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Wagenknecht
Verbundbau-Praxis
Berechnung und Konstruktion
nach Eurocode 4
2. Auflage
7541014/10787806875Biblio
BBB
Prof. Dr.-Ing. Jens Minnert
Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht
Verbundbau-Praxis
Berechnung und Konstruktion
nach Eurocode 4
Die im Werk enthaltenen Inhalte wurden vom Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und
geprüft. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit des Inhalts wird gleichwohl nicht übernommen.
Der Verlag haftet nur für Schäden, die auf Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit seitens des Verlages
zurückzuführen sind. Im Übrigen ist die Haftung ausgeschlossen.
ISBN 978-3-410-22346-7
ISBN 978-3-410-22347-4 (E-Book)
Vorwort
In der 2. Auflage dieses Buch werden ausführlich die Kalt- und Heißbemessung
von Verbundträgern, Verbundstützen und Verbunddecken nach dem Eurocode 4
behandelt.
Neben den traditionellen Bauweisen des reinen Stahl- bzw. Massivbaus eröffnen
Verbundkonstruktionen aus Stahl und Beton eine Vielzahl von neuen Möglich-
keiten. Aufgrund der schubfesten Verbindung von biegesteifen Stahlprofilen mit
Betonquerschnitten entstehen Verbundtragwerke für Decken, Träger und
Stützen. Verbundtragwerke zeichnen sich durch hohe Tragfähigkeiten bei
kleinen Bauteilabmessungen sowie durch große Stützweiten aus.
Weiterhin ist der bauliche Brandschutz ein wesentlicher Faktor für die
Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes. Deshalb sind die möglichen Brandschutz-
lösungen schon in der Planungsphase sorgfältig zu überprüfen. Die geforderte
Feuerwiderstandsklasse ist oft nicht ohne zusätzliche Maßnahmen, wie
Brandschutzbekleidungen, Spritzputzummantelungen, dämmschichtbildende
Brandschutzbeschichtungen und konstruktiver Brandschutz, zu gewährleisten.
Die Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton
erfolgt nach der DIN EN 1994-1-1 vom Dezember 2010. Diese Norm ist in
Zusammenhang mit der DIN EN 1993 für die Bemessung und Konstruktion von
Stahlbauten und der DIN EN 1992 für die Bemessung und Konstruktion von
Stahlbeton- und Spannbetontragwerken zu verwenden. Für die Brand-
schutzbemessung von Verbundtragwerken gilt die DIN EN 1994-1-2 vom
Dezember 2010.
V
den Erläuterungen der entsprechenden Abschnitte der Norm folgen ausführliche
Beispiele, wobei die Formeln des Nachweises angegeben werden. Die
Anwendung von Programmen in der täglichen Praxis wird beispielhaft
aufgezeigt.
Dank
Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Gröger sei für die langjährige Weiterentwicklung des
Programms GWSTATIK gedankt.
Die Herrn Dipl.-Ing. Waldemar Dick, Dipl.-Ing. Björn Lückhof und Dipl.-Ing.
Patrick Viehl haben mit ihren Diplomarbeiten auf dem Gebiet der
Heißbemessung von Verbundtragwerken die Grundlagen für das Kapitel
Heißbemessung erarbeitet und damit erst dieses Kapitel ermöglicht.
Dem Beuth Verlag und besonders Herrn Prof. Klaus-Jürgen Schneider möchten
wir für die gute Zusammenarbeit bei der Herausgabe dieses Buches unseren
Dank aussprechen.
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VI
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Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen ........................................................................ 1
1.1 Der Verbundbau − Anwendungsgebiete und Vorteile ........... 1
1.2 Verbundbaunorm . ................................................................. 4
1.3 Sicherheitskonzept ................................................................ 4
1.4 Bemessungswerte .................................................................. 5
1.5 Werkstoffe ............................................................................. 7
1.5.1 Beton ...................................................................................... 7
1.5.2 Baustahl ................................................................................. 18
1.5.3 Betonstahl .............................................................................. 18
1.5.4 Kopfbolzendübel .................................................................... 18
1.6 Dauerhaftigkeit ...................................................................... 20
1.6.1 Expositionsklassen ................................................................. 21
1.6.2 Betondeckung ......................................................................... 26
1.7 Begrenzung der Rissbreiten .................................................... 28
1.7.1 Allgemeines und Grundlagen der Berechnung ....................... 28
1.7.2 Mindestbewehrung ................................................................. 29
1.7.3 Begrenzung der Rissbreite ...................................................... 32
2 Verbundträger .......................................................... 38
IX
Inhaltsverzeichnis
X
Inhaltsverzeichnis
XI
Inhaltsverzeichnis
XII
1.1 Der Verbundbau – Anwendungsgebiete und Vorteile
1 Grundlagen
1.1 Der Verbundbau – Anwendungsgebiete und Vorteile
Neben den traditionellen Bauweisen des reinen Stahl- bzw. Massivbaus eröffnen
Verbundkonstruktionen aus Stahl und Beton eine Vielzahl von neuen
Möglichkeiten. Aufgrund der schubfesten Verbindung von biegesteifen
Stahlprofilen mit Betonquerschnitten entstehen Verbundtragwerke für Decken,
Träger und Stützen. Verbundtragwerke zeichnen sich durch hohe Tragfähig-
keiten bei kleinen Bauteilabmessungen sowie durch große Stützweiten aus.
1
1 Grundlagen
a) Verbundstützenquerschnitte
b) Verbundträgerquerschnitte
c) Verbunddeckenquerschnitt
Die Verbundbauweise zeichnet sich durch eine hohe Wirtschaftlichkeit aus. Von
Bedeutung sind hierbei besonders die kurzen Bauzeiten und die damit
verbundene Reduzierung der Kapitalkosten sowie die mögliche frühere Nutzung
der Gebäude. Große Stützweiten und kleine Bauhöhen führen zu einer hohen
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1.1 Der Verbundbau – Anwendungsgebiete und Vorteile
Die Montage der einzelnen Bauteile kann je nach Anforderungen geschoss- oder
achsweise erfolgen. Das Verlegen von Trägern und Profilblechen sowie das
anschließende Betonieren der Deckenplatten lassen sich oft optimal auf die
jeweiligen Erfordernisse abstimmen und ermöglichen einen frühen Beginn der
Ausbau- und Installationsarbeiten.
Abb. 1.3 Maßnahmen für den Brandschutz von Verbundquerschnitten (nach [8])
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1 Grundlagen
1.2 Verbundbaunorm
Die Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton
wird im Folgenden nach DIN EN 1994-1-1 [N1] sowie dem zugehörigen
Nationalen Anhang (DIN EN 1994-1-1/NA) [N2] behandelt. Diese Norm ist in
Zusammenhang mit DIN EN 1993-1-1 [N3] sowie DIN EN 1992-1-1 [N4] zu
verwenden. Hinsichtlich der Bauausführung gilt DIN EN 1090-2 [N5] und DIN
EN 13670 [N6]. Soweit in DIN EN 1994-1-1 nichts anderes festgelegt ist, gelten
die vorgenannten technischen Regeln.
1.3 Sicherheitskonzept
Im Grenzzustand der Tragfähigkeit ist nachzuweisen, dass der Bemessungswert
der Beanspruchung Ed nicht größer ist als der Bemessungswert des Tragwider-
standes Rd.
Ed / Rd 1 (1.1)
Querschnitt
Tragwerk
4
1.4 Bemessungswerte
Ed / Cd 1 (1.2)
1.4 Bemessungswerte
Es gilt das in DIN EN 1990 [N7] festgelegte Sicherheitskonzept. Für die
Einwirkungen gelten die maßgebenden Teile der DIN EN 1991 (z. B. [N8]).
Der Bemessungswert FEd ergibt sich mit dem Teilsicherheitsbeiwert F aus
FEd = F FEk. Die charakteristischen Werte FEk sind in der DIN EN 1991
festgelegt. Für die ständigen Einwirkungen, wie z.B. die Eigenlast, gilt die
Bezeichnung GEd = G GEk und für die veränderlichen Einwirkungen, wie z.B.
Verkehrslasten auf Decken, Schnee und Wind, QEd = Q QEk.
außergewöhnliche GA,j Gk,j " " Ad " " 1,1 oder 2,1 Qk,1 " " 2,i Qk,i
Einwirkungen Ed j1 i 1
häufige Kombination der Gk,j " " 1,1 Qk,1 " " 2,i Qk,i
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Einwirkungen Ed j1 i 1
5
1 Grundlagen
M0 M1 C S V
ständige und vorüber-
1,00 1,10 1,50 1,15 1,25 bzw. 1,50
gehende Bemessungssituation
außergewöhnliche
1,00 1,00 1,30 1,00 1,00
Bemessungssituation
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1.5 Werkstoffe
Bei der Berechnung der plastischen Querschnittstragfähigkeit wird fcd mit dem
Faktor 0,85 multiziert, ausgenommen betongefüllte Rohre. Für den
Teilsicherheitsbeiwert γM für Baustahl ist zu unterscheiden, ob für den
Tragsicherheitsnachweis ein Bauteil mit oder ohne Stabilitätsversagen wie
Biegeknicken und Biegedrillknicken vorliegt.
1. Der Teilsicherheitsbeiwert γM0 gilt für Tragsicherheitsnachweise, wenn
kein Stabilitätsversagen vorliegt.
2. Der Teilsicherheitsbeiwert γM1 gilt für den Nachweis des Stabilitäts-
versagens einzelner Bauteile mit dem Ersatzstabverfahren.
3. Der Teilsicherheitsbeiwert γM1 gilt für die Beanspruchbarkeit von
Querschnitten, wenn der Tragsicherheitsnachweis stabilitätsgefährdeter
Systeme mit Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung geführt wird
(1-1/NA, NDP zu 6.1(1)).
Für die Bemessungswerte der Gebrauchstauglichkeit gilt F 1, 0 und M 1, 0 .
Ermüdungsgefährdete Tragwerke werden hier nicht behandelt.
1.5 Werkstoffe
1.5.1 Beton
Für die charakteristischen Werte des Werkstoffs Beton gilt DIN EN 1992-1-1.
Betonfestigkeitsklassen kleiner als C20/25 und höher als C60/75 liegen
außerhalb des Anwendungsbereiches der Verbundbaunorm.
Der Faktor 0,85 berücksichtigt die Langzeiteinwirkungen für Normalbeton
und ist hier in fcd bereits berücksichtigt.
7
1 Grundlagen
s
NEd σc c
t
NEd t
c (t ) cs (t , ts ) ci (t0 ) cc (t , t0 ) (1.3)
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1.5 Werkstoffe
Dehnung
c(t)
eed d
εcccc(t,t
(t,t00))Kriechdehnung
Kriechdehnung
ciε(tci0(t)0Elastische
) ElastischeDehnung
Dehnung
Beton
cs(t,ts) Schwinden
Zeit t
Spannung
eed d
c(t)
t0 Zeit t
Abb. 1.6 Dehnungen eines Betonquerschnitts infolge Kriechen und Schwinden
Die Kriechdehnung des Betons εcc(t,t0) zum Zeitpunkt t = darf gemäß DIN EN
1992-1-1, 3.1.4 (3) bei zeitlich konstanter kriecherzeugender Spannung wie folgt
berechnet werden:
c
cc ( , t0 ) , t0 (1.4)
Ec
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1 Grundlagen
Hierbei ist:
(, t0) Endkriechzahl
Ec Elastizitätsmodul (Tangentenmodul im Ursprung der
Spannungs-Dehnungs-Linie) nach 28 Tagen (Ec 1,05Ecm)
c zeitlich konstante Betonspannung
t0 Betonalter in Tagen bei Belastungsbeginn
In Gleichung 1.5 stellt 0 die Grundzahl des Kriechens dar und βc(t,t0)
beschreibt die zeitliche Entwicklung der Kriechverformung. Die Werte ergeben
sich zu:
0 RH ( f cm ) (t0 ) (1.6)
Die Werte gelten für Beton der nicht länger als 14 Tage feucht nachbehandelt wurde und üblichen Umge-
bungsbedingungen ausgesetzt war (Temperaturen zwischen 10 °C und 30°C). Die kriecherzeugende Beton-
druckspannung darf 0,45 fck(t0) nicht überschreiten.
10
1.5 Werkstoffe
1 RH / 100
1 0,1 3 h für f cm 35 N/mm 2
0
RH (1.7)
1 1 RH / 100 für f cm 35 N/mm 2
0,1 3 h0
1 2
16,8
( f cm ) (1.8)
f cm
1
(t0 ) (1.9)
0,1 t0,eff
0,2
0,3
(t t0 )
c (t , t0 ) (1.10)
H t t0
(1.11)
0,7 0,2 0,5
35 35 35
1 1,0 2 1,0 3 1,0 (1.12)
f cm f cm f cm
α
9
t0,eff t0,T 1 0,5 Tage (1.13)
2 t0,T
1,2
n
tT e
(4000/ 273 T ( t i ) 13,65
ti (1.14)
i 1
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1 Grundlagen
b b
h h
Profil-
blech
u 2b ub
Ac b h Ac b h
h0 h h0 2 h
oder hochfest
12
1.5 Werkstoffe
Die Schwinddehnung des Betons setzt sich aus den Anteilen Schrumpfdehnung
und Trocknungsschwinddehnung zusammen und darf für den Zeitpunkt t =
wie folgt berechnet werden:
Dabei ist
cs Schwinddehnung des Betons zum Zeitpunkt t =
ca Schrumpfdehnung zum Zeitpunkt t =
cd Trocknungsschwinddehnung zum Zeitpunkt t =
cs (t ) ca (t ) cd (t, ts ) (1.16)
13
1 Grundlagen
mit
ca (t ) as (t ) ca () (1.17)
cd (t , ts ) ds (t ts ) kh cd,0 (1.18)
as (t ) 1 exp 0, 2 t (1.19)
(t ts )
ds (t ts ) (1.21)
(t ts ) 0,04 h03
cd,0 0,85 (220 110 ds1) exp (ds2 fcm / 10) 106 RH (1.22)
Dabei ist
cs(t) Gesamtschwinddehnung des Betons zum Zeitpunkt t
ca(t) Schrumpfdehnung zum Zeitpunkt t
cd(t,ts) Trocknungsschwinddehnung zum Zeitpunkt t
t Betonalter zum betrachteten Zeitpunkt [Tage]
ts Betonalter bei Austrocknungsbeginn [Tage]
fcm mittlere Zylinderdruckfestigkeit des Betons im Alter von 28 Tagen
[N/mm²] (fcm = fck + 8 N/mm²)
αas Beiwert zur Berücksichtigung des Zementtyps, siehe Tabelle 1.8
RH relative Luftfeuchte der Umgebung [%]
h0 wirksame Bauteildicke [mm] (h0 = 2Ac/u)
kh von der wirksamen Querschnittsdicke h0 abhängiger Beiwert
14
1.5 Werkstoffe
2 Ac 2 2500 160
h0 160 mm
u 2 2500
N N
fcm fck 8 2
20 8 28
mm mm2
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1 Grundlagen
1 2 3 1,0
1 RH / 100 1 50 / 100
RH 1 1 1,92
0,1 3 h0 0,1 3 160
16,8 16,8
( f cm ) 3,18
f cm 28
α 1
9 9
t0,eff t0,T 1 28 1 24,2 Tage 0,5 Tage
2 t0,T 2 28
1,2 1,2
1 1
(t0 ) 0,50
0,1 t0,eff 0,1 24, 20,2
0,2
0,3 0,3
(t t0 ) (90 28)
c (t , t0 ) 0,52
H t t0 490 90 28
16
1.5 Werkstoffe
as (t ) 1 exp 0, 2 t 1 exp 0, 2 90 0,85
ca (t ) as (t ) ca () 0,85 (2,5 105 ) 2,125 105
(t ts ) (90 3)
ds (t ts ) 0,72
(t ts ) 0,04 h03 (90 3) 0,04 1603
cd,0 0,85 (220 110 ds1) exp ( ds2 fcm / 10) 106 RH
0,85 (220 110 4) exp (0,12 28 / 10) 106 1,36 5,45 104
kh 0,91 interpoliert
cd (t , ts ) ds (t ts ) kh cd,0
0,72 0,91 5,45 104 3,57 104
cs (t ) ca (t ) cd (t , ts )
2,125 105 3,57 104 3,8 104 0,38‰
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1 Grundlagen
1.5.2 Baustahl
Für die charakteristischen Werte des Baustahls gilt die DIN EN 1993-1.
Tabelle 1.10 Charakteristische Werte für Baustahl
Werkstoffnorm Erzeugnisdicke t
und Stahlsorte [mm]
t ≤ 40 mm 40 mm< t ≤ 80 mm
fy fu fy fu
N/mm2 N/mm2 N/mm2 N/mm2
EN 10025-2
S235 235 360 215 360
S275 275 430 255 410
S355 355 490 335 470
S450 440 550 410 550
fy Streckgrenze in N/mm2 fu Zugfestigkeit in N/mm2
1.5.3 Betonstahl
Es gilt DIN EN 1992-1-1. Die Stahlsorte gibt den Wert der charakteristischen
Streckgrenze fsk in N/mm2 an. Bei Querschnitten der Klasse 1 und 2 und der
Berechnung der vollplastischen Querschnittstragfähigkeit darf bei auf Zug
beanspruchten Betongurten nur Betonstahl mit hoher Duktilität verwendet
werden. Geschweißte Betonstahlmatten dürfen in der Regel bei einer
Berechnung nach der Fließgelenktheorie nur berücksichtigt werden, wenn eine
ausreichende Duktilität zur Verhinderung eines vorzeitigen Versagens
nachgewiesen wird.
1.5.4 Kopfbolzendübel
Grenzscherkraft in Vollbetonplatten
Die Grenzscherkraft eines Kopfbolzendübels, bei dem ein automatisches
Schweißverfahren nach DIN EN ISO 14555 verwendet wird und der
Schweißwulst normale Abmessungen nach DIN EN ISO 13918 aufweist, ergibt
sich aus dem jeweiligen kleineren Wert der nachfolgenden Gleichungen:
>1,5d
d hsc
dw > 1,2 d
hw > 0,15 d
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18
1.5 Werkstoffe
d2 1
PRd 0,8 f u (a) (1.24)
4 V (1,25)
oder
1
PRd 0, 29 d 2 f ck Ecm (b) (1.25)
V (1,50)
Gültigkeitsbereich: 16 mm d 25 mm
Es bedeuten:
d Schaftdurchmesser des Dübels
hsc Gesamthöhe des Bolzens
fu spezifizierte Zugfestigkeit des Bolzenmaterials, die jedoch
höchstens mit 500 N/mm2 in Rechnung gestellt werden darf
fck charakteristischer Wert der Zylinderdruckfestigkeit
des Betons im maßgebenden Alter
Ecm Mittelwert des Sekantenmoduls für den Beton
0, 2 hsc / d 1 für 3 hsc / d 4
1 für hsc / d 4
hsc dp hc dp hc
h
hp sc hp
½ hp
einem Bereich des Betongurtes, der die Gestalt einer Voute hat. Die
Grenzscherkraft des Dübels ist aus der Grenzscherkraft für Vollbetonplatten
19
1 Grundlagen
1.6 Dauerhaftigkeit
Die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit von Verbundtragwerken sind in DIN
EN 1994-1-1 für die Stahl- und Betonbauteile durch einen Verweis auf die
jeweilige Grundnorm DIN EN 1993-1-1 bzw. DIN EN 1992-1-1 geregelt. Für
Stahlbauteile sind somit die Grundsätze der DIN EN 1993-1-1 für die
Konstruktion zu beachten. Die Dauerhaftigkeit für Betonbauteile wird durch
chemische und physikalische Einwirkungen aus den Umgebungsbedingungen
beeinflusst.
Für Stahlbauteile von Verbundtragwerken müssen im Hinblick auf die
Dauerhaftigkeit, insbesondere der Korrosionsschutz, die korrosionsgerechte
konstruktive Durchbildung nach DIN EN 1993-1-1 beachtet werden. Spezielle
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1.6 Dauerhaftigkeit
Werden die zuvor genannten Aspekte eingehalten, so kann man nach heutigem
Wissen davon ausgehen, dass bei einem üblichen Wartungsintervall Bauteile
mindestens 50 Jahre dauerhaft sind.
1.6.1 Expositionsklassen
21
1 Grundlagen
22
1.6 Dauerhaftigkeit
23
1 Grundlagen
Betonangriff
Der Betonangriff wird im Rahmen der DIN EN 206-1 und DIN EN 1992-1-1
durch drei unterschiedliche Angriffsarten berücksichtigt:
Angriff durch Frost- oder Frost-Tausalz-Beanspruchung
(Expositionsklasse XF)
Chemischer Angriff (Expositionsklasse XA)
Beanspruchung durch mechanischen Verschleiß (Expositionsklasse XM)
24
1.6 Dauerhaftigkeit
25
1 Grundlagen
1.6.2 Betondeckung
mit
cnom Nennmaß der Betondeckung
cmin Mindestmaß der Betondeckung gemäß Tabelle 1.16
cdev Vorhaltemaß gemäß Tabelle 1.16
26
1.6 Dauerhaftigkeit
Mindest-
Beton-
Expositions- beton-
Pos. Bauteil Beschreibung deckung
klasse festigkeits-
cnom
klasse
XC3 (oben) Mäßige Feuchte
XD3 (oben) Chloridangriff (Taumittel)
Bodenplatte XM1 (oben) Mäßige Verschleiß-
C35/45 55 mm
1 der beanspruchung
Tiefgarage XC2 (unten) Gründungsbauteil, nass,
selten trocken
XC4 (oben) Wechselnd nass und trocken
XD3 (oben) Wechselnd nass und trocken
XF4 (oben) Hohe Wassersättigung mit
Rampe zur Taumittel C35/45 55 mm
2
Tiefgarage XM1 (oben) Mäßiger Verschleiß
XC2 (unten) Gründungsbauteil, nass,
selten trocken
Keller-
3 XC2 Gründungsbauteile C16/20 35 mm
außenwand
XC4 Direkt beregnetes
4 Außenwand Außenbauteil C25/30 40 mm
XF1 Außenbauteil
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1 Grundlagen
Für die Begrenzung der Rissbreite wird in DIN EN 1994-1-1, 7.4.1 auf die
Regelungen der DIN EN 1992-1-1, 7.3.1 verwiesen. In DIN EN 1992-1-1 sind
die geforderten Mindestanforderungen für alle Bauteile in Abhängigkeit von der
entsprechenden Expositionsklasse und bei Spannbetonbauteilen von der Art der
Vorspannung angegeben.
28
1.7 Begrenzung der Rissbreiten
Die Rissbreite ist von sehr vielen Einflussparametern abhängig. Die wichtigsten
Einflussparameter sind:
Zugfestigkeit des Betons
Verbundfestigkeit zwischen Beton und Betonstahl
Dicke und Qualität der Betondeckung
Anordnung der Bewehrung im Betonquerschnitt
Form und Größe des Betonquerschnittes
Verteilung der Zugspannungen über dem Querschnitt
1.7.2 Mindestbewehrung
Nach DIN EN 1992-1-1, 7.3.2 ist für alle Stahlbeton- oder Spannbetonbauteile,
die durch Zugspannungen infolge Zwangseinwirkung (innerer oder äußerer
Zwang) beansprucht werden, eine ausreichende Mindestbewehrung zur
Begrenzung der Rissbreiten einzulegen. Die Mindestbewehrung ist hierbei unter
Berücksichtigung der Anforderungen an die Rissbreitenbegrenzung für die
Schnittgrößenkombination zu bemessen, die im Bauteil zur Erstrissbildung
führt.
Wenn nach DIN EN 1992-1-1, 7.3.2 ein Nachweis erforderlich ist, so muss in
allen Verbundträgerbereichen mit wahrscheinlicher Rissbildung eine Mindest-
bewehrung angeordnet werden. Bei der Berechnung der Spannungen sind die
Einflüsse aus dem Kriechen und den primären und sekundären Auswirkungen
aus dem Schwinden zu berücksichtigen.
s
29
1 Grundlagen
Wenn der Zeitpunkt der Rissbildung nicht mit Sicherheit innerhalb der
ersten 28 Tage festgelegt werden kann, sollte mindestens eine
Zugfestigkeit von 3 N/mm2 für Normalbeton angenommen werden.
30
1.7 Begrenzung der Rissbreiten
Die beiden Grenzwerte für zentrischen Zug (c = fctm) (Abb. 1.11) und reine
Biegung (c = 0) (Abb. 1.12) können unter Ansatz der Rissschnittgröße aus dem
Kräftegleichgewicht im Riss beim Übergang in den gerissenen Zustand
hergeleitet werden.
ct = fct,eff
Fs2
As2
FR Act FR
ht As1 Fs1
Abb. 1.11 Modell für die Herleitung des Beiwertes kc unter zentrischem Zug
As s fct,eff Act
f ct,eff Act
As kc = 1,0
s
Acc
Fcc Fcc
MR zI
zII MR
Act ht As1
Fct Fs1
ct = fct,eff
vor Rissbildung nach Rissbildung
Abb. 1.12 Modell für die Herleitung des Beiwertes kc unter reiner Biegung
31
1 Grundlagen
F F
F
= f (fctm, )
(Mitwirkung des
Abgeschlossene Rissbildung
Betons auf Zug) 3
kaum Änderung der Rissanzahl
Bei der Berechnung der Rissbreite muss grundsätzlich zwischen dem Zustand
der Einzelrissbildung und dem Zustand der abgeschlossenen Rissbildung
unterschieden werden. Wie in Abb. 1.13 zu erkennen ist, durchläuft ein Zugstab
bei Erhöhung der Last drei Phasen:
32
1.7 Begrenzung der Rissbreiten
Phase 2 (Einzelrissbildung):
Wird an einer Stelle des Bauteils die Betonzugfestigkeit überschritten, entsteht
der erste Riss. Aus Gleichgewichtsgründen müssen sich dadurch die
Spannungen im Stahl an dieser Stelle erhöhen, während die Betonspannungen
an den Rissufern auf null zurückgehen (Abb. 1.14).
F As F
s
c
s(x)
c = fctm / Ec
c(x) x
lt lt lt lt lt lt
sr > 2 lt sr > 2 lt
w 2 lt sm cm (1.32)
Wird die Last am Zugstab weiter gesteigert, so nimmt die Rissanzahl zu. Der
Bereich zwischen den einzelnen Rissen verbleibt zunächst im Zustand I. Durch
die fortschreitende Rissbildung wird eine reine Zwangseinwirkung reduziert, so
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33
1 Grundlagen
F As F
s
c
s(x)
c(x)
c=fctm/Ec x
lt lt
sr
An keiner Stelle des Zugstabes wird die Zugfestigkeit des Betons mehr erreicht,
so dass eine weitere Lastzunahme zu keinen neuen Rissen führt, sondern zu
einer Verbreiterung der vorhandenen Risse. Der Abstand zwischen zwei Rissen
ist so gering, dass kein ungestörter Bereich mehr vorhanden ist. Im Fall der
abgeschlossenen Rissbildung sind entlang des gesamten Zugstabes
Dehnungsunterschiede zwischen Stahl und Beton vorhanden.
Beim abgeschlossenen Rissbild kann die Eintragungslänge nicht mehr mit Hilfe
der Verträglichkeitsbedingungen ermittelt werden, sondern muss über geeignete
Modellvorstellungen bestimmt werden.
w sr sm cm (1.33)
berücksichtigt.
34
1.7 Begrenzung der Rissbreiten
s s,o s (1.34)
0,4 f ct,eff
s (1.35)
st s
A I
st (1.36)
Aa I a
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35
1 Grundlagen
Dabei ist
s,o Betonstahlspannung infolge der auf den Verbundquerschnitt einwirkenden
Schnittgrößen unter Vernachlässigung von zugbeanspruchten Beton-
querschnittsteilen
fct,eff wirksame Betonzugfestigkeit
ρs Bewehrungsgrad des Betongurtes (ρs = As/Act)
Act Fläche der Betonzugzone des Betongurtes, die vereinfachend mit der
mittragenden Gurtfläche des Betongurtes angenommen werden darf
As gesamte Querschnittsfläche der in der Betonzugzone Act angeordneten
Längsbewehrung
A,I Fläche und das Flächenmoment zweiten Grades des Verbund-
querschnittes bei Vernachlässigung von zugbeanspruchten Beton-
querschnittsteilen und − falls vorhanden − ohne Berücksichtigung von
Profilblechen
Aa,Ia Fläche und das Flächenmoment zweiten Grades des Baustahlquerschnitts
Grenzdurchmesser
Der Nachweis der Rissbreite darf durch die Begrenzung des Stabdurchmessers auf den
folgenden Wert s nachgewiesen werden:
fct,eff
s s* (1.37)
fct,o
36
1.7 Begrenzung der Rissbreiten
Die Grenzdurchmesser der Tabelle 1.18 basieren auf dem Ansatz einer
wirksamen Betonzugfestigkeit von fct,o = 2,9 MN/m2 und Es = 200.000 N/mm2.
wk 3, 48 106
s (1.38)
s*
Grenzabstände
Alternativ kann der Rissbreitennachweis bei überwiegender Lastbeanspruchung
durch Einhaltung der Stababstände nach Tabelle 1.19 geführt werden.
Die Werte in Tabelle 1.19 wurden für eine einlagige Bewehrung mit d1 = 4 cm
ermittelt. Bei einer mehrlagigen Bewehrung werden zu große Stababstände mit
Hilfe der Tabelle 1.19 ermittelt. Bei solchen Bauteilen sollte der Nachweis zur
Beschränkung der Rissbreite durch die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte
nach [35] geführt werden.
