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16.

Der Genitiv der Substantive


Alle Substantive antworten im Genitiv auf die Frage wessen?
Die entsprechenden Artikel im Genitiv sind der (einer) – Femininum und Plural;
des (eines) – Maskulinum und
Neutrum.
Maskulinum und Neutrum Substantive haben die Personalendung – (e)s. Die
Kasusendung –es steht bei den Substantiven auf – s – ß - sch – x – z, nis wird zu nisses und
auch bei vielen einsilbigen Substantiven: des Freundes, des Fisches, des Zimmers
Die Fremdwörter auf – us – ismus – os haben im Genitiv keine Endung:
des Globus, des Kosmos
Maskulina Substantive der schwachen Deklination bekommen die Endung – en:
des Studenten, des Menschen
Die Eigennamen bilden den Genitiv mit der Endung –s. Sie können vor und nach
dem Substantiv stehen: Annas Heft – das Heft Annas – das Heft von Anna
Die Präpositionen mit dem Genitiv
Die Präpositionen mit dem Genitiv sind:
anstatt, statt – замість Statt des Kleides zog sie das Kostüm
an.
diesseits/ jenseits – по цю сторону/ по ту сторону Er geht diesseits der
Strasse.
trotz, ungeachtet – не дивлячись на Trotz des Regens gingen wir ins
Kino.
unweit – недалеко від Unweit des Kinos befindet sich eine
Haltestelle.
wegen – через, із-за Wegen der Krankheit blieb er zu
Hause.
während – за час, під час, протягом Während des Jahres war sie nicht
krank.

6. Der Attributsatz
Bedeutung, Bildung und Gebrauch. Der Attributsatz erfüllt im Satzgefüge die
Funktion eines Attributs und steht in der Regel unmittelbar nach dem Bezugswort, z.B.: Der
Roman, den ich lese, ist interessant. Der Attributsatz vertritt ein Attribut, d. h. er bestimmt
ein Substantiv, Pronomen bzw. Zahlwort des Hauptsatzes näher und antwortet auf die
Fragen was für ein? welcher? Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz sind die
Attributsätze meist Relativsätze. Sie werden durch die Relativpronomen der, welcher und
durch die Relativadverbien wo, wohin, warum, wie, womit u. a. eingeleitet.
Ihrer Stellung im Satzgefüge nach sind die Attributsätze Nach- oder Zwischensätze.
Die häufigsten Bindemittel sind die Relativpronomen der, die, das, die in
verschiedenen Kasus stehen können. Das Geschlecht und die Zahl des Pronomens hängen
vom Bezugswort ab, der Kasus – von der syntaktischen Funktion des Pronomens im
Nebensatz.
Die Form des Relativpronomens ist mit dem bestimmten Artikel identisch, außer den
vollen Formen im Genitiv dessen, deren und im Dativ Plural denen.

maskulin feminin Plural


neutral
Nominativ der das die die
Genitiv dessen dessen deren deren
Dativ dem dem der denen
Akkusativ den das die die

Z. B.: Der Mann, der niemals lachte. Der Mann, den wir gesehen haben. Der Mann, dem
ich für seine Hilfe sehr dankbar bin. Der Mann, dessen Frau Sängerin ist.
Vor dem Relativpronomen können nur Präpositionen stehen: Der Professor, über
dessen Vortrag wir sprechen, ist weltbekannt.
Welche, welcher, welches, welche als Alternative zu die, der, das, die werden nur
noch verwendet, um Doppelung (die, die) zu vermeiden: An der Universität Essen
entwickelte man eine Flasche, welche die Vorteile von Glas und Kunststoff miteinander
verbindet.
Anmerkung: Das Relativpronomen beeinflußt nicht die Deklination des nachstehenden
Adjektivs:
Der Student, dessen glänzende Diplomarbeit wir jetzt besprechen, hatte immer gute
Leistungen. Die Studentin, von deren pädagogischem Talent wir gesprochen haben, wird an
unserem Institut arbeiten.
Bei Ortsangaben kann in + Relativpronomen durch wo (= in + Dativ) oder wohin
(= in + Akkusativ) ersetzt werden:
Ich wohne in einer Stadt, in der / wo sich die Leute noch persönlich kennen.
Wo, woher, wohin gebraucht man nach Städte- und Ländernamen: Sie fuhr nach Berlin,
wohin auch ihre Schwester gefahren war.
Wenn sich der Attributsatz auf etwas, manches, vieles, nichts, alles, auf
Ordnungszahlwörter oder substantivierte Adjektive (meist im Superlativ) bezieht, so wird er
in der Regel durch das Relativpronomen was eingeleitet,
z.B. Er erzählte uns alles, was er in Paris gesehen hatte.
Das erste, was wir erblickten, war der Kulturpalast.
Verrat, das ist das Furchtbarste, was es gibt.
Wenn sich der Attributsatz auf den Inhalt des ganzen Hauptsatzes bezieht, gebraucht
man Relativpronomen was, wer, wo, wohin, wo(r)-,
z.B.: Er hat en ganzen Abend mit mir verbracht, worüber ich mich sehr gefreut habe.

