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Inhaltsverzeichnis
Allgemeines Atmung........................................................................................................................................................................................................................ 3
Physiologischer Atmungsvorgang.............................................................................................................................................................................................. 3
................................................................................................................................................................................................................................................... 3
Atemmechanik........................................................................................................................................................................................................................... 4
Nase........................................................................................................................................................................................................................................... 5
Aufbau................................................................................................................................................................................................................................. 5
Schleimhaut......................................................................................................................................................................................................................... 6
Funktion............................................................................................................................................................................................................................... 6
Nasennebenhöhlen.................................................................................................................................................................................................................... 6
Entwicklung......................................................................................................................................................................................................................... 6
Allgemein............................................................................................................................................................................................................................. 6
Einteilung............................................................................................................................................................................................................................. 7
Kehlkopf (Larynx)....................................................................................................................................................................................................................... 7
Aufbau................................................................................................................................................................................................................................. 7
Kehldeckel (Epiglottis)............................................................................................................................................................................................................... 8
Luftröhre (Trachea).................................................................................................................................................................................................................... 9
Aufteilung............................................................................................................................................................................................................................ 9
Alveolen..................................................................................................................................................................................................................................... 9
Lunge........................................................................................................................................................................................................................................ 10
Lungenvolumina................................................................................................................................................................................................................ 12
Sauerstoffsättigung.................................................................................................................................................................................................................. 15
Sonstige Beobachtungskriterien........................................................................................................................................................................................ 15
Differenzierte Atmung................................................................................................................................................................................................................... 16
Atemtyp................................................................................................................................................................................................................................... 16
Pathologische Veränderungen.......................................................................................................................................................................................... 16
Normale Atmung..................................................................................................................................................................................................................... 16
Pathologische Atmungszustände............................................................................................................................................................................................. 17
Tachypnoe......................................................................................................................................................................................................................... 17
Bradypnoe......................................................................................................................................................................................................................... 17
Apnoe................................................................................................................................................................................................................................ 18
Dyspnoe............................................................................................................................................................................................................................. 18
Orthopnoe......................................................................................................................................................................................................................... 18
Minderbelüftung................................................................................................................................................................................................................ 18
Hyperventilation................................................................................................................................................................................................................ 19
Hypoventilation................................................................................................................................................................................................................. 19
Hypoxie.............................................................................................................................................................................................................................. 19
Pathologische Atemmuster............................................................................................................................................................................................................ 19
Kußmaul-Atmung..................................................................................................................................................................................................................... 19
Cheyne-Stokes-Atmung........................................................................................................................................................................................................... 20
Schnappatmung....................................................................................................................................................................................................................... 20
Biot-Atmung............................................................................................................................................................................................................................. 20
Atemgeräusche.............................................................................................................................................................................................................................. 20
Schnarchen.............................................................................................................................................................................................................................. 20
Schluckauf (Singultus).............................................................................................................................................................................................................. 20
Stridor...................................................................................................................................................................................................................................... 21
Rasselgeräusche....................................................................................................................................................................................................................... 21
Trachealrasseln........................................................................................................................................................................................................................ 21
Atemgeruch................................................................................................................................................................................................................................... 21
Azetongeruch........................................................................................................................................................................................................................... 21
Ammoniakgeruch..................................................................................................................................................................................................................... 22
Foetor hepaticus...................................................................................................................................................................................................................... 22
Fäulnisgeruch........................................................................................................................................................................................................................... 22
Eitergeruch............................................................................................................................................................................................................................... 22
Foetor uraemicus..................................................................................................................................................................................................................... 22
Husten...................................................................................................................................................................................................................................... 22
Auswurf (Sputum).................................................................................................................................................................................................................... 23
Pneumonie..................................................................................................................................................................................................................................... 23
Allgemeines............................................................................................................................................................................................................................. 23
Lokalisation........................................................................................................................................................................................................................ 23
Ort...................................................................................................................................................................................................................................... 24
Erreger............................................................................................................................................................................................................................... 24
Risikofaktoren.......................................................................................................................................................................................................................... 24
Symptome................................................................................................................................................................................................................................ 26
Diagnostik................................................................................................................................................................................................................................ 26
Therapie................................................................................................................................................................................................................................... 27
Aspirationspneumonie............................................................................................................................................................................................................ 27
Allgemeines....................................................................................................................................................................................................................... 27
Pathophysiologie............................................................................................................................................................................................................... 27
Symptome.......................................................................................................................................................................................................................... 28
Therapie............................................................................................................................................................................................................................. 28
Allgemeines Atmung
Lebensnotwendige Leistung des menschlichen Organismus
Vitalzeichen
Physiologischer Vorgang, der unwillkürlich gesteuert wird
Willentlich beeinflussbar
Stark mit emotionalen Befinden verknüpft
Ärger und Stresssituationen können zu Luftmangel führen
Atemnot löst Panik und Bedrohung aus
Physiologischer Atmungsvorgang
Körper benötigt für den Stoffwechsel ständig frischen Sauerstoff
Stoffwechselprodukt Kohlendioxid muss aus dem Körper entfernt werden
Sauerstoffarmes Blut, das durch die Lunge fließt, wird mit Sauerstoff aus der Einatemluft
angereichert
Gleichzeitig gibt das Blut in der Lunge Kohlendioxid beim Ausatmen an die Umgebungsluft ab
Atemmechanik
Bei aktiver Inspiration (Einatmung) dehnt sich die Lunge aus
Frische, sauerstoffreiche Atemluft gelangt in die Alveolen
Bei überwiegend passiver Exspiration (Ausatmung) zieht sich die Lunge zusammen und gibt
verbrauchte, kohlenstoffdioxidreiche Luft nach außen ab
Die sog. Compliance (hier Lungendehnbarkeit) ist hierbei maßgebend. Bei einer erhöhten
Compliance ist die Dehnbarkeit der Lunge vermindert.
Bei besonders großer Atmung z.B. bei starker körperlicher Belastung, unterstützen noch
weitere Muskeln die Einatmung. Sie werden als inspiratorische Atemhilfsmuskeln
bezeichnet, da sie eigentlich andere Aufgaben haben und bei der Erweiterung des Brustkorbs
nur helfen.
