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Fragen zur Vorprüfung in der praktischen

Grammatik 3. Semester

1. Klassifikation der Verben nach ihrer Bildung und nach der


Bedeutung.

Nach der Bildung:


• einfache Verben ( machen, malen,kommen,gehen..)
• abgeleitete:
– mit den Präfixen (bestehen, abfahren...) von Verben –be,-ge,-er,-ver,-
zer,-ent,-emp,-miss
– mit den Suffixen ( spendieren..)
• zusammengesetzte (vollbringen, zurückkommen...)
Nach der Bedeutung:
• Die Vollverben haben volle lexikalische Bedeutung und werden im Satz
selbstständig als vollwertige Prädikate gebraucht. Sie sind ihrer
Semantik nach sehr mannigfaltig und umfassen solche Untergruppen von
Verben: (fallen, stehen, arbeiten...)
• Modalverben dürfen, können, müssen, sollen, mögen, wollen und
lassen. Sie verbinden sich regelmäßig mit Vollverben zu einem
zusammengesetzten verbalen Prädikat und bezeichnen das Verhalten
des Subjekts zum Geschehen, das durch den Infinitiv ausgedrückt wird.
• Kopulative Verben sein, werden, bleiben, scheinen, heißen. Sie
verbinden sich mit einem Substantiv, Adjektiv, Pronomen oder Adverb
zu einem zusammengesetzten nominalen Prädikat und erfüllen im Satz
syntaktische Funktion.
• Hilfsverben haben, sein, werden. Die Hilfsverben verlieren völlig ihre
lexikalische Bedeutung und erfüllen im Satz nur morphologische
Funktion. Sie dienen zur Bildung der analytischen Formen des Verbs.

2. Bedeutung der transitiven schwachen und intransitiven


starken Verben.
Die schwache transitive Verben ( Verben, die ein Akkusativobjekt haben)
beschreiben eine Handlung: Eine Person tut etwas mit einer anderen Person
oder Sache (Akkusativobjekt).
Ortsangaben werden hier mit Präposition + Akkusativ gebildet. Die Frage lautet
wohin?
Wörter: hängen ( hängt–hat gehängt) legen ( legte –hat gelegt)
Stellen ( stellte – hat gestellt) Setzen( setzte – hat gesetzt)
Stecken ( steckte– hat gesteckt)

Die transitiven Verben zeigen eine Handlung.

Wörter: erschrecken ( erschreckte– hat erschreckt) löschen ( löschte – hat


gelöscht
Senken ( senkte– hat gesenkt) Sprengen ( sprengte–hat gesprengt)
Versenken ( versenkte–hat versenkt)
Verschwenden( verschwendete–hat verschwendet)

Die starke intransitiven Verben ( Verben , die kein Akkusativobjekt haben)


zeigen das Ergebnis einer Handlung.
Ortsangaben werden hier mit Präposition +Dativ gebildet. Die Frage lautet wo?

Wörter: hängen ( hing–hat gehangen)


Liegen ( lag – at gelegen)
Stehen ( stand – hat gestanden)
Sitzen ( saß – hat gesessen)
Stecken( steckte – hat gesteckt)

Die intransitiven Verben zeigen das Ergebnis einer Handlung oder den Zustand,
in den jemand oder etwas durch die Handlung geraten ist.

Wörter: erschrecken ( erschrak – ist erschrocken)


Erlöschen ( erlosch– ist erloschen )
Sinken ( sank — ist gesunken)
Zerspringen ( zersprang — ist zersprungen)
Versinken ( versank— ist versunken)
Verschwinden ( verschwand — ist verschwunden )

3. Gebrauch der Verben mit den schwankenden


Präfixen.

Verben mit folgenden Vorsilben weisen einen schwankenden


Gebrauch zwischen Trennbarkeit und Untrennbarkeit auf:
durch-, hinter-, über-, um-, unter-, wider-, wieder-
Beispiel mit "wieder-"
trennbarer Gebrauch: Er bringt mir mein Smartphone wieder.
nicht trennbarer Gebrauch: Ich wiederhole die Prüfung.

4. Absoluter und relativer Gebrauch der


Tempusformen des Verbs.