7. Präteritum (Imperfekt)

Bildung: schwache Verben bilden das Präteritum mit dem Suffix -te-. Verben mit dem
Stamm auf -d, -t, -chn, -dm haben Suffix -ete-:
spielen warten
ich spielte wir spielten ich wartete wir warteten
du spieltest ihr spieltet du wartetest ihr wartetet
er spielte sie spielten er wartete sie warteten

Starke Verben ändern den Stammvokal: kommen - kam, bleiben - blieb, werden-wurde:
kommen bleiben werden
ich kam wir kamen ich blieb wir blieben ich wurde wir wurden
du kamst ihr kamt du bliebst ihr bliebt du wurdest ihr wurdet
er kam sie kamen er blieb sie blieben er wurde sie wurden

In der 1. und 3. Person Singuler Präteritum haben starke Verben keine Endung.
Bei manchen Verben ändert sich der gesamte Stamm: gehen- ging, sein- war, haben- hatte.
Starke Verben muss man lernen.
gehen sein haben
ich ging wir gingen ich war wir waren ich hatte wir hatten
du gingst ihr gingt du warst ihr wart du hattest ihr hattet
er ging sie gingen er war sie waren er hatte sie hatten

Bei den Verben mit trennbaren Präfixen steht dieses Präfixs am Ende des Satzes:
z.B. Er rief mich gestern an.
Bedeutung: das Präteritum schildert die vergangene Handlung oder in der Vergangenheit
ablaufende Handlung. Diese Handlung hat aber keine Verbindung mit dem Redemoment.
Die Handlungen können in der Vergangenheit
A. gleichzeitig: Es war ein herrlicher Morgen. Der Himmel strahlte wolkenlos. Auf der
See wehte eine leichte Brise.
B. nacheinander: Er ging in die Bibliothek, nahm ein Buch, kehrte nach Hause zurück
und begann dieses Buch zu lesen.
C. wiederholend stattfinden: Abends spielten sie oft Schach.
Gebrauch: man gebraucht Präteritum vor allem im schriftlichen Deutschen (d.h. in der
Erzählung, im Roman). Man nennt diese Zeitform das «epische» Präteritum.
Modalverben im Präteritum:
müssen sollen dürfen können wollen mögen
ich musste sollte durfte konnte wollte mochte
du musstest solltest durftest konntest wolltest mochtest
er musste sollte durfte konnte wollte mochte
wir mussten sollten durften konnten wollten mochten
ihr musstet solltet durftet konntet wolltet mochtet
sie mussten sollten durften konnten wollten mochten

