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Ökologie

Ökologie ist die Lehre von den Beziehungen


der Lebewesen zu ihrer Umwelt

Fachbegriffe der Ökologie


Abiotische Umweltfaktoren unbelebte Umwelt, mit den Faktoren wie Temperatur, Licht, Wasser oder pH-Wert

Biotop steckt die Grenzen ab, in der ein Lebewesen vorkommt und sich vermehrt. Sie kennzeichnen
somit den Lebensraum

Homöostase Schwankungen von Umweltfaktoren können manche Lebewesen in gewissen Grenzen


tolerieren. Sie können in ihrem Körper annährend gleiche Bedingungen – die Homöostase –
erhalten
- gleichwarme Tiere: die Körpertemperatur ist unabhängig von der Umgebungstemperatur
- wechselwarme Tiere: gleichen die Körpertemperatur an die Umgebungstemperatur an

Biotische Umweltfaktoren Innerhalb der abiotischen Faktoren vorgegebenen Grenzen wirken verschiedene Lebewesen
aufeinander ein. Sie sind als die belebte Umwelt
- intraspezifische Faktoren: Einfluss von Individuen der eigenen Art
- interspezifische Faktoren: Einfluss von Individuen einer anderen Art

Biozönose zusammen mit der Gesamtheit aller in gleichem Biotop vorkommenden Organismen, bilden sie
eine Lebensgemeinschaft – die Biozönose

Standort Lebewesen, wie Pflanzen, die einen festen Ort haben

Habitat Bewegen sich Lebewesen in einem bestimmten Gebiet, wird dies als Aufenthaltsort bzw.
Habitat bezeichnet

Biotop und Habitat sind nicht immer deckungsgleich.


Ein Biotop kann mehrere unterschiedliche Habitate bereitstellen  z.B. See - Gewässergrund
- Freiwasserzone
- Uferzone
Das Habitat eines Lebewesens kann auch mehrere Biotope umfassen  z.B. der Teichfrosch verlässt
das Biotop See und überwintert in Erdhöhlen oder unter dicken Laubschichten

Population Alle Individuen einer Art, die im gleichen Habitat leben und eine Fortpflanzungsgemeinschaft
bilden

Ökosystem Biotop und Biozönose bilden eine funktionelle Einheit – das Ökosystem

Biosphäre Es ist die Gesamtheit aller Ökosysteme

Im Ökosystem sind die Lebewesen durch einen Stoff- und Energiefluss miteinander verbunden

Nahrungsketten diese sind zu Nahrungsnetzten verbunden / verflochten


 am Anfang der Nahrungskette sind die Produzenten  Organismen, die mithilfe
der Fotosynthese oder Chemiosmose aus anorganischen Substanzen organische
Stoffe synthetisieren
 Konsumenten: pflanzenfressende Tiere nehmen die Nahrung auf  Konsumenten
1. Ordnung werden von Konsumenten höherer Ordnung gefressen
Optimumkurve
Lebewesen haben bezüglich jedes der auf sie wirkenden abiotischen
Umweltfaktoren einen genetisch vorgegebenen Toleranzbereich.
Den Bereich, in dem sie bevorzugt vorkommen, nennt man
Präferendum, ungünstige Bereich, in denen sie noch überleben, sich
aber nicht fortpflanzen können, nennt man Pessima.

Biotische Faktoren

Intraspezifische Faktoren interspezifische Faktoren


= Konkurrenz zwischen Lebewesen gleicher Art = Konkurrenz zwischen Lebewesen
unterschiedlicher Art

Konkurrenz
- Konkurrenz um begrenzt vorliegende Ressourcen (z.B. Nahrung, Raum)
z.B. interspezifisch: Symbiose, Räuber-Beute-Beziehung, Parasitismus
Konkurrenz um Nahrung / Lebensraum
intraspezifisch: Die Verfügbarkeit der Ressourcen bestimmt die maximal mögliche Anzahl von Individuen einer Art.
Wird z.B. die Nahrung knapp, wirkt sich die Konkurrenz zwischen den Individuen einer Art aus

Konkurrenzausschluss: je ähnlicher die Umweltansprüche (ökologische Nische) zweier konkurrierender Arten, umso
geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide dauerhaft im selben Biotop existieren können
 konkurrenzstärkere Art setzt sich durch
-„survival oft he fittest“  das Tier, welches sich am besten anpasst überlebt

Konkurrenzvermeidung: koexistierende Arten unterscheiden sich in mindestens einem Umweltfaktor und vermeiden so
Konkurrenz  Ausweichen der Konkurrenten durch ökologische Potenz
 z.B. Nahrungssuche / Brutort an verschiedenen Orten  unterschiedliche ökologische
Nische

Parasitismus
Parasiten  sind Lebewesen, welche sich von anderen ernähren, sie dabei jedoch nicht töten. Ein idealer Parasit schädigt
seinen Wirt also wenig und lebt vielmehr von seinen Überschüssen

= interspezifische Wechselbeziehung zwischen Parasit und dem Wirt, die dem Parasiten nützt und dem Wirt hingegen eher
schadet
- Parasit nutzt z.B. die Stoffwechselprodukte der anderen Arten / des Wirts
z.B. Steckmücken beim Menschen
Endoparasiten: leben im Inneren anderer Organismen (z.B. Larven von Schlupfwespen)
Ektoparasiten: leben auf der Oberfläche anderer Organismen (z.B. Flöhe oder Läuse)

Vollparasiten: betreiben keine Fotosynthese, bezieht jedoch alle benötigten Fotosyntheseprodukte / Nährstoffe der
Wirtspflanze
Halbparasiten: betreiben Fotosynthese, entziehen der Wirtspflanze jedoch Wasser und Mineralstoffe
Symbiose
= interspezifische Wechselbeziehung von denen beide Arten profitieren
z.B. Pilze/ Algenin-Flechten: - Algen produzieren durch Fotosynthese Kohlenhydrate, die von den Pilzen
aufgenommen werden
- Pilze liefern den Algen Wasser und Nährstoffe

Ökologische Nische
Das Konzept der ökologischen Nische: Jedes Lebewesen beansprucht biotische und abiotische Umweltfaktoren in einer
bestimmten Intensität. Die Gesamtheit der abiotischen und biotischen Umweltfaktoren, die von einer Art beansprucht
werden, bezeichnet man als ökologische Nische. Vertreter von verschiedenen Arten können nur dann nebeneinander leben,
wenn sie sich ihrer ökologischen Nische unterscheiden. Dies nennt man das Prinzip der Konkurrenzvermeidung. Bei völliger
Gleichheit der Ansprüche an die Umwelt hätten die Lebewesen der beiden Arten die gleiche ökologische Nische
beansprucht. Auf Dauer wird sich einer der beiden Arten, die Konkurrenzstärkere, gegenüber den anderen Arte durchsetzen
und verdrängen. Hier spricht man von dem Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip.

= Gesamtheit der Wechselbeziehungen aller abiotischen und biotischen Faktoren, die auf eine Art in einem Biotop
einwirken und die sie zum Leben braucht
- Bewohner eines Lebensraums müssen sich in mindestens einer Eigenschaft unterscheiden, um unterschiedliche Nischen
bilden zu können
- gleiche Nische, wenn gleicher „Beruf“
 geht jedoch nur z.B. in unterschiedlichen Ländern

! gleicher „Beruf“ im gleichen Lebensraum führt zu Konkurrenz

- verschiedene Vögel leben im selben Lebensraum


 möglich, da sie sich auf unterschiedliche Nahrung spezialisiert
haben

Räuber-Beute-Beziehung
= interspezifische Wechselbeziehung zwischen Räuber und Beute, bei der die eine Art die andere Art frisst
Lotka-Voltera-Regel:
= beschreibt die Entwicklung der Population einer idealisierten Räuber-Beute-Beziehung (konstante Bindungen)
1. - Populationsgröße von Räuber und Beute schwanken periodisch um einen Mittelwert
- Maxima der Räuberpopulation folgt phasenverzögert denen der Beutepopulation
2. - mittlere Populationsdichten bleiben langfristig konstant
- Mittelwert der Beutetiere ist immer höher als der Mittelwert der Räuber

Je mehr … desto weniger


(oder umgekehrt)

Der Ausgangspunkt ist

Räuber Beute
eine hohe Hasenpopulation

Das Nahrungsangebot für die Füchse ist hoch


Je mehr … desto mehr
(oder umgekehrt)
Die Füchse können sich gut vermehren und fressen immer mehr Hasen

Der Hasenbestand sinkt

Die Füchse haben weniger Futter, auch ihr Bestand sinkt

Es gibt weniger Füchse, die Hasenpopulation kann sich erholen

3. - nach Störung der Individuenzahl (Verringerung der Populationsdichte beider Arten) nimmt die Dichte der
Beutetiere schneller zu, als die der Räuber

Weil es so wenige Hasen gibt, verhungern noch mehr Füchse

Mit so wenigen Fressfeinden können sich die Hasen hervorragend vermehren (Die Hasen ernähren sich von Gräsern und sind, was
Nahrung angeht, nicht von anderen Tieren abhängig)

Es werden schneller mehr Hasen als Füchse geboren

Erst wenn sich die Hasenpopulation vermehrt hat, können das auch die Füchse tun

Intraspezifische Beziehungen  Intraspezifische Konkurrenz um Ressourcen, Territorium, Reviere, Sexualpartner


Beziehungen zwischen Individuen einer Art
Beziehungen zwischen Geschlechtern
 Saisonehe
 Dauerehe
 Monogam und polygam

Tierverbände
 Brutpflege (Vögel, Säugetiere) oder Brutfürsorge
 Familien (nahe Verwandtschaft)
 Sippen (mit Rangordnung)
 Offen anonymer Verband (Schwärme)
 Geschlossen anonymer Verband (Gruppe, die sich beispielsweise über Geruch von Fremden erkennen)
 Tierstaaten (Bienen, Ameisen, Wespen, Termiten, …)

