Sie sind auf Seite 1von 4

Handout ©Ali Akhtarifard

Relativsätze
1. Was sind Relativsätze?
Relativsätze geben zusätzliche Informationen oder Erklärungen zu einem Nomen bzw. zu dem
Bezugswort. Das Bezugswort bzw. Nomen kann das Subjekt sein oder ein Objekt. Ein Relativsatz
steht immer nach dem Bezugswort. Ein Relativsatz ist ein Nebensatz (Verb am Ende) und
beginnt normalerweise mit dem Relativpronomen. Falls es eine Präposition gibt, beginnt man
den Relativsatz mit der Präposition und dann folgt das Relativpronomen.

2. Wie wird ein Relativsatz gebildet?

2.1 Satzstruktur
• Nebensatz → Verb am Ende
• Falls Präposition vorhanden → Präposition danach folgt das Relativpronomen
• Ohne Präposition → der Relativsatz fängt mit dem Relativpronomen an.

2.2 Das Relativpronomen

Das Relativpronomen ist abhängig von 3 Parametern:

• Genus (Maskulin, Feminin, Neutrum) → vom Bezugswort → Hauptsatz


• Numerus (Singular oder Plural) → vom Bezugswort → Hauptsatz
• Kasus → vom Verb/Präp./Bedeutung →Nebensatz
(Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv)
o Verb
o Präposition
o Bedeutung → Zugehörigkeit (Nur bei Genitiv)

2.3 Besondere Regel

Beim Kasus ist die Bedeutung das wichtigste, dann die Präposition und dann das Verb.
Beispiel:
Der Vermieter, für dessen Wohnung ich mich interessiere, ist alt.
Erklärung:
Die Präposition „für“ ist normalerweise mit Akkusativ. ABER hier ist es „die Wohnung des
Vermieters“ → Die Bedeutung also die Zugehörigkeit/Genitiv ist hier wichtiger!

3. Relativpronomen

Kasus Maskulin Feminin Neutrum Plural


Nominativ der die das die
Akkusativ den die das die
Dativ dem der dem denen
Genitiv dessen deren dessen deren
Handout ©Ali Akhtarifard

4. Beispiele + Erklärung
4.1 Der Tisch, der rund ist, hat eine politische Bedeutung.

Hauptsatz: Der Tisch hat eine politische Bedeutung.


Nebensatz: […], der rund ist, […].
Wort Funktion Parameter
Der Tisch (Bezugswort) Genus & Numerus → Maskulin & → Singular
Ist (sein) Kasus → Nominativ
→ Relativpronomen → der

4.2 Der Tisch, den ich gekauft habe, ist rund.

Hauptsatz: Der Tisch ist rund.


Nebensatz: […], den ich gekauft habe, […].
Wort Funktion Parameter
Der Tisch (Bezugswort) Genus & Numerus → Maskulin & → Singular
gekauft (kaufen) Kasus → Akkusativ
→ Relativpronomen → den

4.3 Ich kaufe das Buch, mit dem ich arbeiten werde.

Hauptsatz: Ich kaufe das Buch.


Nebensatz: […], mit der ich rechne, […].
Wort Funktion Parameter
Das Buch (Bezugswort) Genus & Numerus → Neutrum & → Singular
mit etw. arbeiten Kasus → Dativ
→ Relativpronomen → dem

4.4 Das Buch, dessen Geschichte gut ist, ist alt.

Hauptsatz: Das Buch ist alt.


