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1. Einführung
2. Nachweis der Tragsicherheit
2.1. Sicherheitsbeiwerte
Auf der Widerstandsseite werden nach [EC3-2/Tab.6.1] drei verschiedene Sicherheitsbeiwerte verwendet:
γM0 = 1,0 für Nachweise ohne Stabilitätsgefährdung
γM1 = 1,1 für Stabilitätsnachweise
γM2 = 1, 25 für Nachweise von Nettoquerschnitten unter Zugbeanspruchung
2.2. Schnittkraftermittlung
Die Schnittkräfte werden elastisch nach Theorie I. oder II. Ordnung ermittelt [EC3-2/5.4.1].
Plastische Reserven dürfen zur Erhöhung der Querschnittswiderstände genutzt werden, falls die Bedingun-
gen für die Querschnittsklassen 1 oder 2 erfüllt werden.
Nur für außergewöhnliche Einwirkungen darf eine plastische Schnittkraftermittlung durchgeführt werden,
wenn die Querschnitte über eine ausreichende Rotationsfähigkeit (QK 1) verfügen [EC3-2NA/5.4.1].
2.3. Imperfektionen
Zur Schnittkraftermittlung nach Theorie II. Ordnung sind Imperfektionen in Form der kritischen Eigen-
form anzusetzen. Die Vorgehensweise ist EN 1993-1-1,5.3.2 zu entnehmen.
2.4. Querschnittsklassifizierung
Die Querschnitte von Stahlprofilen werden ihrem Tragverhalten entsprechend für die Bemessung in die Klas-
sen 1 bis 4 eingeteilt, wobei dieselben Regeln nach EN 1993-1-1,5.5.2 wie im Stahlhochbau gelten:
- Querschnitte der Klasse 1 erreichen das volle plastische Moment und verfügen über ein ausgeprägtes
Rotationsvermögen, so dass sich Fließgelenke einstellen können (Nachweis P-P)
- Querschnitte der Klasse 2 erreichen das volle plastische Moment, verfügen aber nur über eines geringes
Rotationsvermögen, so dass sich kaum Fließgelenke einstellen können (Nachweis E-P)
- Querschnitt der Klasse 3 ermöglichen die Ausnutzung des elastischen Moments ohne Stabilitätsversagen
der Querschnittsteile (Beulen), das plastische Moment wird nicht erreicht (Nachweis E-E)
- Querschnitte der Klasse 4 versagen durch lokales Beulen bereits vor Erreichen des elastischen Moments,
für sie ist ein Beulsicherheitsnachweis erforderlich
Die Zuordnung in die Querschnittsklassen erfolgt in Abhängigkeit der c/t-Verhältnisse für Stege und Flan-
sche und den auftretenden Querschnittsspannungen nach [EC3-1-1/Tab.5.2].
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beff = β b0
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Die Ermittlung des Faktors β erfolgt mit [EC3-1-5/Tab.3.1]. Dazu wird der Eingangswert κ benötigt,
mit dem auch der günstige Einfluß von Längssteifen berücksichtigt wird:
κ = α0 b0 /Le
mit:
b0 ... tatsächlich vorhandene Blechbreite
Le ... effektive Feldlänge nach [103/III-Abb3.1]
α0 = 1 /
Asl ... Querschnittsfläche der Längssteifen innerhalb von b0
Die Verteilung der Spannungen im Flansch erfolgt gemäß [EC3-1-5/Abb.3.3].
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2.6. Querschnittswiderstände
Die Widerstände der Querschnitte werden in Abhängigkeit von der Belastungsart ermittelt. Die Regelun-
gen entsprechen im Wesentlichen den Regeln des Stahlhochbaus nach [EC3-1-1/6.2] und sind hier nur der
Vollständigkeit halber nochmals aufgeführt.