8. Die deutsche Zeitform Plusquamperfekt (Vorvergangenheit) verwenden wir, wenn wir


bei einer Erzählung in der Vergangenheit (im Präteritum) auf etwas zurückblicken, das noch
davor passiert war.
Mit unserer übersichtlichen Erläuterung verstehst du die Zeitform Plusquamperfekt ganz
schnell und kannst anschließend dein Können in den Übungen unter Beweis stellen.
Wir verwenden die deutsche Zeitform Plusquamperfekt für Handlungen, die zeitlich noch
vor einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit passierten.
Beispiel:
Sie hatte sehr lange geübt, bevor sie das Stück so perfekt spielen konnte.
Wie bildet man das Plusquamperfekt?
Um Verben im Plusquamperfekt zu konjugieren, brauchen wir die Präteritum-Formen
von sein/haben und das Partizip II vom Vollverb.
Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich war ich hatte
2. Person Singular (du) du warst du hattest
3. Person Singular (er/sie/es/man) er war er hatte
gegangen gelesen
1. Person Plural (wir) wir waren wir hatten
2. Person Plural (ihr) ihr wart ihr hattet
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie waren sie hatten
Plusquamperfekt, складна форма минулого часу, вживається для позначення дії, що
відбувалася раніше за іншу дію, виражену формою Präteritum. Plusquamperfekt
утворюється за допомогою дієслів haben чи sein в особовій формі Präteritum і Partizip
II основного дієслова. Вибір допоміжного дієслова той самий, що і при утворенні
Perfekt:
ich hatte ich war
du hattest du warst
er hatte er war
gearbeitet gekommen
wirhatten wirwaren
ihr hattet ihr wart
sie hatten sie waren
Plusquamperfekt уживається часто в складнопідрядних реченнях часу із
сполучником nachdem:
 Nachdem sie die Hausaufgabe gemacht hatte, ging sie spazieren.

9. Attributive Adjektive passen ihre Endung an das Nomen an. Die Endung richtet sich nach
dem Fall und danach, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist,
im Singular oder Plural steht.

Lerne und übe die richtige Form von Adjektiven


in Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Wann wir welchen Fall verwenden, erfährst du
in unserer Rubrik Deklination.

Deutsche Adjektivendungen (Deklination)


Die folgende Übersicht zeigt die Endungen der Adjektive in allen Fällen bei der
Verwendung eines Adjektivs mit bestimmtem, unbestimmtem und ohne Artikel.
bestimmter unbest. Artikel (nur Sg.),
ohne Artikel
Artikel* kein, Possessivartikel (mein…)
m f/n Pl m f n Pl m f n Pl
Nominativ -e -e -en -er -e -es -en -er -e -es -e
-
Genitiv -en -en -en -en -er
er
-
Dativ -en -en -em -em -en
er
Akkusativ -en -e -en -en -e -es -en -en -e -es -e
*Nach den folgenden Wörtern werden Adjektive genauso dekliniert wie nach dem
bestimmten Artikel: derselbe, dieser, jener, jeder, mancher, solcher, welcher, alle
Beispiel:
Jeder gute Schüler muss im Unterricht aufpassen.
(aber: Ein guter Schüler muss im Unterricht aufpassen.)
Besonderheiten bei der Deklination von Adjektiven
 Endet das Adjektiv auf e, fügen wir kein zusätzliches e ein.
Beispiel:
leise – ein leiser Junge (nicht: ein leiseer Junge)
 Endet das Adjektiv auf el entfällt normalerweise das e von el.

Beispiel:
dunkel – ein dunkler Wald (nicht: ein dunkeler Wald)
 Bei der Endung er entfällt das e meistens, wenn die Endung er auf einen Vokal folgt,
sowie bei vielen Fremdwörtern
Beispiel:
teuer - ein teures Hotel (nicht: ein teueres Hotel)
makaber - eine makabre Geschichte (nicht: eine makabere Geschichte)
 Das Adjektiv hoch ist unregelmäßig: c entfällt beim attributiven Adjektiv.
Beispiel:
hoch – ein hohes Haus (nicht: ein hoches Haus)
Deklinations-Übersichten für deutsche Adjektive
In den folgenden Übersichten findest du ein Beispiel für die Deklination von Adjektiven
im Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Beachte, dass sich die Endung ändert, wenn
du das Adjektiv mit bestimmtem Artikel, mit unbestimmtem Artikel bzw. ohne Artikel
verwendest.
Maskulin
best. Artikel unbest. Artikel ohne Artikel
Nominativ der nette Vater ein netter Vater netter Vater
Genitiv des netten Vaters eines netten Vaters netten Vaters
Dativ dem netten Vater einem netten Vater nettem Vater
Akkusativ den netten Vater einen netten Vater netten Vater
Feminin
best. Artikel unbest. Artikel ohne Artikel
Nominativ die nette Mutter eine nette Mutter nette Mutter
der netten Mutte
Genitiv einer netten Mutter netter Mutter
r
der netten Mutte
Dativ einer netten Mutter netter Mutter
r
Akkusativ die nette Mutter eine nette Mutter nette Mutter
Neutral
best. Artikel unbest. Artikel ohne Artikel
Nominativ das nette Kind ein nettes Kind nettes Kind
Genitiv des netten Kindes eines netten Kindes netten Kindes
Dativ dem netten Kind einem netten Kind nettem Kind
Akkusativ das nette Kind ein nettes Kind nettes Kind
Plural
best. Artikel ohne Artikel
Nominativ die netten Eltern nette Eltern
Genitiv der netten Eltern netter Eltern
Dativ den netten Eltern netten Eltern
Akkusativ die netten Eltern nette Eltern

