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Was ist Kasus?

Kasus (der) bedeutet hauptsächlich die Abhängigkeit eines Satzteiles von einem
Wort. Ein Beispiel dazu: Ich kaufe eine schöne Tasche. “eine schöne Tasche” steht
im Akkusativ, weil ich fragen kann “Was oder wen kaufe ich?”.

So bestimmt das Verb “kaufen” den Kasus des Substantivs “Tasche”.

Was sind Dativ und Akkusativ?


Nun lass uns die beiden Fälle genauer anschauen. Was bedeuten Dativ und
Akkusativ? Wo ist der Unterschied?
Mit den beiden Kasus werden Objekte in einem Satz sichtbar gemacht. Das ist die
Hauptfunktion von Dativ und Akkusativ.
Die meisten Verben verlangen ein Akkusativobjekt. Es gibt aber eine kleine Anzahl von
Verben, die den Dativ verlange. In diesem Fall steht das direkte Objekt im Dativ. Zu diesen
Verben sind unter anderem gehören, zuhören oder helfen. Bei dem Satz „Ich helfe meiner
Freundin“ steht das Objekt in Dativ und ist trotzdem das direkte Objekt.

Der Dativ (3. Fall)

Ich schenke einer schönen Frau Blumen.

Wie du sehen kannst, am Substantiv “Frau” ändert sich nichts. Normalerweise


werden Substantive im Dativ nicht verändert, wenn sie im Singular stehen. Aber
es gibt ein paar Ausnahmen, die du dir merken solltest: dem Jungen / dem
Stunden / dem Menschen. Im Plural dagegen wird immer eine -(e)n oder -s
Endung hinzugefügt: den Schreibern, den Stars.

Die Funktion des Dativs besteht darin, einen Empfänger deutlich zu machen.
Zum Beispiel: Ich gebe dem Freund sein Buch zurück. Der Freund ist in unserem
Beispiel der Empfänger und steht im Dativ. In diesem Fall bestimmt das Verb den
Kasus des Substantivs: Ich gebe (wem?) dem Freund […].
Ein Objekt, das im Dativ steht, heißt auch indirektes Objekt oder Dativobjekt.
Um zu prüfen, ob es sich um einen Dativ handelt, kannst du die Kontrollfrage
“wem?” oder “wo?” stellen.
Ein Beispiel dazu: Das Buch liegt (wo?) auf dem Tisch. “Dem Tisch” ist also das
Dativobjekt.

Der Akkusativ (4. Fall)


Nun kommen wir zum Akkusativ. Wie fragt man nach dem Akkusativobjekt?
Du kannst mit Kontrollfragen “wen?” oder “was?” fragen. Er bezeichnet eine
Person oder eine Sache, die behandelt wird oder von der die Rede ist. In unserem
ersten Beispiel “Ich kaufe eine schöne Tasche” stehen die Satzglieder “eine
schöne Tasche” im Akkusativ.
Ein Objekt, das im Akkusativ steht, heißt auch direktes
Objekt oder Akkusativobjekt.
Die Substantive, wenn sie im Akkusativ stehen, werden normalerweise nicht
verändert. Aber auch wie bei der Dativ-Deklination gibt es hier Besonderheiten,
die man sich merken soll. Das sind maskuline Nomen, die auf -e und -
ent enden: der Löwe – den Löwen; der Referent – den Referenten. Es gibt aber
auch Ausnahmen wie der Herr – den Herrn; der Mensch – den Menschen, der
Elefant – den Elefanten usw.

Mit diesen Tricks weißt du 100%, dass ein Verb einen Akkusativ benötigt:

1. In den meisten Fällen verlangen untrennbare Verben mit Vorsilben be-,


ver- und zer- den Akkusativ: Er bekommt ein Geschenk. / Wir besuchen
meine Familie. / Sie verließ den Garten. / Ich verstehe dich. / Ich zerreiße
die Rechnung.
2. Verben mit dem unpersönlichen Subjekt “es” benötigen meistens ein
Akkusativpronomen: Es ärgert mich. / Es beleidigt uns. / Es wundert mich. /
Es macht mich froh. / Es erschreckt mich.
3. Nach der Wendung “es gibt” und nach dem Vollverb /Hilfsverb “haben”
folgt immer ein Akkusativ: Es gibt keine Nudeln. / Es gibt nur ein Fach. / Ich
habe ein Haus.
Weitere Besonderheiten von Dativ und Akkusativ
Neben der Deklination nach Dativ und Akkusativ, gibt es noch weitere
Besonderheiten der beiden Kasus, nämlich die Verwendungsart. Die beiden Fälle
können nach bestimmten Verben und Präpositionen verwendet werden.

