Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Ohne Symbiose sähe die Natur ganz anders aus. Viele Nutzpflanzen sind auf die
Bestäubung von Bienen angewiesen. Die Zusammenarbeit von Lebewesen ist deshalb für
unser Ökosystem von großer Bedeutung.
Das Wort Symbiose stammt aus dem Altgriechischen: "sym" bedeutet zusammen, "bios"
Leben. Am häufigsten kommen Symbiosen zwischen Pflanzen, Pilzen und Bakterien vor.
Aber es gibt auch viele Beispiele im Tierreich.
Der Nutzen einer Symbiose ist unterschiedlich groß. Manchmal helfen sich die Lebewesen
nur gegenseitig, manchmal können sie ohne einander nicht existieren. Wichtig ist, dass
beide Seiten von der Kooperation profitieren - oder zumindest keinen Nachteil haben.
Innerhalb der Beziehung gibt es den Wirt und den Symbionten. Das größere Individuum ist
der Wirt und das kleinere der Symbiont.
Symbiosen: Häufigkeit
Ein Großteil der Pflanzen sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen, da es sonst
keine Blüte gäbe.
Auch die Gemeinschaft zwischen Putztieren und Großtieren zur Reinigung von
Hautparasiten oder zwischen Magenbakterien und Wiederkäuern zur Pflanzenverdauung
sind Beispiele der Wechselbeziehungen.
Aus diesen Beispielen wird klar, dass der größte Teil der Biomasse der Erde aus Symbiosen
bestehen.
Symbiose: Unterscheidung
Eine Symbiose kann nach verschiedenen Eigenschaften unterschieden werden. Dabei sind
der Grad der gegenseitigen Abhängigkeit, des Nutzens und der räumlichen Beziehung zu
differenzieren.
➔ Bei dem Kommensalismus, der auch Probiose genannt wird, hat eine Partei Vorteile,
ohne dass dies negative Folgen für die andere hat. Der Organismus mit den Vorteilen wird
Kommensale genannt. Diese Art der Beziehung kommt bei Menschen, Tieren und Pflanzen
vor.
➔ In einem Parasitismus trägt einer der Organismen negative Folgen, während der andere
nur Vorteile hat. Der Partner, der die Vorteile bekommt, wird Parasit genannt. Er schädigt
durch sein Schmarotzertum den Wirt - tötet ihn aber in der Regel nicht.
Bei der Aufnahme des Symbionten in den Körper des Wirtes, um dort zu leben und sich zu
ernähren, handelt es sich um eine Endosymbiose. In der primären Endosymbiose gehen
Organismen mit einem Zellkern (Eukaryoten) eine Beziehung mit einem Bakterium ein. Bei
der sekundären Endosymbiose gehen zwei Organismen ohne Zellkern (Prokaryoten) eine
Beziehung ein. In beiden Fällen entwickeln sich die Lebewesen zu anderen Organismen
weiter.
Bei der Exosymbiose sind die Parteien nur oberflächlich miteinander verbunden.
Von einer Ektosymbiose wird gesprochen, wenn der Symbiont außerhalb des Wirtes lebt.
Das bedeutet, dass die Partner räumlich voneinander getrennt sind. Es ist das komplette
Gegenteil der Endosymbiose.
Symbiogenese: Definition
Bei der Verschmelzung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Lebewesen zu einem
neuen Lebewesen handelt es sich um die Symbiogenese. Beispielhaft sind hierbei die
Endosymbiose oder Ektosymbiosen im mikrobiellen Bereich.
Endosymbiontentheorie
Die Endosymbiontentheorie besagt, dass Zellen mit Zellorganellen (zum Beispiel
Mitochondrien und Chloroplasten) aus einer Endosymbiose mit Bakterien entstanden sind.
Indizien dafür sind die Einheitlichkeit des strukturellen Aufbaus und die mit dem Prokaryoten
übereinstimmenden biochemischen Merkmale. Zudem ist die Vermehrung der Zellorganellen
identisch mit dem Verfahren von Bakterien - nämlich durch Teilung.
Eine Symbiose ist jede Form des Zusammenlebens in einer Koevolution wie dem
Neutralismus, dem Parasitismus, dem Kommensalismus oder dem Mutualismus. Diese
Definition gilt für den US-amerikanischen Raum. In Europa wird die Definition enger gefasst
und auf den gegenseitigen Nutzen reduziert.
Die Ansichten, warum eine Symbiose entsteht, sind unterschiedlich: Die Entstehung ist zum
einen mit den Profiten beider Parteien voneinander verbunden und zum anderen steht die
Aussage im Raum, dass ein Partner den anderen ausnutzt und an sich bindet.
Die Symbiose ist eine Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Arten mit einer
gegenseitigen Abhängigkeit, in der beide einen Vorteil aus der Gemeinschaft ziehen.