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37
2 Verbundträger
2 Verbundträger
2.1 Allgemeines
Ein Verbundquerschnitt setzt sich aus Teilquerschnitten mit unterschiedlichen
Werkstoffen zusammen. Man unterscheidet je nachdem welche Werkstoffe
miteinander verbunden werden, Stahlverbundkonstruktionen, Holzverbundkon-
struktionen, Glasverbundkonstruktionen usw. Dabei werden in einem Quer-
schnitt die unterschiedlichsten Werkstoffe kombiniert:
Stahlbeton Beton und Betonstahl
Stahlverbundbau Baustahl und Stahlbeton
Holzverbundbau Holz und Stahlbeton
Sandwichkonstruktionen Stahl und Kunststoff
38
2.3 Einstufung in Querschnittsklassen
456 396
für 0,5 : c / t für 0,5 : c / t
13 1 13 1
41,5 36
c für 0,5 : c / t für 0,5 : c / t
c
10 9
c/t c/t
c
c
10 9
c/t c/t
c
c
235
mit f y in N/mm2 (2.1)
fy
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Bei Verbundquerschnitten ist die Lage der plastischen Nulllinie mit den Bemes-
sungswerten der Materialfestigkeiten zu bestimmen. Der günstige Einfluss des
39
2 Verbundträger
Kammerbetons auf die örtlichen Instabilitäten der Flansche und Stege darf bei
der Einstufung berücksichtigt werden, wenn der Kammerbeton bewehrt und an
den Stahlquerschnitt angeschlossen ist.
Le = 0,25 (L1+L2) Le = 2 L3
für beff,2 für beff,4
Le = 0,85 L1 Le = 0,70 L2 b1 b0 b2
für beff,1 für beff,3 beff
be1 b0 be2
L1 L2 L3
L1/4 L1/2 L1/4 L2/4 L2/2 L2/4 Mitte zwischen z.B. Kragarm
den Trägern
mungsverhalten von Anschlüssen beeinflusst wird, ist dies bei der Ermittlung
der äquivalenten Stützweite Le zu berücksichtigen.
40
2.5 Schnittgrößenermittlung
2.5 Schnittgrößenermittlung
2.5.1 Allgemeines
Sind die Werkstoffe im elastischen Bereich, werden die Schnittgrößen nach der
Elastizitätstheorie berechnet. Sind die Werkstoffe zum Teil auch im plastischen
Bereich, sind die Schnittgrößen nach der Fließzonentheorie zu ermitteln. Eine
Berechnung nach der Fließgelenktheorie ist nur zulässig, wenn die in Abschnitt
2.5.2 genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Für Nachweise der Gebrauchs-
tauglichkeit sind die Schnittgrößen in der Regel mit elastischen Berechnungs-
verfahren zu ermitteln. Dies gilt auch für den Nachweis der Ermüdung. Die
Schnittgrößen von Durchlaufträgern für den Nachweis der Tragfähigkeit dürfen
für Querschnittsklasse 1 nach der Fließgelenktheorie und für die Querschnitts-
klasse 2 nach der Elastizitätstheorie mit oder ohne Momentenumlagerung
berechnet werden.
41
2 Verbundträger
Kinematischer Satz
Der kinematische Satz besagt, dass nur die erste Bedingung erfüllt ist. Wenn
eine kinematische Kette vorhanden ist, aber die Momentenfläche an irgendeiner
Stelle M N,V,pl ist, dann ist die zugehörige Belastung größer als die plastische
Grenzlast. Unsichere Seite!
Statischer Satz
Der statische Satz besagt, dass nur die zweite Bedingung erfüllt ist. Wenn für
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42
2.5 Schnittgrößenermittlung
sich aber noch keine kinematische Kette gebildet hat, dann ist die zugehörige
Belastung kleiner als die plastische Grenzlast. Sichere Seite!
Der statische Satz ist ausreichend für die Bemessung und den Nachweis des
Systems. Das Nachweisverfahren nach der Fließgelenktheorie ist, wenn keine
Stabilitätsprobleme vorliegen, das wirtschaftlichste Berechnungsverfahren, da
man die kleinsten Querschnitte erhält.
0,15 l1 0,15 l2
l1 l2 l1 l2
Ea I1 Ea I1 Ea I1 Ea I2 Ea I1
43
2 Verbundträger
Mc
Sc εc σc
−
M zc, wc
Ma
Sa σa
ya κ
εa
+
Dehnung Spannung
za, wa
In Abb. 2.3 ist ein Sonderfall eines Verbundträgers dargestellt. Der Betonträger,
hier als Betongurt bezeichnet, lagert auf einem Stahlträger. Der Betongurt ist in
der Verbundfuge nicht verdübelt. Es liegt damit kein Verbund vor. Hier bleiben
die Teilquerschnitte eben, d. h. die Dehnungslinie der beiden Teilquerschnitte
verlaufen parallel zueinander, verschieben sich aber gegeneinander in der
Verbundfuge.
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44
2.6 Elastische Grenztragfähigkeit
Dieses System kommt in der Praxis dann vor, wenn Stahlbetondecken, die auf
Stahlträgern gelagert sind, nicht planmäßig miteinander verbunden sind. Für
diesen Träger gilt bei einer Beanspruchung durch ein Biegemoment:
Die Verformung w des Verbundträgers ist gleich der Durchbiegung wa des
Stahlträgers und der Durchbiegung wc des Betongurtes. Dies gilt auch für die
Ableitungen der Verformung. Der negative Wert der 2. Ableitung der Verfor-
mung wird als Krümmung bezeichnet. Die elastostatische Grundgleichung für
die Biegung ist die lineare Beziehung zwischen dem Biegemoment M und der
zugehörigen differentiellen Verformung . Diese sind durch die Biegesteifigkeit
miteinander verknüpft. Die Krümmung ist gleich der Neigung der
Dehnungslinie.
Das Gleichgewicht ergibt hier die Summe der Biegemomente der Teilquer-
schnitte.
Tragwerksberechnung: Elastisch
Querschnittstragfähigkeit: Elastisch
Verdübelung: kein Verbund
Querschnittsklasse: 1, 2, 3
Kinematische Verträglichkeit: (2.4)
w wa wc
w wa wc
w wa wc
Elastostatische Grundgleichung: (2.5)
M a Ea I a
M c Ec I c
Gleichgewicht:
M Ma Mc
Daraus folgt für die Biegesteifigkeit dieses Verbundträgers: (2.6)
M Ea Ia Ec Ic Ea Ia Ec Ic EI
M EI
mit EI E a I a E c I c
Bei nicht planmäßig schubfest verbundenen Trägern addieren sich die einzelnen
Biegesteifigkeiten. Dieser Sonderfall verhält sich wie ein System mit parallel
geschalteten Federn 15. Entsprechend erhält man für die Teilschnittgrößen:
E I E I
Ma a a M Mc c c M (2.7)
EI EI
Für den Tragsicherheitsnachweis müssen die Spannungen im Stahlträger und
Betongurt ermittelt werden. Mit dem Werkstoffgesetz erhält man für den Stahl-
7541014/10787806875Biblio
45
2 Verbundträger
M
a Ea a Ea za Ea za (2.8)
EI
Für den Betongurt gilt entsprechend:
M
c Ec c Ec zc Ec zc (2.9)
EI
Es ist nicht erforderlich, die Teilschnittgrößen zu berechnen. Dies führt insbe-
sondere bei starrem Verbund zu einfachen und verständlichen Beziehungen.
Unter Beachtung des Sicherheitskonzeptes werden die Spannungen den Grenz-
spannungen gegenübergestellt.
a c
1 1 (2.10)
f yd f cd
In der Praxis wird bei Stahlbetondecken, die auf Stahlträgern gelagert sind und
nicht planmäßig schubfest verbunden sind, die Beanspruchung allein dem Stahl-
träger zugewiesen.
2.6.2 Normalkraft
σc
Sc Nc
+
ac
E.N.A a a
y S aa Na
N
Sa +
ε σa
z Dehnung Spannung
Es wird nun ein Verbundträger mit starrem Verbund betrachtet. Starrer Verbund
bedeutet, dass in der Verbundfuge zwischen dem Stahlträger und dem Beton-
gurt durch die gewählte Verdübelung keine gegenseitige Verschiebung auftritt.
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46
2.6 Elastische Grenztragfähigkeit
Tragwerksberechnung: Elastisch
Querschnittstragfähigkeit: Elastisch
Verdübelung: starrer Verbund
Querschnittsklasse: 1, 2, 3
Kinematische Verträglichkeit:
a c
Elastostatische Grundgleichung:
N a E a Aa a
N c E c Ac c
Gleichgewicht:
N Na Nc
Daraus folgt für die Dehnsteifigkeit des Verbundträgers:
N Ea Aa Ec Ac Ea Aa Ec Ac EA
N EA (2.11)
mit EA E a Aa E c Ac
Bei planmäßig schubfest verbundenen Trägern addieren sich die einzelnen
Dehnsteifigkeiten. Der Träger verhält sich unter der Normalkraftbeanspruchung
wie ein System mit parallel geschalteten Federn. Entsprechend gilt für die
Teilschnittgrößen:
E A E A
Na a a N Nc c c N (2.12)
EA EA
Für den Tragsicherheitsnachweis müssen die Spannungen im Stahlträger und
Betongurt ermittelt werden. Mit dem Werkstoffgesetz erhält man für den
Stahlquerschnitt nach Abb. 2.4:
N
a Ea a Ea Ea (2.13)
EA
Für den Betongurt gilt entsprechend:
N
c Ec c Ec Ec (2.14)
EA
Es ist nicht erforderlich, die Teilschnittgrößen zu berechnen.
Für die elastische neutrale Achse (E.N.A.) gilt folgende Bedingung, da kein
Moment auftreten darf:
N a a a N c a c bzw. N a a N c a N ac N a a
Nc Ec Ac
aa a a
N EA
Ec Ac Ea Aa
aa a ac a (2.15)
Ea Aa Ec Ac Ea Aa Ec Ac
Für die Berechnung der elastischen neutralen Achse eines Querschnittes mit
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47
2 Verbundträger
Ai ei
eS
Ai
Für die Berechnung der elastischen neutralen Achse eines Querschnittes mit
Teilflächen aus mehreren Werkstoffen gilt allgemein:
E A e
eS i i i (2.16)
Ei Ai
Für einen Querschnitt aus mehreren Werkstoffen sind anstatt der Teilflächen Ai
die Dehnsteifigkeiten EiAi der Teilflächen zu berücksichtigen. Der Querschnitt
aus einem Werkstoff ist ein Sonderfall der allgemeinen Formulierung nach
Gleichung (2.16).
2.6.3 Biegemoment
48
2.6 Elastische Grenztragfähigkeit
EI E z 2 dA (2.21)
EI ist die Biegesteifigkeit eines Querschnittes aus mehreren Werkstoffen wie
z.B. dem Verbundträger. Ein Trägheitsmoment kann nur für den Sonderfall
eines Querschnittes aus einem Werkstoff formuliert werden, z. B. auch für einen
Teilquerschnitt. Wie im Folgenden am Beispiel des Verbundträgers gezeigt wird
und auch allgemein nachgewiesen werden kann, gilt daher der „erweiterte
Steinersche Satz“, wenn anstatt des Flächenmomentes 2. Grades Ii die
Biegesteifigkeit EiIi und anstatt der Teilfläche Ai die Dehnsteifigkeit EiAi
eingesetzt werden.
Für den Verbundträger mit starrem Verbund gilt das Ebenbleiben des Quer-
schnittes für den Gesamtquerschnitt. Die Dehnung in der elastischen neutralen
Achse ist gleich null. Mit der Krümmung kann die Dehnung in jedem Punkt
des Querschnittes beschrieben werden. Für den Verbundträger mit starrem
Verbund gelten dann die folgenden Beziehungen:
Tragwerksberechnung: Elastisch
Querschnittstragfähigkeit: Elastisch
Verdübelung: starrer Verbund
Querschnittsklasse: 1, 2, 3
Mc
σc
Sc
εc0
Nc
ei ac a
S E.N.A
Ma
y aa
Sa κ
M εa0
σa Na
ε
+
z, w Dehnung Spannung
49
2 Verbundträger
N a E a Aa a0
N c E c Ac c0
Gleichgewicht: (2.24)
M M a M c Na a
Na Nc 0
Für die Krümmung gilt:
a0 c0
a
Für die Beziehung zwischen Na und in Abhängigkeit von den Steifigkeiten
gilt:
Na Nc
E a Aa a0 E c Ac c0
Ea Aa
c0 a0
Ec Ac
Ea Aa E A
a0 c0 a0 a0 a0 1 a a a
Ec Ac Ec Ac
a Ec Ac
a0 a
Ea Aa Ea Aa Ec Ac
1
Ec Ac
E A E A
N a Ea Aa a0 a a c c a (2.25)
Ea Aa Ec Ac
Daraus folgt für die Biegesteifigkeit des Verbundträgers:
M M a M c Na a
Ea Aa Ec Ac 2
M Ea I a Ec I c a
Ea Aa Ec Ac
E A E A
M Ea I a Ec I c a a c c a 2
Ea Aa Ec Ac
M EI (2.26)
Ea Aa Ec Ac 2
mit EI Ea I a Ec I c a
Ea Aa Ec Ac
Diese aufwändige Herleitung ist aber nicht erforderlich. Denn für die
Berechnung der Biegesteifigkeit eines Querschnittes mit Teilflächen aus
verschiedenen Werkstoffen gilt der erweiterte Steinersche Satz. Für einen
beliebigen Bezugspunkt mit der Koordinate ei erhält man:
EI Ei I i Ei Ai ei2 (2.27)
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Die Biegesteifigkeit des Verbundträgers mit starrem Verbund bezogen auf den
Schwerpunkt lautet damit:
EI Ea I a Ec I c Ea Aa aa2 Ec Ac ac2
50
2.6 Elastische Grenztragfähigkeit
Ec Ac Ea Aa
Mit aa a ac a
Ea Aa Ec Ac Ea Aa Ec Ac
Die Umformung mit Gleichung (2.15) für die Abstände aa und ac liefert das
gleiche Ergebnis wie die Gleichung (2.26).
Für den Tragsicherheitsnachweis müssen die Spannungen im Stahlträger und
Betongurt ermittelt werden. Mit dem Werkstoffgesetz erhält man für den Stahl-
querschnitt nach Abb. 2.5:
M
a Ea a Ea z Ea z
EI
M
a Ea z (2.28)
EI
Für den Betongurt gilt entsprechend:
M
c Ec c Ec z Ec z
EI
M
c Ec z (2.29)
EI
Stahlquerschnitt:
N M
a Ea Ea z (2.30)
EA EI
Betongurt:
N M
c Ec Ec z (2.31)
EA EI
51
2 Verbundträger
Ac As1
Sc
As2
ei
S
y Sa
Aa
z
Abb. 2.6 Bewehrung im Betongurt im Druckbereich
Ist der Betongurt im Zugbereich, liegt der Zustand II für Stahlbeton vor. Der
Betongurt ist gerissen und kann keine Zugspannungen aufnehmen. Der Schwer-
punkt und die Biegesteifigkeit des Verbundträgers werden mit den allgemein-
gültigen Gleichungen berechnet.
bc
As1
d1
hc
As2
S
y
Durch die Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen, die auch als tension
stiffening bezeichnet wird, wird die Steifigkeit im Bereich des gerissenen Beton-
gurtes erhöht. Diese erhöhte Steifigkeit im Zustand II wird meist vernachlässigt.
Sie kann aber durch den modifizierten Elastizitätsmodul Es,mod der Bewehrung
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52
2.6 Elastische Grenztragfähigkeit
Es
Es,mod mit s E s s (2.33)
Ac,eff f ctm
1 0, 4
As Es s
Für den Wirkungsbereich der Bewehrung Ac,eff gilt nach DIN 1045-1, Bild 53,
z. B. für die Bewehrung As,1
h
Ac,eff bc 2,5 d1 bc c (2.34)
2
2.6.8 Querkraft
a
z, V
3 M
Die Grenzschubspannung für Stahlbeton ist in DIN EN 1992-1-1 nicht direkt
angegeben. Sie kann aber der Gleichung (12.1) im Abschnitt 12.3.1(2) für
53
2 Verbundträger
54
2.7 Kriechen des Betons
Das Kriechen des Betons ist eine lastabhängige Zunahme der Verformung und
ist abhängig vom Zeitpunkt t0 des Beginns und der Dauer t der Belastung. Diese
Einflüsse werden durch die Kriechzahl (t,t0) erfasst. Oft ist es ausreichend, die
Endkriechzahl (,t0) zu berechnen.
Bei dem statisch unbestimmten System des Verbundquerschnittes entzieht sich
der Betonquerschnitt durch die lastabhängige Zunahme der Verformung der
Beanspruchung und es kommt zu einer Umlagerung der Teilschnittgrößen. Der
Stahlquerschnitt übernimmt einen größeren Anteil der Beanspruchung. Der
Einfluss des Kriechens kann direkt durch einen reduzierten Elastizitätsmodul EL
bzw. die daraus folgende Biegesteifigkeit EIL des Verbundträgers berücksichtigt
werden.
E Ecm
EL cm (2.42)
nc 1 L (t , t 0 )
Bei der Berechnung der Schnittgrößen, Spannungen und Verformungen ist der
Einfluss des Kriechens durch die reduzierte Biegesteifigkeit EIL des Betons zu
berücksichtigen.
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55
2 Verbundträger
EIL
l
1. Zeitpunkt t = 0
e l2 5 e l4
EI L EI 0 M0 f0
8 384 EI 0
2. Zeitpunkt t =
e l2 5 e l4
EI L EI P MP fP
8 384 EI P
Man erkennt, dass bei statisch bestimmten Trägern sich die Biegemomente
infolge des Kriechens nicht ändern. Es gilt:
M0 MP
Dies bedeutet, dass zwischen dem Zeitpunkt t = 0 und dem Zeitpunkt t =
keine Änderungen der Schnittgrößen stattfinden und damit keine zeitabhängigen
sekundären Beanspruchungen auftreten. Dagegen ist das Verformungsverhalten
sehr unterschiedlich. Da EIP < EI0 ist, nimmt die Durchbiegung vom Zeitpunkt
t = 0 bis zum Zeitpunkt t = zu.
Die Spannungen in dem Verbundträger sind jedoch stets zeitabhängig, da sich
der Verlauf der Dehnungslinie ändert. Sie sind mit dem reduzierten Elastizitäts-
modul EL und der daraus folgenden Biegesteifigkeit EIL des Verbundträgers
nach Gleichung (2.28) und (2.29) zu berechnen.
EIL EIL
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l l
Abb. 2.10 Kriechen des Durchlaufträgers
56
2.7 Kriechen des Betons
57
2 Verbundträger
Zeitpunkt t = 0: M0-Fläche mit EI 0 300 000 kNm2 und EI a 100 000 kNm 2
Zeitpunkt t = 0: w0-Fläche mit EI 0 300 000 kNm2 und EI a 100 000 kNm 2
58
2.7 Kriechen des Betons
0
10 1,6931 mrad
100 10
0
0
10
2 1,6931 3,3862 mrad
Zeitpunkt t = 0: w01-Fläche mit EI 0 300 000 kNm2 und EI a 100 000 kNm 2
0
11 0,01969 mrad
110 11
0
0
11
2 0,01969 0,03938 mrad
11P 11
P P
11 2 0,0231 0,04620 mrad
59
2 Verbundträger
M PT
P
10
0
10 4,623 3,3862 29, 4 kNm
11PT 0,0421
M 73,3 29,4 102,7 kNm
Damit erhält man folgende Momentenflächen:
7541014/10787806875Biblio
60
2.7 Kriechen des Betons
61
2 Verbundträger
X cs ( ) l
u
l Ea, Aa
Ec, Ac
62
2.8 Schwinden des Betons
63
2 Verbundträger
c ES cs ( )
N cs ES Ac cs ( )
Wird gedanklich dann der starre Verbund wie in Abb. 2.12b) wiederhergestellt,
wirkt eine Druckkraft Ncs im Schwerpunkt des Betongurtes auf den Verbund-
träger. Der Verbundträger wird damit durch eine zentrische Druckkraft Ncs und
ein konstantes Biegemoment Mcs belastet.
M cs N cs ac
cs ( ) l
Ncs Ncs
a)
Ncs
Ncs ac
S
b)
l
Mcs Mcs
Ncs Ncs
c)
Die Überlagerung liefert für die Normalkräfte das gleiche Ergebnis wie bei dem
symmetrischen Querschnitt.
Für den Eigenspannungszustand des Verbundträgers gelten die folgenden
Gleichungen: (2.48)
N cs ES Ac cs ( )
M cs N cs a c
EAS E a Aa ES Ac
Ea Aa ES Ac 2
EIS Ea I a ES I c a
EAS
64
2.8 Schwinden des Betons
Die Spannungen erhält man mit den Gleichungen (2.30) und (2.31), wobei
jedoch die Zugspannungen in dem abgetrennten Betongurt zu berücksichtigen
sind.
N M
a Ea Ea zS (2.49)
EAS EIS
N M N
c ES ES zS cs (2.50)
EAS EIS Ac
Da das Moment konstant ist, sind die Querkräfte gleich null. Für die
Durchbiegung unter Schwinden gilt:
1 M L2
s (2.51)
8 EIS
Es gelten die gleichen Überlegungen wie bei dem Einfeldträger und die
Gleichungen (2.49) bis (2.51). Das Biegemoment Mcs wirkt dagegen am
Durchlaufträger mit den zugehörigen Biegesteifigkeiten. Der Biegemomenten-
verlauf für das Schwinden soll im folgenden Beispiel für die Einheitsbelastung
Mcs = 10 kNm aufgezeigt werden.
Mcs Mcs Mcs
Systemlänge: l1 l2 10, 0 m
Einheitslast: M cs 10 kNm
Primäre und sekundäre Beanspruchung aus dem Schwinden:
EI a 100 000 kNm 2 EIS 250 000 kNm2
7541014/10787806875Biblio
65
2 Verbundträger
66
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
bc
fcd
Sc Nc
hc 1 −
− x2 No
a fyd
ha Sa 2 Nu
+
fyd
ba
Da die Spannungsblöcke konstant sind, kann das Integral durch die Summe
ersetzt werden. Wird der Verbundquerschnitt durch eine Normalkraft N bean-
sprucht, gilt entsprechend
Ni N (2.53)
Den Bemessungswert der Momententragfähigkeit des Verbundquerschnittes MRd
erhält man, wenn die Spannungen mit dem zugehörigen Hebelarm z über den
Querschnitt integriert werden.
M Rd z dA fid zi dA
M Rd fid zi Ai (2.54)
Die Gleichung (2.54) erlaubt zwei unterschiedliche Interpretationen, die zu
demselben Ergebnis führen. Für jeden Spannungsblock wird die zugehörige
Normalkraft Ni und der Schwerpunkt der Fläche Ai berechnet. Die Momenten-
tragfähigkeit MRd ist die Summe der Momente um die Bezugsachse mit der
Koordinate zi . Diese Betrachtung ist sehr anschaulich.
N i Ai f id
MRd Ni zi (2.55)
Es besteht aber auch die Möglichkeit, zunächst die Fläche Ai mit der zugehö-
rigen Koordinate zi zu multiplizieren. Diese Größe wird als plastisches Wider-
standsmoment Wpl,i bezeichnet. Anschließend werden diese Widerstandsmomen-
te mit der zugehörigen Festigkeit fid multipliziert und über den Verbund-
querschnitt summiert.
Wpl.i Ai zi
M Rd Wpl.i fid (2.56)
7541014/10787806875Biblio
Die Bezugsachse für die Berechnung der Momententragfähigkeit MRd ist, wenn
Beanspruchungen aus Biegung und Normalkraft auftreten, die elastische
67
2 Verbundträger
Vollplastische Momententragfähigkeit
Der Verbundquerschnitt wird in einzelne Bereiche eingeteilt, da zunächst
unbekannt ist, wo die plastische neutrale Achse liegt. Für die plastische neutrale
Achse gilt:
Ni 0
Liegt die P.N.A. nach Abb. 2.16 im Bereich 1 gilt: (2.57)
Na ba ha f yd N x1 bc x1 f cd Ni Nx1 Na 0
Na
N x1 N a x1
bc f cd
Die Normalkräfte Ni greifen im Schwerpunkt der zugehörigen Flächen an. Da
reine Biegung vorliegt, kann der Bezugspunkt frei gewählt werden. Als Bezugs-
punkt wird hier der Schwerpunkt der Betondruckfläche gewählt.
h x
M Rd N i zi N a a c 1 (2.58)
2 2
bc
fcd
Nx1
Sc 1 − x1
hc P.N.A
MRd
a
Na
ha Sa 2 +
fyd
ba
Na ba ha f yd Nc bc hc fcd Nx2 ba x2 f yd
Ni Nc 2 Nx2 Na 0
68
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
Na Nc N x2
N x2 x2
2 ba f yd
Als Bezugspunkt wird hier der Schwerpunkt der Betondruckfläche gewählt.
h x
M Rd N i zi N a a 2 N x2 c 2 (2.60)
2 2
bc
fcd
Nc
hc Sc
1 −
2Nx1 MRd
a − + − x2
P.N.A fyd fyd
ha Na
Sa +
2
ba fyd
Na N x1 N x2
N x2 x2
2 ba f yd
69
2 Verbundträger
bc
fcd
hc Sc − x1 Nx1=ΣPRd
1
− + − x 2Nx2
2 MRd
a fyd fyd
P.N.A
ha Na
Sa 2 +
fyd
ba
Vollplastische Normalkrafttragfähigkeit
Nur wenn die Normalkraft in der E.N.A. angreift, entstehen im Querschnitt
konstante Dehnungen, s. Abschnitt 2.6.2. Die vollplastische Normalkrafttrag-
fähigkeit des Verbundquerschnittes ist die Summe der Normalkrafttragfähig-
keiten der einzelnen Querschnittsteile.
bc
fcd
Sc Nc
hc −
NRd
E.N.A a
S
ha Na
Sa −
fyd
ba
Na ba ha f yd
7541014/10787806875Biblio
N c bc hc f cd N Rd N c N a (2.63)
70
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
Vollplastische Querkrafttragfähigkeit
Es wird hier angenommen, dass die Querkrafttragfähigkeit des Betongurtes
erreicht ist, wenn unter der Querkraft V die maximale Schubspannung max c in
der Betondruckzone den Bemessungswert c,Rd erreicht. Diese Annahme bedeu-
tet, dass die elastische Grenztragfähigkeit im Betongurt gleich der plastischen
Grenztragfähigkeit ist. Treten größere Schubspannungen auf, versagt der Beton-
gurt auf Schub. Die Querkraft V muss dann der Stahlträger allein aufnehmen.
bc
hc Sc τc τc < τc,Rd
Vc
a
S
E.N.A
ha Sa VRd
τa
Va
τa,Rd
ba
elastisch plastisch
Ist max c ≤ c,Rd, kann der zugehörige Anteil der Querkraft der Betondruckzone
Vc durch die Integration der -Fläche berechnet werden:
hc τm
τu
bc
V Ec S u
u (2.64)
EI bc
V Ec S m S m
m u (2.65)
EI bc Su
m Schubspannung in der Mitte der Betondruckzone
1 2
Vc u bc hc m u bc hc
2 3 2
7541014/10787806875Biblio
1 2
Vc u m bc hc (2.66)
6 3
71
2 Verbundträger
t h t
bo to o hw t w w to w bu tu to hw u
ea 2 2 2
bo to hw t w w bu tu
h 1
a ea hp c z a hc x1 M Rd N a z
2 2
7541014/10787806875Biblio
72
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
bc
fcd
Nx1
hc P.N.A Sc x1 −
1
bo
hp
to 2
a
ea
tw·ρw
hw +
Sa 3 Na
tu 4
fyd
bu
bc
fcd
Sc Nc
hc bo 1 −
P.N.A
hp
to 2 − + −
x2 fyd fyd 2Nx2
ea a
tw·ρw
hw 3
Sa + Na
tu 4
fyd
bu
Abb. 2.23 Plastische Momententragfähigkeit für P.N.A. im Bereich 2 bei vollständiger
7541014/10787806875Biblio
Verdübelung
73
2 Verbundträger
Na bo to hw tw w bu tu f yd N c bc hc f cd
No bo to f yd Nx3 x3 tw w f yd
Ni Nc 2 No 2 Nx3 Na 0
Na Nc 2 No N x3
N x3 x3
2 t w w f yd
Als Bezugspunkt wird hier der Schwerpunkt der Betondruckfläche gewählt.
h t h x
M Rd N i zi N a a 2 N o c hp o 2 N x3 c hp to 3
2 2 2 2
bc
fcd
Sc Nc
hc −
bo 1
hp P.N.A 2No
to 2
a − + −
05
ea tw·ρw 2Nx3
x3 fyd fyd
hw 3
Sa + Na
tu 4
fyd
bu
x x
M Rd N i zi N a z 2 N x2 hc 1 hp 2
2 2
74
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
bc
fcd
hc Sc x1 −
1
bo 1 Nx1
hp
to − + −
P.N.A 2 x2 fyd fyd 2Nx2
tw·ρw a
hw ea Sa 3
+ Na
tu 4
bu fyd
bo 1 P.N.A
hp 2No
to 2
x3 − + −
05
ea a 2Nx3
tw·ρw fyd
hw fyd
3
Sa + Na
tu 4
fyd
bu
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75
2 Verbundträger
ba
Grenzquerkraft
Die Querkraft VEd wird im Allgemeinen allein dem Stahlträger zugewiesen und
eine Mitwirkung des Betons nicht berücksichtigt.
ba
tf r
tw
Av
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76
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
Die Grenzquerkraft VRd =Vpl,a,Rd wird nach DIN EN 1993-1-1 berechnet. Der
Nachweis lautet:
VRd Av f yd / 3 (2.76)
VEd
1 (2.77)
VRd
Schubfläche Av für Querkraft in Stegrichtung:
Av Aa 2 ba tf tw 2 r tf für gewalzte I-Profile
Av hw t w für geschweißte I-Profile
Grenzbiegemoment
Wenn die Querkraft VEd den 0,5fachen Wert der plastischen Grenzquerkraft VRd
überschreitet, muss der Einfluss der Querkraft auf das Grenzbiegemoment MRd
berücksichtigt werden. Die Interaktion zwischen Biegemoment und Querkraft
kann direkt durch eine reduzierte Streckgrenze w fyd für die Schubfläche Av
des Stahlträgers berücksichtigt werden.