Verben mit Dativ und Akkusativ

Bei unserem ersten Beispiel “Ich kaufe eine schöne Tasche” habe ich bereits
erwähnt, dass das Verb “kaufe” den Kasus des Substantivs, den Akkusativ,
bestimmt.
Überraschung: Dieses Verb kann aber auch einen anderen Kasus bestimmen:
den Dativ. Was meinst du, wie würde in diesem Fall unser Satz lauten?
Vielleicht “Ich kaufe einer schönen Tasche”? Leider falsch. Wenn dieses Verb einen
anderen Kasus bestimmt, verändert sich der Sinn der Aussage komplett und
unser Satz würde dann lauten: “Ich kaufe der Mutter eine schöne Tasche.”. Man
kann in diesem Beispiel aus dem Akkusativobjekt kein Dativobjekt zaubern.
Man muss auf jeden Fall einen Empfänger, das Dativobjekt, hinzufügen. Sonst
haben wir mit “Ich kaufe einer schönen Tasche” einen Quatsch-Satz. Übrigens, in
diesem Satz siehst du, dass der Dativ und Akkusativ in einem Satz gleichzeitig
verwendet werden. Dabei stellen sich Deutschlerner oft folgende Frage: In
welcher Reihenfolge sollen die beiden Objekte genannt werden: zuerst das
Akkusativobjekt und dann das Dativobjekt oder umgekehrt? Dafür gibt es
einfache Regeln:

AKKUSATIVOBJEKT VOR DATIVOBJEKT:

 Wenn die beiden Objekte Pronomen (ihr, sie, mir, dich usw.) sind, wird
zuerst das Objekt im Akkusativ und dann das Dativobjekt verwendet:
Gib sie mir.
 Auch wenn nur das Akkusativobjekt ein Personalpronomen ist, wird
das vor dem Dativobjekt gesetzt:
Er gibt ihn seiner Freundin.

 Das ist auch der Fall, wenn wir ein Objekt im Akkusativ betonen
möchten:

Maria gibt ihre Ausarbeitungen dem Chef.

DATIVOBJEKT VOR AKKUSATIVOBJEKT:

 In allen anderen Fällen nennt man in der Regel das Dativobjekt vor dem
Akkusativobjekt:

Gib mir das Buch.

Ich kaufe meiner Mutter eine schöne Tasche.

Allgemein
Einige Verben haben neben der Nominativergänzung auch noch
eine Dativ- und eine Akkusativergänzung.

Das sind vor allem Verben des Gebens, Nehmens und Sagens.

Diese Verben benötigen Insgesamt drei Personen und/oder


Sachen.

Beispiele Verben mit Dativ und


Akkusativ
Das Subjekt steht wie immer in der Nominativergänzung.

In der Dativergänzung steht in der Regel der Empfänger.


(indirektes Objekt)

In der Akkusativergänzung steht das in der Regel eine Sache.


(direktes Objekt)

 „Der Mann gibt dem Kind den Ball.“


„Der Mann“ ist hier die handelnde Person. ⇒ Nominativ

„Das Kind“ ist hier der Empfänger. ⇒ Dativ ⇒„dem Kind“

„Der Ball“ ist hier das direkte Objekt, das Objekt mit dem etwas
gemacht wird. ⇒ Akkusativ ⇒„den Ball“

 „Er schickt seinem Bruder das Geschenk per Post.“

„Er“ ist hier die handelnde Person. ⇒ Nominativ

„Sein Bruder“ ist hier der Empfänger. ⇒ Dativ ⇒ „seinem


Bruder“

„Das Geschenk“ ist hier das direkte Objekt, das Objekt mit dem
etwas gemacht wird. ⇒ Akkusativ ⇒ „das Geschenk“

„Per Post“ ist eine Angabe, also eine zusätzliche Information, die
nicht zwingend notwendig ist und auch weggelassen werden
könnte.

„Er hat mir eine E-Mail geschrieben.“

„Er“ ist hier die handelnde Person. ⇒ Nominativ

„Ich“ bin hier der Empfänger. ⇒ Dativ ⇒


„mir“ (Personalpronomen im Dativ)

„Die E-Mail“ ist hier das direkte Objekt, das Objekt mit dem etwas
gemacht wird. ⇒ Akkusativ ⇒„eine E-Mail“

Achtung:

Wenn der „Empfänger“ offensichtlich oder unbekannt ist, kann die


Dativergänzung auch weggelassen werden.

 „Er hat (mir) eine E-Mail geschrieben.“


 „Er schickt (seinem Bruder) das Geschenk per Post.“

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