11. Kausalsatz
Bedeutung
Kausalsätze geben den Grund an.
Form und Funktion
Kausalsätze sind eingeleitete Nebensätze, die eine finite Verbform enthalten. Es handelt
sich um Adverbialsätze.
Subjunktionen
weil
da
zumal
um so mehr als
um so weniger als
weil
fakultatives Korrelat: daher, darum,
Angabe eines Grunds
deshalb, deswegen, aus dem Grund

Beispiele
Weil es zu windig war, konnten wir nicht am Meer surfen.
Ich habe zugenommen, weil ich in letzter Zeit viel Alkohol zu mir nehme.
da
Angabe eines Grunds (der wird als
Korrelat: nicht üblich
allgemein bekannt angenommen )

Beispiele
Da du schon gegessen hast, wirst du wohl keinen Hunger mahr haben.
Er ist böse auf seine Kinder, da sie auf ihn nicht hören.
Bemerkung: Wird auf eine Frage mit einem Kausalsatz geantwortet, dann wird weil,
nicht da benutzt.

Beispiel
Warum sieht er so müde aus? Weil er die ganze Nacht gearbeitet hat.
um so mehr als / um so weniger als

Angabe eines zusätzlichen,


Korrelat: nicht üblich
verstärkenden Grunds

Beispiele
Sie spart Geld, um so mehr als ihr Mann bald arbeitslos sein wird.
Ich beteilige mich nicht am Hauskauf, um so weniger als ich bald
arbeitslos sein werde.

12. Objektsätze. Objektsätze mit der indirekten Rede


Der Objektsatz (Ergänzugnssatz) erfüllt im Satzgefüge die Funktion eines Objekts und
hängt vom Prädikat oder vom prädikativ gebrauchten Adjektiv des Hauptsatzes ab.
Antwortet auf die Fragen wen? was? wem? wessen? worauf? wofür? womit? u.a. Sie
werden eingeleitet: durch Konjunktionen das, ob und wie; durch die
Relativadverbien womit, wofür, wo, wohin u.a. und Relativpronomen: wer, was, der,
welcher u.a.
Die Objektsätze sind meist Nachsätze, sie können jedoch Vordersätze oder auch
Zwischensätze sein:

Sie hat mir geschrieben, dass ihr älterer Bruder geheiratet hat
Wo er dort ist, habe ich nicht herausgekriegt
Er wandte an, was er gelernt hatte, bei der Arbeit

Nach der Art der Verbindung mit dem HS unterscheidet man konjunktionale, relative und
konjunktionslose Objektsätze:

Die konjunktionalen Objektsätze werden durch Konjunktionen daß, ob und wie eingeleitet.
Im HS können dabei verschiedene Korrelate gebraucht werden, vor allem die
mit da zusammengesetzten Pronominaladverbien (damit, dafür, darauf, darüber ...) und die
Demonstarativpronomen es, das:

Ich interessiere mich dafür, ob er in diesem Film spielen wird

Die relativen Objektsätze werden durch Relativpronomen bzw. Relativadverbien eingeleitet.