2.6.1. Zug
Npl,Rd = A fy /γM0
Im kritischen Schnitt durch die Löcher der Verbindungsmittel:
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Die Grenzdruckkraft darf für die Querschnittsklassen 1, 2 und 3 ermittelt werden zu:
2.6.3. Biegung
Das Grenzmoment eines Querschnitts ergibt sich für die Querschnittsklassen 1 und 2:
Nachweis:
2.6.4. Querkraft
, =
√ ∙
Ansonsten ist bei symmetrischen I-Querschnitten das Grenzmoment des Querschnitts abzumindern auf:
ρ ⋅ Av2 f y
M V, y,Rd
= Wpl, y − ⋅ ≤ M c,Rd
4 ⋅ tw γ M0
mit:
2
2 ⋅ V Ed
ρ = − 1 0 ≤ ρ ≤ 1,0
V pl, Rd
tw … Stegblechdicke
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Zur Ermittlung des Widerstandsmomentes von unsymmetrische Querschnitte werden die schubbean-
spruchten Querschnittsteile (i.d.R. der Steg) nur mit einer reduzierten Streckgrenze f y,red berücksichtigt:
fy,red = (1− ρ) ⋅ fy
0,25 ⋅ N pl,Rd
N Ed ≤ min
0,5 ⋅ hw ⋅ tw ⋅ f y / γ M0
Für gewalzte oder geschweißte symmetrische I-Querschnitte gilt bei Biegung um die starke Achse My:
1− n
M N, y,Rd = M pl, y,Rd ⋅ ≤ M pl, y,Rd
1 − 0 ,5 ⋅ a
mit:
n = NEd / Npl,Rd
A − 2 ⋅ b ⋅ tf
a= ≤ 0 ,5
A
Für gewalzte oder geschweißte symmetrische I-Querschnitte gilt bei Biegung um die schwache Achse
Mz:
n − a* 2
M pl,z,Rd ⋅ 1 − für n > a
M N,z,Rd = 1 − a *
M pl,z,Rd für n ≤ a
Für rechteckige Vollquerschnitte ohne Schraubenlöcher ist die Biegetragfähigkeit wegen der Normal-
kraft auf ein abgemindertes Grenzmoment MN,Rd abzumindern:
2
M y, Ed N
+ Ed ≤1
M pl, y, Rd N pl, Rd
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Für Querschnitte der Klassen 3 ist nachzuweisen, dass die Streckgrenze nicht überschritten wird:
N Ed M y, Ed M z, Ed fy
+ + ≤
A Wel, y Wel, z γ M0
Für Querschnitte der Klasse 4 ist ein Spannnungsnachweis mit effektiven Querschnittswerten zu führen:
N Ed M y, Ed + N Ed ⋅ eNy M z, Ed + N Ed ⋅ eNz fy
+ + ≤
Aeff Weff, y, min Weff, z, min γ M0
2.7. Stabilitätsnachweise
2.7.1 Biegeknicken bei Druckbelastung
Der Nachweis der Knicksicherheit nach dem Ersatzstabverfahren erfolgt nach EC3-1-1 wie im Stahlhoch-
bau.
NEd
≤ 1,0
Nb,Rd
Für die Querschnittsklassen 1,2 und 3 gilt: Für die Querschnittsklasse 4 gilt:
Nb,Rd = χ ⋅ Npl,Rd = χ ⋅ A⋅ f y /γ M1 Nb,Rd = χ ⋅ Aeff ⋅ f y/γ M1
E
λ1 = π = 93 ,9 ε bezogene Schlankheit
fy
ε = 235/f y
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λ≤ 0,2 : χ =1,0
1
λ > 0,2 : χ= ≤1
2 2
Φ + Φ −λ
(
Φ = 0,5 ⋅ 1 + α ⋅ λ − 0,2 + λ
2
)
Zur Bestimmung von χ können auch Tabellen wie z.B. Schneider Bautabellen (20. Auflage) Seite 8.26
verwendet werden. Außerdem muss die für das Knicken maßgebende Knickrichtung verwendet werden:
χ y
χ = min
χ z
λ LT = Wy ⋅ f y / M cr bezogene BDK-Schlankheit
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π2 ⋅ E ⋅ I z
Ncr,z = ideale Knicklast des Trägers für Knicken um die z-Achse
l2
(
c2 = Iw + 0,039⋅ l 2 ⋅ IT /Iz ) Beiwert für die Torsionssteifigkeit
…. Wölbwiderstandsmoment s. Profiltabelle,
für doppeltsymmetrische I-Profile darf mit Iω = Iz (h-t)²/4 gerechnet werden
…. Torsionsträgheitsmoment
…. Abstand der Last vom Schwerpunkt, auf der Biegedruckseite negativ
ζ ... Beiwert in Abhängigkeit des Momentenverlaufs (Angabe nach Lohse, Stahlbau 1):
1 1,0
χ LT = ≤ 2
2
φ LT + φ LT − 0 ,75 ⋅ λ LT
2
1 / λ LT
( )
φLT = 0,5 ⋅ 1 + α LT ⋅ λ LT − 0,4 + 0,75 ⋅ λ LT
2
Die zum Querschnitt passende Knicklinie wird nach [EC3-1-1/Tab.6.5] gewählt:
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Zur Bestimmung von χLT können auch Tabellen wie z.B. Schneider Bautabellen (20. Auflage) Seite 8.35
verwendet werden. Für λLT ≤ 0, 4 entfällt der Nachweis.
2.7.3 Stabilitätsnachweis bei Biege- und bei Druckbelastung
Stäbe, die auf Druck und Biegung beansprucht werden, sind wie folgt nachzuweisen:
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