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Brandschutztechnische Bestandsbewertung
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
Technische Universität München
Mitwirkende im SS 2021
Brandingenieurwesen SS 2021
Vorlesung:
Freitag, 8:00 – 09:30 Hörsaal 2760
WF 2 SWS / 3 Credits
schriftliche Prüfung 60 Minuten (Modus wird noch näher bekannt gegeben)
Vorlesungsunterlagen
Lehrstuhlhomepage www.moodle.tum.de
Sprechstunde
nach Vereinbarung
Literatur:
https://www.vfdb.de/fileadmin/download/vfdb-Leitfaden_IngMethoden_4Auflage_2020-03-26.pdf
Vorlesungsplan SS 2022
Nr. Datum / Thema Vortrag
Uhrzeit
1 29.04.2022 Einführung / Rückblick Merk
8:00 – 09:30 Brandschutz im Bestand
• Beurteilungen für Bestandsgebäuden
2 06.05.2022 Brandschutz für Sonderbauten I Merk
8:00 – 09:30 • Abweichende Forderungen zur MBO, Besonderheiten
• Anwendungsbeispiele (Beherbergungs-, Versammlungsstätten)
Vorlesungsplan SS 2022
Nr. Datum / Thema Vortrag
Uhrzeit
5 03.06.2022 Grundlagen des leistungsorientierten Brandschutzes Hammann
8:00 – 09:30 • Sicherheitstheorie
• performance based code
- 16.06.2022 Fronleichnam -
7 17.06.2022 Brandschutz für Sonderbauten III Maiworm
8:00 – 09:30 • Industriebauten (Teil 2)
Vorlesungsplan SS 2022
Nr. Datum / Thema Vortrag
Uhrzeit
9 01.07.2022 Brandszenarien und Bemessungsbrände II Werther
8:00 – 09:30 • Zielsetzung der Brandmodellierung
• Überblick über die verfügbaren Brandmodelltypen,
• Beschreibung der Modelle, Kriterien für die Modellbewertung,
Modellanwendung
• Arbeitsbeispiele Brandszenarien und Bemessungsbrände
10 08.07.2022 Brandschutztechn. Nachweise von Bauteilen und Tragwerken Winter
8:00 – 09:30 • Nachweisverfahren
• FE-Abbildung thermischer Bauteilzustände, Systembetrachtungen,
Stabausfall
11 15.07.2022 Personensicherheit in Rettungswegen, Personenstromanalyse Kneidl
8:00 – 09:30 • Berechnung von Räumungszeiten, Reaktionszeiten
• Entfluchtungsmodelle, Verhaltensaspekte
Vorlesungsplan SS 2022
Nr. Datum / Thema Vortrag
Uhrzeit
12 22.07.2022 Rauchfreihaltung Mödl
8:00 – 09:30 • Einflüsse, Simulationsmodelle, Heißrauchversuche
• optische Rauchdichte, Sichtweite,
• Anwendungsbeispiele
13 29.07.2022 Arbeitsbeispiel Werther
8:00 – 09:30 • Vorstellung Arbeitsbeispiel „Hörsaal“
• Einführung Simulationsprogramme
mit Sprinkler
Gesamtzeit ab Alarm
Anwendungsbereiche Ingenieurmethoden
Ermittlung der Brandeinwirkung und erforderlichen
Feuerwiderstandsdauer (Energiefreisetzung,
Temperaturentwicklung)
Brandlast
Bauteilnachweise
Zusammenfassung - Landesbauordnung
Bauordnung → „beschreibendes“ (deskriptives) Verfahren
Brandschutztechnische Bestandsbewertung
Auch „Brandschutztechnische Due Diligence“ genannt soll folgende Fragestellungen
beantworten:
• Gebäudeverkäufen
• Immobilienwertschätzung
• Sanierungen
• Neubewertungen
• Anbauten oder Erweiterung des Bestandes
• Bei Verdacht des Vorhandenseins von Mängeln
Bestandsgeschützt ist die bauliche Anlage unabhängig von ihrer formell und/oder materiell
rechtmäßigen oder rechtswidrigen Errichtung auch, wenn sie zum Zeitpunkt der
bauaufsichtlichen Beurteilung (z. B. der Entscheidung über einen Bauantrag oder über
bauaufsichtliche Maßnahmen) dem dann geltenden materiellen Recht entspricht. Unter diesen
Voraussetzungen gilt der Bestandsschutz sowohl für das der Planung zugrunde liegende
"Brandschutzkonzept" als auch für einzelne Bauteile/Bauprodukte.
Für die Feststellung, dass eine erhebliche Gefahr vorliegt, ist immer eine Beurteilung der
konkreten Situation vor Ort notwendig.
Eine erheblichen Gefahr in Bezug auf den Brandschutz ist beispielsweise gegeben,
• wenn die für Nutzungseinheiten mit Aufenthaltsräumen geforderten zwei unabhängigen
Rettungswege überhaupt nicht vorhanden sind oder wenn nur ein Rettungsweg vorhanden
und mit Mängeln behaftet ist, die im Brandfall mit hinreichend großer Wahrscheinlichkeit
zur vorzeitigen Unbenutzbarkeit führen.
Eine erhebliche Gefahr in diesem Sinn entsteht nicht bereits allein dadurch, dass sich
gesetzliche Vorschriften im Laufe der Zeit ändern (vgl. auch HessVGH, Beschl. v. 18.10.1999
– 4 TG 3007/97).
Der Bestandsschutz endet, wenn Verhältnisse geschaffen werden, die durch die
Baugenehmigung nicht abgedeckt sind.
Ein solcher Verlust des Bestandsschutzes kann durch bauliche Maßnahmen bewirkt werden,
• unsachgemäße Verlegung von Kabeln oder Leitungen durch Wände und Decken mit der
Folge, dass die Feuerwiderstandsfähigkeit dieser Bauteile beeinträchtigt wird;
• Beeinträchtigung der Rettungswege durch nachträglichen Einbau von Zwischenwänden,
Zugangskontrollen etc.)
oder / und durch betrieblich/organisatorische, die Nutzung betreffende Änderungen.
• Einrichtung von Aufenthaltsräumen im Keller, ohne dass die dafür erforderlichen
Rettungswege vorhanden wären,
• (drastische) Erhöhung der Personenzahl, ohne dass die bestehenden Rettungswegbreiten
darauf ausgelegt wären,
• Änderung der Außenanlagen und damit ggf. auch der erforderlichen Flächen für die
Feuerwehr).
Brandingenieurwesen SS 2022 | Brandschutztechnische Bestandsbewertung 26
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
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Passiver Bestandsschutz
Der Bestandsschutz kommt hier im Wortsinne zum Tragen: Er schützt einen status quo
gegenüber Änderungen in der Rechtslage. Solange die Identität des Bauwerks gewahrt bleibt,
lässt der passive Bestandsschutz nach traditioneller Auffassung in engen Grenzen auch
Instandhaltungsarbeiten zu.
• Können bei der beabsichtigten Maßnahme bestimmte Anforderungen aufgrund der Qualität
des Bestands nicht eingehalten werden (z. B. aus Gründen des Denkmalschutzes oder
wenn der eigentlich erforderliche Anschluss neu zu errichtender feuerwiderstandsfähiger
Wände/Decken an Bauteile mindestens gleicher Feuerwiderstandsfähigkeit nicht möglich
ist, weil die bestehenden Bauteile die erforderliche Feuerwiderstandsfähigkeit nach den
aktuellen Fassungen der einschlägigen technischen Regeln nicht [mehr] aufweisen), ist
unter Berücksichtigung der konkreten Umstände zu prüfen, ob eine Abweichung nach Art.
63 Abs. 1 Satz 1 BayBO zugelassen werden kann. Eine Abweichung ist in der Regel dann
vertretbar, wenn und soweit durch die beabsichtigte Maßnahme keine grundlegenden, die
Genehmigungsfrage neu aufwerfenden Belange berührt werden (z. B. Sanierung oder dem
Austausch von Bauteilen oder wenn lediglich die Raumkonfiguration geändert werden soll).
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Rechtsgrundlage für eine Anordnung, die gezielt und ausschließlich auf die Abwehr einer
auf einem Verstoß gegen Art. 24 ff. BayBO beruhenden Brandgefahr ausgerichtet ist, ist
vielmehr die spezialgesetzlich vorgehende Vorschrift des Art. 54 Abs. 4 BayBO, für deren
Anwendung aber das Vorliegen einer erheblichen Gefahr vorausgesetzt ist.
Vorgehen Bestandsbewertung
Bestandsunterlagen
• Für das Durchführen einer Bestandsbewertung sind die ursprünglichen
Genehmigungsunterlagen (Baugenehmigung, Genehmigungspläne, Tekturgenehmigungen,
Brandschutznachweise, usw.) unabdingbar.
Begehung
• Die Situation vor Ort im Bestand muss im Rahmen einer Begehung aufgenommen und mit dem
vorliegenden Bestandsunterlagen verglichen werden.
Bewertung
• Anhand der Ergebnisse der Begehung muss das Gebäude bewertet werden. Zu betrachten
sind bauliche Mängel, Abweichungen von der Baugenehmigung, ein mögliches Verwirken des
Bestandschutzes, und vieles mehr. Die Bewertung ist schriftlich festzuhalten.
Ergebnis
• Darstellen des Ergebnisses der Bestandsbewertung mit Blick auf die ursprüngliche
Fragestellung.
Bestandsunterlagen
Als erster Schritt sind alle für das Gebäude maßgebenden Unterlagen zu sammeln und
auszuwerten.
Wenn keine Unterlagen vorhanden sind, diese nicht vollständig sind oder nicht aussagekräftig.
Betrachtung des damals gültigen Bauordnungsrechts.
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Begehung
Nach Sichtung der Bestandsunterlagen ist eine Begehung des Bestandskomplexes
durchzuführen.
Bewertung
Anhand der Ergebnisse der Begehung ist das Gebäude zu bewerten. Folgende
Fragestellungen und Themen sind zu beantworten bzw. weiter auszuarbeiten.
Ergebnis
Am Ende der Bewertung sind die Ergebnisse in berichtsform schriftlich zu erfassen und an
den Auftraggeber zu übergeben. Entscheidend ist das Fazit der Untersuchungen. In
Abhängigkeit der Aufgabenstellung können Fazits zu folgenden Themen notwendig werden.
• Bestandschutz
• Notwendige Maßnahmen zur Herstellung des ursprünglichen Zustands
• Beseitigung einer erhebliche Gefahr
• Machbarkeit einer Erweiterung, Umbau oder Umnutzung
• Maßnahmen zu Beseitigung der baulichen brandschutztechnischen Mängel
• Darstellung des Kosten für entsprechende Maßnahmen
• usw.
Ergebnis: Mangel. Decke über Treppenraum wurde im Dachgeschoss errichtet. Der Zugang
erfolgt über eine F0-Klappe. In diesem Bereich befindet sich der Zugang zur Aufzugsüberfahrt
und zum nicht ausgebauten Dachspitz. In diesem Bereich befindet sich keine geforderte
Rauchableitung.
In der Ebene Zugang Dachgeschoss kann der Treppenraum entraucht werden. Die OK
Fenster befindet sich oberhalb der Zugangstüren. Jedoch nicht vom EG zu öffnen. Ggf.
Abweichung über Nachweiserstellung möglich, muss mit Genehmigungsbehörde abgestimmt
werden.
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
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Feststellung: Die Klassifikation der ausgeführten Decke kann derzeit nicht beurteilt
werden. In Teilbereichen wurde eine Draht-Putz-Decke, in weiteren Teilbereichen
Trockenbaukonstruktionen errichtet. Auf beiden Deckenkonstruktionen wurde eine
Glas-Wolldämmung aufgelegt. Leitungsdurchführungen durch diese Decke wurden
nicht feuerhemmend geschottet.
Brandingenieurwesen SS 2022 | Brandschutztechnische Bestandsbewertung 41
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Ergebnis: Mangel. Der Zugang aus dem Treppenraum zum nicht ausgebauten
Dachspitz wurde mit einer nicht fachgerechten klassifizierten Tür umgesetzt.
Ergebnis: Mangel. Über die Brandwand wurden brennbare Baustoffe (Dachlattung) geführt.
Der Hohlraum zwischen dieser Lattung wurde nicht mit mineralischem Mörtel geschlossen.
Hinweis: NL sind nicht erforderlich, es kann mit der Drehleiter angeleitert werden.
Erstellung neuer Brandschutznachweis mit Darlegung der Zulässigkeit vor Ort möglichen
vertikalen Rettung
Die Raumplanung stimmt nicht mit der Ausführung vor Ort überein.
Ergebnis: Vor Ort konnte im Bereich der abgehängten Decke festgestellt werden, dass die
Flurtrennwände teilweise nicht bis zur Rohdecke geführt wurden und des Weiteren
Elektroleitungs- und Rohrleitungsdurchführungen nicht klassifiziert geschottet wurden. Ein
feuerhemmender Abschluss ist nicht sichergestellt. Weiter werden trassierende
Elektroleitungen ohne klassifizierte Abtrennung im Bereich des notwendigen Flures geführt.
Ergebnis: Durch eine feuerbeständige Trennwand werden diverse Rohr- und Elektroleitungen
geführt. Weiter sind diverse Schalungslöcher vorhanden.
Ein feuerbeständiger Abschluss ist nicht sichergestellt. Bohr- und Schalungslöcher sind mit
mineralischem Baustoff zu verschließen. Elektroleitungen sind nach den Vorgaben der /LAR/
mit in einer klassifizierten Abschottung durch die feuerbeständige Wand zu führen.
Ergebnis: Der Wandhydrant und dessen Zuleitung liegt innerhalb eines feuerbeständigen
Schachtes mit Lüftungsleitungen und Rohrleitungen mit brennbarer Dämmung.
Die Zuleitung zu einem Wandhydranten muss grundsätzlich einen Funktionserhalt von 90
Minuten aufweisen. Bei Verlegung der Zuleitung innerhalb eines Schachtes mit Brandlast sind
entsprechende Maßnahmen notwendig, um eine 90 Minuten Funktionssicherheit zu
gewährleisten. Die Funktionssicherheit ist aktuell nicht gewährleistet.
Ergebnis: Die Tür zum notwendigen Treppenraum im 1. Obergeschoss ist dauerhaft durch
einen Strick offengehalten. Ein brandschutztechnisch qualifizierter Abschluss zwischen
notwendigen Treppenraum und Nutzungseinheit ist nicht sichergestellt.
63
Brandschutz für Sonderbauten I
Beherberungsstätten
Versammlungsstätten
Hochhaus
Bauordnungsrechtliche Einstufung
MBO 2002, §2 Abs. 3
Gebäudeklassen (unabhängig von der Nutzung)
Bauordnungsrechtliche Einstufung
MBO 2002, §2 Abs. 4
Sonderbauten sind Anlagen und Räume besonderer Art oder Nutzung, die
einen der nachfolgenden Tatbestände erfüllen:
1.Hochhäuser (Gebäude mit einer Höhe nach Absatz 3 Satz 2 von mehr als 22 m),
2.bauliche Anlagen mit einer Höhe von mehr als 30 m,
3.Gebäude mit mehr als 1 600 m² Grundfläche des Geschosses mit der
größten Ausdehnung, ausgenommen Wohngebäude und Garagen,
4.Verkaufsstätten, deren Verkaufsräume und Ladenstraßen eine Grundfläche
von insgesamt mehr als 800 m² haben,
5.Gebäude mit Räumen, die einer Büro- oder Verwaltungsnutzung dienen und
einzeln eine Grundfläche von mehr als 400 m² haben,
6.Gebäude mit Räumen, die einzeln für die Nutzung durch mehr als
100 Personen bestimmt sind,
Bauordnungsrechtliche Einstufung
MBO 2002, §2 Abs. 4
7.Versammlungsstätten
a) mit Versammlungsräumen, die insgesamt mehr als 200 Besucher fassen,
wenn diese Versammlungsräume gemeinsame Rettungswege haben,
b) im Freien mit Szenenflächen sowie Freisportanlagen jeweils mit Tribünen,
die keine Fliegenden Bauten sind und insgesamt mehr als 1000 Besucher fassen,
8.Schank- und Speisegaststätten mit mehr als 40 Gastplätzen in Gebäuden oder mehr als 1000
Gastplätzen im Freien, Beherbergungsstätten mit mehr als 12 Betten und Spielhallen mit mehr als 150
m² Grundfläche,
9.Gebäude mit Nutzungseinheiten zum Zwecke der Pflege oder Betreuung von Personen mit
Pflegebedürftigkeit oder Behinderung, deren Selbstrettungsfähigkeit eingeschränkt ist, wenn die
Nutzungseinheiten, ……
10.Krankenhäuser,
11.sonstige Einrichtungen zur Unterbringung von Personen sowie Wohnheime,
Bauordnungsrechtliche Einstufung
MBO 2002, §2 Abs. 4
12. Tageseinrichtungen für Kinder, Menschen mit Behinderung und alte Menschen,
ausgenommen Tageseinrichtungen einschließlich Tagespflege für nicht mehr als zehn
Kinder,
13.Schulen, Hochschulen und ähnliche Einrichtungen,
14.Justizvollzugsanstalten und bauliche Anlagen für den Maßregelvollzug,
15.Camping- und Wochenendplätze,
16.Freizeit- und Vergnügungsparks,
17.Fliegende Bauten, soweit sie einer Ausführungsgenehmigung bedürfen,
18.Regallager mit einer Oberkante Lagerguthöhe von mehr als 7,50 m,
19.bauliche Anlagen, deren Nutzung durch Umgang oder Lagerung von Stoffen
mit Explosions- oder erhöhter Brandgefahr verbunden ist,
20.Anlagen und Räume, die in den Nummern 1 bis 19 nicht aufgeführt und deren
Art oder Nutzung mit vergleichbaren Gefahren verbunden sind.