Dazu gehören:
· M. sternocleidomastoideus (Kopfwender)
· Die Skalenusgruppe (3 Einzelmuskeln/ entspringen an mehreren Halswirbeln/ ziehen
von dort an die 1. und 2, Rippe)
· Hinterer und vorderer Sägezahnmuskel
· Großer und kleiner Brustmuskel (M. pectoralis major und minor)
· Innere Zwischenrippenmuskeln à ziehen die Rippen nach unten, damit sich der
Thorax verengt
· Bauchmuskulatur .
Wie verläuft Atmung?
Inspiration
Atemmuskeln & Atemhilfsmuskulatur spannen sich an
Lungenraum vergrößert sich
Unterdruck entsteht
Luft strömt in Lunge
Expiration
Atemmuskulatur entspannt sich
Lungenraum verkleinert sich
Überdruck presst Luft raus
Äußere Atmung
Läuft in Kapillaren der Lungenbläschen (Alveolen)
Sauerstoff über Kapillaren an Körperzellen weitergegeben
Gasaustausch in den Alveolen über Diffusion
Innere Atmung
Gasaustausche zwischen Zelle und Blut
Verläuft in den Mitochondrien
biochemischer Prozess der Zellatmung
Dient der ATP Gewinnung
Knöcherne Strukturen:
Nasenbein ( Os nasale )
Oberkieferknochen ( Maxilla )
Siebbein ( Os ethmoidale )
Pflugscharbein ( Vomer )
Gaumenbein ( Os palatinum )
Knorpelanteile:
Nasenflügel
Nasenspitze
Nasenrücken
vorderer Teil der Nasenscheidewand
Schleimhaut
Besteht aus einem mehrreihigen Flimmerepithel
mit zahlreichen schleimproduzierenden Becherzellen
Auf der Oberfläche befinden sich viele feine Flimmerhärchen, die eingedrungene
Fremdkörper abtransportieren
In der Tiefe liegt ein dichtes Venengeflecht
Unterschieden wird die respiratorische Schleimhaut ( bedeckt den größten Teil der
Nasenhöhle)
und der Riechschleimhaut (Regio olfactoria) diese befindet sich im ,,Nasendach“
→ hier sitzen die Riechzellen, von denen fadenförmige Nerven
(Nervus olfactorius= 1. Hirnnerv)
durch die Siebbeinplatte zum Gehirn ziehen
Funktion
Anfeuchtung
Erwärmung
Reinigung
· der Atemluft durch Becherzellen, Venengeflecht, und das Flimmerepithel
Riechorgan ( durch Sinneszellen der Regio olfactoria → Riechschleimhaut)
Resonanzraum für die Stimme
Nasennebenhöhlen
Entwicklung
Beim Säugling bereits angelegt
Entwickeln sich erst nach der Geburt
Nasenschleimhaut dringt in die Markräume der benachbarten Schädelknochen vor und höhlt
diese aus ( Pneumatisation)
Sie höhlen den Oberkiefer fast vollständig aus
Bei Zahnentzündungen kommt es oft zu einer Sinusitis, da die Zahnwurzeln in die Kieferhöhle
hineinragen
Alle Nasennebenhöhlen sind über Gänge mit der Nasenhöhle verbunden
Funktion
Gewichtsreduktion des knöchernen Schädels
Resonanzräume der Stimme
Einteilung
1. Nasenrachenraum (Nasopharynx)
→ Öffnung der Ohrtrompete, Rachenmandel (Polypen)
2. Mundrachenraum (Oropharynx)
→ Kreuzung von Luft- und Speiseweg
3. Unterrachenraum/ Kehlkopfrachenraum
(Laryngopharyx) → Kehldeckel trennt den Luftweg vom Speiseweg
Öffnungen
2 Choanen (innere Nasenlöcher) → Nasenhöhle
2 Ohrtrompeten → Mittelohr
Schlundenge → Mundhöhle
Kehlkopfeingang → Kehlkopf
Speiseröhrenöffnung → Speiseröhre
Schleimhaut
Mechanisch robusteres mehrschichtiges Plattenepithel
Kehlkopf (Larynx)
Aufbau
Röhrenförmiges Knorpelgerüst
Reicht vom Zungengrund bis zur Luftröhre
Wichtigste Strukturen sind:
Kehldeckel ( Epiglottis → Kehlkopfdeckel)
Stimmbänder
Lage: befindet sich im vorderen oberen Halsbereich seitlich des Larynx verlaufen Gefäß- und
Nervenstränge des Halses
Aufgaben
→ verschließt bei der Nahrungsaufnahme die Luftröhre (Schutz vor Aspiration), beim Husten,
Bauchpresse ( Druckaufbau vor dem Husten)
→ Stimmbildung
Schildknorpel
Ist von Außen als Adamsapfel tastbar
Liegt gegenüber dem Ringknorpel
Ist durch eine Membran mit dem Ringknorpel verbunden
Ist mit einer Membran am Zungenbein befestigt
Kehldeckel (Epiglottis)
Tennisschlägerförmig
Erstreckt sich bis unter die Zungenwurzel
Ist mit einem Band an der Innenseite des Schildknorpels befestigt
Verschließt beim Schluckvorgang den Kehlkopfeingang und somit die unteren Atemwege
Flüstern
Luft geht durch das Flüsterdreieck
Stimmbänder sind geschlossen
Tonhöhenvariation nicht möglich
Laute und Klang der Stimme wird im Mund-Nasen-Rachen-Raum beeinflusst = Artikulation
Stimmbruch
Testosteron verändert den Kehlkopf
Stimmbänder werden länger = tiefere Stimme
Männerstimme ist eine Oktave tiefer als Frauenstimme
Luftröhre (Trachea)
ca. 12 cm langer muskulöser Schlauch
16-20 Knorpelspangen ( hufeisenförmig, durch diese bleibt die Luftröhre während der
Inspiration offen)
Teilungsgabel ( Bifurcatio tracheae)
Hinterwand liegt vor der Speiseröhre ( Hinterwand ist eine muskuläre Membran)
Schleimhaut mit Flimmerepithel und Becherzellen (respiratorisches Epithel)
Aufteilung
Hauptbronchius
· der rechte ist etwas größer und steiler als der Linke
· (aspirierte Fremdkörper befinden sich meistens im Rechten)