Die Zeitform hat eine absolute und eine relativezeitliche Bedeutung.


Beim absoluten Gebrauch bezieht sich der Vorgang oder Zustand auf
eine der Zeitstufen: die Gegenwart, die Vergangenheit, die Zukunft.
Absolut werden die Zeitformen meist im selbständigen Satz und im
Hauptsatz eines Satzgefüges gebraucht. Wenn man zwei Handlungen in
zeitlichen Bezug zueinander setzt, so spricht man vom relativen
Zeitgebrauch, und zwar von der Gleichzeitigkeit, wenn sich beide
Handlungen auf die gleiche Zeitstufe beziehen, d.h. sich gleichzeitig in
der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft abspielen, und
der Vorzeitigkeit, wenn sich einer der Vorgänge früher als der andere
vollzieht.

Der relative Gebrauch der Zeitformen steht immer in Verbindung mit


dem absoluten: die Zeitformen bezeichnen eine Handlung als vergangen,
gegenwärtig oder zukünftig (absolute Bedeutung) und zugleich als
gleichzeitig oder nicht gleichzeitig (relative Bedeutung). Man kann also
von der Gleich- oder Vorzeitigkeit in der Gegenwart, Vergangenheit oder
Zukunft sprechen.

DieGleichzeitigkeitwird meist durch dieselbe Zeitform ausgedrückt. Zum Ausdruck der


Gleichzeitigkeit in der Gegenwart gebraucht man das Präsens – das Präsens, z.B.: Ich will nur
sagen, dass wir ja überhaupt nichts von Ihnen wissen, wo Sie wohnen und überhaupt...Zum
Ausdruck der Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit gebraucht man in einer Erzählung das
Präteritum – das Präteritum z.B.: Alles Wehren und Strampeln nützte gar nichts, er war
bärenstark. und in einem Dialog das Perfekt – das Perfekt, z. B.: „Dieter hat mich fast
umgebracht, und du hast mich vom ersten Moment an mit Margot betrogen.“ Zum Ausdruck
der Gleichzeitigkeit in der Zukunft gebraucht man das Futurum I – das Futurum I, z.B.: Wenn
er Zeit haben wird, wird er Ski laufen.

Die Vorzeitigkeitwird durch verschiedene Zeitformen angegeben: die Vorzeitigkeit in der


Gegenwart wird mittels des Perfekts in Verbindung mit dem Präsens ausgedrückt;
z.B.: „Vielleicht ist Ihnen entgangen, dass ich Apothekerin bin“, sagte ich mit aller
Arroganz. Die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit wird mittels des Plusquamperfekts in
Verbindung mit dem Präteritum ausgedrückt, z. B.: Ich musste zugeben, dass gerade seine
aufregende Vergangenheit mich angezogen hatte.Die Vorzeitigkeit in der Zukunft (die
relative Zukunft) wird mittels des Perfekts (seltener des Futurs II) in Verbindung mit dem
Futurum I (oder dem Präsens) ausgedrückt, z.B.: Nachdem der Sohn die Universität
absolviert hat (absolviert haben wird), wird er bei unserer Firma arbeiten (arbeitet er bei
unserer Firma).

5. Bildung des Futurs I und Futurs II.


6. Futur I und Futur II zum Ausdruck der Vermutung.

7. Die Kategorie des Genus. Aktiv und Passiv.


8. Bildung der Zeitformen des Passivs.

Das Passiv weist alle 6 Zeitformen sowie auch Infinitiv I und


Infinitiv.
9. Gebrauch des Passivs mit Modalverben.
10.Gebrauch des Passivs: das eingliedrige Passiv.

11.Gebrauch des Passivs: das zweigliedrige Passiv.

12.Gebrauch des Passivs: das dreigliedrige Passiv.

13.Bildung der Zeitformen des Zustandspassivs.

Zeitformen des Zustandspassivs


Das Zustandspassiv kann nur in drei Zeitformen gebildet werden:
Präsens, Präteritum und Futur I. Hier verwendet man einfach die
jeweilige Form von ,sein‘ zusammen mit dem Partizip 2.