Sonderbauvorschriften
Verordnungen
Beherbergungsstättenverordnung
Versammlungsstättenverordnung Gesetz !
Verkaufsstättenverordnung → materielle Abweichung
Krankenhausbauverordnung (nur in Brandenburg)
Hinweise
Hinweise zu Brandschutzanforderungen an Tageseinrichtungen für Kinder
Unterkünfte für Flüchtlinge und Asylbegehrende; bauordnungs- und bauplanungs-
rechtliche Fragen
Schulbaurichtlinie (i.d.R. nicht in den Ländern eingeführt)
Brandingenieurwesen SS 2022 | Brandschutz für Sonderbauten I 7
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
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Sonstige Vorschriften
Rechtsverordnungen
Feuerungsverordnung (FeuV)
Verordnung über den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen (EltBauV)
Sicherheitsanlagen-Prüfverordnung – SPrüfV
Garagenstellplatzverordnung - GaStellV
Richtlinien
Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in
Holzbauweise
Richtlinie über automatische Schiebetüren in Rettungswegen
Richtlinie über elektrische Verriegelungssysteme von Türen in Rettungswegen
Leitungsanlagenrichtlinie
Lüftungsanlagenrichtlinie
Richtlinien über brandschutztechnische Anforderungen an Systemböden
Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr
Hinweise
…
Beispiel: Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr → Vergleich Bayern / Hessen
MBO § 67 Abweichungen
(1) 1Die Bauaufsichtsbehörde kann Abweichungen von Anforderungen dieses Gesetzes und
aufgrund dieses Gesetzes erlassener Vorschriften zulassen, wenn sie unter Berücksichtigung des
Zwecks der jeweiligen Anforderung und unter Würdigung der öffentlich-rechtlich geschützten
nachbarlichen Belange mit den öffentlichen Belangen, insbesondere den Anforderungen des § 3
Satz 1 vereinbar ist.
sichere Rechtsquellen
https://www.bauministerkonferenz.de
sichere Rechtsquellen
https://www.stmb.bayern.de
sichere Rechtsquellen
https://mlw.baden-wuerttemberg.de/de/bauen-wohnen/baurecht/bautechnik-und-bauoekologie/technische-baubestimmungen/
Zwar Technische Baubestimmung, aber über Fußnote von Über die Einführung als „Verwaltungsvorschrift“ auf Gesetzesebene
Abweichung nach Art. 81a Abs. 1 ausgenommen. gleichgesetzt. Hierfür ebenfalls materielle Abweichung erforderlich.
(außer es wird in der Vorschrift explizit zugelassen, vgl. z.B. 4.1)
BEISPIELE
SONDERBAUTEN
Peninsula Tokyo
Hotel-Hochhaus
Peninsula Tokyo
Hotel-Hochhaus
Gebäudeklasse?
Sonderbau?
Bauteilanforderungen?
Bilder: Stadionwelt
Bild: Kölnarena
Eishockey: 18.650
Handball: 19.250
LANXESS arena
Konzerte: variabel bis zu 20.000
Gebäudeklasse?
60 Logen und 100 VIP-Boxen Sonderbau?
613 Business-Seats o.ä. Bauteilanforderungen?
64 Behindertenplätze (+ 64 Begleiterplätze)
Reverse:
Näherei Bauteile ohne Feuerwiderstand
keine Sprinklerung
wieviel Geschosse, wie groß
???
Sonderbau ?
Vorschrift ?
Klassifizierung?
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Klassifizierung
allgemeine Bestimmungen LBO und besondere Bestimmungen der MBeVO bilden zusammen das
Maß der öffentlich-rechtlich erforderlichen Brandschutzmaßnahmen
kleinere Pensionen werden herausgenommen, da die Verhältnisse eher mit denen von
Wohngebäuden vergleichbar sind
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Begriffe
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Begriffe
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Begriffe
hat Schank- und/oder Speisegaststätte keine Übernachtungsmöglichkeiten, sind die dort vorhanden
Speiseräume keine Gasträume im Sinne MBeVO
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Klassifizierungsmerkmale / Anforderungen
Rettungswege
Größe + Lage 1. RW 2. RW
EG notwendiger Flur + sicherer Ausgang ins Freie geeignetes Fenster bzw. geeigneter
Notausstieg für jeden Beherbergungsraum
EG notwendiger Flur + sicherer Ausgang ins Freie notwendiger Flur + weiterer sicherer Ausgang
> 60 ins Freie
Betten
OG notwendiger Flur + notwendige Treppe notwendiger Flur + weitere notwendige
Treppe
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Anforderungen
Feuerwiderstandsdauer an tragende Wände, Stützen und Decken
oberste Geschosse von Dachräumen, ohne keine besonderen Anforderungen nach MBeVO.
Beherbergungsstätte jedoch MBO bzw. LBO beachten.
sonstige Anforderungen nach MBO bzw. der jeweiligen LBO
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Anforderungen
Besondere Anforderungen an Trennwände
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Anforderungen
Besondere Anforderungen an Türöffnungen nach MBeVO
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Beispiel 1
Quelle: Brandschutzatlas
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Beispiel 2
Quelle: Brandschutzatlas
Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO)
Beispiel 3
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung, Begriffe, Anforderungen, Beispiele
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung
allgemeine Bestimmungen MBO und besondere Bestimmungen der MVStättV bilden
zusammen das Maß der öffentlich-rechtlich erforderlichen Brandschutzmaßnahmen
MVStättV ist erst ab bestimmter Besucherzahl anzuwenden:
> 200 Besucher in Versammlungsstätten mit einzelnen
Versammlungsräumen oder mehreren Versammlungsräumen mit
gemeinsamen Rettungswegen
> 1000 Besucher für Versammlungsstätten im Freien mit Szenenflächen
und Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind
> 5000 Besucher in Sportstadien und Freisportanlagen mit Tribünen, die keine fliegenden
Bauten sind
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung
Es kann sich dabei um Räume in einem ansonsten anders genutzten Gebäude handeln:
Hörsaal im Krankenhaus
Mehrzweckhalle etc.
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung
Ansammlung von Menschen unter freiem Himmel, z.B. Straßenfest führt nicht zur
Anwendung der MVStättV => Forderungen durch Kreisverwaltungsbehörden z.B.
Sicherheitskonzept
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung
Ermittlung Zahl der Besucher
maßgeblich für die Begrenzung der Besucherzahl ist zum einen die sich
ergebende Besucherzahl aus der zugänglichen Fläche und zum anderen
die Breite der Rettungswege
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Klassifizierung
Bemessung der Besucherzahl aus zugänglichen Flächen
4. bei Ausstellungsräumen:
ein Besucher je m² Grundfläche des Versammlungsraumes
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Begriffe
Versammlungsstätten bauliche Anlagen oder Teile baulicher Anlagen,
die für die gleichzeitige Anwesenheit vieler Menschen bei
Veranstaltungen bestimmt sind:
u.a. erzieherischer, wirtschaftlicher, geselliger, kultureller,
künstlerischer, politischer, sportlicher oder unterhaltender Art
sind sowie Schank- und Speisewirtschaften
Erdgeschossige Gebäude mit nur einem Geschoss ohne Ränge oder Emporen
Versammlungsstätten Fußbodenoberkante an keiner Stelle mehr als 1 m unter der
Geländeoberfläche
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Begriffe
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderungen
Soweit in der Verordnung nichts Abweichendes geregelt ist, sind auf tragende und
aussteifende sowie auf raumabschließende Bauteile die Anforderungen der MBO an diese
Bauteile in Gebäuden der Gebäudeklasse 5 anzuwenden.
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderung
Bemessung der Besucherzahl nach Rettungswegbreiten
2. andere Versammlungsstätten:
≥ 1,20 m je 200 Besucher
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderung
Brandschutzanforderungen an Versammlungsstätten
x
mehrgeschossig feuerbeständig
x
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderung
Brandschutzanforderungen Bauteile
Brandschutzanforderungen Bauteile
Bauteil Geschosse Anforderungen Bemerkung
Decken mehrgeschossig feuerbeständig § 3 MVStättV
Trennwände erdgeschossig feuerhemmend § 3 MVStättV
mehrgeschossig feuerbeständig § 3 MVStättV
Außenwände erdgeschossig keine (mit autom. Löschanlage) §§ 1 und 3 MVStättV
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderung
Brandschutzanforderungen Bauteile
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Anforderung
Brandschutzanforderungen Türen und Tore
Anforderungen
Türen in
Wände Türen und Tore
feuerbeständig T 30-RS
raumabschließenden Innenwänden
feuerhemmend RS
innere Brandwänden feuerbeständig T 30-RS
Aufschlagen in Fluchtrichtung
Keine Schwellen
Sonstige Anforderungen Leichte Öffnung in voller Breite
RS-Türen können mit Schließ-vorrichtung
offen gehalten werden
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiele
- stufenlose Staffelung
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiele
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiele
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiele
Länge
Einfluss der Raumhöhe auf Rettungsweglängen Rettungsweglänge darf entsprechend
lichter Höhe zwischen 30 und 60 m
betragen
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiele
Quelle: Brandschutzatlas
Versammlungsstättenverordnung (MVStättV)
Beispiel: Hochhaus, Versammlungsstätte, Verkaufsstätte, Großgarage
Hochhäuser < 60 m
Hochhäuser < 60 m
Hochhäuser < 60 m
Hochhäuser < 60 m
Hochhäuser < 60 m
Hochhäuser > 60 m
Hochhäuser > 60 m
Hochhäuser > 60 m
Hochhäuser < 30 m
Wie Hochhäuser < 60 m mit zusätzlicher Möglichkeit Ausführung von zwei innenliegenden
notwendigen Treppenräumen.
63
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
Brandschutzingenieurwesen
Übung Brandschutznachweis
„Grund- und Mittelschule im Bestand“
1
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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ehemalige Turnhalle
angestrebte Nutzung als
Versammlungsraum, bzw.
Pausenhalle und
Mittagsbetreuung mittels
mobiler Trennwand
2
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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3
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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4
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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5
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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6
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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7
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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8
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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9
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
Richtlinien, Verwaltungsvorschriften
Kurzbezeichnung Titel Ausgabe
/Feuerwehrflächen/ Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr Anlage 7.4/1 Februar 2007
/MSchulbauR/ Muster-Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen April 2009
/M-EltVTR/ Muster-Richtlinien über elektrische Verriegelungssysteme in Rettungswegen Dezember 1997
usw. 10
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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11
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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12
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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13
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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14
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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15
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16
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20
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Technische Universität München
21
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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22
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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23
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
24
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Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
25
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
26
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
27
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
28
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
29
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
30
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
Technische Universität München
31
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion Brandschutzingenieurwesen
Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Übung Brandschutznachweis
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3)In Hohlräumen hinter Unterdecken und Bekleidungen aus brennbaren Baustoffen dürfen Kabel und Leitungen nur in Installationsschächten oder
Installationskanälen aus nichtbrennbaren Baustoffen verlegt werden. (§ 5 (6) /VStättV/)
• Bodenbeläge
Gebäudeteil Nutzräume notwendige Flure
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• Alarmierung (Internalarm)
Für das Gebäude ist eine flächendeckende Alarmierungsanlage mittels Hupen,
Sirenen o. Ä. vorzusehen. Gemäß /MSchulbauR/ muss das Alarmsignal sich vom
Pausensignal unterscheiden und in jedem Raum der Schule gehört werden können.
Das Alarmsignal muss mindestens an einer während der Betriebszeit der Schule
ständig besetzten oder an einer jederzeit zugänglichen Stelle innerhalb der Schule
(Alarmierungsstelle) ausgelöst werden können. 46
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Der Versammlungsraum mit ca. 400 m² Grundfläche muss gemäß § 16 (1), (2)
/VStättV/ Rauchableitungsöffnungen besitzen, welche in Form von Fenstern mit
freier Öffnungsfläche von 2 % der Grundfläche gewährleistet werden. Die Fenster,
die der Rauchableitung dienen, müssen im oberen Drittel der Außenwand
angeordnet sein. Die Vorrichtungen zum Öffnen der Fenster müssen von einer
jederzeit zugänglichen Stelle im Raum aus leicht bedient werden können. Jede
Bedienungsstelle muss mit einem Hinweisschild mit der Bezeichnung
„RAUCHABZUG“ gekennzeichnet sein. An der Bedienungsvorrichtung muss die
Betriebsstellung der Anlage oder Öffnung erkennbar sein.
Aus der angrenzenden Küche mit Vorratsraum erfolgt die Rauchableitung über das
manuell öffenbare Fenster.
48
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Die Entrauchung der weiteren Räume im 1. und 2. Obergeschoss erfolgt jeweils über
manuell öffenbare Fenster. Eine ausreichende Zahl an Fenstern ist im Bestand
vorhanden. Die beiden WC-Anlagen, die über eine nicht öffenbare feuerhemmende
Verglasungen verfügen, können über den notwendigen Flur und anschließende
Räume entraucht werden.
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Brandschutzingenieurwesen
Risiko
Sicherheit
Eintritts-
wahrscheinlichkeit
Schadens-
ausmaß
Leistungsorientiert?
Idee des abwehrenden und vorbeugenden Brandschutz
[Fra2014]
[ETH2020]
Inhalt
Sicherheitstheorie
- Begriff / Herkunft / Definition
- Möglichkeit der Vorhersage
- Sicherheit und Unschärfe
Sicherheitstheorie
Sicherheitstheorie
Der Begriff „Sicherheit“
Der Begriff Sicherheit (im technischen Sinne) beschreibt ist ein
Vertrauensintervall mit einer definierten Zeitdauer und angegebene
Funktions- und Umgebungsbedingungen unter denen kein Versagen des
Systems zu erwarten ist.
- „Safe-life“: Das Bauteil / die Struktur ist so auszulegen, dass es während der gesamten
Einsatzdauer nicht versagt => Versagen wird nicht toleriert => System bleibt bestehen
Sicherheitstheorie
Aleatorische und Epistemische Unsicherheit
Allgemein Annahme:
Typischerweise sind die Parameter eines Systems nicht exakt bekannt, wobei man zwischen
aleatorischen und epistemischen Unsicherheiten unterscheiden muss.
Aleatorische Unsicherheit:
Bei aleatorischen Unsicherheiten handelt es sich um zufällige und natürliche Schwankungen,
die sich durch stochastische Verteilungsfunktionen beschreiben lassen. Im Rahmen von
Simulationen lassen sie sich zum Beispiel durch die Stochastische-Finite-Elemente-Methode
oder durch Monte-Carlo-Simulationen berücksichtigen.
Epistemische Unsicherheit:
Epistemische Unsicherheiten sind dagegen auf einen Mangel an Wissen zurückzuführen, zum
Beispiel durch nicht genau festgelegte Design-Parameter am Beginn eines
Entwicklungszyklus. Diese lassen sich durch Methoden der Fuzzy-Arithmetik, FTA und weitere
Methoden beschreiben.
Sicherheitstheorie
Möglichkeiten der Unsicherheit
Sicherheitstheorie
Möglichkeiten der Vorhersage
[HK2017]
Brandschutzingenieurwesen | Grundlagen des leistungsorientieren Brandschutzes 10
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Sicherheitstheorie
Risiko
Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit * Schadensausmaß
Sicherheitstheorie
U-Kurve für technische Systeme
Sicherheitstheorie
Der Fehler
[Ham2021]
Brandschutzingenieurwesen | Grundlagen des leistungsorientieren Brandschutzes 13
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Sicherheitstheorie
Mathematische Beschreibung der Ausfallwahrscheinlichkeit
Das Auftreten eines Events 𝐸 kann durch unterschiedliche Methoden beschrieben werden. Die
häufigsten sind:
𝑝 𝐸 ∈ 0; 1
Durchschnitte Zeit zwischen zwei Fehlern (Mean time between failure) als Zeitspanne mit:
𝑀𝑇𝐵𝐹(𝐸) ∈ 𝑡 0; ∞
Landes-
bauordnung
Sonderbau-
Bauvorschriften
vorschriften
Ungeregelte
Bauten mit
Nachweis der Vergleich
Erfüllung von
Schutzzielen Argumentative
ingenieurmäßige
Nachweisführung
Leistungs-
Ingenieur-
bezogene
verfahren
Nachweisführung
Qualitative
Entwurfsanalyse
- Standsicherheit im Brandfall
- Vorbeugung gegen Brandentstehung, Brandausbreitung und Rauchausbreitung verhindern
- Rettung von Menschen und Tieren ermöglichen
- Wirksame Löschmaßnahem ermöglichen
- Sicherheit der Einsatzkräfte sicherstellen
- Kulturschutz / Denkmalschutz
- Umweltschutz
- Sachwertschutz
- Betriebsunterbrechung reduzieren
Personen
Tiere Öffentliche Schutzziele durch Gesetze
Umwelt
Kultur Trennung
Staat zu Privat
[BHS2021]
[DIN18009]
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[FWM2020]
[Ham2021]
Ordinal- Rang-Korrelation
skala
- - 6 ∗ σ𝑛𝑖=1 𝑑𝑖2
𝑟𝑠 = 1 −
𝑛 ∗ (𝑛2 − 1)
Bayes-Wahrscheinlichkeitstheorie
Bayes-Wahrscheinlichkeitstheorie
Wir bezeichnen Ereignisse mit 𝐴, 𝐵, 𝐶, …; das Gegenteil eines Ereignisses A nennen wir 𝐴;ҧ das
Ereignis A und B schreiben wir als AB, das Ereignis 𝐴 oder B als 𝐴 + 𝐵 und
die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis A als 𝑝(𝐴). Im Jahr 1933 hat Andrej Kolmogorow die
Wahrscheinlichkeitsrechnung auf die folgenden drei Regeln (Axiome) gegründet:
Aus diesen drei Regeln ergeben sich die vier erweiterten Regeln:
Bayes-Wahrscheinlichkeitstheorie
4. Für Ereignis und Gegenteil gilt:
𝑝 𝐴 +𝑝 𝐵 =1
FTA
Hintergrund
Die Fehlerbaumanalyse (englisch Fault Tree Analysis, kurz FTA) wurde dafür entwickelt,
Fragen der Art „wie kann es dazu kommen, dass . . . “ in einer strukturierten Weise zu
beantworten und zu bewerten. Der Platzhalter „ . . . “ steht hierbei für ein unerwünschtes
Ereignis, genannt Hauptereignis.