Lappenbronchien
· rechte Lunge besitzt 3, linke Lunge 2
Segmentbronchien
· rechte Lunge besitzt 10, linke Lunge 9
Bronchiolen
· kräftige Muskulatur,
· keine Knorpeleinlagerungen (z.B. erschwerte Ausatmung bei Asthma bronchiale)
Endbronchiolen
· Ende des Bronchialbaumes, mit den Bronchioli respiratorii beginnt der
respiratorische Teil des Bronchialbaumes → sie münden in die Alveolen
Alveolen
Allgemein
→ Blutgefäße stammen aus A. Pulmonales (O₂ armes Blut) und vereinigen sich nach dem
Gasaustausch zu V. Pulmonales (O₂ reiches Blut)
Typ I:
· ,,Tapetenzellen“ der Alveole kleiden ca. 90% der Alveolenoberfläche aus
Typ II:
· Mutterzellen der Typ I Zellen stehen meist gruppenförmig. Sie produzieren u.a. den
Oberflächenfilm ,,Surfactant“ der Oberfläche der Alveolen überzieht → es
verhindert, dass die Alveolen innen zusammenkleben
Lunge
Aufbau
2 Lungenflügel
Basis sitzt auf Zwerchfell (Diaphragma) auf
· der linke Flügel liegt oberhalb von Magen und Milz
· der rechte Flügel liegt oberhalb der Leber
Oben laufen die Lungenflügel zur abgerundeten Lungenspitze aus und enden ca. auf Höhe
des ersten Brustwirbels
Seitlich grenzen die Lungenflügel an die Rippen
Zur Körpermitte hin grenzen sie an das Mediastinum
Der rechte Lungenflügel wird in 3 Lungenlappen (Ober-, Mittel- und Unterlappen) unterteilt
der linke in 2 (Ober- und Unterlappen)
Das Gewebe der Lungenlappen gliedert sich in Lungensegmente
die wiederum in Lungenläppchen unterteilt werden
in den Segmenten und Läppchen verlaufen jeweils ein Bronchus und eine Arterie
Die kleinsten Einheiten der Lunge sind die Alveolengruppen, in welchen der Gasaustausch
stattfindet
Alveolen erreichen Oberfläche von ca. 100m 2
Lungengewebe ist muskelfrei
Farbe
bei Neugeborenen rosa
wird im Lebensverlauf durch Ablagerungen von Rußteilchen zunehmend fleckig, dunkel
Einteilung
Brustfell (Pleura)
Aufbau
Hauchdünne gefäßführende Hülle
Überzieht die Lungen (Lungenfell (Pleura visceralis)) und ist mit ihr verwachsen
Am Hilus schlägt das Lungenfell in das Rippenfell um (Pleura parietalis) sie ist mit der
Umgebung ( Zwerchfell, Thorax) verwachsen
Spalt zwischen den beiden Pleurablättern heißt Pleurahöhle.
In ihr befindet sich eine kleine Menge Flüssigkeit und es herrscht ein geringer Unterdruck
( 5mmHg)
Funktion
Durch Kohäsions- und Adhäsionskräfte (= molekulare Kräfte) halten Pleurablätter und damit
Lungen fest an der Innenwand der Brusthöhle und an der Oberfläche des Zwerchfells.
Lungen folgen zwangsläufig der Atembewegung des Thorax
können dabei fast widerstandslos im Brustraum gleiten
Wichtig:
Pleura enthält zahlreiche sensible Nervenfasern
Ist schmerzempfindlich
Zwerchfell (Diaphragma)
Ventilationssteigen wirken:
CO₂ ↑, O₂ ↓, [ H⁺ ]↑, Warm-Kalt-Reiz,
Adrenalin (Stresshormon)
Ventilationshemmend wirken:
CO₂ ↓, O₂ ↑,[ H⁺ ]↓
Wichtig
Im Gegensatz zur Herztätigkeit ist das Atemminutenvolumen auch über die Großhirnrinde
willkürlich beeinflussbar.
Atmet der Mensch ohne körperliche Belastung sehr schnell und tief, sinkt die H⁺
Konzentration im Blut stark ab → respiratorische Alkalose mit
Krampferscheinungen und vorübergehendem Atemstillstand = Hyperventilation
Lungenvolumina
Atemruhevolumen
Luftmenge, die in Ruhe ein -und ausgeatmet wird ca.0,5l
Inspiratorische Reservevolumen:
Luftmenge, die nach normalem Einatmen noch zusätzlich eingeatmet werden kann ca. 2,5l
Exspiratorisches Reservevolumen:
Luftmenge, die nach normalem Ausatmen noch zusätzlich ausgeatmet werden kann ca. 1l
Residualvolumen
Luftmenge, die nach maximaler Ausatmung noch in der Lunge verbleibt ca. 1,5l
Totraumvolumen
Es beschreibt das Volumen der luftleitenden Wege und nimmt nicht am Gasaustausch teil
Atemminutenvolumen
Luftmenge die pro Minute durch die Lunge strömt. Es lässt sich aus einzelnen Atemvolumina
und der
Anzahl der Atemzüge pro Minute (= Atemfrequenz) berechnen
Beispielrechnung
Bei einem normalen AZV(= Atemzugvolumen) von 0,5l und einer normalen AF (=
Atemfrequenz) von 16/min wird folgende Sauerstoffversorgung berechnet:
Formel
Unter Diffusion versteht man die Wanderung von Teilchen vom Ort ihrer höheren
Konzentration zum Ort ihrer niedrigen Konzentration bis zum Konzentrationsausgleich
= gleichmäßige Verteilung wird angestrebt
Wichtig sind:
Formel
Hb + O₂ = HbO₂
1. Das Bicarbonation verbindet sich mit dem Wasserstoff (vom oxygenierten Hb) zu Kohlensäure
Formel
H⁺ + HCO₃⁻ → H₂CO₃
2. Die Kohlensäure zerfällt in Wasser H₂O und CO₂ letzteres diffundiert aus dem Blut in die
Alveolarluft
Formel
Wichtig: Der CO₂ erfolgt überwiegend in chemischer Bindung als Bicarbonat HCO₃⁻ im Blutplasma
Sauerstoffsättigung
Meint wieviel Prozent des Hämoglobins mit Sauerstoff beladen ist