Übersicht Zeitformen Zustandspassiv

Zeitform 3. Person Singular von Beispiel Passiv


,sein‘

Präsens ist Der Apfel ist schon gegessen.

Präteritum War Der Apfel war schon


gegessen.

Futur I wird Der Apfel wird schon


gegessen.

14.Gebrauch der Passivumschreibungen.

Passivumschreibungen sind Ersatzformen für das Passiv und werden diesem häufig
vorgezogen.

Vom Passiv unterscheiden sich die Passivumschreibungen dadurch, daß sie zwar passivische
Bedeutung, aber aktivische Verbformen haben. Mit dem Passiv gemeinsam haben sie, daß das
Subjekt nicht Urheber oder Verursacher (causant) (auch: “Täter”), sondern Objekt der
Handlung, also identisch mit dem Akkusativobjektdes Aktivsatzes ist.

Es gibt Passivumschreibungen mit Modalfaktor (=mit modaler Bedeutung) und ohne


Modalfaktor.

Passivumschreibung ist eine Sammelbezeichnung für Handlungsrichtungen, die


den Handlungsträger nicht nennen, aber auch nicht im Passiv stehen. Es handelt
sich also um unpersönliche Ausdrücke. Ein typisches Beispiel dafür ist die man-
Form (z. B.: Man darf hier nicht rauchen).
Passivumschreibungen nutzt man auch, um den Handelnden (aus Unkenntnis oder
bewusst) nicht zu nennen.
Nachfolgend typische Umschreibungen am Beispiel des Satzes: „Das Mehl wird
gesiebt“ (Passiv Präsens).

Name, Form Beispielsatz

man-Form Man siebt das Mehl.

sein+zu+Infinitiv Das Mehl ist zu sieben.

Verb+sich (reflexive Form) Das Mehl siebt sich.

Form von lassen+sich+Infinitiv Das Mehl lässt sich sieben.

Infinitiv+Verb-bar Das Mehl ist siebbar.

Nominalisierung Beim Basteln ist Geduld gefragt.

15.Die Konjugation der Modalverben.


Modalverben treten in einem Satz meistens mit einem zweiten Verb, dem
"Vollverb", auf. Das Vollverb steht im Infinitiv am Satzende. Das Modalverb
wird konjugiert und zeigt die Person an:

16.Bedeutung der Modalverben.


17.Analytische Tempusformen und Gebrauch der
Modalverben.

Die Perfekt-, Plusquamperfekt- und Futurumformen mit Vollverb und


Modalverb (Vollverb + müssen, sollen, können, dürfen, wollen, mögen, lassen,
brauchen) bildet man mit Hilfe der jeweiligen Hilfsverben (haben bzw. werden)
und der Infinitive des Vollverbs und des Modalverbs. Niemand hat
es voraussagen können. Das hatten wir gestern mehrmals hören müssen. Der
Student wird das Semester wiederholen müssen. Sie haben es mir nicht
(zu) sagen brauchen.

Anmerkung: Die Wortstellung der analytischen Tempusformen mit


Modalverben im
eingeleiteten Gliedsatz unterscheidet sich von der Wortstellung im einfachen
eingeleiteten
Gliedsatz: das Hilfsverb steht hier nicht am Satzende, sondern vor den
Infinitiven. Am
Satzende steht der Infinitiv des Modalverbs.
Peter wusste nicht, dass er diese Aufgabe hatte machen müssen.
Professor Fleischer weiß Bescheid, dass er im Mai zum Kongress wird fahren
sollen.
Er hat sich auf die Arbeit sehr gründlich vorbereitet, weil er sie möglichst
fehlerfrei hat
schreiben wollen.
Manchmal (recht selten) gebraucht man das Modalverb ohne Vollverb. In
diesem Fall bildet man Perfekt- und Plusquamperfekt-Formen mit Modalverb
wie mit einem gewöhnlichen Verb, d. h. mit dem Hilfsverb haben und dem
Partizip II des Modalverbs: Das habe ich gar nicht gewollt (gemusst, gekonnt,
gedurft, gesollt).
aber:
Das habe ich gar nicht machen wollen (müssen, können, dürfen, sollen).
Wenn das Modalverb ohne Vollverb in einer analytischen Tempusform
im eingeleiteten Gliedsatz steht, ist die Wortstellung wie in einem
gewöhnlichen Gliedsatz (Endstellung des finiten Verbs, d. h. des
Hilfsverbs). Ich weiß, dass ich es gar nicht gekonnt habe.
aber:
Ich weiß, dass ich es gar nicht habe machen können.