Vor- und Nachteile


Vorteil Nachteil
Mehr Futter für die eigene Herde Wenn das Futter knapp wird, ist es schwierig genug für alle
zu finden
Sicherheit und Schutz Es muss immer das Revier verteidigt werden
Fester Wohnort Anpassung an neuen Lebensraum/ neues Revier kann
schwer werden, falls das eigene durch beispielsweise
Waldbrände abhandenkommt  viele Reviere sind belegt
Drohgebärden müssen erfolgreich sein, um zu zeigen, dass Revierkämpfe
es sein Revier ist und man in der Lage ist, dieses gegen
Feinde zu verteidigen
Abiotische Umweltfaktoren

Aufbau Ökosystem
Ökosystem
= Beziehungsgefüge

Biotop Biozönose
= Lebensraum mit der Gesamtheit = Lebensgemeinschaft der in einem
der dort wirksamen abiotischen Faktoren Biotop vorkommenden Organismen
bzw. Gesamtheit der biotischen
Faktoren

Abiotische Faktoren Biotische Faktoren


- physikalische und chemische Einflüsse, die - Faktor, dem ein Lebewesen in der Umwelt
von der unbelebten Natur ausgehen ausgesetzt ist
- Wirken auf Lebewesen ein - gehen von anderen Lebewesen aus
 Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen

Temperatur
Wechselwarme Tiere (poikilotherm)
- Körpertemperatur = Umgebungstemperatur
 erhalten Körperwärme durch äußere Quellen, wie z.B. Sonne
- niedrige Temperaturen
 weniger aktiv (RGT-Regel)
- niedriger Energie- / Nahrungsbedarf
- Wärme liefert Energie
- niedrige Stoffwechselrate
- Vertreter: Wirbellose, Amphibien, Reptilien, Fische

RGT-Regel
= bei geringer Temperatur verringert sich der Herzschlag und die Reaktionen sind träge
- Bei Erhöhung der Körpertemperatur um 10° (z.B. bei Reptilien), kann sich die Reaktionszeit verdoppeln
oder verdreifachen
- die Tiere legen sich auf Plätze mit erhöhter Sonneneinstrahlung und nutzen dies aus
- ist ihre Körpertemperatur gestiegen, können sie beispielsweise besser auf die Jagd nach Insekten oder
anderen Tieren gehen

Steigerung um das zwei bis dreifache


Auf 0° Verlangsamung
 Begrenzter Temperaturbereich durch Denaturierung und Eisbildung bei dem
Beispiel der Affen

Gleichwarme Tiere (homoiotherm)


- konstante Körpertemperatur
 gewinnen Körpertemperatur durch den eigenen Stoffwechsel
- hoher Energieverbrauch, Wärmeproduktion
- hoher Nahrungsbedarf
- halten Winterschlaf
 durch stark abgesenkte Temperatur kommt es zur hohen
Energieeinsparung
Bergmannsche Regel
- innerhalb der 1. Gattung haben Individuen in kälteren Regionen kleinere Extremitäten (Körper(teile))
 in wärmeren Regionen haben sie größere Körper(teile)
- Grund: größere Körper haben im Verhältnis zu ihrem Volumen eine kleinere Körperoberfläche
 verlieren somit weniger Wärme als kleinere Körper

Beispiel Nahrung:
Maus braucht das Doppelte ihrer Körpermasse Tiefer ca. 1/25
 Maus macht hohen Wärmeverlust, da die Oberfläche größer als das Körpervolumen ist
 hat höhere Stoffwechseleigenschaften

! Je größer die Körperoberfläche, desto mehr Wärme wird verloren


! Je größer das Volumen, desto mehr Wärme kann hergestellt werden

Allensche-Regel
- innerhalb der 1. Gattung haben Individuen in kälteren Regionen kleinere Körperanhänge
 in wärmeren Regionen = größere Körperanhängen
- Tiere in wärmeren Regionen kühlen auch andauernd ab
- große Körperanhänge vergrößern die Körperoberfläche
 mehr Wärme kann abgegeben werden und wird verloren

! Je kleiner die Körperanhänge, desto kleiner ist ihre Körperoberfläche


und desto weniger Energie muss aufgewendet werden, um sich warm zu halten

Vorteile Nachteile
 Durch eine konstante Körpertemperatur steht immer  Bei niedriger Umgebungstemperatur kann nicht genug
genug Energie zur Verfügung (homoiotherme Tiere) Energie für den Beutefang oder die Flucht
bereitgestellt werden (poikilotherme Tiere)
 Durch einen geringen Energieaufwand, bezüglich der  Bei sehr kalter oder warmer Umgebungstemperatur
Körpertemperatur, ist der Nahrungsbedarf gering steigt die Stoffwechselrate und der Nahrungsbedarf
(poikilotherme Tiere) (homoiotherme Tiere)
 Wärme- und Kältetod droht erst bei sehr warmen oder  Empfindlich gegenüber extremen Temperaturen
kalten Temperaturen (homoiotherme Tiere) (poikilotherme Tiere)

! Thermoregulierer werden auch die homoiothermen Tiere genannt


! Thermokonformer werden auch die poikilothermen Tiere genannt

Begründe, wieso die Bergmannsche Regel nicht auf poikilotherme Tiere zutreffen kann
Die Bergmannsche Regel trifft nicht auf poikilotherme Tiere zu, da sie keinen hohen Energiebedarf haben und ihren
Stoffwechsel selbstständig regulieren können  z.B. sie können nicht auf Eis leben

Strategien, die die Lebewesen entwickelt haben, im Laufe der Evolution, um bei starken Schwankungen und ungünstigen
Temperaturverhältnissen zu überleben:
Pflanzen Frostresistenz, poikilohydre und homoiohydre Pflanzen (Xeno-, Hygro – und Hydrophyten)

Tiere Homoiotherme  Winterschlaf, Winterruhe, Regulierer


Poikilotherme  Kältestarre, Trockenstarre, Konformer
Thermokonformer  Meerechse auf den Galápagos-Inseln
Fachbegriffe
Radiation (Strahlung)
Übertragung von Energie in Form von Licht und Wärme auch ohne Kontakt
zwischen zwei Objekten, z.B. wenn eine Echse von der Sonne erwärmt wird

Evaporation (Verdunstung)
Wärmeverlust an der Oberfläche einer Flüssigkeit beim Übertritt von
Molekülen aus der Flüssigkeitsphase, in die Gasphase. Wasser, das auf einer
Echse verdunstet, übt einen kühlenden Effekt aus (Verdunstungskälte)

Konduktion
Übertragung von Wärme auf ein anderes Objekt bei direktem Kontakt, z.B.
beim Sitzen einer Echse auf einem Stein

Konvektion
Abgabe von Wärme durch die Bewegung von Luft, z.B. wenn Wind über die Haut einer Echse streicht und die Luft
dabei erwärmt wird

Deute die verschiedenen Körpertemperaturen von aktiven und inaktiven Meerechsen, mithilfe der Abbildung
inaktiv starke Schwankungen und abhängig von der Lufttemperatur (der
Körper passt sich der Außentemperatur an)
z.B. legen sich die Echsen auf heiße Steine oder in den Schatten

aktiv die tote Linie im Diagramm bleibt konstant, da sich die Echsen
beispielsweise bewegen und durch die Muskelaktivität produzieren
sie ab einer gewissen Grundtemperatur selbst Wärme

Das geschilderte Verhalten der Meerechse im


Tagesverlauf und nach Tauchgängen
Toleranzkurve
= beschreibt die Intensität der Lebensvorgänge in Abhängigkeit von der Stärke eines bestimmten Umweltfaktors

Die Toleranzbereiche
Abiotische Umweltfaktoren beeinflussen die Aktivität von Lebewesen. Variiert man experimentell einen Umweltfaktor und
misst die sich ergebende Lebensaktivität, so erhält man eine typische Toleranzkurve

Minimum / Maximum: Über diesen Werten ist kein Leben


mehr möglich

Optimum: zeigt den Zustand eines


Umweltfaktors an, bei dem
Individuen einer Art maximal
wachen / sich fortpflanzen

Pessimum: ungünstige und erschwerte


Umweltbedingungen für ein
Lebewesen.
In diesen Bereich ist es nicht mehr
fortpflanzungsfähig

Präferenzbereich / Toleranzbereich: Tiere siedeln sich bei freier Wahl in diesem Bereich an

Die Potenzen:
Die ökologische Potenz
Der Bereich einen Umweltfaktors, in dem Individuen einer Art unter natürlichen Bedingungen, also mit Konkurrenz durch
Vertreter anderer Arten, Lebensmerkmale zeigen

Die physiologische Potenz


Der Bereich eines Umweltfaktors (z.B. 4° bis 37°), in dem Individuen einer Art unter natürlichen Bedingungen, also mit
Konkurrenz durch Vertreter anderer Arten, leben können

Physiologische Potenz
= Lage / Breite des Toleranzbereichs (ohne Konkurrenz)

Euryök = gegen größere Schwankungen der


Umweltfaktoren unempfindlich, also eine hohe
ökologische Potenz (breiter Toleranzbereich)

Stenök = Empfindlichkeit gegenüber Schwankungen der


Umweltfaktoren, keine große ökologische Potenz
(da nicht viel Toleranz vorhanden ist) (schmaler
Toleranzbereich)
Ökologische Potenz
= Wechselwirkung verschiedener Umweltfaktoren (unter Konkurrenz)
- derjenige Faktor wirkt sich begrenzend aus, der in seiner aktuellen
Größe am weitesten
vom Optimum entfernt ist

Wirkungsgesetz der Umweltfaktoren


Die Faktoren, die am weitesten vom Optimum entfernt sind, bestimmen das Überleben und die Häufigkeit einer Art in
einem Lebensraum.