FTA
Bestandteile
[RiC2021]
Brandschutzingenieurwesen | Grundlagen des leistungsorientieren Brandschutzes 30
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FTA
Einflussfaktoren des Primärevents
Defintion der Versagenswahrscheinlichkeit in einer FTA:
Weitere Einflüsse:
- In einer FTA muss immer ein Analysezeitraum angegeben werden, da sonst jedes Event immer mit
einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 𝑝(𝐸) = 1 eintreten wird.
Brandschutzingenieurwesen | Grundlagen des leistungsorientieren Brandschutzes 31
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FTA
Mathematische Grundlage
Grundlage für die Verknüpfung von Knoten und Primärevents bildet die Boolsche Algebra
[Gen1899]. Hierbei werden Operatoren mit verknüpft mit:
- Und ⋀
- Oder ⋁
- Nicht ¬
FTA
Übung zum Fehlerbaum
Übung:
Stellen Sie einen Fehlerbaum ohne Versagenswahrscheinlichkeiten (Event Tree Analysis) auf,
um die Anhängigkeiten für eine Personenrettung / Eigenrettung im Brandfall in einem
Gebäude zu erkennen. Hintergrundinformationen sind:
- Das Top-Event soll den Tod einer Person innerhalb einer NE darstellen.
- Das Gebäude verfügt über einen baulichen Rettungsweg (notwendiger Treppenraum).
- Der zweite Rettungsweg wird über Leitern der Feuerwehr (Drehleiter) sichergestellt.
- Eine Personenrettung ist entweder über die Leitern der Feuerwehr möglich oder über den
baulichen notwendigen Treppenraum
- Damit eine Rettung über Leitern der Feuerwehr möglich ist, müssen folgende Punkte
vorhanden sein:
- Alarmierung der Feuerwehr
- Vorhandensein der Drehleiter
- Erkennen der anleiterbaren Stelle
- Ausreichend Person zur Bedienung der Drehleiter
FTA
Versagenswahrscheinlichkeiten
[Ham2021]
Regel
Standard
Antworten
Programmierung
Daten
Antworten
Künstliche
Regel
Ingelligenz
Daten
Forschungsgebiet
Künstliche Intelligenz
Computational Intelligence
Grundlagen der KI
Komplexe
Problemstellung
Verstärkte Computer
Anwendung
„intelligentes
Verhalten“ zeigen
Nutzen für
Natur
Mathematische Künstliches
Biologie
Verallgemeinerung Modell
Physiologie
Lernen Trainieren
Biologische Grundlagen
Biologische Grundlagen
Ein Schwellenwertelement ist eine Verarbeitungseinheit für reelle Zahlen mit 𝑛 Eingängen
𝑥1 , … , 𝑥𝑛 und einem Ausgang 𝑦. Der Einheit als Ganzes ist ein Schwellenwert 𝜃 und jedem
Eingang 𝑥𝑖 ein Gewicht 𝑤𝑖 zugeordnet.
1, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑤𝑖 𝑥𝑖 ≥ 𝜃
𝑦=
𝑖=1
0, 𝑠𝑜𝑛𝑠𝑡
45
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Neues Prinzip:
- Zufällige Werte für Gewicht
- Zufällige Werte für Schwellenwert
- Verändern bis gewünschte Funktion erreicht
Fehlerfunktion
Lernvorgang
„Edmond de
Belamy“
Auktionshaus
Christie‘s;
430.000 $
Datensatz von
15.000 Bildern
14. bis 20.
Jahrhundert
Onliniebeipiel Tensorflow
Fuzzy-Logik
- Impräzises Wissen von Experten / Entwicklern wird intuitive formuliert
- Realität / natürliche Umgangssprache nicht immer anwendbar
DIN 18009-1: Brandschutzingenieurwesen - Teil 1: Grundsätze und Regeln für die Anwendung
Für den Nachweis des Erreichens von Schutzzielen werden in der DIN 18009
insbesondere zwei ingenieurtechnische Verfahren geregelt:
DIN 18009
Bild 1
Prinzipielle Einbindung
Ingenieurtechnischer
Verfahren in die
Nachweisführung
für Planungsentwürfe
im Rahmen der
Brandschutzplanung
für die zwei Arten der
Ingenieurtechnischen
Verfahren.
Grundsätze
Nachweisführung
Argumentative
Quantitative Leistungsbezogene
ingenieur mäßige
Entwurfsanalyse Nachweisführung
Nachweisführung
Die qualitative Analyse eines Planungsentwurfs (siehe Algorithmus mit Teil a) dient
der systematischen Erfassung der wesentlichen Merkmale der Bauart und der
Nutzung des zu bewertenden Objekts. Dabei ist festzustellen, inwieweit eine
Beurteilung des Brandschutzes ausschließlich über die Erfüllung materieller
Anforderungen (präskriptiv) möglich ist. Nach der Bewertung der hierbei
gewonnenen Erkenntnisse wird über das Erfordernis weitergehender,
argumentativer oder leistungsbezogener Nachweisführungen entschieden.
Das Sicherheitsniveau wird wesentlich durch die Festlegung der Einwirkungen und
der Leistungskriterien festgelegt. In Abhängigkeit von diesen Festlegungen kann es
erforderlich sein, zur Berücksichtigung von Streuungen und Unwägbarkeiten dieser
Parameter Sicherheitsbeiwerte und -zuschläge zur Anwendung zu bringen. Dies
kann sowohl für die Einwirkungen (𝑦𝐸 ) als auch für die Widerstände (𝑦𝑅 ) – oder für
beides – erforderlich bzw. ausreichend sein.
𝑅 ⋅ 𝑦𝑅 ≥ 𝐸 ⋅ 𝑦𝐸
mit:
𝑅 der Widerstand
𝐸 die Einwirkungen
𝑦𝐸 der Sicherheitsbeiwert für die Einwirkungen
𝑦𝑅 der Sicherheitsbeiwert für den Widerstand
Literatur
[SFPA2020] SFPE Task Group on Fire Risk Assessment. SFPE Guide to Fire Risk
Assessment. 2nd Edition, 2020.
[MHS2021] Björn Maiworm, Claudius Hammann, Michael Schleich. Combining Fire Safety
Engineering with prescriptive building regulations: Targeting safety objectives
and F/N-curves. Fire Safety Journal (in review).
[Ham2021] Claudius Hammann. Analysis of safety systems: Methodology and data for risk
quantification in organizational, technical and structural systems with focus on fire protection.
Dissertation. TUM, 2021 (in Prüfung).
Literatur
[ESH2015] Frank Edler, Michael Soden, René Hankammer. Fehlerbaumanalyse in Theorie
und Praxis - Grundlagen und Anwendung der Methode. Springer, 2015.
[Fra2014] Achim Heidemann, Thomas Kistemann, Marc Strolbrink, Frank Kasperkowiak, Klaus
Heikrodt. Integrale Planung der Gebäudetechnik, Springer Verlag, 2014.
[ETH2020] Andrea Frangi, Master of Advanced Studies ETH Fire Safety Engineering. Zürich,
2020.
75
11
Quantitative
11
RAMS Risikoanalyse
w ww.ri skc on .at
• Evaluierung der Systemzuverlässigkeit: Reliability, Availability and • Evaluierung von kritischen Ausfallkombinationen MT – Maintenance Time (Instandhaltung)
Maintainability (RAM). (Minimalschnitte).
• Prüfung des Systems, ob alle Sicherheitsanforderungen (Safety) erfüllt • Darstellung des Optimierungspotenzials durch umfassende
werden (RAMS). Auswertungsmöglichkeiten.
• Modellierung komplexer Szenarien führt zu einem besseren
• Unterstützung probabilistischer Methoden zur Abbildung von Ausgehend vom Top-Ereignis (Systemausfall) werden Funktionen und zugehörige Ausfallzustände der Komponenten des Systems betrachtet. Es
Verstehen der Zusammenhänge, Ursachen und Auswirkungen
Unsicherheiten. ergibt sich ein boolesches Modell (Fehlerbaum), welches unter Verwendung der Zuverlässigkeitskenngrößen quantifiziert wird. G rafisch erfolgt
(Schadensbilder).
• Starke Visualisierung zur Erstellung von transparenten System-
• Intuitive Bedienung der Software. die logische Verknüpfung von Ereignissen.
• Berücksichtigung relevanter Normen und Richtlinien. Codierung ODER-Gatter: Das übergeordnete Ereignis tritt ein,
modellen.
wenn mindestens eines der untergeordneten
Ereignisse eingetreten ist.
UND-Gatter: Das übergeordnete Ereignis tritt ein, wenn
RAMS Prozess Ausfallwahrscheinlichkeit
alle untergeordneten Ereignisse eingetreten sind.
K-Gatter: Das übergeordnete Ereignis tritt ein, wenn
UND-Verknüpfung K mindestens K untergeordnete Ereignisse eingetreten
Safety-Relevanz
sind.
Common Einzelausfall einer Komponente: Modellierung
Cause maximal eines Ausfalls innerhalb der gewählten
Name
Analyseperiode.
Reparaturzeit Mehrfachausfall einer Komponente: Modellierung
mehrerer möglicher Ausfälle innerhalb der gewählten
Kürzel Reparaturkosten Analyseperiode (LCA).
Bow-Tie Analyse ODER- Safety-Relevanz: Komponenten mit dieser Markierung
Verknüpfung Mehrfach- werden auch in einem separaten Fehlerbaum für
komponente Safety übernommen.
Vorlage Vorlage: Reduziert den Bearbeitungsaufwand bei
(orange) Verwendung mehrerer gleichartiger Komponenten.
Ausfall des Folgen eines Teilsystem: Platzhalter für ein (noch) nicht weiter
detailliertes, untergeordnetes System.
Systems Ausfalls
Verknüpfte Komponente: Ein und dasselbe Element
wurde an mehreren Stellen im Baum eingefügt.
Teilsystem
x2 Mehrfachkomponente: Kompakte Darstellung für
mehrfach vorhandene Komponenten.
Verknüpfte
Mehrfachausfall möglich
Komponente Common Cause: Fehler als Folge gemeinsamer
Ursache.
CC
Instandhaltbarkeit und Sicherheit eines Systems in einer Instandhaltbarkeit und Sicherheit eines Systems in der
geschlossenen Umgebung (Reinraum) unter voraussichtlichen Einsatzumgebung unter Berücksichtigung MTBF (Mean Time Between Failure)
Berücksichtigung von Common Cause Faktoren innerhalb externer Einflüsse und Common Cause Faktoren mit Frühausfälle Normalbetrieb Verschleiß Die MTBF ist ein Maß für die Zuverlässigkeit einer Komponente und
des zu analysierenden Systems. Ursprung außerhalb des Systems. Phase mit konstanter Ausfallrate stellt den Kehrwert der Ausfallrate dar. Dabei wird vorausgesetzt,
dass Komponenten nur in einer Phase mit konstanter Ausfallrate
eingesetzt werden, Ausfälle bedingt durch Materialfehler,
Phase III: Gesamtsystem Verschleiß- und Ermüdungserscheinungen also durch
Ermittlung von Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit eines Systems im Zusammenspiel mit Qualitätskontrollen und Wartung, ausgeschlossen werden können.
übergeordneten und parallel laufenden Systemen.
Lebensdauer
11 RAMS A3_V01.vsdx ©
11
Quantitative
11
RAMS Risikoanalyse
w ww.ri skcon .at
Waggon
CC
• Zwei parallele Subsysteme: Betriebsbremse und Not-Bremse, völlig unabhängig voneinander aktivierbar
Betriebs Not-
bremse Bremse
• Redundante Sicherheitssteuerung durch die selbe Software gesteuert → Fehler = Common Cause
• Steuerung der Bremse durch zwei redundante Kanäle
• Druckluftversorgung nicht sicherheitsrelevant, da Absicherung durch Fail-Safety Ventil
Kanal B
Kanal A
Ausfallkombinationen Bremsdruckversorgung Bremsdruckversorgung Druckluftversorgung
(Minimalschnitte = MS)
Hydraulik / Pneumatik Steuerventil inkl. Sensorik Steuerventil inkl. Sensorik
Fail-Safety Ventil
Systemstruktur Abschaltventil Abschaltventil
Reparaturdauer [h] Reparaturkosten [€] • Auflistung der Komponenten in einem Hazard Log
Bewertung der Komponenten MTBF min. erw. max. min. erw. max.
Komponenten • Probabilistische Bewertung der Komponenten
[a]
(Ausfallhäufigkeit, Reparaturdauer und Kosten) mittels
MTBF Abschaltventil 150 1 2 4 1000 2000 4000 Dreipunktschätzung
Bremsdruckversorgung 150 10 16 24 10000 16000 24000
• Festlegung der Wartungsintervalle und des
Bremspedal 150 1 2 3 1000 2000 3000
Bremssattel 150 0,5 1 2 500 1000 2000 Wartungsumfangs
Reparaturdauer Bremsscheibe 150 0,5 1 2 500 1000 2000 • Festlegung einer sinnvollen Analyseperiode, um
… … … … … … … …
aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten
MTBF • Übernahme der Werte in RIAAT
Reparaturkosten Common Cause
[a]
Softwarefehler 10 • Simulation
RAM Analyseperiode = 1a
Bremse
RAM
0,2194
Systemanalyse
Betriebs- Not-
Identifizierung von Common
bremse bremse
Cause-Faktoren mit Ursprung 0,1921 0,00338
innerhalb des Systems und
Einbindung in den Fehlerbaum
Not Brems Lamellen-
Bremse Ansteu- Druckluft- Fail Safe
Bremse Taster bremse
Rad links erung versorgung Ventil
Rad rechts 1000a
150a 0,006644 150a 0,006644
50a 0,0198
0,0009995 5,00h
0,01324 0,01324 0,1647 1,00h 8,00h 1,00h
5.000,00€
1.600,00€ 1.000,00€
Werte Hazard Log → RIAAT 400,00€
NB T DLV FSV
LMB
SW SW
Abschalt- Steuerungs- Bremsdruck Sicherheits- Sicherheits- Bremsdruck Steuerungs- Abschalt-
Systemoptimierung ventil ventil inkl.
Sensorik
versorgung
150a 0,006644
steuerung steuerung versorgung ventil inkl.
Sensorik
ventil
150a 0,006644 50a 0,0198 50a 0,0198 150a 0,006644 150a 0,006644
150a 0,006644 16,00h 150a 0,006644
8,00h 4,00h 4,00h 16,00h 8,00h
2,00h 16.000,00€ 2,00h
2.000,00€ 4.000,00€ 4.000,00€ 16.000,00€ 2.000,00€
2.000,00€ 2.000,00€
ASV BDV S-S S-S BDV ASV
SiS SiS
• Das RAM-System enthält nur ODER-Verknüpfungen: Beim Ausfall einer Komponente muss diese sofort ausgetauscht werden. Daher ist jeder
Ausfall einer Komponente mit einem Ausfall des Gesamtsystems gleichzusetzen.
• Der komplette Kanal A steuert gleichzeitig sowohl den Bremssattel auf der linken als auch den auf der rechten Seite an. Das Gleiche gilt für
Kanal B.
11 RAMS A3_V01.vsdx ©
11
11
RAMS Quantitative
Risikoanalyse w ww.ri skcon .at
3/3
Beispiel: Fehlerbaumanalyse Bremssystem als Bestandteil eines TBM-Versorgungszugs 3/3
R Zuverlässigkeit A Verfügbarkeit
Immediate Corrective Maintenance Time
Ergebnisse
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%
Auswertung der Ergebnisse
Systemoptimierungen 22% (VaR95) wird die Ausfalldauer innerhalb
eines Jahres unter 6,4h liegen.
Wartungsintervalle
M Wartbarkeit
Corrective Maintenance Time Corrective Maintenance Cost
Im Beispiel nur ODER Verknüpfungen: Jeder Zu 78% keinerlei Wartungskosten durch
Ausfall einer Komponente entspricht einem Bremse verursacht. 6.200€ werden zu
kritischen Fehler. 95% (Var95) unterschritten.