18.Gebrauch der Modalverben zur subjektiven Aussage.

Die Modalverben zur subjektiven Aussage werden meistens im Präsens


gebraucht. Bei subjektiven Aussagen über ein Geschehen in der
Vergangenheit gegbraucht man den Infinitiv Perfekt. bei einer Aussage über
ein Geschehen in der Vergangenheit gibt es formale Unterschiede zwischen der
objektiven und der subjektiven Aussage.

19.Die Kategorie des Modus. Der Konjunktiv.


Allgemeines.
20.Der Konjunktiv II. Bildung der präteritalen Formen.

Konjunktiv II verwenden wir, wenn wir über etwas sprechen, das zurzeit nicht
möglich ist. Auch in der indirekten Rede oder bei besonders höflichen
Fragen/Aussagen nehmen wir Konjunktiv II.

Wann verwendet man Konjunktiv II?

Wir verwenden im Deutschen Konjunktiv II für:


▪ (irreale) Wünsche und Hoffnungen
Beispiel:
Ich wünschte, ich hätte Ferien.
▪ irreale Aussagen/Bedingungssätze (siehe Konditionalsatz)
Beispiel:
Wenn ich im Urlaub wäre, läge ich den ganzen Tag am Strand.
▪ indirekte Rede, wenn Konjunktiv I nicht möglich ist (siehe auch Indirekte
Rede)
Beispiel:
Unser Lehrer sagt, wir müssten noch viel lernen.
▪ besonders höfliche oder vorsichtige Anfragen/Aussagen
Beispiel:
Wärst du so freundlich, an die Tafel zu kommen?

Wie bildet man Konjunktiv II?

Vom Konjunktiv II gibt es zwei Formen, je nachdem, ob es sich um eine


Situation in der Gegenwart oder in der Vergangenheit handelt.

Für Situationen in der Gegenwart hängen wir die Konjunktivendung an den


Präteritumstamm an. Starke Verben mit a/o/u erhalten einen Umlaut.
Beispiel:
finden (fand) – er fände

würde-Form anstelle von Konjunktiv II


Schwache und einige gemischte Verben unterscheiden sich im Konjunktiv II
nicht vom Indikativ Präteritum. Deshalb umschreiben wir diese Verben
normalerweise mit würde.
Beispiel:
ich wartete – ich würde warten

In weniger förmlichen Situationen bevorzugen wir auch für viele starke Verben
die würde-Form (würde + Infinitiv).
Beispiel:
gehen – ich ginge/ich würde gehen
Konjunktiv II für Situationen in der Vergangenheit
Für Situationen in der Vergangenheit verwenden wir die Konjunktiv II von
sein/haben + Partizip II.
Beispiel:
ich wäre gegangen/ich hätte gesagt
In der folgenden Übersicht findest du je ein Konjugationsbeispiel im
Konjunktiv II für die Vergangenheit für Verben, die sein bzw. haben verlangen.

Die präteritalen Zeitformen. Alle Zeitformen des präteritalen Konjunktivs


werden im selbständigen Satz gebraucht; sie drücken einen irrealen Wunsch,
eine bedingte Möglichkeit, etwas Nichtwirkliches aus. In dieser ihrer
Hauptbedeutung entspricht der präteritale Konjunktiv (und nur der präteritale!)
dem russischen сослагательное наклонение. Vgl.:

Hätte er wenigstens eine Decke, um sich Было бы у него по крайней мере одеяло,
einzuwickeln. (W. Bredel) чтобы укутаться.

Zum präteritalen Konjunktiv gehören: das Präteritum, das Plusquamperfekt und


der Konditionalis.

Die präteritalen Formen werden sowohl im selbständigen als auch im


zusammengesetzten Satz gebraucht. Sie drücken aus:

1. Einen irrealen (unerfüllbaren oder unerfüllten) Wunsch:

Wenn er fleißiger wäre!

