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JETZT MIT
NOCH MEHR
02
2015 110
PLUGIN- & REASON 8-TRICKS:
:
MIT VOLLGAS SOFTWARE- Pitch-CV-Kniffe für
S & LOOPS
2,6 GB SOUND USIC
TESTS lebendige Texturen
NIC DANCE M
FÜR ELECTRO

SKILLS FÜR MACHER:  MUSIK  PRODUKTION  DJ-ING

BIGGER
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8,5 GB AUF DVD!

BEATS
VOLLVERSION
Cycle LE*
Spektraler Klangzauberer
für Sounddesign ohne
Limit Win|Mac

Eisenberg Vier LE*

*Online-Registrierung erforderlich

Doepfer-MS-404-Klon: Must-
have für Elektro-Musiker Win|Mac

Zampler Smooth*
1,7 GB Pads, Bässe, Synths
für Chillout & Ambient Win|Mac

Layering, Field Recording,

Slicing: Tracks gekonnt mit
Synth- & Hybrid-Drums veredeln

STECKEN & SPIELEN:

Moog Werkstatt-01 PRO TOOLS QUARTET
ARTET
Satter Moog-Sound – Profi-Sound – endlich auch für Windowss
dank Bausatz zum Budget-Preis?
D 5,90 €, AT 6,70 €, CH 11,50 CHF,
LUX 7,00 €, IT 7,50 €

PRODUCER SECRETS STUDIO BASICS

INTELLIGENT MODULATIONS--
ELECTRO TIPPS TAYLOR SWIFT -
YORK
Schritt für Schritt zum Sweeps, Vocals & Drums in
n WELCOME TO NEW
Chillout-Crossover Bewegung mit FL Studio DAS GEHEIMNIS
NDS
TEST: BAZILLE | EGOIST | SOFTUBE SSL9000 | EVENTIDE H9 | LIVID DS1 | CODEX/SERUM IHRER CHART-SOU
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Nur bis 15. Januar

Das Angebot ist ab sofort und bis 15. Januar 2015 bei Ihrem Händler und auf Ableton.com erhältlich.
Produkte mit Bildungsrabatt sind vom Angebot ausgeschlossen.

Ableton.com

Drei Top-DVD-Vollversionen!
Vollversion
Cycle LE
Dass Cycle LE anders ist als alle anderen Synthesizer, wird schon beim Blick
auf den visuellen Workflow klar: Klänge werden hier nicht programmiert, son-
dern intuitiv geformt. Dazu bietet der Synth eine Reihe besonderer Editoren für
Spektrum, Phase, Welleform oder Hüllkurven. Der Clou: Sogenannte Deformer
ermöglichen extrem komplexe Klangverläufe und erlauben – zusammen mit
einer leistungsstarken Effekt-Sektion – Sounddesign ohne Limit.
www.amaranthaudio.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac
Alle Seriennummern sicher im Zugriff:
Das Beat Serial-Center
Damit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,
Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese nun
bequem online verwalten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt Soft-
ware-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von überall
im Zugriff und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und gespeichert. Das
Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-Archiv im Web.
www.serialcenter.de
BEATDVD
Über 8 GB Daten für Musiker!
Doepfer-404-Klon
Eisenberg Vier LE
Einst als Hommage an Rolands TB-303 entwickelt, ist Doepfers MS-404 schon
lange selbst eine Legende. Die Code-Gurus bei Eisenberg verneigen sich in die-
sem Monat nun gleich zweifach – und spendieren Beat-Lesern mit Vier LE die
doppelte Klanggewalt des Originals, erweitert um eine Vielzahl frischer Ideen,
darunter zum Beispiel Makro-Funktionen oder Parameter-Links. Dieses Plug-in
ist ein Must-have, vor dem sogar Dieter Doepfer persönlich den Hut zieht.
www.eisenberg-audio.de | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac
Premium-Pack
Zampler Smooth
Klänge der weicheren Sorte bietet in diesem Monat unser Zampler-Pack mit
dem bezeichnenden Namen „Smooth“. Enthalten ist ein vollständiger Sound-
Werkzeugkasten für gelungene Ambient- und Chillout-Tracks. Ob warme Pads,
blubbernde Bässe, Glocken oder gefällige Synth-Sounds – 1,7 GB Loops und Sam-
ples lassen es warm werden ums Herz. Passend dazu: 78 MB in 39 Drum-Kits für
unseren Groove-Master Geist Lite aus dem Beat-Studio.
www.zampler.de | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac
beat 02 | 2015 3
 BEATDVD
Über 8 GB Daten für Musiker!

Beat-Heft-DVD #110
Wunschlos glücklich: 8,5 GB Plugs, Sounds & Loops
Im Mittelpunkt unserer 2,6 GB schweren Sample-
Sammlung steht dieses Mal die ganze Bandbreite der
Electronic Dance Music. Ob Mainstream-Genre wie
Techno, Trance, Dance, House oder Dubstep oder Nischen
wie Trip-Hop, Electro, Gabber und DnB – die Collector- oder
Teaser-Packs der DVD, für die u.a. PinkNoise Studios, 99
M it
B s Sounds, Primeloops oder Big Fish Audio verantwortlich
2,6&G
Sam
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Loop ectroni
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zeichnen, dürften kaum Wünsche offen lassen. Der Leser
fü r E Mus
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findet neben Auszügen aus beispielsweise EDM Ibiza
Toolkit, Neo Guitars, Melodic Synths und Dark Techno
Drums auch eine exklusive, rund 410 MB große Sammlung
cinematischer Klänge aus der Feder des Sounddesigners
Alex Linhart. Alle Sounds liegen unter anderem im WAV-
Format vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung
in eigenen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie
die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.
DVD zusammengestellt von Alexander Bota-Weber

Techno-Brett
ds
410 MB Soun

Vaccin Mental Cinema Score LE

Das Konzept zum Virtuell-Analogen Vaccin geistert bereits seit 2009 durch die Alexander Linhart, Komponist und Sounddesigner (Silent Hill, Splinter Cell, Far
Foren im Internet. Nun endlich scheint der Synthesizer serienreif – und findet Cry) und Mastermind hinter der Soundschmiede NxSG, spendiert Beat-Lesern
seinen Weg in Ihr VST-Studio. Lassens Sie’s krachen! eine fantastische Sound-Library, die ihresgleichen sucht.
http://trj-plugs.webs.com win www.youtube.com/NxSGMusic win | mac

M it nkl.
Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio B I
1,7 tG
B
h a
- P ck 78 MGalore
o s
Smo Drum

Dune LE Curve 2 BE SampleRobot Single-X Zampler//RX FXpansion Geist Lite

Klanggewaltiger Hybrid-Synth Synth-Kraftwerk für EDM, Einfaches Rippen von Presets, REX- und SFZ-Player mit Mod- Beat-Baukasten für raffinierte
mit VA- und FM-Synthese Techno, Dance, trance & Co. Plug-ins und Synths Matrix & Parameter-Sequenzer Grooves und Sequenzen

4 beat 02 | 2015
 BEATDVD
Über 8 GB Daten für Musiker!

Modular-DAW
ns auf DVD
MIDI & Plug-i

energyXT 2.7 Core BE Beatoskop: Taylor Swift – Welcome To New York

Der MIDI- und Audio-Sequenzer energyXT erfreut sich wachsender Beliebtheit. Moderne Synth-Pop-Sounds und elektronische Beats regieren auf Taylor Swifts
Der Grund: sein Fokus auf das Wesentliche. Dennoch kann die DAW alles, was 5. Album. In unserem Beatoskop zeigen wir, wie Sie die Klänge des hymnischen
eine Recording- & Mix-Session benötigt. Openers „Welcome To New York“ programmieren.
www.energy-xt.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac www.taylorswift.com win | mac

mmer ker
Virtueller Dru Analog-Klassi

MT PowerDrumKit 2 GTG Studio

Mit dem MT PowerDrumKit 2 macht Daniel Mitschang-Manda ein hervorragend Plug-ins wie FM4, Sputnik 2000, JP 7A oder 44S referenzieren nicht nur analoge
klingendes Akustik-Schlagzeug der Allgemeinheit zugänglich. Die Samples wur- Klassiker der 70er und 80er, sondern sind selbst schon zu Freeware-Legenden
den bereits im Vorfeld bearbeitet, so dass sie sich in jeden Mix perfekt einfügen. geworden. Zeit für eine umfassende Werkschau.
Aktivierung: www.powerdrumkit.de/activation-simpel/activate76187.php win | mac www.gtgsynths.com win

st g
Klang-Anarchi Plug-in-Sriptin

Noisebud Collection Protoplug

Aus der Zusammenarbeit von Johannes Ahlberg und Sol Andersson sind seit Instrumente und Effekte einfach per Script zu realisieren war die Grundidee hin-
2008 zehn besondere Plug-ins entstanden, die sich musikalisch äußerst vielsei- ter Protoplug, einem Entwicklungssystem, das aus einfachen oder komplexen
tig einsetzen lassen – ob als Drum-Modeler oder Filter-Stack. Lua-Scripts Plug-ins für Windows und OS X zaubert.
www.noisebud.se win www.osar.fr/protoplug win

zialist
Dynamik-Spe VA-Power

Beat Dynapro Ragnarök VST

Als Eigenentwicklung bringt Beat den Dynamik- und Klang-Allrounder Dynapro Björn Arlt und Hans Peter Willems stellen mit Ragnarök einen VA-Synth vor, der
an den Start: eine Kombination aus Multipressor und Equalizer, der durch seine seine Wurzeln im kraftvollen Sound der Achtziger hat. Oszillatoren, Filter und
hohe Flexibilität vielen Einsatzgebieten gewachsen ist. Hüllkurven folgen der klassischen subtraktiven Architektur.
www.beat.de win www.fullbucket.de/music/ragnarok.html win

beat 02 | 2015 5
INBEAT
Beat Inhalt Ausgabe 02 | 2015

BIGGER
BEATS
Spezial: Bigger Beats Test: Moog Werkstatt-01
Durchsetzungsfähige und charaktervolle Drums sind der Schlüssel zum per- Selbst aussuchen, selbst abholen, selbst aufbauen – der Synth-Pionier Moog
fekten Groove. In unserem großen Spezial lüften wir das Geheimnis knackiger Music entdeckt nach 60 Jahren das IKEA-Prinzip. Aus rund zehn Einzelteilen
Drumsounds und zeigen Ihnen, wie Sie damit Schritt für Schritt mitreißende besteht der Bausatz mit dem treffenden Namen Werkstatt-01, der am Ende
Beats für eine Vielzahl angesagter Musikstile programmieren. Darüber hinaus einen wohlklingenden Synthesizer ergeben soll. Ob der wirklich den Namen
stellen wir unverzichtbare Klangerzeuger und Effekt-Plug-ins für ein kraftvolles Moog verdient, klärt Beat nach einer Bastelstunde im Hörtest. Seite 80
rhythmisches Fundament vor. Seite 20

098 Impressum seine wahre Leidenschaft, mit welcher er

Beat 03|2015 erscheint am 04.02.2015 faszinierende Sets zaubert. Beat sprach mit
Beat-DVD 110 ihm über sein Debütalbum „Alcatraz“, seine
CYCLE LE
*

Ein Klangerzeuger der ande- PLUS:

Sound
2,6 GB Drums
&
s,

weltweiten Gigs und seine Passion – das

Musik & Technik
Loops nic
für Electro
Music
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ren Art findet mit Cycle LE Schwarze Gold.

Exklusive
Vollversion
den Weg auf die DVD: Dank
008 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte
Spektraler Klangschöpfer für Sounddesign ohne Limit
Win & Mac

visuellem Workflow ent-

WorkBeat
Eisenberg Audio Zampler//RX
Vier LE* Smooth*
#
110
Double-Engine 1,7 GB Pads, Bässe, Synths
*Online-Registrierung erforderlich

Doepfer MS-404-Klon für Chillout & Ambient PC +

Win | Mac Win | Mac MAC

puppt sich der Synth als

Vaccin 1.0 Protoplug 1.2 energyXT 2.7 BE*
PLUS

030 House: Trentemøller

Volles Brett: Techno- Effekte und Synths Modular-DAW, die Sie
Bolide für Analoges scripten mit Lua auf neue Ideen bringt
Win Win | Mac Win | Mac

spektraler Klangzauberer für Sounddesign ohne Auf seinem drittem Album prallen düstere 016 Beatoskop: Taylor Swift – Welcome To New
Limit. Den Gegenpol dazu bildet der VA-Bolide Gitarren auf treibende Sequenzer. Anlässlich York. Schritt für Schritt zum Hit-Sound
Vier LE, ein Doepfer-MS404-Klon der Synth- der Veröffentlichung der Remix-CD „Lost
Reworks“ besuchte Beat Trentemøller in 042 DVD-Vollversion: Cycle LE
Schmiede Eisenberg. Abgerundet wird das seinem Studio, um den Ideen und Konzepten Super Super-Saw
Angebot durch die exklusive Sound-Bibliothek hinter diesem einzigartigen Sound auf die
von Alex Linhart, das GTG Studio, den VA-Synth Schliche zu kommen. 044 Beat-Studio-Suite auf DVD:
Ragnarök, das Dynamik-Werkzeug Dynapro, Schritt für Schritt zu Intelligent Electro
034 Techhouse: Einmusik
die Noisebud VST-Collection, 2.6 GB Sounds,
Einmusik ist fest verankert im Treiben der 048 Studio-Quick-Tipps
Loops & Drums für EDM sowie Free- und Share- elektronischen Nation. Der Kopf hinter dem Nützliches für Sounddesign, Mix
ware, viele Klangbeispiele und Presets plus das gut sitzenden Branding ist Samuel Kin- und Mastering
Begleitmaterial zu den Workshops. Seite 3 dermann. Off stage ist er Fan, Kenner und
Tontechniker der elektronischen Materie und 052 Power Producer: FL Studio
Maschinen. Das führt ihn in die Beat. Alles in Bewegung!