Minimumgesetz
- Wachstum von Pflanzen wird durch die im Verhältnis knappste Ressource eingeschränkt
(z.B. Wasser, Licht)
 Wasser lässt sich nur bis zur Höhe der kürzesten Daube füllen
 Organismus kann sich nur so weit entwickeln wie es die knappste Ressource erlaubt

Modell des Gesetzes  Minimumtonne


Eine Tonne mit unterschiedlich langen Dauben lässt sich nur bis zur Höhe der kürzesten Daube füllen
 Genauso kann ein Organismus sich nur so weit entwickeln, wie es die knappste Ressource erlaubt

! Die Wirkung eines Faktors ist umso größer, je mehr es sich im Minimum befindet

Problem der Wasserverfügbarkeit


Angepasstheit an Wasser
 Anatomisch
 Physiologisch
 Verhaltensgesteuert

 Lebewesen nutzen die besonderen Eigenschaften des Wassers (Dipolcharakter, Wasserstoffbrücken, Dichteanomalie,
Oberflächenspannung, Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit, Wasser als Lösungsmittel)

Übung Kängururatte
Die Kängururatten leben in den trockenen-heißen Wüsten- und Halbwüstengebieten
der südwestlichen USA. Dem Wassermangel in ihrem Lebensraum begegnen sie mit
spezifischen physiologischen und verhaltensbiologischen Angepasstheiten.

 Wasseraufnahme der Kängururatte kommt größtenteils durch den Stoffwechsel


(90%), aufgrund der Fettverbrennung und durch die Spaltung von Sauerstoff,
sowie bei der Zellatmung, wo Wasser entsteht (Oxidationswasser durch die
Oxidation mit Sauerstoff).
Fette werden erst zu Glucose umgebaut, um dann in der Zellatmung wieder
aufgebaut zu werden. Die restlichen 10% bezieht das Tier aus der Nahrung.
 Durch die Verdunstung verliert die Kängururatte 73% Wasser und der Mensch lediglich nur 34%. Jedoch sind diese 73%
für das Tier sehr wenig, da sie nur nachts aktiv ist, nicht schwitzt und sich kaum bewegt, um Wasser bzw. den
Wasserverlust so gering, wie möglich zu halten
 Zum Wasserverlust zählt auch die Abgabe von Urin und Kot. Auch hier ist der Verlust nur sehr gering.

 Auffällig ist, dass die passive Verdunstung bei 3% Luftfeuchtigkeit fast doppelt so viel ist, als bei einer Luftfeuchtigkeit
von 50%. Das Verhältnis vom Urin und Kot bleibt jedoch gleich

Wieso sind kleinere Tiere den größeren Überlegen?


 Kleinere Tiere haben einen geringeren Nahrungs- und Wasserbedarf
 Kängururatte kann durch große Extremitäten (Ohren, Füße, Schwanz), mehr und besser Wärme abgeben

Regenzeit in Afrika
 Tierwanderungen finden statt, da es keine Regenzeit gibt bzw. kein Wasser verfügbar ist
 Tiere wandern deshalb zu / in bestimmte(n) Gebieten, wo es Wasser gibt
 Wasser stellt jedoch auch eine Konkurrenz unter den Tieren dar
 Über 50% des Jahres ist kein Wasser verfügbar. Jedoch kann Wasser über Pflanzen aufgenommen und gespeichert
werden

Bestimmte Tiere haben Methoden entwickelt, um mit der Wasserverfügbarkeit umzugehen


Schnecke (physiologischer Faktor) Trockenruhe, wenn es zu kalt oder zu trocken ist, sodass keine Feuchtigkeit
entweichen kann. Dazu bildet sie Schleim und Kalk

Dromedar (physiologischer Faktor) - es lebt in der Wüste mit wenig Wasser


- es speichert das Wasser im Körper (Fettgewebe und Oxidationswasser wird frei und
ist für den Körper erneut verfügbar)
(anatomischer Faktor) - lange und schmale Gliedmaße für die Wärmeabgabe
- fette (Schutz-)polster um die Hufe herum, zum Schutz vor heißem Sand

Käfer (Verhaltensgesteuert und - er nimmt das Tauwasser auf, indem er seinen Po in die Luft streckt (nur bei Nacht)
Anatomisch)

Schildkröte (anatomischer Faktor) - harter Panzer, wo sie sich zurückziehen kann


- Winterstarre, wo sie sich im Herbst einbuddelt und kühlt ihre Temperatur runter
 bewegt sich langsam, um wenig Wasser und Energie zu verbrauchen

Frosch (anatomischer und - Schwimmhäute für schnelle Bewegungen und Leben im Wasser
physiologischer Faktor) - nimmt viel Wasser durch die Haut auf
Ökosystem Wald

Aufbau des Waldes und die Unterteilung in seine verschiedenen Schichten


Schicht Höhe Umweltbedingung Lebewesen Ökologische
(abiotisch) Bedeutung
Baumschicht Von bis zu 40m hoch Sonnig, windig, Elstern, Spechte, Produktion von
regnerisch Eiche, Buche, Kiefer Biomasse
(Fotosynthese),
Lebensraum, Schutz
vor Regen und Wind
Strauchschicht Bis zu 4m hoch Lichtärmer, Amseln, Bienen, Lebensraum und
windgeschützter Holunder, Hasel Nahrungsquelle
Krautschicht Bis zu 1m hoch lichtarm, windstill, Spinnen, Insekten, Lebensraum und
luftfeucht Maus, Fuchs, Nahrungsquelle
Wildschwein,
Gräser, Farne
Moosschicht Wenige cm hoch lichtarm, windstill, Schnecke, Ameise, Wasserspeicher
feucht Laufkäfer, (schützt Boden vor
Moose, Flechte, Pilze Austrocknung),
Lebensraum
Bodenschicht Wurzeln der Pflanze lichtlos, feucht Regenwurm, Zersetzung,
Tausendfüßler Humusbildung,
Wasser- und
Mineralstoffspeicher

Blattquerschnitt
obere Cuticula: Transpirationsschutz, Stabilisation
obere Epidermis: Schutz vor mechanischer Beschädigung, Schutz
vor Infektionen durch Mikroorganismen
Palisadengewebe: Hauptort der Fotosynthese (hohe Anzahl an
Chloroplasten)
Schwammgewebe: Fotosynthese
Leitbündel: Transport von Wasser (durch das Xylem) und
Nährstoffe (durch das Phloem)
Interzellulare: Gasaustausch
Spaltöffnung: Gasaustausch, Transpiration
Stoma(ta): Gasaustausch, Transpiration
Atemhöhle: Gasaustausch

Transpiration bei Pflanzen

Stomatäre Transpiration
Unterseite der Blätter:
 Stomata regulieren den Gasaustausch zwischen Pflanzen und Umgebung
 Wasser und Sauerstoff wird abgegeben
 Kohlenstoffdioxid wird aufgenommen

 Verdunstung über Spaltöffnungen = stomatäre Transpiration

Cuticuläre Transpiration
Cuticula:
Dünne Wachsschicht auf der oberen Epidermis der Blätter
 Cuticula verhindert, dass Wasser ungewollt aus den Blättern verdunstet
 Es ist von der Pflanze nicht steuerbar
 Hängt von der Dicke der Cuticula ab
 Im Gegensatz zur stomatären Transpiration ist die cuticuläre Transpiration von geringer Bedeutung

 Verdunstung über die gesamte Oberfläche der Blätter = cuticuläre Transpiration

Wovon hängt die Transpiration von Pflanzen ab?


 Wassergehalt in der Luft
 Trockene Luft
 Starker Wind
 Hitze
 Hohe Lichtintensität

Erläutere die morphologischen Angepasstheiten der Pflanzen (Halophyten, Hydrophyten, Hygrophyten, Xerophyten und
Tropophyten) in Bezug auf Wasser
 Luftfeuchtigkeit
 Verdunstungsschutz
 Bodenfeuchte
 Wasserdampfabgabe
 Wasserspeicherung

Wasserverfügbarkeit und das Pflanzenwachstum


Die Mesophyten
Dies sind Pflanzen an Standorte mit ausreichend H2O (geringfügige wetterbedingte Änderung der H2O-Zufuhr)
 Mittelgroßes Laubblatt
 Spaltöffnung frei an der Blattunterseite liegend
 Längere Trockenperioden bewirken ein Welken der Pflanze
 Spaltöffnungen werden bei zu hoher Temperatur geschlossen
 Normal ausgebildete Cuticula

Die Xerophyten
Pflanzen an Standorten, welche übermäßig austrocknen
 Schmales nadelförmiges Laubblatt
 Höhlenartig eingesenkte Spaltöffnung an der Blattunterseite mit haarähnlichen Zellausläufern
 Silbrig-behaarte Laubblätter
 Dichte Cuticula

Die Hygrophyten:
Pflanzen an wasserreichen Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit (Wassergehalt der Luft erschwert die Transpiration und
somit auch den H2O-Transport innerhalb der Pflanze)
 Dünne Laubblätter
 Vorgewölbte Spaltöffnungen
 Keine Cuticula

Wassertransport der Pflanze


 Wasseraufnahme in die Wurzeln erfolgt über die Wurzelhaare ( dabei Wasserpotential wichtig)
 Wassertransport zu den Leitungsbahnen erfolgt entweder symplastisch oder apoplastisch
 Wassertransport im Xylem (=Leitungsbahnen) durch den Spross bis hin zum Blatt  Transpirationssog
Sonnenblatt und Schattenblatt
Entwicklung des Blattes je nach Belichtungssituation

Sonnenblatt:
- kleinere Oberfläche Schattenblatt:
 weniger Verdunstung - größere Oberfläche
 Einfangen von Licht
- dickere Cuticula
 Verdunstungsschutz - dünnere Cuticula
 es droht kein Wasserverlust
- dicke Epidermis
- dünne Epidermis
- mächtigeres, mehrschichtiges
Palisadengewebe - einschichtiges, lückenhaftes
 höhere Fotosyntheseleistung Palisadengewebe