M
Mpl,Rd
MRd
Mpl.f,Rd
VEd / VRd
0,5 1,0
2
2 VEd
Für VEd / VRd 0,5 gilt: 1 w 1 (2.79)
VRd
77
2 Verbundträger
Na Aa Av f yd Av w f yd Aa Av Av w f yd
Na Aa Av f yd (2.81)
Der Schwerpunkt des Stahlträgers verändert sich nicht durch die reduzierte
Fläche, da der Querschnitt doppeltsymmetrisch ist. Die exakte Berücksichti-
gung der Schubfläche Av ist sehr aufwändig. Die angegebenen Formeln liegen
auf der sicheren Seite.
fyd
ba
Nur vollständige Verdübelung: Na Aa Av f yd
Für teilweise Verdübelung gilt Fall 2 oder 3.
Na
x1 hc
bc f cd
x h
z hc 1 hp a
2 2
M Rd N a z
bc
fcd
hc x1 Nc
zpl
hp x2 fyd
z Nf
tf P.N.A. = +
tw
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ha Nc ha –x2
w · fyd
Nf
fyd
ba
78
2.9 Plastische Grenztragfähigkeit
Vollständige Verdübelung: N c bc hc f cd
Teilweise Verdübelung: N c PRd
Na Nc
N a Aa Av f yd Nf
2
Nc Nf
x1 hc x2 tf
bc fcd ba f yd
ha x1
z hc hp zpl hc hp x2
2 2
M Rd Nc z Nf ha x2
bc
fcd
hc x1 Nc
hp zpl fyd
z
tf P.N.A. = +
d0 ha Nc
M
tw w · fyd
fyd
ba
Vollständige Verdübelung: N c bc hc f cd
Teilweise Verdübelung: N c PRd
Nc
x1 hc hw ha 2 tf
bc fcd
Nc ha x1
d0 hw z hc hp
tw 1 f yd 2 2
ha d 0
zpl hc hp
2 2
Vollplastisches Moment des Stahlträgers
M pl,a,Rd 2 Sy f yd
Vollplastisches Moment der Flanschfläche des Stahlträgers
h t h 3
Wpl,f ba tf a f ba t w 2 r tf a tf
2 4 2 4
M pl,f,Rd Wpl,f f yd
M a,V,Rd M pl,f,Rd M pl,a,Rd M pl,f,Rd 1
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79
2 Verbundträger
Fall 4) Plastische neutrale Achse liegt im Flansch des Stahlträgers für negatives
Moment (2.85)
fsd
hc zsi zsi
Nsi
hp zpl x2 x2 zi
Nf
tf P.N.A. fyd = +
ha Nsi ha−x2
tw w · fyd
Nf
fyd
ba
Fall 5) Plastische neutrale Achse liegt im Steg des Stahlträgers für negatives
Moment (2.86)
fsd zsi
hc Nsi
hp zpl fyd
zi
tf
P.N.A. = + M
d0 ha Nsi
tw w fyd
fyd
ba
hw ha 2 t f d0 Nsi hw
tw 1 f yd
ha h d
zi hc hp zsi zpl hc hp a 0
2 2 2
h t h 3
Wpl,f ba tf a f ba t w 2 r tf a tf
2 4 2 4
M pl,f,Rd Wpl,f f yd M pl,a,Rd 2 Sy f yd
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M a,V,Rd M pl,f,Rd M pl,a,Rd M pl,f,Rd 1
M Rd Nsi zi M a,V,Rd 0,25 tw d02 1 f yd
80
2.10 Verdübelung bei Trägern
l1 l1 l2
Ms
A B
VL,Ed,1 VL,Ed,1 VL,Ed,2 Ns
Ncf Ncf
Ns
Ncf Ncf
l1 l1 l2
Beim Durchlaufträger ist über der Stütze die Längsbewehrung As in der anre-
chenbaren Querschnittsfläche des Betongurtes zu berücksichtigen. Es gilt für die
81
2 Verbundträger
Bei Trägern mit Querschnitten der Klasse 1 oder 2 ist eine teilweise Verdübe-
lung für positive Momente zulässig. Für die zu übertragende volle Längsschub-
kraft VL,Ed bei teilweiser Verdübelung gilt entsprechend:
82
2.10 Verdübelung bei Trägern
lineare Interpolation ermittelt werden. Der Nachweis lautet für die lineare
Interpolation:
83
2 Verbundträger
M Rd
teilweise
Verdübelung (genau)
Mpl,Rd C
B
lineare
A
M pl,a,Rd Interpolation
Nc
1,0
N cf
Nc
M Rd M pl,a,Rd M pl,Rd M pl,a,Rd
N cf
(2.94)
84
2.11 Biegedrillknicken
2.11 Biegedrillknicken
Bei Verbundträgern hat die Beton- oder Verbunddecke eine große Schubstei-
figkeit. Der Obergurt des biegedrillknickgefährdeten Stahlträgers ist deshalb
seitlich unverschieblich gehalten. Die Betonplatte wirkt zusätzlich als drehelas-
tische Bettung und erhöht das ideale Biegedrillknickmoment.
ks
hc y
a z
Da bei Einfeldträgern im Endzustand der Druckgurt seitlich gehalten ist, ist das
Biegedrillknicken verhindert. Dagegen ist im Bauzustand der Nachweis des
Stahlträgers für das Biegedrillknicken zu führen, siehe 15.
Bei Durchlaufträgern ist im Endzustand im Bereich der Innenstützen der
Untergurt des Stahlträgers gedrückt und kann seitlich ausweichen. Deshalb ist
im Endzustand für den Durchlaufträger ein Biegedrillknicknachweis zu führen.
Der Nachweis für den Verbundträger erfolgt nach DIN EN 1994-1-1, Abschnitt
6.4. Die Grundlagen für den Biegedrillknicknachweis sind in 15 ausführlich
erläutert.
Bei der Berechnung von MRd ist in der Regel für fyd der Teilsicherheitsbeiwert
M1 zu berücksichtigen. Der Teilsicherheitsbeiwert M0 gilt nur, wenn LT 0,4
ist.
7541014/10787806875Biblio
85
2 Verbundträger
M Rk
LT (2.98)
M cr
Mcr das ideale Biegedrillknickmoment an der maßgebenden Stelle
MRk die Momententragfähigkeit des Verbundquerschnittes, berechnet mit den
charakteristischen Werten der Werkstoffeigenschaften
LT 0,5 1 LT LT LT,0 LT
2
LT 1,0
1
LT jedoch 1 (2.99)
LT 2
2 2
LT LT LT LT
Empfohlener Wert : LT,0 0,4
Empfohlener Wert : 0,75
Die Zuordnung der Querschnitte ist der Tabelle 2.5 (DIN EN 1993-1-1, Tabelle
6.5) zu entnehmen.
86
2.11 Biegedrillknicken
LT b c d
0,40 1,000 1,000 1,000
0,50 0,960 0,944 0,916
0,60 0,917 0,886 0,836
0,70 0,870 0,826 0,760
0,80 0,817 0,764 0,688
0,90 0,760 0,701 0,621
1,00 0,700 0,639 0,560
1,10 0,639 0,580 0,505
1,20 0,579 0,525 0,455
1,30 0,524 0,475 0,412
1,40 0,473 0,429 0,373
1,50 0,427 0,389 0,339
1,60 0,387 0,353 0,309
1,70 0,346 0,322 0,282
1,80 0,309 0,294 0,259
1,90 0,277 0,269 0,238
2,00 0,250 0,247 0,219
2,10 0,227 0,227 0,203
2,20 0,207 0,207 0,188
2,30 0,189 0,189 0,175
2,40 0,174 0,174 0,163
2,50 0,160 0,160 0,152
Empfohlen: f 1 0,5 1 kc 1 2,0 LT 0,8 jedoch f 1,0 (2.101)
2
Dabei ist kc ein Korrekturbeiwert nach Tabelle 2.7 (1-1, Tabelle 6.6).
87
2 Verbundträger
1,00
1
1, 33 0, 33
1 1
0,94
0,90
0,91
0,86
0,77
0,82
=1
a
½
M-Fläche
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88
2.11 Biegedrillknicken
Für die Drehbettung aus der Biegesteifigkeit pro m des abstützenden Bauteils
gilt bei Annahme einer starren Verbindung:
( EI ) 2
k1 (2.103)
a
mit
2 für Randträger (mit und ohne Kragarm)
3 für Innenträger
4 Deckenträger mit 4 oder mehr Innenträgern
a der Abstand der Träger in Querrichtung
( EI ) 2 Biegesteifigkeit pro m des abstützenden Bauteils
Bei der Ermittlung der drehelastischen Bettung k1 aus der Biegesteifigkeit der
abstützenden Betonplatte ist der Einfluss der Rissbildung zu berücksichtigen.
Dabei sollte der kleinere Wert der Biegesteifigkeit in Feldmitte oder über der
Stütze gewählt werden. Die Berechnung ist über die Bemessung der Betonplatte
möglich.
x=ξ · d −
1
d a
3
25
As
+
b ε-Verlauf
4
EL EP Es 20 000 kN/cm2 As
x
k d k s ...... x d ad
2
x3
Ac x b Ic b
12
Es As EL Ac 2
( EI ) 2 EL I c a (2.104)
Es As EL Ac
Für die Drehbettung ist b = 100 cm anzunehmen.
89
2 Verbundträger
M=1
M = M1-Fläche
hs tw
Bei Trägern mit Kammerbeton darf die stützende Wirkung des Kammerbetons
für den Steg berücksichtigt werden.
Ea tw bc2
k2 (2.106)
4 nP tw
16 hs 1
bc
Ea E
mit nP 1 1,1 t , t0 a
Ecm EP
bc Breite des Kammerbetons
Bei Trägern mit Kammerbeton und einer Bügelbewehrung nach Abb. 3.4 darf
die Torsionssteifigkeit des Kammerbetons angerechnet werden (1-1, 6.4.2(9)).
Die Torsionssteifigkeit des Kammerbetons darf in der Regel mit GcIct/10
angenom-men werden. Für die St. Venant’sche Torsionssteifigkeit Ict des
Kammerbetons ohne Berücksichtigung der Rissbildung darf die gesamte
Kammerbetonbreite angesetzt werden. Der Einfluss des Kriechens wird durch
den reduzierten Elastizitätsmodul EP bzw. die daraus folgende Biegesteifigkeit
EIP des Verbundträgers berücksichtigt werden. Für den Schubmodul des Betons
darf angenommen werden:
E
Gc 0,3 a 0,3 EP (2.107)
nP
7541014/10787806875Biblio
90
2.11 Biegedrillknicken
Mit dieser Bedingung sind die Grenzprofilhöhen der Tabelle 2.8 ermittelt
worden. Ein rechnerischer Nachweis im Endzustand entfällt, wenn folgende
Bedingungen eingehalten sind:
Die Stützweiten benachbarter Felder unterscheiden sich bezogen auf die
kleinere Stützweite um nicht mehr als 20 %. Bei Trägern mit Kragarmen
ist die Kraglänge kleiner als 15 % der Stützweite des benachbarten
Endfeldes.
Der Träger wird überwiegend durch Gleichstreckenlasten beansprucht;
der Bemessungswert der ständigen Einwirkungen ist größer als 40 % des
Bemessungswertes der Gesamtlast.
Die Verdübelung zwischen dem Obergurt des Stahlträgers und dem
Betongurt sowie die Deckenabmessungen wird nach Abschnitt 2.10
ausgeführt.
Die Trägerhöhe ist nicht größer als die Grenzprofilhöhe nach Tabelle 2.8.
ha ha
91
2 Verbundträger
2.12 Querbewehrung
2.12.1 Fachwerkmodell zur Berechnung der Querbewehrung
Af in cm2/m
e·sin θf
Dc
Dc VL
PEd PEd PEd θf PEd Zs
Nc
VL VL
Zs
e e e e
2 2 2 2
Dc
θf Zs
VL
92
2.12 Querbewehrung
VL
Dc (2.109)
cos f
Daraus folgt der Nachweis für die Druckstrebe:
VL e lf v1 f cd sin f cos f (2.110)
Der Nachweis wird auf den einwirkenden Längsschub je Längeneinheit
bezogen.
V
vL,Ed L vRd,c lf v1 f cd sin f cos f (2.111)
e
93
2 Verbundträger
1-1, 6.2.4 ist hier die Längsschubkraft und nicht die Längsschubspannung mit ν
At
definiert. Die Längsschubkraft Aνt L,Ed ist in Übereinstimmung mit Abschnitt 2.10
aus der für den Grenzzustand der Tragfähigkeit erforderlichen Dübelanzahl zu
berechnen. Bei der Ermittlung von νL,Ed darf der Verlauf der Längsschubkraft in
Querrichtung des Betongurtes berücksichtigt werden.
a a At
a
hf
Ab
Ab Ab
b b a a Abh a
c b bc d d
At a At a a
At
hf
a
Ab Ab a Ab a
c c b b c b b c
b b
Abb. 2.38 Beispiele für Schnitte zum Nachweis des Längsschubversagens des
Betongurtes
Die Länge lf für den Schnitt aa ist die Dicke hf der Ortbetonplatte. Die
maßgebende Länge lf der Dübelumrissfläche für den Schnitt bb ergibt sich aus
dem 2fachen Wert der Dübelhöhe zuzüglich dem Kopfdurchmesser des Dübels
und bei zweireihiger Anordnung zuzüglich des Abstands der Dübel in
Querrichtung. Die Längen lf für den Schnitt cc und dd sind entsprechend zu
berechnen. Bei quer zum Träger durchgehenden Profilblechen muss der Schnitt
bb nicht untersucht werden, wenn mit dem Abminderungsbeiwert kt nach
Abschnitt 2.4.2 gerechnet wurde. Bei Gurten mit Profilblechen darf beim
Nachweis im Plattenanschnitt aa nur die Aufbetondicke hf oberhalb des
Profilbleches berücksichtigt werden. Wenn bei Verwendung von Fertigteilen im
Schnitt aa bei hf die Dicke des Fertigteils angerechnet wird, ist für die
Schubkraftübertragung in den Fugen DIN EN -1-1, 6.2.5 zu beachten.
94
2.12 Querbewehrung
Für den Nachweis am Plattenanschnitt ist nicht die volle, sondern die anteilige
Längsschubkraft zu berücksichtigen. Die Bewehrung ist nach den Regeln der
DIN EN 1992-1-1, 8.4 zu verankern. Bei Randträgern können Steckbügel um
die Kopfbolzen verwendet werden.
2.12.4 Mindestbewehrung
95
2 Verbundträger
w1+ w2 wc
w3 wmax
96
2.13 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
Ec,Ac,Ic bc Es = Ea,As,Is
bc
ac as
a a
E.N.A.
aa E.N.A. aa
Ea,Aa,Ia Ea,Aa,Ia
97
2 Verbundträger
Die Einflüsse aus plastischen Verformungen sind nur für Träger mit der
Querschnittsklasse 1, die nach der Fließgelenktheorie oder der zulässigen
Momentenumlagerung bemessen werden, zu berücksichtigen. Näherungsweise
dürfen die Verformungen auf der Grundlage der Fließgelenktheorie ermittelt
werden.
EI
f mit m q/ g und g 9,81 m/s2 (2.124)
2 m L4
7541014/10787806875Biblio
98
2.13 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
Mit der maximalen Durchbiegung v0 des Einfeldträgers, die auch für die
Berechnung der Eigenfrequenz des Durchlaufträgers einzusetzen ist, erhält man
folgende Formulierung:
5,6 5 q L4
f mit v0 in cm (2.125)
v0 384 EI
99
2 Verbundträger
30
eS
Sc
160
2
40
ea Ab
100
3 Bl. 200 12
434
4 S
y
592
Bl. 400 10
432
Sa
158
5 Bl. 300 20
5. Querschnittseinstufung
Der Querschnitt erfüllt in diesem Fall auch die Bedingungen der Querschnittsklasse 2.
100
2.14 Beispiele Verbundträger
6. Werkstoffe
Betonfestigkeitsklasse: C20/25 f ck 2, 0 kN/cm 2 f cd 1,13 kN/cm 2
f ctm 0, 22 kN/cm 2
c,Rd 0, 397 f ctm
c,Rd 0, 0873 kN/cm 2
Sekantenmodul: Ecm 3000 kN/cm 2
Betonstahlsorte: BSt 500 S f sk 50 kN/cm 2
f sd f sk / s 50 /1,15 43, 5 kN/cm 2
Baustahlsorte: S235 f yd f y / M0 23, 5 / 1, 00 23, 5 kN/cm 2
a,Rd f yd / 3 13, 6 kN/cm 2
Elastizitätsmodul: Ea 21000 kN/cm 2
Verdübelung: duktile Kopfbolzendübel d 22 mm f u 500 N/mm 2
h 125 mm h / d 125 / 22 5, 7 4
PRd 72,5 kN nach Tabelle 1.11
8. Mittragende Breite
10 10
beff b0 bei 0 2,50 m
8 8
mit bei Le / 8 10 / 8 1, 25 m bi 1,50 m
9. Querschnittswerte
Berechnung des Schwerpunktes des Stahlquerschnittes:
Aa 20, 0 1, 2 1, 0 40, 0 30, 0 2, 0 24, 0 40, 0 60, 0 124 cm 2
24, 0 0, 6 40, 0 21, 2 60 42, 2
ea 27, 4 cm
124
Flächenmoment 2. Grades:
1, 23 403 2, 03
I a 20, 0 1, 0 30, 0 24, 0 0, 62 40, 0 21, 22 60, 0 42, 22 124 27, 42
12 12 12
I a 37 100 cm4
Biegesteifigkeit EI des Verbundträgers:
E A E A
EI Ea I a EL I c a a L c a 2
Ea Aa EL Ac
Die Kriechdehnung und Schwinddehnung wird für den Zeitpunkt t = mit Hilfe der
Endkriechzahl (,t0) bestimmt.
Beton C20/25, Zement CEM I 32,5 N, relative Luftfeuchte 50 %
7541014/10787806875Biblio
101
2 Verbundträger
ES Ac 1045 4000
aa a 35, 4 21,8 cm
Ea Aa ES Ac 21 000 124 1045 4000
eS,S 43, 4 21, 8 21, 6 cm hc 16, 0 cm
102
2.14 Beispiele Verbundträger
M 60 300
c EP zP,1 633 25, 9 0, 405 kN/cm 2
EI P 244 200 104
103
2 Verbundträger
Schwinden:
Für die Beanspruchung des Verbundträgers durch Schwinden wird die volle Gurtbreite
berücksichtigt.
Ncs cs () ES Ac 555 106 1045 300 16 2784 kN
N Ncs 2784 kN
ac a aa 35, 4 21,8 13,6 cm
M M cs Ncs ac 2784 13,6 /100 379 kNm
N M
a Ea Ea zS
EAS EIS
eS,S 21,8 cm zS,6 59, 2 21, 8 37, 4 cm
2874 37 900
a 21 000 21 000 37, 4 8,90 10,34 1, 44 kN/cm2
6 784 000 287 900 104
N M N
c ES ES zS cs
EAs EIS Ac
eS,S 21,8 cm zS,1 0, 0 21, 8 21, 8 cm
2874 37 900 2874
4
c 1045 1045 21,8
6 784 000 287 900 10 4000
0, 443 0,300 0, 719 0,024 kN/cm2
Überlagerung zum Zeitpunkt t = :
a 17, 3 1, 44 18, 7 kN/cm 2
a 18, 7
0,80 1
f yd 23,5
c 0, 405 0, 024 0, 429 kN/cm 2
c 0, 429
0, 38 1
f cd 1,13
241
EI 0 b 372 300 104 1, 0
Punkt 3:
104
2.14 Beispiele Verbundträger
105
2 Verbundträger
1 0,405 - 0,024
-
0,0179 +
2 4,94 5,14 0,154 10,5 0,196
3 -
-
4 5,01
+
+
5 4,02 17,3 1,44
+
t= t= Schwinden
-Verlauf -Verlauf
Schubbeulen:
Ein Nachweis für Biegung und Querkraft ist in diesem Beispiel nicht erforderlich.
12. Biegedrillknicken
Der Druckgurt des Einfeldträgers soll auch im Bauzustand seitlich gehalten sein.
13. Verdübelung
Aus den Schubspannungen in der Verbundfuge b-b können die Längsschubkräfte vb pro
Längeneinheit ermittelt werden. Die Längsschubkräfte sind ebenfalls zeitabhängig. Hier ist
der Zeitpunkt t = 0 maßgebend.
vL,Ed vb V
Ei Si i 241 7615 104 4, 93 kN/cm
EI 0 372 300 10 4
Die Dübel werden entsprechend dem Verlauf der Längsschubkräfte angeordnet. Es wird die
folgende Anordnung gewählt:
P 72, 5
eL 140 mm vRd Rd 5,18 kN/cm
eL 14, 0
P 72,5
eL 200 mm vRd Rd 3, 63 kN/cm
eL 20
Bereich 1 Bereich 2
2,96
4,93
3,63 Längsschubkraft / m
5,18
2000 3000
7541014/10787806875Biblio
n1 = 15 n1 = 15
eL = 140 mm eL = 200 mm
106
2.14 Beispiele Verbundträger
Ein Einschneiden in die Deckungslinie der Längsschubkraft ist bei Querschnitten der Klasse 3
nicht zulässig.
1 L 1 1000
VL,Ed vL,Ed 4,93 1233 kN
2 2 2 2
VRd n PRd 30 72,5 2175 kN VEd 1233 kN
Gewählt: eL 140, 200 mm
eL 5 d 5 22 110 mm
eL 800 mm
eL 6 h1 6 160 960 mm
vL,Ed va V
Ei Si ba 241 7615 104 125 2, 46 kN/cm
EI 0 b 372 300 104 250
Druckstrebennachweis:
lf hc 16 cm
vRd,c 0, 369 lf f cd 0, 369 16, 0 1,13 6, 67 kN/cm
v L,Ed / v Rd,c 2, 46 / 6, 67 0, 37 1, 0
Zugstrebennachweis:
vRd,t 1, 2 Af f sd v L,Ed
vL,Ed 2, 46
erf Af 100 4, 71 cm 2 /m
1, 2 fsd 1, 2 43,5
Die erforderliche Bewehrung ist je zur Hälfte auf die Ober- und Unterseite der
Ortbetonschicht zu verteilen.
Dübelumrissfläche
Aus den Schubspannungen in der Verbundfuge b-b können die Längsschubkräfte vb pro
Längeneinheit ermittelt werden. Die Längsschubkräfte sind ebenfalls zeitabhängig. Hier ist
der Zeitpunkt t = 0 maßgebend.
Längsschubtragfähigkeit in der Dübelumrissfläche des Schnittes b-b im Bereich 1.
vEd vb V
Ei Si 241 7615 104 4,93 kN/cm
EI 0 372 300 104
Druckstrebennachweis:
lf 2 hsc 1,5 d 2 12,5 1,5 2, 2 28,3 cm
vRd,c 0, 369 lf f cd 0, 369 28, 3 1,13 11, 8 kN/cm
v L,Ed / v Rd,c 4, 93 / 11, 8 0, 42 1, 0
7541014/10787806875Biblio
Zugstrebennachweis:
v 4,93
erf Af L,Ed 100 9, 44 cm 2 /m
1, 2 fsd 1, 2 43,5
107
2 Verbundträger
vL,Ed
beff
2 VL,Ed
2 363
vL,Ed 2,90 kN/cm
beff 250
Die Dübelkräfte werden im Endbereich um
Pd,s vL,Ed eL 2, 49 14, 0 34, 9 kN
reduziert. Kein weiterer Nachweis erforderlich.
7541014/10787806875Biblio
108
2.14 Beispiele Verbundträger
bewehrung vorzusehen.
109
2 Verbundträger
Ortbeton
At 1,5 d a
h1 h lc hc
sc
B
tf hp=5cm
ed r
Az Ab b
3,5cm
b Fertigteil
c c
a dw ha
tw
c
L
ba
3. Einwirkungen
Ständige Einwirkungen: Betonplatte 25 0,16 3, 0 12, 0 kN/m
Stahlträger 0,8 kN/m
gk1 12,8 kN/m
Ausbaulast gk2 2,00 3,00 6, 0 kN/m
gk gk1 gk2 18,8 kN/m
Veränderliche Einwirkungen: qk 5, 00 3, 00 15, 0 kN/m
Bemessungswert der maßgebenden Einwirkungskombination:
eEd 1,35 gk 1,50 qk 1,35 18,8 1,50 15,0 47,9 kN/m
7541014/10787806875Biblio
4. Nachweisverfahren
Elastisch-Plastisch: Querschnittsklasse 2 erforderlich.
110
2.14 Beispiele Verbundträger
5. Querschnittseinstufung
Stahlprofil: IPE 450 und S355
Querschnittswerte: ha 450 mm ba 190 mm d 379 mm tf 14,6 mm
2
tw 9, 4 mm r 21 mm Aa 98,8 cm Ia 33740 cm4
Wpl,y 1702 cm3
c c 235
Nachweis des Gurtes: vorh 4,75 max 10 8,13
t t 355
Nachweis des Steges: Es wird angenommen, dass 0,5 ist, d.h. die plastische neutrale
Achse liegt im Schwerpunkt des Steges. Dies ist zu überprüfen.
c c 235
vorh 40,3 max 83 83 67,5
t t 355
Der Querschnitt erfüllt in diesem Fall auch die Bedingungen der Querschnittsklasse 1.
6. Werkstoffe
Betonfestigkeitsklasse: C25/30 fck 2,5 kN/cm2 fcd 1,42 kN/cm2
Sekantenmodul: Ecm 3100 kN/cm2
Betonstahlsorte: BSt 500 S fsk 50 kN/cm2
fsd fsk / s 50 /1,15 43,5 kN/cm2
Baustahlsorte: S355 f yk 35,5 kN/cm2
f yd f yk / M0 35,5 /1,00 35,5 kN/cm2
8. Mittragende Breite
12 12
beff b0 bei 0 3, 00 m mit bei Le / 8 12 / 8 1,50 m bi 1,50 m
8 8
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111
2 Verbundträger
9. Schnittgrößenermittlung
L 12
VEd A ed 47,9 287 kN
2 2
L2 12 2
M Ed ed 47,9 862 kNm
8 8
Zugehörige Querkraft VEd 0
10. Verdübelung
Für vollständige Verdübelung ist der kleinere der folgenden Werte maßgebend:
VL,Ed N cf mit N cf Aa f yd oder Ncf bc hc fcd mit bc beff
N cf Aa f yd 98, 8 35, 5 3507 kN
Ncf bc hc fcd 300 111, 42 4686 kN
VL,Ed N cf 3507 kN
VL,Ed 3507
nf 42, 6 je Trägerhälfte
PRd 82, 4
Für teilweise Verdübelung gilt bei Träger mit doppelt symmetrischem Stahlquerschnitt:
355 355
f yk
Le 25 m 1 0, 75 0, 03 Le 1 0, 75 0, 03 12, 0 0, 61 0, 4
355
gewählt n 30
30 / 42, 6 0, 704 0, 61
VL,Ed n PRd 30 82, 4 2472 kN
Es werden folgende Abstände gewählt:
L 12000
erf eL 200 mm
2 n 2 30
gewählt eL 200 mm
eL 200 mm 5 d 5 22 110 mm
eL 200 mm 800 mm eL 200 mm 6 h1 6 160 960 mm
11. Beanspruchbarkeit des Querschnittes
Nachweis der Querkraft:
Av Aa 2 ba tf tw 2 r tf 98,8 2 19 1,46 0,94 2 2,1 1,46 50,8 cm2
VRd Av f yd / 3 50,8 35,5 / 3 1041 kN
VEd 287
0, 28 1
VRd 1041
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Schubbeulen:
c 235
vorh 40,3 72 72 59
t 355
112
2.14 Beispiele Verbundträger
2
Querbewehrung für die Querbiegung: At Ab 2,57 cm
Bemessungswert der vollen Längsschubkraft pro Längeneinheit für die Dübelumrissfläche:
113
2 Verbundträger
VL,Ed 2472
vL,Ed 4,12 kN/cm
av 600
Längsschubtragfähigkeit in der hier maßgebenden Umrissfläche des Schnittes cc.
Druckstrebennachweis:
lf 2 lc 1,5 d 2 8,67 1,5 2, 2 20,6 cm
v Rd,c 0, 369 lf f cd 0, 369 20, 6 1, 42 10, 8 kN/cm
v L,Ed / v Rd,c 4,12 / 10, 8 0, 38 1, 0
Zugstrebennachweis:
vRd,t 1, 2 Af f sd v L,Ed
vL,Ed 4,12
erf Af 100 7,89 cm 2 /m
1, 2 fsd 1, 2 43,5
Gewählt: ds 10 mm , eL 200 mm
d s2 1, 0 2
Az 3, 93 cm 2 /m
4 eL 4 0, 20
M 1,0 .
Die Kriechdehnung und Schwinddehnung wird für den Zeitpunkt t = mit Hilfe der
Endkriechzahl (,t0) bestimmt. Die Berechnung erfolgt mit einem Programm.
114
2.14 Beispiele Verbundträger
115
2 Verbundträger
116
2.14 Beispiele Verbundträger
117
2 Verbundträger
Die Querschnittswerte der I-Profile werden mit einem Mathcad Programm ermittelt, das
freundlicherweise von Prof. Dr.-Ing. Wilfried Zwanzig von der Fachhochschule Koblenz zur
Verfügung gestellt wurde.