038 Digitale Kultur: Originalität

Standards Wer sagt einem, dass nicht gerade irgend-
jemand irgendwo auf der Welt genau Top-Mitmach-Workshops
003 Beat-DVD #110 denselben Beat bastelt, die gleiche Melodie
Ein Klangerlebnis der besonderen Art findet einspielt? Wie viel Originalität und Freiraum Auf DVD: Cycle LE
der interessierte Leser diesen Monat auf der bestehen noch, wenn jede Woche Tausende Super Super-Saw
DVD: den Spektral-Synth Cycle LE, den VA- neue Tracks auf Soundcloud hochgeladen
werden? Beat sucht Antworten. Seite 42
Boliden Vier LE, 1.7 GB Sanftes im Zampler-
Pack „Smooth“ sowie 2.6 GB Sounds, Loops &
Drums für Electronic Dance Music 047 Producer-Video: Richard Devine Tipps für FL Studio
In unserem Producer-Video führt uns Richard Modulations-Tricks
006 Inhalt Devine exklusiv durch sein opulent ausge-
stattetes Studio – und verrät auch das eine Seite 54
096 Filesharing – Label, Album, Artist, MP3-Rezis oder andere Producer-Geheimnis!
Gratis: Beat-Studio
097 ExtraBeat – Händlerverzeichnis 087 DJ-Interview: André Galluzzi Machen: Ambient-Crossover
Kompetenz vor Ort Vinyl ist für Techno-Schwergewicht André
Seite 44
Galluzzi mehr als nur ein Medium. Es ist

6 beat 02 | 2015
 INBEAT
Beat Inhalt Ausgabe 02 | 2015

Test: u-he Bazille Test: Pro Tools Quartet Interview: Trentemøller

Nun ist er endlich da, der Modularsynthesizer aus
dem Hause u-he: Bazille kombiniert flexible digitale
Oszillatoren mit nach analogem Vorbild modellierten
Filtern, charaktervollen Effekten und nahezu endlosen
Modulationsmöglichkeiten. Ob das Plug-in so anste-
ckend klingt, wie sein Name verspricht? Seite 61
Zu einem attraktiven Preis bietet Avid eine Kom-
plettlösung zur Musikproduktion an, bestehend
aus der DAW Pro Tools 11 sowie dem Audiointerface
Quartet von Apogee. Ob das Bundle hält, was der
Hersteller verspricht? Seite 77
Auf seinem drittem Album prallen düstere Gitarren
auf treibende Sequenzer. Anlässlich der Veröffentli-
chung der Remix-CD „Lost Reworks“ besuchte Beat
Trentemøller in seinem Studio, um den Ideen und
Konzepten hinter diesem einzigartigen Sound auf
die Schliche zu kommen. Seite 30

053 Power Producer: Ableton Live 072 Duell: Codex vs. Serum seine wahre Leidenschaft, mit welcher er
Breitseite per Send-Weg Zwei Wavetable-Boliden treten gegeneinan- faszinierende Sets zaubert. Beat sprach mit
der an ihm über sein Debütalbum „Alcatraz“, seine
054 Power Producer: Reason 8 weltweiten Gigs und seine Passion – das
Sounddesign mit CV-Magie 074 Test: Soundradix Radical-Bundle Schwarze Gold.
Der Spezialist für technische Korrekturen
055 Power Producer: Cubase 088 Test: Korg mini Kaosspad 2S
Nützliche EQing-Tipps 076 Test: G-Stomper Android-App Effekt-Zwerg mit Größe?
Groovebox-Feeling für das Tablet?
056 Power Producer: Logic X 090 Test: DAP Audio DLM-Serie
Oldschooliger Vintage-Sound Preiswerter Party-Alleskönner

093 Digital DJing: CrossDJ

HardBeat 092 Test: Egoist iOS-App
Mixing externer Signale 077 Test: Pro Tools Quartet Groove-Künstler für Studio und Bühne
Das All-in-one-Studio auf Profi-Niveau?
094 Power Producer: Traktor Pro 093 Digital DJing: CrossDJ
Mixen mit Freeze & Slice 078 Desktop-Audio Mixing externer Signale
Alles, was im VST- und AU-Studio wichtig wird
094 Power Producer: Traktor Pro
SoftBeat 080 Test: Moog Werkstatt-01 Mixen mit Freeze & Slice
Satter Sound aus dem Bausatz, der den
057 Test: VolumeShaper 4 Namen Moog verdient?
Pegelmodulation mit kreativer Überraschung
082 Test: UAD-2 Satellite Thunderbolt
058 Neue Synth-Plug-ins Die UAD-2 spricht Thunderbolt. Ein Perfor- mit
Aktuelles aus der Welt der VSTs und mance-Schub? 8,5 GB
AUs DVD
083 Hardware-Kurztests
061 Test: u-he Bazille Studio-Helfer, kompakt vorgestellt
Semi-modularer VA auf dem Prüfstand
084 Test: Eventige H9 + MixingLink
064 Test: Softube SSL XL 9000 K Zwei Stage-Tretminen, die auch im Studio
Wie viele Edel-Channel verträgt ein Mix? punkten
Ab sofort im Handel:
065 Neue Effekt-Plug-ins 086 Test: Livid DS1 Beat Workzone 01|2015
Effektöses für die VST- und AU-Schnittstelle USB-MIDI-Controller im Mixer-Gehäuse Das Synthesizer-Studio für Musiker, Komponisten
und Produzenten: 198 Synths, Effekte, Workstations
068 Aktuelle Free- und Shareware und Sound-Packs im Wert von 999 Euro, die Ihr Stu-
Freie VSTs und AUs für das virtuelle Studio
OnStage dio erst komplett machen.
070 Studio im Fokus: Simone Gatto
087 DJ-Interview: André Galluzzi Beat Workzone 01|2015 mit 8,5 GB DVD
Der DJ und Producer zeigt sein Equipment
Vinyl ist für Techno-Schwergewicht André ab sofort für 9,90 Euro am Kiosk oder im
Galluzzi mehr als nur ein Medium. Es ist www.falkemedia-shop.de

beat 02 | 2015 7
Magazin
Fakten | Meinung
Beat Workzone:
Synth-Kit für Musiker &
Produzenten
Wem bisher der passende Synthesizer für seinen persön-
lichen Musikstil oder das aktuelle Projekt noch zu fehlen
schien, kann endlich aufatmen: Das Synthesizer-Mega-Kit
der aktuellen Beat Workzone bietet 198 Klangerzeuger,
Effekte, Audio-Workstation und Sound-Packs im Wert
von 999 Euro, die Ihr Heimstudio erst komplett machen.
Die Beat-Redaktion hat nicht weniger als ein vollständi-
ges virtuelles Studio auf die DVD gepackt.
Seien es Synthesizer und 1,7 GB Sound-Packs für Melo-
dien, Pads, Bässe und Drums, Sequenzer für Aufnahme,
Schnitt, Vertonung oder Podcast sowie zahlreiche Effekt-
Plug-ins für die Klangveredelung: Die Software im Syn-
thesizer-Starter-Kit unterstützt Ihren Einstieg in die elek-
tronische Musikproduktion unter Windows oder OS X,
zahlreiche Workshops im Heft begleiten Sie bei den ers-
ten Schritten zum Traum-Sound. Mit an Bord sind unter
anderem: SynthMaster 2.5 BE, Oresus SE, DrumCore 3 LE,
Palm Plex 2, Little One BE, Ultrakiller, ADM-606, FXpan-
sion Geist Lite, UVI Electro Suite LE oder Cableguys Curve
2 BE. Die Beat Workzone – Synthesizer Starter Kit 01/2015
ist ab sofort zum Preis von 9,90 Euro im Zeitschriften-
handel oder im falkemedia-Shop erhältlich.
www.falkemedia-shop.de
8 beat 01 | 2015
News | Produkte
von Henning Schonvogel und Alex Bota-Weber
V Collection: Synthesizer satt!
Arturia hat die vierte Version des Plug-in-Bundles V Collection vorgestellt. Das Update ergänzt die
schon vorhandene Instrumentenpalette um zwei brandneue Klangerzeuger-Emulationen, wel-
che die Solina String-Machine von ARP und den polyphonen Synthesizer Oberheim Matrix 12 nach-
bilden. Ferner sind die Drum-Software Spark 2 und die Orgel Continental V nun Teil des Paketes.
Als weitere Neuerung gibt es das Arturia Software Centre zu vermelden. Die Applikation dient der
Registrierung von Produkten, ein Hardware-Kopierschutz ist nicht länger nötig. Geliefert wird die
neue V Collection auf einem USB-Stick. Das Software-Paket ist ab sofort zum Preis von 399 Euro
erhältlich, für Besitzer einer Vorgängerversion oder einzelner Arturia-Synthesizer gibt es Rabatte.
www.arturia.com
Abhör-Spezialist von Motu
Mit dem Monitor 8 hat Motu seiner AVB-Produktlinie eine Kombination aus Audiointerface, Kopf-
hörerverstärker und Abhör-Mixer hinzugefügt. Das Gerät besitzt 24 Eingänge, aufgeteilt in acht
analoge 6,3-mm-Klinkenwege und zwei ADAT-Schnittstellen. Ergänzend lassen sich, unter Zuhilfe-
nahme weiterer AVB-Interfaces, 64 zusätzliche Digitalsignale in Richtung Computer schicken oder
an die Ausgänge weiterreichen. Sie setzen sich aus vier Line-Anschlüssen, beispielsweise für zwei
Paar Studioboxen, sowie sechs sogenannte Monitor-Gruppen zusammen. Jeder dieser Bereiche
verfügt über zwei gespiegelte Stereo-Kopfhörerwege und eine Mono-Buchse. Die ersten vier Grup-
pen haben zusätzlich Line-Ausgänge dabei, um externe Monitorsysteme mit Sound zu versorgen.
Verbindung zum Windows-, OS-X- oder iOS-Rechner wird mittels USB2.0 hergestellt, die maximal
nutzbare Auflösung
beträgt 24 Bit und
192 kHz.
www.motu.com
BEATMAGAZIN
Fakten | Meinung | News | Produkte
ukte

FFrische
i h Mischpulte
Mi h von Alto
Alto Professional hat die Verfügbarkeit einer neuen Mischpult-Serie für Bühnen und Heimstudio-Anwendungen bekanntgegeben. Die Live genannte Produktfami-
lie teilt sich in vier Geräte auf, im Einzelnen zwei kleine Zwei-Bus-Modelle mit acht beziehungsweise zwölf Kanälen (802/1202) und zwei große Vier-Buss-Varianten
mit 16 beziehungsweise 24 Kanälen (1604/2404). Alle Mixer besitzen DNA-Mikrofonvorverstärker, die Anzahl schwankt zwischen fünf und 18 Stück. Für Dynamikan-
passungen gibt es zwei bis acht Kompressoren, externes Equipment lässt sich über Insert-Wege einschleifen. Die Equalizer der Live-Serie setzen sich aus drei Bän-
dern zusammen, bei den beiden großen Pulten sind die Mitten stimmbar. Des weiteren hat Alto zwei bis vier Auxwege eingebaut, die Lautstärke von Kanälen und
Summe wird über 60-mm-Fader geregelt. Weitere Features umfassen Mute- und PFL-/AFL-Solo-Taster sowie eine zuschaltbare 48-Volt-Phantomspeisung für die
Mikrofon-Vorverstärker, zur Klangveredelung sind ferner Grafik-EQs mit neun Bändern und DSP-Multieffekte von Alesis an Bord. Summensignale können nicht nur
analog über Line- und Kopfhörerwege, sondern auch digital mittels USB-Anschluss ausgegeben werden.
www.altoprofessional.de

Controller & Sequenzer von Russen-Synth für Bastler

Faderfox Erica Synths hat einen Klon des Formanta Polivoks entwickelt, dem wohl
Mit dem SC4 hat Faderfox eine Kombination aus USB-MIDI-Controller und Hard- berühmtesten Synthesizer aus russischer Produktion. Er erblickte in den 80er-
ware-Sequenzer vorgestellt. Das Gerät verfügt über acht editierbare Endlos-Dreh- Jahren das Licht der Welt, sein markant rauer, fetter und bisweilen auch krei-
regler mit Druckfunktion, zur Anzeige gerade aktiver Werte wurden ihnen LED- schender Sound macht ihn zu einem wirklich außergewöhnlichen Instrument.
Kränze spendiert. Die Bedienelemente lassen sich achtfach belegen, so dass bis Der Nachbau erfolgte in Form von Eurorack-Modulen, so dass man sich auch nur
zu 128 Parameter im Zugriff stehen. Als verwendete Datenart können Program einzelne Baugruppen ins Rack holen kann. Das Gesamtpaket besteht aus zwei
Change-, Pitchbend- oder Control Change-Nachrichten ausgewählt werden, Oszillatoren, Mixer, Filter, Verstärker und zwei Hüllkurven. Es ist, wie auch die
ergänzend ist die Geschwindigkeit der Encoder justierbar. Da sie 14-Bit-tauglich Einzelmodule, nur als Bausatz erhältlich, wahlweise inklusive oder ohne Front-
sind, sollen neben Grobeinstellungen auch feine Anpassungen leicht möglich sein. platten. Ein passendes MIDI-CV-Modul befindet sich noch in der Entwicklung,
Fertige Setups lassen sich auf 30 Speicherplätzen ablegen und per MIDI-Dump bis zur Veröffentlichung kann man sich aber natürlich mit einer Dritthersteller-
an einen Computer senden. Zur Bearbeitung der Geräteoptionen sind acht Taster Schaltung behelfen.
nebst LEDs an Bord, Anschlüsse gibt es in Form von USB- und DIN-Ports. www.ericasynths.lv
Der Sequenzer des SC4 umfasst jeweils acht Spuren und Pattern. Jede Spur kann
die Befehle Note, Octave, Repeat, CC, Accent/Link, Length/Skip oder Probabi-
lity senden. Zudem ist die Länge einzelner Schritte einstellbar. Pattern lassen
sich verketten, kopieren und Neues Mikrofon der Oberliga
erneut laden, Funktionen wie
Tempo, Gate-Length, Trans- Mit dem LCT 450 hat Lewitt ein neues Großmembran-Kondensator-
pose, Swing, Scale und Direc- Mikrofon für Studio- und Live-Anwendungen geschaffen. Der Herstel-
tion erhöhen die Flexibilität ler beschreibt die Neuerscheinung als „Einstieg in die Profiklasse“, trotz
des Gerätes weiter. Um den des moderaten Preises von 475 Euro soll sie also auch gehobene Ansprü-
Sequenzer problemlos im Ver- che vollauf befriedigen. Zur Schallwandlung setzt das
bund mit anderem Equipment LCT 450 eine einzöllige Membran mit Goldbeschich-
betreiben zu können, gibt es tung ein, Trittschall lässt sich durch ein Hochpassfil-
Optionen wie MIDI-Sync, Reset ter ausblenden. Es greift bei 80 Hz und besitzt eine
und Tap-Tempo. Unter Zuhil- Flankensteilheit von 12dB/Oktave. Heiße Signale sind
fenahme eines Keyboards las- mittels einer schaltbaren Eingangsdämpfung um 20
sen sich einige wichtige Funk- dB absenkbar, der Grenzschalldruckpegel liegt bei
tionen fernsteuern. Fertige 140 dB. Äußerlich glänzt das Mikrofon durch ein kom-
Pattern können gemeinsam paktes, robustes Druckgussgehäuse und beleuch-
mit Controller-Einstellungen tete, übersichtlich angeordnete Bedienelemente. Der
auf den 30 Speicherplätzen Sound wird als klar und unverfälscht beschrieben,
des SC4 abgelegt werden, die laut Herstellerangaben eignet sich das LCT 450 glei-
gemeinsame Nutzung aller chermaßen für Drums, akustische Instrumente und
Funktionen stellt laut Herstel- Sprache beziehungsweise Gesang. Im Lieferumfang
ler kein Problem dar. sind eine Spinne und eine Tasche enthalten.
www.faderfox.de www.lewitt-audio.de

