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Konjunktiv 1

 Verwendung:
o in der indirekten Rede, wenn etwas wiederholt wird, was jemand gesagt hat,
oder
o wenn man zweifelt, ob das Gesagte ganz richtig ist.
 Beispiel:
o Wenn man sagt: „Ich lese nicht gerne.“
o heißt es im Konjunktiv I: Du sagtest, Du les-est nicht gerne.
 Bildung: Verbstamm (im Präsens) + Konjunktiv-Endung

Konjunktivendungen Beispiel: lesen Beispiel: schreiben


Verbstamm + e ich les-e ich schreib-e
Verbstamm + est du les-est du schreib-est
Verbstamm + e er/sie/es les-e er/sie/es schreib-e
Verbstamm + en wir les-en wir schreib-en
Verbstamm + et ihr les-et ihr schreib-et
Verbstamm + en sie les-en sie – schreib-en

 Beispiele
o Ich werde sagen, ich könn-e nicht kommen.
o Du sagtest, du les-est nicht gerne.
o Er sagte, er hab-e seine Bücher nicht mitgebracht.
o Wir sagten, wir woll-en nicht kommen.
o Ihr sagtet, ihr sei-et nicht zuhause.
o Sie sagten, sie seh-en uns nicht.

 Achtung Ausnahme: sein


o Beispiele:
o Du sagtest, du seist nicht da gewesen.
o Nein, ich sagte, ich sei draußen gewesen.
o Er sagte mir, ihr seid beide nicht dort gewesen.

Besonderheit

 Wenn der Konjunktiv 1 genauso ist wie der Indikativ Präsens, wird Konjunktiv 2
verwendet.
o Beispiele:
o Er sagte, er mache sich nichts daraus. (‚mache‘ ist im Konjunktiv 1 =
Indikativ)
o also: Es sagte, er mach-te sich nichts daraus.
o Ich sagte, ich schlafe um diese Zeit. (’schlafe‘ ist auch Indikativ)
o also: Ich sagte, ich schliefe um diese Zeit.
o Sie sagte, sie lese keine Bücher. (‚lese‘ ist auch Indikativ)
o also: Sie sagte, sie läse keine Bücher.
Konjunktiv 2
Irrealis (=Unwahrscheinliches)

 Verwendung: bei Unwirklichem, Unwahrscheinlichen, Unmöglichem oder Irrealen.


Oder bei Wünschen, Gedanken oder Ideen.
 Bildung:
o Präteritum des Verbs + e
 schlafen: ich schlief => ich schlief-e
 gehen: er ging => er ging-e
o würde + Infinitiv (wenn die Konjunktiv II sehr komisch klinkt)
 Beispiel:
 er spielte => er würde spielen
 statt: er gewinnt => er gewänne
 sagt man: er gewinnt => er würde gewinnen
 statt: er sagte => er sägte (klinkt komisch)
 sagt man: er sagte => er würde sagen
 statt: wir gehen => wir gängen
 sagt man: wir gehen => wir würden gehen
o bei unregelmäßigen und starken Verben
 wird aus: a, o, u ==> ä, ö, ü
 Beispiele:
 wir haben => wir hätten
 wir werden => wir würden
 wir finden => wir fänden
 ich sprach => ich spräche
 du findest => du fändest
o Achtung bei sein: sein => wären
 ich wäre
 du wärest / wärst
 er/sie/es wäre
 wir wären
 ihr wäret / wärt
 sie wären
o Beispiele:
 Wir wären wirklich gerne gekommen.
 Sie hätten sich sicher gefreut.
 Ihr sagtet, ihr kochtet das Abendessen?
 Er sagte aber, er lüde zum Essen ein.
 Du schafftest es, wenn du mehr lerntest.
 Ich lernte mehr, wenn ich mehr Zeit hätte.
Modalverben
Modalverben sind Verben, bei denen es um die Art und Weise (Modus) geht. Im Deutschen
haben wir 6 Modalverben: dürfen, mögen, können, wollen, sollen, müssen.