118
2.14 Beispiele Verbundträger
L1 12.5 m L2 12.5 m B 3 m
3. Einwirkungen
Ständige Einwirkungen
kN kN
Betonplatte: gc 25 gk1 Bh1 gc 12
3 m
m
Stahlträger: kN kN
gk2 IQ20 1.121
cm m
kN kN
Ausbaulasten: ga 2 gk3 Bga 6
2 m
m
kN
Eigengewicht: gk gk1 gk2 gk3 19.121
m
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Veränderliche Einwirkungen:
kN
qk1 5 kN
Verkehrslasten: 2 qk Bqk1 15
m m
119
2 Verbundträger
Teilsicherheitsbeiwerte:
5. Werkstoffe
kN fy kN
Baustahl: fy 35.5 fyd 35.5
2 M 2
cm cm
kN
Ea 21000
2
cm
kN fck kN
Beton: fck 2.5 fcd 0.85 1.4
2 C 2
cm cm
kN kN
Ecm 3100 fctm 0.26
2 2
cm cm
kN fsk kN
Betonstahl: fsk 50 fsd 43.5
2 S 2
cm cm
kN
Es 20000
2
cm
7541014/10787806875Biblio
120
2.14 Beispiele Verbundträger
6. Querschnittswerte
Stahlprofil:
4 4
Starke Achse: Ia IQ1 cm 33089 cm
3 3
Wpl.a IQ14 cm 2088 cm
2
cm
Längsbewehrung unten: ø10/15 cm as2 5.24 zs2 10.5 cm
m
2
cm
Querbewehrung oben: ø 8/15 cm aq1 3.35 zq1 3.5 cm
m
2
cm
Querbewehrung unten: ø 8/15 cm aq2 3.35 zq2 13.5 cm
m
b1 otherwise
121
2 Verbundträger
Le1 Le1
be2 if b2
8 8 be2 1.33 m
b2 otherwise
Stützbereich: Index s:
Les Les
be1s if b1
8 8 be1s 0.781 m
b1 otherwise
Les Les
be2s if b2 be2s 0.781 m
8 8
b2 otherwise
8. Querschnittsklasse
Es wird die Fließgelenktheorie angewendet. Es ist die Querschnittsklasse 1 erforderlich.
Nachweis des Gurtes:
kN
23.5
2
cm
a 0.814
fy
1
9.0 a
maxczutGurt
122
2.14 Beispiele Verbundträger
2
As1 as1 bs 8.188 cm Nsl As1 fsd 355.978 kN
2
As2 as2 bs 8.188 cm Ns2 As2 fsd 355.978 kN
Fall 5) Plastische neutrale Achse liegt im Steg des Stahlträgers für negatives Moment
fsd zsi
hc Nsi
hp zpl fyd
zi
tf
P.N.A. = + M
d0 ha Nsi
tw w fyd
fyd
ba
Der Faktor ρ muss gegebenenfalls korrigiert werden. Siehe: 12. Nachweis der Tragsicherheit.
0
Nsl Ns2
d0 20.055 cm ≤ hw 31.5 cm
tw ( 1 ) fyd
ha d0
zpl hc hp 23.472 cm
2 2
ha
zi1 hc hp zs1 31 cm
2
ha
zi2 hc hp zs2 23 cm
2
ha tf ha 3
ba tw 2 r tf
3
Wpl.f ba tf tf 1564.325 cm
2 4 2 4
Mpl.f.Rd Wpl.f fyd 555.335 kN m
2
MS.Rd Nsl zi1 Ns2 zi2 Ma.V.Rd 0.25 tw d0 ( 1 ) fyd 897.94 kN m
7541014/10787806875Biblio
123
2 Verbundträger
Druckspannungsverteilung im Steg:
zpl hc hp tf r
w 1 0.884
ha 2 tf 2 r
41.5 a
c1 38.187
w
456 a
c2 35.352
13 w 1
maxczutSteg c1 if w 0.5
c2 otherwise
Abstand der Schwerpunkte von Betongurt und Stahlträger des ungerissenen Querschnittes:
a 0.5 hc ha hp 28 cm
2
Ahc bc hc 2921.875 cm
Ea Aa
ac a 6.963 cm
Ea Aa EcmAhc
zo ac
1
kc1 0.3 0.859
hc
1
2 zo
c 1.1
124
2.14 Beispiele Verbundträger
fy fctm
s c kc 0.801 %
kN fsk
23.5
2
cm
2 2
As As1 As2 16.375 cm ≥ s Act 13.762 cm
9. Schnittgrößenermittlung
Die Berechnung des Zweifeldträgers erfolgt nach der Fließgelenktheorie. Das 1. Fließ-
gelenk bildet sich im Allgemeinen bei Gleichstreckenlast an der Stütze. Es entsteht ein
statisch bestimmtes System. Nach dem statischen Satz ist nachzuweisen, dass unter
Annahme der vollplastischen Momententragfähigkeit an der Stütze das Feldmoment die
Momententragfähigkeit im Feldbereich nicht überschreitet.
L1 MS.Rd L1 MS.Rd
A1 ed 230.12 kN B1 ed 373.791 kN
2 L1 2 L1
A1
l1 4.763 m
ed
l1 l1 l2
Ms
A MF B
VL,Ed VL,Ed Ns
Ncf Ncf
Ncf Ncf
l1 l1 l2
2
A1
MF 548.046 kN m VF.Ed. 0 kN
2 ed
10. Verdübelung
Eine teilweise Verdübelung ist im Bereich positiver Momente zulässig. Im Bereich negativer
7541014/10787806875Biblio
Momente ist eine volle Verdübelung erforderlich. Für die vollständige Verdübelung ist im
Bereich I des positiven Momentes der kleinere der folgenden Werte maßgebend:
125
2 Verbundträger
Bereich I
LI l1 4.763 m
35.5 kN
2
cm 1
Le ≤ 25 m erf 1 0.75 0.03 Le 0.569 ≥ 0 4
fy m
Teilweise Verdübelung:
VL.Edt
nI.erf 28.571
PRd
LI
eL.I.erf 16.671 cm
nI.erf
Gewählt: nI 33
126
2.14 Beispiele Verbundträger
Für die gleichmäßige Verteilung der Dübel muss noch folgende Bedingung erfüllt sein:
Das Grenzmoment des Verbundträgers bei vollständiger Verdübelung muss kleiner sein als
das 2,5fache Grenzmoment des Stahlträgers.
Na1
zpl1 13.468 cm ≤ hc 11 cm
bc fcd
zpl1 ha
z1 hc hp 26.766 cm
2 2
MRd.1
1.83 ≤ 2 5
Mpl.a.Rd
Bereich II
LII L1 LI 7.737 m
VL.Edt As fsd
nII.erf 37.211
PRd
LII
eL.II.erf 20.792 cm
nII.erf
Anordnung der Dübel:
Gewählt:
Gewählt: nII 51
127
2 Verbundträger
Querkrafttragfähigkeit:
fyd
VRd Av 1003.436 kN
3
Schubbeulen:
Na2 Nc2
Nf2 1174.351 kN
2
Nc2
zc2 7.226 cm ≤ hc 11 cm
bc fcd
Nf2
zf2 1.103 cm ≤ tf 1.75 cm
ba fyd
zc2 ha
z2 hc hp 0.299 m
2 2
zpl2 hc hp zf2 17.103 cm
128
2.14 Beispiele Verbundträger
Querkraft:
VB.Ed
0.373 ≤ 1 0
VRd
0
MF
0.453 ≤ 1 0
MF.Rd
13. Biegedrillknicken
Der Biegedrillknicknachweis ist auch für den Bauzustand zu führen. Auf die Nachweise
im Bauzustand wird in diesem Beispiel nicht eingegangen.
Es wird der vereinfachte Nachweis mit der Grenzprofilhöhe ha,grenz geführt.
1. Die Stützweite ist gleich.
2. Der Träger ist durch Gleichstreckenlasten beansprucht. Der Bemessungswert der
ständigen Einwirkungen ist größer als 40 % des Bemessungswertes der Gesamtlast.
gk
0.56 > 0,40
gk qk
3. Die Verdübelung zwischen dem Obergurt des Stahlträgers und dem Betongurt sowie die
Deckenabmessungen wird nach Abschnitt 3.5 ausgeführt und der Abstand der Dübel ist nicht
größer als 300 mm.
4. Grenzprofilhöhe ha.grenz:
129
2 Verbundträger
Zugstrebennachweis:
vRd,t 1, 2 Af f sd vL,Ed
vL.Ed.b 2
cm
erfAfb 9.473
1.2 fsd m
2 2 2 2
dsq cm cm cm
Az 5.236 Af 2 Az 10.472 ≥ erfAfb 9.473
4 eLs m m m
130
2.14 Beispiele Verbundträger
Zugstrebennachweis:
vL.Ed.a 2
cm
erfAfa 4.737
1.2 fsd m
Die erforderliche Bewehrung ist je zur Hälfte auf die Ober- und Unterseite der Ortbeton-
schicht zu verteilen. Die Querbewehrung für die Querbiegung ist hier der größere erfor-
derliche Stahlquerschnitt. Die untere Hälfte ist durch Az abgedeckt. Die Verankerung der
Bewehrung erfolgt nach DIN 1045-1.
2 erfAfa 2
cm cm
At 3.35 ≥ 2.368
m 2 m
2 erfAfa 2
cm cm
Az 5.236 ≥ 2.368
m 2 m
6
t.S 5.08 t.P 2.89 cs 537 10 2 0.3
7541014/10787806875Biblio
131
2 Verbundträger
1 3 4
Ic bc h1 90667 cm
12
Abstand der Schwerpunkte von Betongurt und Stahlträger:
Ecm kN
EP 741.804
nP 2
cm
Ea Aa EP Ac 2 2
EIP Ea Ia EP Ic a1 176134 kN m
Ea Aa EP Ac
Ecm kN
ES 817
nS 2
cm
132
2.14 Beispiele Verbundträger
2 2 2
As1 8.188 cm As2 8.188 cm Aa 142.758 cm
2
Ast As1 As2 Aa 159.133 cm
ha
As1 zs1 As2 zs2 Aa hc hp
est
2
0.307 m
Ast
Verformungsanteile:
Die Verformungsanteile werden mit dem Programm GWSTATIK berechnet. Im Stütz-
bereich mit der Länge 0,15L ist der Betongurt gerissen und die Biegesteifigkeit EIst. Im
Feldbereich mit der Länge 0,85L ist die jeweilige Biegesteifigkeit des Verbundträgers zu
berücksichtigen.
Durchbiegung des Stahlträgers im Bauzustand zum Zeitpunkt t = 0:
2
Feldbereich : 1-1 EIa 69486 kN m
2
Stützbereich: 1-1 EIa 69486 kN m
kN
Belastung: gk1 gk2 13.121
m
133
2 Verbundträger
2
Feldbereich: 2-2 EI0 256397 kN m
2
Stützbereich:
5-5 EIst 92525 kN m
kN
Belastung: gk3 6
m
2
Feldbereich: 2-2 EI0 256397 kN m
2
Stützbereich: 5-5 EIst 92525 kN m
kN
Belastung: 2 q k 4.5
m
und dem Zeitpunkt t = 0. Bei Trägern ohne Eigengewichtsverbund beanspruchen nur die
Ausbaulast und der quasi-ständige Verkehrslastanteil den Verbundträger.
134
2.14 Beispiele Verbundträger
2
3-3 EIP 176134 kN m
Feldbereich:
2
2-2 EI0 256397 kN m
2
Stützbereich: 5-5 EIst 92525 kN m
kN
Belastung: gk3 2 qk 10.5
m
Schwinden:
2
Feldbereich: 4-4 EIS 181515 kN m
7541014/10787806875Biblio
2
Stützbereich: 5-5 EIst 92525 kN m
135
2 Verbundträger
Ea Aa
acS a1 11.815 cm
Ea Aa ES Ac
L1 mit Anforderung
f2 f2.1 f2.2 f2.3 2.22 cm ≤ 2.5 cm
500 erfüllt
L1
fmax f1 f2 f0 1.13 cm ≤ 5 cm
250
1
5.6
s
f 3.637 Hz ≥ 3 Hz
1
v0
cm
Anforderungsklasse F
Rechenwert der Rissbreite wk = 0,4 mm
Berechnung mit der quasi-ständigen Einwirkungskombination:
136
2.14 Beispiele Verbundträger
kN kN
fct.eff fctm 0.26 fct.0 0.29
2 2
cm cm
2
Act 1718.75 cm
10 mm
fct.0
stern 11.154 mm
fct.eff
σ s ist die Stahlspannung nach DIN EN 1994-1-1, Tabelle 7.1
wk = 0,4 mm
N
s 337
2
mm
Act 2
As.min ks kc k fct.eff 8.198 cm
s
2 2
As 16.375 cm ≥ As.min 8.198 cm
Die Berechnung des Stützmomentes Mst erfolgt für die quasi-ständige Einwirkungskom-
bination zum Zeitpunkt t = . Die maximalen Betonstahlspannungen σst im Stützen-
bereich werden unter Berücksichtigung der Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen
ermittelt.
Stützmoment des Verbundträgers unter quasi-ständiger Einwirkung zum Zeitpunkt t = .
2
Feldbereich: 3-3 EIP 176134 kN m
7541014/10787806875Biblio
2
Stützbereich: 5-5 EIst 92525 kN m
137
2 Verbundträger
kN
Belastung: gk3 2qk 10.5
m
2
Feldb 4-4 EIS 181515 kN m
ereich:
2
Stützbereich: 5-5 EIst 92525 kN m
Mst N
s2 zst 233.5
Ist 2
mm
As
st 0.953 %
Act
Ast Ist
st 1.484
Aa Ia
fctm N N
st s2 0.4 307 ≤ s 337
st st
7541014/10787806875Biblio
2 2
mm mm
138
3.1 Einleitung
3 Verbundstützen
3.1 Einleitung
Die Grundlagen für den Nachweis von Verbundstützen, die für die alte als auch
für die neue Normen gelten, wurden in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
am Lehrstuhl II des Instituts für konstruktiven Ingenieurbau der Ruhr Univer-
sität Bochum unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Karlheinz
Roik gelegt, siehe [1] bis [4].
q q
N N
N N
Ersatzimperfektion w0
Npl,Rd Npl,Rd
Imperfektionsmoment
χ·Npl,Rd
NEd NEd
μ·Mpl,Rd μd·Mpl,Rd
Mpl,Rd M Mpl,Rd M
(a) (b)
In der alten DIN 18806 wird der Nachweis mit rechnerischen Traglasten und
einem globalen Sicherheitsbeiwert γ für die Belastung geführt. Die Berechnung
erfolgt für den gedrückten Biegestab nach der Elastizitätstheorie II. Ordnung.
Für den notwendigen Übergang vom gedrückten Biegestab zum zentrischen
Druckstab wird ein Imperfektionsmoment angesetzt, siehe Abb. 3.1(a).
Ist N = ·Npl,Rd kann die Stütze kein Biegemoment mehr aufnehmen. Ist N = 0,
dann steht das vollplastische Moment für das Biegemoment zur Verfügung.
Dazwischen wird eine lineare Interaktion angenommen.
In der neuen DIN EN 1994-1-1 [2] gilt das Teilsicherheitskonzept. Der
Übergang vom gedrückten Biegestab zum zentrischen Druckstab wird durch die
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139
3 Verbundstützen
cz
h hc
cz
Der Nachweis darf bei vollständig einbetonierten Profilen nach Abb. 3.2 entfal-
len, wenn die folgenden Betondeckungen eingehalten sind. Die Betondeckung
der Flansche von vollständig einbetonierten Profilen darf 40 mm oder 1/6 der
Flanschbreite nicht unterschreiten. Bei Brandschutz gilt zusätzlich DIN EN
1994-1-2 [4] und für die Betondeckung gilt DIN EN 1992-1-1, Abschnitt 4 [8].
Bei Verbundquerschnitten ist die Lage der plastischen Nulllinie mit den
Bemessungswerten der Materialfestigkeiten zu bestimmen. Der günstige Ein-
fluss des Kammerbetons auf die örtlichen Instabilitäten der Flansche und Stege
darf bei der Einstufung berücksichtigt werden, wenn der Kammerbeton bewehrt
und an den Stahlquerschnitt angeschlossen ist.
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140
3.3 Nachweis der Krafteinleitung
tf 235
3 max(b /tf ) 44
h fy
141
3 Verbundstützen
3.5 Berechnungsverfahren
3.5.1 Allgemeines
Im Abschnitt 6.7 der DIN EN 1994-1-1 ist die Bemessung und konstruktive
Ausbildung von Verbundstützen geregelt. Für die Berechnung der Verbund-
stützen nach DIN EN 1994-1-1 gelten die folgenden Einschränkungen:
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142
3.5 Berechnungsverfahren
Es sind zu berücksichtigen:
Beanspruchungen nach der Fließzonentheorie II. Ordnung
geometrische und strukturelle Imperfektionen
örtliche Instabilitäten
Rissbildung des Betons
Kriechen und Schwinden des Betons.
Bei der Berechnung darf das Ebenbleiben des Querschnittes und vollständiger
Verbund zwischen dem Beton- und Stahlquerschnitt vorausgesetzt werden. Die
Zugfestigkeit des Betons darf nicht berücksichtigt werden, dagegen die Mitwir-
kung des Betons zwischen den Rissen. Vereinfachend darf eine geometrische
Ersatzimperfektion, soweit bekannt, anstelle der geometrischen und struktu-
rellen Imperfektionen verwendet werden.
Es sei besonders darauf hingewiesen, dass Verbundstützen mit Vollkernquer-
schnitten nach Abb. 3.5 nicht nach dem vereinfachten Nachweisverfahren be-
rechnet werden dürfen [13].
143
3 Verbundstützen
3.6 Druckstab
Das Nachweiskonzept für Stahlstützen und Verbundstützen ist gleich. Die
Grundlagen für den Nachweis des Druckstabes sind in [14] ausführlich darge-
stellt. Für die Stahlstütze gilt der folgende Berechnungsablauf.
Stahlstütze
1.) Berechnung der vollplastischen Normalkraft
Npl,Rk A f y (3.2)
2.) Berechnung des Bemessungswertes der vollplastischen Normalkraft
fy
N pl,Rd A (3.3)
M1
3.) Berechnung der Verzweigungslast
2EI
N cr (3.4)
L2cr
4.) Berechnung des bezogenen Schlankheitsgrades
N pl,Rk
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(3.5)
N cr
144
3.6 Druckstab
Abb.3.6 Stahlquerschnitt
5.) Abminderungsfaktor
In Tabelle 3.2 sind für den Abminderungsfaktor 3 Knickspannungslinien a, b
und c angegeben. Der Querschnitt wird in Abhängigkeit von der Ausweichrich-
tung einer Knickspannungslinie zugeordnet und nachgewiesen.
6.) Nachweis
NEd
1 (3.6)
Npl,Rd
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145
3 Verbundstützen
Verbundstütze
Profilstahl
Bewehrung
Beton
146
3.6 Druckstab
Aus diesem Grund verschiebt sich die elastische neutrale Achse des Verbund-
querschnittes. Eine zentrisch belastete Verbundstütze ist deshalb auch als ideal
gerader Stab stets ein Stab mit Druck und planmäßiger Biegung. Vernachlässigt
man diese Exzentrizität, kann die Verzweigungslast für einen Stab mit
veränderlichem Querschnitt ermittelt werden.
Der Verlauf der gerissenen Zugzone selbst ist abhängig von der Schlankheit des
Stabes. Bei schlanken Stäben reißt der Beton in der Stabmitte ungefähr bis zur
Mitte des Querschnittes auf und die gerissene Zugzone erstreckt sich nahezu
über die gesamte Länge des Stabes, wie es in Abb. 3.8 dargestellt ist. Für die
Biegesteifigkeiten am Anfang und in der Mitte des Stabes erhält man bezogen
auf die elastische neutrale Achse des ungerissenen Querschnittes:
EI 0 Ea I a Es Is Ec I c (3.9)
EI m Ea I a Es Is 0,5 Ec I c (3.10)
Für den Verlauf der Biegesteifigkeit kann näherungsweise eine quadratische
oder kubische Parabel angenommen werden. Die Verzweigungslasten können
mit einem Programm berechnet werden.
Soll die Verzweigungslast vereinfacht berechnet werden, sind Annahmen über
die Biegesteifigkeit und die Knicklänge erforderlich.
2 EI
N cr (3.11)
L2cr
Die einfachste Annahme ist hier, die minimale Biegesteifigkeit EIm konstant
über den Stab anzunehmen. Dann gelten auch die Knicklängen für die Euler-
fälle. Vergleichsrechnungen mit dem Programm GWSTATIK zeigen, dass die
genaueren Verzweigungslasten nur um ca. 10 % höher liegen, da die höheren
Steifigkeiten im Endbereich nur einen geringen Einfluss haben. Auch die Ver-
formungen können mit dieser Biegesteifigkeit näherungsweise berechnet
werden. In der Verbundbaunorm ist der Faktor für den Anteil des Betons mit
dem Faktor 0,6 festgelegt. Dies erscheint aus dieser Betrachtung als
gerechtfertigt. Der Faktor 0,6 ist ausführlich in [10] erläutert. Er berücksichtigt
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die Rissbildung in der Zugzone bei der Berechnung der idealen Verzweigungs-
last einer Stütze mit einem Querschnittsanteil aus Beton. Dieser Faktor ist von
der Schlankheit abhängig und stellt deshalb einen mittleren Wert dar. Die
147
3 Verbundstützen
Eine weitere wichtige Größe ist die Knicklänge Lcr. Die Knicklänge ist nur bei
den Eulerfällen wie z. B. nach Abb. 3.9(a) eine bekannte Größe. Ist der
Druckstab elastisch gelagert, Abb. 3.9(b), und/oder liegt ein System mit reiner
Druckbeanspruchung nach Abb. 3.9(c) vor, ist der Verzweigungslastfaktor cr
mit der Biegesteifigkeit (EI)eff für die einzelnen druckbeanspruchten Bauteile zu
berechnen.
In [15] ist erläutert, wie mit einem EDV-Programm der Verzweigungslastfaktor
cr des Systems berechnet werden kann. Damit kann die Verzweigungslast Ncr
für jeden einzelnen Druckstab des Systems ermittelt und der zugehörige
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148
3.6 Druckstab
N N
N2 EI1
EIR
EI EI
EI2
κ
Eulerkurve
Npl
1
Abminderungskurve χ
A
χA
0 1 2
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149
3 Verbundstützen
Knicken um die
schwache Achse
c L/150
ρs ≤ 3%
a L/300
3 % < ρs ≤ 6 %
b L/200
b L/200
b L/200
150
3.7 Druck und Biegung
Die freie Wahl der Faktoren erlaubt es, die Knicklinie den Versuchsergebnissen
und den rechnerischen Festlegungen anzupassen. Ist 0 , dann ist keine
Abminderung erforderlich. Je größer ist, umso steiler fällt die Kurve ab.
Es ist aber auch möglich, die Referenzgröße "Verzweigungslast" so festzulegen,
dass schon bekannte Knicklinien benutzt werden können. Dieser Weg wurde
beim Nachweis der Verbundstützen gewählt. In Abb. 3.10 ist dies durch die
Verschiebung des Punktes A angedeutet.
Beim Nachweis der Verbundstützen werden die Knicklinien a, b, und c wie bei
den Stahlstützen verwendet.
Für diese Knicklinien gilt:
0 0,2 und 1,0
Knicklinie a 0,21
Knicklinie b 0,34
Knicklinie c 0, 49
Die Tabelle 3.3 gibt die Zuordnung der einzelnen Verbundquerschnitte zu
diesen Knicklinien an.
6.) Nachweis
N Ed
1 (3.19)
Npl,Rd
Bei Verbundstützen, die durch Druck und Biegung beansprucht werden, treten
als Schnittgrößen Normalkräfte, Biegemomente und Querkräfte auf. Es ist
nachzuweisen, dass der Verbundquerschnitt diese Schnittgrößen aufnehmen
kann. Dabei wird die plastische Querschnittstragfähigkeit des Verbundquer-
schnittes ermittelt. Die Interaktionsbeziehungen dürfen mit vollplastischen
Spannungsblöcken ermittelt werden. Die Berechnung wird exemplarisch an dem
teilweise einbetonierten gewalzten I-Querschnitt nach Abb. 3.11 erläutert.
Werkstoffe:
Baustahlsorte: S355 f y 35,5 kN/cm 2
f yd f y / M1 35,5 / 1,10 32,3 kN/cm 2
Betonstahlsorte: BSt 500 S fsk 50 kN/cm2
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151
3 Verbundstützen
HEB 300
S355
25 BSt 500
C40/50
300
y
69
300
50
z
Stahlquerschnitt
152
3.7 Druck und Biegung
Aa 149 cm 2
Na,Rd Aa f yd 149 32,3 4813 kN
Wpl,a 2 S y 2 934 1868 cm3
M a,Rd Wpl,a f yd 1868 32,3 60 336 kNcm 603 kNm
Na
4813
Stahlquerschnitt
in kN und m
Ma
603
Asi
hs
y
153
3 Verbundstützen
Ns
Bewehrung
853 in kN und m
Ms
69,2
Betonquerschnitt
+ =
y
+
z ½ Nc Mc,Rd
Es wird zunächst ein rechteckiger Querschnitt nach Abb. 3.16 betrachtet. Die
plastische Querschnittstragfähigkeit für Druck ergibt sich zu:
Nc,Rd Ac fcd b h Aa As fcd
Nc,Rd 30 30 149 19,6 2,27 1660 kN
Da der Beton keine Zugfestigkeit hat, kann der Querschnitt kein Biegemoment
aufnehmen, wenn die Normalkraft gleich null ist. Mit zunehmender Druckkraft
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154
3.7 Druck und Biegung
Nc
1660 Betonquerschnitt
in kN und m
Mc
53,6
Abb. 3.17 Interaktion für den Betonquerschnitt
Verbundquerschnitt
Npl,Rd= 7326
Verbundquerschnitt
in kN und kNm
Mpl,N,Rd
Nc,Rd= 1660
726
ist näherungsweise die Summe der einzelnen Interaktionskurven und ist in Abb.
3.18 dargestellt. Die maximale Biegetragfähigkeit und die zugehörige Normal-
155
3 Verbundstützen
kraft sind exakt, dagegen ist der Bemessungswert des vollplastischen Momentes
etwas größer.
In Abb. 3.18 ist auch die exakte Interaktionskurve eingetragen. In dieser Kurve
ist auch für die Normalkraft N Ed 4185 kN die zugehörige Momententragfä-
higkeit M pl,N,Rd 454 kNm angegeben. Dieser Wert wird im Berechnungsbei-
spiel benötigt.
Mpl,N,Rd
NEd
S 1
y
x1
VEd
2 x2
3 tf
Bereich
z
Abb. 3.19 Lage der plastischen neutralen Achse für den Verbundquerschnitt
schnitt sind für die Koordinate x 3 Bereiche zu unterscheiden, siehe Abb. 3.19.
156
3.7 Druck und Biegung
Für große Normalkräfte liegt die plastische neutrale Achse im Flansch des
Stahlträgers.
b
fyd fcd
fsd
hcN
Mpl,N,Rd
S NEd
h
x1
P.N.A. VEd
+ +
fsd
tf fyd
tw
Stahl Bewehrung Beton
Liegt die plastische neutrale Achse im Bereich 1, gilt mit Abb. 3.20:
A
N D,a AD,a f yd a tw x1 f yd
2
N D,s AD,si f sd
i
h A
N D,c AD,c f cd x1 b a tw x1 AD,si f cd
2 2 i
A
N Z,a AZ,a f yd a t w x1 f yd
2
N Z,s AZ,si fsd
i
Aus der Bedingung
N D N Z N Ed
folgt für die Koordinate x1:
h A
N Ed b a AD,si f cd
x1 2 2 i
b tw f cd 2 tw f yd
N Ed 0,5 N c,Rd
x1 (3.23)
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b tw fcd 2 tw f yd
157
3 Verbundstützen
Für die Berechnung der Momententragfähigkeit M pl,N,Rd ist zu beachten, dass die
symmetrischen Spannungsblöcke x keinen Beitrag zur Momententrag-
fähigkeit liefern. Dies vereinfacht die Berechnung. Die Momententragfähigkeit
M pl,N,Rd setzt sich folgendermaßen zusammen:
M pl,N,Rd Wpl,aN f yd Wpl,sN fsd Wpl,cN fcd (3.24)
Für die plastischen Widerstandsmomente erhält man:
1
Wpl,aN 2 S yN 2 S y tw x12 (3.25)
2
Wpl,sN Asi zi (3.26)
i
h
hcN x1 (3.27)
2
h h
Wpl,cN b hcN cN S yN AD,si zi (3.28)
2 2 i
Liegt die plastische neutrale Achse im Bereich 2, gilt:
A
N D,a AD,a f yd a tw x2 f yd
2
N D,s AD,si f sd
i
h A
N D,c AD,c f cd x2 b a tw x2 AD,si f cd
2 2 i
A
N Z,a AZ,a f yd a tw x2 f yd
2
NZ,s 0
Aus der Bedingung
N D N Z N Ed
folgt für die Koordinate x2:
h A
N Ed AD,si fsd b a AD,si f cd
x2 i 2 2 i
b tw fcd 2 tw f yd
N Ed 0,5 N c,Rd N s,Rd
x2 (3.29)
b tw f cd 2 tw f yd
Für die plastischen Widerstandsmomente erhält man:
1
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158
3.7 Druck und Biegung
h
hcN x2 (3.32)
2
h h
Wpl,cN b hcN cN S yN AD,si zi (3.33)
2 2 i
Liegt die plastische neutrale Achse im Bereich 3, gilt:
Npl,Rd Aa f yd Ac fcd As fsd
NZ tf b f yd
ND Npl,Rd tf b f yd
Aus der Bedingung N D N Z N Ed folgt für die Wanddicke tf :
N pl,Rd N Ed
tf (3.34)
2 b f yd
M pl,N,Rd Wpl,aN f yd tf b h tf f yd (3.35)
Beispiel :
Ist N Ed gleich null, erhält man die vollplastische Momententragfähigkeit M pl,Rd
des Verbundquerschnittes. In diesem Fall liegt die plastische neutrale Achse im
Bereich 1.