10 beat 01 | 2015
Storys, News, Tests, Netzwerken:
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www.beat-first.de zum Download für iOS und Android.
BEATMAGAZIN
Fakten | Meinung | News | Produkte
Boomstar als Modul
Nach dem großen Erfolg der Boomstar-Desktop-Synthesizer hat sich Studio
Electronics entschlossen, ein komplettes Modular-System auf Basis der Instru-
mentenschaltungen zu schaffen. Unterstützung bekommt der Hersteller hierbei
von Pittsburgh Modular, einer anderen festen Größe im Bereich der „Baustein-
Klangerzeuger“. Als Format wurde das beliebte Eurorack gewählt, die Planung
umfasst derzeit 14 Produkte. Die ersten vier sind bereits erhältlich, alle Weiteren
sollen bis April 2015 erscheinen. Im Einzelnen handelt es sich bei den lieferbaren
Modulen um die Filter 3003, 4075 und 5089, welche Rolands TB-303 Bassline,
dem ARP 2600 und dem Minimoog nachempfunden sind. Ferner ist der analoge
Verstärker des Systems schon zu haben. Als weitere Module sind ein MIDI-CV-
Konverter, ein Oszillator, Filter nach Vorbild von SEM und CS80 sowie Multiple,
Shaper, LFO und eine Ausgangsstufe geplant. Welche Art Schaltungen sich hin-
ter den Namen Levels und Sci-Fy verbergen, bleibt abzuwarten. Erstere dürfte
ein Mixer oder eine Hüllkurve sein, bei der zweiten wird es sich schätzungsweise
um ein Delay handeln.
www.studioelectronics.de
Roland baut die TR-8 aus
Mit der 7x7-TR8 Drum Machine Expansion hat Roland eine erste Erweiterung
für die Aira-Rhythmus-Maschine TR-8 präsentiert. Das Pack fügt dem Gerät alle
30 Sounds der Klassiker TR-707 und TR-727 hinzu. Ergänzend sind vier brandneue
Schlaginstrumente enthalten, laut Roland basieren sie auf einer Inspiration der
damaligen TR-Ingenieure. Klanglich verspricht der Hersteller eine exakte Repro-
duktion des seinerzeit verwendeten Lo-Fi-Samplings, der analogen Hüllkur-
ven und VCA-Schaltkreise. In puncto Bedienung gibt es ein paar Erweiterungen
zu vermelden. Während man bei den Originalen nur die Lautstärke verändern
konnte, sind jetzt auch Tonhöhe und Ausklang eines jeden Sounds editierbar.
Flam-, Dynamic Swing- und Roll-Funktionen sollen Grooves stark aufwerten.
www.rolandmusik.de
Minimoog fürs Eurorack
Allan J. Hall hat die Schaltungen eines frühen Minimoog Model D detailgetreu
nachgebaut und bietet sie nun unter dem Namen Mini Mod im Eurorack-Format
an. Der Synthesestrang ist in Oszillator-, Filter- und Verstärker-Stufen sowie eine
kombinierte Glide-Noise-Baugruppe aufgeteilt worden. Als Modulator steht
eine Dual-Hüllkurve bereit. Möchte man sich einen „echten“ Minimoog zusam-
mensetzen, braucht es drei Oszillatoren und jeweils eines der anderen Module.
Preislich liegt ein solches System bei 1797 Euro, zuzüglich Gehäuse und Strom
12 beat 01 | 2015
Raffinierter Desktop-Modular
Kilpatrick Audio hat den Phenol angekündigt, einen kompakten Modular-Syn-
thesizer im Tischgeräte-Format. Zur Klangerzeugung wird das Instrument zwei
VCOs mit Dreieck-, Rampen- und Puls-Wellenformen einsetzen, die anschlie-
ßende Klangformung sollen getrennt voneinander arbeitende Hoch- und Tief-
passfilter sowie zwei Verstärkerschaltungen übernehmen. Modulatoren sind in
Form von zwei Hüllkurven mit Loop-Funktionen an Bord, ergänzend ist ein LFO
mit Sinus- und Zufalls-Ausgängen angedacht. Weitere Bestandteile des Phe-
nol sind nach bisheriger Planung ein Mixer inklusive digitalem Delay, gepuf-
ferte Mixer-, Multi- und Inverter-Stufen, ein MIDI/CV-Konverter und ein digita-
ler Puls-Teiler. Letzterer eignet sich beispielsweise, um Teiler einer MIDI-Clock zu
generieren. Die Verbindung sämtlicher Komponenten soll über Bananenbuch-
sen geschehen, ferner wird es Audioeingänge und -Ausgänge in Mini-Klinken-
technik, eine MIDI-DIN-Schnittstelle und einen USB-Anschluss geben. Strom
bekommt das Gerät laut Kilpatrick Audio über ein externes Netzteil. Momentan
läuft eine Kickstarter-Kampagne zum Phenol, das Finanzierungsziel ist bereits
weit überschritten. Aufgrund dieses Erfolges ist der Hersteller momentan dabei,
ergänzende Kundenwünsche und Designanpassungen in das Instrumentenkon-
zept aufzunehmen. Erste Demos eines Prototypen klingen bereits vielverspre-
chend, man darf also gespannt auf den Phenol sein.
www.kilpatrickaudio.com
versorgung. In Sachen Sound soll der Klon dank penibler Entwicklungsarbeit
und hochwertiger Bauteile erstaunlich nahe ans Original herankommen. Bei
genauem Hinsehen fällt auf, dass der Funktionsumfang an einigen Stellen noch
ein wenig aufgestockt wurde. Die Minimoog-Schaltungen lassen sich, wie für
Eurorack-Komponenten üblich, leicht durch anderes Equipment erweitern bezie-
hungsweise als Ergänzung eines vorhandenen Synthesizers nutzen.
www.ajhsynth.com
 BEATMAGAZIN
Fakten | Meinung | News | Produkte

Multiband-Zerrer Quadrafuzz 2 freuen. Der Groove

Agent SE4 ist um einige Features der großen Version
erweitert worden. Die Allen Morgan Pop-Rock Tool-
box liefert 30 Construction Kits mit jeweils 25 bis 30
Audio- und MIDI-Loops.
Zu guter Letzt hat Steinberg die Übersicht in Cubase
8 Pro erhöht. Ein neuer Plug-in-Manager hilft bei
der Sortierung von Instrumenten und Effekten, die
Fensterverwaltung unter Windows wurde verbes-
sert und das Design einiger Programmbestandteile
optimiert.
www.steinberg.de

Cubase wird
Cubase Pro
Steinberg hat die mittlerweile achte Version der
DAW Cubase herausgebracht, sie trägt jetzt den
Namenszusatz „Pro“. Für das Update wurde die
Audio-Engine der Software tiefgreifend überarbei-
tet, um sie flüssiger und performanter zu machen.
Projekte, MixConsole und Instrumente sollen bei-
spielsweise wesentlich schneller laden, Latenzzeiten
lassen sich laut Hersteller ohne größeren CPU-Ver-
brauch ordentlich herunterschrauben. Ergänzend
wurde der ASIO Guard 2 verbessert, er bietet seine
Latenzoptimierung nun auch für Instrumente an.
Der Mixer hat VCA-Fader spendiert bekommen.
Sie erlauben Pegelveränderungen mehrerer Spuren
gleichzeitig, ohne ihr Lautstärke-Verhältnis unterei-
nander zu beeinflussen. Die neuen Wave Meters zei-
gen Wellenformen aller Kanäle direkt über der Mix-
Console an, wodurch man nicht mehr so oft zum
Projektfenster wechseln muss. Automationen wer-
den in Cubase Pro 8 durch die Virgin-Territory-Funk-
tion vereinfacht. Ist sie aktiv, schreibt das Programm
zwischen Parameterfahrten keine Daten. Mittels
Direct Routing lassen sich Ziele für Gruppen von
Kanälen, Bussen und Stems mit einem einzigen Klick
festlegen. Render-in-Place erleichtert Bounces von
Audio- oder MIDI-Parts.
Kompositionsaufgaben werden in Cubase 8 Pro
durch Chord Pads, den Proximity Chord Assistant
und einen neuen Quintenzirkel unterstützt. Fer-
ner gibt es jetzt eine MIDI-Tempoerkennung, die
Geschwindigkeitswechsel in Aufnahmen automa-
tisch erkennt und schon bestehende MIDI-Spuren
anpasst.
Die Effektpalette wurde durch den Bass-Amp auf-
gestockt, er hält eine umfangreiche Sammlung an INTEGRATION
Verstärker-, Boxen- und Effekt-Emulationen bereit.
Des weiteren sind jetzt ein Multiband-Expander
und ein Multiband-Shaper mit von der Partie. Multi- Arturia Producer Packs – jetzt mit Bitwig Studio, Analog Lab, Mini V
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schau, eine Share-Funktion, eine Seiten-Verlinkung
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 MIDI, Audio &
Plug-ins
auf der Heft-DVD
Beatoskop: Taylor Swift – Welcome To New York
Sprechen wir über Musik
Man muss Taylor Swift ja nicht mögen. Und ihr Werk schon gar nicht. Um anzuerkennen, dass Medien und Öffentlichkeit
seit der Veröffentlichung ihres aktuellen Albums in erster Linie wieder über eines sprechen: über Musik.
D
abei hatten es viele deutsche Musikliebha-
ber in dieser Diskussion anfangs gar nicht so
leicht. „Taylor wer?“, lautete eine gar nicht
so selten und stets etwas verstohlen gestellte Frage
unter Konsumenten, wenn sich die hierzulande
eher konservative Musikpresse in den vergange-
nen Monaten spät-triumphierend in dem Umstand
wälzte, dass die 25-jährige Country-Queen der hem-
mungslos nach vorn preschenden Streamingindust-
rie den Stinkefinger gezeigt hat.
Country eben. Wer nimmt in Deutschland schon
Country jenseits von Volksfest-Nashville à la The
BossHoss wahr? Zwar eignet sich auch Taylor Swifts
bisheriges Werk nicht unbedingt dazu, die Wurzeln
uramerikanischer Musikkultur zu erkunden, trotz-
dem schrammte sie mit ihrem Prärie-Pop immer
wieder haarscharf daran vorbei, ihren Superstar-
Status auf das europäische Festland zu übertragen.
Das hat sich mit der Veröffentlichung ihres aktuel-
len Albums „1989“ nachhaltig geändert. Die erste
Singleauskopplung, das akustisch wie optisch etwas
überdrehte „Shake it Off“, hibbelt derzeit auf den
verbliebenen Musiksendern des deutschen
Fernsehens rauf und runter.
Kontroverse lohnt sich
Noch viel präsenter ist jedoch
die Diskussion über den Wert
von Musik, die die in Pennsyl-
vania geborene Songschrei-
berin in den traditionellen
wie den sogenannten Neuen
Medien losgetreten hat. Denn
während die Industrie ihre
Zukunft scheinbar blind-
lings mit dem Musikstre-
aming verbindet, verwei-
gerte Swift Spotify & Co.
ihr aktuelles Album kur-
zerhand – und zog im sel-
ben Atemzug ihren gesam-
ten Back-Katalog aus deren
Online-Pool zurück.
So viel Aktivismus hat sich
gelohnt: „1989“ avancierte mit
1.2 Millionen noch innerhalb
der Debütwoche abgesetz-
ten Exemplaren zum erfolg-
reichsten Album seit „The Eminem
Show“ im Sommer 2002 – und zum
übrigens ersten und einzigen
Platinalbum des zurück-
liegenden Jahres. Was
noch erstaunlicher ist:
Knapp die Hälfte die-
ser Umsätze speisen
sich aus dem Verkauf
physikalischer Einhei-
ten – sprich: aus CD-
Absätzen. In einem
von Thomas Raukamp & Mario Schumacher
treffenden Gastbeitrag für die US-amerikanische
Tageszeitung „The Wall Street Journal“ bilanzierte
die Sängerin diesen Erfolg: „Viele prophezeien die Irre-
levanz des Albums als ökonomische Einheit. Ich gehöre
nicht dazu.“ Ted Kalo, Vorsitzender von „MusicFirst“,
einer Lobby-Gemeinschaft aus Labeln, Künstlern und
Gewerkschaften, applaudierte Swifts Entscheidung:
„Manche Leute sagen, dass man den Dukatenesel
nicht umbringen sollte. Taylor Swift fragt sich jedoch,
wo die Dukaten sind.“
Vom Country-Pop in die wilden Achtziger
Angekommen ist Taylor Swift dank „1989“ nun also
auch in Deutschland. Bis auf Platz vier schaffte es
das Album, „Shake it Off“ tummelt sich ebenfalls in
den hiesigen Top Ten. Als Produzent stand ihr nie-
mand Geringeres als Max Martin zur Seite, der auch
schon mit ähnlich umsatzträchtigen Künstlern wie
den P!nk, Maroon 5 und Katy Perry zusammenar-
beitete und es bisher nicht weniger als 19 Mal mit
einem von ihm verfassten Titel auf Platz eins der
US-amerikanischen Billboard-Charts geschafft hat.
„Als wir zusammen ins Studio gingen, war unsere
Grundübereinkunft, dass wir mit etwas völlig Ande-
rem herauskommen wollten, als wir bisher gemacht
haben“, beschreibt Swift die Motivation für die
Zusammenarbeit. Eine Kollaboration, die auch den
endgültigen und offiziellen Bruch mit der Vergan-
genheit als Country-Star bedeutet. Viel lieber flirtet
die 25-Jährige jetzt hemmungslos mit dem Synth-
Pop der Achtziger, lädt Synthesizer-Arrangements
über clevere Drumcomputer-Programmierungen
statt Banjos über Slidegitarren.
Mal wieder die Achtziger also. Bei denen plündern
Taylor Swift und ihr Autorenteam auf „1989“ hem-
mungslos. Schon erwähntes „Shake it Off“ zeigt sich
inspiriert von groovigen Uptempo-Hits wie „Two
Hearts“ eines Phil Collins. Das von Gitarren-Riffs
nach vorn getriebene „I Wish You Would“ setzt gar
auf das Original-Snaredrum-Sample aus dem Acht-
ziger-Hit „She Drives Me Crazy“ von den Fine Young
Cannibals. Entsprechend hoch fällt Swifts Wert-
schätzung für die Dekade aus: „Es war eine extrem
experimentelle Phase der Popmusik. Musiker reali-
sierten, dass ein Song nicht zwingend aus Schlag-
zeug, Bass und Gitarren bestehen muss. Daraus resul-
tierte ein Geist endloser Möglichkeiten. Und genauso
funktionierten die Aufnahmen für ,1989’: Es gab keine
Regeln, keine Formeln. Und deshalb konnte auch ich
genau das Album machen, das mir vorschwebte.“ 

