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Die Grundposition
In der Grundposition eines Aussagesatzes und einer W-Frage steht der Nominativ in
Position 1 und das Verb in Position 2.
Beispiel: Grundposition
Nominativ – Verb
Ich – schlafe.
Wer – schläft?
Wenn es weitere Ergänzungen gibt, stehen diese nach dem Verb.
Beispiele: Satzklammer
trennbare Verben: Peter räumt sein Zimmer morgen auf.
Modalverben: Peter muss sein Zimmer morgen aufräumen.
Verben mit fester Präposition: Ich warte morgen an der Bushaltestelle auf dich.
Verbformen mit Hilfsverb
Perfekt: Peter hat sein Zimmer gestern aufgeräumt.
Futur I: Peter wird sein Zimmer morgen aufräumen.
Passiv: Das Zimmer wird von Peter aufgeräumt.
Konjunktiv II: Peter würde gern sein Zimmer aufräumen.
Wenn Akkusativ und Dativ zusammen im Satz vorkommen, ist die Position vom Artikel
und von einer eventuellen Pronominalisierung abhängig. Wenn beide Artikel bestimmt
sind, kann man Akkusativ und Dativ tauschen.
Beispiel:
Dativ vor Akkusativ: Ich gebe einem Mann das Buch.
Akkusativ vor Dativ: Ich gebe das Buch einem Mann.
Dativ vor unbestimmtem Akkusativ
Wenn der Akkusativ einen unbestimmten Artikel hat, steht der Akkusativ immer hinter
dem Dativ.
Beispiel:
Dativ vor Akkusativ: Ich gebe dem Mann ein Buch.
Akkusativ vor Dativ: (nicht möglich)
Personalpronomen vor Nomen
Wenn nur eine Ergänzung pronominalisiert ist, steht das Personalpronomen
normalerweise vor dem Nomen.
Beispiele:
Indefinitpronomen: Der Mann hat kein Buch. Ich gebe ihm eins.
Demonstrativpronomen: Der Mann hat kein Buch. Ich gebe ihm dieses.
Possessivpronomen: Der Mann hat kein Buch. Ich gebe ihm mein(e)s.
T-K-M-L
Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen erscheinen im Satz in der
Reihenfolge:
Reflexivpronomen
Nominativ in Position 1
Wenn der Nominativ in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem
Verb.
Beispiel: Satzfrage
Schläft das Baby?
Beispiel: Imperativ
Schlafen Sie mehr!
Beispiel: Informeller Imperativ
2. Person Singular: Schlaf jetzt!
2. Person Plural: Schlaft jetzt!
Konditionalsätze
Eine ungewöhnliche Ausnahme mit dem Verb in Position 1 sind Konditionalsätze
ohne wenn.
Beispiel:
Konditionalsatz mit wenn: Wenn ich Geld hätte, würde ich in Urlaub fahren.
Konditionalsatz ohne wenn: Hätte ich Geld, würde in Urlaub fahren.
Irreale Wunschsätze
Dieselbe Struktur ist auch bei irrealen Wunschsätzen möglich, nur dass irreale
Wunschsätze ohne Hauptsatz stehen.
Beispiel:
Irrealer Wunschsatz mit wenn: Wenn er doch endlich kommen würde.
Irrealer Wunschsatz ohne wenn: Würde er doch endlich kommen.
Partizip II (Perfekt) und Infinitiv in Position 1
Bei Sätzen, in denen das Verb in der Satzklammer am Ende des Satzes steht, kommt
eine Hauptinformation des Satzes erst ganz am Ende. Deshalb kann in solchen Sätzen
das zweite Verb bzw. der zweite Teil des Verbs vom Ende des Satzes in die Position 1
gestellt werden, wenn das Verb besonders wichtig erscheint.
Bei der Satzverbindung mit den Verbindungswörtern aber, denn und, sondern,
oder steht das Verb in Position 3.
a(ber) – d(enn) – u(nd) – s(ondern) – o(der)
a-d-u-s-o = Verb in Position 3
Beispiel:
aber: Ich möchte in Urlaub fahren, aber ich habe keine Geld.
denn: Er kommt heute nicht zur Arbeit, denn er ist krank.
und: Er kommt aus Italien und sie kommt aus der Schweiz.
sondern: Sie kommt nicht aus der Schweiz sondern sie kommt aus Österreich.
oder: Er fährt im Urlaub nach Italien oder er bleibt zu Hause.
Anmerkung: Gelegentlich wird auch gesagt, dass diese Verbindungswörter in der
„Position 0“ stehen. Das bedeutet, dass man sie nicht als Position im Satz zählt. Das ist
ein theoretischer Trick, denn dann steht das Verb in der normalen Position 2.
Das Verb bildet zwischen der Position 2 und der Endposition des Satzes die so genannte
Satzklammer. Das bedeutet, dass das erste Verb bzw. der erste Teil des Verbs in Position
2 steht, das zweite Verb bzw. der zweite Teil des Verbs am Ende des Satzes.
Beispiel: Satzklammer
trennbare Verben: Peter räumt sein Zimmer morgen auf.
Modalverben: Peter muss sein Zimmer morgen aufräumen.