2. Eine irreale (unerfüllbare oder unerfüllte) Möglichkeit:

Monika könnte im Herbst ihr Studium fortsetzen.

3)Eine irreale (unerfüllbare oder unerfüllte) Bedingung:

Hättest du mich geliebt, wäre ich schön geblieben.

5. Eine unterbrochene Handlung (nur Plusquamperfekt Konjunktiv):

Fast hätte ich mich verspätet.


21.Der Konjunktiv I. Bildung der präsentischen Formen.

Konjunktiv I finden wir hauptsächlich in Zeitungstexten und Nachrichten, wenn


Aussagen in der indirekten Rede wiedergegeben werden. Aber auch in einigen
festen Wendungen kommt Konjunktiv I vor.

Wann verwendet man Konjunktiv I?

Konjunktiv I verwenden wir für:

▪ einige feste Wendungen


Beispiel:
Hoch lebe das Geburtstagskind!
▪ indirekte Rede (in der Umgangssprache bevorzugen wir aber
oft Indikativ, siehe Indirekte Rede)
Beispiel:
Er sagt, er habe sich noch nie so jung gefühlt.
Wie bildet man Konjunktiv I?
▪ Nur das Verb sein ist im Konjunktiv I noch in allen Formen üblich:
ich sei, du sei(e)st, er sei, wir seien, ihr seiet, sie seien

Beispiel:
Er sagte, sie seien im Kino.
▪ Bei allen anderen Verben verwenden wir Konjunktiv I meist nur noch in
der 3. Person Singular(er/sie/es/man). Dazu müssen wir nur
das n vom Infinitiv entfernen. (Die Modalverben sind noch in der 1. und
3. Person Singular üblich.)
Beispiel:
haben – er habe
schreiben – er schreibe
müssen - ich müsse, er müsse
▪ In der 2. Person (du/ihr) unterscheiden sich Konjunktiv I
und Indikativ nur durch das e beim Konjunktiv I. Oft bevorzugen wir
deshalb Konjunktiv II – so lässt sich die Form besser vom Indikativ
unterscheiden.
Beispiel:
du träumst – du träumest
ihr geht – ihr gehet
▪ Für die 1. Person Singular (ich) und die 1./3. Person Plural (wir,
sie) unterscheidet sich Konjunktiv I nicht vom Indikativ. Deshalb müssen
wir für diese Personen Konjunktiv II verwenden.
(Ausnahme: Modalverben - siehe oben)
Beispiel:
„Sie gehen joggen.“ – Er sagt, sie gingen joggen. (Konj. II)
Beispiel für deutsche Zeiten im Konjunktiv I

Den Konjunktiv I können wir im Präsens, Perfekt und Futur bilden. In der
folgenden Übersicht gibt es für jede Zeitform je ein Beispiel für Verben, die das
Perfekt mit haben/sein bilden.

Von den Zeitformen des präsentischen Konjunktivs wird nur das Präsens im
selbständigen Satz gebraucht. Das Perfekt und das Futur Konjunktiv kommen
nur im Nebensatz vor. Das Präsens Konjunktiv bezeichnet einen erfüllbaren
Wunsch, einen Befehl, eine Anweisung, eine Einräumung (der optative,
imperativische oder heischende Konjunktiv). Es wird gebraucht:

1. zum Ausdruck eines realen, erfüllbaren Wunsches in Losungen sowie in


gehobener, pathetischer Rede;

Es lebe der Frieden in der ganzen Welt!

2. zum Ausdruck eines Befehls, einer Aufforderung, die an eine dritte Person (bzw.
dritte Personen) gerichtet wird (gleichfalls in der gehobenen, pathetischen Rede);

„Man bind' ihn an die Linde dort!“ (F. Schiller)

3. zum Ausdruck einer Anweisung, einer Aufforderung, einer Annahme (vorwiegend


in der wissenschaftlichen, namentlich technischen Literatur;

4. Der Gebrauch des Präsens Konjunktiv zum Ausdruck der Einräumung beschränkt
sich auf einige mehr oder weniger erstarrte Wendungen.
22.Gebrauch der präsentischen Formen des Konjunktivs im einfachen
Satz.