1 Start
Moderne Synth-Pop-Sounds und elektroni-
sche Beats regieren auf Taylor Swift’s fünf-
tem Studioalbum „1989“. Vielschichtige Vocal-
Arrangements sorgen dabei wie gewohnt für einen
hohen Wiedererkennungswert. Im folgenden Work-
shop zeigen wir Ihnen, wie Sie drei der Synthesizer-
Sounds des hymnischen Openers „Welcome To New
York“ programmieren. Erzeugen Sie zunächst ein
neues DAW-Projekt mit 117 BPM.
4 Bassline
Nun wird die Filterfrequenz leicht von der
zweiten Hüllkurve beeinflusst. Passen Sie
die Hüllkurven wie im letzten Schritt dargestellt an.
Ein dezenter Choruseffekt macht den Klang noch
ein wenig lebendiger. Geben Sie anschließend im
Piano-Roll-Editor Ihrer DAW die abgebildete Bass-
line ein. Als Nächstes widmen wir uns dem markan-
ten Lead-Sound, der dem Song seine instrumentale
Hookline spendiert.
7 Pluck
Unser Lead-Sound wird von einem eher
unauffälligen Synthesizerklang begleitet,
für den wir eine zweite Instanz von u-he Tyrell v3
bemühen. Aktivieren Sie den Wiedergabemodus
Mono und stellen Sie Osc1 in der Mixer-Sektion auf
0.00 und Osc2 auf -100.00, damit nur Oszillator 1 zu
hören ist. Stellen Sie den Shape-Regler des Oszil-
lators auf 2.90 und wechseln Sie anschließend zur
Filtersektion.
2 Bass
Wir beginnen mit dem warmen Bass-Sound
aus dem Taylor-Swift-Hit. Laden Sie dazu
den Synthesizer u-he Tyrell V3 als virtuelles Instru-
ment und wählen Sie rechts oben den Wiederga-
bemodus Mono an. Passen Sie die Oszillatorpegel
in der Mixer-Sektion wie folgt an: Osc1: 0.00, Osc2:
-24.00; Sub: -71.0. Stellen Sie den Fine-Regler von
Oszillator 2 auf 3.00, um dem Klang dezente Schwe-
bungen zu verleihen.
5 Lead
Aktivieren Sie für diesen Synapse Audio
DUNE LE als virtuelles Instrument und wech-
seln Sie zu dem Init-Preset in Bank C. Stellen Sie Osc
Mix auf 47%, so dass beide Oszillatoren des Synthe-
sizers zu hören sind, und stimmen Sie den zweiten
um 12 Halbtöne höher. Für mehr Klangfülle sorgen
ein Fat-Wert von 26% bei dem zweiten Oszillator
sowie die gezeigten Unison-Einstellungen.
8 Verlauf
Um den obertonreichen Klang zu zähmen,
schieben wir den Cut-Regler auf den Wert
90. Für den charakteristischen Anschlag sorgt eine
Modulation der Filterfrequenz durch Hüllkurve 2.
Stellen Sie dazu Mod1 auf 23.62. Erhöhen Sie den
Attack-Parameter der ersten Hüllkurve auf 8.50, um
dem Sound einen sanfteren Anschlag zu verleihen
und passen Sie die übrigen Hüllkurvenparameter
wie auf dem Bild an.
WORKBEAT
Workshop: Taylor Swift
3 Filter
Für zusätzliche Bewegung im Klanggesche-
hen sorgt eine Pulsweitenmodulation. Stel-
len Sie dazu in der Osc-Mod-Sektion einen PW-Wert
von 8.00 ein und reduzieren Sie die Rate von LFO 2
auf den Wert -1.70. Da der Bass noch zu oberton-
reich klingt, machen wir von dem Filter des Synthe-
sizers Gebrauch. Stellen Sie Cutoff auf 100.00 und
die Resonanz auf 8.50 sowie Mod1 auf 25.77 und Key-
follow auf 44.00.
6 Sequenz
Drehen Sie Cutoff auf 67% und Env auf 40%,
damit die zweite Hüllkurve das Filter öffnet.
Die Hüllkurven sind für den angestrebten Verlauf
wie dargestellt zu justieren. Für den gewünschten
Raumklang laden wir das Plug-in Smartelectro-
nix Ambience mit den gezeigten Einstellungen als
Insert-Effekt. Wechseln Sie dann zum Piano-Roll-Edi-
tor Ihrer DAW und programmieren Sie die gezeigte
Notenfolge.
9 Effekte
Die zweite Hüllkurve ist wie folgt zu jus-
tieren: Attack: 5.00, Decay: 29.50, Sustain:
11.50, Release: 20.00. Aktivieren Sie dann für dezente
Klangschwebungen den Choruseffekt und stellen Sie
Rate auf 39.50 und Wet auf 51.00. Zur Klangverede-
lung kommt auch bei diesem Sound Smartelectro-
nix Ambience zum Einsatz. Geben Sie zu guter Letzt
die gezeigte Sequenz im Piano-Roll-Editor Ihrer
DAW ein. 
beat 02 | 2015 17
 Audio und
Plug-ins
auf der Heft-DVD

BIGGER
BEATS
Durchsetzungsfähige und charaktervolle Drums sind der Schlüssel zum perfekten Groove. In unserem großen Spezial
lüften wir das Geheimnis knackiger Drumsounds und zeigen Ihnen, wie Sie damit Schritt für Schritt mitreißende Beats
für angesagte Musikstile programmieren. Darüber hinaus stellen wir unverzichtbare Klangerzeuger und Effekt-Plug-ins
für ein kraftvolles rhythmisches Fundament vor. von Marco Scherer und Mario Schumacher

Werkzeuge

1 3
Klopfgeister
Zur Erzeugung elektronischer Drums eignen
sich alle Synthesizer mit entsprechend schnel-
len Hüllkurven. Spezialisierte Synths wie Sonic Charge
MicroTonic, Audio Damage Tattoo, Rob Papen Punch
oder FXpansion Tremor sind klanglich meist jedoch
noch vielseitiger. Wenn Sie den Sound klassischer
Drum-Maschinen nachbilden möchten, empfehlen
sich d16 Group Drumazon, Nepheton und Nithonat
sowie AudioRealism ADM.
Drum-Sampler
Die neueste Generation der Drum-Samp-
ler erweist sich mit mächtigen Funktionen
zur Sample-, Loop- und Sound-Bearbeitung, integ-
rierten Effekten sowie hochwertigen Klangbiblio-
theken ebenfalls als äußerst flexibel. Beliebte Ver-
treter sind FXpansion Geist, NI Battery und LinPlug
RMV. Mit FXpansion Geist Lite finden Sie auf unse-
rer Heft-DVD ein mächtiges Kreativwerkzeug für
packende Grooves, das sogar einen inspirierenden
Step-Sequenzer integriert.

2
Hardware

iZotope BreakTweaker
Wenn Sie ein Faible für futuristische Polyrhythmen,
abgefahrene Stotter- und Glitch-Beats und groovende
Soundcollagen haben, könnte iZotope BreakTweaker
genau das richtige Kreativwerkzeug für sie sein.
Sie möchten Ihre Beats auf der Bühne live
erzeugen? Dann sind Hardware-Spezialis-
ten wie Elektrons Analog Rytm oder Machinedrum,
AKAI Rhythm Wolf, Dave Smith Instruments Tem-
pest oder die Drum-Synthesizer von MFB, Vermona
und Jomox einen Blick wert. Aus einem hochwer-
tigen Controller und einer leistungsfähigen Soft-
ware bestehende Hybridlösungen wie NI Maschine,
Arturia Spark und AKAIs MPC-Serie machen die
Groove-Programmierung zu einem haptischen
Vergnügen.
4
Drum-Bibliotheken
Freunde akustischer Schlagzeugklänge kom-
men bei virtuellen Drummern wie FXpansion
BFD, Toontrack EZdrummer und Superior Drummer,
XLN Addictive Drums sowie der Drummer-Serie von
Native Instruments voll auf ihre Kosten. Dank mitge-
lieferter Groove-Librarys lassen sich im Handumdre-
hen äußerst realistische Schlagzeugarrangements
kreieren. Nicht minder interessant ist das auf Hybrid-
klänge zwischen akustischem Schlagzeug und elekt-
ronischen Sounds spezialisierte NI Drumlab.

20 beat 02 | 2015

Tipps für
druckvolle Drums
5
Layering
Ob Sie auf Sampler setzen oder lieber
Audioschnipsel in Ihrer DAW arrangieren:
Eine riesige Vielfalt an Drum- und Loop-Bibliothe-
ken wartet darauf, Ihre Kreativität anzufeuern. Um
einen druckvollen Kick- oder Snare-Sound zu erhal-
ten, ist das Layering mehrerer Samples ein beliebtes
Mittel. Bei einer Bassdrum bietet es sich beispiels-
weise an, einen Klang für ein markantes Anschlag-
geräusch und einen mit ausgeprägtem Bassanteil
für den „Bauch“ zu kombinieren. Der Einsatz eines
Filters oder Equalizers kann helfen, dass sich alle
Komponenten gut zusammenfügen.
6
Drums im Eigenbau
Eine spannende Alternative zur Nutzung vor-
gefertigter Klänge: selber samplen! Mobile
Audio-Rekorder und Tablets öffnen Ihnen das Tor zu
einem ganzen Kosmos unverbrauchter Sounds, die
sich durch clevere Bearbeitung in perkussive Klänge
verwandeln lassen. Auch im Audio-Editor lassen sich
durch einige Tricks spannende Drumsounds erzeu-
gen: Importieren Sie doch einmal Text- oder Bildda-
teien als Rohdaten und extrahieren Sie interessante
Geräuschschnipsel, um sie zu Percussion-Klängen
weiterzuverarbeiten. Ebenso können Sie in Ihrem
Audio-Editor auf Sample-Ebene Klickgeräusche ein-
zeichnen, die sich z. B. in Minimal Techno, Ambient
und Glitch eindrucksvoll in Szene setzen lassen. Ver-
sehen Sie diese mit voluminösen Reverb-Effekten,
um imposante Klangräume zu erschaffen.
7
Transienten
Mit einem Envelope Shaper wie dem SPL Tran-
sient Designer oder dem Transient Master von
Native Instruments können Sie Ihren Drums mehr Prä-
senz verleihen. Diese Tools können Attack und Sustain
eines eingehenden Signals betonen oder absenken.
Setzt sich beispielsweise eine Kick nicht richtig durch,
lässt sich das Klicken damit einfach verstärken. Wenn
ein Sound zu fett und wuchtig ist, reduzieren Sie ein-
fach sein Sustain. Vor allem auf Drum-Gruppenspuren
können diese Plug-ins ihre Stärken ausspielen.
8
Power per Pitch
Eine andere Methode zum Erzeugen eines
prägnanteren Attacks ist die Nutzung einer
Pitch-Hüllkurve. Laden Sie den gewünschten Drum-
sound in Ihren Sampler, verbinden Sie eine Hüll-
kurve mit der Tonhöhe des Klangs und stellen Sie
die Intensität auf Maximum. Attack, Sustain und
Release bleiben auf Null und das Decay wird ein
wenig hochgefahren. Das Sample sollte nun einen
„Zapp“-artigen Anschlag erhalten. Justieren Sie
Decay und Intensität, bis Ihnen das Ergebnis zusagt.
9
Rauschen
Das Beimischen von einfachem Rauschen
kann wahre Wunder wirken, wenn Sie dump-
fen Drums mehr Präsenz verleihen möchten. Hier-
für gibt es zwei Methoden: Falls Ihr Schlagzeug aus
einem Sampler kommt, laden Sie einfach ein Sam-
ple mit weißem Rauschen auf die gleiche Note des
Drumsounds und schneiden Sie per Hochpassfil-
ter großzügig die Tiefen weg. Justieren Sie dann die
Lautstärke und Amp-Hüllkurve des Rauschens nach
Bedarf. Alternativ können Sie ein Synth-Plug-in mit
einem Noise-Oszillator laden. Aktivieren Sie auch
hier ein Hochpassfilter und passen Sie die Lautstär-
kehüllkurve an, bis Ihnen das Ergebnis zusagt. Der
Vorteil dieser Methode ist, dass Sie den Rauschef-
fekt nach Belieben platzieren können, indem Sie im
Piano-Roll-Editor Ihrer DAW die gewünschten Noten
programmieren. Ein Tipp für Nutzer von Battery: Die
Lo-Fi Sektion bietet einen Noise-Regler, der direkt
Rauschen beimischt.
10
Individuell
Drums mit eigenem Charakter zu erzeu-
gen, ist gar nicht mal schwierig. Laden
Sie ein Kit in Ihren Sampler und programmieren Sie
damit einen Beat. Doppeln Sie einige der Sounds
anschließend mit kurzen Ausschnitten aus Atmoklän-
gen oder Effekten. Vor allem Knistern, Rauschen oder
Naturgeräusche sind prima geeignet. Es lohnt sich
aber, auch einmal mit exotischem Klangmaterial wie
Störgeräuschen oder mit Haushaltsgegenständen
erzeugten Percussion-Sounds zu experimentieren.
11
Saubere Drums
Nicht nur bei kompletten Songs lohnt
sich das Aufräumen des Mix, sondern
auch bei Drums. Denn je mehr Platz die verschiede-
nen Bestandteile in ihrem Frequenzbereich haben,
desto druckvoller lässt sich die Summe später kom-
Native Instruments Molekular
Der modulare Kreativeffekt Molekular für NI Reaktor gestattet es, Ihre Beats in tonale Gebilde zu verwandeln oder Field Recor-
dings zu rhythmisieren. Ein wahres Eldorado für Klangfrickler!
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
primieren. Stellen Sie sicher, dass sich Kick und Bass
nicht in die Quere kommen. Bei den Hi-Hats bieten
sich Mute-Groups an, um Open Hi-Hats und Rides zu
stoppen, wenn die Closed Hi-Hat spielt. Schneiden
Sie außerdem per Equalizer die Frequenzen weg, die
für den jeweiligen Sound nicht wichtig sind.
12
Panorama
Verteilen Sie Ihre Drums im Stereofeld.
Als Faustregel gilt dabei: Je höhenrei-
cher ein Sound ist, desto weiter außen können Sie
ihn platzieren. Neben Hi-Hats und Becken bieten
sich hier auch Percussion-Klänge wie Cowbell, Sha-
ker, Congas, Bongos, Claves oder Tablas an. Durch
eine geschickte Positionierung der Sounds im Pano-
rama können Sie ein breites und lebendiges Stereo-
bild erzielen.
13
Räumlichkeit
Wenn Ihre Drums wie aus einem Guss
klingen sollen, aktivieren Sie doch ein-
mal ein Reverb-Plug-in als Send-Effekt und stel-
len Sie einen kurzen Hallraum ein. Mischen Sie das
Reverb-Signal dem Schlagzeug dezent bei. Um die
Drums nochmals zu verdichten, können Sie danach
einen Kompressor einfügen, der ruhig ordentlich
zupacken darf.
14
Gatekeeper
Wenn Sie Schlagzeug live aufnehmen,
empfiehlt sich die anschließende Ver-
wendung eines Noise Gates auf den einzelnen Spu-
ren. Denn selbst das leiseste Rauschen addiert sich
mit jeder Spur und Effektbearbeitung zu einem deut-
lichen Störgeräusch in der Summe. Von diesem
technischen Einsatz abgesehen lässt sich ein Noise
Gate auch wunderbar nutzen, um Drums auf eine
bestimmte Länge zu kürzen oder per Sidechain-Signal
auszublenden (sofern das Plug-in dies erlaubt).
beat 02 | 2015 21
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
Kreative
Effektbearbeitung
15
Experimente
Keine Frage – bei der Effektbearbei-
tung lohnt sich Mut zum Experiment,
denn zahlreiche Genres beziehen Ihre Magie aus
stark manipulierten Drumsounds. Durch Transposi-
tion, Slicing, Time-Stretching, Pitch-Shifting und Fil-
terung können Sie auch Drums aus kommerziellen
Sample-Paketen Ihren persönlichen Stempel auf-
drücken. Neben Standards wie Equalizern, Dynamik-
prozessoren sowie Modulations-, Delay- und Hall-
effekten lohnt es sich auch einmal, Waveshaper,
Verzerrer, Amp-Simulatoren und LoFi-Effekte zur
Veredelung und Manipulation elektronischer Drums
auszuprobieren.
16
Klangzerstörung
Ob Sie Dubstep, EDM, Glitch-Hop oder
Trap produzieren: Mit ihren Glitch-
und Remix-Effekten sind Plug-ins wie Sugar Bytes
Turnado, Effectrix und Artillery, iZotope Stutter Edit
sowie NI The Finger und The Mouth wahre Geheim-
waffen für moderne, komplexe Beats. Auch der kre-
ative Einsatz von Faltungshall, die experimentelle
Bearbeitung von Field Recordings oder Granularsyn-
these können unverbrauchte perkussive Sounds lie-
fern, die Ihre Grooves zu echten Hinhörern machen.
17
Bitcrusher
Nicht nur Retroklänge profitieren von
reduzierten Sample-Raten und nicht
immer muss die Anwendung extrem ausfallen. So
können Sie lasche oder dumpfe Drums mit modera-
ten Einstellungen eines Bitcrushers weitaus knackiger
klingen lassen. Wenn Ihnen der Effekt alleine nicht
genügt, schalten Sie ein Overdrive dahinter, das eben-
falls nur dezent eingesetzt wird. Falls niedrige Sam-
ple-Raten den Sound zu sehr kaputt machen oder die
Verzerrung zu brachial klingt, empfehlen sich Multi-
band-Distortion-Plug-ins wie iZotope Trash 2, FabFil-
ter Saturn oder FXpansion Maul, die eine feinfühlige
Dosierung des Effekts gestatten.
22 beat 02 | 2015
18
Envelope Follower
Klingen die Drums oder Loops zu müde
und flach? Dann setzen Sie doch mal ein
Filter mit Envelope Follower ein, beispielsweise Able-
ton Live’s Auto Filter, NI Driver, Sugar Bytes WOW2,
FabFilter Volcano 2, FXpansion Etch oder die Freeware
Phuturetone Philteroid [1]. Der Lautstärkeverlauf des
Loops steuert dabei die Filterfrequenz, was mitunter
zu sehr schrägen Ergebnissen führen kann und defi-
nitiv Leben in die Bude bringt.
Groove-
Programmierung
19
Fundament
Ob House oder Techno, Dubstep oder
Drum & Bass, Hip-Hop oder Pop: Bei
nahezu allen Musikrichtungen geben Bassdrum und
Snare den grundlegenden Rhythmus vor. Insofern
empfiehlt es sich beim Einspielen oder Programmie-
ren eines Beats, mit diesen beiden Instrumenten
zu beginnen. Anschließend können Sie weitere Ele-
mente wie Hi-Hat, Becken, Shaker, Toms und Percus-
sion-Klänge ergänzen.
20
Einspielen
Live eingespielte Beats klingen meist
organischer und lebendiger als pro-
grammierte. So bietet es sich an, Grooves per MIDI-
Keyboard oder einem MIDI-Pad-Controller wie AKAI
MPC Element, IK Multimedia iRig Pads, Korg nano-
PAD 2 oder Arturia Beatstep einzuspielen. Dank der
Quantisierungsfunktionen gängiger DAWs muss
man dazu glücklicherweise kein Controller-Virtuose
mit perfektem Timing sein.
21
Realismus
Ist ein realistischer Drum-Groove
gefragt, sollten Sie sich zunächst über-
legen, wie ein echter Schlagzeuger diesen spielen
würde. Kann dieser gleichzeitig auf Snare, Hi-Hat
und drei Toms hauen, dabei in die Hände klatschen
und noch seine E-Mails checken? Vermutlich nicht.
Toontrack EZdrummer 2
Das virtuelle Schlagzeugstudio
EZdrummer 2 bietet die inno-
vative Möglichkeit, Rhythmen
mit nur einer Reglerbewegung
zu steigern oder auszudünnen.
Als Grundlage dient dabei eine
Datenbank mit Tausenden echter
Drum-Performances. So können
Sie gezielt die Komplexität eines
Patterns beeinflussen, wie dies
ein Schlagzeuger tun würde.
Denn da er nur über zwei Hände und Füße verfügt,
kann er nicht mehr als vier Trommeln gleichzeitig
spielen. Doch gerade durch die Beschränkung auf
maximal vier gleichzeitig gespielte Elemente eines
Drumkits bleibt ein Beat transparent und seine
Sounds differenzierbar. Darüber hinaus klingt bei
einem menschlichen Drummer jeder Schlag auf eine
Trommel in puncto Lautstärke, Tonhöhe und Timing
ein klein wenig anders. Auch bei der Groove-Pro-
grammierung haben subtile Variationen dieser Para-
meter eine große Wirkung.
22
Quantisierung
Wenn, wie beispielsweise in einer Hip-
Hop-, R&B- oder Trip-Hop-Produk-
tion, ein lockerer Groove gefragt ist, sollten Sie Ihren
Rhythmus nie hart quantisieren. Nach dem manu-
ellen Einspielen eines Beats sind wacklige Noten
schnell von Hand korrigiert. Alternativ können Sie
Ihren Groove näherungsweise quantisieren, bei-
spielsweise mit einer Intensität von 50%. Versu-
chen Sie einmal, einzelne Schläge leicht vorzuziehen
oder zu verzögern, um ihm zu mehr Lebendigkeit zu
verhelfen.
23
Groove-Templates
Probieren Sie auch einmal die Groove-
Quantisierungsfunktion aus, welche
die gängigen Sequenzer bieten. Diese gestattet es,
den Rhythmus eines Audio- oder MIDI-Loops zu ext-
rahieren und auf Ihre Beats anzuwenden.
24
Menschliche Note
Neben dezenten Timing-Schwankun-
gen entscheiden subtile Velocity-Vari-
ationen der Anschlagstärke darüber, ob ein Beat
groovt oder nicht. Auch aus diesem Grund emp-
fiehlt sich gerade bei Hi-Hats ein händisches Ein-
spielen. Mithilfe von Ghost Notes, also kaum hör-
baren, meist auf der Snare gespielten Schlägen,
können Sie Ihr Pattern lebendiger gestalten. Kleine
Fills und Ornamente können ebenfalls für rhythmi-
sche Abwechslung sorgen.
25
Slicing
Eine Alternative zum Einspielen oder
Programmieren von Grooves mit ein-
zelnen Drum-Samples ist die Nutzung von Loops.
Dank der pfiffigen Slicing-Funktionen moderner
DAWs und Drum-Sampler wie Native Instruments
Battery oder FXpansion Geist können Sie auch die
einzelnen Schläge eines Loops neu arrangieren. Des
Weiteren ist es möglich, das Timing der Slices zu
korrigieren oder diese individuell mit Effekten zu
bearbeiten. Indem Sie programmierte Rhythmen
mit Ausschnitten aus Drum-Loops kombinieren,
gelingen im Nu äußerst lebendige Grooves mit per-
sönlicher Note.
[1] www.phuturetone.com