Als Korrelate treten im HS die Demonstrativpronomen es, der, derjenige im entsprechenden
Kasus sowie Pronominaladverbien auf:
Ich wußte nicht, wem das Haus gehörte
Der Lehrer fragte, wann die Novelle verfaßt worden ist

Die konjunktionslosen Objektsätze haben die Wortfolge eines selbständigen Satzes. Sehr oft
enthalten sie die indirekte Rede:
Die Eltern sagen, sie werden/würden nie die Hoffnung verlieren

Die indirekte Rede ist die Wiedergabe der Aussage der 3. Person. In diesen Sätzen drückt
der Konjunktiv eine reale Handlung aus und dient einfach dazu, um zu zeigen, dass die
Aussage der 3. Person gehört.
In den konjunktionalen Sätzen mit der indirekten Rede gebraucht man neben der Form
Konjunktivs aus die Form Indikativs:
Er sagt, dass er nicht versteht (Indikativ)
Er sagt, dass er nicht verstehe od. verstände (Konjunktiv)

In den konjunktionslosen Sätzen gebraucht man nur den Konjunktiv:

Er sagt, er verstehe (verstände) nicht

Wenn der Satz ein Befehl enthält, gebraucht man das Modalverb sollen:

Der Vater sagt dem Sohn, dass er nach Hause gehen muss
Der Vater sagt dem Sohn, er sollte nach Hause gehen

In diesen Sätzen gebraucht man 6 Formen:


Plusq., Perf - Vorzeitigkeit
Pres, Prät - Gleichzeitigkeit
FutI, KondI - Nachzeitigkeit

Die Objektsätze fallen in ihrer Form oft mit Subjektsätzen, seltener mit Attributsätzen
zusammen, unterscheiden sich aber von diesen durch ihre syntaktische Funktion im
Satzgefüge. Das gilt sowohl für relative als auch für konjunktionale Sätze:

Wer mithelfen wollte, das gesteckte Ziel zu erreichen, mußte unter diesen besonderen
Umständen besondere Leistungen vollbringen (Subjektsatz)
Wer dazu nicht bereit war, dem stand es frei zu gehen (Objektsatz, der einem Dativobjekt
entspricht)
Ob sie zufrieden sind, ist mir gleichgültig (Subjektsatz)
Er fragte mich auch, ob ich nicht wiederkäme (Objektsatz)
Die Sache mit Xaver erregte in mir Bedenken, ob wir nicht vielleicht in eine ganz schlimme
Zeit eingetreten seien (Attributsatz)

15. Temporalsatz
Die Temporalsätze haben im Satzgefüge die syntaktische Funktion einer
Adverbialbestimmung der Zeit und antworten auf die Fragen: wann? seit wann? wie oft?
wie lange? Die Temporalsätze werden durch die folgenden Temporalkonjunktionen
eingeleitet: wenn, als, während, nachdem, bevor, ehe, seitdem, bis.
Die Temporalsätze stehen zum Hauptsatz in einem bestimmten Zeitverhältnis der
Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit.
1. Wenn die Handlungen im Hauptsatz und im Nebensatz gleichzeitig verlaufen,
werden die Konjunktionen während, wenn, als, solange, sooft und in beiden Sätzen die
gleichen Zeitformen gebraucht.
Die Konjunktionen wenn, während, sooft, solange drücken die Gleichzeitigkeit in
der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft aus, die Konjunktion als drückt die
Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit aus.
Die Konjunktion wenn drückt in der Vergangenheit eine wiederholte Handlung aus,
als – eine einmalige Handlung.
2. Wenn die Handlung des Nebensatzes sich vor der Handlung des Hauptsatzes
vollzieht, werden im Nebensatz für den Ausdruck der Vorzeitigkeit die Konjunktionen
nachdem, sobald, seitdem (seit), als und wenn gebraucht.
Gebrauch der Zeitformen
Hauptsatz Nebensatz
Gegenwart Präsens Perfekt
Vergangenheit Präteritum Plusquamperfekt
Zukunft Präsens Perfekt
Futurum I Futurum II
z. B. Seitdem ich in Hamburg bin, habe ich eine Erkältung.
Seit man das Verkehrsschild hier aufgestellt hat, passieren wenige Unfälle.

3. Wenn die Handlung des Nebensatzes auf die Handlung des Hauptsatzes folgt,
werden im Nebensatz zum Ausdruck der Nachzeitigkeit die Konjunktionen bis, bevor, ehe
gebraucht.
z. B. Bevor er studieren konnte, musste er eine Prüfung machen.
Bis er aus Amsterdam anruft, bleibe ich im Büro.
Bis unsere Tochter heiratet, haben wir etwa 5 000 Euro gespart.
Nach der Stellung sind die Temporalsätze gewöhnlich Vordersätze oder Nachsätze.

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