Nebensatz: […], dessen Geschichte gut ist, […].
Wort Funktion Parameter
Das Buch (Bezugswort) Genus & Numerus → Neutrum & → Singular
Die Geschichte des Buches Kasus ! Bedeutung/Zug. ! → Genitiv
→ Relativpronomen → dessen
Handout ©Ali Akhtarifard

5. Weitere Relativpronomen

5.1 Das Relativpronomen „Was“

5.1.1 „Was“ für einen ganzen Satz


Hier bezieht sich das Relativpronomen nicht nur auf ein Nomen, sondern „was“
bezieht sich auf die gesamte Aussage → Subjekt + Verb + Objekt.
Beispiel: Ich habe die Prüfung bestanden, was mich glücklich macht.
Erklärung: Die Prüfung macht mich nicht glück und wenn eine andere Person die
Prüfung besteht, werde ich vielleicht auch nicht glücklich. NUR wenn ICH DIE
PRÜFUNG BESTEHE, werde ich glücklich!
5.1.2 „Was“ für ein Superlativ als Nomen oder substantivierten Nomen
Man kann aus einem Adjektiv ein Nomen machen.
Beispiel: Ich kaufe etwas Neues oder ich esse etwas Leckeres.
Man kann aus einem Superlativ ein Nomen machen.
Beispiel: Ich kaufe das Neuste oder ich esse das Leckerste.
Wenn diese Nomen das Bezugswort sind, wird „was“ als Relativpronomen
verwendet.
Das ist das Beste, was ich gegessen habe.
Falsch: Das ist das beste Essen, was ich gegessen habe.
Richtig: Das ist das beste Essen, das ich gegessen habe.

5.1.3 „Was“ für ein Indefinitpronomen oder Demonstrativpronomen


Bei Wörtern, die man nicht genau definieren kann, wird „was“ als
Relativpronomen verwendet.
Indefinitpronomen: nichts, manches, vieles, alles, einiges, …
Demonstrativpronomen: das, dasselbe, …
Beispiel: Es gibt vieles, was ich probieren möchte.
Beispiel: Das, was ich essen möchte, gibt es in Deutschland nicht.
5.1.4 „Was“ für ein fehlendes Nomen, wie 5.3
Wenn das Subjekt oder das Objekt ein Gegenstand ist und fehlt, kann „was“ wie
in 5.3 benutzt werden.
Beispiel: Was ich kaufe, ist alt.
Erklärung: kaufen → Akkusativobjekt nötig
Handout ©Ali Akhtarifard

5.2 Die Relativpronomen „Wo“ und „Wohin“

„Wo“ und „Wohin“ sind Relativpronomen für eine lokale Angabe. Das Relativpronomen
„wo“ wird benutzt, wenn es keine Bewegung gibt und das Relativpronomen „wohin“
wird benutzt, wenn es Bewegung gibt.
Das Verb im Nebensatz bestimmt, ob es Bewegung gibt oder nicht.
Beispiel: Ich bin in der Schule, wo viele Schüler sind.
Erklärung: sein → keine Bewegung
Beispiel: Ich bin in der Schule, wohin auch mein Freund geht.
Erklärung: gehen → Bewegung

5.3 Die Relativpronomen „Wer“, „Wen“, „Wem“ und „Wessen“

Diese Relativpronomen sind abhängig vom Kasus der Nomen.


Bei diesen Relativsätzen ist keine bestimmte Person bzw. kein bestimmtes Objekt
gemeint. Es ist eine allgemeine Aussage. Man könnte von der Bedeutung das
Relativpronomen mit Jeder (wer), jeden (wen), jedem (wem), was (alles) ersetzen.
Nominativ: Wer/Was (5.1.4)
Akkusativ: Wen/Was (5.1.4)
Dativ: Wem/Was (5.1.4)
Genitiv: Wessen
Nominativ:
Jeder, der nicht seine Hausaufgaben macht, lernt nichts.
Wer seine Hausaufgaben nicht macht, (der) lernt nichts.
Akkusativ:
Jeden, den man kennt, grüßt man.
Wen man kennt, (den) grüßt man.
Dativ:
Jeder, dem geholfen wird, hat glück.
Wem geholfen wird, (der) hat glück.
Genitiv:
Jeder, dessen Hausaufgabe richtig war, hat gut gelernt.
Wessen Hausaufgabe richtig war, (der) hat gut gelernt.

Das könnte Ihnen auch gefallen