Normalwert liegt bei > 95 %
< 90 % ist die Sauerstoffversorgung des Körpers unzureichend
Messung erfolgt über Pulsoximeter
Atemintensität/ -tiefe
Tiefer oder flacher Atemzug
Entspricht tatsächlichem Bedarf an Sauerstoff
Beeinflusst durch
· Atemfrequenz
· Atemtiefe
· Atemrhythmus
· Aktueller Sauerstoffgehalt
· Aktueller Kohlendioxidgehalt
Lungenfunktionsprüfung bestimmt Atem- und Lungenvolumina und Tiefe
Atemtyp
Bauch- oder Brustatmung
Atemrhythmus
Gleichmäßiger (physiologisch) oder ungleichmäßiger (pathologisch) Rhythmus
Langsame oder schnelle Atmung
Zeitverhältnis Ein- und Ausatmung entspricht 1:2
· Ausatmung doppelt so lange wie Einatmung
Atemgeräusche
Inspiratorischer & expiratorischer Stridor (Atemnebengeräusch)
Atemgeruch
Azidose
Sonstige Beobachtungskriterien
Körperhaltung (Einsatz der Atemhilfsmuskulatur)
Seitengleiche Atembewegungen
Gesamtbefinden des Patienten
Verfärbung der Lippen und Akren
z.B. bläulich färben (Cyanose)
Schonatmung
Rauchgewohnheiten
Differenzierte Atmung
Atemtyp
Bauchatmung (Abdominal- oder Zwerchfellatmung)
Das Zwerchfell übernimmt hauptsächlich die Atemarbeit
Bauch wölbt sich sichtbar, durch Kontraktion des Diaphragma (Verdrängung der Organe)
Physiologisch tritt sie insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern auf,
pathologisch tritt sie als Schonatmung nach Brustkorbverletzungen und – operationen
Eine vorwiegende Bauchatmung hat tiefere und ruhigere Atemzüge zur Folge
Pathologische Veränderungen
Auxiliaratmung
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Bei Atemnot
Pat sitzt meist aufrecht im Bett, stützt sich seitlich mit den Armen ab, Kopf ist durch
Anspannen der Schulter- und Halsmuskulatur gerade oder leicht nach hinten geneigt
Körperhaltung und Gesichtsausdruck zeigen deutlich die Anspannung und Angst des
Patienten
Paradoxe Atmung
Bei Pneumothorax, Rippenserienfrakturen
Brustkorb bewegt sich asymmetrisch
Auf betroffener Seite senkt er sich bei
Normale Atmung
Eupnoe
Gesunde normale Atmung
Erfolgt regelmäßig
Gleichmäßig tief
Ist geräuscharm
Geruchslos
Erfolgt unbewusst
Zeitverhältnis Einatmung 1: Ausatmung 2
Ursachen
Bradypnoe
Verminderte Atemfrequenz
Beim Erwachsenen < 12 Atemzüge/min
Ursachen
Physiologisch Pathologisch
Schlaf Schädigung des ZNS (Schädel-Hirn-Trauma)
Tiefe Entspannung Vergiftung (Drogen, Lebensmittel, usw.)
Stoffwechselerkrankungen (Hypothyreose)
Apnoe
Atemstillstand
Notfall!
Sofortiges Handeln und Einleitung entsprechender Notfallmaßnahmen
Kopf überstrecken, damit Zunge nicht Luftröhre verschließt
Beatmung
Ursache
Verlegung der Atemwege
Lähmung des Atemzentrums / der Atemmuskulatur
Eine unbehandelte Apnoe führt in 3 – 5 min zum Tode
Dyspnoe
Atemnot
Subjektives Gefühl „nicht genug Luft zu bekommen“ und Atemtätigkeit steigern zu müssen
Bedrohliches Ereignis
Ausdruck einer schweren Atmungsstörung unterschiedlicher Ursache
Immer ernst nehmen
Symptome
Angst
Atemgeräusche: Rasseln, Giemen, Stridor
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Patienten mit aufgerissenen Augen und panischem Gesichtsausdruck und ringen nach Luft
Beklemmungsgefühl
Orthopnoe
schwere, im Liegen auftretende Dyspnoe
macht aufrechte Haltung und häufig einen Einsatz der Atemhilfsmuskulatur nötig
Minderbelüftung
(Zu) geringe Belüftung einzelner Lungenabschnitte
Meistens durch zu flache Atmung oder Sekretstau
Pneumoniegefahr
Ursachen Immobilität
Schmerzbedingte Schonatmung
Surfactantmangel bei Frühgeborenen
Schlechte Belüftung führt meistens zur schlechteren Durchblutung
Maßnahmen
Frühzeitige pneumonieprohylaktische Maßnahmen
Hyperventilation
gesteigertes Atemminutenvolumen über die Stoffwechselbedürfnisse des Körpers hinaus mit
zu niedrigem pCO₂( Hypokapnie)
Merkmale
Atmung intensiver, als für Gasaustausch notwendig ist
Atemminutenvolumen ist höher als erforderlich
Zuerst Kribbeln im Mund
Erhöhte CO2 Veränderung des pH-Werts
Zu geringe Belüftung der Alveolen
Veränderung der Atemfrequenz (Bradypnoe) oder –tiefe (flache Atmung)
Ursache
Meist psychogen
Aufregung, Panik
Metabolisch (stoffwechselbedingt)
Zentral (Schädigung zns)
Kompensatorisch (Reaktion auf Sauerstoffmangel)
Hormonell
Medikamentös
Maßnahmen
Rückatmung des CO2 z.B. in eine vorgehaltene Tüte
Blutgasanalyse oder Pulsoximetrie kann Ausprägung beurteilen
Hypoventilation
verminderte Atemtätigkeit, Verhältnis zum Sauerstoffbedarf zu geringe Belüftung der
Alveolen mit vermindertem Atemminutenvolumen und anstieg von pCO₂ (respiratorische
Insuffizienz)
O₂ Bedarf nicht gedeckt, CO₂ nur ungenügend abgeatmet
Hypoxie
Unzureichende Sauerstoffversorgung von Gewebe
Lokal begrenzt oder generalisiert (im ganzen Körper)
Synonyme: Hypoxie & Hypoxämie
Pathologische Atemmuster
Kußmaul-Atmung