N Ed 0
N Ed 0,5 N c,Rd 0 0,5 1660
x1 6,07 cm
b tw fcd 2 tw f yd 30 1,1 2,27 2 1,1 32,3
Für die plastischen Widerstandsmomente erhält man:
1 1
Wpl,aN 2 S yN 2 S y tw x12 2 934 1,1 6,07 2 1827 cm3
2 2
Wpl,sN Asi zi 4 4,91 8,1 159 cm3
i
h 30
hcN x1 6,07 8,93 cm3
2 2
h h
Wpl,cN b hcN cN S yN AD,si zi
2 2 i
30 8,93 3
Wpl,cN 30 8,93 914 2 4,91 8,1 1829 cm
2 2
M pl,N,Rd Wpl,aN f yd Wpl,sN fsd Wpl,cN f cd
M pl,N,Rd 1 827 32,3 159 43,5 1 829 2, 27
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159
3 Verbundstützen
h
fyd fcd
fsd Mpl,N,Rd
b 1 NEd
3
4
P.N.A. 1 bz 2 + + VEd
05
fsd
05 05
fyd
tf tf Stahl Bewehrung Beton
NZ bz 2 tf f yd
ND Npl,Rd NZ Npl,Rd bz 2 tf f yd
160
3.7 Druck und Biegung
NEd Mpl,N,Rd
I
Nc,Rd E C
NEd Mpl,N,Rd
F D
II M0
B
Mpl,Rd M
Abb. 3.22 Näherung für M-N-Interaktion
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161
3 Verbundstützen
Profilstahl
Bewehrung
Beton
B D C
05
05
M0 = 0 x0 M 0 M0 = 0 x0
x0 x0
05
05
Mmax,Rd Mpl,Rd
162
3.7 Druck und Biegung
163
3 Verbundstützen
hc
h
S
65
45
y x0
tf
05
05
uy
bc cy
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1
55
z
Abb. 3.25 Vollständig und teilweise einbetoniertes Profil
164
3.7 Druck und Biegung
1 1
Wpl,c hc bc2 Wpl,a Wpl,s M c,Rd Wpl,c f cd
4 2
165
3 Verbundstützen
166
3.7 Druck und Biegung
tf
05
3
tw
x0
05
y
4
Teil 2 − Einstellprofil
Gegeben:
A Fläche
167
3 Verbundstützen
2
Ac2 dc2 Aa2 Nc2 Ac2 fc2
4
168
3.7 Druck und Biegung
1 3 1
Wc2 dc2 Wa2 M c2 Wc2 fc2
6 2
1 4
I c2 d c2 I a2 EI c2 Ec2 I c2
64
Nc,Rd Nc1 Nc2
Npl,Rd Na1 Na2 Ns Nc1 Nc2
M max,Rd Ma1 Ma2 Ms Mc1 Mc2
Die Nulllinie liegt im Allgemeinen im Steg:
Gegeben:
As,0 Bewehrung im Bereich x0
Na1,0 4 t fa1 x0
Na2,0 2 tw fa2 x0
Ns,0 As,0 fs
Nc1,0 dc1 dc2 fc1 x0 0,5 As,0 fc1
Nc2,0 dc2 tw fc2 x0
0,5 N c,Rd Ns,0 0,5 As,0 f c1
x0
4 t f a1 2 tw f a2 dc1 dc2 f c1 dc2 tw f c2
Wa1,0 2 t x02
Wa2,0 t w x02
Ws,0 Asi,0 ei0
i
Wc1,0 d c1 d c2 x02 Ws,0
Wc2,0 d c2 t w x02
1 1
M 0 Wa1,0 fa1 Wa2,0 fa2 Ws,0 fs Wc1,0 fc1 Wc2,0 fc2
2 2
M pl,Rd M max,Rd M0
Biegesteifigkeiten:
( EI ) eff EI a1 EI a2 EI s 0,6 EI c1,eff EI c2,eff
Referenzbiegesteifigkeit für die Berechnung nach Theorie II. Ordnung nach
Gleichung
( EI )eff,II 0,9 EI a1 EI a2 EI s 0,5 EI c1,eff EI c2,eff
Druck und Biegung um die z-z-Achse
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Teil 1 − Stahlrohr
s. y-y-Achse
169
3 Verbundstützen
Teil 2 − Einstellprofil
Gegeben:
A Fläche
Iz Flächenmoment 2. Grades um die y-y-Achse
Wpl,z plastisches Widerstandsmoment
fa2 Bemessungswert der Festigkeit
Ea2 Elastizitätsmodul
Aa2 A Na2 Aa2 fa2
Wa2 Wpl,z M a2 Wa2 f a2
I a2 I z EI a2 Ea2 I a2
Teil 3 − Bewehrung s. y-y-Achse
ei Abstand des Bewehrungsstabes von der z-z-Achse
Teil 4 − äußere Betonfläche
s. y-y-Achse
Teil 5 − innere Betonfläche s. y-y-Achse
Die Nulllinie liegt im Allgemeinen im Flansch:
As,0 Bewehrung im Bereich x0
Na1,0 4 t fa1 x0
Na2,0 4 tf fa2 x0 tw h 2 tf fa2
Ns,0 As,0 fsd
Nc1,0 dc1 dc2 fc1 x0 0,5 As,0 fc1
Nc2,0 dc2 2 tf fc2 x0 0,5 tw (h 2 tf ) fc2
Wa1,0 2 t x02
1
Wa2,0 2 tf x02 h 2 tf t w2
4
Ws,0 Asi,0 ei0
i
Wc1,0 d c1 d c2 x02 Ws,0
Wc2,0 d c2 x02 Wa2,0
1 1
M 0 Wa1,0 fa1 Wa2,0 fa2 Ws,0 fs Wc1,0 fc1 Wc2,0 fc2
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2 2
M pl,Rd M max,Rd M0
Biegesteifigeiten: s. y-y-Achse
170
3.8 Berechnung der Beanspruchungen
3.7.3 Querkrafttragfähigkeit
Die Berechnung der Beanspruchungen erfolgt wie für die Stahlstütze nach
Elastizitätstheorie II. Ordnung. Der Übergang vom gedrückten Biegestab zum
171
3 Verbundstützen
H N
N N
w0, v0
Geometrische Ersatzimperfektion
Für den Stich der Vorkrümmung gilt die folgende Grenzbedingung:
Ist die Querbelastung q 0 , dann liegt ein planmäßig mittig gedrückter Stab vor.
Der Stich w0 , v0 muss deshalb für die Berechnung des vorgekrümmten Stabes
so gewählt werden, dass für die maximale Normalkraft NRd Npl,Rd
kein Biegemoment mehr aufgenommen werden kann.
N
M0,Rd
NRd Mpl,N,Rd
NEd
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MEd Mpl,Rd M
Abb. 3.28 Festlegung der geometrischen Ersatzimperfektionen
172
3.8 Berechnung der Beanspruchungen
Sind NRd und die M-N-Interaktion bekannt, kann das zugehörige Imperfektions-
moment M0,Rd nach Abb. 3.28 berechnet werden. Die Ersatzimperfektion wird
folgendermaßen festgelegt.
Moment nach Theorie I. Ordnung:
M I N Rd w0 (3.52)
Moment nach Theorie II. Ordnung:
N 2 ( EI )eff,II
qcr Rd mit N cr,eff
N cr,eff L2cr
MI N w
M II Rd 0 (3.53)
1 qcr 1 N Rd
N cr,eff
Für dieses Moment nach Theorie II. Ordnung und den Stich w0 gilt:
M II M M 0,Rd (3.54)
M M 0,Rd N
w0 1 Rd (3.55)
N Rd N
cr,eff
Der Faktor αM berücksichtigt, dass das vollplastische Moment wegen der
Grenzdehnungen des Betons nicht vollständig erreicht wird, s. Abschnitt 3.9.
Der Stich ist wie der Abminderungsfaktor von der Schlankheit und der
Knicklinie abhängig. Die Größe der Vorkrümmung wird entscheidend von der
gewählten Referenzbiegesteifigkeit (EI)eff,II bestimmt. Umfangreiche Untersu-
chungen, die in 7 dokumentiert sind, führten zu der praktikablen Festlegung
konstanter Werte, die in Tabelle 3.3 angegeben sind. Die Werte wurden so fest-
gelegt, dass die Abhängigkeit von der Schlankheit sicher abgedeckt ist.
( EI ) eff,II 0,9 Ea I a Es I s 0,5 Ec,eff I c (3.56)
Diese Biegesteifigkeit ist für die Berechnung nach Theorie II. Ordnung
anzunehmen.
Die Berechnung darf nach Theorie I. Ordnung erfolgen, wenn die Bedingung
N cr,eff 2 ( EI )eff,II
cr 10 mit N cr,eff (3.57)
N Ed L2cr
erfüllt ist.
Ist die zentrische Grenztragfähigkeit NRd bekannt, aber keine Ersatzimperfektion
festgelegt, kann der Stich w0 mit der Biegesteifigkeit (EI)eff,II nach Gleichung
(3.55) berechnet werden.
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173
3 Verbundstützen
NEd NEd
Npl,Rd Npl,Rd
1,0 1,0
dy dz
6 65
M y,Ed M z,Ed
1,0 M pl,y,Rd 1,0 M pl,z,Rd
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174
3.10 Verbundrahmen
Für den Faktor M,y und M,z gilt Gleichung (3.58) entsprechend.
3.10 Verbundrahmen
Verbundrahmen, d. h. seitenverschiebliche Tragwerke, können ebenfalls nach
dieser Norm berechnet werden. Es sind die Vorverdrehungen nach der DIN EN
1993-1-1 wie bei den Stahltragwerken zu berücksichtigen. Für die Biege-
steifigkeit der Verbundstützen gilt die Biegesteifigkeit (EI)eff,II nach Gleichung
(3.58). Ist der Riegel ein Verbundträger, ist im Bereich von negativen
Momenten die Rissbildung im Beton zu berücksichtigen. Dies führt im
Allgemeinen zu einer iterativen Tragwerksberechnung, da die Biegesteifigkeit
dem Momentenverlauf anzupassen ist.
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175
3 Verbundstützen
3.11 Berechnungsbeispiel
Eine Stütze im Erdgeschoss ist an den Enden unverschieblich gelagert und wird als
Verbundstütze mit Kammerbeton ausgeführt.
HEB 300
S355
25 BSt 500
300
C40/50
y
69
300
50
z
F1 F2
0,30 m
4,50 m
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176
3.11 Berechnungsbeispiel
3. Einwirkungen
Ständige Einwirkungen: F1G 1800 kN
F2G 300 kN
Veränderliche Einwirkungen:
F1Q 750 kN F2Q 150 kN
Bemessungswert der maßgebenden Einwirkungskombination:
N1 1,35 1800 300 1,50 750 150 4185 kN
M1 1,35 300 0,3 1,5 150 0,3 189 kNm
4. Nachweisverfahren: Vereinfachtes Nachweisverfahren
5. Querschnittswerte
Stahlprofil: HEB 300
ha 300 mm ba 300 mm tf 19 mm tw 11 mm r 27 mm
Aa 149 cm2 Ia,y 25 170 cm4 Ia,z 8 560 cm4 Sa,y 934 cm3
Nachweis des Gurtes nach Tabelle 1:
235 235
vorh(b / tf ) 300 /19 15,8 max(b / tf ) 44 44 35,8
fy 355
Bewehrung: 4 25
As 4 4,91 19,6 cm2 Is,y 4 4,91 8,12 1289 cm4
Is,z 4 4,9110,02 1964 cm4
19, 6
0, 3 % 2, 6 % 6 %
30 30 149
Betonquerschnitt:
Ac b h Aa As 30 30 149 19,6 731 cm2
b h3 30 303
I c,y I a,y I s,y 25 170 1289 41 041 cm4
12 12
h b3 30 303
I c,z I a,z I s,z 8 560 1964 56 976 cm4
12 12
6. Werkstoffe
Betonfestigkeitsklasse: C40/50
fck 4,0 kN/cm2
fcd 0,85 fck / c 0,85 4,0/1,5 2, 27 kN/cm2
Sekantenmodul:
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177
3 Verbundstützen
0, 2 0, 66 0,9
N pl,Rd 7325
178
3.11 Berechnungsbeispiel
Abb. 3.32 Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung für den Nachweis
um die y-y-Achse
179
3 Verbundstützen
M y,Ed 246 kNm NEd 4185 kN Vz,Ed 24, 4 kN nach Abb. 3.32
M y,Ed 246
0,55 0,9
M pl,y,N,Rd 446
M y,Ed 246
bzw. 0, 61 1, 0
M M pl,y,N,Rd 0,9 446
Es sei besonders darauf hingewiesen, dass dieser Wert keine Aussage über den
Lastausnutzungsfaktor darstellt. Der Bemessungswert der Tragfähigkeit bei
Normaltemperatur Rd für die exzentrische Normalkraft ist die reduzierte
Normalkrafttragfähigkeit NRd,. Dabei ist der Faktor αM zu berücksichtigen. Dieser Wert muss
iterativ als Schnittpunkt der Laststeigerungskurve nach Theorie II. Ordnung mit der M-N-
Interaktion berechnet werden.
Die exakte Interaktion ergibt:
NEd 4185
NRd, 5139 kN 0,81
NRd, 5139
Für Va,Ed / Vpl,a,Rd 0,5 ist keine Interaktion erforderlich.
180
3.11 Berechnungsbeispiel
b b
Wpl,cN bz h z SzN AD,si yi
2 2 i
30 9,31 3
Wpl,cN 9,31 30 366 98 2425 cm
2 2
M pl,z,N,Rd Wpl,aN f yd Wpl,sN fsd Wpl,cN fcd
M pl,z,N,Rd 732 32,3 196 43,5 2425 2, 27 37674 kNcm 377 kNm
Referenzbiegesteifigkeit um die z-z-Achse:
( EI )eff,II,z 0,9 Ea I a,z Es Is,z 0,5 Ec,eff I c,z
( EI )eff,II,z 0,9 21 000 8560 20 000 1964 0,5 1539 56 976
236 595 000 kNcm 2 23 660 kNm 2
My-Fläche Mz-Fläche
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Abb. 3.33 Schnittgrößen nach Theorie II. Ordnung für den Nachweis um die z-z-Achse
181
3 Verbundstützen
182
3.11 Berechnungsbeispiel
( EI )eff 21 000 8560 20 000 1964 0,6 1539 56 976 271 650 000 kNcm2
( EI )eff 27 165 kNm2
2 ( EI )eff 2 27 165
N cr 13 240 kN
L2cr 4,50 2
4.) Berechnung des bezogenen Schlankheitsgrades
N pl,Rk 8755
0,813
N cr 13 240
5.) Abminderungsfaktor
Nach Tabelle 3.3 gilt die Knickspannungslinie c.
0, 654 nach Tabelle 3.2
6.) Nachweis
N Ed 4185
0,87 1
N pl,Rd 0, 654 7325
Für einen Vergleich mit der Berechnung als zentrischer Druckstab soll noch das maximal
aufnehmbare Moment um die starke Querschnittsachse ermittelt und der zugehörige
Nachweis geführt werden.
Für ein Moment M1 = 401 kNm, das den Nachweis um die starke Achse noch erfüllt, erhält
man für den Nachweis um die z-z-Achse an der Stelle der maximalem Ausnutzung die
folgenden Schnittgrößen:
Maximale Schnittgrößen:
max M z,Ed 197 kNm max M y,Ed 401 kNm
max M y,Ed 401
0,9 M,y 0,9
M pl,y,N,Rd 446
max M z,Ed 197
0,523 M,z 0,9
M pl,z,N,Rd 377
Schnittgrößen in der Mitte des Stabes:
M z,Ed 197 kNm M y,Ed 233 kNm NEd 4185 kN
M y,Ed M z,Ed 233 197
1, 04 1, 0
M pl,y,N,Rd M pl,z,N,Rd 446 377
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183
3 Verbundstützen
184
3.11 Berechnungsbeispiel
185
3 Verbundstützen
Va,Ed 75, 2
0, 08 1
Vpl,a,Rd 890
186
3.11 Berechnungsbeispiel
13. Verbundsicherung
Die Verbundsicherung außerhalb der Krafteinleitungsbereiche wird ohne Nachweis durch die
konstruktive Verdübelung in Längsrichtung sichergestellt. Es wird je ein Kopfbolzendübel
pro Seite im Abstand von 1 m angeordnet. Alternierend ebenfalls im Abstand von 1 m werden
S-Haken durch Bohrungen gesteckt, um den Bügelkorb zu halten.
150
1 2
150
Vy y
Mx
3 z 4
Vz
PRd 0, 5 82, 6
20, 7 kN
2 2
Die Summe der Reibungskräfte reduziert die Beanspruchung der Dübel aus der Normalkraft.
187
3 Verbundstützen
Diese Stütze ist für den Nachweis bei Normaltemperatur wirtschaftlich bemessen. Sie erfüllt
dagegen im Brandfall nach dem Tabellenverfahren nur die Feuerwiderstandsklasse R30. Im
Hochbau wird im Allgemeinen eine Feuerwiderstandsklasse R90 gefordert. Dann wird der
Nachweis des Brandschutzes, falls dieser nicht durch besondere Brandschutzmaßnahmen
erfolgt, maßgebend für die Bemessung der Verbundstütze. In Kapitel 5 wird für dieses
Beispiel der folgende Querschnitt für eine Feuerwiderstandsklasse R90 ermittelt.
17,5
HEA 360
05
112,5 45
05
S355
28 BSt 500
15
C 50/60
350
315
5
45
45 112,5
15
05
17,5
05
05 15 0,00 1 5 0
5
45 100 10 100 45
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4 5
300
188
4.1 Allgemeines
4 Verbunddecken
4.1 Allgemeines
Unter einer Verbunddecke versteht man eine tragende Deckenplatte aus stählernen
Verbund-Profilblechen und einem Aufbeton. Die Profiltafeln bestehen aus, durch
Kaltwalzung profilierten, verzinkten Stahlblechen mit Dicken zwischen 0,75 und
1,5 mm. Verbunddecken besitzen positive Eigenschaften für den Bauablauf. Im
Bauzustand können die befestigten Profilbleche sofort als begehbare
Arbeitsbühnen verwendet werden und beim Betonieren der Decke dient das
Profilblech als Schalung. Weitere wirtschaftliche Vorteile, die zu einer schnellen
Verbreitung der Verbunddecken geführt haben sind:
Aufbeton
Profiltafel
Betonstahlbewehrung
Verbundträger
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189
4 Verbunddecken
Durch die Entwicklung vielfacher Arten von Profilblechen in den letzten Jahren
können unterschiedliche Anforderungen optimal erfüllt werden:
Hohe Tragfähigkeit als Schalung (im „nackten“ Zustand)
Gute Verbundeigenschaften (als „Bewehrung“ im Endzustand)
Wirtschaftliche Erfüllung von Brandschutzanforderungen
Weiterhin lassen sich durch verzinkte oder beschichtete Profilbleche auch
gestalterische Interessen berücksichtigen. Zusätzlich ist es möglich, durch die Wahl
des Profilblechs weitere Vorteile zu nutzen, z. B. bei hinterschnittener Profilform
die Sicken als Ankerschienen zu verwenden und die Installation (z. B.
Elektroinstallation) oder abgehängte Decken in den Sicken zu befestigen.
Als Anwendungsgebiete für Verbunddecken lassen sich der Industrie-, Hochhaus-
und Krankenhausbau sowie Büro- und Gewerbebauten nennen.
190
4.3 Verbundwirkung
Bei der Verwendung von Profilblechen als Dach- oder Wandtafeln werden an
Abschlüssen und Übergängen Kantteile zum Ausgleichen und Anpassen der
Blechbreiten an das Rastermaß und als Abdichtung beim Betonieren benötigt.
Neben den bei den Herstellern erhältlichen Standardkantteilen können auch
Sonderkantteile bei speziellen Geometrien angefertigt werden. Die Dicken der
Kantteile, das Rohmaterial und die Beschichtungen sind analog zu den
Standardprofilblechen.
4.3 Verbundwirkung
Zur sicheren und dauerhaften Übertragung der Längsschubkräfte zwischen
Profilblech und Aufbeton sind folgende Maßnahmen von Bedeutung:
Mechanischer Verbund durch Einprägen von Vertiefungen (Sicken, Noppen,
Rippen oder Ähnliches) oder durch gestanzte Löcher (Abb. 4.2 a)
Reibungsverbund durch entsprechende Profilierung der Bleche (Klemm-
wirkung durch schwalbenschwanzförmige Verbundfuge) (Abb. 4.2 b)
Endverankerungen (Kopfbolzendübel oder Blechverformungsanker)
(Abb. 4.2 c + d)
Häufig führt eine Kombination der genannten Maßnahmen zur optimalen Lösung.
Bei den Profilblechen, die zurzeit verwendet werden, sind grundsätzlich zwei
Typen zu unterscheiden: Trapezprofile mit Sicken und/oder Noppen und
7541014/10787806875Biblio
191
4 Verbunddecken
Selbsttragendes Trapezprofil
Fall A
mit Aufbeton
Stahlbeton-Rippenplatte
Fall B auf verlorener
Trapezprofilschalung
Trapezprofil + Rippenplatte
Fall C (Addition der
Einzeltragfähigkeiten)
Verbundplatte mit
Flächenverbund durch
Dübelwirkung
Fall D
Verbundplatte mit
Flächenverbund durch
Klemmwirkung
Fall A: Das Profilblech trägt alle Deckenlasten allein. Der Aufbeton erfüllt nur
bauphysikalische Anforderungen, wie hier gegen Trittschallübertragung, und hilft
bei der Lasteinleitung und Querverteilung. Er übernimmt jedoch keine Druckkräfte
aus der Biegebeanspruchung der Decke.
Fall B: Das Profilblech dient als verlorene Schalung. Das Profilblech ist
lediglich dafür bemessen, die Betonierlasten zu übernehmen. Im Endzustand trägt
die Stahlbetondecke dann allein.
192
4.3 Verbundwirkung
Die reine Haftung zwischen Profilblech und Beton darf nicht in Rechnung gestellt
werden. Der Haftverbund verhält sich spröde und es treten Schubspannungsspitzen
auf, die zum plötzlichen, reisverschlussartigen Versagen führen können.
193
4 Verbunddecken
194
4.4 Allgemeines zur Bemessung von Verbunddecken
bo br
hc
h
hp
bb
bS
bo br
hc
h
hp
bb
bS
195
4 Verbunddecken
4.5 Versagensarten
Es werden vier verschiedene Versagensarten einer Verbunddecke unterschieden.
Im folgenden Bild sind die kritischen Schnitte dargestellt:
III I IV
II
III I IV
196
4.5 Versagensarten
197
4 Verbunddecken
4.6 Gebrauchstauglichkeitsnachweise
Die Gebrauchsfähigkeit wird im Wesentlichen durch die Verformungen
(Durchbiegung, Schlupf in der Verbundfuge) und Rissbildung im Aufbeton
beeinträchtigt.
Für die Begrenzung der Verformungen im Endzustand gelten gemäß DIN EN
1994-1-1, Abschnitt 9.8.2 lediglich die Grundsätze der DIN EN 1992-1-1,
Abschnitt 7.4. Hierbei handelt es sich um den vereinfachten Verformungsnachweis
durch Einhaltung der entsprechenden Biegeschlankheitskriterien. In DIN EN 1994-
1-1 werden lediglich Hinweise hinsichtlich der Auswirkungen des Schlupfes in der
Verbundfuge auf die Durchbiegung von Einfeldplatten bzw. auf die
Durchbiegungen in den Endfeldern von durchlaufenden Decken gegeben. Für diese
Bauteile werden bei nichtduktilem Verhalten detaillierte Angaben über notwendige
Versuchsauswertungen gemacht. Für bestimmte Gegebenheiten wird das
Verformungsverhalten, das durch den Schlupf hervorgerufen wird, maßgebend für
die Bemessung der Decke.
Durchlaufende Decken dürfen als eine Reihe von einfeldrigen Plattenstreifen
ausgebildet und bemessen werden, wenn nach DIN EN 1994-1-1 keine
Anforderungen an die Begrenzung der Rissbreite bestehen. In diesem Fall sind
jedoch an den Innenstützen zur Sicherung einer ausreichenden Rissverteilung
folgende Mindestbewehrungen anzuordnen:
0,2 % der Betonfläche oberhalb der Rippen, wenn ohne Hilfsstützen betoniert
wird
0,4 % der Betonfläche oberhalb der Rippen, wenn mit Montagehilfsstützen
betoniert wird
4.7.1 Querschnittstragfähigkeit
M Ed VEd
1,0 1,0 (4.1)
M Rd VRd
Dabei ist
MEd Bemessungswert des einwirkenden Biegemomentes
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198
4.7 Tragfähigkeitsnachweis der Verbunddecken
b
fcd
xPl
fyp,d
N c,f
xpl (4.3)
b f cd
M pl,Rd Ap f yp,d d p 0,5 xpl As fsd ( d s 0,5 xpl ) (4.4)
Die Flächenanteile der Quersicken und Noppen im Blech dürfen bei der Ermittlung
der wirksamen Querschnittsfläche des Profilblechs Ap nur dann berücksichtigt
werden, wenn dies im Rahmen einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung
ausdrücklich erlaubt ist.
M Rd N c zp M pl,r (4.5)
199
4 Verbunddecken
Dabei ist
Nc Betondruckkraft bei teilweiser Verdübelung
N c N cf (4.6)
η Verdübelungsgrad
b Lx
u,Rd (4.7)
Ape f yp,d
Ncf Betondruckkraft bei vollständiger Verdübelung nach Gleichung (4.2)
zp innerer Hebelarm (Abstand zwischen Nc und der Zugkraft Np im
Profilblech)
Mpl,r Bemessungswert der vollplastischen Momententragfähigkeit des Profil-
bleches bei gleichzeitiger Wirkung der Normalkraft Np = −Nc
b Querschnittsbreite nach Abb. 4.7 bzw. 4.8
Ape wirksame Querschnittsfläche des Profilbleches
u,Rd auf die Grundfläche des Bleches bezogener und aus Versuchen zu
ermittelnder Bemessungswert der Verbundfestigkeit
Lx Abstand zwischen dem jeweils betrachteten Querschnitt und dem
benachbarten Auflager (siehe Abb. 4.12)
Vereinfachend kann MRd durch lineare Interpolation zwischen den Punkten A und
C nach Abb. 4.12 ermittelt werden.
Wenn das Profilblech bei der Ermittlung der Momententragfähigkeit bei negativer
Momentenbeanspruchung nicht berücksichtigt wird, darf die Momenten-
tragfähigkeit nach Abb. 4.13 vollplastisch berechnet werden. Eine
Berücksichtigung des Profilbleches bei vollplastischer Ermittlung der
7541014/10787806875Biblio
Momentragfähigkeit ist nur zulässig, wenn das Blech durchlaufend ist und das
örtliche Beulen berücksichtigt wird.
200
4.7 Tragfähigkeitsnachweis der Verbunddecken
s
Xpl
fcd
4.7.2 Querkrafttragfähigkeit
201
4 Verbunddecken
Es zeigt sich, dass die Betonfestigkeit einen untergeordneten Einfluss auf das
Verbundversagen hat die Eigenschaften des Profilbleches sind allein hierfür
maßgebend. Der Bemessungswert der Querkraft VEd darf die Grenzquerkraft VL,Rd
nicht überschreiten.
Zwei Gruppen von (jeweils mindestens 3) Versuchen sollen nahe den Bereichen I
7541014/10787806875Biblio
202
4.7 Tragfähigkeitsnachweis der Verbunddecken
m und k. Mit diesen Werten kann die Bemessung der Verbundtragfähigkeit für
einen bestimmten Deckentyp vorgenommen werden.
VEd
1,0 (4.10)
VL,Rd
Dabei ist
VEd Bemessungswert der einwirkenden Querkraft
VL,Rd Querkrafttragfähigkeit bei Längsschubversagen nach Gleichung (4.11)
m Ap 1
VL,Rd b d p k (4.11)
b Ls VS
Dabei ist
b Breite des Querschnitts in mm
dp statische Nutzhöhe in mm nach Abb. 4.11
Ap Nennwert der Querschnittsfläche des Profilbleches in mm2
Ls Schublänge in mm
(Für den Nachweis ergibt sich bei Einfeldträgern eine maßgebende
Schublänge Ls aus dem maximalen Moment dividiert durch den größeren
Wert der Querkräfte an den benachbarten Auflagern. Wenn die Decken als
durchlaufende Verbunddecken bemessen werden, darf der Nachweis der
Längsschubtragfähigkeit an äquivalenten Einfeldträgern mit der Stützweite
Leff nach Abb. 4.15 erfolgen.)
m, k durch Versuche ermittelte Werte in N/mm2
(Sollen eine zusätzliche Längsbewehrung und/oder Endverankerungen in
Rechnung gestellt werden, so müssen diese in den Faktoren m und k
berücksichtigt sein.)
VS gesondert geregelter Teilsicherheitsbeiwert für das verwendete Blech
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203
4 Verbunddecken
204
4.7 Tragfähigkeitsnachweis der Verbunddecken
Es ist nachzuweisen, dass Gleichung (4.12) an jeder Stelle x eingehalten ist (siehe
Abb. 4.16).
M Ed ( x)
1,0 (4.12)
M Rd ( x)
Dabei ist
MEd Bemessungsmoment an der Stelle x
MRd vom Verdübelungsgrad an der Stelle x abhängige Momententragfähigkeit
nach Gl. (4.5)
N cf
Lsf (4.13)
u,Rd b
MRd
Mpl,Rd
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Lsf
205
4 Verbunddecken
k 1 a / d do 6,0 (4.15)
Dabei ist
ddo Durchmesser des Schweißwulstes, für den der 1,1-fache Wert des
Schaftdurchmessers des Dübels angesetzt werden darf
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a Abstand zwischen der Dübelachse und dem Blechende, der nicht kleiner als
1,5 ddo sein darf
t Dicke des Profilbleches
206
4.7 Tragfähigkeitsnachweis der Verbunddecken
Der Nachteil der Verbunddecken ist, dass die im Brandfall der direkten
Brandbeanspruchung ausgesetzten Profilbleche, schnell ihre Festigkeit verlieren
und die geforderte Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. So haben
die Bleche mit hinterschnittener Profilform den Vorteil, dass die Hochsicken im
Aufbeton eingebettet sind, so dass hier ein Großteil ihrer Tragfähigkeit auch bei
längerer Brandeinwirkung erhalten bleibt. Je schmaler der Spalt zwischen den zwei
benachbarten Tiefsicken, desto geringer sind die Temperaturen der Profilobergurte
und desto größer ist die Tragfähigkeit der Verbunddecke. So trägt im Brandfall die
Hochsicke zusammen mit dem Aufbeton und der eingelegten Bewehrung.