Wartungsumfang → Maintenance Time (MT) = Down Time (DT).
78%
Safety
Bremse
Analyseperiode = 1h Safety
Systemanalyse 4,8E-11
Identifizierung von Common
Cause Faktoren mit Ursprung
innerhalb des Systems und Betriebs- Not-
Einbindung in den Fehlerbaum bremse bremse
1,5E-05 3,2E-06
Werte Hazard Log → RIAAT Bremse Bremse Ansteuer Not Brems Fail Safe Lamellen-
Taster Ventil bremse
Rad links Rad rechts ung 150 a 7,6 E-07 50a 2,3 E-06
100 0a 1,1 E-07
1,5E-06 1,5E-06 1,2E-05 1,0 0h 1,0 0h
1.0 00,00 €
5,0 0h
400 ,00€ 5.0 00,00 €
NBT FSV LMB
Minimalschnitte/Schwachstellen
Brems- Brems-
Hydraulik
pedal Sicherheitss Sicherheitss pedal Hydraulik
0,0198
150 a 7,6E-06 teuerungen teuerungen 150 a 7,6E-06 2,3E-06
2,00h 1,1E-05 1,1E-05 2,00h
2.000,00€ 2.000,00€
Systemoptimierung
SW SW
Steuerungs- Sicherheits- Steuerungs- Abschalt-
Abschalt- Bremsdruck Sicherheits- Bremsdruck
ventil inkl. ventil inkl.
ventil Sensorik
versorgung steuerung steuerung versorgung Sensorik ventil
150 a 7,6 E-07 150a 7,6E-07 150 a 7,6 E-07 50a 2,3 E-06 50a 2,3 E-06 150 a 7,6 E-07 150a 7,6E-07 150 a 7,6 E-07
8,0 0h 2,0 0h 16, 00h 4,0 0h 4,0 0h 16, 00h 2,0 0h 8,0 0h
2.0 00,00 € 2.0 00,00 € 16. 000,0 0€ 4.0 00,00 € 4.0 00,00 € 16. 000,0 0€ 2.0 00,00 € 2.0 00,00 €
ASV SiS BDV S-S S-S BDV SiS ASV
Landeshauptstadt München
Kreisverwaltungsreferat-Branddirektion
Einsatzvorbeugung -VB-
Innovation, Grundsatzfragen, Nachhaltigkeit
München, 10. Juni 2022
Ihr Referent
• Studium Physik TU Dortmund 1999 – 2005
• Brandreferendariat 2005 – 2007, Branddirektion Essen
• seit 2007 Branddirektion München
− 25 % Einsatzdienst (Direktionsdienst: Ordnungsbehörde / Feuerwehr LHM / Katastrophenschutz)
− Einsatzvorbeugung -VB-: Innovation, Grundsatzfragen, Nachhaltigkeit
− Gremienarbeit
− Bauministerkonferenz Projektgruppe M-IndBauRL
− Bauministerkonferenz Projektgruppe M-HolzBauRL
− Sachverständigenausschuss DIBt „Brandverhalten von Baustoffen“
− DIN NA 4102-20 &-24 „Brandverhalten von Außenwandbekleidungen“
− DIN NA 18009 „BS-Ingenieurverfahren“ - Obmann Teil 2 Personensimulation
− CEN TC 127 WG „fire safety engineering“
− DIN VDE 0132 „Brandbekämpfung in elektrischen Anlagen“ // DIN EN Reihe 62305 Blitzschutz
2
QM-Blick - Wer ist Kunde? EinsatzVorBeugung
Kunden
• Lithium-Ionen-Energiespeicher
Energiewende • Elektromobilität
• PV-Anlagen
• Löschwasserrückhaltung
Umweltschutz Recyclingbetriebe und Altreifenlager
• Grünfassaden
4
VB-Einsatzstellenbegehungen: signifikante Brände
• Ergänzung der bestehenden Statistiken um die
Einsatzstellenpraxis
• Wirkung der Maßnahmen des VB
(FA VB/G; anonyme Auswertung durch BF M)
• Sachschäden, Betriebsausfall, Brandursachen
(Versicherer und Polizei)
• Maßnahmen der Gefahrenabwehr
(CTIF, Statistiken Ministerien & Feuerwehr)
• Brandopfer (Statistisches Bundesamt)
• Brandobjekt, Alarmierung, Anlagentechnik
(Referat 14 vfdb)
5
Masterarbeit bei der Branddirektion – Bewerben Sie sich
• Einsatzstellenbewertung
− Einblick in Feuerwehr, behördlichem Handeln, Ermessen
− Eigenständiges Arbeiten, „in situ“ Untersuchungen
6
Rechtliche Einordnung Industriebau-Richtlinie
Erarbeitung durch
• Bauministerkonferenz
➢ Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau- und
Wohnungswesen (ASBW)
➢ Fachkommission Bauaufsicht
➢ Projektgruppe M-IndBauRL
§ 2 Abs. 4 MBO (Sonderbautenliste):
„3. Gebäude mit mehr als 1600 m² Grundfläche des
Geschosses mit der größten Ausdehnung,
ausgenommen Wohngebäude und Garagen,“
„18. Regallager mit einer Oberkante Lagerguthöhe
von mehr als 7,50m,“
ODER Abweichungsbegründung bei Gebäuden
kleiner 1.600m² mit ähnlichen Strukturen
7
Erläuterung M-IndBauRL
www.is-argebau.de → Öffentlicher Bereich
→ Mustervorschriften / Mustererlasse → Bauaufsicht /
Bautechnik → Industriebau-Richtlinie - MIndBauRL
(Stand Juli 2014) - Erläuterungen
(Erläuterungen zur Fassung Mai 2019 sind erstellt aber
„unpublished“ – Rechtsstreit angedroht)
8
Gliederung M-IndBauRL
• 1 Ziel
• 2 Anwendungsbereich
• 3 Begriffe
• 4 Verfahren
• 5 Allgemeine Anforderungen
• 6 Anforderungen an Baustoffe und Bauteile sowie an die Größe der Brandabschnitte im
Verfahren ohne Brandlastermittlung
• 7 Anforderungen an Baustoffe und Bauteile sowie an die Größe der
Brandbekämpfungsabschnitte unter Verwendung des Rechenverfahrens nach DIN 18230-1
• 8 Zusätzliche Bauvorlagen
• 9 Pflichten des Betreibers
• Anhang 1 Grundsätze für die Aufstellung von Nachweisen mit Methoden des
Brandschutzingenieurwesens
• Anhang 2 Anrechenbare Wärmeabzugsflächen nach Abschnitt 6, Tabelle 2
9
1 Ziel M-IndBauRL
Ziel dieser Richtlinie ist es, die Mindestanforderungen an den Brandschutz von Industriebauten zu regeln,
insbesondere an
▪ die Feuerwiderstandsfähigkeit der Bauteile,
▪ das Brandverhalten der Baustoffe,
▪ die Größe der Brandabschnitte bzw.
Brandbekämpfungsabschnitte,
▪ die Rettung von Menschen,
▪ die Anordnung, Lage und Länge der Rettungswege,
▪ wirksame Löscharbeiten. https://www.gdv.de/de/themen/news/wie-grossbraende-in-firmen-versichert-sind-14248
Industriebauten, die den Anforderungen dieser Richtlinie entsprechen, erfüllen die Schutzziele des § 14
MBO; die Sicherheit der Einsatzkräfte ist berücksichtigt.
10
2 Anwendungsbereich
• Industriebauten nach Abschnitt 3.1,
X
• die keine Aufenthaltsräume in einer Höhe von mehr als 22 m i. S. von § 2 Abs. 3 Satz 2 MBO haben.
• Industriebauten,
• die Aufenthaltsräume (§ 2 Abs. 5 MBO) in einer Höhe von mehr als 22 m i. S. von § 2 Abs. 3 Satz 2
MBO haben,
• welche nur vorübergehend zu Wartungs- und Kontrollzwecken begangen werden.
Für diese Industriebauten ist die Muster-Hochhaus-richtlinie nicht anzuwenden.
• Gilt nicht für Reinraumgebäude und Tierhaltungsanlagen
• Erleichterungen möglich bei „geringeren Brandgefahren“
• Überdachte Freianlagen/Freilager
• Nur Aufstellung technischer Anlage, nur vorübergehend begangen (Einhausungen etc.)
• Weitergehende Anforderungen: z.B. für Regallager mit brennbarem Lagergut und Oberkante
Lagerguthöhe > 9,0 mm (Hochregallager)
• (auch Grundlage für Erleichterungen in Sonderbauten z. B. Kfz-Handels (NICHT Rettungswege!)
11
Risikokonzept
• Versagenswahrscheinlichkeit Bauteile pf (1/Jahr)
• Die bauordnungsrechtliche Risikobewertung basiert insbesondere auf folgenden Randbedingungen für
den mehrgeschossigen Wohnungsbau:
• Bauordnungsrechtlich zulässiger Brandabschnitt eines Gebäudes mit n=4 Geschossen,
• Brandbelastung qR = 300 kWh / m²,
• Feuerbeständige Ausbildung der tragenden und aussteifenden Bauteile und
• Annahme einer durchschnittlich vorhandenen brandschutztechnischen Infrastruktur
(öffentliche Feuerwehr und Löschwasserversorgung).
• Verfahren der Transformation ist durch die Norm DIN 18230-1 selbst validiert
• (Anmerkung: teils „spannende“ Annahmen wie 25 % unverbrannte Restmasse = „Besenfaktor“)
• Grundlagen: Bub, Kersken-Bradley, Hosser, Nowak, Schneider, Schubert, Empfehlungen zur
Festlegung von Sicherheitsanforderungen im konstruktiven baulichen Brandschutz, in Baulicher
Brandschutz im Industriebau. Berlin (1979) S. 5-86
Kersken-Bradley, M.: Brandabschnittsflächen im Industriebau, vfdb-Zeitschrift, Heft 2 /2010
12
3 Begriffe
• Industriebauten
• Industriebauten sind Gebäude oder Gebäudeteile im Bereich der Industrie und des Gewerbes, die der
Produktion (Herstellung, Behandlung, Verwertung, Verteilung) oder Lagerung von Produkten oder
Gütern dienen.
• I. S. dieser Richtlinie ist die Grundfläche
➢ eines Industriebaus die Fläche zwischen den aufgehenden Umfassungsbauteilen und
➢ von Räumen innerhalb eines Industriebaus die Fläche zwischen deren Umfassungswänden
• Brandabschnitt vs. Brandbekämpfungsabschnitt (→ Abschnitt 7 Verfahren)
• Eingeschossiger Industriebau = Erleichterungen
• Sicherheitskategorie K1 bis K4 („ohne“ / BMA / Werkfeuerwehr / Löschanlage)
• Werkfeuerwehr = nach Landesrecht anerkannt (z. B. Feuerwehrgesetz Bayern), innerhalb 5min nach
Alarmierung an Einsatzstelle
13
3 Begriffe - Geschoss, Ebene, Einbau
Geschoss: bemessen, geschlossen (Abschnitt 6 & 7)
Ebene: bemessen, nicht vollflächig (nur Abschnitt 7)
Einbau: nicht bemessen, eng begrenzt
Geschoss
Ebene
Einbau
14
3 Begriffe – Werkfeuerwehr
• Art.15 Abs.2 BayFwG: anerkannt oder angeordnet
• Anzahl nach Abschnitt 3.13 Satz 1 Halbsatz 2
• 5 Minuten Frist: jederzeit (auch außerhalb der Betriebszeiten)
• Zumindest erste Staffel (sechs Feuerwehrangehörige) mit hauptberuflichen Kräften besetzt
Als die Stelle des Industriebaus, von der aus vor Ort erste Brandbekämpfungsmaßnahmen vorgetragen
werden, ist jeder Punkt des Industriebaus zu verstehen (!)
15
4 Verfahren
Grundanforderungen
Abschnitt 5
Abschnitt 7
Abschnitt 6
BBA-Fläche nach Alternativ:
(Brandabschnittsfläche
Berechnung DIN 18230 BS-Ingenieurverfahren
nach Geschossigkeit,
Teil 1 tä, Anforderungen DIN 18009-1
Feuerwiderstand, SK)
Bauteile Skb
16
5 Allgemeine Anforderungen
• Sind immer einzuhalten
• Achtung: Öffnungsklauseln wie „gilt u. a. als erfüllt wenn“
→ gleichwertige Alternativen im System berücksichtigt
• Untererfüllung = nicht gleichwertig = Abweichungsantrag
erforderlich (z.B. 10.010m² statt 10.000m²)
• in sich geschlossenes Konzept
• Erläuterungen klären Begriffe mit Beispielen
17
5.1 Löschwasserbedarf
Zeitraum von zwei Stunden
• von mindestens 96 m³/h bei Abschnittsflächen bis zu 2.500 m² und
• von mindestens 192 m³/h bei Abschnittsflächen von mehr als 4.000 m².
Zwischenwerte können linear interpoliert werden.
18
5.2 – 5.3 Lage, Zugänglichkeit – Hanglagen
• Mit mindestens einer Seite an einer Außenwand
liegend → für die Feuerwehr zugänglich sein.
• Dies gilt nicht für Brandabschnitte und
Brandbekämpfungsabschnitte, die eine selbsttätige
Feuerlöschanlage haben.
• BA und BBA mit mehr als 5.000 m² müssen eine für
Feuerwehrfahrzeuge befahrbare Umfahrt haben
• Richtlinie Flächen für die Feuerwehr
• Kompendium unter
https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/
Kreisverwaltungsreferat/Branddirektion-
Muenchen/Einsatzvorbeugung/Feuerwehrzufahrt.ht
ml
19
5.4 unter der Geländeoberfläche
Kellergeschosse in feuerbeständige Abschnitte teilen
X
1. Erstes KG maximal 1.000 m²
2. Jedes weitere KG 5.00 m²
3. Bei Löschanlage oder lediglich Wasseraufbereitung:
x 3,5 fache
Abgleich Begriffe!
Oberirdische Geschosse - nicht mehr als 1 m unter www.quast.de
Geländeoberfläche
Betriebstechnische Einrichtungen (Pressenkeller, usw):
• maximale Größe wie Einbauten
• maximal 25 % der Fläche Gebäudeart: Pressenkeller mit
Schlingengrube und Haspel
Grundfläche: 509,63 m²
20
5.5 Einbauten
• Statt „Emporen und Galerien“ → „Einbauten“
?
• „Einbauten umfassen einzelne auf gleicher Höhe liegende,
begehbare Bauteile oberhalb von Decken von Geschossen
und Ebenen.“
• „Einbauten sind brandschutztechnisch nicht bemessen.“
− daher Begrenzung – MAXIMAL 25 %
• Tabelle 1: max. Grundfläche einzelner Einbauten
(Faktor F2 der „uralten IndBauRL 2000“)
22
5.6 Rettungswege Erläuterung
Länge RW:
• Abhängig Raumhöhe (kleiner 5m - größer 10m - Interpolation)
• bei einer mittleren lichten Höhe von bis zu 5 m in höchstens 35 m Entfernung,
• bei einer mittleren lichten Höhe von mindestens 10 m in höchstens 50 m Entfernung
• Alarmierungseinrichtung
• bei einer mittleren lichten Höhe von bis zu 5 m in höchstens 50 m Entfernung,
• bei einer mittleren lichten Höhe von mindestens 10 m in höchstens 70 m Entfernung
• Luftlinie (!) = Zirkelschlag
Lauflänge:
• Maximal das 1,5fache der RW-Länge
• Auf Einbauten (= nicht bemessene Bauteile):
• bei Brandbelastung in BBA <15 kWh/m² 50 m
• mit Alarmierungseinrichtung (Auslösung über BMA oder eine selbsttätige Feuerlöschanlage und einer
Handauslösung der Alarmierungseinrichtung), 35 m
• im Übrigen 25 m (Höhendifferenz = 2-facher Abzug) 23
5.6 Rettungswege Erläuterung
Einbau > 200 m²:
1. Nachweis der Entfernung (E) nach Abschnitt 5.6.5
2. Nachweis der Lauflänge (L) nach Abschnitt 5.6.5
Vordach Tiefe ≤ 15 m;
Vordach mindestens zweiseitig offen,
Entfernung (E) nach Abschnitt 5.6.5
24
5.7 Rauchableitung - Hintergrund
- Grundsätze zur Auslegung des § 14 MBO (Brandschutz) der Fachkommission Bauaufsicht
vom Oktober 2008 (DIBt Mitteilungen 1/2009)
- Anforderungen an die Rauchableitung nach Abschnitt 5.7 dienen der Unterstützung der
Brandbekämpfung (Innenangriff der Feuerwehr) und sind auf andere Schutzziele nicht
ausgerichtet.