Synthetische Drums
1 Vorbereitung
Knackige Drumsounds mit Vintage-Charme
sind eine leichte Übung für den achtkanaligen
Drum-Synthesizer Sonic Charge MicroTonic. Installie-
ren Sie die Demoversion des Plug-ins von der Heft-
DVD und laden Sie diese in Ihrer DAW. Klicken Sie auf
den oberen Pfeil auf der linken Seite der Bedienober-
fläche und anschließend auf Initialize Preset. Wir
beginnen mit der Programmierung einer Bassdrum.
4 Snare
Schieben Sie den Mix-Regler zunächst nach
rechts, um den Rauschanteil des Klangs
anzupassen. Wählen Sie in der Noise-Sektion das
Bandpass-Filter an und definieren Sie C7 als Fre-
quenz. Die übrigen Parameter des Rauschgenera-
tors sind wie abgebildet zu justieren. Passen Sie das
Mischverhältnis (Mix) nach Belieben an und stel-
len Sie für den Oszillator die Frequenz C2 sowie ein
Decay von 190 ms ein.
7 Congas
Schieben Sie den Mix-Regler von Kanal 5
ganz nach links, so dass nur der Oszillator
zu hören ist und stimmen Sie diesen auf C3. Redu-
zieren Sie Decay für den gewünschten kurzen Aus-
klang der Conga auf 127 ms. Wechseln Sie zu Kanal
6 und nehmen Sie dieselben Einstellungen wie bei
Kanal 5 vor, aber stimmen Sie den Oszillator auf
G3. So können Sie in Ihren Beats tonale Akzente
setzen.
2 Kick
Die Klangerzeugung des Drum-Synthesi-
zers basiert auf einem Oszillator und einem
Rauschgenerator. Schieben Sie den Mix-Regler ganz
nach links, so dass nur der Oszillator zu hören ist.
Wählen Sie in der Oscillator-Sektion die Sinuswelle
an und stellen Sie den Notenwert C1 als Frequenz ein.
Definieren Sie einen Decay-Wert von etwa 327 ms.
Eine einfache Bassdrum ist damit bereits im Kasten.
5 Closed Hi-Hat
Der Distortion-Effekt verhilft der Snare
zu mehr Biss. Weiter geht es mit der Pro-
grammierung eines klassischen analogen Hi-Hat-
Sounds auf Kanal 3. Schieben Sie den Mix-Regler
ganz nach rechts und selektieren Sie in der Noise-
Sektion das Filtermodell Highpass. Definieren Sie
eine Frequenz von C7 und einen kurzen Decay-
Wert von 60 ms. Experimentieren Sie auch einmal
mit der Resonanz des Filters.
8 Zap
Wie wäre es nun mit einem knackigen Zap-
Sound? Stellen Sie bei dem Oszillator eine
starke Tonhöhenmodulation im Decaying-Pitch-
Modus und ein kurzes Decay ein. Zu guter Letzt bas-
teln wir einen Clap-Sound auf Kanal 8. Schieben
Sie Mix nach rechts und wählen Sie den Bandpass-
Modus an. Stimmen Sie die Filterfrequenz auf C5,
wählen Sie den oberen Hüllkurvenmodus und erhö-
hen Sie Attack auf 33 ms.
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
3 Fine-Tuning
Mittels Tonhöhenmodulation können Sie den
Anschlag der Bassdrum betonen. Justieren
Sie Amount und Rate in der Pitch-Mod-Sektion wie
gezeigt. Wenn Sie möchten, können Sie den Klang der
Kick noch mit dem Distortion-Effekt und dem Equa-
lizers des Plugs-in anpassen. Wechseln Sie dann zum
zweiten Kanal von MicroTonic, um einen Snare-Sound
im Stil der Roland TR-808 zu programmieren.
6 Open Hi-Hat
Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste
auf den Schalter 3 und anschließend auf
Copy Drum Channel. Nach einem Rechtsklick auf
Schalter 4 wählen wir den Befehl Paste Drum Chan-
nel. Erhöhen Sie den Noise-Decay-Wert von Kanal 4
für einen längeren Ausklang auf 279 ms und schon
haben wir eine Open Hi-Hat. Mit Conga-Sounds à la
TR-808 können Sie Ihrem Groove eine Extraportion
Vintage-Charme spendieren.
9 Clap
Justieren Sie Filter Q und Decay nach Belie-
ben. Jetzt gilt es, ein Drum-Pattern ein-
zuspielen. In unserem Beispiel spielt die Kick auf
den Sechzehntelzählzeiten 1, 4, 7, 11 und 15 und die
Snare auf jeder zweiten Viertelzählzeit. Ergänzen
Sie einen durchgängigen Hi-Hat-Rhythmus und
setzen Sie mit den übrigen Sounds rhythmische
Akzente. Ein 1/16-Swing mit 50% Intensität sorgt
für ein Retro-Feeling. 
beat 02 | 2015 23
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
Hybrid-Grooves
1 Hybrid-Drums
In moderner Rock- und Popmusik sind enorm
durchsetzungsfähige und gleichermaßen
lebendige Beats gefragt. So ist es kein Wunder, dass
dabei oftmals echte Schlagzeugaufnahmen und
elektronische Drums kombiniert werden. Für den
akustischen Part nutzen wir den Toontrack EZdrum-
mer [1]. Alternativ können Sie auch auf einen ande-
ren virtuellen Schlagzeuger oder einen entsprechen-
den Loop zurückgreifen.
4 Mehr Leben
Durch die dargestellten Doppelschläge auf
den unbetonten Zählzeiten erhält der Beat
seinen charakteristischen Groove. Spielen Sie dann
ein durchgängiges Sechzehntel-Pattern der Hi-
Hat ein. Am Ende jedes Taktes können Sie mit einer
Open Hi-Hat Akzente setzen. Unterschiedliche Velo-
city-Werte liefern auch hier die gewünschte Leben-
digkeit. Das Crash-Becken erklingt auf dem ersten
Schlag jedes Taktes.
7 Dopplung
Öffnen Sie dann den MIDI-Part auf der EZd-
rummer-Spur. Kopieren Sie die Kick- und
Snare-Noten und fügen Sie diese in einem MIDI-
Part auf der Geist-Lite-Spur ein. Löschen Sie die
MIDI-Noten D1. Die Snare doppeln wir mit einem
Clap-Sound. Spielen Sie auch hier mit den Hi-Hats
eine Sechzehntel-Linie ein. Mithilfe kleiner Per-
cussion-Akzente können Sie in Ihrem Groove für
Abwechslung sorgen
24 beat 02 | 2015
2 Preset
EZdrummer bietet mit Modern: Pop bereits
ein stilistisch passendes Preset. Die Snare
tauschen wir durch das Modell 6x14“ Gretsch USA
Custom Chrome over Brass aus. Nun möchten wir
einen von One Republic’s „All The Right Moves“ ins-
pirierten Beat programmieren. Definieren Sie in
Ihrer DAW ein Tempo von 75 BPM. Spielen Sie das
Schlagzeug für einen realistischen Groove nach
Möglichkeit händisch ein. 
5 Timing
Zur Timing-Korrektur empfiehlt sich eine
näherungsweise Quantisierung. Probieren
Sie auch einmal aus, wie sich leichte Timing-Vari-
ationen auf den Groove auswirken. Wenn Sie die
Noten der Snare minimal vorziehen, erhält er mehr
Drive. Platzieren Sie diese hingegen leicht hinter den
Rasterwerten, wirkt der Rhythmus relaxter. Mit dem
gewählten Preset des EZdrummer klingt der Beat
schon recht knackig.
8 Effekte
Passen Sie die Pegel der einzelnen Sounds in
dem Pad Mixer von Geist nach Belieben an.
Nun möchten wir den Geist-Drums noch zu mehr
Punch verhelfen. Wechseln Sie dazu zu dem Global
Mixer des Plug-ins und wählen Sie den Effekt Dyna-
mics: Bus Compressor an. Das Preset Hard verleiht
den Drums nicht nur einen wuchtigen, übersteuer-
ten Charakter, sondern schweißt sie zudem klang-
lich zusammen.
3 Groove
Platzieren Sie die Bassdrum auf den Sech-
zehntelzählzeiten 1, 3, 8, 9, 11, 15. Die Snare
spielt auf jeder zweiten Viertelnote. Ergänzen Sie
das Snare-Pattern durch leisere Schläge, zum Bei-
spiel auf den Sechzehntelzählzeiten 10, 13 und 16.
Für den aus „All The Right Moves“ bekannten rol-
lenden Rhythmus sorgen leise Snare-Hits (Ghost
Notes), bei denen das Rasseln des Snare-Teppichs
überwiegt. 
6 Synthetische Drums
Noch mehr Durchschlagskraft erhält er
durch Dopplung mit elektronischen Sounds.
Laden Sie dazu FXpansion Geist Lite von der Heft-
DVD als virtuelles Instrument und klicken Sie in der
Master-Sektion auf Load. Wählen Sie den Menüein-
trag Load Engine und dann das Preset „Hybrid
Drums-Geist Engine“ von der DVD. Bei diesem fin-
den u. a. Samples aus den auf der DVD enthaltenen
Geist-Kits Verwendung.
9 Mix
Klicken Sie dann auf Engine Mixer und akti-
vieren Sie den Effekt Reverb: Tin Can Verb.
Passen Sie die Effekteinstellungen wie gezeigt an
und reduzieren Sie Mix auf 15%, um den Drums
einen leichten Raumklang aufzuprägen. Jetzt gilt
es, die Signale der beiden virtuellen Drummer
zusammenzumischen: Passen Sie dazu den Pegel
von Geist Lite sowie des akustischen Schlagzeugs
nach Belieben an. 
[1] Demoversion: www.toontrack.com