Abnorm vertiefte, regelmäßige Atmung
Versuch verstärkt CO2 abzuatmen
Übersäuerung (Azidose) des Blutes
Cheyne-Stokes-Atmung
Periodisch wiederkehrendes An- und Abschwellen der Atemzüge mit kurzen Pausen
Flache Atemzüge werden immer tiefer und flachen dann wieder ab
Ursachen
schwerer Schädigung des Atemzentrums
Herzerkrankungen infolge der verlangsamten Blutzirkulation
Sterbende im präfinalen Stadium
im Schlaf
bei raschem Aufstieg in großen Höhen
Schnappatmung
Vor allem kurz vor dem Tod
Oft geht die Cheyne-Stokes-Atmung voraus
schnappende Atemzüge, zwischen langen Pausen
Biot-Atmung
Mehrere gleichmäßig giefe und kräftige Atemzüge, unterbrochen durch deutliche und
regelmäßige Atempausen
z.B. bei Hirndrucksteigerung, Meningitis, Schädel-Hirn-Trauma, Früh- und Neugeborene
Atemgeräusche
Pathologische Atemgeräusche
Schnarchen
Schluckauf
Stridor
Rasselgeräusche
Schnarchen
Während des Schlafs
Entsteht durch die flatternde Bewegung des Gaumensegels
Ursachen
Schluckauf (Singultus)
Folge einer Reizung des Nervus phrenicus (versorgt das Zwechfell)
Ursachen
Stridor
• Ist ein pfeifendes Atemgeräusch und entsteht bei verengten Atemwegen
• Verengung führt meist zu verlängerten und erschwerten Atmung
• Oft tritt gleichzeitig Dyspnoe auf
Inspiratorischer Stridor
• entsteht bei der Einatmung infolge einer Verengung der großen extrathorakalen Atemwege
• z. B. bei einem Pseudokrupp-Anfall oder bei Einengung der Trachea durch eine vergrößerte
Schilddrüse
Exspiratorischer Stridor
• während der Ausatmung ist Folge einer Verengung in den kleinen intrathorakalen
Atemwegen und kommt z. B. beim Asthma bronchiale vor
NOTFALL!! GLEICHZEITIGES AUFTRETEN VON ATEMNOT UND STRIDOR IST ZEICHEN EINES
NOTFALLS!!
Rasselgeräusche
• sind pathologische Atemgeräusche in den Bronchien
• Unterscheidung zwischen trockene Rasselgeräusche und feucht Rasselgeräusche
• Mithilfe des Stethoskops kann dies differenziert werden
Giemen und Brummen
• Trockene Atemgeräusche (z. B. bei chronisch-obstruktiver Bronchitis, Asthma bronchiale)
• Meinst auftreten während der Exspiration infolge verengter Bronchien oder durch das
Schwingen von Schleimfäden in den Luftwegen
Trachealrasseln
• Ist ein feuchtes Rasselgeräusch
• Durch Sekretmassen in der Trachea verursacht z.B. bei ausgeprägter Bronchitis oder einem
Lungenödem
Atemgeruch
• Atem ist normal (fast) geruchslos
• Unangenehme Gerüche sind meist Krankheitszeichen
• Vorsicht: Abgrenzung von physiologischem Mundgeruch!
Azetongeruch
• Obstartiger Geruch
• Durch strenge Diät oder infolge anhaltendem Insulinmangel
• Körper versucht durch Fettabbau Energie zu gewinnen
• Es entstehen Ketonkörper, die in die Atemluft gelangen
• Typisch bei diabetischem Koma, oft zusammen mit Kußmaul-Atmung
Ammoniakgeruch
• Nach Salmiakgeist riechend
• Weist auf eine schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion hin
• Leber kann das Ammoniak, das beim Eiweißzerfall entsteht, nicht mehr abbauen
• Nach Anreicherung im Blut gelangt das Ammoniak in die Atemluft und wird abgeatmet
Foetor hepaticus
• Wie frische Leber
• Bei Leberversagen
Fäulnisgeruch
• Übelriechend bis jauchig-stinkend
• Weist auf Zerfallsprozesse in den Atemwegen hin (Lungengangrän, Lungen CA)
Eitergeruch
• Fade-süßlicher Geruch
• Bei bakteriellen Infektionen (akute Bronchitis, Pneumonie, Diphterie)
• z.B. Angina
Foetor uraemicus
• Urinöser Geruch
• Im Endstadium des Nierenversagens
Es wird unterschieden
akuter Husten: z.B. bei einer akuten Bronchitis oder Lungenentzündung
chronischer Husten z.B. bei langjährigem Rauchen, Bronchialkarzinom oder Tbc
rezidivierender Husten z.B. bei Asthma bronchiale
produktiver Husten: abhusten von Sekret (gebildet von der Bronchialschleimhaut)
unproduktiver Husten: es wird kein Sekret abgehustet. (z.B. bei Atemwegsreizungen,
Bronchialkarzinom oder Keuchhusten)
Besonderheiten
Hämoptyse und Hämoptoe wird unter dem Begriff Bluthusten zusammengefasst
Hämoptyse: Aushusten von blutigem Sputum / Sekret oder geringen Blutmengen
Hämoptoe: Aushusten größerer Blutmengen
Auswurf (Sputum)
= Abgehustetes Bronchialsekret. Wenn glasig-helles Sputum in geringen Mengen und gelegentlich
auftritt, gilt dies als normal
Bei zahlreichen Erkrankungen und auch bei Rauchern wird vermehrt Bronchialsekret
gebildet. Patienten können das Sputum jedoch selten beschreiben, da sie es unbemerkt oder
bewusst verschlucken
à Sputum sammeln
Lokalisation
Interstitiell
· Entzündung im Zwischenraum der Lunge
Alveolär
· Entzündung in den Lungenbläschen
àkönnen zu einer Bronchopneumonie oder Lobärpneumonie führen
Ort
Man unterscheidet zwischen:
nosokomial („im Krankenhaus erworben“)
ambulant erworben
