens die Funktion des
Empfängers (receiver) der Aktion/Handlung des Subjekts. Man kann sagen, dass das
Subjekt etwas für das Dativobjekt (meistens Personen) macht.

Nach dem Dativ fragen wir mit WEM. Deshalb nennen wir diesen Fall / Kasus auch den
“Wemfall”. Auch hierfür ein Beispiel …

Das Auto gehört meiner Mutter.

Wem gehört das Auto? – Meiner Mutter.

(Hier fragen wir mit WEM nach einer Person, die ein indirektes Objekt (Dativobjekt) ist.)

Dem Tisch fehlt ein Bein.

Wem fehlt ein Bein? – Dem Tisch.

(Hier fragen wir auch mit WEM nach einer Sache, die ein indirektes Objekt
(Dativobjekt) ist.)

In vielen Situationen findet ihr im Satz ein Subjekt, ein Akkusativobjekt und ein
Dativobjekt. Dann “transferiert” das Subjekt ein Akkusativobjekt an das Dativobjekt.
Mehr lernt ihr darüber in diesem Beitrag.

WICHTIG!!!
Alle Substantive haben  die Endung –N im Dativ Plural …

der Schüler → den Schülern

Zwei wichtige Ausnahmen sind Substantive, die im Plural schon ein -N am Ende
haben oder auf -S enden …

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die Frau → den Frauen

das Büro → den Büros

Der Genitiv

Mit dem Genitivobjekt erklären wir oft, wer oder was eine Person / Objekt besitzt oder
zu wem eine Person / ein Objekt gehört. Der Genitiv kann auch aussagen, woher eine
Person oder eine Sache kommt.

Nach dem Genitiv, dem “Wessenfall”, fragen wir mit dem Fragewort WESSEN, wie in
diesen Beispielen …

Das Auto meines Bruders ist kaputt.

Wessen Auto ist kaputt? – Das Auto meines Bruders.

(Hier fragen wir mit WESSEN nach einer Person, die im Genitiv steht.)

Das Bein des Tisches ist kaputt.

Wessen Bein ist kaputt? – Das Bein des Tisches.

(Hier fragen wir mit WESSEN nach einer Sache, die im Genitiv steht.)

WICHTIG!!!
Nomen, die maskulin
oder neutral im
Genitiv sind,
bekommen die
Endungen -S oder -ES.

Nomen, die auf s, ß, x, tsch oder z bekommen die Endung -ES:

der Platz => des Platzes

Einsilbige Nomen bekommen normalerweise die Endung –ES:

der Mann => des Mannes

(Nur -S ist oft auch möglich, aber -ES klingt meistens besser).

Mehrsilbige Nomen haben ein -s, wenn das letzte Wort nicht aus einer Silbe
besteht.

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der Esslöffel – des Esslöffels

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