Kick-Layering
1 Bass
Bassdrums gibt’s wie Sand am Meer, doch
nicht immer findet sich eine passende für
den gewünschten Zweck. Dann muss eine eigene
her und die lässt sich dank Layering perfekt abstim-
2 Tonlage
men. Unsere Kick besteht aus drei Teilen: Klicken,
Bauch und Bass. Wir beginnen mit Letzterem und
laden hierfür das Sample „Cassette808_BD03.wav“
auf eine Audiospur. Der Bassanteil klingt schon mal
nicht schlecht.
4 Fades
Damit sich die Samples nicht überschnei-
den, kürzen wir die Kick auf 1/32-Länge und
setzen am Ende einen sehr kurzen Fade-Out. Bei
dem Bass-Sample stellen wir wiederum einen Fade-
5 Klicken
In derselben Länge ein. Je nach Sound kann die
Länge der Fades durchaus abweichen, hier sind dann
individuelle Einstellungen gefragt. Fahren Sie die
Lautstärke der Kick auf -9 dB herunter. Bis hierher
eine solide Bassdrum.
Bandsättigung
1 Tapes
Ein äußerst beliebtes Mittel zum Andicken
einer kompletten Drum-Sektion sind Band-
sättigungs- bzw. Tape-Emulationen. Tools wie
Magnetic II von Nomad Factory [1], u-he Satin [2]
2 Overdrive
oder J37 Tape von Waves [3] leisten hier sehr gute
Dienste. Doch auch ohne diese Plug-ins lassen sich
vergleichbare Effekte erzielen. Programmieren Sie
zunächst einen Drum-Loop, etwa mit FXpansion
Geist Lite von der DVD.
[1] www.nomadfactory.com [2] www.u-he.com [3] www.waves.com
Er hat jedoch kaum Punch und klingt viel
zu lange aus. Also kürzen wir das Sam-
ple auf die Länge einer Viertelnote und loopen die-
sen Bereich. Lesen Sie mithilfe eines Spectrum Ana-
lyzer die Tonlage des Klangs ab (oder nehmen Sie
einen Synth zu Hilfe). Arbeiten Sie bereits an einem
Song, stimmen Sie das Sample auf dessen Tonlage.
Ansonsten empfiehlt sich grundsätzlich das C als
Grundton.
Damit sich die Bassdrum im Mix besser
durchsetzt, könnte ein Klicken nötig sein.
Dafür eignen sich kurze Percussion-Klänge, wie bei-
spielsweise Rimshots. Laden Sie „49RimB.wav“ auf
eine neue Spur und kürzen Sie das Sample auf 1/32.
Damit sich das Klicken nicht mit dem Anschlag der
Kick beißt, setzen wir dort einen sehr kurzen Fade-
In. Zum Zusammenschweißen der Sounds verwen-
den wir einen Kompressor.
Erzeugen Sie eine Send/Return-Spur und
statten Sie diese mit einem Overdrive-Plug-
in aus. Die Verzerrung sollte moderat ausfallen,
kann aber auch später noch fein justiert werden.
Wichtig ist, dass eventuell vorhandene Dry/Wet-
Regler auf 100% Wet stehen. Programmieren Sie für
die Drum-Spur eine Automation, so dass der Send-
Regler immer kurz vorm Einsetzen der Kick auf 0
fährt und danach wieder hoch.
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
3 Bauch
Damit können Sie die Kick später in Ihren
Sampler laden und diese über die Tastatur
passend zur Tonlage Ihres Songs spielen. Um mehr
Wucht zu erzeugen, suchen wir eine kurze, mitten-
lastige Kick wie die von Rolands TR-909. Wir haben
uns für das Sample „42Kick7B.wav“ entschieden, das
sich prima eignet. Importieren Sie die Kick auf eine
neue Audiospur und passen die Tonlage wie zuvor
beschrieben an.
6 Kompression
Routen Sie daher alle drei Spuren auf eine
neue Audiospur (bzw. eine Bus- oder Grup-
pen-Spur) und laden Sie dort einen Kompressor. Die-
sen können Sie moderat einstellen, wenn er die
Sounds einfach nur zusammenführen soll. Wir wol-
len die Kick aber damit aufpumpen und fahren
Threshold auf -30 dB und Ratio auf 16:1. Für etwas
mehr Knacken drehen wir Attack auf 2 ms hoch.
Release bleibt bei 20 ms. 
3 Effektweg
Damit bleibt die Kick von der Verzerrung
verschont und verliert nicht an Punch. Die
Umsetzung über eine Send-Spur besitzt den gro-
ßen Vorteil, dass Sie beliebig viele Spuren mit der
Verzerrung ausstatten können. Sollten Sie die Bass-
drum auf einer separaten Spur vorliegen, können
Sie alternativ einen Sidechain-Kompressor hin-
ter das Overdrive-Plug-in laden und diesen von der
Kick triggern lassen. 
beat 02 | 2015 25
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
Field Recording
1 Start
Field Recordings sind die erste Wahl, wenn
es darum geht, Tracks mit Atmosphäre und
Effekten auszustatten. Doch damit ist das Thema
längst nicht ausgereizt, auch vor Individualität
sprühende Drums lassen sich wunderbar damit
zaubern. Zur Aufnahme benötigen Sie nicht mal
hoch professionelles Werkzeug, ein Smartphone
genügt für den Anfang völlig. Denn der wichtigste
Part ist erstmal das „Machen“.
4 Suche
Rechnen Sie den Limiter in die Audiodatei
ein (bzw. rendern Sie daraus ein neues Sam-
ple). Nun geht’s ans Aussortieren: Hören Sie die Auf-
nahmen aufmerksam an und setzen einen Schnitt
an jeder Stelle, an der ein interessanter Sound
beginnt. Kopieren Sie die Fundstücke nach komplet-
tem Durchhören in eine neue Datei (bzw. auf eine
neue Spur). Ab hier beginnt der individuelle Teil der
Nachbearbeitung.
7 Kick & Bass
Schieben Sie den Sample-Startpunkt auf
1.284 – schon klingt’s knackiger. Verbinden
Sie, um das gewünschte Klicken zu erzeugen, eine
Hüllkurve mit dem Parameter Pitch bei voller Inten-
sität und stellen Sie Attack, Sustain und Release auf
0 und Decay auf 5 ms. Laden Sie außerdem einen
Limiter, der für mehr Lautheit sorgt. „Woodpercus-
sion“ stimmen wir für einen bassartigen Sound 23
Halbtöne tiefer.
26 beat 02 | 2015
2 Aufnahme
Gehen Sie durch Ihre Wohnung, tippen Sie
Gegenstände an, hauen Sie auf Holz und
Dosen, schnippen Sie gegen Gläser oder was Ihnen
noch über den Weg läuft. Achten Sie darauf, dass
die Aufnahme nicht übersteuert, denn das ist spä-
ter kaum reparabel. Ist genug inspirierendes Mate-
rial gesammelt, laden Sie alles in Ihre DAW oder
einen Audio-Editor wie Steinberg WaveLab [1] oder
Ocenaudio [2].
5 Feintuning
Bei allen Sounds, die keinen Bass benötigen,
sollten Sie die Frequenzen unterhalb 100
bis 200 Hz wegschneiden, um Platz im Spektrum
freizugeben. Setzen Sie kurze Fade-Outs ans Ende,
damit bei Wiedergabe keine Klicks entstehen. Tipp:
Lassen Sie bei Stereo-Samples mal nur eine Seite
rückwärts abspielen, die andere vorwärts (meist
nur in Audio-Editoren möglich). Das führt oft zu
abgefahrenen Loops.
8 Tamburin
Dazu etwas Drive und ein Bitcrusher, der
das Sample auf 10 kHz reduziert. „Glass I“
erinnert leicht an ein Tamburin. Hier schneiden wir
per Hochpassfilter die Tiefen unter 6 kHz weg und
lassen den Klang mit einem schnellen LFO weit im
Panorama schwenken. Als Raumeffekt laden wir
ein kurzes Reverb mit etwa einer Sekunde Decay,
das wir leicht beimischen. Mit dem „Small Stick“
verfahren wir ähnlich.
3 Grobtuning
Korrigieren Sie zunächst eventuelle Peaks
und Knackser, indem Sie die Lautstärke
dort gezielt senken oder durch Fades reduzie-
ren. Das schenkt uns später eine Menge Head-
room. Normalisieren Sie die Aufnahmen und laden
Sie einen Limiter. Stellen Sie dessen Ceiling (oder
Output) auf -1 dB und fahren Sie Threshold (oder
Input) so weit hoch, dass sich die Kompression
zwischen -2 bis -4 dB bewegt.
6 Sampler
Um uns für die spätere Nutzung alle Mög-
lichkeiten offen zu halten, nehmen wir
keine drastischeren Eingriffe in das Sample-Mate-
rial vor. Speichern Sie die Sounds und laden Sie
diese in Ihren Sampler. Für unseren Workshop ver-
wenden wir die Samples „Fump II“, „Glass I“, „Small
Stick“ und „Woodpercussion“ von der DVD. Das
erste wollen wir als Kick verwenden, es fehlt aber
an Punch.
9 Groove
Auch hier beeinflusst ein LFO das Pano-
rama, allerdings etwas langsamer und das
Filter greift schon ab 1 kHz. Mit diesen Drums lässt
sich bereits ein feiner Groove basteln. Platzieren
Sie die Kick auf jedem Viertel und das Tamburin
auf jedem 16tel. Der Bass spielt abwechselnd auf
der vierten und dritten Sechzehntelzählzeit. Den
Stick platzieren wir in die Lücken zwischen Kick
und Bass. 
[1] www.steinberg.de [2] www.ocenaudio.com.br

Bass-House
1 Oldschool
Bass bzw. Bass-House existiert schon seit
geraumer Zeit als Sub-Genre von House und
erreichte dank den Chartstürmern Disclosure vor
allem in England große Berühmtheit. Drei Merk-
male zeichnen diesen Stil besonders aus: Minima-
lismus, ungerade Beats und die Verwendung von
rohen Sounds mit Oldschool-Charme. Für einen
typischen Bass-Groove greifen wir auf ein unbear-
beitetes TR-808-Drumkit zurück.
Trip-Hop
1 Speck
Ähnlich wie im Hip-Hop fallen Beats im Trip-
Hop deftig, aber relaxt aus. Legen Sie ein
DAW-Projekt mit 85 BPM an und laden Sie ein akus-
tisches Drumkit. Stellen Sie ein Sechzehntelraster
ein und platzieren Sie die Kick auf den Zählzeit Eins
und Zwei. Damit keine Langeweile aufkommt, set-
zen wir in Takt 2 eine weitere Kick auf die 14. Zähl-
zeit. Auch den vierten Takt ergänzen wir durch
Variationen. 
Trap
1 Rumms
Relativ kurz nach dem Dubstep-Hype fand
das Genre Trap seinen Weg in die interna-
tionalen Charts und verhalf damit der TR-808 zu
einer weiteren Renaissance. Denn kaum ein ande-
rer Musikstil lebt so von minimalistischen Beats
bei extrem niedrigem Tempo und ist gleichzeitig so
konsequent auf die voluminös-weichen Kicks des
Drum-Klassikers fixiert. Stellen Sie das Tempo Ihrer
DAW auf 70 BPM.
2 Kick
Die Kick spielt nur selten gerade
4/4-Sequenzen, Breakbeats sind aber auch
nicht gefragt. Sehr charakteristisch: Die erste Kick
sitzt nicht auf der Eins, sondern auf dem vierten
16tel. Es folgen drei weitere Kicks im Abstand von
je drei 16teln. Im zweiten Takt starten wir auf der
Eins, dann folgen wieder drei Kicks alle drei 16el.
Um die Bassdrum zu betonen, doppeln wir sie mit
der Open Hi-Hat.
2 Groove
Eine Snare spielt auf jeder geraden Vier-
telnote. An denselben Stellen erklingt ein
Rainmaker-Sample. Dieses Instrument erinnert an
einen Shaker, klingt jedoch ein gutes Stück län-
ger aus und sorgt für mehr Atmosphäre. Den
gewünschten Drive liefert ein Sechzehntelmuster
der Ride, das nur bei den Snare-Schlägen zwei 16tel
aussetzt. Durch Variation der Anschlagstärke ent-
steht ein entspannter Groove.
2 Rolls
Platzieren Sie die Kick in jedem Takt auf die
Eins und eine weitere nach Belieben. Kom-
plexer wird es bei Snare und Clap, die nicht nur auf
den üblichen Zeiten 2/4 und 4/4 erklingen, son-
dern teils sehr verspielte 16tel- und 32tel-Muster
verwenden, die Hi-Hats neidisch machen können.
Wichtig dabei: Je intensiver die Sequenz, desto
mehr sollten Sie die Anschlagstärke variieren, um
Rolls zu kreieren.
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
3 Drums
Setzen Sie dann eine Snare auf die Eins und
einen Clap-Hit direkt dahinter. Auf der drit-
ten Sechzehntelzählzeit macht sich eine tiefe Tom
prima. Danach folgt die Clap auf den typischen
Zählzeiten 2/4 und 4/4. Gern wird auch die Kick
instrumental unterstützt. Kopieren Sie dazu die
Noten auf eine neue Spur, laden Sie einen Synth
und transponieren Sie die Noten, bis sich eine pas-
sende Melodie ergibt. 
3 Atmosphäre
Zeichnen Sie diese frei Hand nach Zufall-
sprinzip ein. In diesem Stil werden gerne
Trommeln und Percussion-Instrumente aus Holz
verwendet. Wie wäre es beispielsweise mit ein paar
Bongo- und Stick-Akzenten? Charakteristisch ist fer-
ner das Beimischen von Plattenknistern oder ande-
ren atmosphärischen Sounds wie Regen. Außerdem
können Sie das Pattern je nach Geschmack mit 55% -
60% Swing quantisieren. 
3 Kompression
Die Hi-Hats spielen meist 16tel-Sequenzen,
die ebenfalls hier und da mit 32tel-Noten
geschmückt werden. Auch hier sind unterschiedli-
che Anschlagstärken essenziell. Steht der Groove,
folgt mit einem satt zupackenden Limiter eine wei-
tere Besonderheit: Während in der Regel ein sau-
beres Klangbild erzielt werden soll, hat sich im Trap
eine extreme Kompression bewährt, welche die
Bässe übersteuern lässt. 
beat 02 | 2015 27
SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats

Im Tech-Talk: Axel Rohrbach, BOOM Library

High-End-Sounddesign trifft
auf moderne Drums
Die fantastischen Effektklänge der BOOM Library kamen bereits in Filmen wie „Sin City 2“ und Trailern für „Der Hobbit:
Smaugs Einöde“ oder „The Dark Knight Rises“ zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit Native Instruments hat das Mainzer
Unternehmen nun die außergewöhnliche Maschine-Expansion „Arcane Attic“ geschaffen. Axel Rohrbach, Creative
Director der BOOM Library, gibt Einblicke in die Entstehung der Soundbibliothek.