207
4 Verbunddecken
4.8 Bemessungsbeispiele
Beispiel 1: 1-Felddecke
Im nachfolgenden Beispiel wir eine Verbunddecke mit hinterschnittenen
Profilblechen bemessen. Die Tragwirkung der betrachteten Decke ist durch
Klemmwirkung und durch eine Endverankerung mit Blechverformungsankern
gewährleistet, und wirkt im Verbund schubfest zusammen. Bei positiver
Biegebeanspruchung nimmt das unten liegende Profilblech die Zugkräfte auf und
kann bei geringer Belastung ganz oder zum Teil die Längsbewehrung ersetzen.
qk 630
gk
Materialparameter
Bezeichnung Profilblech HR 51/150 (Zulassung siehe [33])
Blechdicke tp = 0,88 mm
Charakteristische Streckgrenze fyp,k = 320 N/mm²
Teilsicherheitsbeiwert s = 1,10
Bemessungswert fyp,d = 291 N/mm² = 29,1 kN/cm²
Betonfestigkeitsklasse C20/25
Zylinderdruckfestigkeit fck = 20 N/mm²
Teilsicherheitsbeiwert c = 1,50
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Langzeitfaktor = 0,85
Bemessungswert fcd = 11,3 N/mm² = 1,13 kN/cm²
208
4.8 Bemessungsbeispiele
Geometrische Parameter
Profilblech (HR 51/150) Ap = 15,62 cm²/m
Bewehrung (R 335A) As = 3,35 cm²/m
Deckenhöhe h = 18,00 cm
Statische Höhe Profilblech dp = 16,35 cm
Statische Höhe Bewehrung ds = 12,00 cm
15,60 5,00 kN
VEd Ad Bd 39,0 maximale Querkraft
2 m
209
4 Verbunddecken
N pl,s 145,7
xpl 1, 29 cm
f cd b 1,13 100
xpl 1, 29
zs = d s 12,0 11,36 cm
2 2
42,5 kN
u,Rd = u,Rk 34,0 2
v 1,25 m
210
4.8 Bemessungsbeispiele
M Ed 48,8
0,89 1,0
M Rd 54,6
211
4 Verbunddecken
15 3,6
bw 0,76 76 cm/m reduzierte anrechenbare Breite
15
As 3,35
l 0,0027 0,02
bw d p 76 16,35
f ck 20 N/mm² Zylinderdruckfestigkeit
kN
VRd,c 0,10 2,0 100 0,0027 20 0,76 0,1635 103 43,6
1/3
m
Nachweis
VEd,red 35, 2
0,81 1,0 keine Querkraftbewehrung erforderlich
VRd,c 43,6
212
4.8 Bemessungsbeispiele
Ea 210000
nL 1 L t 1 0,55 2,93 18, 28
Ecm 30000
36 12
150
bM 2 0,84 840 mm/m
150
hc 2 h
b bM hp h p nL Ap d p
Ai zi 2 2
xu
Ai b hc bM hp nL Ap
1292 51
1000 840 51 180 18, 28 1562 163,5
xu
2 2
97,8 mm
1000 129 840 51 18, 28 1562
2 3 2
b hc3 b hc h bM hp bM hp hp
I c,u xu c h xu
12 nL nL 2 12 nL nL 2
2
Ap d p xu Ip
2
1000 1293 1000 129 129 840 513
I c,u 97,8
12 18, 28 18, 28 2 12 18, 28
2
840 51 51
180 97,8 1562 163,5 97,8 621 900
2
18,28 2
7541014/10787806875Biblio
mm 4
33 017 924
m
213
4 Verbunddecken
Gerissener Querschnitt
x2
A z b nL Ap d p n A 2 b dp
xc i i 2
L p
1 1
Ai b x nL Ap b nL Ap
18, 28 1562 2 1000 163,5
xc 1 1 72, 2 mm
1000 18, 28 1562
2
x
b xc c
b xc3 b xc3
2 A d x
2 2
I c,c p p c Ip Ap d p xc Ip
12 nL nL 3 nL
1000 72,23 mm 4
1562 163,5 72,2 621 900 20 505 250
2
I c,c
3 18, 28 m
Wirksame Biegesteifigkeit
E I E I 210 000 33 017 924 20 505 250
EI w a c,u a c,c
2 2
12
5,620 10 N/mm²
Verformungsanteile
Entfernen der Hilfsstütze in Feldmitte
L 5,00 kN
Fg1 g k,1 4,5 11,25
2 2 m
3
1 Fg1 l 1 11, 25 1000 50003
f g1 5, 21 mm
48 EI w 48 5,620 1012
Ausbaulasten
4
5 g k,2 l 5 1,5 50004
f g2 2,17 mm
384 EI w 384 5,620 1012
Veränderliche Lasten
5 qk l 4 5 5,0 50004
fq 7, 24 mm
384 EI w 384 5,620 1012
Gesamtverformung
7541014/10787806875Biblio
leff 5000
f Ges. f g1 f g2 f q 5, 21 2,17 7, 24 14,6 mm 20 mm
250 250
214
4.8 Bemessungsbeispiele
Beispiel 2: 2-Felddecke
Statisches System und Profilblechquerschnitt
Die Verbunddecke wird als 2-Feldplatte mit L 5,0 m berechnet.
qk
gk
5,0 5,0
630
Belastung
Eigengewicht Decke gk,1 = 4,0 kN/m²
Ausbaulast gk,2 = 1,5 kN/m²
gk,ges = 5,5 kN/m² · 1,35 gd = 7,43 kN/m²
Verkehrslast qk = 5,0 kN/m² · 1,50 qd = 7,50 kN/m²
Bemessungslast ed = 14,93 kN/m²
Materialparameter
Bezeichnung Profilblech HR 51/150 (Zulassung siehe [33])
Blechdicke tp = 0,88 mm
Charakteristische Streckgrenze fyp,k = 320 N/mm²
Teilsicherheitsbeiwert s = 1,10
Bemessungswert fyp,d = 291 N/mm² = 29,1 kN/cm²
Betonfestigkeitsklasse C20/25
Zylinderdruckfestigkeit fck = 20 N/mm²
Teilsicherheitsbeiwert c = 1,50
Langzeitfaktor = 0,85
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215
4 Verbunddecken
Geometrische Parameter
Profilblech (HR 51/150) Ap = 15,62 cm²/m
Feldbewehrung (R 335A) As,F = 3,35 cm²/m
Deckenhöhe h = 16,00 cm
Statische Höhe Profilblech dp = 14,35 cm
Statische Höhe Feldbewehrung ds,F = 10,00 cm
Statische Höhe Stützbewehrung ds,St = 13,00 cm
Schnittgrößenermittlung
kNm
max M F,d (0,070 1,35 5,5 0,096 1,5 5,0) 5,02 31,0
m
kNm
max M St,d 0,125 (1,35 5,5 1,5 5,0) 5,02 46,64
m
kN
max Ad (0,375 1,35 5,5 0,438 1,5 5,0) 5,0 30,35
m
kN
max Vd 0,625 (5,5 1,35 5,0 1,5) 5,00 46,64
m
m
28,452 kNm
zugeh. M F,d 27,12
2 (1,35 5,5 1,5 5,0) m
216
4.8 Bemessungsbeispiele
Bemessungsschnittgrößen
kNm
Feldmoment: M F,d 31,0
m
kNm
Stützmoment: M St,d' 42,50
m
kN
Querkraft am Endauflager: VEd,A 28,45
m
kN
Querkraft am Zwischenauflager: VEd,B 46,18
m
VEd,A 28,45
Maßgebendes Feldmoment an der Stelle: lM,Ed = 1,91 m
g d qd 7,43 7,5
Momententragfähigkeit im Feldbereich
Plastische Bemessungszugkraft im Profilblech
kN
N pl,p AP f yp,d 15,62 29,1 454,5
m
217
4 Verbunddecken
N pl,s 145,7
xpl 1, 29 cm
f cd b 1,13 100
xpl 1, 29
zs = d s 10,0 9,36 cm
2 2
218
4.8 Bemessungsbeispiele
M Ed 31,0
0,70 1,0
M Rd 44,15
Momententragfähigkeit im Stützbereich
Betondeckung: cs,l 3,0 cm
12 36
Mittlere Sickenbreite: bSl 24 mm
2
Mitwirkende Plattenbreite
(kammartiger Querschnitt):
15 2, 4 cm
bM 84
0,15 m
Statische Nutzhöhe: d ht csl 16 3,0 13,0 cm
Bemessungsstützmoment: MSt,d = 4250 kNcm/m
Betonfestigkeit: f cd 1,13 kN/cm 2
xpl
M St,d bM f cd xpl d
2
xpl
M St,d bM f cd xpl d bM f cd xpl
2
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219
4 Verbunddecken
1
0 xpl 2 bM f cd xpl bM f cd d M St,d
2
0 xpl 2 bM f cd 2 xpl bM f cd d 2 M St,d
M St,d
0 xpl 2 xpl 2 d 2
bM f cd
M St,d
xpl;1/2 d d 2 2
bM f cd
4250
xpl;1/2 13,0 13,02 2 13,0 8,91 4,09 cm
84 1,13
4,09
0,64 0,8 0,89
13,0
M St,d 4250
d xpl / 2 13 4,09 / 2 cm 2
erf. aso 8,92
f sd 43,5 m
Gewählt:
cm 2 cm 2
R 524 A + R 424 A vorh. aso 9,48 erf. aso 8,92
m m
0,15 m
220
4.8 Bemessungsbeispiele
kN
VRd,c 0,10 2 100 0,0096 20 0,76 0,13 103 52,9
1/3
m
Nachweis
kN kN
VEd 46,18 VRd,c 52,9 keine Querkraftbewehrung erforderlich
m m
kN
VRd,c 0,10 2 100 0,00307 20 0,76 0,1435 103 39,96
1/3
m
Nachweis
kN kN
VEd 28, 45 VRd,c 39,96 keine Querkraftbewehrung erforderlich
m m
221
4 Verbunddecken
Der Grenzdurchmesser s* gemäß Tabelle 1.19 beträgt für s = 197,3 N/mm²
s* 32 mm
Modifizierter Grenzdurchmesser:
f ct,eff 2, 2
s s* 32 24,3 mm vorh. s 10 mm
f ct,0 2,9
7541014/10787806875Biblio
222
4.8 Bemessungsbeispiele
Alternativ
Nachweis der Einhaltung des höchstzulässigen Stababstandes
Der höchstzulässige Stababstand s nach Tabelle 1.20 beträgt für s = 197,3 N/mm²
li,vorh 400
27,8 35
dp 14,4
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223
4 Verbunddecken
4.9 Additivdecke
Die Tragfähigkeit bei den Additivdecken addiert sich aus der Tragfähigkeit des
einachsig gespannten Profilblechs und des Aufbetons, welcher als
Stahlbetonrippendecke wirkt. Im Vergleich zu den Verbunddecken wird hier kein
Verbund zwischen Profilblech und Aufbeton in Ansatz gebracht. Zurzeit ist die
Hoesch Additivdecke das einzige System, das eine allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung für vorwiegend ruhende Belastung besitzt. Bei diesem System handelt es
sich um 205 mm hohe und 825 mm breite Bleche mit einem Rippenabstand von
750 mm die für Spannweiten bis ca. 10 m entwickelt wurden.
224
5.1 Einleitung
Der bauliche Brandschutz ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit
eines Gebäudes. Deshalb sind die möglichen Brandschutzlösungen sorgfältig zu
überprüfen. Schon in der Planungsphase können die Brandschutzgefahr und der
Brandschutzaufwand durch geeignete Maßnahmen, wie Unterteilung des Gebäu-
des in Brandabschnitte, Zusammenfassung der Brandbelastung in besonderen
Abschnitten des Gebäudes, Öffnungen im Dach für den Wärmeabzug und
selbsttätige Feuerlöschanlagen, verringert werden.
Infolge des schnellen Festigkeitsverlustes von Stahl im Brandfall durch Über-
schreiten der kritischen Temperatur von ca. 500 °C, ist die Stabilität eines
Verbundtragwerks (z. B. Verbundträger, Verbundstütze) innerhalb einer gefor-
derten Feuerwiderstandsklasse oft nicht ohne zusätzliche Maßnahmen zu
gewährleisten. Diese sind:
− Brandschutzbekleidungen
− Spritzputzummantelungen
− dämmschichtbildende Brandschutzbeschichtungen
− konstruktiver Brandschutz, z. B. vollständig einbetonierte Stahlquer-
schnitte.
Auf die dämmschichtbildenden Brandschutzbeschichtungen, die es ermöglichen,
das Erreichen der kritischen Temperatur von Stahl hinauszuzögern, soll hier
kurz eingegangen werden. Die Beschichtung reagiert auf Wärme mit einer
chemischen Reaktion eines Säurespenders, einem Treibmittel und Binder sowie
aus Kohlenstoff entstehenden Verbindern. Dies führt zur Bildung einer isolie-
renden und kohlenstoffreichen Schaumschicht. Die damit verbundene bis zu
fünfzigfache Vergrößerung der Beschichtung hat zur Folge, dass die Wärme
besser vom Stahl ferngehalten bzw. der Stahl isoliert wird.
Durch diese Maßnahmen können Feuerwiderstandsklassen von R 30 bis R 90
realisiert werden. Die nur ca. 1,0 mm starke Beschichtung wird durch Spritzen
oder Streichen auf das zu schützende Stahlbauteil aufgebracht. Durch eine
umfangreiche Farbpalette lässt sich so auch in architektonischer und gestalteri-
scher Hinsicht die Feuerschutzbeschichtung einsetzen.
Des Weiteren ist der vernachlässigend geringe Anteil an Eigengewicht für die
Gesamtkonstruktion im Vergleich zu konventionellen Verkleidungen mit z. B.
7541014/10787806875Biblio
225
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Als allgemeines Ziel des Brandschutzes wird in die Begrenzung von Risiken im
Hinblick auf Personen und das Gemeinwesen, die Nachbarschaft und
erforderlichenfalls die Sachgüter des betroffenen Objekts formuliert. Zusätzlich
werden in der Bauproduktenrichtlinie folgende grundlegenden Anforderungen
für die Begrenzung des Brandrisikos genannt:
Das Bauwerk ist derart zu planen und zu errichten, dass im Fall der Entstehung
eines Brandes
die Tragfähigkeit der Konstruktion für eine definierte Dauer vorausgesetzt
werden kann,
die Entwicklung von Rauch und Feuer im Gebäude begrenzt ist,
die Ausbreitung von Feuer auf benachbarte Gebäude begrenzt ist,
die im Gebäude befindlichen Personen das Gebäude verlassen oder auf
eine andere Weise gerettet werden können und die Sicherheit der
Rettungsmannschaften beachtet wird.
Im EC 4 [N14] sowie den anderen Brandschutzteilen der Eurocodes sind für
den Konstruktiven Ingenieurbau passive Brandschutzmaßnahmen für
Bemessung und Konstruktion von Tragwerken und Tragwerksteilen für eine
angemessene Tragfähigkeit, und falls erforderlich, für die Begrenzung der
Brandausbreitung enthalten. Diese sind nach den Vorgaben des Eurocode
nachzuweisen.
Ein Brand in einem Bauwerk ist gemäß EC 1 als ein „außergewöhnliches
Ereignis“ anzusehen. Der Lastfall Brand ist nicht mit anderen Lastfällen bzw.
anderen außergewöhnlichen Ereignissen zu vergleichen. Für die Bemessung ist
der Lastfall Brand als einzelner Lastfall zu betrachten, also nicht wie bei
anderen Lastfällen üblich, mit diesen zu überlagern. Ebenfalls sind zeit- und
lastabhängige Einflüsse auf das Tragverhalten des Bauteils, die vor dem Brand
eingetreten sind, nicht zu berücksichtigen.
Der Eurocode 4 unterscheidet vier verschiedene Bemessungsmethoden:
Gesamttragwerksberechnungen,
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Teiltragwerksberechnungen,
Bauteilberechnungen
und alternativ eine versuchsgestützte Bemessung.
226
5.1 Einleitung
227
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
228
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
ra
rs
rc1 rc2 50 mm
1
40 mm ≤ u ≤ 60 mm
0
5
ta
0,00
8
D
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229
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
EI fi,eff a,θ Ea,θ I a,θ s,θ Es,θ Is,θ c,θ Ec,θ I c,θ (5.4)
j k m
Ii,θ − das Trägheitsmoment des Teilquerschnittes i
Ei,θ − der mittlere Elastizitätsmodul des Teilquerschnittes i im Brandfall
φi,θ − Reduktionsfaktor für den veränderlichen Elastizitätsmodul im Teil-
querschnitt i im Brandfall
Während die temperaturabhängigen Elastizitätsmoduln Ea,θ für Baustahl und Es,θ
für Betonstahl in DIN EN 1994-1-2 festgelegt sind, fehlen Angaben über den
temperaturabhängigen Elastizitätsmodul Ec,θ des Betons. Es ist aber ein
7541014/10787806875Biblio
230
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
σc,θ
fc,θ
εcu,θ εc,θ
Abb. 5.2 Spannungs-Dehnungsbeziehungen von Beton im Druckbereich
bei erhöhten Temperaturen
231
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Bauteile zu berechnen. Dabei sind für die angrenzenden Bauteile die Biegestei-
figkeiten ebenfalls zu reduzieren, wenn diese dem Brand ausgesetzt sind.
N1
N N
N2 EI1
EIR
(EI)fi.eff (EI)fi.eff
(EI)fi.eff
5.) Abminderungsfaktor
Für die Berechnung der zentrischen Grenztragfähigkeit
N fi,Rd N fi,pl,Rd (5.11)
wird benutzt. Der Abminderungsfaktor wird mit Kurven, die im Eurocode
als Knicklinien bezeichnet werden, dargestellt. Diese Knicklinien sind eine
Funktion des bezogenen Schlankheitsgrades , d. h. die wichtigste Referenz-
größe für die Berechnung des Abminderungsfaktors ist die Verzweigungslast
Nfi,cr. Der Verlauf der Knicklinie wird im Eurocode durch folgende Gleichungen
beschrieben:
Im Brandfall gilt: θ (5.12)
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0,5 1 0 2
232
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
1
2
2
1
jedoch 1,0 und
2
Die freie Wahl der Faktoren erlaubt es, die Knicklinie den Versuchsergebnissen
und den rechnerischen Festlegungen anzupassen. Ist 0 , ist keine Abminde-
rung erforderlich. Je größer ist, umso steiler fällt die Kurve ab.
Es ist aber auch möglich, die Referenzgröße Verzweigungslast so festzulegen,
dass schon bekannte Knicklinien benutzt werden können.
χ
Eulerkurve
1
Abminderungskurve χ
A
χA
0 1 2
Abb. 5.4 Festlegung des Abminderungsfaktors
Dies ist in Abb. 5.4 durch die Änderung von für den Punkt A angedeutet. Der
Abminderungsfaktor und die Referenzbiegesteifigkeit sind einander
zugeordnet. Wird z. B. die Referenzbiegesteifigkeit neu definiert, ist eine schon
bekannte zugehörige Abminderungskurve anzupassen.
Ist die temperaturbedingte Ausdehnung der Stütze durch die Lagerungsbedin-
gungen behindert, entstehen Zwängungsspannungen bzw. Zwängungskräfte in
der Stütze. Diese Zwängungskräfte sind temperaturabhängig und mindern
sowohl die vollplastische Normalkraft als auch die "Verzweigungslast" im
Brand-fall ab. Diese Reduktion der Tragfähigkeit sollte bei der Festlegung der
Abminderungskurve berücksichtigt und 0 0 gesetzt werden.
6.) Nachweis
Nfi,Ed
1 (5.13)
Nfi,pl,Rd
7541014/10787806875Biblio
233
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Bei Verbundstützen, die durch Druck und Biegung beansprucht werden, treten
als Schnittgrößen Normalkräfte, Biegemomente und Querkräfte auf. Es ist
nachzuweisen, dass der Verbundquerschnitt im Brandfall diese Schnittgrößen
aufnehmen kann. Dabei wird die plastische Querschnittstragfähigkeit des
Verbundquerschnittes ermittelt.
Die genaue Berechnung der M-N-Interaktion ist sehr aufwändig. Insbesondere
für betongefüllte Rohre kann die reduzierte Momententragfähigkeit M fi,pl,N,Rd
nur iterativ ermittelt werden. Deshalb wird im Allgemeinen für die M-N-
Interaktion eine Näherung benutzt. Im Bereich zwischen Punkt B und C wird,
wie in Abb. 5.5 dargestellt, ein parabelförmiger Verlauf für die Interaktions-
kurve vorgeschlagen.
Für den Bereich I gilt damit:
Nfi,Ed N fi,c,Rd
N fi,Ed N fi,c,Rd
M fi,pl,N,Rd 1 M fi,pl,Rd (5.14)
N fi,pl,Rd N fi,c,Rd
Im Bereich II wird die Interaktionskurve näherungsweise durch eine Parabel mit
dem Stich M0 begrenzt. Für den Bereich II gilt dann:
Nfi,Ed N fi,c,Rd
N N fi,Ed
2
Nfi,Ed Mfi,pl,N,Rd
I
Nfi,c,Rd E C
Nfi,Ed Mfi,pl,N,Rd
F D
II M0
B
Mfi,pl,Rd M
Abb. 5.5 Näherung für M-N-Interaktion
7541014/10787806875Biblio
234
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
235
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
M0,Rd
Nfi,Rd
MII,Ed
Nfi,Ed
Mfi,pl,N,Rd
M0,Ed
Mfi,Ed Mfi,Rd M
Abb. 5.6 Festlegung des Imperfektionsmomentes
236
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
siehe [1] bis [4]. Der große Vorteil des Imperfektionsmomentes ist es, dass es
nicht nur für den Einzelstab, sondern auch für den Stab im System gilt. Das
Imperfektionsmoment gilt sowohl für unverschiebliche als auch für verschieb-
liche Systeme. Eine umfangreiche Untersuchung zur Festlegung der geometri-
schen Ersatzimperfektionen für die verschiedenen Verbundquerschnitte mit den
unterschiedlichen Feuerwiderstandsklassen ist nicht erforderlich und auch nicht
notwendig, da Vergleichsrechnungen bei der Kaltbemessung gezeigt haben, dass
die Ergebnisse der Berechnung mit geometrischen Ersatzimperfektionen und
dem Imperfektionsmoment nur gering voneinander abweichen. Ein besonderer
Vorteil des Imperfektionsmomentes ist es, dass für die Berechnung des zentrisch
gedrückten Stabes und des Stabes mit Druck und Biegung dieselbe Biegesteifig-
keit benutzt wird. Der geradlinige Verlauf berücksichtigt zudem Teilplastizie-
rungen des Stabes. Deshalb wird hier vorgeschlagen, für die Heißbemessung das
vereinfachte Nachweisverfahren mit dem Imperfektionsmoment nach Abb. 5.6
anzuwenden, siehe auch Abschnitt 3.1.
N
fi,cr fi,cr 10 (5.20)
Nfi,Ed
237
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
erfüllt ist.
M fi,Ed M 0,Ed M II,Ed (5.21)
mit M II,Ed M I,Ed
Es ist der Nachweis mit der M-N-Interaktion zu führen.
M fi,Ed
M (5.22)
M fi,pl,N,Rd
Wie bei der Kaltbemessung ist bei Druck und Biegung, auch bei einachsiger
Biegung, der Nachweis um beide Biegeachsen zunächst getrennt zu führen und
dann als Druck und zweiachsige Biegung nachzuweisen. Dabei wird das
Imperfektionsmoment bei der Achse mit der kleineren zentrischen Tragfähigkeit
berücksichtigt.
Für den Nachweis um beide Biegeachsen gilt entsprechend:
M fi,y,Ed
M,y (5.23)
M fi,pl,y,N,Rd
M fi,z,Ed
M,z (5.24)
M fi,pl,z,N,Rd
M fi,y,Ed M fi,z,Ed
1,0 (5.25)
M fi,pl,y,N,Rd M fi,pl,z,N,Rd
Für den Faktor M,y und M,z gilt Gleichung (3.59) entsprechend.
238
5.2 Nachweiskonzept für Verbundstützen im Brandfall
Brandfall
Brandfall
239
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Aussteifung
lθ
1
L
15
brandbeanspruchte Stütze L
15
L l lθ
15
15
05
L
15
a) b)
a) Knickfigur bei Raumtemperatur b) Knickfigur im Brandfall
In dem Tabellenmodell ist die Knicklänge bei der Berechnung von Rd unter
Normaltemperatur jeweils das Zweifache des entsprechenden Wertes im Brand-
fall. Das Tabellenverfahren ist für zentrisch und exzentrisch belastete Verbund-
stützen anwendbar. Die Exzentrizität ist bei der Berechnung des Bemessungs-
wertes der Beanspruchbarkeit bei Normaltemperatur Rd zu berücksichtigen.
Zur Bestimmung der Knicklänge l gelten die Regeln von DIN EN 1994-1-1 mit
folgender Ausnahme:
7541014/10787806875Biblio
240
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
Anwendungsbeispiel
Die Anwendung der Tabelle soll an dem Beispiel der Kaltbemessung erläutert
werden. Es wird davon ausgegangen, dass am Fußpunkt eine konstruktive Ein-
7541014/10787806875Biblio
spannung durch die Fußplatte und die Verankerung gegeben ist. Im Brandfall ist
241
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
damit die Knicklänge l = 0,5·L. Das Zweifache dieser Knicklänge ist damit die
Länge der Stütze.
Überprüfung des Bewehrungsgrades gemäß Abschnitt 4.2.3.3 (2):
As 19, 6
1% 2, 61 % 6 %
Ac As 731, 4 19, 6
Mindestverhältnis von Steg- zu Flanschdicke:
ew 11
0,58 0,5
ef 19
c
1
hc
6
us
05
bc us 0 5
55
2. oder
Mindestabmessungen hc und bc in mm - 200 250 350 400 -
Mindestbetonüberdeckung
des Stahlquerschnittes c in mm - 40 40 50 60 -
Mindestachsabstand
der Bewehrungsstäbe us in mm - 20* 20* 30 40 -
242
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
05
ef
Ac
As
h
4
us
e0,00 us
05
w 05
b
4
Feuerwiderstandsklasse R 30 R 60 R 90 R 120
Mindestverhältnis von Steg- zu Flanschdicke ew/ef 0,5 0,5 0,5 0,5
1. Mindestquerschnittsabmessungen für den
Lastausnutzungsfaktor ηfi,t ≤ 0,28
System, Belastung und Querschnitt sind aus der Kaltbemessung gegeben. Die
mechanischen Einwirkungen sind in der Regel zum Zeitpunkt t = 0 unter
Verwendung der Kombinationsfaktoren 1,1 oder 2,1 zu bestimmen. Im Brand-
fall werden die Teilsicherheitsbeiwerte für die Einwirkungen Efi,d,t gleich 1,0
gesetzt. In der Regel ist der Kombinationsfaktor fi für den Brandfallfi = 1,1.
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243
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
11
19
HEB 300
S355
25 BSt 500
300
C40/50
y
69
300
50
z
F1 F2
0,30 m
4,50 m
7541014/10787806875Biblio
244
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
245
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
N
Npl,Rd
NRd,δ
NEd
Nfi,d,t
MEd Mpl,Rd M
Abb. 5.11 Nachweis bei Druck und Biegung
246
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
u1
05
ef
05
bc,fi0 5
h
4
y
bc,fi
hw,fi
05
05 0,00 ew
u2
z
Günstig für die Heißbemessung sind HEA-Profile mit dünneren Flanschen. Die
Tragfähigkeit der Flansche nimmt stark ab, da sie ungeschützt der Brandraum-
temperatur ausgesetzt sind. Im Brandfall tragen vor allem die durch den äußeren
Beton geschützten Teilquerschnitte wie der Steg, die Bewehrung und die innere
Betonfläche. IPE-Profile sind ungeeignet, da meist der Tragsicherheitsnachweis
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247
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Es werden hier alle notwendigen Werte für die Berechnung der Feuerwider-
standsklasse von R 30 bis R 120 angegeben.