- dickeres Schwammgewebe - dünnes Schwammgewebe


 mehr Gasaustausch
- wenige Stomata
- größere Leitbündel
 mehr Fotosynthese - hellgrün
 da wenige Chloroplasten
- mehr Stomata (Spaltöffnungen) vorhanden sind
Interzellularen
 mehr Gasaustausch

- dunkelgrün
 da viele Chloroplasten vorhanden sind
Die Fotosynthese

Ort der Fotosynthese ist in den Chloroplasten:

Die Fotosysteme I und II


- Fotosystem II und I sind durch eine Elektronentransportkette miteinander verbunden
- die Elektronentransportkette besteht aus
Redoxsystemen (P1= Plastochinon, C= Cytochrom-
Komplex, P2= Plastocyanin,
Fe= Ferredoxin)

Redoxsystem:
 Elektronenaufnahme: das Redoxsystem wird
reduziert
 Elektronenbgabe: ein Redoxsstem wird
oxidiert

- negatives Redoxpotential:
 Substrat (hier: Redoxsystem) gibt leichter
die Elektronen ab, als die Raktionspartner
mit einem positiveren Redoxpotential
- die zwei Fotosysteme sind notwenig, um die
Elektronen vom Wasser (Donator) auf das
NADP+ (Akzeptor) zu übertragen
- die Fotosysteme überwinden die Differenz im
Redoxpotential zwischen Donator und Akzeptor,
da die Elektronen immer nur energetisch bergab weitergegeben werden können
- die Elektronen werden im FS durch Lichtenergie auf ein höheres Energieniveau gehoben und haben damit ein
Redoxsystem mit einem negativerem Redoxpotential erzeugt

Redoxpotential
= die Fahigkeit bzw. die Neigung eines Teilchens, Elektronen abzugeben
Stoffe, die gerne Elektronen abgeben, haben eine negatives Redoxpotential, während „edle“ Stoffe, die gerne Elektronen
aufnehmen, ein positiveres Redoxpotential besitzen
Bau der Fotosysteme

Fotosystem I und II: funktionelle Einheit aus Chlorophyllen und Carotinoiden

Antennenkomplex (Lichtsammelfalle) Reaktionszentrum

- Bestehen aus hunderten Molekülen Chlorophyll a und b - besitzt zentrales Chlorophyll a-Paar
(Verhältnis 1:1) und Carotinoiden  Chlorophyll a-Paar im Fotosystem II besitzt ein
Absorptionsspektrum bei (max.) 680nm = P680
Funktion:  Chlorophyll a-Paar im Fotosystem I besitzt ein
- Lichtabsorption Absorptionsspektrum (max.) bei 700nm = P700
- gezielte Zuteilung der absorbierten Lichtenergie im
Reaktionszentrum Chlorophyll a-Paar
(Energietransfer)

A: Ein Modell der


Thylakoidmembran

B: Modell eines Fotosystems II


aus einem Reaktionszentrum
und einem Antennenkomplex

Primärreaktion oder auch lichtabhängige Reaktion genannt

Nichtzyklischer Elektronentransport
(Fotophosphorylierung):
 zum Verständnis siehe dir das
Schema des Elektronentransports
und Aufbau des Fotosystems an

1. Fotolyse des Wassers:


+
- Spaltung von einem Wasserstoffmolekül in zwei H ,
-
zwei e und ½ O2-Molekül
- (Achtung: in der Abbildung sind es 2 H2O)
- die Fotolyse findet an einem Enzymkomplex statt,
welcher an das Fotosystem II gekoppelt ist
-
- ein e wird auf das FS II übertragen, damit die
Elektronenlücke des Chlorophyll-Moleküls P680 wieder
aufgefüllt wird
(Schließung = Voraussetzung für Aktivierung von P680)
2. Aktivierung des P680 (FS II)
-
- Antennenpigmente absorbieren die Lichtenergie im FS II  e des Chlorophyll-Moleküls P680 im Reaktionszentrum
wird angeregt (d.h. es kommt auf eine höhere
Energiestufe)
- durch die Anregung von P680 durch Lichtenergie, erreicht
dessen Redoxpotential einen negativen Wert 
-
aktiviertes P*680 kann ein aufgenommenes e abgeben
(Elektronenlücke entsteht, welche durch die Aufnahme
-
eines e aus der Fotolyse wieder aufgefüllt wird)

3. Elektronentransport über die Redoxsysteme


-
- P*680 gibt ein e an das Redoxsystem Plastochinon (P1) ab
-
- Plastochinon hat etwas positiveres Redoxpotential als P*680 und kann daher e vom Chlorophyll übernehmen
-
- Plastochinon gibt das e an das Cytochrom ab
-
- vom Cytochrom kann das e an Redoxsystem Plastocyanin (P2) abgegeben werden, welches ein noch positiveres
Redoxpotential als Cytochrom hat
-
- das Plastocyanin reicht das e an das Chlorophyll-Molekül P700 weiter

4. Aktivierung des P700 (FS I)


- P700 besitzt recht positives Redoxpotential
-
- Antennenpigmente absorbieren die Lichtenergie im FS I  e des Chlorophyll-Paares P700 wird im Reaktionszentrum
angeregt
- Absorption von Lichtenergie verändert das Redoxpotential des P700: es ist nun negativer als das Redoxpotential vom
+ -
Wasserstoff- Transporter NADP  aktiviertes P*700 kann dann ein aufgenommenen e leichter wieder abgeben
-
(Elektronenlücke entsteht und kann durch e , welches vom FS II stammt, aufgefüllt werden)

+
5. Reduktion von NADP
-
- Aktiviertes P*700 gibt ein e an das Redoxsystem Ferredoxin ab
- vom Ferredoxin gelangen die Elektronen, welche die Transportkette durchlaufen, schließlich zum Wasserstoff-Transporter
+
NADP
+ - +
- NADP nimmt zwei e auch zwei Protonen auf, sodass die reduzierte Form NADPH+H entsteht

Protonentransport
+ - +
- NADP nimmt zwei e und zwei Protonen auf  NADPH+H
- aufgenommene Protonen stammen aus dem Stroma und nicht von der Fotolyse des Wassers
- beim Elektronentransport vom FS II zum FS I wird schrittweise Energie frei
- freiwerdende Energie wird genutzt, um Protonen aus dem Stroma in den Thylakoidinnenraum zu pumpen
(Aufnahme der Protonen aus dem Stroma zum Plastochinon und Abgabe der Protonen in den Innenraum am Cytochrom)

+
- Zusätzlich wird die Protonenkonzentration im Stroma durch die Reduktion des NADP und verbundene Protonenaufnahme
erniedrigt
- außerdem gelangen die während der Fotolyse gebildeten Protonen in den Thylakoidinnenraum = Protonengradient
(Konzentrationsgefälle) und eine elektrische Spannung entsteht
 Stroma: geringe Protonenkonzentration / negative elektrische Ladung / hoher pH-Wert
 Thylakoidinnenraum: hohe Protonenkonzentartion / positive elektrische Ladung / hohe Ladung / niedriger pH-Wert

6. ATP-Synthese
+
- am Ende von Schritt 5 wurde NADPH+H hergestellt und ein Protonengradient quer über die Thylakoidmembran erzeugt
- der Protonengradient treibt die ATP-Synthase an, die das ATP aus ADP und Phosphat herstellt
- die ATP-Synthase lässt Protonen durch den Transportkanal ins Stroma, also in Richtung des Konzentrationsgradienten,
zurückströmen
 ein Konzentrationsausgleich soll erreicht werden
- der Ladungsausgleich setzt die Energie frei, die zur ATP-Bildung genutzt wird
Sekundärreaktion  die Dunkelreaktion bzw. lichtunabhängige Reaktion

Zyklischer Elektronentransport
+
Bei einer genügend hohen Konzentration von NADPH+H in der
pflanzlichen Zelle werden keine Elektronen mehr vom Wasser zum
+
NADP transportiert. Es kann jedoch noch durch den zyklischen
Elektronentransport weiter ATP gebildet werden.

An diesem Vorgang ist nur das Fotosystem I beteiligt. Die vom P700
auf das Ferredoxin übergangenen Elektronen gelangen über eine
Elektronentransportkette zum Cytochrom-Komplex und fließen
durch das Plastocyanin zum P700 zurück. Auch bei diesem
Elektronentransport werden am Cytochrom-Komplex Protonen von
außen in den Thylakoidinnenraum gepumpt, sodass ATP gebildet
werden kann.