Beat / Welche Klangquellen wurden für Arcane Attic
gesamplet?
Axel / Das war eine ganze Menge unterschiedlichs-
tes Material. Wir haben in Südafrika historische Vor-
derlader wie zum Beispiel Musketen aufgenom-
men, in den USA moderne Schusswaffen. In Kirchen
haben wir Türen gesamplet, auf Schrottplätzen
Metall-Crashes. Es sind Beckenaufnahmen verwen-
det worden, Atmen und Staubsauger, Schwerter,
Autobedienelemente, Donner, Flammenwerfer, Feu-
erpfeile und etliches mehr. Das war tatsächlich ein
ziemlicher Aufwand – ich hoffe, er hat sich für die
Anwender gelohnt. Zusätzlich haben wir das Ganze
mit synthetischen Sounds aufgelockert.
Beat / Was waren dabei die größten
Herausforderungen?
Axel / Diese ganzen Klänge in einen perkussiv spiel-
baren Rahmen zu bringen, war nicht so leicht. Vor
allem, da Außenaufnahmen erst einmal sehr dyna-
misch sind, wenn sie gut aufgenommen wurden,
und wild irgendwelche Frequenzen abdecken. Das
Ganze in einen durchsetzungsfähigen Drumsound
zu transformieren, ist definitiv eine Herausforde-
rung. Zusätzlich Material zu finden, das eine inte-
ressante Sinneinheit ergibt und nicht einfach will-
kürlich ein paar Sounds zusammenzuwürfeln, die
vielleicht cool sind, aber kein einsetzbares Kit erge-
ben, war ebenfalls nicht immer ganz leicht.
Beat / Auf welche Weise habt ihr die Rohklänge
anschließend bearbeitet?
Axel / Hier haben wir tief in die Werkzeugkiste
gegriffen. Als Erstes galt es, die Aufnahmen zu säu-
bern, damit speziell bei hoher Kompressionsrate
später keine ungewollten Nebengeräusche zum
Vorschein kommen. Danach haben wir viel kompri-
miert, Frequenzen optimiert und wenn nötig mit
entsprechenden analogen und digitalen Prozesso-
ren Obertöne hinzugefügt, um das Material zu ver-
dichten. Speziell bei den etwas abgefahreneren,
synthetischeren Kits haben wir so ziemlich alles
Weitere verwendet, was man in den Untiefen des
Plug-in-Marktes finden kann. Stellenweise haben
wir noch Hall hinzugefügt, um eine gewisse Tiefe
zu erzeugen. Hier haben wir den RC-48-Hall von
Native Instruments sehr viel verwendet, weil er ein-
fach schön und unauffällig klingt und tolle Features
bereithält, um das Stereobild zu verbreitern.
Beat / Wie erzeugt man aus Field Recordings durch-
setzungsfähige und charaktervolle Drum-Sounds?
Axel / Man muss sich hier schon Einiges trauen,
was man sonst vielleicht nicht so intensiv einsetzt.
Es ist wichtig, relativ dichtes Material über einen
bestimmten Zeitraum zu erzeugen, damit sich ein
Klang durchsetzt. In der Natur gibt es oft starke
Transienten, die dann zu schnell abfallen. Hier muss
man also ordentlich komprimieren, ohne die Tran-
sienten zu verlieren, die ja den schönen Knack aus-
machen, der trotzdem wichtig ist. Ansonsten muss
man sehr viel auf ein ausgewogenes Frequenzspek-
trum achten. Hier helfen EQs und Multibandkom-
pressoren. Bei EQs kann man schwer kontrollier-
bare Frequenzen ruhig auch ordentlich abschneiden
und lieber mit kontrollierbarem, anderem Mate-
rial wieder füllen. Das ist speziell im Bassbereich
sehr wichtig. Oft reicht es nicht, einfach bei Aufnah-
men Sub-Harmonische hinzuzufügen und fertig ist
die Bassdrum. Das Ergebnis wird in den tiefen Fre-
quenzen nur rumeiern und alles irgendwie zumat-
schen. Da sollte man lieber beim Hauptsound den
Bass abschneiden und einen anderen Schuss (oder
einen komplett anderen Klang) für die Sub-Kick
verwenden.
Beat / Welche sind deine bevorzugten Werkzeuge
zum Bearbeiten von Drums und wie setzt du diese
konkret ein?
Axel / Ein bevorzugtes Werkzeug habe ich eigent-
lich nicht, das ist immer sehr abhängig vom Mate-
rial und was überhaupt gemacht werden muss, um
zum gewollten Ziel zu kommen. Sicher kann ich aller-
dings sagen, dass so gut wie immer Kompressoren –
und dann meistens nicht nur einer – im Einsatz kom-
men. Zum Beispiel, um Transienten schnell etwas
abzudämpfen und um mehr Kontrolle zu bekommen.
Oder um im tiefen Frequenzbereich dichtes Material

28 beat 02 | 2015 www.nativeinstruments.com | www.boomlibrary.com


mit paralleler Kompression nach vorne zu bringen,
oder um kontrolliert einen gewissen Lautstärkeabfall
nach dem initialen Punch zu erzeugen.
Beat / Hast du für unsere Leser Tipps zum effektiven
Layering von Drums parat?
Axel / Man sollte sich vorher überlegen, was man
erreichen möchte und was der Basis-Sound dafür
sein soll. Wenn man zum Beispiel eine luftige Sna-
redrum aus einer Staubsaugeraufnahme erzeu-
gen will, sollte man erst einmal versuchen, mit die-
sem Grundmaterial so weit zu kommen, wie es nur
Die besten Tools für packende Grooves
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
Native Instruments
Arcane Attic
Mit Arcane Attic erforschen Native Instruments und
das BOOM-Library-Team das Spannungsfeld zwi-
schen charaktervollen Field Recordings und moder-
nen Drumsounds. Zu diesem Zweck wurden ver-
schiedenste Klangquellen aufgenommen, von
mechanischen Apparaturen und Getrieben über
Geräusche von Naturelementen, Schusswaffen
und Metallgegenständen bis hin zu dramatischen
Orchester-Hits. Das eindrucksvolle Ergebnis ist eine
facettenreiche Kollektion einzigartiger Drum- und
Percussion-Sounds mit enormer Durchschlags-
kraft. Arcane Attic umfasst sieben Projekte für das
Groove-Production-Studio Maschine sowie 46 Kits
inklusive 44 Patches für Massive, 44 Drum-Synth-
Presets sowie 140 spielfertigen Patterns. Eine wahre
Geheimwaffe für außergewöhnliche Grooves mit
hohem Inspirationsfaktor sowie Ecken und Kanten!
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geht. Das heißt, einen Klang zu erstellen, der bereits
so nah wie möglich am Ziel ist. Wahrscheinlich wird
man hier feststellen, dass gewisse Dinge fehlen,
zum Beispiel ein echter initialer Schlag. Ich suche in
diesem Fall nach perkussiven Sounds, deren Klang-
charakter zu meinem Staubsauger passt und die
sich gut einbetten. Wenn mir nach dem Layering
noch weitere Dinge fehlen, wie zum Beispiel ein
hohes Element, suche ich entsprechend nach geeig-
neten, gerne auch abstrakten Sounds. Dabei achte
ich vor allem darauf, dass sich keine Frequenzen
überspitzen oder auf störende Art überlappen.
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
Samplephonics
Lithium Beats
Die Drum-Maschine Lithum Beats für Kontakt 5
wartet mit über 400 druckvollen Samples aus der
Feder von Sounddesigner EVAC sowie mehr als 270
MIDI-Patterns auf. Jeder der Drumsounds lässt sich
mithilfe leistungsfähiger Klangmanipulationswerk-
zeuge wie einem Multimode-Filter, zwei Hüllkurven,
einem LFO, einem Distortion-Modul und einem EQ
nach Herzenslust durch die Mangel drehen. Zur glo-
balen Klangveredelung steht überdies eine umfang-
reiche Effektsektion bereit. Klasse: Die mitgeliefer-
ten Grooves lassen sich in einem Browser bequem
vorhören und zur weiteren Bearbeitung in Ihre DAW
ziehen. Darüber hinaus werden Sampler-Patches für
Battery, EXS24 und Reason NN-XT geboten. Lithium
Beats glänzt mit zeitgemäßen Grooves und coo-
len Sounds für Stile wie EDM, Hip-Hop, R&B, Down-
tempo oder Glitch-Hop.
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SPEZIALBEAT
Spezial: BiggerBeats
Beat / Welche Effekte verwendest du, um echte
Drum- und Percussion-Klänge und synthetische
Sounds zusammenzuschweißen?
Axel / Im Master-Bus eignen sich hier wiederum Kom-
pressoren, die alle Layer dynamisch zusammenschwei-
ßen. Allerdings ist der Raumklang nicht zu unterschät-
zen, den unterschiedliche Aufnahmeräume mit sich
bringen. Hier hilft ein subtiler zusätzlicher Raum sehr,
um die verschiedenen Layer virtuell in eine Umge-
bung zu bringen. Man muss natürlich aufpassen, dass
dadurch kein verhallter Sound entsteht, es geht mehr
um die Early Reflections und kurze Hallräume. 
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
FXpansion
BFD3
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ple-Bibliothek des virtuellen Drum-Studios BFD3.
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mene Drumkits, wobei eines davon in drei ver-
schiedenen Studios mit Sticks, Besen und Schlägel
gespielt wurde. Neben dem leistungsfähigen Mixer
sowie den erstklassigen Effekten ist der mächtige
Groove-Editor hervorzuheben. Die Pattern-Libary
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zeugern eingespielte Rhythmen für verschiedenste
Stilrichtungen wie Rock, Pop, Metal, Funk und Jazz.
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spielbaren Schlagzeugsounds in exzellenter Audio-
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tuellen Drum-Studios.
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beat 02 | 2015 29
BEATPERSONALITY
Interview: Trentemøller

House: Trentemøller
Mehr Power,
mehr Leidenschaft
Auf Anders Trentemøllers drittem Album „Lost“ prallen düstere Gitarren auf treibende Sequenzer, krautiges Schlagzeug auf
clubbige Beats. Anlässlich der Veröffentlichung der Remix-CD „Lost Reworks“ besuchte Beat Trentemøller in seinem Kopenha-
gener Studio, um den Ideen und Konzepten hinter diesem einzigartigen Sound auf die Schliche zu kommen. von Tobias Fischer