- Anforderungen müssen unmittelbar ablesbar sein
- Entfall raucharme Schicht
- Einigung auf ein mögliches Szenario
- Einsprüche bei Einführung:
- „viel zu geringe Anforderungen“
- „viel zu hohe Anforderungen“
- „Die Anforderung ist insbesondere erfüllt, wenn…“
25
5.7 Rauchableitung – materielle Anforderungen
• > 200 m² - 1.600 m²
− 1% Öffnungen oberste Stelle / 2% Wände /
− Gleiche Größe an Zuluft; nicht mehr als 12 m²
• > 1.600 m²: natürliche Rauchabzugsanlagen
− Je 40 0m²: mind. 1,5m² aerodynamisch wirksam
− Je 400 m²: mind. 1 RA-Gerät
− Je 1.600 m² Fläche: Auslösegruppe
• Zuluft: mind. 12 m² freier Querschnitt
• Erhöhte Anforderungen an BBA mit Ebenen
− Summierung Flächen aller Ebenen im Dach
− < 5.000 m² Rauchabschnitt im BBA
26
5.8-5.9 Feuerlöschanlagen, BMA
maschinelle Rauchabzugsanlagen
• 10.000 m³/h pro 400 m²
• Jede weitere 400 m²: zusätzlich 5.000 m³/h
• max. 3 m/s Strömungsgeschwindigkeit Zuluft
automatische Feuerlöschanlagen
• Belüftungsanlage automatisch auf ENTLÜFTEN
• In K2 bis K3.4 (also mit BMA): beim Auslösen BMA
(z. B. bei Teilflächenschutz)
• Auf Automatik kann mit Zustimmung
BS-Dienststelle verzichtet werden
(„Feuerwehrmeinung“)
− denkbar: Entrauchungstableau 27
5.10-5.11 Verhinderung Brandausbreitung
• Brandwände und Trennung BBA
• 0,5 m über Dach
• Außenwände 1,0 m aus nichtbrennbaren Baustoffen
• Lichtdurchlässige Teilverglasungen in Feuerwiderstand wie Wände
• Feuerüberschlagsweg: 1,5 m auskragende Platte / Abstand Öffnungen
33
7 Brandbekämpfungsabschnitte mit Brandlastermittlung
• Brandlastermittlung DIN 18230-1
• Enge Abstimmung mit Normung
• Berechnung äquivalente Branddauer tä
• alle Flächen werden bewertet / gewichtet
• „Je höher, desto kleiner“
BA mit Geschossen
• Brandschottung wird belohnt
• Brandausbreitung wird bestraft
• Begriff „Geschoss“ unnötig
• Grundlage Umstellung im Jahr 2014: Ewige Diskussion:
„Wie viel Prozent der Grundfläche bilden ein Geschoss?“
i =2
• Höhenfaktor (Bezug = Angriff Feuerwehr):
Höhe über 5m 10m 15m 20m
Bezugnsiveau
Faktor FH 1,1 1,2 1,3 1,4
• Unterirdisch: Verdoppelung 35
7 Ausbreitungsfaktor
• Ausbreitungsfaktor FA
durch Bauteile mit
durch Bauteile
nichtbrennbaren
Öffnungen nach SKb3 Ohne Verschluss
Stoffen dicht
geschlossen
geschlossen
Faktor FA 0,4 0,7 1,7
• Erinnerung: Größte Fläche Faktor 1 (Referenzebene)
• Nichtbrennbar dicht geschlossen:
− maximal 10%,
− sonst Faktor 1,7
36
Zulässige bewertete Flächen
Sicherheits-
tä = 5 min 15 min 30 min 60 min 90 min
kategorie
= 5.019 m²
39
7 Beispiel #2
Variante FALL 2 sei im Beispiel nunmehr eine geschlossene Geschossdecke
gegenüber dem Niveau +5,0 m ausgebildet.
Abew =
= 3.996 m²
40
7 Beispiel #3
In einer weiteren Variation FALL 3 sei der Fußboden der unteren Ebene unterhalb des
Bezugsniveaus der Feuerwehr-Angriffswege.
Abew =
= 6.513 m² 41
Ergebnis Fallbeispiele #1 & #2
Die Bewertung ergibt sich im Abgleich zu Tabelle 5 des Kapitels 7.4 wie folgt:
- Im FALL 1: bewertete Fläche von 5.019 m² zulässig in Sicherheitskategorie K 1
(ohne brandschutztechnische Infrastruktur), bei Brandlastermittlung mit äquivalenter
Branddauer tä < 60 Minuten ergibt (Wert 6.000 m² > 5.019 m²).
Bei einer größeren ermittelten äquivalenten
Branddauer wäre die Fläche in
Sicherheitskategorie K 2 (also mit
Brandmeldeanlage) zulässig.
43
DIN 18230-1 Rechengang
44
Bewertete Brandlast
• Brandlastermittlung qR
Bewerte Brandlast qb in Bezug auf Grundfläche ABBA -> bewertete Brandbelastung qR:
45
Äquivalente Branddauer
• Brandlastermittlung qR
46
7.2.1 Brandsicherheitsklasse SKb3: hohe Anforderungen
a) Wände und Decken, die Brandbekämpfungsabschnitte zu den Seiten, nach oben und nach
Sicherheitsbeiwert γ
unten von anderen Brandbekämpfungsabschnitten trennen, Geschossdecken und Decken
von Ebenen;
b) Trennwände und Decken zur Abtrennung von Brandlasten nach DIN 18230-1 einschließlich
ihrer Tragwerke;
c) Tragende und aussteifende Bauteile, deren Versagen zum Einsturz der tragenden
Konstruktion (Tragwerk, Gesamtkonstruktion) oder der Konstruktion des Brandbekämpfungs-
abschnitts führen kann;
d) Lüftungsleitungen und dergleichen, die Brandbekämpfungsabschnitte überbrücken,
einschließlich Brandschutzklappen;
e) Installationsschächte und -kanäle, die Brandbekämpfungsabschnitte überbrücken;
f) Feuerschutzabschlüsse, Rohrabschottungen, Kabelabschottungen und dergleichen in
Bauteilen, die Brandbekämpfungsabschnitte trennen;
g) Stützkonstruktion von Behältern mit < 1.
7.2.2 Brandsicherheitsklasse SKb2: mittlere Anforderungen
a) Bauteile, deren Versagen nicht zum Einsturz der tragenden Konstruktion (Tragwerk,
Gesamtkonstruktion) oder der Konstruktion des Brandbekämpfungsabschnitts führen kann,
wie nicht aussteifende Decken von Ebenen; dies gilt nicht für raumabschließende Bauteile
wie Geschossdecken und Trennwände;
b) Bauteile des Dachtragwerkes, deren Versagen zum Einsturz der übrigen
Dachkonstruktion des Brandbekämpfungsabschnitts führen kann, einschließlich ihrer
Unterstützungen; dies gilt nicht für Bauteile des Dachtragwerks, wenn ihr Versagen zum
Einsturz der tragenden Konstruktion oder der Konstruktion des Brandbekämpfungsabschnitts
führt;
c) Lüftungsleitungen und dergleichen, die Bauteile mit geforderter Feuerwiderstandsfähigkeit
überbrücken, einschließlich Brandschutzklappen;
d) Installationsschächte und -kanäle, die Bauteile mit geforderter Feuerwiderstandsfähigkeit
überbrücken;
e) Feuerschutzabschlüsse, Rohrabschottungen, Kabelabschottungen und dergleichen in
trennenden Bauteilen mit geforderter Feuerwiderstandsfähigkeit.
7.2.3 Brandsicherheitsklasse SKb1
Entsprechend ihrer brandschutztechnischen Bedeutung werden an Bauteile des
Dachtragwerkes, sofern das Versagen einzelner Bauteile nicht zum Einsturz der übrigen
Dachkonstruktion des Brandbekämpfungsabschnitts führt, geringe Anforderungen gestellt.
47
Zusatzbeiwert αL
Berücksichtigung Werkfeuerwehr und
brandschutztechnische Infrastruktur
• Erwartung, dass Werkfeuerwehr
innerhalb des 5 min Zeitfensters den
Brand eingrenzt und Bauteile seltener
einem Brand ausgesetzt warden, die
zu Versagen führen
• Werte sind de facto geraten
https://www.facebook.com/brandweetjes/videos/596476648266083 48
Wärmeabzugsflächen Anhang 2
www.fvlr.de FVLR Heft 19
Folgende Flächen dürfen ohne weiteren Nachweis als Wärmeabzugsflächen angesetzt werden:
• Ständig vorhandene Flächen von Öffnungen im Dachbereich oder in Wandbereichen, die ins Freie führen
• Flächen von Rauch- und Wärmeabzugsgeräten nach DIN EN 12101-2
• Flächen von Toren, Türen und Lüftungseinrichtungen, die ins Freie führen und die von außen ohne Gewaltanwendung
geöffnet werden können; dazu reichen betriebliche / organisatorische Maßnahmen
• Flächen von Öffnungen mit Abschlüssen oder Einrichtungen aus Kunststoffen mit einer Schmelztemperatur ≤ 300 °C
• Flächen von Öffnungen mit Verglasungen, die bei Brandeinwirkung ganz oder teilweise zerstört werden, wie:
• Verglasungen mit Einfach-Fensterglas
• Verglasungen mit handelsüblichem Zweischeibenisolierglas
• Flächen von Öffnungen, die mit Materialien abgedeckt oder verschlossen sind, die bei Brandeinwirkung zerstört werden
• Als Wärmeabzugsfläche gilt jeweils:
• die lichte freiwerdende Öffnung
• bei Rauch- und Wärmeabzugsgeräten die geometrisch freie Fläche der Eintrittsöffnung
• bei nach DIN 18232-4 geprüften Wärmeabzügen die jeweils bei der Prüfung festgestellte Wärmeabzugsfläche
• in anderen Fällen vereinfacht auch 85 % der Fläche, die sich aus den Rohbaumaßen ergibt 49
KEINE Wärmeabzugsflächen Anhang 2
Verglasungen, deren Zerstörung im Brandfall nicht zu
erwarten ist oder die im Brandfall nicht
geöffnet werden können, wie z. B.:
• Brandschutzverglasungen
• Angriffshemmende Verglasungen
• Verglasungen mit Drahtglas
• Verbundsicherheitsglas
• Dreischeibenisolierglas
dürfen nicht angerechnet werden.
53
8 zusätzliche Bauvorlagen
Die Bauvorlagen müssen, soweit erforderlich, zusätzlich zu § 11 Abs. 1 MBauVorlV* folgende Angaben
erhalten:
• zur Zuordnung des Industriebaus zu den Sicherheitskategorien
• über das gewählte Verfahren nach Abschnitt 6, 7 oder Anhang 1
• zur Gebäudefunkanlage
• Lagerbereiche unter Vordächern, vor Außenwänden und auf Freiflächen
beim Nachweis nach Abschnitt 6
• zur Größe der Brandabschnitte, Flächen und Lage von Einbauten in den Geschossen, Lage der
Brandwände und zu den Freiflächen nach 6.4.1
beim Nachweis nach Abschnitt 7
• zur Berechnung nach DIN 18230-1 mit den Unterlagen zur Dokumentation mit den festgelegten
Eingangsparametern, insbesondere der rechnerischen Brandbelastung nach DIN 18230-1
• Größe der Brandbekämpfungsabschnitte, Höhenlage und Flächen der Ebenen, Fläche und Lage von
Einbauten innerhalb der Brandbekämpfungsabschnitte
54
9 Pflichten des Betreibers
Änderungen der brandschutztechnischen Infrastruktur sowie eine Erhöhung der Brandlast erfordern eine
Überprüfung des Brandschutzkonzeptes.
Ergibt sich daraus eine niedrigere Sicherheitskategorie, eine höhere äquivalente Branddauer tä oder
eine höhere rechnerisch erforderliche Feuerwiderstandsdauer erf tF, so liegt eine Nutzungsänderung
vor. Solche Nutzungsänderungen bedürfen dann eines Bauantrages und einer Baugenehmigung, wenn sich
aus ihnen höhere Anforderungen ergeben. Dies gilt auch bei Änderungen und Ergänzungen des
Brandschutzkonzeptes nach Erteilung der Baugenehmigung.
55
Anhang 1:
DIN 18009-1:2016-09
56
Ausblick: DIN 18009-1 & Logistiklager „K4plus“
www.bvfa.de www.bilan.ch
57
Ausblick: DIN 18009-1 & Logistiklager „K4plus“
http://lakesideindustries.com/amazon-fulfillment-center/
58
Ausblick? DIN 18009-1 & Logistiklager „K4plus“
• Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmaß
• K4 = Eintrittswahrscheinlichkeit reduziert durch Löschanlage und Feuerwehr
• Schadensausmaß: größere Halle = größeres Ausmaß
• Idee: Videofrüherkennung: < 1 min
• X-fach größere Flächen als in K4 ermöglichen
• ABER: größere Hallen auch größere Entwicklungszeit Feuerwehr
Brandschutzingenieurwesen
BRANDSZENARIEN /
BEMESSUNGSBRÄNDE I
2
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
• Brennstoff
• Wärme
• Sauerstoff
Brennstoff
• Zündenergie
http://www.esa.int
5
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
• Wärmeleitung
• Wärmeströmung
• Wärmestrahlung
hybridmedic.blogspot.com
6
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Wärmeleitung (Konduktion)
• Wärmetransport in Festkörpern und „ruhenden Flüssigkeiten“
• Übertragung durch Molekülschwingungen und Leitelektronen
• stationär, instationär
stationär:
(T2 − T1 )
qɺl′′ = λ ⋅
d
instationär:
∂ 2T
qɺl′′ = λ ⋅ 2
∂x
∂T ∂T λ ∂ 2T
qɺl′′ = ρ ⋅ c p ⋅ = ⋅ 2
∂t ∂t ρ ⋅ c p ∂x
– Wärmestromdichte aus Wärmeleitung [W/m²]; λ - Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]; cp – spezifische Wärmekapazität [J/(kgK)]; ρ - Rohdichte
[kg/m³]; T – Temperatur [K oder °C]; d – Bauteildicke [m]; t – Zeit [s]
7
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Wärmeströmung (Konvektion)
• Wärmetransport in bewegten Flüssigkeiten oder Gasen
• Übertragung zwischen Festkörper und bewegten Fluid – Grenzschicht
• Wärmeübergangskoeffizient α abhängig von:
Fluid- und Oberflächeneigenschaften sowie äußere Einwirkung
• erzwungene -, freie Konvektion
qɺc'' = α c ⋅ (T f − Ts )
α c ⋅ L0
Nu =
λf
SFPE fire protection handbook 3rd edition
α c ⋅ L0
Nu =
λf
ETK 25 4 9
HC 50 4 9
Brandmodell 35
qɺr'' = ε ⋅ σ ⋅ T 4
1 cosβ1 ⋅ cosβ2
ϕ12 = ⋅∫∫
π ⋅ A 1 A1 A2 s2
⋅ dA1 ⋅ dA2
– Wärmestromdichte aus Wärmestrahlung [W/m²]; Q12 – Wärmestrom [W]; ε – Emissionszahl [-]; σ - Stefan-Boltzmann-Konstante 5,67 ⋅ 10-8 [W/(m² K4)];
T1 Absoluttemperatur Strahler [K]; T2 Absoluttemperatur Empfänger [K]; A – Fläche [m²]; ϕ12 – Einstrahlzahl [-]; C12 – Strahlungsaustauschzahl [W/m²K4]
10
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
ε f = (1 − e−κ ⋅S ) s
ε [-]
Flamme (EC1) 1
Ruß 0,96
Baustoff (EC 1) 0,8
Beton (EC2) 0,7
Stahl (EC3) 0,7 (Baustahl) ; 0,4 (nichtrost. Stahl)
εf – Emissionszahl Flamme [-]; κs – Absorptionskoeffizient Ruß [m-1]; s – Ausdehnung der Gasschicht [m]
11
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Flashover
Temperatur [°C]
1000
Entzündung
20
Zeit
Menschliches Brandfrühbekämpfung
Brand vermeiden Tod
Verhalten (Feuerlöscher), Flucht
Rauchmelder,
Rauchmelder, Feuer- und Flammenaustritt nach Außen
Erkennung Wärmemelder, manuelle
Gasmelder durch Öffnungen
Auslösung
Löschen per
Aktive Sprinkleranlage oder
-------- Kontrolle durch die Feuerwehr
Maßnahmen Feuerwehr.