Von einer nosokomialen Pneumonie wird gesprochen, wenn sich der Patient bereits mind. 48h
stationär befindet (Inkubationszeit berücksichtigen)
Bei Patienten, die bis zum 5. Tag nach einer stationären Aufnahme eine Pneumonie
entwickeln, sind meist dieselben Erreger verantwortlich, welche auch die ambulante Variante
auslösen
Nach dem 5. Tag stationär, handelt es sich meist um Infektionen mit deutlich
problematischen Keimen (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Enterobakterien oder
multiresistenten Keimen wie bspw. MRSA)
Bei einer geschwächten Immunabwehr kann sich ein Patient auch mit Keimen infizieren,
welche bei gesunden Menschen selten eine Infektion auslösen (z.B. Pilze)
Erreger
Durch Bakterien
· Pneumokokken (häufigste Ursache)
· Mykoplasmen
· Chlamydien
· Legionellen
· Enterobakterien
Durch Viren
· Influenza
Durch Pilze
· Candida
· Aspergillus
Risikofaktoren
Es gibt 4 Hauptprobleme, welche das Entstehen einer Pneumonie begünstigen:
· Ungenügende Belüftung der kleinsten Lungensegmente, z.B. durch Schonatmung bei
Schmerzen oder Bettlägerigkeit
· Vermehrte Sekretansammlung in der Lunge infolge fehlenden Abhustens durch
einen geschwächten Körperzustand oder muskelrelaxierende Medikamente
· Absteigende Infektionen z.B. Bronchitis
· Aspirationen wegen einer vorliegenden Dysphagie und/oder eines fehlenden
Hustenreflexes
Mobilität/Sitzhaltung
· sitzt/liegt der Pat. viel über 24h?
· staucht sich beim Sitzen sein Thorax in den Bauch, dass er nicht genug Raum zum
tiefen Atmen hat?
· Leidet er evtl. unter depressiven Verstimmungen, sodass er antriebslos ist?
Schmerzen/Operationen
· hat der Pat. Schmerzen?
· Bewegt er sich wenig und vermeidet tiefes Einatmen?
· Wurde Pat. im Abdominal – bzw. Thoraxbereich operiert?
· Hatte er im Rahmen der OP eine Intubationsnarkose?
Lungengeräusche
· Sind Geräusche hörbar? (Giemen oder Rasseln)
· Wo sind die Geräusche lokalisiert?
Husten/Sputum
· Hustet der Pat.?
· Wie oft und wie lange?
· Ist der Husten produktiv?
· Kann Pat. das Sekret selbst abhusten?
· Wenn ja, wie sieht das Sputum aus?
Medikamente
· Nimmt der Pat. Anxiolytika (Angstlöser, Beruhigungsmittel) z.B. Benzodiazepine
(Muskelrelaxanzien) oder Opiate?
Atemwegserkrankungen
· Besteht bereits eine Erkrankung der Atemwege wie Sinusitis, Bronchitis, Pertussis,
COPD, Atelektasen, Lungenemphysem oder Asthma bronchiale?
Aspiration
· Besteht eine Dysphagie?
· Liegt eine quantitative Bewusstseinsstörung vor, wie Somnolenz, Sopor oder Koma?
· Besteht die Möglichkeit, dass der Pat. Sekret, Essen oder Gegenstände aspiriert hat?
Rauchen
Schlaf
· Macht der Pat. Geräusche beim Schlafen?
· Welche Position nimmt er beim Schlafen ein?
· Kann er ungehindert ein- und ausatmen?
Atemunterstützende Maßnahmen
· Befindet sich im Besitz des Pat. ein Atemtrainer?
· Hat der Pat. eine Schlafmaske zur Vermeidung einer Schlafapnoe?
· CPAP (continuous positive airway pressure)
O2 – Sättigung/ Atemfrequenz
· Wird Pat. evtl. beatmet? Wenn ja, invasiv oder non-invasiv?
Umfeld/Beruf
· Lebt/arbeitet Pat. in einem Bereich, in welchen Klima- oder Lüftungsanlagen
eingesetzt werden?
· Welchen Beruf hat der Pat. (Abrissbauarbeiter, Maler, Restaurateur)?
· Kann ausgeschlossen werden, das Pat. sich nicht mit Legionellen infiziert hat?
Symptome
typische Pneumonie
(Pneumokokken)
· Plötzlich auftretend
· hohes Fieber (über 40°) mit Schüttelfrost
· Starker Husten und Auswurf („produktiver Husten“)
· Frühe Atemnot
· „alveoläre Pneumonie“/„Lobärpneumonie“
atypische Pneumonie
(Mykoplasmen, Legionellen, Chlamydien)
· Beginnt schleichend
· Leichtes Fieber
· Mäßiger Husten (trocken)
· Späte Atemnot
· „interstitielle Pneumonie“
Komplikationen
· Pleuraerguss
· Respiratorische Insuffizienz
· Lungenabszess
Diagnostik
Abhören (Auskultation)
· feinblasiges Rasselgeräusch
· Hat der Patient zudem noch einen Pleuraerguss, hört man, wie die Pleurablätter
aneinander reiben
Abklopfen
· der Lunge, ist der Klopfschall durch entzündetes Gewebe gedämpft.
Röntgen-Thorax
· sind bei einer „Lobärpneumonie“ flächige oder fleckige (Bronchien sind betroffen à
Bronchopneumonie) Verschattungen zu sehen, welche sich auf ein Lungensegment
oder einen -lappen begrenzen.
· Bei einer interstitiellen Pneumonie hingegen sieht man im Röntgen eine „streifige
Zeichnung“ (milchglasartige Infiltrate)
Blut
· erhöhte Entzündungszwerte (CRP & Leukos
· beschleunigtes BSG
· erhöhter PCT-Wert (bakteriellen Pneumonie )
Bei nosokomialen Pneumonien muss der Erreger ermittelt werden
· Dies geschieht durch eine Sputumprobe. Auch Blutkulturen werden hierbei angelegt
Therapie
Bei einer ambulant erworbenen Pneumonie wird nach dem CRB-65-Index beurteilt, wie
schwer die Pneumonie ist und wird wie folgt angewendet.