Ausgangslage:
+
Das in den lichtunabhängigen Reaktionen der Fotosynthese gebildete ATP und NADPH+H wird benötigt, um im Calvin
Zyklus aus den aufgenommenen CO2 Glucose aufzubauen.
Ort: Stroma der Chloroplaste

Fixierung von Kohlenstoffdioxid


- das Kohlenstoffdioxid wird durch Spaltöffnungen
aufgenommen
- CO2 wird an Ribulose-1,5-bisphosphat gebunden, dabei
entsteht ein instabiles Molekül, das sofort in 2 Moleküle 3-
Phosphatglycerat gespalten wird
- anschließend wird es vom Enzym Rubisco katalysiert (dieses
Enzym ist in hoher Konzentration im Stroma vorhanden)

Reduktion und Bildung von Glucose


- Produkte der Lichtreaktion werden benötigt
- 3-Phosphatglycerat wird:
a) durch ATP der Lichtreaktion wird es aktiviert, also energiereicher gemacht (Anlagerung von Pi  1,3-
Biphosphatglycerinsäure)

- +
b) durch die Aufnahme von 2 e und von NADPH+H wird Glycerinaldehyd-3-Phosphat reduziert
+
- ADP und NADP fließen zurück zur Lichtreaktion, wo sie wieder „aufgeladen“ werden
- Glycerinaldehyd-3-Phosphat: ist das erste stabile Zwischenprodukt
 aus 2 Molekülen PGA wird ein Molekül Glucose aufgebaut

Regeneration des Akzeptormoleküls RubP


- Glycerinaldehyd-3-Phosphat dient auch zur Regeneration des Akzeptormoleküls, denn für einen kontinuierlichen Ablauf
muss stets genügen Ribulose-1,5-bisphosphat zur Verfügung stehen
- Glycerinaldehyd-3-Phosphat wird zu Ribulose-5-Phosphat dephosphoryliert
- Ribulose-5-phosphat wird zu Ribulose-1,5-bisphosphat unter Verbrauch von ATP phosphoryliert
Die Chemiosmose
+
Die Chemiosmose beschreibt die Kopplung des Elektronenflusses mit dem Aufbau eines H -Gradienten und der ATP-
Bildung. Die beim Elektronenfluss durch eine Kette von Redoxreaktionen schrittweise freigesetzte Energie wird dafür
+
genutzt, H durch die Membran zu pumpen (von der Matrix in den Intermembranraum). Ziel ist der Aufbau eines
Protonengradienten und deren Aufrechterhaltung.

Die Beeinflussung der Fotosyntheserate


Fotosyntheserate:
Um die Fotosyntheserate zu messen, müssen alle anderen Faktoren konstant gehalten werden. Als Maß für die
Fotosyntheserate dient entweder die Kohlenstoffdioxidaufnahme oder die Sauerstoffabgabe.

Lichtintensität:
Bei sehr geringer Lichtintensität  Zellatmungsrate > Fotosyntheserate; es wird Sauerstoff aufgenommen

Kompensationspunkt  Zellatmungsrate = Fotosyntheserate; es wird so viel Glucose bei der Fotosynthese hergestellt, wie
bei der Zellatmung verbraucht wird.

Bei sehr hoher Lichtintensität  Zellatmungsrate < Fotosyntheserate; es wird mehr Glucose bei der Fotosynthese
hergestellt, als bei der Zellatmung verbraucht wird; die Pflanze kann Biomasse aufbauen

Sättigungskurve  Fotosyntheserate steigt nicht mehr; Fotosyntheserate wird durch abiotische Umweltfaktoren begrenzt
(wie z.B. durch den CO2-Gehalt der Luft

Kohlenstoffdioxidgehalt:
Der Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft liegt bei ca. 0,04%; die Fotosyntheserate wird durch das Angebot an CO 2 begrenzt;
Begasung mit CO2 kann die Fotosyntheserate erhöhen
Temperatur:
Ein weiterer Faktor ist die Temperatur. Das liegt daran, dass die meisten Prozesse der Fotosynthese von der Aktivität von
Enzymen abhängig sind. Enzymreaktionen sind immer temperaturabhängig und das wirkt sich auf die Fotosyntheseleistung
der Pflanze aus. Bei niedrigen Temperaturen ist die Fotosyntheseleistung gering.

Das Licht
Lichtabsorption:
Die Blattfarbstoffe Chlorophyll können blaues und rotes Licht absorbieren. Grünes und gelbes lLicht hingegen werden kaum
absorbiert, sondern gestreut.

Wirkungsspektrum:
Misst man die Fotosyntheserate in Abhängigkeit von der Wellenlänge, erhält man das Wirkungsspektrum. Nur absorbiertes
Licht ist wirksam, da es nur in der Fotosynthese genutzt werden kann, um ATP herzustellen.

Absorptionsspektrum:
Misst man die relative Absorption in Abhängigkeit von der Wellenlänge erhält man das Absorptionsspektrum. Vergleicht
man die Absorption der Fotosynthesepigmente mit dem Wirkungsspektrum, wird deutlich, dass Chlorophyll a am meisten
zur Fotosyntheserate beiträgt.
Fotosynthese: Vergleich der Grün Pflanzen mit den Schwefelpurpurbakterien
 Sauerstoff, welcher bei der Fotosynthese als eigentliches Abfallprodukt entsteht, kommt aus dem Wasser und nicht
aus dem Kohlenstoffdioxid

Aufgabe: Begründe anhand der Fotosynthese von Schwefelpurpurbakterien, warum hier kein Sauerstoff entsteht und bei
anderen Reaktionen schon
 Bei der Fotosynthese der Schwefelpurpurbakterien, liefert Schwefel-Wasserstoff die Elektronen für die Fotosynthese.
Der dabei gebildete Schwefel ist gewissermaßen das „Abfallprodukt“. Genauso verhält es sich mit dem Sauerstoff, der
bei der Fotolyse des Wassers bei den Grünen Pflanzen frei wird. Bei beiden Stoffwechselwegen haben wir
Kohlenstoffdioxid als Ausgangsstoff aber nur bei den Grünen Pflanzen wird während der Fotosynthese Sauerstoff
gebildet.

Elektronenlieferant Wasser Schwefel-Wasserstoff


Fotosysteme 2 Chlorophyll a und b 1 Carotinoide
Carotinoide Bacteriochlorophyll
+ +
Elektronenakzeptor NADP NAD
Kohlenstoffquelle Kohlenstoffdioxid Kohlenstoffdioxid
Energiequellen Sonnenlicht Sonnenlicht
Sauerstoffbildung ja nein
Zellatmung
Gesamtgleichung der Zellatmung:
Sauerstoff + Glucose  Kohlenstoffdioxid + Wasser
6 O2 + C6H12O6  6 CO2 + 6 H2O

Mitochondrien
Das Mitochondrium befindet sich im Cytoplasma einer Zelle und kann sich dort frei bewegen, die Form verändern oder sich
zweiteilen. Jedes Mitochondrium ist von zwei verschiedenen Membranen eingehüllt, wo jede eine Phospholipid-
Doppelschicht besitzt, in der Proteine eingelagert sind.
Die äußere Membran ist glatt und die innere hat zahlreiche Einfaltungen,
was auch als Cristae bezeichnet wird.
Die Membranen unterteilen zudem das Innere des Mitochondriums in zwei
Kompartimente (= durch Biomembran abgegrenzte Reaktionsräume in der Zelle) . Einmal in
den Intermembranraum (= der Raum zwischen der Innen- und Außenmembran) und in
den von der Innenmembran umschlossene Raum, die Matrix. Die Matrix
beinhaltet zahlreiche Enzyme des Kohlenstoff- und Lipidstoffwechsels und
auch viele Reaktionen finden in der Matrix statt.
Durch die Cristae hat die Innenmembran eine große Oberfläche und kann so
die Produktivität der membrangebundenen Stoffwechselvorgänge steigern.
Die Mitochondrien haben außerdem eigene Ribosomen und eine
ringförmige DNA.

Zellatmung im Überblick
Bei der äußeren Atmung werden Gase mit der Umgebung ausgetauscht. Der Mensch nimmt mit den Lungen den Sauerstoff
aus der Luft auf und gibt Kohlenstoffdioxid ab. Der Sauerstoff gelangt dann mit dem Blut zu den Körperzellen, wo er dann in
die Zellen aufgenommen und zur vollständigen Oxidation von Nährstoffen verwendet wird. Das ist die innere Atmung, die
auch Zellatmung oder Dissimilation genannt wird.

Jede Zelle benötigt Energie für ihren Stoffwechsel und für Transportprozesse an Membranen. Als Betriebsstoff dienen vor
allem Kohlenhydrate, sowie Fette und Proteine. Bei ihrem Abbau wird Energie freigesetzt,
welchen die Zelle nutzen kann.
Nur in Anwesenheit von Sauerstoff kann Glucose vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser
abgebaut werden. Der Glucoseabbau erfolgt nicht in einem einzigen Reaktionsschritt, sondern
in Zwischenreaktionen über hintereinander geschaltete Stoffwechselwege, die an
verschiedenen Stellen in der Zelle ablaufen. Diese sind die Glykolyse, der Citratzyklus und die
Atmungskette.
Die Glykolyse erfolgt im Cytoplasma und sowohl der Calvinzyklus, als auch die Atmungskette
in den Mitochondrien. Durch die Atmungskette wird die meiste Energie gewonnen, weshalb
die Mitochondrien auch als „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet werden.

Ablauf der Zellatmung  Einführung


Die Zellatmung ist ein biochemischer Prozess, der in den Zellen von Lebewesen, einschließlich Pflanzen und Tieren,
stattfindet, um Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) zu produzieren. Dieser Prozess erfolgt in mehreren Schritten
und besteht aus drei Hauptphasen: Glykolyse, Zitronensäurezyklus (Krebs-Zyklus) und Atmungskette.

1. Glykolyse: Dies ist der erste Schritt der Zellatmung und findet im Zytoplasma der Zelle statt. Dabei wird ein
Glukosemolekül in zwei Moleküle Pyruvat aufgespalten. Dabei werden auch NADH- und ATP-Moleküle produziert. Glykolyse
ist unabhängig von Sauerstoff und kann daher auch unter anaeroben Bedingungen ablaufen.

2. Zitronensäurezyklus (Krebs-Zyklus): Die Pyruvatmoleküle aus der Glykolyse werden in die Mitochondrien transportiert,
wo sie in den Zitronensäurezyklus eintreten. Dort wird das Pyruvat zu Kohlendioxid abgebaut, wobei NADH und FADH2
(weitere energiereiche Moleküle) erzeugt werden. Dieser Zyklus setzt zusätzliche Energie frei und liefert Elektronen, die in
der Atmungskette verwendet werden.
3. Atmungskette: Die Atmungskette findet in den inneren Membranen der Mitochondrien statt. Dabei werden Elektronen
von NADH und FADH2 durch eine Reihe von Proteinkomplexen transportiert. Während dieses Transports wird Energie
freigesetzt, die dazu verwendet wird, Protonen (Wasserstoff-Ionen) über die innere Membran der Mitochondrien zu
pumpen und so einen Protonengradienten zu erzeugen. Am Ende der Atmungskette wird Sauerstoff als Elektronenakzeptor
verwendet, um Wasser zu bilden. Die Rückkehr der Protonen durch die Membran erfolgt über ein Enzym namens ATP-
Synthese, das die Energie aus dem Protonengradienten nutzt, um ATP zu produzieren.