Ich suche , du suchest, er suche, wir suchen, ihr suchet ,sie suchen.

Präsens Konjunktiv der besonderen Gruppe der schwachen Verben :


Ich wende , du wendest , er wende ,wir wenden , ihr wendet , Sie wenden

Präsens Konjunktiv der Präteritopräsentia:


Ich müsste, du müssest , er müsse, wir müssen , ihr müsset, Sir müssen

Präsens Konjunktiv der unregelmäßigen Verben :


Ich habe , du habest , er habe, wir haben, ihr habet , Sie haben.

Beim Gebrauch der präsentischen Formen des Konjunktivs im einfachen Satz gibt es drei
Felle:

Ich werde über jeden Fall einen Kommentar geben

Der optative Konjunktiv


Der imperative (heischende) Konjuktiv.
Der potentiale Konjunktiv
23.Gebrauch der präteritalen Formen des Konjunktivs. Der optative
Konjunktiv.

Indikativ/Konjunktiv
Ich suchte , du suchtest, er suchte, wir suchen, ihr suchtet, Sie suchten.

Präteritum Konjunktiv der besonderen Gruppe der schwachen Verben:


Ich kennte, du kenntest, er kennte , wir kennten, ihr kenntet, Sie kennten.

Präteritum Konjunktiv der starken Verben:


Ich wüsche, du wüschest, er wüsche, wir wüschen, ihr wüschet, Sie wüschen.

Einige umlautsfähige Verben haben im Präteritum Konjunktiv Parallelformen:


1) die schwache und die starke:
pflegen —pflegte—pflöge
weben—webte—wöbe
2)Die neue und die alte:
Helfen — hälfe—hülfe
Stehen — Stände — stünde

Präteritum Konjunktiv der Präteritopräsentia:


Ich könnte , du könntest, er könnte, wir könnten, ihr könntet, Sie könnten
Präteritum Konjunktiv der unregelmäßigen Verben
Ich wäre , du wärest, er wäre, wir wären, ihr wäret, Sie wären

Der optative Konjunktiv dient zum Ausdruck eines Wunsches. Die


Wunsche können Real und irreal ( Gegenwart und Vergangenheit).

1. Zum Ausdruck eines realen Wunsches wird der Konjunktiv Präsens gebraucht (meistens
in Losungen, Sentenzen, Parolen, Poesie, Dichtung, emotional gefärbter Publizistik).
2. Zum Ausdruck eines irrealen Wunsches benutzt man den Konj. Präteritum oder den
Konj. Plusquamperfekt (Wäre ich doch in meiner Heimat – d. h. Ich möchte dort sein, aber ich
bin nicht in der Heimat).
3. In irrealen Wunschsätzen benutzt man (wie bei irrealen Konditionalsätzen): den Konj.
Prät. für einen Wunsch in der Gegenwart; den Konj. Plusquamperfekt für einen Wunsch in
bezug auf die Vergangenheit.

24.Gebrauch der präteritalen Formen des Konjunktivs.


Potenzialer Konjunktiv

Der Potentielle Konjunktiv tritt in den Sätzen auf, wo auf eine potentiale(
aber recht unsichere) oder irreale Möglichkeit hingewiesen wird.

1. Zum Ausdruck einer in der Zukunft möglichen Handlung dient der


Konjunktiv Präteritum oder Konditionalis I; der Konj. Plusquamperfekt dient
dagegen zum Ausdruck einer Handlung, die in der Vergangenheit beinahe (fast)
Wirklichkeit geworden wäre /potentiale Konj./
2. Tatsachen und Wünsche werden vorsichtig und /oder höflich mit Hilfe des
Konj. Präteritum oder Konditionalis I ausgedrückt /diplomatischer Konj./
3. In höflichen und/oder unsicheren Behauptungen/Bitten gebraucht man den
Konj. Präteritum oder Konj. Plusquamperfekt /konstatierender Konj./
4. In Fragen, die einen Zweifel ausdrücken, steht der Konj. Präteritum (für
Gegenwart) und der Konj. Plusquamperfekt (für Vergangenheit). Solche Fragen
sind häufig Ausrufe der Verwunderung und des Unwillens.