Rauchkontrolle
Passive Wahl des Entzündbarkeit, Feuerwiderstand (Raumabschluss und
Maßnahmen Baustoffes Brandausbreitung Tragfähigkeit
12
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Brandbelastung Menge
Temperatur
Anordnung
Brandverlauf Luftzufuhr
Raumgeometrie
Dauer
Wärmeverlust Öffnungen
Bauart
13
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Raumbrandversuch
14
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Raumbrandversuch
Raumbrandversuch
Raumbrandversuch
Raumbrandversuch
Raumbrandversuch
Raumbrandversuch
Brandverlauf / Brandmodell
• Entstehungsbrand
örtlich begrenzt (maximal 1 m²), beginnende Schichtung des Rauchs über die Raumhöhe, Heißgase
unterhalb der Decke < 200°C, kein Rauchaustritt aus dem Raum, Energiefreisetzung < 0,5 MW
• Entwickelnder Brand
räumliche Ausdehnung größer als 1 m², Flammen unter der Decke, Heißgasschicht 200 – 350°C
(lokal 500°C) Austritt von Rauch aus dem Brandraum, Energieabgabe 0,8 - 1,5 MW,
• Vollbrand
vollständig Flammenausbreitung im Raum, flächige Beanspruchung der raumabschließenden
Bauteile, Temperaturen 600 - 1000°C , Flammenaustritt aus dem Raum (Flur oder Fassade)
Energieabgabe ca. 4 – 6 MW im Raum, 1 – 2 MW außerhalb des Raumes
21
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Brandtemperatur:
Temperatur der bei der
Verbrennung freiwerdenden
Wärme
Zündtemperatur:
(TZ) Punkt der Selbstentzündung an der Luft, keine Zündquelle
Brennpunkt:
selbständiges weiterbrennen nach Entflammung
Flammpunkt:
(TFP) erstes Aufflammen des Gas-Luft-Gemisches bei Anwesenheit
einer Zündflamme, ohne weiterbrennen
22
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
π (Tig − T0 ) 2
„thermally thick“ tig = ⋅ λ ⋅ ρ ⋅ c p ⋅
4 (qɺe′′ − qɺcrit
′′ ) 2
(Tig − T0 )
„thermally thin“ tig = d ⋅ ρ ⋅ c p ⋅
(qɺe′′ − qɺcrit
′′ )
– einwirkende Wärmestromdichte [W/m²]; – kritische Wärmestromdichte [W/m²]; Tig – Temperatur Entzündung [°C]; T0 – Umgebungstemperatur
[°C]; λ - Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]; cp – spezifische Wärmekapazität [J/(kgK)]; ρ - Rohdichte [kg/m³]; d – Bauteildicke [m]; tig – Zeit zur Entzündung [s]
24
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Drysdale An introduction to fire dynamics SFPE fire protection handbook 3rd edition
Table 6.8 Figure 3-4.3
25
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Brandlastgesteuert
Mittelwert der Temperaturen unter der Decke im Brandraum
Brandlast: 1200
1000
• 475 kg Normbrandholz
• ausreichende 800
Temperatur [ °C ]
Sauerstoffzufuhr 600
400
200
0
0 10 20 30 40 50 60
Zeit [min]
ETK MW Decke
Ventilationsgesteuert
• Sauerstoffunterversorgung
800
• Kohlenmonoxidüberschuss
700
Tem peratur in °C
400
Öffnung des Fensters in der 27.
300 Minute
200
100
0
0 5 10 15 20 25 30
Zeit in min
MW - Decke
Bemessungsbrand
Der Bemessungsbrand (Design fire) ist die quantitative
Beschreibung des möglichen zeitlichen Brandverlaufs in
Form von zeitabhängigen, spezifischen Parametern
- Wärmefreisetzungsrate
- Rauchpotential
- Brandausbreitungsgeschw.
• Normative Bemessungsbrände
- SBI-Test (EN 13823)
- Brandschachttest
(DIN 4102-1, DIN 4102-15)
- Brennkasten (DIN 4102-1,
DIN 50050)
- Cone Kalorimeter
29
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Grundlage:
verschiedene Brandausbreitungsgeschwindigkeiten
= α ⋅ t2 Brand α = 1,055/tα2
= (tBrand / tα)²
- Wärmefreisetzungsrate [kW]
- Anstieg der Wärmefreisetzungsrate [kW/s2] Quelle: vfdb
tg
tα
Arbeitsbeispiel
34
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Wärmefreisetzung
Bsp.:
Bestimmen sie die Wärmefreisetzung in einem Büroraum mit 260 kg
Einrichtungsgegenständen? Der mittlere Heizwert der Mischbrandlast darf zu 20
MJ/kg angenommen werden. Die maximale Wärmefreisetzung ist mit 9 MW
anzunehmen.
Wärmefreisetzung
Bsp.:
Bestimmen sie die Wärmefreisetzung in einem Büroraum mit 260kg
Einrichtungsgegenständen? Der mittlere Heizwert der Mischbrandlast darf zu 20
MJ/kg angenommen werden. Die maximale Wärmefreisetzung ist mit 9 MW
anzunehmen.
Wärmefreisetzung (MW)
Q1 = t1 · Qp/3 = 876 s · 9 MW / 3 = 2629 MJ
Q2 = Qfi - Q1 = 5200 MJ – 2629 MJ = 2571 MJ
∆t2 = E2/Qp = 2571 MJ / 9 MW = 285 s
t2 = 876 s + 285 s = 1161 s
36
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Arbeitsbeispiel
38
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Brandausbreitung
Bsp.:
Gegeben sei eine kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von 3 m auf der eine
Brandlast aus Holz und Plastik (30 kg/m²) gelagert wird. Es wird angenommen, dass
sich in der Mitte dieser Fläche ein Brand mit einer Geschwindigkeit von 0,25 m/min in
alle Richtungen ausbreitet.
a) Wann ist mit der maximalen Wärmefreisetzung zu rechnen?
b) Wie groß kann die Wärmefreisetzung angenommen werden?
c) Welche Branddauer erwarten Sie?
39
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Brandausbreitung
a) = · ·
· (3 )
= = 4 = 6 min = 360
· · (0,25 /min)
c) Zu erwartende Branddauer:
" ,8 9∗(: )² =>
3 = ∗ ∗ ∆7 33 = 30 . ∗ ∗ 20 = 4241 2?
< ,8
EFG H IJK · EIJK /: < <M =>H:NO · O,:P =-/:
@A B CD = = = 11040
EIJK O,:P =-
- einsetzende Löschmaßnahmen
Plume - Modell
Modellierung von Plume:
L
D
L – mittlere Flammenlänge, D – Durchmesser, Q* - dimensionslose Energiefreisetzung Quelle: Enclosure Fire Dynamics; Karlsson / Quintiere
43
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Plume - Modell
• Idealisierte Plume setzen punktförmigen Wärmequelle
und gleichmäßiges Strömungsprofil voraus Quelle: Enclosure Fire
Dynamics; Karlsson /
Quintiere
Plume - Modell
Heskestad:
5/3
Qɺ c2 / 5
∆T = 25 ⋅ [°C ]
z − z0
Quelle: Enclosure Fire Dynamics; Karlsson / Quintiere
1/ 3
Q
ɺ für z > L :
u0 = 1,0 ⋅ c [m / s]
z − z0 mɺ p = 0,071⋅ Qɺ c1/ 3 ⋅ ( z − z0 )5 / 3 + 1,92 ⋅103 ⋅ Qɺ c [kg / s]
Plume - Modell
McCaffrey:
2 2 η−1
κ z
Quelle: Enclosure Fire
∆T = ⋅ 2 / 5 ⋅ T∞ [K ] Dynamics; Karlsson /
0,9 ⋅ 2g ɺ
Qc
Quintiere
η
z ɺ 1/ 5
u0 = κ ⋅ ɺ 2 / 5 ⋅ Q [m / s]
Qc
R – aufsteigende Masse an Rauch [kg/s]; ∆T – Temperaturanstieg im Plume [°C] Quelle: vfdb 2009
46
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Arbeitsbeispiel
49
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
ɺ =m
Q ɺ g ⋅ c p (Tg − Ta ) + hk ⋅ A t (Tg − Ta )
1/ 3
ɺ2
Q
∆T = 6,85 ⋅
A H h A
O O k t
ɺ = 610 ⋅ (h ⋅ A ⋅ A ⋅ H )1/ 2
Q Quelle: Enclosure Fire Dynamics; Karlsson / Quintiere
fo k t o o
- Wärmefreisetzungsrate [kW]; 8 – Masseverlust durch Öffnung [kg/s]; cp – spezifische Wärmekapazität [kJ/(kgK)]; hk – Wärmeaufnahmekoeffizient;
At – gesamte Umfassungsfläche [m²]; AO – Fensterfläche [m²]; HO – Fensterhöhe [m]; Tg – Heißgastemperatur [°C]; T0 – Temperatur Kaltgasschicht [°C]
52
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
• Ventilationsfaktor = Ao√ Ho
• Öffnungsfaktor = Ao√ Ho/At
[m²]
[m]
Wärmeeindringzahl λρcp α
δ2
tp =
4α
λρc p
t < tp hk =
t
λ
t ≥ tp hk = Quelle: Grundlage Ingenieurmethoden im Brandschutz; Schneider
Quelle: Enclosure Fire Dynamics;
δ Karlsson / Quintiere
δ – mittlere Bauteildicke [m], tp – Zeit ab dem statischer Zustand erreicht wird, hk – Wärmeaufnahmekoeffizient [kW/m²K]
53
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Arbeitsbeispiel
54
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Pre flash-over
Welche Energiefreisetzung ist für das Erreichen von flash over Bedingungen
notwendig, in einem Raum B x L x H = 6,0m x 4,0m x 2,6m mit einer Fensteröffnung
von 2,0m x 2,0m?
Die Umgebungsbauteile bestehen aus 15 cm Leichtbeton.
Pre flash-over
Fläche der Umfassungsbauteile:
= 2 ∗ (B ∗ H + B ∗ L + H ∗ L) Qɺ fo = 0,007 ⋅ At + 0,378 ⋅ Ao ⋅ H o [ MW ]
Pre flash-over
Für die weitere Betrachtung werden exemplarisch zwei Flash-over-Zeipunkte gewählt:
Anmerkung: üblicherweise kann in Wohnräumen nach ca. 5-12 Minuten Brandentwicklung mit
Flashover Bedingungen gerechnet werden.
M= 5 min
x·y· z O,MU- ⁄ ·UOO,8⁄ [ ·MOOO >/,8 {|
ℎ, = = = 0,0158
_ :OO }.
O,U
3A = 610 · ℎ, · · O · 7 O
O,U
3A = 610 · 0,0158 · 100 · 4 ∗ 2 = 1,821
= 12 min
x·y· z O,MU-/ ·UOO,8/ ³·MOOO>/,8 {|
ℎ, = = = 0,0102
. NOO }.
O,U
3A = 610 · ℎ, · · O · 7 O
O,U
3A = 610 · 0,0102 · 100 · 4 ∗ 2 = 1,421
57
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Vorlesung Brandschutzingenieurwesen Technische Universität München
Pre flash-over
Ein Brand, der sich schnell ausbreitet, benötigt eine Energiefreisetzung von ≈ 1,8 MW, um
einen Flash-over in diesem Raum zu erzeugen.
Ein Brand, der sich langsamer ausbreitet, benötigt eine Energiefreisetzung von ≈ 1,4 MW, um
einen Flash-over in diesem Raum zu erzeugen.
Mit zunehmender Zeitdauer nehmen die Wärmeverlust durch die Umfassungsbauteile ab,
wodurch die notwendige Energiefreisetzung zum Erreichen von Flash-over Bedingungen
abnimmt.
Pre flash-over
einwirkende Wärmestromdichte beim Flash-over:
•• -
= ‚ ∗ ƒ ∗ „ ∗ WM < − W <
[ . ]
mit „ = 5,67 ∗ 10HP 1/ ²… < (Stefan-Boltzmann-Konstante)
• Unterscheidung in:
- Bemessungsbrände ohne Betrachtung der Brandparameter
- Bemessungsbrände mit Berücksichtigung der spezifischen Einflussparameter
Brandschutzingenieurwesen
Brandszenarien/ Bemessungsbrände II
• Brandverlauf Modellbetrachtung
(Zonenmodell)
• Unterscheidung in:
- Bemessungsbrände ohne Betrachtung der Brandparameter
- Bemessungsbrände mit Berücksichtigung der spezifischen
Einflussparameter
1400
1300
1200 RWS - Kurve
1100 Hydrocarbonkurve
1000
900
Temperatur [°C]
ETK
800
700 Außenbrandkurve
600
500
400
Schwelbrandkurve
300
ZTV ING - EBA - Kurve
200 Kurve
100
0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
Zeit [min]
Quelle: MFPA
• ventilationsgesteuert - brandlastgesteuert
Experimentell:
𝑚ሶ 𝑓 = 0,092 ∙ 𝐴𝑂 ∙ 𝐻𝑂 [kg/s]
𝑄ሶ = 𝑚ሶ 𝑓 ∙ ∆𝐻𝑐 ∙ 𝜒 [MW]
Quelle: Drysdale Figure 10.2
𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟 𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟
<𝑟 >𝑟 [kg/s]
𝑚ሶ 𝑓 𝑚ሶ 𝑓
𝜌 ∙ 𝑔 ∙ 𝐴𝑂 ∙ 𝐻𝑂 𝜌 ∙ 𝑔 ∙ 𝐴𝑂 ∙ 𝐻𝑂
< 0,235 > 0,29
𝐴𝑓𝑢𝑒𝑙 𝐴𝑓𝑢𝑒𝑙
ℎሶ 𝑐 − ℎሶ 𝑙 + ℎሶ 0 + ℎሶ 𝑤 + ℎሶ 𝑔 + ℎሶ 𝑠 = 0
𝑚ሶ 𝑔 − 𝑚ሶ 𝑙 + 𝑅ሶ = 0
Keine Berücksichtigung:
- Verbrennung außerhalb des Raumes
- Flammentemperatur
außen 𝑝2 = 𝑝0 − 𝜌0 ∙ 𝑔 ∙ 𝑦
𝑝1 𝑣12 𝑝2 𝑣22
+ = +
𝜌1 2 𝜌2 2
Geschwindigkeit des ausströmenden Gases
auf dem Stromfaden in der Höhe y
1
2 ∙ 𝜌0 − 𝜌𝐹 ∙ 𝑔 ∙ 𝑦 2
𝑣𝐹 =
𝜌𝐹
Geschwindigkeit in Brandraum einströmende
Frischluftmenge
1
2 ∙ 𝜌𝐹 − 𝜌0 ∙ 𝑔 ∙ 𝑦 2
𝑣0 =
𝜌0 Quelle: Drysdale Figure 10.4
𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟 = 𝐶𝑑 ∙ 𝑊 ∙ 𝜌0 න 𝑣0 ∙ 𝑑𝑦 [kg/s]
−ℎ0
Ausströmende Rauchgase
ℎ𝐹
𝑚ሶ 𝐹 = 𝐶𝑑 ∙ 𝑊 ∙ 𝜌𝐹 න 𝑣𝐹 ∙ 𝑑𝑦
0
𝐶𝑑 - Kontraktionskoeffizient
𝑊 - Fensterbreite
𝑟 𝑟
1 𝑘𝑔 𝐵𝑟𝑒𝑛𝑛𝑠𝑡𝑜𝑓𝑓 + 𝑘𝑔 𝐿𝑢𝑓𝑡 → 1 + 𝑘𝑔 (𝑉𝑒𝑟𝑏𝑟𝑒𝑛𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑝𝑟𝑜𝑑𝑢𝑘𝑡𝑒
𝜙 𝜙
∆𝐻𝑐 = ∆𝐻𝑎𝑖𝑟 ∙ 𝑟
Frischluftzufuhr
1
2
2 𝜌0 − 𝜌𝐹 3
𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟 = ∙ 𝐶𝑑 ∙ 𝑊 ∙ 𝜌0 ∙ 2 ∙ 𝑔 ∙ ∙ ℎ0 2
3 𝜌0
Rauchgasabfuhr
1
2
2 𝜌0 − 𝜌𝐹 3
𝑚ሶ 𝐹 = ∙ 𝐶𝑑 ∙ 𝑊 ∙ 𝜌𝐹 ∙ 2 ∙ 𝑔 ∙ ∙ ℎ𝐹 2
3 𝜌𝐹
Massenstrom
1
𝜌0 − 𝜌𝐹 2
2 𝜌0
𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟 ≈ ∙ 𝐴𝑂 ∙ 𝐻𝑂 ∙ 𝐶𝑑 ∙ 𝜌0 ∙ 2𝑔 ∙
3 1 3
𝜌0 3
1+
𝜌𝐹
𝑚ሶ 𝑎𝑖𝑟
𝑄ሶ = ∙ ∆𝐻𝑐 ∙ 𝜒 = 𝑚ሶ 𝐹 ∙ ∆𝐻𝑐 ∙ 𝜒 [MW]
𝑟
Brandlastgesteuert
∆𝐻𝑐
𝑄ሶ = 𝑞ሶ ′′ ∙ 𝐴𝑓 ∙ [MW]
𝐿𝑣
Spezifizierung
ℎሶ 0 = 𝐴𝑤 ∙ 𝜎 ∙ 𝜀 ∙ 𝜑 ∙ 𝑇𝑔 4 − 𝑇0 4
1 𝜆 ∙ 𝜌 ∙ 𝑐𝑝
ℎሶ 𝑤 = 𝑞ሶ 𝑖 = ∙ ∙ 𝑇𝑔 − 𝑇0 𝑡>0
𝜋 𝑡
𝜆 - Wärmeleitung in W/mK
𝜌 - Dichte in kg/m3
𝑐𝑝 - Wärmekapazität J/kgK
𝑡 - Zeit in s
𝑇𝑔 - Temperatur Brandgase
𝑇0 - Ausgangstemperatur in °C
𝑑𝑇𝑔
ℎሶ 𝑔 = 𝜌𝑔 ∙ 𝑉𝑔 ∙ 𝑐𝑝𝑔 ∙
𝑑𝑡
Vereinfachte Naturbrandmodelle
berücksichtigen:
Brandlastdichte, Ventilationsverhältnisse,
Brandraumgeometrie und thermische Eigenschaften der Umfassungsbauteile
Typ A:
Massivbau
Arbeitsbeispiel
a) Raumabschließenden Bauteile
aus Mauerwerk
b) Raumabschließenden Bauteile
aus Leichtbeton
1200 °C
Mit 1100 °C
𝑡∗ = t ∙ Γ
1000 °C Opening factor ; fuel load