Das Endprodukt der Zellatmung ist ATP, das als universelle Energiequelle für Zellfunktionen dient. Die Zellatmung kann
unter aeroben Bedingungen (in Anwesenheit von Sauerstoff) effizienter ablaufen, da die Atmungskette auf Sauerstoff
angewiesen ist. Unter anaeroben Bedingungen kann die Glykolyse zwar Energie produzieren, führt jedoch oft zur Bildung
von Milchsäure oder anderen Fermentationsprodukten.

Die Zellatmung ist ein entscheidender Prozess für das Überleben von Zellen und Organismen, da sie die benötigte Energie
bereitstellt, um grundlegende Lebensfunktionen aufrechtzuerhalten.
Erläutere, wie die Bildung von Glucose-6-phosphat eine Steigerung der Glucose-Aufnahme bewirkt:
Je größer die Konzentration von Glucose-6-phosphat ist, desto stärker hemmt es das Enzym, welches zu seiner Bildung
geführt hat (allosterische Hemmung). Zusätzlich aktiviert es ein Enzym in den Leberzellen, welches zusammen von
Glucosemolekülen zum Speicherstoff der Glykogen katalysiert.
 Glykogen ist ein Speicherstoff, welcher in der Leber gespeichert wird.
Das Hormon Insulin hat einen großen Einfluss auf die Glucoseaufnahme , denn zusammen führen die Enzymhemmung und
die Hormonwirkung dazu, dass Glykogen je nach Bedarf im Zellplasma mehr oder weniger abläuft. Ein Überschuss führt zur
Bildung von Glykogen in Leber und Muskulatur.
 eine hohe ATP-Konzentartion hemmt die Reaktion, damit es nicht zur Überproduktion kommt

In den Pausen zwischen der Nahrungsaufnahme senken die


kleinsten bekannten Wirbeltiere, Kolibris und Fledermäuse,
ihre Körpertemperatur und fallen in einen als Torpor
bezeichneten Inaktivitätszustand, in dem die Atmungsrate
herabgesenkt ist

Zellatmung:
Im Cytoplasma findet die Glykolyse statt. Dabei wird Glucose C6-Körper zu 2x Pyruvat C3-Körper abgebaut. Während der
+ +
Reaktion werden 2 NAD zu 2 NADPH+H reduziert und 2 ADP werden zu 2 ATP umgewandelt. Dabei entsteht Energie in
einer endergonischen Reaktion.

ALSO:
Glykolyse
- Im Cytoplasma der Zelle wird ein Molekül Glucose in mehreren Teilschritten in zwei Pyruvatmoleküle umgewandelt
- Endprodukt der Glykolyse ist Pyruvat (Anion der Brenztraubensäure)
- Beim Abbau der Glucose wird Energie freigesetzt, welche als chemische Energie in Form von ATP gespeichert wird
+
- Es entsteht NADH+H , welches später in der Atmungskette ebenfalls zur ATP-Bildung genutzt wird

+
 Bilanz: Pro Molekül Glucose entstehen 2 Moleküle ATP, 2 Moleküle NADH+H und 2 Moleküle Wasser
 Glucose ist energiereicher, als Pyruvat

Oxidative Decarboxylierung
- diese ist das Bindeglied zwischen der Glykolyse und dem Citratzyklus
- Ort: inneres des Mitochondrium
+
- Pyruvat wird unter Bildung von NADH+H und Abspaltung von CO2 zu Acetat oxidiert.
Acetat bildet mit dem Coenzym A  Acetyl-CoA

+ +
 Bilanz: aus einem Molekül Pyruvat und einem NAD entsteht ein NADH+H , ein CO2 und ein Acetyl-CoA

Citratzyklus
- Ort: inneres des Mitochondrium
- Kohlenstoff wird zu Kohlenstoffdioxid
+ +
- Wenn Elektronen und Protonen übertragen werden, werden die Coenzyme NAD und FAD zu NADH+H und FADH2
- Acetyl-CoA wird mit einer C4-Verbindung zur Citronensäure C6-Körper. Bei
+ +
den folgenden Abbaureaktionen entsteht CO2, NADH+H und FADH . Nach
zweimaliger CO2-Abspaltung bildet sich die C4-Verbindung zurück. Der Prozess
kann erneut beginnen

+
 Bilanz: aus einem Molekül Acetyl-CoA entstehen ein ATP, 3 NADH+H , ein
FADH2 und 2 CO2

Atmungskette
+ + +
- Sauerstoff O2 oxidiert NADH+H wieder zu NAD , genauso wie FADH2 zu FAD ,
wodurch stufenweise freiwerdende Energie zur ATP-Synthese genutzt wird.
Es entsteht H2O

+
 Bilanz: 10 NADH+H + FADH2 + 6 O2 + 34 ADP  12 H2O
Die Atmungskette ist wie eine absteigende Treppe aufgebaut, wo Elektronen von
+
Stufe zu Stufe wandern. Zuerst ist NADH+H vorhanden und wird reduziert. Es
werden Elektronen aufgespalten, wobei Energie freigesetzt wird (in kleinen
Mengen). Die Elektronen fließen von einem hohen, auf ein niedrigeres
Energieniveau. Am Ende kommt es zum Sauerstoff O2. Das Redoxpotential (Volt)
wird immer mehr und die freie Energie nimmt ab. In den grünen Proteinen findet
immer eine Redoxreaktion statt.
I = Reduktion
II = Oxidation
Es ist wie ein Kreislauf. Ohne Sauerstoff findet die Reaktion nicht statt. Wird O2
frei, können die anderen Schritte noch nachrutschen. Ladungs- und
Protonengradient kann jedoch nicht aufgebaut werden.

Alkoholische Gärung:
Fast alle Lebewesen brauchen Sauerstoff um ATP mittels Zellatmung zu synthetisieren. Einige wenige
Lebewesen, vor allem Einzeller, können auch ohne Sauerstoff Glucose abbauen. Hefepilze betreiben
bei Anwesenheit von Sauerstoff Zellatmung. Ohne Sauerstoff betreiben sie alkoholische Gärung. Bei
diesem anaeroben Stoffwechsel entsteht Ethanol. Die Gärung läuft in zwei Schritten ab:

- Glykolyse läuft genau wie bei Zellatmung ab


- Von den 2 Molekülen Brenztraubensäure wird je ein CO2 abgespalten
+
- Die entstehenden Acetaldehyd-Moleküle werden durch NADH+H und das Enzym
Dehydrogenase zu Ethanol umgesetzt

Die einzige ATP-Quelle ist hier die Glykolyse. Gärungen sind in Sachen Energiebereitstellung
ineffizienter als die Zellatmung, sie verbrauchen sehr viel mehr Glucose.

Milchsäuregärung:
Eine andere Form der Gärung ist die Milchsäuregärung, die von Milchsäurebakterien betrieben wird.
Für sie ist Sauerstoff Gift. Sie können keine Zellatmung betreiben. Der Ablauf unterscheidet sich von
der alkoholischen Gärung nur im zweiten Schritt:
+
- Brenztraubensäure wird durch NADH+H zu Lactat umgesetzt
- Es wird kein CO2 freigesetzt

Klausuraufgaben
Die Glykolyse läuft auch bei der anaeroben Energiegewinnung ab. Erkläre knapp die Einteilung der Glykolyse in eine
Energieaufwendungsphase und eine Energiefreisetzungsphase:
Energieaufwendungsphase: Zuerst muss Energie in Form von 2 ATP aufgewendet werden, um Glucose bis zur Fructose-1,6-
Bisphospaht umzuwandeln.
Energiefreisetzungsphase: In den nachfolgenden Reaktionsschritten wird bis zum Abbau zu zwei Molekülen Pyruvat
+
Energie in Form von 4 ATP oder 2 NADH+H freigesetzt.

In Gärtanks wird bei der Alkoholherstellung zu Beginn Sauerstoff zugeführt werden, später nicht mehr. Kurz nach Einsetzen
+
der anaeroben Bedingungen kann in den Hefezellen ein Anstieg der NADH+H -Konzentration gemessen werden. Begründe
+
die kurzzeitige Zunahme an NADH+H :
+ +
In der Atmungskette wird NADH+H zu NAD oxidiert, wobei die Elektronen über eine Elektronentransportkette auf
+ +
Sauerstoffmoleküle übertragen werden. Fehlt dieser Sauerstoff als Endakzeptor kann kein NADH+H zu NAD oxidiert
+ +
werden. In der Folge kommt es kurzzeitig zur Anhäufung von NADH+H . Beginnt die Gärung, wird NADH+H wieder oxidiert
+
und damit kann das angestaute NADH+H wieder abgebaut werden.

In Gärtanks wird bei der Alkoholherstellung zu Beginn Sauerstoff zugeführt, später nicht mehr. Erkläre die Vorteile dieses
Vorgehens für die Alkoholherstellung:
Unter aeroben Bedingungen vermehrt sich die Hefe schneller, unter anaeroben Bedingungen setzten die Hefezellen dann
Alkohol durch die Gärung frei. Je mehr Hefezellen desto höher der Alkoholgehalt.