Potentiale Möglichkeit
Zukunft
Ich würde Sie gerne sprechen/Ich spräche Sie gerne
Vergangenheit (nicht verwirklichte Möglichkeit).
Ich wäre fast (beinahe) nach Hause gegangen.
Höfliche Bitte (diplomatischer Konjunktiv)
Wann würde ich Sie sprechen?
Höfliche, unsichere Behauptung (konstatierender Konjunktiv)
Da wären wir nach Hause gegangen.
Zweifel
Du hättest sie gesprochen?

. 25.Gebrauch der präteritalen Formen des Konjunktivs.


Konstatierender
Konjunktiv.
Die präteritalen Zeitformen. Alle Zeitformen des präteritalen Konjunktivs
werden im selbständigen Satz gebraucht; sie drücken einen irrealen Wunsch,
eine bedingte Möglichkeit, etwas Nichtwirkliches aus.

In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen
sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:

1. zum Ausdruck einer Behauptung, die vom Redenden aus


Höflichkeitsgründen als eine Annahme, ein Vorschlag hingestellt wird (der
sogenannte diplomatische Konjunktiv);

2. in Feststellungen (häufig mit emotionaler Färbung), in denen der Abschluß


einer Handlung als Resultat begrüßt wird (der sogenannte konstatierende
Konjunktiv);

6. der konstatierende Konjunktiv drückt die Beendigung einer Handlung, die


Erreichung eines Zieles oder die Überwindung der Schwierigkeiten aus. Dabei
wird Präteitum Konjunktiv zum Ausdruck der Gegenwart und Plusquamperfekt
Konjunktiv zum Ausdruck der Vergangenheit absolut verwendet:
Das wäre alles, danke!
Da wären wir denn nun wieder zu Hause!
3. im Fragesatz, dessen Inhalt vom Redenden als zweifelhaft und
unwahrscheinlich empfunden wird. Häufig gehen solche zweifelnden Fragen in
Ausrufe der Verwunderung und des Unwillens über.

26.Gebrauch der präteritalen Formen des Konjunktivs.


Diplomatischer
Konjunktiv.
Die präteritalen Zeitformen. Alle Zeitformen des präteritalen Konjunktivs
werden im selbständigen Satz gebraucht; sie drücken einen irrealen Wunsch,
eine bedingte Möglichkeit, etwas Nichtwirkliches aus.

In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen
sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:

1. zum Ausdruck einer Behauptung, die vom Redenden aus


Höflichkeitsgründen als eine Annahme, ein Vorschlag hingestellt wird (der
sogenannte diplomatische Konjunktiv);

2. in Feststellungen (häufig mit emotionaler Färbung), in denen der Abschluß


einer Handlung als Resultat begrüßt wird (der sogenannte konstatierende
Konjunktiv);

3. im Fragesatz, dessen Inhalt vom Redenden als zweifelhaft und


unwahrscheinlich empfunden wird. Häufig gehen solche zweifelnden
Fragen in Ausrufe der Verwunderung und des Unwillens über.

1) den diplomatischen Konjunktiv, wo ganz gewöhnliche reale Handlungen


aus Höflichkeit als bloß mögliche hingestellt werden:

Dürfte ich Ihnen helfen?

Ich hätte eine Frage an Sie.

Ob er verstanden hätte?(понял ли он?)

der diplomatische Konjunktiv wird in vorsichtigen, nicht kategorischen oder höflichen


Aussagen gebraucht. Dazu werden die Tempusformen des Konjunktivs 2 absolut verwendet:
Ich hätte dringend mit dir zu reden, Rudolf.
Ich wäre anderer Meinung.
Würden Sie bitte das Radio etwsa leiser stellen?
27.Gebrauch der Partikel „zu“ vor dem Infinitiv.

Nach bestimmten Verben. Das sind Verben, die sich auf eine 2. Handlung beziehen und
kein Nomen als Ergänzung haben.