248
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
Tabelle 5.5 Hilfswerte zur Berechnung des äußeren Bereiches des Betons
Feuerwiderstands- bc,fi
klasse [mm]
R 30 4,0
R 60 15,0
R 90 0,5 (Am/V) + 22,5
R 120 2,0 (Am/V) + 24,0
Tabelle 5.7 Reduktionsfaktor ky,t für die Sreckgrenze fsy der Bewehrungsstäbe
Feuerwiderstands- Achsabstände in mm
klasse 40 45 50 55 60
R 30 1 1 1 1 1
R 60 0,789 0,883 0,976 1 1
R 90 0,314 0,434 0,572 0,696 0,822
R 120 0,170 0,223 0,288 0,367 0,436
249
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
250
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
17,5
05
05
112,5 45 HEA 360
15 S 355
28 BSt 500
315
350
C 50/60
5
45
45 112,5
15
05
17,5
05
05 15 0,00 15 05
45 100 10 100 45
45
300
Abb. 5.13 Querschnittsabmessungen
2. Stahlprofil:
HEA 360
h 350 mm b 300 mm ew 10 mm ef 17,5 mm
kN
u1 45 mm u2 45 mm Aa 143 cm 2 Ea 21000
cm 2
kN
f ay 35,5
cm 2
3. Bewehrung:
1 1
n 6 28 mm As n 2 6 2,82 37,0 cm2
4 4
kN kN
7541014/10787806875Biblio
Es 20000 fsy 50
cm 2 cm2
251
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
4. Beton:
kN
fc 5
cm2
Ac b h Aa As 30 35 143 37,0 870 cm 2
252
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
Der äußere Bereich des Betons mit der Dicke bc,fi sollte in der Berechnung
vernachlässigt werden.
bc,fi nach Tabelle 5.5 für R 90:
253
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
A
bc,fi 0,5 m 22,5 0,5 12,38 22,5 28, 7 mm 2,87 cm
V
Durchschnittstemperatur im Normalbeton in Abhängigkeit vom Profilfaktor
Am/V nach Tabelle 5.6 für R 90:
c,t 391 C
Reduktionsfaktoren für Spannungs-Dehnungsbeziehung für Normalbeton nach
Tabelle 5.11:
kc,θ 0,759 cu,θ 0,00937
Druckfestigkeit und Sekantenmodul des Betons:
f c,θ f c kc,θ 5 0,759 3,80 kN/cm 2
fc,θ
3,80
Ec,sec,θ 406 kN/cm 2
cu,θ 0,00937
Bemessungswert der plastischen Grenznormalkraft:
f c,θ
N fi,pl,Rd,c 0,86 h 2 ef 2 bc,fi b ew 2 bc,fi As
M,fi,c
3,80
N fi,pl,Rd,c 0,86 35 2 1,75 2 2,87 30 1,0 2 2,87 37,0
1,0
N fi,pl,Rd,c 1837 kN
Biegesteifigkeit des Betons:
2 2
1 b 1 30
I s,z n 2 u2 6 2,82 4,5 4073 cm 4
4 2 4 2
b 2 bc,fi ew3
3
10. Bewehrungsstäbe:
Die Reduktionsfaktoren für die Streckgrenze und den Elastizitätsmodul der
Bewehrungsstäbe ist in Abhängigkeit von der Feuerwiderstandsklasse und dem
geometrischen Mittel der Achsabstände der Bewehrung von den Außenrändern
des Betons definiert. Das geometrische Mittel der Achsabstände u1 und u2 ergibt
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sich zu:
u u1 u2 in mm
Für größere Unterschiede der Bewehrung gilt:
254
5.3 Verbundstützen im Brandfall nach EC4
u2 u1 10 mm: u u2 u2 10
u1 u2 10 mm: u u1 u1 10
ures u1 u2 45 45 45 mm
Reduktionsfaktoren für Streckgrenze und Elastizitätsmodul der Bewehrungs-
stäbe Tabelle 5.7 und 5.8 für R 90:
ky,t 0,434 kE,t 0, 283
Streckgrenze und Elastizitätsmodul der Bewehrungsstäbe:
fs,θ fsy k y,t 50 0,434 21,7 kN/cm 2
Es,θ Es kE,t 20 000 0,283 5660 kN/cm 2
Bemessungswert der plastischen Grenznormalkraft:
f 21,7
N fi,pl,Rd,s As s,θ 37,0 803 kN
M,fi,s 1,0
Biegesteifigkeit der Bewehrungsstäbe:
EI fi,s,z Es,θ I s,z
EI fi,s,z 5660 4073 23 053 200 kNcm 2 2305 kNm 2
11. Verbundquerschnitt:
Bemessungswert der plastischen Grenznormalkraft:
N fi,pl,Rd N fi,pl,Rd,f N fi,pl,Rd,w N fi,pl,Rd,c N fi,pl,Rd,s
N fi,pl,Rd 259 556 1837 803 3455 kN
Biegesteifigkeit des Verbundquerschnittes:
EI fi,eff,z f,θ EI fi,f,z w,θ EI fi,w,z c,θ EI fi,c,z s,θ EI fi,s,z
Reduktionskoeffizient i, nach Tabelle 5.9 für R90:
EI fi,eff,z 0,8 EI fi,f,z 1,0 EI fi,w,z 0,8 EI fi,c,z 0,8 EI fi,s,z
EI fi,eff,z 0,8 1161 1,0 3,89 0,8 1079 0,8 2305 3640 kNm2
Eulersche Knicklast:
2 EI fi,eff,z 2 3640
N fi,cr,z 7096 kN
lθ2 2, 25 2
Bezogener Schlankheitsgrad:
N fi,pl,R Nfi,pl,Rd für M,fi 1,00
N fi,pl,R 3455
θ 0,698
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N fi,cr,z 7096
Knickspannungslinie c:
255
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
0,5 1 θ 0,2 θ
2
0,49
NRd,δ
NEd
Nfi,Rd,δ
MEd Mpl,Rd M
NRd ist der Bemessungswert der Tragfähigkeit bei Normaltemperatur für die
zentrische Normalkraft.
NRd, ist der Bemessungswert der Tragfähigkeit bei Normaltemperatur für die
exzentrische Normalkraft. Dabei ist der Faktor αM zu berücksichtigen. Dieser
Wert muss iterativ wie bei dem Tabellenverfahren als Schnittpunkt der Laststei-
gerungskurve nach Theorie II. Ordnung mit der M-N-Interaktion berechnet wer-
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den. Ein Nachweis für Druck und Biegung um die y-y-Achse ist in der Norm
nicht angegeben.
256
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Dieses Rechenmodell basiert ebenfalls auf der Annahme, dass für bestimmte
Querschnittsbereiche der Stütze repräsentative Temperaturverläufe bestimmt
werden können. In Abhängigkeit von der Branddauer, in dem Beispiel 90 min,
werden der mittlere Festigkeitsverlust und die Reduktion des E-Moduls für diese
Bereiche angegeben, ohne dass eine spezielle Temperaturberechnung notwen-
dig ist.
Mit steigender Temperatur nehmen die Steifigkeiten der einzelnen Baustoffe ab.
Dabei beeinflussen die thermischen Materialkennwerte wie Wärmeleitfähigkeit,
spezifische Wärmekapazität und Dichte der Baustoffkomponenten die Erwär-
mung des Verbundstützenquerschnitts. Bis zu einer Temperaturerhöhung von
400 °C behält der Baustahl seine Festigkeit. Verdoppelt man jedoch die
Temperatureinwirkung auf 800 °C, verursacht dies eine Festigkeitsminderung
auf etwa 10 %. Beim Beton dagegen findet eine Reduktion der Festigkeit schon
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bei einem geringen Temperaturanstieg statt. In der Abb. 5.15 ist dargestellt, in
welche Bereiche der Verbundstützenquerschnitt unterteilt ist:
257
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
rs rw2 rw1 rf
rc1 u=50 mm
05
rc2
rc3
u=50 mm
05
05 05
u=50 mm u=50 mm
Abb. 5.15 Unterteilung des Verbundquerschnitts
Af , If – Flansche
Aw1 , Iw1 – Steg, Bereich 1
Aw2 , Iw2 – Steg, Bereich 2
As , Is – Bewehrung
Ac1 , Ic1 – Beton, Bereich 1
Ac2 , Ic2 – Beton, Bereich 2
Ac3 , Ic3 – Beton, Bereich 3
Der Schwerpunkt jedes einzelnen Stabes der Bewehrung sollte innerhalb der in
Abb. 5.16 dargestellten Flächen liegen, so dass die Achsabstände der Stäbe zur
Betonoberfläche den Mindestabstand von 40 mm nicht unterschreiten. Bei einer
Anordnung der Bewehrungsstäbe näher zur Innenkante des Stahlprofilflansches
liegt das Berechnungsverfahren FRESH auf der sicheren Seite.
60
05
05
40
115
15
Maße in mm
115
15
40
60
05
05
05 40 40 05
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05 15 15 05
60 115 115 60
Abb. 5.16 Bereiche für die Lage der Längsbewehrungsstäbe im Querschnitt
258
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
5.4.2 Reduktionsfaktoren
259
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
260
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
tf ≥ 30 0,08
10 ≤ tf < 30 0,095+0,0068 tf
rw1β
tf ≥ 30 0,3
261
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
rc3β
> 16 0,5170,0167 Am/V
= 2,27410,2207 Am/V +0,0114(Am/V)²
rsβ
0,0002(Am/V)³+(0,80)
262
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
rfE ≥6 0,03
6 ≤ Am/V 10 0,3500,0250 Am/V
rw1E
> 10 0,1580,0058 Am/V
6 ≤ Am/V 11 1,5520,1320 Am/V
rw2E
> 11 0,1600,0055 Am/V
6 ≤ Am/V 10 0,1550,0130 Am/V
rc1E
> 10 0,025
rc2E 0,07500,00250 Am/V
6 ≤ Am/V 10 1,1750,1075 Am/V
rc3E
> 10 0,1670,0067 Am/V
Flanschdicke tf [mm]
rfβ 10 ≤ tf < 32 0,03
10 ≤ tf < 30 0,039+0,0014 tf
rw1β
tf ≥ 30 0,08
263
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
1 (c1 c2 c3 2 c4 3 ) c5
κ2(t) 1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1
bezogene Lastausmitte e/b bzw. e/h
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264
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Die Größe der einzelnen Bereiche ergibt sich aus den Profilabmessungen und
der Festlegung der Breite für die Betonbereiche 1 und 2. Dem folgenden
Beispiel wird der Querschnitt nach Abb. 5.19 und das System mit Belastung
nach Abb. 5.10 zugrunde gelegt.
17,5
HEA 360
05
112,5 45
05
S 355
28 BSt 500
15
C 50/60
350
315
5
45
45 112,5
15
05
17,5
05
05 15 0,00 1 5 05
45 100 10 100 45
4
300
5
265
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Brandschutzbemessung - Verbundstütze R 90
Vereinfachtes Berechnungsverfahren um die starke Achse nach FRESH
ey 0.3 m Exzentrizität
Mfi.Ed 112.5kN m
Stahlprofil:
u 50 mm
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Bewehrung:
2
As nA
2
nA 6 nI 4 28mm As 36.95 cm
2
266
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Baustoffe:
Beton: kN fck kN
fck 5.0 fcd 5.0
2 M.fi.c 2
cm cm
kN
Ecm 3700
2
cm
kN fak kN
Baustahl: fak 35.5 fad 35.5
2 M.fi.a 2
cm cm
kN
Ea 21000
2
cm
kN fsk kN
fsk 50 fsd 50.0
2 M.fi.s 2
cm cm
kN
Es 20000
2
cm
Am 1
6 [m-1] ≤ 12.38 m ≤ 22 [m-1]
V
h
1.17 ≤ 3
b
h
tf 17.5 mm ≤ 40 mm und 35 mm
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10
tw
0.57 ≥ 0.5
tf
267
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
b
30 ≤ 15
tw
b Am 1
30 ≤ 12.381
tw V m
2
As 36.945 cm
2
Ac1 2 u b Aw1 283.742 cm
tf 3 h tf
2
If 2 b b tf 29048 cm
4
12 2
u
3
h u
2 2 2
4 r r h
2
Iw1 2 tw tw u tf tf 0.22337 r
12 2 2 2 2
4
Iw1 3212 cm
h 2 tf 2 u 3 4
Iw2 tw 828 cm
12
2 2
Is nI
h t u 3117 cm4
f 1
2 2
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268
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
h 2 tf 2 u 3 2 u 4
Ic2 8282 cm
12
Am 1
tf 17.5 mm 12.381
V m
1
r1 0.053 0.0009 tf 10 < tf < 30
mm
r2 0.08 tf > 30
=============
rfß r1 0.069
1
r3 0.095 0.0068 tf 10 < tf < 30
mm
r4 0.3 tf > 30
=============
rw1ß r3 0.214
Am
r5 1.030 0.0050 m 6 < Am/V < 12
V
Am
r6 1.910 0.0783 m 12 < Am/V < 18
V
Am
r7 1.175 0.0375 m Am/V > 18
V
=============
rw2ß r6 0.941
Am
r8 0.588 0.0230 m 6 < Am/V < 16
V
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269
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Am
r10 0.650 0.0167 m 6 < Am/V < 18
V
Am
r11 0.440 0.0050 m Am/V > 18
V
=============
rc2ß r10 0.443
Am
rc3ß 0.949 0.0181 m 0.725 Am/V > 6
V
2 2
ures u1 u2
ures 6.36 cm
0.25 ures
k 4 0.60 k 0.502
6 cm
2 3
Am m Am m Am m
rsß 2.2741 0.2207 0.0114 0.0002 k 0.408
V V V
Am 1
12.381
V m
rfE 0.08 Am/V > 6
Am m
r13 0.846 0.0409 6 < Am/V < 17
V
Am m
r14 0.320 0.0100 Am/V > 17
V
=============
rw1E r13 0.34
Am m
r15 1.210 0.0517 6 < Am/V < 18
7541014/10787806875Biblio
270
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Am m
r16 0.865 0.0325 Am/V > 18
V
=============
rw2E r15 0.57
Am m
r17 0.610 0.0550 6 < Am/V < 10
V
r18 0.06 Am/V > 10
=============
Am m
rc2E 0.2205 0.00625 0.143
V
Am m
r19 1.275 0.0825 6 < Am/V < 10
V
Am m
r20 0.893 0.0443 10 < Am/V < 17
V
Am m
r21 0.276 0.0080 Am/V > 17
V
=============
rc3E r20 0.345
0.66 ures
a1 0.160 4 ures < 10
6 cm
a2 0.82 ures > 10
=============
a90 a1 0.42
0.0220 ures
b1 0.004 4 ures < 10
6 cm
b2 0.026 ures > 10
=============
b90 b1 0.0127
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Am m
rsE a90 b90 6 0.339
V
271
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Plastische Normalkraft:
Nfi.pl.Rd.c Ac1 rc1ß Ac2 rc2ß Ac3 rc3ß fcd 2253.4 kN
Wirksame Biegesteifigkeit:
EIc. Ecm Ic1 rc1E Ic2 rc2E Ic3 rc3E 3159 kN m
2
2
EIs. Is Es rsE 2115 kN m
2
EIfi.eff EIa. EIc. EIs. 13436 kN m
Ideale Knicklast:
2
EIfi.eff
Nfi.cr 26193.792 kN
2
l
Zentrische Traglast:
Nfi.pl.Rd
0.396
Nfi.cr
2
Am m Am m
c5 1.0014 0.0371 10 0.0014 10 1.082
V V
1.1
2
3
1.3911 2.1722 1.2844 0.2574 c5 0.775
1.2
2
3
1.0 0.2573 2.1902 0.1362 c5 0.812
1 1.1 if 0.45
1.2 otherwise
7541014/10787806875Biblio
1 0.812
272
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Nachweis:
Nfi.Ed
0.765 ≤ 1 0
Nfi.Rd
Gleichgerichtete Ersatzausmitte:
Mfi.Ed
e1 0.044 m
Nfi.Ed
e2 0cm
e2
0
e1
e1 h
0.35 0.3
h e1
ba e 0.205
1.0
bb ba 1.0 ba
0.603
2.0
2 3 4
eers eers eers eers
2 1.0 2.6506 4.0936 2.8924 0.7505
h h h h
2 0.821
Exzentrische Traglast:
273
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Beim Nachweis um die schwache Achse ändern sich nicht die temperatur-
bedingten Reduktionsfaktoren von Festigkeiten, E-Moduln und die plastische
Normalkraft des Verbundstützenquerschnitts. Es sind die Trägheitsmomente der
einzelnen Bereiche um die schwache Achse zu berechnen. Für den Knicknach-
weis ändert sich aber die Knickspannungslinie. Hier ist zu berücksichtigen: nA =
nI = 6.
2
As 36.945 cm
2
Ac1 2 u b Aw1 283.742 cm
b3
If 2 tf 7875 cm4
12
2 2
4 r r tw
2
3 u 4
Iw1 2 tw 0.22337 r 8.448 cm
12 2 2
3 h 2 tf 2 u 4
Iw2 tw 1.792 cm
12
2 2
b 2 u2 4073 cm4
Is nI
2 2
u b 3
Ic1 2 Iw1 22492 cm4
12
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274
5.4 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FRESH
Plastische Normalkraft:
Nfi.pl.Rd.c Ac1 rc1ß Ac2 rc2ß Ac3 rc3ß fcd 2253.4 kN
Wirksame Biegesteifigkeit:
EIc. Ecm Ic1 rc1E Ic2 rc2E Ic3 rc3E 3610 kN m
2
2
EIs. Is Es rsE 2763 kN m
2
EIfi.eff EIa. EIc. EIs. 7704 kN m
Ideale Knicklast:
2
EIfi.eff
Nfi.cr 15019 kN
2
l
Zentrische Traglast:
Nfi.pl.Rd
0.523
Nfi.cr
1.1
2 3
1.5291 2.1536 1.2162 0.2462 c5 0.7
1.2
2
1.0 0.1750 0.5625 0.3125 c5 0.71
3
1 1.1 if 0.6
1.2 otherwise
7541014/10787806875Biblio
1 0.71
275
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Nachweis:
Nfi.Ed
0.875 ≤ 1 0
Nfi.Rd
Maßgebend ist hier der Nachweis um die starke Achse. Man kann nicht davon
ausgehen, dass stets der Nachweis um die z-z-Achse maßgebend wird.
276
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
ra
rs
rc1 rc2 50 mm
1
40 mm ≤ u ≤ 60 mm
0
5
ta
0,00
8
D
Abb. 5.20 Unterteilung des Verbundquerschnitts in verschiedene
Festigkeits- und Steifigkeitsbereiche
AR, IR Stahlrohr
As, Is Bewehrung
Ac1, Ic1 äußere Betonfläche
Ac2, I2 innere Betonfläche
Der Schwerpunkt jedes einzelnen Stabes der Bewehrung sollte innerhalb des in
Abb. 5.20 dargestellten Abstandes liegen.
5.5.2 Reduktionsfaktoren
Beflammung der Stütze allseitig und über die gesamte Stützenlänge gleichmäßig
erfolgt. Aufgrund dieser Annahme genügt es, nur einen Querschnitt der Stütze
zu untersuchen. Die in der DIN 4102, Teil 2-Bild 3, dargestellte Einheits-
277
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
11 0,1480,0052 U/A
raE
> 11 0,1000,0008 U/A
rsE 0,774*EXP(0,0069 U/A)
278
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
11 0,2110,0102 U/A
rc1E
> 11 0,1130,0012 U/A
12 0,9040,0258 * U/A
12 < U/A ≤
rc2E 0,6600,0055 U/A
15
>15 0,9740,0264 U/A
rc2E
>17 0,1520,0035 U/A
279
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Φδ 1
0,8
0,6 L/D=16
L/D=12
0,4 L/D=10
L/D=8
0,2 L/D=6
0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
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δ/D
Abb. 5.21 Beiwert Φδ zur Berechnung der exzentrischen Traglast
280
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
In dem folgenden Beispiel soll angenommen werden, dass die Stütze über zwei
Geschosse durchläuft und an den Stüzenenden gelenkig gelagert ist. Das Exzen-
trizitätsmoment wirkt in der Mitte der Zweifeldstütze. Das untere Geschoss ist
brandbeansprucht. Die Belastung und der Querschnitt sind in Abb. 5.22
angegeben.
Für das System der Kaltbemessung erhält man unter Berücksichtigung des
Kriechens die Biegesteifigkeit:
( EI ) eff 77914 kNm 2
Für die Heißbemessung ergibt sich:
( EI )fi,eff 20190 kNm 2
Die Verzweigungslast wird für dieses System mit GWSTATIK berechnet.
N fi,cr 16790 kN
2 EI fi,eff, 2 20190
lθ 3,45 m
Nfi,cr 16790
lθ 3, 45
θ 0,767
L 4,50
7541014/10787806875Biblio
281
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
2884 kN 1740 kN
4.50 m
EI EI
35
1341 kN 810 kN
112,5 kNm
189 kNm
4.50 m
EI EIfi,eff
35
Kaltbemessung Heißbemessung
406,5
8
310
8,80,00
6
16 25
BSt 500
282
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
Nfi.Ed 2550kN
Mfi.Ed 112.5kN m
Stahlrohr:
di da 2 t 38.88 cm
2 2 2
Aa d a di 109.921 cm
4 4
7541014/10787806875Biblio
4 4 4
Ia da di 21731.734 cm
64 64
283
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Bewehrung:
2
As n
78.54 cm2
n 16 25mm
2
4 3
Is 9437cm Wpl.s 765cm
Baustoffe:
kN fck kN
Beton: fck 3.0 fcd 3.0
2 M.fi.c 2
cm cm
kN
Ecm 3300
2
cm
kN fak kN
Baustahl: fak 23.5 fad 23.5
2 M.fi.a 2
cm cm
kN
Ea 21000
2
cm
kN fsk kN
Bewehrung: fsk 50 fsd 50.0
2 M.fi.s 2
cm cm
kN
Es 20000
2
cm
2 2
A da 0.13 m
4
U 1
7 [m-1] ≤ 9.84 m ≤ 24 [m-1]
7541014/10787806875Biblio
A
da
46.18 ≥ 25
t
284
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
2 2 2
Ac1 di dc As 371.371 cm
4 4
4 4 4
Ic1 d i dc Is 59469 cm
64 64
Betonfläche 2
2 2
Ac2 dc 737.339 cm
4
4 4
Ic2 dc 43263.828 cm
64
2
Ac Ac1 Ac2 1108.711 cm
As
6.62 % ≥ 1 0%
Ac As
Reduktionsfaktoren für R 90:
U
r1 0.092 0.0034 m 0.059 U/A ≤ 11
A
U
r2 0.059 0.0004 m 0.055 U/A > 11
A
U 1
raß r1 if 11m
A
r2 otherwise
=============
raß 0.059
0.0391 U m
r3 1.051 e
A =============
0.715
7541014/10787806875Biblio
rsß r3 0.715
285
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
U
r4 0.342 0.0036 m 0.307 U/A ≤ 16
A
U
r5 0.436 0.0095 m 0.342 U/A > 16
A
U 1
rc1ß r4 if 16m
A
r5 otherwise
=============
rc1ß 0.307
U
r6 0.812 0.0049 m 0.764 U/A ≤ 17
A
U
r7 1.697 0.0570 m 1.136 U/A > 17
A
U 1
rc2ß r6 if 17m
A
r7 otherwise
============
rc2ß 0.764
U
r8 0.089 0.0019 m U/A ≤ 11
A
U
r9 0.074 0.0005 m 0.069 U/A > 11
A
U 1
raE r8 if 11m
A
r9 otherwise
=============
raE 0.07
0.0510 U m
0.844 e
A
r10 0.511 =============
U =============
7541014/10787806875Biblio
286
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
U
r12 0.716 0.0229 m 0.491 U/A ≤ 15
A
U
r13 1.043 0.0447 m 0.603 15 < U/A ≤ 21
A
U
r14 0.195 0.0043 m 0.153 U/A > 21
A
U 1
rc2E r13 if 21m
A
U 1
r12 if 15m
A
U 1
r14 if 21m
A
=============
rc2E 0.491
Vollplastische Normalkraft:
kN
fa. fad raß 1.376
2
cm
kN
fs. fsd rsß 35.763
2
cm
kN
fc1. fcd rc1ß 0.92
2
cm
kN
fc2. fcd rc2ß 2.291
2
cm
Nfi.pl.Rd.a fa. Aa 151.2 kN
287
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Wirksame Biegesteifigkeit:
2
EIa. Ea Ia raE 3208 kN m
2
EIs. Is Es rsE 9643 kN m
2
EIfi.eff EIa. EIc. EIs. 21410 kN m
Ideale Knicklast:
2
EIfi.eff
Nfi.cr 17737.438 kN
2
l
Zentrische Traglast:
Nfi.pl.Rd
0.53
Nfi.cr
2 3
1.1 1.1508 1.0822 0.0556 0.1360 0.613
2 3
1.2 0.9991 0.1080 1.8304 0 0.541
1 1.2 if 0.40
1.1 if 0.40
1.3 if 1.5
1 0.613
Nfi.Ed
0.834 ≤ 1 0
7541014/10787806875Biblio
Nfi.Rd
288
5.5 Vereinfachtes Berechnungsverfahren FIRE-CHS
Bei einer planmäßigen Exzentrizität ist die zentrische Traglast mit dem Beiwert
zu reduzieren. Das Moment M verteilt sich bei diesem System im Verhältnis
der Biegesteifigkeiten. Für das Ersatzstabverfahren ist die Biegemomenten-
verteilung der Kaltbemessung zugrunde zu legen, wenn keine genauere Berech-
nung für die Heißbemessung erfolgt. Für die Berechnung der Exzentrizität ist in
diesem Fall das Moment nach Theorie I. Ordnung einzusetzen. Man erhält mit
den Steifigkeiten für die Kaltbemessung das Moment Mfi,Ed,I:
EI 112,5
M fi,Ed,I M 56,3 kNm
EI EI 2
Um die Exzentrizität zu berechnen, ist für L die Knicklänge des Druckstabes
einzusetzen.
L 349
8,59
D 40,64
M 5630
fi,Ed 2,21 cm
N fi,Ed 2550
2, 21
0,054 cm
D 40,64
d 0,86
Der Nachweis lautet mit dem Beiwert nach Abb. 5.21:
N fi,Ed 2550
0,99 1,0
d N fi,Rd 0,86 2988
In 38 wird ein Verfahren für die vereinfachte Bemessung von ausbetonierten
kreisrunden Hohlprofilen für zentrisch belastete Stützen im Brandfall
vorgestellt. Dieses Verfahren orientiert sich wie das hier vorgeschlagene neue
Nachweiskonzept ebenfalls an dem Berechnungsverfahren im Kaltfall nach DIN
EN 1994-1-1.
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289
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
0,00 0,00
t t
1. Die Knicklängen basieren auf der Annahme, dass für den Brandfall
mindestens mit einer Knicklänge von 0,7 x Systemlänge gerechnet werden kann.
Demnach können den Knicklängen folgende Systemlängen zugeordnet werden:
− Knicklänge 2,35 m → Systemlänge 3,36 m
− Knicklänge 2,52 m → Systemlänge 3,60 m
− Knicklänge 2,80 m → Systemlänge 4,00 m
2. Für die Kalttraglasten wurden Tabellen für die Annahme, dass die Knicklänge
der Systemlänge entspricht, hinzugefügt.
3. Jedem Rohrprofil wurden als Einstellprofil (I-Profil und Kreuzprofil) ein
extrem starkes und ein mittleres Profil zugeordnet.
4. Bei allen Profilen wurde eine Betondeckung von 4 cm für das Einstellprofil
eingehalten.
5. Die Rohre haben alle die Stahlgüte S235 und die Einstellprofile die Stahlgüte
S355. Für alle Blechdicken wurde die volle Streckgrenze angesetzt. Jeder
Stützentyp wurde mit einer Betongüte von C30/37 und C50/60 berechnet.
6. Die Momentenbeanspruchung wurde mit Exzentrizitäten der Normalkraft von
d/10 und d/5 berechnet.
7. Die Wanddicken der Rohre halten alle das Grenzkriterium der DIN EN 1994-
1-1 ( d/t ≤ 90ε2) ein.
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290
5.6 Allgemeines Berechnungsverfahren
7541014/10787806875Biblio
291
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Stahlrohrfläche ER, fR
Stahlprofilfläche EP, fP
äußere Betonfläche Ec1, fc1
innere Betonfläche Ec2, fc2
x0z 05
EP, fP
ER, fR
tf
05
Es, fs
tw
x0y
05
y
Ec1, fc1
Ec2, fc2
292
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
293
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
kc2E
>10 0,5080,028 (U/A10)
294
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
295
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Die Auswertung der Temperaturprofile zeigt, dass für das Stahlrohr, den
äußeren Betonring von 4,0 cm und auch das Einstellprofil keine Abminderungen
erforderlich sind. Dagegen ist für die innere Betonfläche ein Reduktionsfaktor
anzusetzen. Dieser Wert ist ebenfalls von der Feuerwiderstandsklasse und dem
U/A-Wert abhängig. Vereinfacht wird hier ein konstanter Wert für die
Biegesteifigkeit und das vollplastische Widerstandsmoment von 2/3 für die
innere Betonfläche festgelegt. Mit diesem Wert erfolgt die Nachrechnung aller
Werte des Verbundstützenkataloges.
1
0.9 Eulerkurve
0.8
Kurve b (kalt)
Kurve 1
1 0.7
Verbundstützenkatalog
0.6
2 Neues Konzept
0.5
3 3 0.4
4 3 0.3
0.2
0.1
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 2
3
296
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
8. Beispiel
Die Berechnung einer Verbundstütze im Brandfall ist sehr umfangreich und nur
mit einem Nachweisprogramm wirtschaftlich darstellbar. Deshalb wurde auch
für den Nachweis von ausbetonierten kreisförmigen Hohlprofilen mit Einstell-
profilen ein Mathcad Programm erstellt. Das Beispiel ist ein System und zwar
eine Zweifeldstütze mit einem exzentrischen Anschluss um die y-y-Achse,
wodurch Druck und Biegung in der brandbeanspruchten Stütze entsteht. Die
Systemreserven bei Druck und Biegung, die erheblich sind und sich durch die
unterschiedlichen Steifigkeiten des kalten und heißen Stützenbereiches ergeben,
werden berücksichtigt. Weiterhin wird der Verzweigungslastfaktor dieses
Systems mit unterschiedlicher Normalkraftverteilung und den unterschiedlichen
Steifigkeiten berechnet. Es entspricht für das System und der Belastung dem
Beispiel in Abschnitt 5.5.
2884 kN 1740 kN
4.50 m
EI (EI)y,eff
35
1341 kN 810 kN
112,5 kNm
189 kNm
4.50 m
EI (EI)fi,y,eff
35
Kaltbemessung Heißbemessung
Abb. 5.26 System und Belastung
In dem folgenden Beispiel soll angenommen werden, dass die Stütze über zwei
Geschosse durchläuft und an den Stüzenenden gelenkig gelagert ist. Das Exzen-
trizitätsmoment wirkt in der Mitte um die y-y-Achse der Zweifeldstütze. Das
7541014/10787806875Biblio
untere Geschoss ist brandbeansprucht. System und Belastung sind in Abb. 5.26
angegeben und es sei die Feuerwiderstandsklasse R 90 erforderlich.