Skizziere in einem Diagramm die Konzentration des gebildeten Acetyl-CoA pro Zeit in Abhängigkeit von der Konzentration
+
des Pyruvats einmal in Anwesenheit und einmal in Abwesenheit von NADH+H :

Erklärung:
+
A: NADH+H hemmt die Bildung von Acetyl-CoA, es wird daher nur wenig oder kein Acetyl-CoA gebildet, unabhängig von
der Pyruvatkonzentration
B: Das Enzym ist nicht gehemmt, mit steigender Pyruvatkonzentration wird also mehr Acetyl-CoA gebildet, bis schließlich
alle vorhandenen Enzyme voll ausgelastet sind. Ab dieser Pyruvatkonzentration bleibt die gebildete Acetyl-CoA-Menge pro
Zeit konstant.

Die Atmungskette
- Von Komplex I bis IV steigt das Redoxpotential  es wird immer positiver
- Bei Komplex IV wird Wasser gebildet
- die sogenannten Carrier transportieren Stoffe, wo Elektronen abgegeben werden
+
- Die Carriermoleküle, welche mit Elektronen belanden sind kommen aus den vorherigen Teilschritten. Diese NADH+H und
FADH2 geben die Elektronen in der Atmungskette wieder ab
- Die Proteinkomplexe transportieren die abgegebenen Elektronen = Elektronentransportkette auf den Endakzeptor
Sauerstoff (O2)  Energie wird frei
- Es entsteht ein Konzentrationsunterschied (Protonengradient) zwischen Intermembranraum und der Matrix. Durch das
Kanalprotein ATP-Synthase können die Protonen zurück in die Matrix diffundieren
+
- das Verlagern von Protonen (H ) führt zu einem Überschuss an Protonen und positiver Ladung im Intermembranraum im
Vergleich zur Matrix

Ablauf und Funktion dieser:


Die Atmungskette umfasst die abschließenden Reaktionen des Abbaus von Nährstoffen (=Zellatmung). Sie findet also nur
statt, wenn Sauerstoff vorhanden ist.

Ihr Ablauf erfolgt nach der Glykolyse, der Pyruvatoxidation und dem Citratzyklus. Die in diesen Reaktionen frei werdende
Energie aus dem Abbau von Betriebsstoffen (z.B. Kohlenhydraten) wurde zum Teil in Elektronencarrier-Molekülen in Form
von NADH und FADH2 konserviert. Wie der Name „Carrier“ bereits vermuten lässt, besteht ihre Aufgabe darin, Stoffe zu
transportieren. In diesem Fall sind es die bei den Oxidationsreaktionen abgegebenen Elektronen.
Die Carrier wandern von der Mitochondrienmatrix, wo der Citratzyklus stattfindet, nun an den Ort der Atmungskette – der
Inneren Membran der Mitochondrien. Du kannst sie deswegen auch als mitochondriale Atmungskette bezeichnen. Dort
geben sie ihre Elektronen über eine Reihe von Proteinkomplexen, die weitere Carrier und Enzyme enthalten, ab. Das Ziel
+
stellt Luftsauersoff (O2) dar, der zu Wasser (H2O) reduziert wird. NADH und FADH2 hingegen werden zu NAD und
FAD oxidiert. Sie können nun wieder in die Glykolyse oder den Citratzyklus eingeleitet werden und der Zyklus kann erneut
starten.

Jetzt kommen wir auch zur Funktion der Atmungskette. Die Oxidation dieser Elektronencarrier setzt sehr viel Energie frei.
Sie wird in Form der Energiewährung unserer Zellen gespeichert – ATP (Adenosintriphosphat) – und kann dann für andere
Stoffwechselvorgänge z.B. die Muskelkontraktion verwendet werden.

Die Atmungskette ist wie eine absteigende Treppe aufgebaut, bei der die Elektronen von Stufe zu Stufe wandern. Mit jeder
Stufe wir eine kleine unkontrollierbare Energiemenge freigesetzt. Die Elektronen fließen dabei bergab von einem hohen auf
ein niedriges Energieniveau. Die beim Elektronenfluss freiwerdende Energie führt außerdem zu einem aktiven Transport
von Wasserstoffprotonen aus den Mitochondrien Matrix in den Intermembranraum. Dadurch entsteht ein
Konzentrationsunterschied. Im Intermembranraum sind nun viele Protonen, in der Matrix hingegen wenige. Das kann man
auch als Protonengradient bezeichnen. Da die Mitochondrien Membran als Barriere wirkt sind die Protonen quasi im
Intermembranraum gefangen.
Um den Konzentrations- und Ladungsunterschied auszugleichen, können sie nur durch ein Kanalprotein, die ATP-Synthese
zurück in die Mitochondrien Matrix gelangen.
Durch diese Diffusion der Protonen wird Energie erzeugt.

Komplexe der Atmungskette:


Sie enthalten verschiedene Gruppen, die Elektronen aufnehmen und abgeben können. Es finden folglich Reduktionen
(Elektronenaufnahme) und Oxidationen (Elektronenabgabe) statt.
Die Komplexe sind in der Inneren Membran der Mitochondrien. Drei Komplexe durchspannen die Membran vollständig und
einer dockt von außen an die Membran.

Komplex 1:
NADH gibt sein Elektron an Komplex I ab. Die Elektronen werden weiter gegeben an ein kleines unpolares Lipidmolekühl
(Ubichion), welches sich im Innenbereich der Phospholipid-Doppelschicht befindet. Dabei wird Energie freigesetzt, die von
den Protonenpumpen im Komplex I genutzt wird, um Protonen aus der Matrix in den Intermembranraum zu pumpen.

Komplex 2:
Komplex II nimmt die Elektronen von FADH2 an. Da diese Elektronen später in die Atmungskette geschleust werden,
generieren sie auch weniger ATP. Komplex II übergibt seine Elektronen auch wiederum an das Ubichinon weiter.
Achtung! Hier erfolgt kein Transport von Wasserstoffprotonen!
Komplex 3:
Das nun reduzierte Ubichinon überträgt daraufhin seine Elektronen auf Komplex III. Er leitet die Elektronen an ein kleines,
bewegliches peripheres Protein (Cytochrom c), das sich an der Außenseite der inneren Mitochondrienmembran befindet
weiter. Außerdem findet hier ein Protonentransport statt.

Komplex 4:
Komplex IV erhält nun die Elektronen von Cytochrom c und überträgt sie zusammen mit Wasserstoffprotonen auf
Sauerstoff. Dieser wird zu Wasser reduziert.
Zusätzlich findet ein Transport von Protonen in den Intermembranraum statt.

+ –
O2 + 4 H + 4 e 2 H2O

Am Ende der Elektronentransportkette findest du ein membranständiges Kanalprotein vor – die ATP-Synthase. Die Kraft die
durch den aufgebauten Protonengradienten entsteht – die sogenannte protonenmotorische Kraft – treibt die Protonen
durch diesen Kanal. Du kannst dir den Kanal wie einen rotierenden Motor vorstellen. Er ist mit einem Enzym gekoppelt, das
für die Synthese von energiereichem ATP aus den energiearmen Verbindungen ADP und Phosphat sorgt. Achtung die ATP-
Synthase gehört nicht mehr zur Atmungskette! Aber nur sie sorgt für die Energiegewinnung in Form von ATP.

Enzymatik
Enzyme
Enzyme als Biokatalysatoren:
Enzyme sind Proteine, die biochemische Reaktionen katalysieren. Sie …
 Beschleunigen eine Reaktion, indem sie die Aktivierungsenergie herabsetzen
 Liegen nach der Reaktion unverändert vor
 Sind substratspezifisch d.h. sie setzen nur mit einer bestimmte Verbindung ihr Substrat um
 Sie sind wirkungsspezifisch, d.h. sie katalysieren nur eine ganz bestimmte Reaktion ihres Substrats
 Wirken unter Bindung eines Enzym-Substrat-Komplexes (Schlüssel-Schloss-Modell), wobei das Substrat an das aktive
Zentrum gebunden wird

Was ist ein Enzym:


Ein Enzym ist ein Stoff, der chemische Reaktionen beschleunigt oder erst möglich macht. Enzyme setzen die erforderliche
Aktivierungsenergie für bestimmte Reaktionen herab und ermöglichen dadurch, dass Reaktionen bei Körpertemperatur
ablaufen.
Enzyme bleiben, wie alle Katalysatoren, unverändert durch die chemische Reaktion.

Enzyme sind wirkungs- und reaktionsspezifisch:


Enzyme sind reaktionsspezifisch. Es kann zwei Substrate geben. In der Wirkung kann jedes Substrat anders auf ein Enzym
reagieren. Die Wirkung ist dabei jedoch dieselbe.

Enzyme sind substratspezifisch:


Die Substratmoleküle sind unterschiedlich in Größe, Form und Ladung. Substratspezifisch bedeutet, dass Enzyme nur auf
ein Substrat oder eine Gruppe reagieren.

Enzyme haben ein aktives Zentrum:


Das aktive Zentrum ist der Ort, wo das Substrat gebunden wird. Die dort vorhandenen Aminosäuren führen die katalytische
Reaktion aus.
Ein aktives Zentrum hat eine molekulare Struktur auf dem Protein.

Schlüssel-Schloss-Prinzip Vergleich zum Enzym:


Substratmoleküle passen zu bestimmten Enzymen, denn jedes Enzym hat sein eigenes Substrat. Die Enzyme katalysieren
nur die Reaktion von passenden Substraten. Diese sind substratspezifisch.
Ursache für eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit durch Enzyme:
Enzyme beschleunigen die Geschwindigkeit einer Reaktion.
Durch die hohe Geschwindigkeit vereinen sich Enzyme (E) und Substrate (S) zum Enzym-Substrat-Komplex (ES).
Je mehr Enzym-Substrat-Komplexe vorliegen, desto schneller läuft die Reaktion ab. Es verläuft proportional zur Menge an
Enzym-Substrat-Komplexen.
Bei genügend hoher Substratkonzentration (S), wird die Maximalgeschwindigkeit Vmax erreicht.
Da Enzyme nur begrenzt sind, ist auch ihre Geschwindigkeit begrenzt.