(siehe: Die Grundposition und die Satzklammer)
Nicht selten werden einzelne Teile eines Satzes aber hinter das zweite Verb bzw. den
zweiten Teil des Verbs verschoben. Dies bezeichnet man als Ausklammerung im
Nachfeld.
Beispiel: Ausklammerung
(Satzklammer ohne Ausklammerung): Eine Steigerung der Leistung kannnur durch
regelmäßiges Training erreicht werden.
(Ausklammerung der Präpositionalergänzung): Eine Steigerung der Leistung kann nur
erreicht werden durch regelmäßiges Training.
Die Ausklammerung hat z. B. pragmatische (“Betonung”, “Zusatzinformation”) oder
stilistische (“Übersichtlichkeit”) Gründe.
Weitere Beispiele: Ausklammerung
Er hat seine Arbeit einfach aufgegeben auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Die ganze Familie ist ums Leben gekommen bei dieser schrecklichen Katastrophe.
Ich bin hier gewesen (um) Punkt neun Uhr.
Dann ist ihr Mann gestorben ganz plötzlich.
Ebenfalls häufig ausgeklammert werden Vergleiche mit als und wie, Infinitivsätze,
Relativsätze und Attributsätze mit dass:
Beispiel:
Jetzt ist er gestorben ihr einziger Sohn.
Kein Mensch möchte hier wohnen an dieser lauten Straße.
Das Modalverb steht im Aussagesatz in der Position 2. Das zweite Verb steht am Ende
des Satzes. Das gilt auch für W-Fragen.
Beispiel: Aussagesatz
Peter möchte ins Kino gehen.
Peter möchte morgen ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen.
Beispiel: W-Frage
Wann möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
In Satzfragen steht das Modalverb in Position 1, das zweite Verb am Satzende.
Beispiel: Satzfrage
Möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
Im Nebensatz steht das Modalverb am Ende des Satzes.
Beispiel: Nebensatz
Peter sagt, dass er morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen möchte.
Mit Modalverben kann man keinen Imperativ bilden.
Aussagesatz:
Peter ist ins Kino gegangen.
Peter ist gestern ins Kino gegangen.
Peter ist gestern um 8 ins Kino gegangen.
Peter ist gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen.
Das gilt auch für Fragesätze.
Fragesatz:
Wann ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen?
Ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen?
Im Nebensatz steht das Hilfsverb ganz am Ende des Satzes.
Nebensatz:
Peter sagt, dass er gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen ist.
Peter kommt später, weil er noch schnell seine Freundin abgeholt hat.
WORTPOSITION MODALVERBEN
Das Modalverb steht im Aussagesatz in der Position 2. Das zweite Verb steht am Ende
des Satzes. Das gilt auch für W-Fragen.
Beispiel: Aussagesatz
Peter möchte ins Kino gehen.
Peter möchte morgen ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen.
Beispiel: W-Frage
Wann möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
In Satzfragen steht das Modalverb in Position 1, das zweite Verb am Satzende.
Beispiel: Satzfrage
Möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
Im Nebensatz steht das Modalverb am Ende des Satzes.
Beispiel: Nebensatz
Peter sagt, dass er morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen möchte.
Mit Modalverben kann man keinen Imperativ bilden.
Für die Wortstellung in Passivsätzen gibt es wie in Aktivsätzen auch viele Varianten,
weil die Wortstellung in der deutschen Sprache vom „Thema“ des Sprechers abhängig
ist.
Beispiel:
Aktiv: Die Krankenschwester misst die Temperatur.
Passiv: Von der Krankenschwester wird die Temperatur gemessen.
Passiv: Die Temperatur wird von der Krankenschwester gemessen.
Beispiel:
Aktiv: Am Morgen misst die Krankenschwester die Temperatur.
Passiv: Am Morgen wird von der Krankenschwester die Temperatur gemessen.
Passiv: Am Morgen wird die Temperatur von der Krankenschwester gemessen.
Beispiel:
Mein Freund, der in Köln wohnt, kommt nächste Woche zu Besuch.
Wenn ein Verb oder ein Verbteil am Satzende isoliert würde, sollte man aber besser den
Relativsatz ans Satzende stellen.
Beispiel: Perfekt
schlecht: Ich habe meinen Freund, der in Köln wohnt, besucht.
besser: Ich habe meinen Freund besucht, der in Köln wohnt.
Beispiel: Modalverb
schlecht: Ich möchte meinen Freund, der in Köln wohnt, besuchen.
besser: Ich möchte meinen Freund besuchen, der in Köln wohnt.
Beispiel: trennbare Verben
schlecht: Ich hole meinen Freund, der in Köln wohnt, ab.
besser: Ich hole meinen Freund ab, der in Köln wohnt.
Einfache Rechtsattribute haben Vorrang vor dem Relativsatz und stehen direkt beim
Nomen.
Beispiel:
schlecht: Der Vater meines Freundes, der in Köln wohnt, hat eine eigene Firma.
(Wer wohnt in Köln?!)
besser: Mein Freund wohnt in Köln. Sein Vater hat eine eigene Firma.
bzw.: Der Vater meines Freundes hat eine eigene Firma. Er wohnt in Köln.