297
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Für das System erhält man die folgenden Biegesteifigkeiten, siehe Programm-
berechnung :
Feuerwiderstandsklasse R 90: ( EI )fi,y,eff 15 891 kNm 2
( EI )fi,z,eff 9 503 kNm 2
Normaltemperatur: ( EI ) y,eff 82 468 kNm 2
( EI ) z,eff 74 714 kNm 2
298
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
Dieses Programm ist sehr einfach programmiert und gilt nur für Verbundstützen, für welche
die zentrische Traglast um die z-z-Achse maßgebend wird. Die Querschnittswerte der I-
Profile werden mit einem Mathcad Programm ermittelt, das freundlicherweise von Prof. Dr.-
Ing. Wilfried Zwanzig von der Fachhochschule Koblenz zur Verfügung gestellt wurde.
x0z
05
EP, fP
ER, fR
tf
05
Es, f s
tw
x0y
05
y
Ec1, fc1
Ec2, fc2
Nfi.Ed 2550kN
299
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
3. Querschnittswerte
Wpl.R
1
6
3
3
da di 1391 cm
3
Stahlprofil: IQ IQw ( HEB200 1)
4 4
Starke Achse IPy IQ1 cm 5696 cm
3 3
Wpl.Py IQ14 cm 643 cm
4 4
Schwache Achse IPz IQ6 cm 2003 cm
3 3
Wpl.Pz IQ16 cm 306 cm
2
As Anz
0 cm2
Bewehrung: Anz 0 28mm
2
4 3
Is 0cm Wpl.s 0cm
4. Werkstoffe
kN fc kN
Beton: fc 4 fcd 4.0
2 M.fi.c 2
cm cm
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kN
Ec.20 600 fc 2400
2
cm
300
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
kN fRy kN
Rohr: fRy 23.5 fRd 23.5
2 M.fi.a 2
cm cm
kN
ER 21000
2
cm
kN fPy kN
Profil: fPy 35.5 fPd 35.5
2 M.fi.a 2
cm cm
kN
EP 21000
2
cm
kN fsy kN
Betonstahl: fsy 50 fsd 50.0
2 M.fi.s 2
cm cm
kN
Es 20000
2
cm
U 1
5 [m-1] ≤ 9.84 m ≤ 15 [m-1]
A
da
46.18 ≥ 25
tR
Betonfläche 1
Beton: dc da 2 tR 40mm 30.88 cm
301
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
2 2 2
Ac1 di dc As 438.315 cm
4 4
4 4 4
Ic1 di dc Is 67534 cm
64 64
Wpl.c1
1
6
3
di dc
3
Wpl.s 4888 cm3
2 2
Betonfläche 2 Ac2 dc AP 670.854 cm
4
2
Ac Ac1 Ac2 1109.169 cm
2 4 4
Starke Achse Ic2y dc IPy 24061 cm
3 64
21 3 3
Wpl.c2y dc Wpl.Py 2629 cm
36
2 4 4
Schwache Achse Ic2z dc IPz 27754 cm
3 64
21 3 3
Wpl.c2z dc Wpl.Pz 2966 cm
36
7. Reduktionsfaktoren für R 90
U m 5 0.05582
r1 0.0563 0.0001 U/A ≤ 10
A
U
r2 0.0531 0.0001 m 10 0.05312 U/A > 10
A
U 1
kRf r1 if 10m
A
r2 otherwise
=============
kRf 0.056
r3 1.000 U/A ≤ 10
302
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
U 1
kPf r3 if 10m
A
r4 otherwise
=============
kPf 1
ksf kPf 1
r5 0.393 0.008
U m 5 0.35426
U/A ≤ 10
A
r6 0.353 0.0144
U m 10 0.355
U/A > 10
A
U 1
kc1f r5 if 10m
A
r6 otherwise
=============
kc1f 0.354
r7 0.988 0.0162
U m 5 0.91
U/A ≤ 10
A
r8 0.907 0.0304
U m 10 0.912
U/A > 10
A
U 1
kc2f r7 if 10m
A
r8 otherwise
============
kc2f 0.91
r9 0.0603 0.00012
U m 5 0.06
U/A ≤ 10
A
r10
U
0.0597 0.00012 m 10 0.06 U/A > 10
A
U 1
kRE r9 if 10m
A
r10 otherwise
7541014/10787806875Biblio
=============
kRE 0.06
303
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
304
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
kN kN
fR. fRd kRf 1.312 fP. fPd kPf 35.5
2 2
cm cm
kN kN
fs. fsd ksf 50 fc1. fcd kc1f 1.417
2 2
cm cm
kN
fc2. fcd kc2f 3.638
2
cm
Nfi.pl.Rd.R AR fR. 144.18 kN Nfi.pl.Rd.P AP fP. 2771.88 kN
Nfi.pl.Rd.c1 Ac1 fc1. 621.11 kN Nfi.pl.Rd.c2 Ac2 fc2. 2440.71 kN
2
EIPz. EP IPzkPE 3650 kN m
2
EIc2z. Ec.20Ic2zkc2E 2553 kN m
2
EIfiz.eff EIR. EIPz. EIc1. EIc2z. EIs. 9503 kN m
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305
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
1
Mpl.c1 Wpl.c1fc1. 34.631 kN m
2
1
Mpl.c2z Wpl.c2zfc2. 53.955 kN m
2
Mpl.az Mpl.R Mpl.Pz Mpl.s 126.814 kN m
Kc tw h 2 tf fP. 0.5 tw h 2 tf fc2. As.0 fs. 0.5 As.0 fc1.
x0z 3.074 cm
4 tR fR. 4 tf fP. di dc fc1. dc 2 tf fc2.
2 3
WR.0z 2 tR x0z 16.63 cm
2 3
Wc2.0z dc x0z WP.0z 259.999 cm
1 1
M0z WR.0zfR. WP.0zfP. Ws.0 fs. Wc1.0zfc1. Wc2.0zfc2. 16.769 kN m
2 2
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Vollplastisches Moment:
306
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
Nfi.Ed Nfi.pl.Rd.c
Mz.N.Rd Mplz 1 if Nfi.Ed Nfi.pl.Rd.c
Nfi.pl.Rd Nfi.pl.Rd.c
M0z M0z 2
Mplz 4 Nfi.Ed 4 Nfi.Ed otherwise
Nfi.pl.Rd.c 2
Nfi.pl.Rd.c
1
Mpl.c2y Wpl.c2y fc2. 47.829 kN m
2
Mpl.ay Mpl.R Mpl.Py Mpl.s 246.355 kN m
0.5 Ac1 fc1. 0.5 Ac2 fc2. As.0 fs. 0.5 As.0 fc1.
x0y 8.103 cm
4 tR fR. 2 tw fP. di dc fc1. dc tw fc2.
2 3
WR.0y 2 tR x0y 115.564 cm
2 3
WP.0y tw x0y 59.095 cm
2 3
Wc2.0y dc x0y WP.0y 1968.532 cm
1 1
M0y WR.0yfR. WP.0yfP. Ws.0 fs. Wc1.0yfc1. Wc2.0yfc2. 62.026 kN m
2 2
Vollplastisches Moment:
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307
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Nfi.Ed Nfi.pl.Rd.c
My.N.Rd Mply 1 if Nfi.Ed Nfi.pl.Rd.c
Nfi.pl.Rd Nfi.pl.Rd.c
M0y M0y 2
Mply 4 Nfi.Ed 4 Nfi.Ed otherwise
Nfi.pl.Rd.c 2
Nfi.pl.Rd.c
2
EIfiz.eff
Ideale Knicklast: Nfi.cr 8667.331 kN
2
l
Nfi.pl.Rd
Bezogener Schlankheitsgrad: .quer 0.83 <=1,30
Nfi.cr
Knickspannungslinie:
k 0.5 1 0.56 .quer 1.8 .quer
2
1.353
1
0.471
2 2
k k 1.8 .quer
Nfi.Ed
0.905 ≤ 1 00
Nfi.Rd
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308
5.7 Rohre mit Einstellprofilen
Nfi.Rd Nfi.pl.Rd.c
M0.Rd Mplz 1 if Nfi.Rd Nfi.pl.Rd.c
Nfi.pl.Rd Nfi.pl.Rd.c
M0z M0z 2
Mplz 4 Nfi.Rd 4 Nfi.Rd otherwise
Nfi.pl.Rd.c 2
Nfi.pl.Rd.c
M 0.9
Nfi.Ed
M0.Ed M M0.Rd 165.768 kN m
Nfi.Rd
M0.Ed Mfi.z.Ed
0.797 ≤ M 0.9
Mz.N.Rd Mz.N.Rd
Mfi.y.Ed
0.06 ≤ M 0.9
My.N.Rd
309
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
N N
w0, v0
Die Form der Vorkrümmung folgt aus der Knickfigur und ist für den Eulerstab
eine sin-Halbwelle. Diese Form darf auch für andere unverschiebliche Systeme
angewendet werden, wenn sie näherungsweise die Knickfigur beschreibt. Für
den Stich der Vorkrümmung gilt die folgende Grenzbedingung:
N
Nfi,Rd M0,Rd
Mfi,pl,N,Rd
Nfi,Ed
Mfi,Ed Mfi,Rd M
Abb. 5.29 Festlegung der geometrischen Ersatzimperfektion
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Ist die Querbelastung gleich null, dann liegt ein planmäßig mittig gedrückter
Stab vor. Der Stich w0 , v0 muss deshalb für die Berechnung des vorgekrümm-
ten Stabes so gewählt werden, dass für die maximale Normalkraft
310
5.8 Nachweis mit geometrischer Ersatzimperfektion
311
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
312
5.8 Nachweis mit geometrischer Ersatzimperfektion
Nfi.Ed 2550kN
M 0.9
Mfi.z.Ed
0.773 ≤ M 0.9
Mz.N.Rd
Mfi.y.Ed
0.06 ≤ M 0.9
My.N.Rd
Mfi.y.Ed Mfi.z.Ed
0.834 ≤ 1 00
My.N.Rd Mz.N.Rd
7541014/10787806875Biblio
313
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
5.9.1 Allgemeines
h1 h hc
sc
B hp=5cm
pd tf
r
Az Ab 3,5cm Fertigteil
b2 b1 b1 b2
dw ha
tw a
c
L
ba
314
5.9 Verbundträger im Brandfall
315
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
beff
95
hc
2
Ac
h
As
5
Af=b·ef
u1
05
ef
u2
05
0,00 05
ew
4
b
Tabelle 5.27 Mindestquerschnittsabmessungen min b und erforderliche Verhält-
nisse min (As / Af) von Zulagebewehrung zur Untergurtfläche für
Verbundträger mit Kammerbeton
Feuerwiderstandsklasse
R 30 R 60 R 90 R 120 R 180
1 für den Ausnutzungsfaktor ηfi,t ≤ 0,3
min b [mm] und min (As / Af)
316
5.9 Verbundträger im Brandfall
Tabellenverfahren Verbundträger
Verbundträger mit Kammerbeton
Tabellenverfahren nach DIN EN 1994-1-2, Abschnitt 4.2.2.
1. Angaben zum Verbundträger
Trägerabstand: B 3 m
Herstellung: mit Eigengewichtsverbund
Verdübelung: teilweise
Stützweite: l 12m
2. Querschnittswerte
2
Stahlprofil: IPE 450 ha 450mm ba 190mm Aa 98.8cm
ef 14.6mm ew 9.4mm
Bewehrung: n 2 25mm
2
As n
9.817 cm2
2
Betonfläche:
2
Ac ha ba Aa Ac 756.2 cm
3. Werkstoffe
kN
Beton: C 25 fc 2.5
2
cm
kN
Baustahl: S 355 fay 35.5
2
cm
kN
Betonstahl: BSt 500 fsy 50
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2
cm
317
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
4. Einwirkungen
Ständige Einwirkungen:
kN kN
Betonplatte: gc 25 gk1 beff hc gc 12
3 m
m
Stahlträger: kN
gk2 0.776
m
kN
Kammerbeton: gk3 gc Ac 1.891
m
kN
Ausbaulast: gk4 6
m
kN
Eigengewicht: gk gk1 gk2 gk3 gk4 20.666
m
Veränderliche Einwirkungen:
kN
qk 15
m
6. Ausnutzungsgrad ηfi
qk
GA 1.1
gk
fi 0.559
qk
G Q
gk
Gemäß DIN EN 1994-1-2, Abschnitt 2.4.2 (3) darf ηfi ohne genaueren Nachweis mit 0,7
angenommen werden.
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318
5.9 Verbundträger im Brandfall
1
1.) ew 9.4 mm ≤ ba 12.667 mm
15
As
4.) 1.282 % ≤ ρ=5%
Ac As
5.) beff 3 m ≤ 5m
Der hier benötigte Bemessungswert ist der Bemessung unter Normaltemperatur. Dabei ist zu
beachten, dass nach den Einschränkungen für die Anwendung des Tabellenverfahrens die
Tragfähigkeit der in den Kammerbeton eingelegten Bewehrung nicht berücksichtigt werden
darf.
Rd 1109 kN m
Durch Interpolation zwischen dem Ausnutzungsgrad ηfi,t = 0,3 und ηfi,t = 0,5 mit
dem ermittelten Ausnutzungsgrad ηfi,t = 0,49 und dem Verhältnis h/b in der
Tabelle 5.27 lassen sich für die geforderte Feuerwiderstandsklasse, die
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319
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
05
u1
u2 05
4
b
Tabelle 5.28 Mindestachstabstände der Zulagebewehrung
für Verbundträger mit ausbetonierten Kammern
Profilbreite Mindestachs- Feuerwiderstandsklasse
b abstände
mm u1, u2 in mm R 60 R 90 R 120 R 180
u1 100 120 - -
170
u2 45 60 - -
u1 80 100 120 -
200
u2 40 55 60 -
u1 60 75 90 120
250
u2 35 50 60 60
u1 40 50 70 90
≥ 300
u2 25* 45 60 60
*) Diese Werte müssen nach EN 1992-1-1, 4.4.1.2, nachgeprüft werden.
erf. As = 0,19·19 cm·1,46 cm = 5,27 cm2 => gewählt 2 Ø 25, vorh. As = 9,82 cm²
Für die Abstände u1 und u2 ergibt sich in Abhängigkeit der vorhandenen Träger-
breite von 190 mm: u1 = 107 mm und u2 = 57 mm.
Der Verbundträger in dem gewählten Beispiel erfüllt somit nach dem Tabellen-
verfahren eine im Hochbau übliche Feuerwiderstandsklasse R 90.
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320
5.9 Verbundträger im Brandfall
321
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
fc/ γM,fi,c
beff
105 hc,h
hc
15
05
hc,fi
05
hh 05
b,fi ef
2 ew b fay/ γM,fi,a
u2 c h
4
h x
2 fay,x/ γM,fi,a
2
3 1
us kr· fry/ γM,fi,s
1
05
05
u1,3
4
b ka· fay/ γM,fi,a
Abb. 5.32 Bild F.1 aus DIN EN 1994-1-2: Teilbereiche des Verbundträgers für die
positive Biegemomententragfähigkeit
Der Steg wird in einen oberen Teil der Höhe hh und in einen unteren Teil der
Höhe h unterteilt.
h =a1/ bc+ a2 ew/( bc h)
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Parameter a1 und a2 siehe Tabelle 5.30. Für 1 < h/bc > 2 ist die Gleichung für
die Berechnung von h direkt angegeben.
322
5.9 Verbundträger im Brandfall
Für den unteren Teil hängt der Bemessungswert der Streckgrenze vom Abstand
x zum oberen Stegabschnitt ab. Die reduzierte Streckgrenze für h lautet:
fay,x= fay1 x(1 ka)/ h
Parameter ka siehe Tabelle 5.31
Für den unteren Flansch wird der Bemessungswert der Streckgrenze mit dem
Faktor ka reduziert.
Es gilt:
Am = 2h + bc in mm
V = h bc in mm2
u = 1/1/ui + 1/usi + 1/(bc ew usi)
mit
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323
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Brandschutzbemessung - Verbundträger R 90
Vereinfachtes Berechnungsverfahren nach DIN EN 1994-1-2
Trägerabstand: B 3 m
Herstellung: mit Eigengewichtsverbund
Verdübelung: teilweise
Stützweite: l 12m
Stahlprofilblec: hp 0cm
2. Querschnittswerte
2
Stahlprofil: IPE 450 h 450mm b 190mm Aa 98.8cm
ef 14.6mm ew 9.4mm
r 21mm
Betondecke: hc 16cm beff 3 m bc b
Bewehrung: n 2 25mm
2
As n
9.817 cm2
2
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324
5.9 Verbundträger im Brandfall
3. Werkstoffe
kN kN
Beton: C 25 fc 2.5 Ecm 3100
2 2
cm cm
kN kN
Baustahl: S 355 fay 35.5 Ea 21000
2 2
cm cm
kN kN
Betonstahl: BSt 500 fry 50 Es 20000
2 2
cm cm
4. Einwirkungen
Ständige Einwirkungen:
kN kN
Betonplatte: gc 25 gk1 beff hc gc 12
3 m
m
kN
Stahlträger: gk2 0.776
m
kN
Kammerbeton: gk3 gc Ac 1.891
m
kN
Ausbaulast: gk4 6
m
kN
Eigengewicht: gk gk1 gk2 gk3 gk4 20.666
m
Veränderliche Einwirkungen:
kN
qk 15
m
5. Ausnutzungsgrad η fi
qk
GA 1.1
gk
fi 0.559
qk
G Q
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gk
325
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
2
4.) h bc 855 cm ≥ 350 cm2
h 56.25 mm
5.) ef 14.6 mm ≤
8
8. Berechnung der reduzierten Abstände und Reduktionsfaktoren für R 90
Für die Berechnung der Grenztragfähigkeit im Brandfall wird das Brandverhalten für die
positive Momententragfähigkeit von Verbundträgern durch drei unterschiedliche
Reduktionsverfahren berücksichtigt. Die Verfahren unterscheiden sich:
- Reduktion der anrechenbaren Materialfestigkeiten
- Reduktion der anrechenbaren Querschnittsgrößen
- Kombination dieser beiden Verfahren.
Betongurt:
Für die Reduktion des Betongurtes wird dessen Höhe hc bei Vollbetonplatten um dem Wert
hc,fi und bei Verwendung von Stahlprofilblechen um das Maß hp des jeweils verwendeten
Profils reduziert. Diesem Bereich wird eine nicht reduzierte Betondruckfestigkeit fc
zugeordnet.
h1.c.fi 30mm nach Tabelle 5.30
h2.c.fi. hp
326
5.9 Verbundträger im Brandfall
Oberer Flansch:
Die obere Flanschbreite b wird um das Reduktionsmaß bfi zweifach reduziert, um die Breite
bred im Brandfall zu erhalten. Der Restquerschnitt wird mit der nicht reduzierten Streckgrenze
fay multipliziert, um die Tragfähigkeit zu erhalten.
ef b bc
bfi 30mm 37.3 mm nach Tabelle 5.30
2 2
h 2 2
2.368 a1 14000mm a2 75000mm hl.min 40mm
bc
a1 a2ew
hl 81.93 mm
bc bc h
Unterer Flansch:
Der direkt und voll beflammte untere Flansch wird mit einer stark reduzierten Stahlfestigkeit
fa,max,θ = ka· fay,20°C abgemindert.
0.06 ka 0.12
k1.a 0.12
17mm
bc
h
38 bc
1
0.018 mm ef 0.7 0.089
k2.a 0.06 k3.a 0.12
ka 0.089
327
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
Bewehrung:
Die Fläche der Bewehrung wird nicht reduziert. Die Streckgrenze der Bewehrung wird durch
einen Reduktionsfaktor kr abgemindert. Es werden bei der Ermittlung des
Abminderungsfaktors kr neben der Feuerwiderstandsklasse und dem Profilfaktor auch die
Abstände ui der Längsbewehrungsstäbe berücksichtigt. Zur Berechnung der Momenten-
tragfähigkeit eines Teilbereiches muss noch der jeweilige Hebelarm des Teilquerschnittes
bestimmt werden.
Reduktionsfaktor kr der Streckgrenze eines Bewehrungsstabes, siehe Tabelle 5.32:
ui der Achsabstand in mm vom Bewehrungsstab zur Innenseite des Flansches
usi der Achsabstand in mm vom Bewehrungsstab zur Betonfläche
0.1 kr 1.0
Am 2 h bc 1090 mm
2
V h bc 85500 mm
1
u 27.667 mm
1 1 1
u1 us1 bc ew us1
k1.r
umm 1 a3 a4 a5 0.451
Am mm
V
k2.r 0.1
k3.r 1.0
kr 0.451
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328
5.9 Verbundträger im Brandfall
1) Oberer Flansch:
2) Walzausrundung oben:
2
( 4 ) r
F2 fay 67.194 kN
2
z2 hc ef 1
2 r 0.179 m
3 ( 4 )
M2 F2 z2 12.047 kN m
3) Oberer Steg:
4) Unterer Steg:
1 ka
F4 ew hl fay 148.921 kN
2
2 1 ka 0.5
z4 hc h ef hl 0.543 m
3 1 ka
5) Walzausrundung unten:
2
( 4 ) r
F5 ka fay 6.007 kN
2
z5 hc h ef 1
2 r 0.591 m
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3 ( 4 )
M5 F5 z5 3.548 kN m
329
5 Tragwerksbemessung für den Brandfall
6) Unterer Flansch:
7) Bewehrung:
F7 As kr fry
z7 hc h ef u1 0.495 m
8) Verbunddecke:
zpl
M8 F8 34.06 kN m
2
Nachweis:
Mfi.d.90
0.71 ≤ 1 0
Mfi.90.Rd
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330
5.9 Verbundträger im Brandfall
6 Konstruktive Details
In diesem Kapitel soll eine kurze Einführung in die Konstruktionsdetails von
Verbundkonstruktionen gegeben werden. Eine ausführliche Darstellung und
Beurteilung verschiedener Konstruktionsdetails von Anschlüssen von Stahl- und
Verbundkonstruktionen ist in [37] und [9] enthalten.
Die DIN EN-1994-1-2 enthält einen ausführlichen Abschnitt über Konstruk-
tionsdetails im Brandfall. Auf eine Darstellung dieser Details wird deshalb an
dieser Stelle verzichtet.
Die Anschlüsse werden vorwiegend nach den Regeln des Stahlbaus konstruiert
und nachgewiesen [16]. Die Abb. 6.1a) zeigt einen gelenkigen Anschluss eines
Deckenträgers mit Stirnplatten an einen Unterzug. Dieser Anschluss kann auch
mit Doppelwinkeln oder einem Fahnenblech erfolgen.
a) b)
Abb. 6.1 Gelenkiger und biegesteifer Anschluss zwischen Deckenträger und Unterzug
331
6 Konstruktive Details
332
7.1 Normen
7 Literaturverzeichnis
7.1 Normen
[N1] DIN EN 1994-1-1: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken
aus Stahl und Beton, Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und
Anwendungsregeln für den Hochbau (Dezember 2010).
[N2] DIN EN 1994-1-1/NA: Nationaler Anhang – National festgelegte
Parameter – Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbund-
tragwerken aus Stahl und Beton, Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln
und Anwendungsregeln für den Hochbau (Dezember 2010).
[N3] DIN EN 1993-1-1: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten, Teil 1-1:
Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau (Dezember
2010).
[N4] DIN EN 1992-1-1: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und
Spannbetontragwerken Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und
Regeln für den Hochbau (Januar 2011).
[N5] DIN EN 1090-2: Ausführung von Stahltragwerken und Aluminium-
tragwerken Teil 2: Technische Regeln für die Ausführung von
Stahltragwerken (Oktober 2011).
[N6] DIN EN 13670: Ausführung von Tragwerken aus Beton (März 2011).
[N7] DIN EN 1990: Grundlagen der Tragwerksplanung (Dezember 2010).
[N8] DIN EN 1991: Einwirkungen auf Tragwerke Teil 1-1: Allgemeine
Einwirkungen auf Tragwerke Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im
Hochbau (Dezember 2010).
[N9] DIN EN 206 Teil 1: Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität, Juli 2001.
[N10] DIN 1045 Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität, August 2008.
[N11] DIN 1045 Teil 3: Bauausführung, August 2008.
[N12] DIN 55928: Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungen und
Überzüge, Teil 8: Korrosionsschutz von tragenden dünnwandigen Bauteilen
(Juli 1994).
[N13] DIN 18807: Trapezprofile im Hochbau – Stahltrapezprofile (Juni 1987),
Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Ermittlung der Tragfähigkeitswerte
durch Berechnung.
[N14] DIN EN 1994-1-2: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken
aus Stahl und Beton, Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung
für den Brandfall (Dezember 2010).
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333
7 Literaturverzeichnis
7.2 Literatur
[1] Roik, K., Bergmann, R., Bode, H., Wagenknecht, G.: Tragfähigkeit von
ausbetonierten Hohlprofilstützen aus Baustahl. Technisch-wissenschaftliche
Mitteilungen Nr. 75-4, Institut für konstruktiven Ingenieurbau, Ruhr-
Universität Bochum, Bochum, Mai 1975.
[2] Roik, K., Bergmann, R., Bode, H., Wagenknecht, G.: Tragfähigkeit von
einbetonierten Stahlstützen. Technisch-wissenschaftliche Mitteilungen Nr.
76-4, Institut für konstruktiven Ingenieurbau, Ruhr-Universität Bochum,
Bochum, Mai 1976.
[3] Roik, K., Wagenknecht, G.: Ermittlung der Grenztragfähigkeit von
ausbetonierten Hohlprofilstützen aus Baustahl. Bauingenieur 51, (1976),
S. 183–188.
[4] Roik, K., Wagenknecht, G.: Ermittlung der Grenztragfähigkeit von
einbetonierten doppeltsymmetrischen Stahlprofilstützen aus Baustahl.
Bauingenieur 52, (1977), S. 89–96.
[5] Bergmann, R.: Traglastberechnung von Verbundstützen. Technisch-
wissenschaftliche Mitteilungen Nr. 81-2, Institut für konstruktiven
Ingenieurbau, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Februar 1981.
[6] Roik, K., Bergmann, R.,Haensel, J., Hanswille, G.: Verbundkonstruktionen.
Bemessung auf der Grundlage des Eurocode 4 Teil 1. In: Betonkalender
1993, S. 551–688. Verlag Wilhelm Ernst und Sohn, 1993.
[7] Lindner, J., Bergmann, R.: Zur Bemessung von Verbundstützen nach DIN
18800 Teil 5. Stahlbau 67 (1998), H. 7, S. 536–546.
[8] Bode, H.: Euro-Verbundbau. Konstruktion und Berechnung. Werner Verlag
GmbH, 1998.
[9] Hofmann, B.: Stahl-Verbundbau. Verbundkonstruktionen im Hochbau.
Verlag Stahleisen GmbH, 2002.
[10] Bergmann, R.: Zur Geschichte der Biegesteifigkeit bei Verbundstützen.
Stahlbau 73 (2004), H. 9, S. 656–660.
[11] Lohse,W.: Stahlbau 2. B. G. Teubner Stuttgart, 2005.
[12] Wagenknecht, G.: Verbundbau. Beitrag in Holschemacher, K. (Hrsg)
Entwurfs- und Berechnungsgrundlagen für Bauingenieure. 5. Auflage.
Beuth/Bauwerk Verlag GmbH, 2012.
[13] Hanswille, G., Schäfer, M.: Verbundtragwerke aus Stahl und Beton,
Bemessung und Konstruktion – Kommentar zu DIN V 18800-5, Ausgabe
November 2004. In: Kuhlmann, U. (Hrsg.): Stahlbau-Kalender 2005, S.
237–453. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2005.
[14] Wagenknecht, G., Gröger G.: Numerische Integration – ein elegantes
Verfahren zur Berechnung der Übertragungsmatrix und der
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334
7.2 Literatur
335
7 Literaturverzeichnis
336
Stichwörterverzeichnis
8 Stichwörterverzeichnis
Additivdecke 224
Angriffspunkt 82
Anschlüsse 331
Drehbettung 88f
Druckstab 144ff., 176, 182, 229ff., 245
Dübelumrissfläche 93, 107, 113, 113, 130
Durchbiegung 45, 56, 65, 96, 100, 108, 198
Durchschweißtechnik 20
Fachwerkmodell 92
Flächenverbund 192, 194, 204
Fließgelenktheorie 18, 41, 43, 98
Kammerbeton 3, 35, 39, 42, 77, 90, 140, 171, 227, 241, 254,
316, 320
Kopfbolzendübel 3, 18, 63, 82, 98, 106, 141, 182, 190, 194, 206
Kriechen 8, 29, 55, 90, 97, 1, 143, 148, 212, 281
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max (c/t) 39
337
Stichwörterverzeichnis
Momentenbeiwerte 87
Momentenumlagerung 41, 98, 219
Montage 3
Montageablauf 96
Montagehilfsstützen 198
Montagelast 38
Plastische Trägerberechnung 66
Plattenbeulen 39, 53
Reduktionszahl 30
Reibungsverbund 95, 191, 193
Rissbreite 28ff., 99, 198, 221ff.
Verbunddecken 189ff.
Verbundmittel 20, 54, 63, 81, 98, 141
Verbundsicherung 142, 187, 192
Verbundstützen 139ff.
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338
Stichwörterverzeichnis
Verdübelung 4, 30, 45, 49, 54, 69ff., 72ff., 81ff., 91, 98,
100ff., 110ff., 117ff., 122ff., 178, 187, 189, 194,
196, 199, 200, 204ff., 208ff.
Verdübelungsgrad 82ff., 199ff., 205
339
In diesem Buch werden ausführlich die Kalt- und Heißbemessung von Verbundträgern,
Verbundstützen und Verbunddecken nach dem Eurocode 4 behandelt. Besonders hervor-
zuheben ist das didaktische Konzept dieses Buches. Zunächst werden die Grundlagen der
Statik und Festigkeitslehre angegeben, die für das Verständnis der Nachweise erforderlich
sind. Es folgen ausführliche Beispiele, wobei auch Programme, wie in der täglichen Praxis
üblich, angewendet werden.
Es werden die Grundlagen von Kriechen und Schwinden und der Begrenzung der Rissbreiten
behandelt. Die elastische und plastische Querschnittstragfähigkeit werden ausführlich
dargestellt. Auf die Fließgelenktheorie als Grundlage für das Nachweisverfahren Plastisch-
Plastisch und die stabilisierende Wirkung von Drehbettungen und Schubfeldsteifigkeiten für
das Biegedrillknicken wird besonders eingegangen. Ein neues Nachweiskonzept für Verbund-
stützen im Brandfall wird beispielhaft auf betongefüllte runde Hohlprofilstützen mit
Einstellprofilen angewendet.
Das Verbundbaubuch ist für Studierende eine ideale Ergänzung zu den Verbundbau-
vorlesungen. Der Inhalt wird in komprimierter Form so aufbereitet, dass der Leser den
zum Teil schwierigen Stoff problemlos verstehen kann.
Nach neuer Verbundbaunorm DIN EN 1994-1-1 vom Dezember 2010 in Verbindung mit der
Stahlbaunorm DIN EN 1993-1-1 und der Stahlbeton- und Spannbetonnorm DIN EN 1992-1-1.
Autoren:
Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht lehrt Stahlbau und Verbundbau an der
Technischen Hochschule Mittelhessen.
Prof. Dr.-Ing. Jens Minnert lehrt Stahlbetonbau an der Technischen Hochschule
Mittelhessen und ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für
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ISBN 978-3-410-22346-7