Von welchen Faktoren ist die Enzymaktivität abhängig?


Enzymaktivität  Definition:
- Wirksamkeit eines Enzyms
- wieviel Substrat wird in einer bestimmten Zeit (t) durch das Enzym umgesetzt?

Beeinflussung der Enzymaktivität durch Temperatur und pH-Wert:


Die chemischen Reaktionen des Stoffwechsels in einem Organismus sind
temperaturabhängig, was sich auch bei der isoliert ablaufenden enzymatischen
Reaktion zeigt.
Die Aktivität eines Enzyms nimmt bei steigender Temperatur eine starke Erhöhung der
Reaktionsgeschwindigkeit an, bis ein Maximum erreicht ist. Dies liegt meist zwischen
30°C und 50°C. Die Temperatur nimmt danach sehr schnell ab, bis keine Wirkung des
Enzyms mehr erkennbar ist.
Bei hohen Temperaturen wird eine stärkere Teilchenbewegung erzeugt, sodass Enzym
und Substrat mit einer höheren Wahrscheinlichkeit aufeinandertreffen. Auch die
Bindung zwischen Atomen wird reaktiver, sodass die Folge ein höherer Stoffumsatz ist.
Bei enzymkatalysierten Reaktionen erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer
1
Temperaturerhöhung um das zwei- bis vierfache  der Zusammenhang heißt auch RGT-Regel .
Eine weitere Wirkung bei hohen Temperaturen ist jedoch auch, dass die Struktur des Enzyms verändert und anschließend
zerstört wird, was auch Denaturierung genannt wird.
Da die Funktion des Enzyms von der Struktur abhängt, wird die Abnahme der Enzymaktivität ab einer bestimmten
Temperatur klar, denn meistens sind Enzyme nur bis zu einer Temperatur zwischen 40°C und 50°C stabil.
Höhere Temperaturen liefern viel Energie, sodass die geringen Bindungskräfte überwunden werden. Die Folge ist, dass die
Passform des Enzymmoleküls für das Substrat verloren geht und es wird inaktiv.

Schaut man sich die Enzymaktivität in Abhängigkeit vom pH-Wert an, ergibt sich ein
Optimum. Jedes Enzym hat sein spezifisches pH-Optimum und liegt meistens im
neutralen Bereich bei 7. Bei deutlich höheren oder niedrigeren pH-Werten, sinkt die
Aktivität immer stärker ab. Auch hier ist die Ursache die Denaturierung des Enzyms.

Unser Verdauungssystem macht sich die pH-Abhängigkeit von Enzymen jedoch


zunutze, indem im Magen Proteine durch die Magensäure denaturieren. Das
Verdauungsenzym Pepsin ist an diese Bedingungen angepasst, sodass es im sauren
Bereich nicht denaturiert, sondern gut funktioniert. Nach der Passage durch den
Magen wird der Nahrungsbrei vom Sekret der Bauchspeicheldrüse wieder neutralisiert, wodurch Pepsin seine Affinität
verliert und wie die Nahrungsproteine auch von den Enzymen der Bauchspeicheldrüse und des Dünndarm bis auf einzelne
Aminosäuren zerlegt werden.

Zusammenfassung  Temperatur und pH-Wert:


Temperatur
RGT-Regel Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit, wenn Temperaturerhöhung um 10°C (bis Denaturierung ab ca. 40°C
einsetzt; Enzyme = Proteine)

1
Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-Regel
pH-Wert:
jedes Enzym mit pH-Optimum, an welches es am besten Substrate umsetzen kann, Abweichungen von diesem pH-Optimum
bedingen geringere bis gar keine Enzymaktivität

Beeinflussung der Reaktionsgeschwindigkeit durch die Substratkonzentration:


Zur Prüfung der Aktivität von Enzymen, schaut man sich die Geschwindigkeit von
Stoffwechselreaktionen in Ab- und Anwesenheit eines Enzyms und bei unterschiedlichen
Substratkonzentrationen an.

- nicht katalysierte Reaktion (ohne Enzym):


Bei linearer Erhöhung der Konzentration eines Ausgangsstoffes,
steigt auch die Geschwindigkeit der Reaktion linear an.

- katalysierte Reaktion (mit Enzym):


Bei der Anwesenheit eines Enzyms erfolgt die Produktbildung
viel schneller.

Diese hohe Geschwindigkeit von enzymatischen Reaktionen


beruht auf einer schnellen Vereinigung von Enzym (E) und
Substrat (S) zum Enzym-Substrat-Komplex (ES). Mit einer
steigenden Substratkonzentration nimmt die Wahrscheinlichkeit
eines Zusammentreffens von Enzym- und Substratmolekülen zu
und es entstehen mehr Enzym-Substrat-Komplexe.
Je mehr Enzym-Substrat-Komplexe vorliegen, desto schneller
läuft die Reaktion ab!
Die Geschwindigkeit der Produktbildung ist proportional zur
Menge an Enzym-Substrat-Komplexen. Die Reaktionsgeschwindigkeit v strebt bei genügend hoher Substratkonzentration S
einer Maximalgeschwindigkeit VMax zu, wo in dem Zustand die Enzyme als ES vorliegen.
Die Geschwindigkeit der Produktbildung wird nur noch durch die Enzymkonzentration bestimmt und durch die spezifische
Geschwindigkeit, mit der aus dem ES-Komplex das Produkt gebildet wird. Der KM-Wert drückt nun aus, wie viel Substrat S
für den Sättigungswert genügt.

Zusammenfassung  Substratkonzentration und Affinität:


Substratkonzentration
So lange nicht alle Enzyme durch Substrate gesättigt sind, kann die Enzymaktivität durch Erhöhung der
Substratkonzentration gesteigert werden
 sind genug Substrate vorhanden, sodass alle Enzyme besetzt werden können, ist die Enzymaktivität maximal

Affinität  wie effektiv ist die Bindung des Enzyms an das Substrat?
Michaelis-Konstante KM beschreibt, ab welcher Substratkonzentration [S] die Reaktionsgeschwindigkeit [v] genau die Hälfte
der maximalen Reaktionsgeschwindigkeit [VMax] beträgt.
 je niedriger der KM, desto höher ist die Affinität

Hemmungen der Enzyme

Aktivatoren: Effektor-Moleküle, welche die Aktivität von Enzymen erhöhen


Inhibitoren: Effektor-Moleküle, welche die Aktivität von Enzymen hemmen

Enzyme werden durch andere Moleküle reguliert -> kompetitive


Hemmung:
- Wenn außer dem eigenen Substrat auch andere
Stoffe an das Enzym-Molekül binden, kann die
Enzymaktivität beeinträchtigt werden.
- Inhibitor- und Substratmolekül konkurrieren
miteinander um die Bindung an das aktive Zentrum des Enzym-Moleküls  nur einer kann binden
- Inhibitor-Moleküle blockieren das aktive Zentrum, sodass die Substratmoleküle nicht mehr an das Enzym binden können
und die Reaktionszeit verlängert sich
- der Hemmstoff kann von dem Enzym zwar gebunden, jedoch nicht umgesetzt werden und verdrängt dadurch das
eigentliche Substrat. Anschließend verlässt der Inhibitor wieder das aktive Zentrum des Enzyms
- die Wirkung solcher Hemmstoffe ist umso größer, je höher die Konzentration im Vergleich zum eigentlichen Substrat ist

Nicht-kompetitive Hemmung:
- Inhibitor-Moleküle die dem Substratmolekül nicht ähnlich sind, binden außerhalb des aktiven Zentrums und verändern so
die räumliche Struktur des Enzymmoleküls
- Bindung von Substraten in den meisten Fällen nicht mehr möglich
- Reaktionsgeschwindigkeit wird reduziert

Enzyme werden durch andere Moleküle reguliert -> allosterische Hemmung:


- Bestimmte Enzyme haben nicht nur eine Bindungsstelle für
das umzusetzende Substrat, sondern eine weitere
Bindungsstelle, an der ein ganz anders aufgebautes
Molekül binden kann.
- Die Passform von solch einem Enzym hängt davon ab, ob
an dieser Stelle ein Hemmstoff gebunden ist oder nicht,
wodurch das Enzym zwei verschieden räumliche
Strukturen annehmen kann
- wenn Enzymmoleküle eine weitere Bindungsstelle für
Aktivator-/ Inhibitor-Moleküle besitzen (allosterisches
Zentrum)
 Inhibitor-Molekül: bindet an allosterisches Zentrum; die
räumliche Struktur ändert sich, sodass kein Substratmolekül mehr binden kann
 Aktivmolekül: bindet an allosterisches Zentrum; räumliche Struktur ändert sich so, dass das Substratmolekül jetzt an das
Enzym binden kann
- die allosterische Hemmung
spielt bei der Regulation
vieler Stoffwechselprozesse
eine wichtige Rolle, denn
allosterische Effekte sind
nicht in jedem Fall hemmend,
sondern manche Enzyme
erreichen durch die
allosterische Veränderung
ihre volle katalytische
Wirkung und werden
allosterisch aktiviert
- vorhandene Endprodukte
können auch Hemmstoffe
sein, denn sind viele Produkte vorhanden hemmen sie ein Enzym des Synthesewegs und unterbinden so ihre weitere
Bindung, wodurch eine Überproduktion verhindert wird. Dieser Zusammenhang bezeichnet man als negative
Rückkopplung
- Die allosterische Hemmung ist eine reversible Enzymhemmung, bei der sich die Hemmstoffe nach
kurzer Zeit wieder vom Enzym lösen

Irreversible Hemmung (= dauerhafte Hemmung)


- Schwermetalle, wie Blei binden fest an dem aktiven Zentrum, sodass das Enzym inaktiv wird.
Somit ist keine Reaktion an / mit dem Substrat mehr möglich
- Inhibitor-Moleküle binden dauerhaft an das Enzymmolekül
- das Enzym ist inaktiv

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