CRB-65-Index
· Verwirrung (Confusion)
· Atemfrequenz (Respiratory Rate)
> 30 Atemzüge/min.
· Blutdruck (Bloodpressure) <90/<60 mm/Hg
· Alter: >65 Jahre
Bei mind. 1 zutreffenden Punkt, sollte Pat. Stationär behandelt werden
Aspirationspneumonie
Allgemeines
= flüssige oder feste Substanzen dringen aus dem Mundraum oder dem Oesophagus bzw.
des Magens während des Einatmens in die Atemwege ein. In dieser Folge kann eine
Lungenentzündung entstehen (Aspirationspneumonie)
Pathophysiologie
Erhöhtes Risiko besteht bei:
· einem eingeschränkten oder fehlenden Bewusstsein (übermäßiger Alkoholkonsum
oder Vergiftung)
· während der Narkose, wenn Pat. nicht nüchtern ist (Not-OP)
· bei Schluckstörungen
· nasogastralen Ernährungssonden
· in der Schwangerschaft
à der aspirierte Magensaft schädigt sofort die Schleimhaut der Atemwege und führt zum
toxischen Lungenödem
Auf der geschädigten Schleimhaut können sich leicht Bakterien ansiedeln und können so
sogar leichter direkt in die Lunge gelangen.
Symptome
in zeitl. Verzögerung von 2 – 12 Std. nach Aspiration
Hustenattacken
Bronchien verengen sich à vermehrte Schleimproduktion
dadurch erschwerte Atmung à Zyanose
Fieber
Therapie
Absaugen mittels Bronchoskop
Sofort Antibiotikatherapie
O2 über Nasensonde
Bei Bronchospasmus à ß2 – Sympathomimetika (zur Bronchienerweiterung)
Pneumonieprophylaxe
Maßnahmen
Standardhygiene muss konsequent eingehalten werden!
Atmung beobachten und kontrollieren
· Quantitative Merkmale der Atmung wie Frequenz und Tiefe sollten beobachtet und
dokumentiert werden
· Auch qualitative Merkmale, wie Geräusche, Geruch oder Schmerzen sollten
beobachtet und dokumentiert werden
Atemvertiefende und sekretmobilisierende Maßnahmen
· Kontaktatmung und Lippenbremse
· Atemtrainer wie Triflow
Allgemeine Maßnahmen
· Ausschließlich gefiltertes Wasser zum Zähne putzen anbieten
· Immunsupprimierten Pat. nur abgekochtes Wasser zum Trinken anbieten
· Beim Endotrachealen Absaugen möglichst geschlossene Systeme verwenden
· Nach dem Absaugen Schläuche verwerfen
· OK-Hochlagerung um 30° - 45°, dabei Arme mit Unterlagen entlastend unterstützen
· Orale Ernährung so lange wie möglich aufrecht erhalten bzw. so früh wie möglich
wieder anfangen
Atemunterstützende Maßnahmen
· Die Luft nimmt bei der Atmung den Weg des geringsten Widerstands.
àIn Rückenlage die dorsalen Bezirke der Lunge nur mäßig belüftet, während sie sich
in Bauchlage stärker mit Luft füllen
· Bei der Durchblutung ist das umgekehrt. Hier fließt das Blut der Schwerkraft
entsprechend vermehrt in die unten liegenden Bezirke.
· Je schlechter ein Lungenabschnitt belüftet ist, desto schlechter ist er auch
durchblutet.
· Ein gesunder Mensch wechselt auch nachts ständig die Position, sodass die
schlechter und besser belüfteten und durchbluteten Lungenbezirke wechseln
Lagerung
Bauchlagerung
Allgemein
Die Bauchlagerung oder einfach nur Bauchlage ist eine Form der Patientenlagerung, bei welcher
dieser auf der ventralen Körperseite liegt. Unterkiefer und Stirn werden dabei in der Regel abgestützt
Wirkungsweise
dient in der Chirurgie zur Schonung der verletzten Region und zur Schmerzvermeidung. Die Wirkung
des Proning beim ARDS wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, u.a. auf:
Oberkörperhochlagerung
Allgemein
Die Oberkörperhochlagerung ist eine Form der Patientenlagerung, bei der der Oberkörper in einem
Winkel von mehr als 30° über dem Niveau der Extremitäten gelagert wird.
Wirkungsweise
Erleichtert die Einatmung, weil Bauch weniger auf Thorax drückt
Zwerchfell kann sich leichter nach unten ausdehnen
Wenn möglich bettlägerige Patienten mehrmals tgl. in sitzende Position
Kontraindikation
Kreislaufstörungen,
Krankheiten der Wirbelsäule und ein durchtrenntes Sternum nach Herz-OP
Lagerung sollte beendet werden, wenn der Pat. zu wenig Muskelspannung hat und im Sitzen
„zusammensackt“, denn dann ist eine freie Atmung nicht gewährleistet.
Dehnungslagerung
Hierzu gehören die Halbmondlage, die Drehdehnlage und die VATI-Lagerung.
sind bei allen bettlägerigen Pat. sinnvoll und spätestens dann angezeigt, wenn
Röntgenaufnahmen bereits minderbelüftete Bezirke aufweisen.
Halbmondlage:
· Der Pat. liegt flach auf dem Rücken.
· Eine Hand legt er unter seinen Nacken oder ans Ohr.
· Dann bewegt er die andere Hand und seine Beine seitlich aufeinander zu, bis er eine
halbmondförmige Lage erreicht hat.
Drehdehnlage:
· Aus der Seitenlage heraus dreht der Patient den Oberkörper möglichst
so weit nach hinten, bis beide Schultern die Matratze berühren.
VATI-Lagerung:
· 2 längliche Kissen werden jeweils in V-, A-, T- und I-Form unter den Rücken des
Patienten gelegt. Von der Dehnung und Belüftung profitieren:
· V-Lagerung: die unteren Lungenbezirke
· A-Lagerung: die oberen Lungenbezirke
· T- und I-Lagerung: alle vordere Lungenbezirke
· Die VATI-Lagerungen als Dehnlagerung erleichtert zwar das Atmen
und fördern die Ventilation, werden jedoch von manchen Patienten nicht toleriert.