O [m0.5] ; qf,k
900 °C [MJ/m²]
.034 ; 500
2 800 °C
𝑂 .034 ; 950
temperature [°C]
200 °C
100 °C
0 °C
! Nicht zugelassen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
σ 𝑀𝑘,𝑖 ∙ 𝐻𝑐,𝑖 ∙ 𝜒𝑖 ∙ 𝜓𝑖
𝑞𝑓,𝑑 = 𝜒 ∙ 𝛾𝑓𝑖,𝑞 ∙ 𝑞𝑓,𝑘 𝑞𝑓,𝑑 = ∙ 𝛾𝑓𝑖,𝑞
𝐴𝑓
𝛾𝑓𝑖,𝑞 - Teilsicherheitsbeiwert
𝜒 - Verbrennungseffektivität
𝑀𝑘,𝑖 - Menge Brennstoff [kg]
𝜓 - Berücksichtigung
geschützter Brandlast
𝐴𝑓 - Grundfläche Brandraum
𝑄𝑚𝑎𝑥,𝑣 = 1,21 ∙ 𝐴𝑊 ∙ ℎ𝑊
• (brandlastgesteuert)
Parametrische
Darstellung
von Raumbränden
Ablaufschema DIN 1991-1-2 NA
Anwendungsbeispiel
Bürogebäude
1,50 2,50
5,0 5 4 3 2 1
1,5 TH
3,5
40,0
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Bemessung für Brandzelle 3
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Energiefreisetzungsrate
𝑄𝑚𝑎𝑥 = 1,82 𝑀𝑊
Fiktive Brandlast
𝑀𝐽
𝑄 = 𝑞 ∙ 𝐴𝑓 = 1300 2 ∙ 12,5𝑚2 = 16250 𝑀𝐽
𝑚
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Energiefreisetzungsrate Zeitpunkt t1
2
𝑡
𝑄=
𝑡𝑔
2
𝑡
𝑄 𝑡 = 𝑄0 ∙
𝑡𝑔
𝑡1 𝑡1 2
𝑡 𝑡1 3 4053
𝑄1 = න 𝑄 𝑡 ∙ 𝑑𝑡 = න 𝑑𝑡 = = = 246 𝑀𝐽
𝑡𝑔 3 ∙ 𝑡𝑔 2 3 ∙ 3002
0 0
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Energiefreisetzungsrate zum Zeitpunkt t2 und t3 für q = 1300 MJ/m²
𝑄2 11129
∆𝑡2 = = = 6115 𝑠 → 𝑡2 = 6520 𝑠 ~109 𝑚𝑖𝑛
𝑄𝑚𝑎𝑥 1,82
2 ∙ 𝑄3 2 ∙ 4875
∆𝑡3 = = = 5357 𝑠 → 𝑡3 = 11877 𝑠 ~198 𝑚𝑖𝑛
𝑄𝑚𝑎𝑥 1,82
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Energiefreisetzungsrate zum Zeitpunkt t2 und t3 für q = 576 MJ/m2
𝑄2,576 4794
∆𝑡2,576 = = = 2634 𝑠 → 𝑡2 = 3039 𝑠 ~51 𝑚𝑖𝑛
𝑄𝑚𝑎𝑥 1,82
2 ∙ 𝑄3,576 2 ∙ 2160
∆𝑡3,576 = = = 2374 𝑠 → 𝑡3 = 5413 𝑠 ~ 90 𝑚𝑖𝑛
𝑄𝑚𝑎𝑥 1,82
Anwendungsbeispiel
Risikogerechte Bemessung Bürogebäude
Brandraumtemperaturen für einen ventilationsgesteuerten Brand für q = 1300 MJ/m²:
Mit:
1 𝐴𝑓
= = 44,67 𝑚−1/2 𝑏 = 1500 𝐽/ 𝑚2 𝑠 0,5 𝐾
𝑂 𝐴𝑊 ∙ ℎ𝑊
1
𝑇1 = −8,75 ∙ − 0,1𝑏 + 1175 = 634 °𝐶
𝑂
1
𝑇2 = 0,004 ∙ 𝑏 − 17 ∙ − 0,4 ∙ 𝑏 + 2175 = 1084 °𝐶 ≤ 1345 °𝐶
𝑂
1
𝑇3 = −5,0 ∙ − 0,16 ∙ 𝑏 + 1060 = 597 °𝐶
𝑂
Anwendungsbeispiel
𝑡2,576 − 𝑡1
𝑇2,576 = 𝑇2 − 𝑇1 ∙ + 𝑇1
𝑡2 − 𝑡1
3039 − 405
𝑇2,576 = 1084 − 634 ∙ + 634 = 930 °𝐶
6520 − 405
𝑇3 𝑡3,576
𝑇3,576 = 𝑡3 ∙ log10
log10 60 + 1
60 + 1
597 5413
𝑇3,576 = ∙ log10 = 509 °𝐶
11877 60 + 1
log10
60 + 1
Anwendungsbeispiel
Energiefreisetzungsrate und Brandtemperatur
1084
1000 2,5
Energiefreisetzungsrate Q [MW]
930
Brandtemperatur T [°C]
800 2,0
1,82
634
597 600 1,5
509
400 1,0
t2,576 t3,576
200 0,5
t1 t2 t3
0
20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220
7 51 90 109 198
Branddauer t [min]
Brandschutzingenieurwesen | Brandszenarien Bemessungsbrände II 40
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
TUM School of Engineering and Design
Technische Universität München
Brandsimulationsmodelle
Zielsetzung/Fragestellung:
• Berechnung von Brandaus-, Rauchausbreitung, Verbrennungsprozessen,
Gaskonzentrationen (Rauchzusammensetzung), Sichtweiten, Temperatur-verteilung,
Wärmeübergangsvorgängen (Wärmeleitung, Strahlung, Konvektion ),
Bauteilbeanspruchung,… zur Beurteilung des Brandverhaltens von Baustoffen,
Bauteilen, Dimensionierung von Detektoren, Entrauchung und Brandbekämpfung
sowie der Gefahr für Personen.
Kenntnis:
• Geometriebedingungen,
• Bauteilaufbau, - Eigenschaften
• Art der Brandlast, Zusammensetzung,
Reaktionsverhalten
• Personendichte, toxische Gaswirkung
• …
Brandsimulationsmodelle
Drei Gruppen von mathematischen (deterministisch) Modellen:
Quelle: vfdb
Brandsimulationsmodelle
Zonenmodelle:
Feldmodelle:
Brandsimulationsmodelle Übersicht
Brandsimulationsmodelle Eingangsgröße
Energiefreisetzung:
Q max
1 2 3
~ 0.7 Q fi
Q fi
Q fo
Brandsimulationsmodelle
Beschreibung des Versuchsraumes:
Abmessungen: 3.1 m x 6.6 m x 2.6 m
Fensteröffnung 1.5 m x 1.5 m, Brüstungshöhe 0.7 m
Türe zum Flur 0.8 m x 2.0 m
Fenster während des gesamten Versuchs offen
Türe geschlossen
Möbelstücke werden durch Matratze und Holzpaletten nachgeahmt
Mobile Brandlast 255 MJ/m²
Brandsimulationsmodelle
DIN EN 1991-1-2 NA
50
Technische Universität München
Brandschutzingenieurwesen
BRANDSCHUTZTECHNISCHE
NACHWEISE VON BAUTEILEN UND
TRAGWERKEN
Technische Universität München
Brandentstehungswahrscheinlichkeit
baustoffunabhängig!
Quelle: Brandschutzatlas
2
Technische Universität München
3
Technische Universität München
Einwirkung / Widerstand
tragende und raumabschließende Bauteile
Einwirkung:
• thermische Beanspruchung
Normbrandkurve (ETK)
Naturbrand
parametrische Brandbeanspruchung
• ein-/ mehrseitig
• mechanische Beanspruchung
• Überdruckbedingungen – Rauch
4
Technische Universität München
Quelle: MFPA
Verlauf Schadensfeuer
5
Technische Universität München
Normbrandbeanspruchung
Anwendung der Ingenieurmethoden im
1400 Brandschutz
1300
1100 Hydrocarbonkurve
1000
900
ETK
Temperatur [°C]
800
700 Außenbrandkurve
600
500
400
Schwelbrandkurve
300
ZTV ING - Kurve EBA - Kurve
200
100
0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
Zeit [min]
6
Technische Universität München
Normbrandbeanspruchung
Einheitstemperatur-Zeitkurve:
Außenbrandkurve:
Hydrokarbonkurve:
7
Technische Universität München
Natürliche Brandbeanspruchung
Einflussgrößen:
8
Technische Universität München
Natürliche Brandbeanspruchung
Orts-, Zeitabhängigkeit:
Quelle: A. Buchanan,
Structural Design for Fire Safety
9
Technische Universität München
Parametrisches Brandbeanspruchung
Berücksichtigung von:
• Geometriebedingungen
• Brandlastart, - dichte
• Belüftungsverhältnisse
• Thermischer Einfluss
Umfassungsbauteile
• …
Methoden:
• empirische Ansätze
• Simulationsmodelle
10
Technische Universität München
Bestimmung Feuerwiderstand
MBO § 26 Allgemeine Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und
Bauteilen.
(2) Bauteile werden nach den Anforderungen an ihre Feuerwiderstandsfähigkeit
unterschieden in:
1. feuerbeständige,
2. hochfeuerhemmende,
3. feuerhemmende;
die Feuerwiderstandsfähigkeit bezieht sich bei tragenden und aussteifenden Bauteilen
auf deren Standsicherheit im Brandfall, bei raumabschließenden Bauteilen auf deren
Widerstand gegen die Brandausbreitung.
Verfahren:
a) Brandversuche → (ZiE, ETA, AbZ, AbP, aBG,vBG)
b) Zusammenstellung klassifizierter Bauteile → (DIN 4102-4; -22)
c) vereinfachte Rechenverfahren → (DIN 4102-22; EN 1992-1999)
d) Äquivalenznachweise → (EN 1991, DIN 18230)
e) Numerische Bauteilsimulationen und Systemnachweise → (EN 1991-1999)
11
Technische Universität München
! Grundlage Einheitstemperatur-Zeitkurve !
12
Technische Universität München
R E I t - Incslow sn ef r
13
Technische Universität München
Verwendbarkeitsnachweise Brandversuche
15
Technische Universität München
erf tF = tä ∙ ∙ L
tä = qR ∙ c ∙ w
16
Technische Universität München
- thermische gekoppelte
Analyse thermische und
strukturelle Analyse
- strukturelle in jedem
Analyse Berechnungsschritt
17
Technische Universität München
Numerische Bauteilsimulation
Thermische Tragwerksanalyse
Instationärer Wärmeenergietransport
“Fourier”:
2 2 2
2 2 2
t c p x y z Quelle: MFPA Leipzig
18
Technische Universität München
Numerische Bauteilsimulation
Thermische Tragwerksanalyse
ℎሶ 𝑛𝑒𝑡,𝑟
Thermische Bauteileinwirkung: einwirkende
Wärmestrahlung
ℎሶ 𝑛𝑒𝑡,𝑐 reflektierte emittierter
Wärmestrahlung Wärmestrom
einwirkende
Wärmeströmung
ℎሶ 𝑛𝑒𝑡,𝑐 = 𝛼𝑐 ∙ (Θ𝑔 + Θ𝑚 )
c c Raum c+r Raum
4
ℎሶ 𝑛𝑒𝑡,𝑟 = Φ ∙ 𝜖𝑚 ∙ 𝜀𝑓 ∙ 𝜎 ∙ [ Θ𝑔 + 273 4
− Θ𝑚 + 273 ] Brandraum
(W/m²K) 20°C 20°C
(W/m²K) (W/m²K)
ETK 25 4 9
ℎሶ 𝑛𝑒𝑡 − 𝑁𝑒𝑡𝑡𝑜 𝑊ä𝑟𝑚𝑒𝑠𝑡𝑟𝑜𝑚
HC 50 4 9
𝛩𝑔 - Gastemperatur [°C]
𝛩𝑟 - effektive Strahlungstemperatur [°C] Brandmodell 35
𝛩𝑚 - Temperatur Bauteiloberfläche [°C]
𝛷 – Konfigurationsfaktor [-]
𝜀𝑚 − 𝐸𝑚𝑖𝑠𝑠𝑖𝑣𝑖𝑡ä𝑡 𝑂𝑏𝑒𝑟𝑓𝑙ä𝑐ℎ𝑒[−] Emission f = 1
𝜀𝑓 − 𝐸𝑚𝑖𝑠𝑠𝑖𝑣𝑖𝑡ä𝑡 𝐹𝑙𝑎𝑚𝑚𝑒 [-]
𝜎 – Stephan Boltzmann Konstante
m = 0,8
19
Thermische Materialkennwerte , cp, Technische Universität München
cp
1,8
1,6
?
Thermal conductivity [W/(mK)]
1,4
1,2
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200
Temperature [°C]
21
Technische Universität München
?
13000 Energie zum Verdampfen von Wasser:
12000
(2256 kJ/(kg*K) * 12%) / (21°C) = 13,56 kJ/kgK
Specific heat capacity [J/(kg*K)]
11000
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200
Temperature [°C]
22
Technische Universität München
Thermische Materialkennwerte Holz - Literatur - (fi/0)
?
1,2
1,1
0,9
0,8
density ratio [-]
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200
Temperature [°C]
23
Technische Universität München
adiabatic
adiabatic
Prüfkörper:
- Nadelholz (Fichte, Kiefer)
- Dichte = 480 kg/m³
- Feuchtegehalt u=12 M- %
Messstellen:
- 0mm; 6mm; 18mm; 30mm; 42mm; 54mm
ISO 834
Beanspruchung:
- ISO 834, T [°C] = 345 * log10 (8*t[min]+1) + 20
- 90 Minuten
- c fire = 25 W/m²∙K
- c+r room= 9 W/m²∙K, room = 20°C
- fire= 1
- surface= 0.8
24
Technische Universität München
Simulation - Messergebnisse
1000
gestrichelte Linie = Messergebnisse
900
800
700
600
Temp. [°C]
500 6 mm
400
300 30 mm
200
100 54 mm
0
0 600 1200 1800 2400 3000 3600 4200 4800 5400
Time [s]
ISO 834 Ansys 1_6mm Ansys 1_30mm Ansys 1_54mm Abacus 1_6mm
Abacus 1_30mm Abacus 1_54mm Safir 1_6mm Safir 1_30mm Safir 1_54mm
25
Technische Universität München
1,2
1,1
Einflussgrößen 1,0
• Geometrie 0,7
0,6
0,5
• Wärmestrom 0,4
0,3
• Materialparameter 0,2
0,1
, cp, 0,0
Dichte, Feuchtegehalt 0 10 20 30 40
time [min]
50 60 70 80 90
• Modellbildung 300 kg/m³ 400 kg/m³ 500 kg/m³ 600 kg/m³ 700 kg/m³ 800 kg/m³ 900 kg/m³
• Simulationstool
• Netzweite
• Zeitschritte
• …
26
Technische Universität München
Materialinteraktion
10 min 30 min
27
Technische Universität München
EC 5
Tragfähigkeitsbewertung
28
Technische Universität München
Tragfähigkeitsbewertung
Brandversuch:
• Stütze 120x120mm
• C24
• Zugbeanspruchung 49 kN
• Versagen 47. Minute
Simulation:
• EC 1 Randbedingungen
• EC 5 Materialparameter
29
Technische Universität München
30
Personensicherheit in
Fluchtwegen und
Personenstromanalysen
22.07.2022
Dr. Angelika Kneidl
Agenda
3 Nachweisführung
4 Praxisbeispiele
Dipl.-Inf. 2014:
Promotion zum Thema Gründung accu:rate GmbH
Fußgängersimulation
„We create livable and safe spaces.“ „Software for modern crowd managers.“
>80
Erfolgreiche Simulationsprojekte
im Bauwesen, Brandschutz, Stadien & Arenen, Verkehr
& Mobilität, Veranstaltungen.
> 30
Zufriedene Kunden
Telekom, Amazon, DB,
Münchener Oktoberfest uvm.
> 12 Jahre
Erfahrung und Expertise
im Bereich Simulationen sowie enge
Kooperation mit Universitäten und Verbänden.
5
„Wir schaffen sichere und
Auszeichnungen
lebenswerte Orte.“ Für innovative Technologien von
unterschiedlichen Bundesministerien
Ingenieurmethoden
können diese Lücke
schließen!
6 accu:rate – Institute for crowd simulation
Skript Version 1.0 – Dieses Material ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Einverständnis der Autorin nicht weiterverwendet werden.
Was sind Simulationen?
Wo entstehen Engstellen?
Welche Implikationen
haben Nutzungsarten für
die sichere Entfluchtung?
Personenstromsimulationen können eingesetzt werden…
räumlich-zeitliche Zusammenhänge zu
verstehen.
pränormativ
Grundannahme:
Fs= D x v
Aus: Kretz, T.: An analytical solution of the Social Force Model for uni-directional flow, Juli 2019, Conference: Traffic and Granular Flow 2019, Pamplona
Modelle: Modelle:
› Kapazitätsanalysen Raumdiskret
› Hydraulische Modelle (PM) › Zellularautomat
› Netzwerkflussmodelle
Raumkontinuierlich
› Optimal Steps Model
vs. › Social Force Model
Input: Output:
Fundamentaldiagramm Fundamentaldiagramm
makroskopisch
Diskrete Kontinuierliche
Systembasiert Individualbasiert
Geometrie Geometrie
Fahrtreppen
Personen-
gemittelt gemittelt individuell individuell
Eigenschaften
Alarmierungs- und
bereichsweise bereichsweise individuell individuell
Reaktionszeiten
Vereinigungen von
eingeschränkt ja ja ja
Personenströmen
ja
Leistungsbezogene Leistungskriterien
Nachweisführung erfüllt?