• „Ich schlage vor, heute Abend ins Kino zu gehen.“


⇒ Ich schlage eine Handlung vor: „gehen“ ⇒ zu + Infinitiv
Man kann das Selbe auch mit einem „dass-Satz“ ausdrücken:

• „Ich schlage vor, dass wir heute Abend ins Kino gehen.“
Im Beispiel ist das Subjekt im Hauptsatz nicht mit dem Subjekt vom Nebensatz identisch.
Aber: Wenn das Subjekt im Nebensatz nicht wichtig ist, da es allgemein bekannt ist oder nur
ein bestimmtes vom Sinn her möglich ist, kann immer der Infinitivsatz mit zu gebildet
werden.
Wenn das Subjekt aber zur Verständlichkeit erwähnt werden muss, da mehrere
Personen oder Dinge in Frage kommen, kann nicht immer der Infinitiv mit zu gebildet
werden:
„Ich hoffe, dass er bald perfekt Deutsch spricht.“

Da das Subjekt im Infinitivsatz wegfällt, funktioniert der Infinitiv mit zu nur bei
gleichem Subjekt oder wenn das Subjekt im Nebensatz („dass-Satz“) mit
dem Akkusativ- bzw. Dativobjekt aus dem Hauptsatz identisch ist.
„Ich hoffe, bald perfekt Deutsch zu sprechen.“
Wenn ich also ausdrücken möchte, dass jemand anderes bald perfekt Deutsch spricht, kann
ich den Infinitiv mit zu nicht benutzen, da das Subjekt nicht gleich und hier im Beispiel auch
nicht offensichtlich ist.
Beispiele mit identischen Akkusativ- bzw. Dativobjekt:
Akkusativobjekt mit Subjekt im „dass-Satz“ identisch:

• dass: Der Kellner bittet den Mann, dass er draußen raucht.


• Inf.: Der Kellner bittet den Mann, draußen zu rauchen.
Dativobjekt mit Subjekt im „dass-Satz“ identisch:

• dass: Der Kellner verbietet dem Mann, dass er im Restaurant raucht.


• Inf.: Der Kellner verbietet dem Mann, im Restaurant zu rauchen.

Der Infinitiv steht mit zu:

1. nach den meisten Verben: beginnen, beschließen, versprechen, vorschlagen,


bitten, scheinen, glauben, vergessen, empfehlen, pflegen, befehlen, verbieten u.
a.

2. nach den prädikativen Adjektiven stolz, glücklich, froh, überzeugt, bequem u.


a.
3. nach einigen abstrakten Substantiven wie der Gedanke, das Glück, der Freude,
der Wunsch, die Absicht, die Möglichkeit.

Der Infinitiv kann mit seinen näheren Bestimmungen eine Infinitivgruppe bilden
und steht in dieser meist mit zu: Die Mutter bat den Sohn, sich in der Schule
mehr anzustrengen.

28.Infinitivkonstruktionen. haben/ sein + zu + Infinitiv.

Die Infinitivkonstruktion mit haben und sein erfüllt eine ähnliche Rolle wie ein
→ Modalverb. Sie hat die Bedeutungen "Notwendigkeit" und "Möglichkeit".

Die haben-Konstruktion muss durch einen Satz im Aktiv umschrieben werden,


die sein-Konstruktion durch einen Satz im Passiv.

Ist das selbe


Wir haben noch = Wir müssen noch
viel zu tun. viel tun.
Es ist noch viel zu
tun.
Ich habe diesem Kommentar = Ich kann diesem Kommentar
nichts hinzuzufügen. nichts hinzufügen.
= Diesem
Diesem Kommentar kannnichts hinzugefügt
Kommentar ist nichts hinzuzufügen. werden.
29.Die Kategorie des Modus. Imperativ. Allgemeines.
30.Umschreibung des Imperativs.

Eine thematische Gruppe von Verben der Willensäußerung dient zur


Umschreibung des Imperativs: Im Gegensatz zu den Modalverben
sind sie Vollverben: befehlen, fordern, verlangen, bitten, auffordern,
einladen, wünschen u. a.
Ich fordere Sie zur Mitarbeit auf. Der Lehrer verlangt strenge
Disziplin. Der Leiter befahl umzukehren. Ich bitte Sie, mir zu folgen.

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