Kontraindikation
instabile Frakturen im Thorax- und Wirbelsäulenbereich
Schmerzen durch die Lagerung.
Kutschersitz
Pat. nach vorne gebeugt auf dem vorderen Teil eines Stuhls oder an der Bettkante und stützt
seine Arme auf den Oberschenkeln oder einem Tisch ab.
So kann die Atemhilfsmuskulatur die Atmung besser unterstützen und die Atemfläche
vergrößert sich.
Torwartstellung
Gibt es keine Sitzmöglichkeit, dann Torwartstellung
Dabei stützt der Pat. seine Arme im Stehen mit gestrecktem Oberkörper und leicht
angewinkelten Beinen auf die Oberschenkel ab.
Atmungstechniken
Lippenbremse
Kann bei z.B. COPD oder Asthma bronchiale-Anfall (Obstruktion der Bronchien) helfen
Kann Dyspnoe entgegenwirken
Pat. Atmet normal ein und pustet Luft durch fest geschlossene Lippen wieder aus
Entstandener Druck hält die verengten Bronchien offen und kann einen Kollaps verhindern
Kontaktatmung
Indikation
COPD und flache Atmung.
Kann aber auch bei unruhigen oder angespannten Pat. angewendet werden.
Durchführung
Die Pflegekraft legt ihre Handflächen mehrmals täglich jeweils für 4-6 Atemzüge auf
verschiedene Bereiche des Thorax und den Bauch des Pat.
fordert ihn dann auf, tief gegen ihre Hände zu atmen bzw. ihre Hände „wegzuatmen“
Ein leichter Druck der Handflächen stärkt dabei die Wahrnehmung des Pat. für seine Atmung.
Auf diese Weise werden die entsprechenden Bezirke der Lunge besonders gut belüftet.
Die vertiefte Atmung trägt dazu bei, dass der Pat. sich entspannt.
Inspiratorische Atemtrainer fördern eine maximale Einatmung und vertiefen nicht nur die Atemzüge,
sondern auch für eine optimale Verteilung der eingeatmeten Luft in der Lunge.
Indikation
Pat. mit OPs im Abdominal – und Thoraxbereich und dadurch bedingter Schonatmung
Pat. mit Schmerzen im Abdominal – und Thoraxbereich (Rippenfrakturen)
Kontraindikation
Pat. mit COPD können sich die Lungen durch die erschwerte Ausatmung überblähen. Sollten
daher nicht mit inspiratorischen Spirometern trainieren, da dies die Überblähung noch
steigern würde.
Verschleimung in den Bronchien à durch das tiefe Einatmen würde der Schleim verstärkt in
tiefere Bereiche der Lunge gelangen
Sekretmobilisierende Maßnahmen
Prinzipielle dient jede Lagerung mit Kopftieflage der Sekretmobilisation. Das Sekret kann der
Schwerkraft folgend aus den kleinen Bronchien in die Trachea abfließen.
Drainagelagerung
Kontraindikation
Akute Luftnot
Übelkeit
Erhöhter Hirndruck
Vorab sollte der Pat. auf ÄA ein Expektorantium erhalten oder eine Inhalation durchführen, damit
sich das Sekret besser lösen kann.
Huffing (besondere Hustentechnik)
Normalerweise schließt sich beim Husten die Stimmritze, um einen höheren Druck zu
erzeugen.
Hustet der Pat. in kurzen „huffs“, bleibt die Stimmritze offen und das Abhusten erfolgt
sanfter.
Der Pat. soll hierbei beim Husten versuchen, das Wort „Huff“ zu sprechen oder in Form eines
„Hauchens“ ausatmen.
Diese Technik verhindert eine übermäßige Kompression der Atemwege, v.a. bei Pat. mit
COPD.
Inhalation
Inhalationen mit Kochsalzlösungen oder schleimlösenden Medikamenten befeuchten die
Schleimhäute und lösen Bronchialsekret.
Auch in der Therapie von Lungenerkrankungen werden Inhalationen eingesetzt:
· Asthma
· chron. obstruktive Atemwegserkrankungen
· Erkrankungen der oberen Atemwege oder
· des Lungenparenchyms
· Pseudokrupp
Atemphysiotherapie
Oszillierende PEP-Geräte
exspiratorische Atemtrainer.
erzeugen während der Ausatmung einen positiven Druck (PEP = engl. „Positiv Expiratory
Pressure“) kombiniert mit Vibrationen der Luftsäule.
PEP schützt- ähnlich wie bei der Lippenbremse – die Bronchien vor einem Kollaps.
Die Druck- und Flussschwankungen (Oszillation = Schwankung) helfen, das Sekret zu lösen.
EzCPAP
Bei EzCPAP-Systemen sinkt der positive Druck während der Inspiration etwas ab.
Die Systeme können zur prä- und postoperativen Atelektaseprophylaxe verwendet werden.
Der Cough Assist hilft Patienten, die aufgrund einer chronischen Muskelerkrankung z.B.
amyotrophen Lateralsklerose, spinalen Muskelatrophie oder Myasthenia gravis, nicht mehr
ausreichend husten können,
durch eine schnelle Umschaltung von Über- auf Unterdruck wird ein künstlicher Hustenstoß
erzeugt
Perkussion
Der Rücken des Patienten wird aus dem Handgelenk heraus mit der hohlen Hand leicht
abgeklopft.
schleimlösende Wirkung umstritten, doch viele Patienten empfinden die Maßnahme als
wohltuend.
Kontraindikationen
Verletzungen oder Operationen am Thorax
Vibration
Pflegekräfte klopfen ganz leicht und in einer hohen Frequenz mit den Fingerspitzen während
der Ausatmung über den Thorax.
Vibrationen können auch mit einem speziellen Gerät durchgeführt werden.
Die Dauer der Perkussion oder Vibration sollte etwa 5 Minuten betragen.
Nach der Maßnahme sollte der Patient zum Abhusten aufgefordert werden und ggf.
unterstützt werden.