Schutzziel-
Qualitative Präskriptive nein
konkretisierung nein
Entwurfsanalyse Anforderungen
und Abstimmung
erfüllt?
mit Behörden
Argumentative, ja
Vorabklärung:
ingenieurmäßige
Akzeptanz erreicht?
ja Nachweisführung
Beurteilungs-
Anlass / grundlagen
Fragestellung
Berech-
nung
Auswertung
Interpretation
Anlass /
Fragestellung
Umplanung /
Maßnahmen
Nein
Anforderungen
Ja erfüllt?
Dokumentation
Bagatellszenarien
Eintrittswahrscheinlichkeit
Unzulässig
Unzulässige
Szenarien
Worst Case
Maßgebliche
Szenarien
Szenariencluster
Bemessungsszenarien
Bagatell
Schadensausmaß
Abbildung in Anlehnung an: „Online Seminar: Aktuelle Entwicklung der Normierung
E DIN 18009 2“, © Benjamin Schröder, abrufbar unter: https://rimea.de/
Bewegungszeit
Achtung: Simulationen berechnen
ausschließlich die Fluchtzeit –
t0 tDetektion tAlarm terforderlich tverfügbar Detektionszeit und Alarmierungszeit
Abbildung in Anlehnung an: E DIN 18009-2 Abbildung 2
müssen addiert werden.
35 accu:rate – Institute for crowd simulation
Skript Version 1.0 – Dieses Material ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Einverständnis der Autorin nicht weiterverwendet werden.
Rechenbeispiel
Makroskopische Verfahren:
› Kapazitätsanalyse
› Hydraulisches Verfahren nach P&M
Mikroskopische Verfahren:
› crowd:it
› Aseri
Welche
Personen
werden Graphen
betrachtet?
Heatmaps und Detailanalysen
43 accu:rate – Institute for crowd simulation
Skript Version 1.0 – Dieses Material ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Einverständnis der Autorin nicht weiterverwendet werden.
Beurteilungsgrundlagen und Auswertungsmöglichkeiten
1000.0
800.0
Fluchtzeit [s]
600.0
400.0
200.0
0.0
0 20 40 60 80 100 120
Anzahl Personen pro Geschoss
Kapazitätsanaylse (optimal) Kapazitätsanalyse (moderat) P&M normal Übergangskleidung P&M Gefahr Übergangskleidung
Für
makroskopische
Modelle ist der
Räumungsverlauf
nicht darstellbar.
Fluchtzeit ja ja ja ja
Staustelle: örtliche Lage und Ausdehnung Geschwindigkeit < 0.3 m/s auf Treppen
(13) K. Hirai, K. Tarui A simulation of the behavior of a crowd in panic, Proceedings of the 1975 International Conference on Cybernetics
Society (1975), pp. 409-411
(14) Tajfel, H. & Turner, J. C. (1979). An integrative theory of intergroup conflict. In W. G. Austin & S. Worchel (Eds.), The social psychology of
intergroup relations (pp. 33–48). Monterey, CA: Brooks/Cole.
(15) Helbing, D. (1992). A fluid-dynamic model for the movement of pedestrians. Complex Systems 6, S. 391–415.
(16) Blue, V. & Adler, J. (1999). Cellular Automata Microsimulation of Bidirectional Pedestrian Flows. Transportation Research Record:
Journal of the Transportation Research Board 1678, S. 135–141.
(17) Blue, V., Embrechts, M. & Adler, J. (1997). Cellular automata modeling of pedestrian movements. IEEE International Conference on
Systems, Man and Cybernetics, S. 2320.
(18) Sieben A, Schumann J, Seyfried A (2017) Collective phenomena in crowds—Where pedestrian dynamics need social psychology. PLOS
ONE 12(6): e0177328.
(19) Kneidl, Angelika ; Simon, Sophia: Wann ist ein Stau ein Stau? Methoden zur Identifizierung von Staus in mikroskopischen Räumungssimulationen. In:
Brandschutz-Fachtagung Fachhochschule St. Pölten, 2019.
(20) Turner, J.C., Hogg, M.A., Oakes, P.J., Reicher, S.D., Wetherell, M.S. (1987). Rediscovering the social group: A self-categorization theory. Basil
Blackwell, New York
(21) Drury, J., Reicher, S., Stott, C. (2012): The Psychology of Collective Action: Crowds and Change. In: Wagoner, B., Jensen, E., Oldmeadow, J. (Eds.):
Culture and Social Change. Transforming Society Through the Power of Ideas, S. 19–38. IAP – Information Age Publishing, Inc., Charlotte, NC
(22) Künzer, L., Hofinger, G. (2018): Psychologische Einflussfaktoren in Räumungen und Evakuierungen und Hinweise zu Flucht- und Rettungswegen. In:
Battran, L., Mayr, J. (Hrsg.): Handbuch Brandschutzatlas. Grundlagen - Planung - Ausführung (4. aktualisierte Aufl.). FeuerTrutz, Köln
(23) [1] A. Kneidl, R. Könnecke: Fachgutachten zu Fluchtwegen in Arbeitsstätten - Einfluss von Wegbreite, Treppen, Türen und Einengungen auf die
Entfluchtung. 2. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2020. Seiten 144, PDF-Datei, DOI:
10.21934/baua:bericht20200116
simulate.visualize.improve
Projektbeispiele: accu:rate GmbH : Rosental 5 : 80331 München Videos auf youtube:
www.accu-rate.de/de/referenzen +49 / 89 / 21 55 38 69 : info@accu-rate.de https://www.youtube.com/playlist?list=P
www.accu-rate.de L0Idqyo---Ssq52RlFL0F-rJ0QdH3nfqW
Brandingenieurwesen
RAUCHABLEITUNG
SMOKE MANAGEMENT
0. Inhalt
I. Schutzziele
II. Werkzeuge und Methoden
III. Grenzwerte
IV. Beispiele
V. Risiken/ Fehlerquellen/ Einsatzgrenzen
ungesund
I. Warum?
I. Warum?
Die Definition des Schutzzieles der Rauchableitung ist jeweils
projektspezifisch und von der Fragestellung abhängig.
Hinsichtlich der Ausbreitung von Feuer und Rauch sehen alle Brandschutzvorschriften der MBO und der
zugehörigen Sonderbauregeln Anforderungen an Baustoffe und raumabschließende Bauteile vor, die direkt
oder indirekt dem Schutz der Rettungswege vor Feuer und Rauch dienen. Eine Rauchableitung aus
Rettungswegen zur Sicherstellung der Benutzbarkeit in der Phase der Personenrettung ist nicht
vorgesehen, sie könnte ohnehin nur bereits eingedrungenen Rauch abführen. Für die Personenrettung
muss in diesem Fall der alternative (zweite) Rettungsweg benutzt werden. Sind Rettungswege besonders
schutzbedürftig, wird Rauchfreihaltung verlangt (wie z. B. in einem Sicherheitstreppenraum).
5. Die MBO sieht für die Personenrettung keine Maßnahmen zur Rauchableitung vor. Solche
Maßnahmen (bei denen z. B. die rechtzeitige und sichere Funktion der Rauchabzugsanlagen
Voraussetzung für die Benutzbarkeit der Rettungswege ist) können allenfalls im Einzelfall, zur
Kompensation für eine Abweichung von bauordnungsrechtlichen Anforderungen in Betracht
kommen.
6. Wird bauordnungsrechtlich gefordert, dass in bestimmte Räume Rauch nicht eindringen darf
(z. B. beim Sicherheitstreppenraum – wenn also auf einen der beiden eigentlich verlangten
Rettungswege verzichtet werden darf), werden keine Maßnahmen zur Rauchableitung
verlangt, sondern vielmehr zur Rauchfreihaltung (d. h.: Rauch darf in den Rettungsweg erst
gar nicht eindringen können).
7. Für die Evakuierung (Räumung) großer Gebäude mit vielen Menschen sind aus Sicht des
Bauordnungsrechts insbesondere die Faktoren "Zeit" und "Vermeidung von Staus" von
Bedeutung. Beiden Faktoren wird bauordnungsrechtlich in erster Linie durch die Anordnung
(Lage, Anzahl) und Breite der Ausgänge (und ggf. auch der Gänge im Raum) Rechnung
getragen. Die Evakuierung (Räumung) großer Gebäude kann nicht nur aufgrund eines
Brandes, sondern auch aus anderen Gründen (Terrordrohung/-anschlag, Amoklauf,
Wassereinbruch, Teileinsturz etc.) erforderlich werden. Maßnahmen zur Rauchableitung
können hierbei für eine schnelle Evakuierung keinen Beitrag leisten.
[…]
aber:
Bei
II. Wie?
Werkzeuge und Methoden zur Dimensionierung:
a) Deskriptive Verfahren
(empirische Ansätze, BayBO, Sonderbauverordnungen)
c) Ingenieurmethoden
1. in jedem oberirdischen Geschoss unmittelbar ins Freie führende Fenster mit einem freien
Querschnitt von mindestens 0,50 m² haben, die geöffnet werden können, oder
³ Im Fall des Satzes 2 Nr. 1 ist in Gebäuden mit einer Höhe nach Art. 2 Abs. 3 Satz 2 von mehr als 13m an
der obersten Stelle eine Öffnung zur Rauchableitung erforderlich. 4 Öffnungen zur Rauchableitung nach
Sätzen 2 und 3 müssen in jedem Treppenraum einen freien Querschnitt von mindestens 1 m² und
Vorrichtungen zum Öffnen ihrer Abschlüsse haben, die vom Erdgeschoss sowie vom obersten
Treppenabsatz aus bedient werden können.
haben. 2Diese Öffnung darf einen Abschluss haben, der im Brandfall selbsttätig öffnet und von
mindestens einer geeigneten Stelle aus bedient werden kann. 3Die Lage der
Rauchaustrittsöffnungen muss so gewählt werden, dass der Rauchaustritt durch Windeinfluss nicht
beeinträchtigt wird.
Jedes Kellergeschoss ohne Fenster muss mindestens eine Öffnung ins Freie haben, um eine
Rauchableitung zu ermöglichen.
− Auslösung
automatisch und manuell
− Druckbelüftungsanlagen müssen so bemessen und beschaffen sein, dass die Luft auch bei
geöffneten Türen zu dem vom Brand betroffenen Geschoss auch unter ungünstigen klimatischen
Bedingungen entgegen der Fluchtrichtung strömt.
− Die Abströmungsgeschwindigkeit der Luft durch die geöffnete Tür des Sicherheitstreppenraums
zum Vorraum und von der Tür des Vorraums zum notwendigen Flur muss mindestens 2,0 m/s
betragen.
− Die Abströmungsgeschwindigkeit der Luft durch die geöffnete Tür des Vorraumes eines
Feuerwehraufzugs zum notwendigen Flur muss mindestens 0,75 m/s betragen.
− Auslösung automatisch
Abhängig von:
− der aerodynamisch wirksamen Öffnungsfläche,
− der Zuluftzuführung,
− der Anordnung der Öffnungen,
− der Gebäudegeometrie,
− der Art der Auslösung,
− der Größe der Rauchabschnitte.
Abhängig von:
− der Leistungsfähigkeit der Ventilatoren,
− dem Kanalsystem,
− der Lage und Anzahl der Absaugöffnungen,
− der Zuluftzuführung,
− der Gebäudegeometrie,
− der Art der Auslösung,
− der Größe der Rauchabschnitte.
Abhängig von:
− der Druckdifferenz,
− der Zuluft und Abluft,
− der Raumgeometrie und Raumanordnung,
− der Leckrate,
− der Art der Auslösung.
Links: Klote, John H.; Milke, James A. (2002): Principles Of Smoke Management, Atlanta, USA
Rechts übereinander: Tamura, G. T.; Wilson, A.G. (1968): CBD-104. Stack Effect in Buildings, http://www.nrc.ca/irc/cbd/cbd104e.html (Stand: 11.05.2002)
Beispiel Überdruckbelüftung
Im Einzelfall zu beurteilen.
1.2 Zonenmodelle
1.3 Feldmodelle
vergleiche Vorlesung V04- Brandszenarien/ Bemessungsbrände II
2. Heißrauchversuche
2.1 Realversuch
2.1 Realversuche
2.1 Heißrauchversuche
III. Grenzwerte
Grenzwerte und Beurteilungsgrundlagen
Hintergrund:
Dient der Bewertung des Ausmaßes der Verrauchung. Verursacht durch
Extinktion (Abschwächung) und Streuung des Lichts aufgrund von Brandrauch.
Im sichtbaren Spektralbereich im Wesentlichen durch die Rußkonzentration.
b) Erkennungsweite („Sichtweite“)
Hintergrund/ Definition:
Abstand zwischen Beobachter und Sehzeichen/ Rettungszeichen, bei dem
dies gerade noch erkannt werden kann.
c) Toxische Wirkung
Fractional Effective Dose FED für CO, HCN, CO2 sowie O2 (Sauerstoffmangel)
Fractional Effective Dose FED 500ppm CO, 40ppm HCN, 3% CO2, 18% O2
Atemluft < 30 ppm CO, 0,03% CO2, 21% O2
Quelle: vfdb- Leitfaden TB 04-01 aus 05/ 2009 mit Eintragungen K+K
d) Thermische Wirkung
Die Unterteilung der nachfolgenden Tabelle in eine kurze (bis ca. 5 Minuten), mittlere
(ca. 5 - 15 Minuten) und längere (ca. 15 - 30 Minuten) Aufenthaltsdauer in dem durch
die Brandwirkung betroffenen Bereich beschreibt typische Kategorien von
Räumungszeiten.
Das Schutzziel ist erfüllt, wenn keiner der aufgeführten Anhaltswerte während der
zugehörigen Aufenthaltsdauer überschritten wird.
▪ die Belastung von Personen bewertet werden soll, die auf Fremdrettung
angewiesen sind.
IV. Beispiele
a) Vergleichende Betrachtung unterschiedlicher
Entrauchungskonzepte mit Feldmodell für ein Atrium/ Foyer
anhand der optischen Dichte
Beispiel a
Fragestellung:
2,5 m raucharme Schicht
im Foyer über 1. OG
Abweichung:
Rauchableitung über
eine Wand
Szenario:
Insbesondere niedrig-
energetisch bei
ungünstigen Wind-
verhältnissen mit
1,5 MW und 6,0 MW
Beispiel a
Beispiel b
Darstellung
Kersken der optischen
+ Kirchner GmbH Dichte
– Sachverständige anhand
für baulichen eines
Brandschutz konkreten
– www.kk-fire.com Bemessungsbrands
Rauchableitung - Beispiele
Darstellung
Kersken + Kirchnerder
GmbHoptischen Dichte
– Sachverständige anhand
für baulichen eines
Brandschutz konkreten
– www.kk-fire.com Bemessungsbrands
Rauchableitung - Beispiele
Darstellung
Kersken + Kirchnerder
GmbHoptischen Dichte
– Sachverständige anhand
für baulichen eines
Brandschutz konkreten
– www.kk-fire.com Bemessungsbrands
Rauchableitung - Beispiele
Beispiel c
5 Minuten
Beispiel c
10 Minuten
Beispiel c
15 Minuten
Beispiel d
Nachweis gleicher Sicherheit bei von VStättV abweichender Ausführung einer
Rauchableitung – zur Begründung einer Abweichung
Problem:
Maschinelle Rauchableitung, natürliche aus bauphysikalischen Gründen nicht
realisierbar.
Nachweisstrategie
Nachweisstrategie
Untersuchte Berechnungsfälle
Referenz nach MVStättVO Optimierte Planung
MRA: insg. 70.000 m³/h verteilt auf 10 MRA: insg. 70.000 m³/h verteilt auf 4
Absaugstellen, gleichmäßig verteilt im Absaugstellen in östlicher Giebelseite bis zur
Hallendach; 10. Minute, danach Leistungssteigerung auf
90.000 m³/h durch manuelle Ansteuerung
Aktivierungszeit 120s: MRA (Feuerwehr);
+ 10 m² Zuluft über Tor in
Nordfassade (Zuluftgeschwindigkeit Aktivierungszeit 120s: MRA
≤ 3 m/s) + 10 m² Zuluft über Tor in Nordfassade
+ 2 x 2,5 m² über Fenster in der Südfassade
Zuluft
10x Absaugöffnungen
4x Absaugöffnungen
Optische
(Rauch-)Dichte nach
240s
Optische
(Rauch-)Dichte nach
240s
EINSCHUB
Optische
(Rauch-)Dichte nach
600 s
Optische
(Rauch-)Dichte nach
600 s
Optische
(Rauch-)Dichte nach
1200 s
Optische
(Rauch-)Dichte nach
1800 s
V. Risiken/ Fehlerquellen
a) Wahl des richtigen „Werkzeugs“
Kein Sprinkler,
keine BMA, keine RWA
23000 Flugzeugteile
Museumsobjekte
Babynahrung
Quelle: wochenblatt
Quelle: abendzeitung.de
Quelle: donaukurier
Kersken + Kirchner GmbH – Sachverständige für baulichen Brandschutz – www.kk-fire.com
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