Achtung: Häufig wird bei der Verwendung der Modalverben, die Aussage anderer Verben
geändert (modifiziert).

Beispiel:

 Präsens: Ich finde das Auto sehr schön.


 Konjunktiv 1: Ich erzählte, ich fände das Auto sehr schön.
 Konjunktiv 2: Ich wünschte, ich würde das Auto sehr schön finden.
 Konjunktiv 2 mit Modalverb: Ich wünschte, ich könnte das Auto schön finden. (Das
Auto ist nicht mehr schön;-)

 Bildung des Konjunktiv bei den Modalverben


o Konjunktiv 1: Infinitiv verkürzen (n weglassen)
o Konjunktiv 2: Konjunktiv 1 + t

Übersicht der konjugierten Modalverben

Konjunktiv 1 Konjunktiv 2
Modalverb
(Präsens) (Präteritum)
ich dürfe ich dürfte
du dürfest du dürftest
er/sie/es dürfe er/sie/es dürfte
dürfen
wir dürfen wir dürften
ihr dürfet ihr dürftet
sie dürfen sie dürften
ich möchte
ich möge
du möchtest
du mögest
er/sie/es möchte
er/sie/es möge
mögen wir möchten
wir mögen
ihr möchtet
ihr möget
sie möchten
sie mögen
(Achtung: aus g wird ch)
ich wollte
ich wolle
du wolltest
du wollest
er/sie/es wollte
er/sie/es wolle
wollen wir wollten
wir wollen
ihr wolltet
ihr wollet
sie wollten
sie wollen
(kein Umlaut im Konjunktiv 2)
ich könne ich könnte
du könnest du könntest
er/sie/es könne er/sie/es könnte
können
wir können wir könnten
ihr könnet ihr könntet
sie können sie könnten
ich sollte
ich solle
du solltest
du sollest
er/sie/es sollte
er/sie/es solle
sollen wir sollten
wir sollen
ihr solltet
ihr sollet
sie sollten
sie sollen
(kein Umlaut im Konjunktiv 2)
ich müsse ich müsste
du müssest du müsstest
er/sie/es müsse er/sie/es müsste
müssen
wir müssen wir müssten
ihr müsset ihr müsstet
sie müssen sie müssten
Irreale Konditionalgefüge (Bedingungsgefüge)
 Definition: Hauptsatz und Nebensatz, die eine Bedingung und eine Folge enthalten.
o Der Nebensatz enthält die Kondition (= Bedingung)
o und der Hauptsatz: enthält die Folge (Konsequenz).
 Beispiel:
o Nebensatz: Wenn ich bei Rot über die Ampel fahre,
o Hauptsatz: kann mich das den Führerschein kosten.

Arten von Nebensätzen

 Nebensätze – mit wenn oder falls – können reale oder irreale Bedingungen haben
o Reale Bedingungen: wenn die Bedingung möglich / realistisch ist steht im
Haupt- und Nebensatz: Indikativ
 Beispiele:
 Wenn ich lerne, schreibe ich gute Arbeiten.
 Wenn es morgen nicht regnet, gehe ich spazieren.
 Falls wir keine Hausaufgaben bekommen, komme ich schon um
2 Uhr.
o Irreale Bedingungen: wenn die Bedingung unwahrscheinlich ist steht im
Haupt- und Nebensatz: Konjunktiv 2 oder ‚würde‘
 Beispiele:
 Wenn ich jung wäre, würde ich vieles anders machen.
 Wenn es den Weihnachtsmann gäbe, würde ich mir einen
Porsche wünschen.
 Falls ich im Lotto gewinne, fände ich das mega cool.
 Nebensätze – ohne wenn und falls,
o wenn das Verb im Nebensatz an erster Stelle steht.
 Beispiel:
 Wäre ich reich, führe ich nach Sylt.
 Könnte ich fliege, wäre ich schon längst weg.

Der Konjunktiv II wird verwendet, wenn etwas unwirklich, unwahrscheinlich, unmöglich oder irreal ist
und heißt deswegen auch Irrealis.

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