Beat / Du hast dir Anfang des neuen Jahrtausends eine lange Aus-
zeit genommen. Wie kam es dazu?
Trentemøller / Ich war der ganzen Industrie überdrüssig und
hatte eine Schreibblockade. Meine Tracks hörten sich für mich
nur noch wie Kopie anderer Sachen mit ein paar zusätzlichen Ele-
menten an. Es hat mir schlicht keinen Spaß mehr gemacht, Musik
zu machen. Es war aber gar nicht so sehr eine bewusste Entschei-
dung. Ich wollte wirklich gerne etwas produzieren, aber mir ist
einfach zwei Jahre lang nichts eingefallen. Das war eine harte
Zeit. Ich habe sogar den Gedanken zugelassen, dass ich mit der
Musik durch sein könnte und mir etwas anderes suchen müsse.
Irgendwann habe ich dann angefangen, alleine im Studio zu
arbeiten und hatte meine ersten Veröffentlichungen auf Poker-
flat. Daran hat sich meine zweite Phase mit Club-Tracks ange-
schlossen, die drei bis vier Jahre gedauert hat, bis auch das mich
schließlich gelangweilt hat. Ich wollte mehr Instrumente in mei-
nen Stücken. Deswegen gab es auf meinem Debüt „The Last
Resort“ auch Gitarren und Schlagzeug neben den elektronischen
Elementen. So habe ich mich der Musik zum zweiten Mal und
unter neuen Vorzeichen angenähert.
Beat / Was hat die Blockade gelöst?
Trentemøller / Ich habe irgendwie meine eigene Herangehens-
weise gefunden. Es war mir ganz besonders wichtig, nicht mehr
Teil der Indie-Szene zu sein. Ich hatte mit verschiedenen Bands
Anders Trentemøller begann mit einem
Aldi-Laptop und einer kaputten Maus.
BEATPERSONALITY
Interview: Trentemøller
gespielt, konnte aber nie richtig meine Ideen durchsetzen. Wenn Auswahl-
du mit vier oder fünf anderen Leuten zusammenarbeitest, musst Diskographie:
du ununterbrochen Kompromisse eingehen. Als ich mir dann
meine ersten Synthesizer und Sampler zugelegt hatte, war ich
endlich mein eigener Boss und konnte genau das tun, was ich
wollte. Und daraus ist dann diese persönliche Perspektive auf
den House- und Techno-Sound entstanden.
Beat / Es muss ziemlich verrückt gewesen sein, als du dann mit
dieser Musik plötzlich international zu einer Sensation wurdest.
Trentemøller / Total – mein Studio war damals ja noch in meinem
Schlafzimmer (lacht). Ich habe noch in Teilzeit als Kindergarten- 2014 | Lost Reworks
lehrer gearbeitet und mein Equipment war alles andere als per-
fekt. In meine Maus musste ich ständig Kaugummi und Streich-
hölzer stecken, damit nicht alles auseinanderfiel und ich habe
insgesamt sieben Atari 1040 zerschlissen. Später habe ich dann
einen Laptop verwendet – von Aldi. Und dann gab es da plötz-
lich diese Spannung. Trotzdem war ich immer auf der Höhe des
Geschehens, hatte schon Erfahrung gesammelt und bin nicht
dem Erfolg hinterhergerannt. Ehrlich gesagt war ich etwas über-
rascht, dass die Leute meine Musik hören wollten (lacht).
Beat / Ich habe „The Last Resort“ gerade vor kurzem noch ein- 2014 | Lost
mal aufgelegt. Es ist wirklich eine Scheibe, die einen komplett
aufsaugt.
Trentemøller / Ich bin in der Hinsicht auch wirklich altmodisch:
Ich liebe das Album-Format, dieses Gefühl, auf eine Reise genom-
men zu werden, die Differenzierung in eine A- und B-Seite beim
Vinyl. Ich vermisse es ein wenig, dass man sich heute darüber
so wenig Gedanken macht. Ich verbringe bei meinen Scheiben
viel Zeit damit, die richtige Reihenfolge für die Tracks zu finden
und male dynamische Kurven, um zu einem passenden Ergeb-
2011 | Reworked/Remixed
2010 | Into the Great
Wide Yonder
2006 | The Last Resort
beat 02 | 2015 31
BEATPERSONALITY
Interview: Trentemøller
nis zu kommen. Ich spiele die verschiedenen Versio-
nen auch anderen vor, um ihre Meinung einzuholen.
Irgendwann hat mir meine Freundin dann gesagt:
„Ich kann es einfach nicht mehr hören. Mach ein-
fach, was du für richtig hältst“ (lacht).
Beat / Bedeutet das, auch schon mal ein wirklich
gutes Stück für das Album-Konzept zu opfern?
Trentemøller / Manchmal musst du in der Tat
deine Lieblinge töten. Es gibt auf „Lost“ einen Track
namens „Constantinople“, den ich geschrieben
habe, um den dunklen Ton des Albums etwas auf-
zuhellen. Er erinnert mit seiner Orgel und seinem
60er-Sound an die Doors und es war sehr schwer,
den richtigen Fleck für ihn zu finden. Irgendwie ist er
dann doch auf dem Album gelandet.
Beat / Er ist jetzt fast ganz ans Ende gerückt.
Trentemøller / Ja, und ich bin mir immer noch nicht
ganz sicher, ob er da gut aufgehoben ist (lacht).
Beat / Wie zufrieden bist du zurückblickend mit
„Lost“?
Trentemøller / Ich bin ehrlich gesagt wirklich stolz
darauf. Es ist das Beste, was ich je geschrieben habe,
weil ich meine Ideen genau so umsetzen konnte,
wie ich sie im Kopf hatte. Nach dem schwierigen
zweiten Album „Into The Great Wide Yonder“ war
der Produktionsprozess auf jeden Fall viel unbe-
schwerter. Ich bin auch sehr zufrieden damit, wie
sich die Musik auf die Bühne bringen lässt. Was
sicherlich daran liegt, dass viele der Tracks bereits
mit einer Band im Studio eingespielt wurden – im
Gegensatz zu „The Last Resort“, auf dem ich mit
meinem Laptop, einem MIDI-Keyboard oder einem
Moog gearbeitet habe.
Obsessiver Sound-Tüftler
Beat / Würdest du dich immer noch als einen obses-
siven Sound-Tüftler bezeichnen, der jeden Snare-Hit
einzeln bearbeitet?
Trentemøller / Mehr denn je. Darum nehme ich
heute auch viel Live-Schlagzeug auf, neben Drum
Machines und Samples. Wenn ein Schlagzeuger
spielt, ist jede Snare ohnehin schon einzigartig. Da
brauche ich nichts mehr zu pitchen oder anzupas-
sen (lacht). Vor fünf bis zehn Jahren war so viel elek-
tronische Musik komplett quantisiert, so perfekt
mit der Rhythmus-Struktur abgestimmt. Heute hat
sich das zum Positiven gewandelt, vor allem auch
dank Bands wie LCD Sound System. Ich liebe es,
wenn die Musik ein menschliches Feeling hat, ich
liebe den Klang akustischer Instrumente. Vor allem
liebe ich es, diese warmen Klänge mit kalten, robo-
tischen Sounds zu verbinden und diese Kontraste
miteinander zu vereinen.
Beat / Aus diesen Kontrasten entsteht also eine
gewisse Tiefe?
Trentemøller / Ja. Manchmal lasse ich meinen Stu-
32 beat 02 | 2015
dio-Partner Jakob Høyer etwas einspielen. Er ist ein Beat / Vielleicht musstest du als Musiker erst
viel besserer Schlagzeuger als ich, und bei ihm klingt gut genug werden, um solch einen Ansatz
es tight und synchron zu den programmierten Tei- durchzuziehen.
len. Wenn ich aber etwas möchte, was fast schon Trentemøller / Vielleicht, aber du musst auch
schlecht oder abgedroschen oder kitschig klingt, offenbleiben für kleine „Fehler“. Es kann sein, dass
dann mache ich es selbst (lacht). jemand in einem Take eine falsche Note spielt, aber
alles andere war fantastisch. Manchmal musst du
Beat / Sind das Ideen, die du aus deinem Interesse an dann sagen: „So war es eben, wir lassen das jetzt
Krautrock ziehst? so.“ Ein Grund dafür, dass die Lo-Fi-Szene wächst
Trentemøller / Auf jeden Fall – bei Bands wie Neu! ist doch, dass diese Aufnahmen zwar nicht per-
oder sogar bei frühen Stücken von The Cure klangen fekt sind, aber dafür die Persönlichkeit der Künstler
die Drums so trocken wie Rhythm Boxes. Ich musste einfangen. Und das ist mir viel wichtiger. Auch auf
erst recherchieren, um herauszufinden, ob sie nun „Lost“ gibt es einige solche Fehler, sogar in der Pro-
mit der Hand gespielt wurden oder mit Maschinen. grammierung. Bei einem Hi-Hat habe ich mich aus
Ich finde das toll und das ist auch etwas, was ich Versehen mit der Maus verklickt und ein paar Mil-
an dem dritten Portishead-Album liebe. Die Band lisekunden Delay hinzugefügt. Das Hi-Hat wurde
hat sich offensichtlich diese alten Platten genau langsamer und lief nicht mehr so synchron. Auf so
angehört. etwas wäre ich mit Methode nie gekommen.
Beat / Der für Krautrock so typische „motorische Beat / Um so besser man wird, um so mehr kann
Beat“ von Jaki Liebzeit ist ja immer beides – mecha- man loslassen?
nisch und groovig zugleich. Trentemøller / Du kannst Maschinen benutzen,
Trentemøller / Genau, und wenn du genau hin- um deine Ideen besser umzusetzen. Aber Maschi-
hörst, bemerkst du auch, wie sich seine Drums ganz nen sollten dir nie den Klang vorgeben. Um so mehr
unterschwellig verändern. Er entwickelt das Hi- du sie verstehst, und um so mehr du ihre Beschrän-
Hat betont langsam, irgendwann kommt dann die kungen kennst, um so besser wird dir das gelin-
Ride hinein, aber alles ist sehr subtil, stets im Fluss. gen. Wenn du mehr Menschlichkeit zulässt, lässt du
Es kommt etwas sehr anderes dabei heraus, wenn mehr Spannung zu, mehr Dynamik, mehr Leiden-
du so etwas selbst einspielst oder es am Rechner schaft. Das ist die Richtung, in die ich mich bewe-
programmierst. gen möchte.
Beat / Man redet in dem Zusammenhang gerne von www.anderstrentemoller.com
„organischen Produktionen“. Was bedeutet das für
dich?
Trentemøller / Bei mir bedeutet das ganz
konkret, dass fast alles durch meinen
Revox läuft. Dieses Gerät sorgt dafür,
dass der Sound in sich geschlossen
und warm klingt, und fügt ihm etwas
mehr Bass hinzu. Es sorgt dafür, dass
die Musik mehr ist als nur Einsen und
Nullen. Es bringt auch schlicht mehr
Power. Der berühmte „Wall of Sound“
Das menschliche Fee-
von Phil Spector wurde nur auf vier ling ist für Trentemøller
Spuren aufgenommen, aber er hört entscheidend.
sich mächtig an – sogar in mono – und
fängt die Atmosphäre im Studio ein.
Genau so etwas schwebt mir für
das nächste Album vor: Ich
stehe an den Keyboards,
neben mir unser Bassist,
daneben der Schlagzeu-
ger. Sobald du „Record“
drückst, musst du
die Dinge in diesem
Augenblick lösen und
du kannst sie nicht
mehr nachher korri-
gieren. Und genau
dann entsteht
etwas Magisches.
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 Techhouse: Einmusik
Emotion statt Funktion
Der Name Einmusik ist fest verankert im Treiben der elektronischen Nation, wie in Europa. Der Kopf hinter dem gut
sitzenden Branding ist Samuel Kindermann. Als Live-Act bereist der Wahl-Berliner die Club- und Festival-Welt. Mit
Trademark-Sound, der doch Vielfalt bietet. Melodisch, verspielt, handwerklich ausgefeilt bis opulent komponierter Tech-
house – mit viel Seele. Er ist dem Einmusiker eigen. Ob als Produzent für begehrte Labels von Diynamic bis Noir Music,
wie auf den Releases seines Einmusika-Labels. Off stage ist er Fan, Kenner und Tontechniker der elektronischen Materie
und Maschinen. Das führt ihn in die Beat. von Frank Eckert

34 beat 02 | 2015

D
ie Synthese der elektronischen Tanzmusik – aus
Mensch und Maschine – gelang Kindermann kommer-
ziell gesehen 2004 am erfolgreichsten. Da erobert er
die Clubs wie die deutschen Dance-Charts mit „Jittery Heri-
tage“. Eine Melodie, die du nie vergisst. Und doch: Er hat
bewusst keine Folgenummer konstruiert, zu einem Erfolg, der
bis in Playlisten der Jugendradios hoch rotierte. „Kopieren ist
langweilig, Trends sind egal“, sagt er und setzt den eigenen
Style so als Dauertrend. Nach ruhigeren Zeiten gehört Kinder-
mann seit ein paar Jahren wieder zur Speerspitze der Bewe-
gung rund um den heute modernen Sound, der auf sanf-
ten Synthie-Melodien und tiefen Basswellen wie druckvollen
Drums lagert. Sound, bei dem die Zeit angenehm stillsteht, und
man sich doch bewegt.
Bei Einmusik bewegt sich vor dem wohligen Gefühl und
Druck einiges im Studio. Für Beat nimmt er sich Zeit, um seinen
Maschinenpark und seine Philosophie preiszugeben. Nach die-
sem Interview wollte ich sofort Musik machen, soviel vorab …
Das Jahr 2014 war ereignisreich für Einmusik: voll von Gigs,
gespickt mit Releases von ihm und auf Einmusika. So mit sei-
nem Album „5 A.M.“, das belegt, dass dies wohl die beste Zeit
für seine Tracks im Club ist. Wenn Zeitlosigkeit eintritt, früh
am Morgen, mitten im Soundreisen langer Nächte. Die Gig-Rei-
sen nutzt er 2014 am Laptop für Projekte mit Künstlern und
Freunden, die er in den Städten seiner Gigs kennenlernt. Getreu
seinem Motto „Jede Reise kreiert einen neuen Sound“ veröf-
fentlicht er über das Jahr Remixe, die ihren Ursprung bei den
befreundeten Musikern nahmen. Sein Remix („Shine“) für die
Ausnahme-Sängerin Karin Park gewann dabei in diesem Jahr
den „Beatport Remix Contest“ in der Wahl der Community.
Eine Auszeichnung mit Sinn, die zeigt, was das Publikum
weltweit gut findet. Und ein Beispiel-Track, der zeigt, wie Ein-
musik an den Koordinaten Pop, Song und Komposition kratzt
und feilt, um dem Gesamten mehr Größe und Emotion statt
reiner Funktion zu geben. Das ist Einmusik! Seine Produktionen
entstehen unter den Vorzeichen musikalischen Handwerks.
Über das kommt Kindermann gerne en détail ins Plaudern!
Beat / Einmusik tourt als Live-Act – wie viel ist Improvisation,
wie viel vorgeplant?
Samuel / Ich halte mir alle Möglichkeiten für Improvisation frei,
nehme Piano und zahlreiche Live-Tools mit, um flexibel zu sein.
Natürlich gibt es eine Vorplanung, aber die ist nicht statisch,
dann wäre ich gelangweilt von meinem Set, was wiederum
schade wäre für das Publikum. Eigentlich verändert sich mein
Set alle sechs, acht Wochen. Ich bin gerade unglaublich pro-
duktiv im Studio, der beste Weg, neue Sachen auszuprobieren,
ist nun mal der über das Publikum. Bevor ich zu Gigs fahre, bau
ich das Set oft um, füge Tracks ein, werfe raus, was mir am ver-
gangenen Wochenende kein gutes Gefühl gegeben hat.
Beat / Was steht an Technik bei dir als Live-Act auf der Bühne
beim Auftritt?
Samuel / Entsprechend der Clubgröße: Für kleine Venues
nehme ich mein Macbook mit Ableton 9, Voxengo EQ und Limi-
ter und dem Wow-Filter, die RME Babyface Soundcard, die Akai
APC40 fürs Controlling, einen kleinen Fader-Controller für die
Send-FX und ein CME 25 Keyboard zum Spielen mit. Beim gro-
ßen Setup kommt der Arturia Minibrute mit ins Gepäck, des-
sen Output durch einen µ-tron Phaser, dann in ein altes Zoom
Reverb geht und damit dann als Stereosumme mit am Allen &
Heath Mixer hängt.
BEATPERSONALITY
Interview: Einmusik
Beat / Was sind deine wichtigsten Studio-Schätzchen?
Samuel / Bis vor drei, vier Jahren habe ich viel mit einer Roland
MKS 30/50 Sound-Library gearbeitet, so dass ich entschied, mir
beide Rack-Units zu kaufen. Samt Controllern wahre Schätze für
mein Sound-Universum. Dann steh ich total auf Gitarren-Pedal-
Effekte und so kommen meine µ-Tron und meinen Electro-Har-
monix Phaser von ‚75 relativ oft zum Einsatz. Mein neuester
Schatz: ein RME Adi-8 MK3 mit exzellenten AD/DA-Wandlern.
»Ich halte mir alle Möglichkeiten
für Improvisation frei.«
Beat / Analoge versus digitale Produktion – wie schätzt du die
Diskussion ein?
Samuel / Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen, seinen Work-
flow finden. Wichtig ist die jeweilige Arbeit mit den Ebenen. Dir
nützt das dickste Analogpult nichts, wenn du nicht damit umgehen
kannst. Und für kreatives, formatloses Frickeln ist der Mauszeiger
eher Bremse als förderlich. So sind beide Produktionsebenen uner- Diskographie
lässlich. Ich persönlich finde es sehr hilfreich, während der Produk- (Auszug):
tion auf meiner Yamaha RY-30 rumzuklöppeln, nur um herauszufin-
den, ob mir ein Drumelement fehlt. Bis du das im Rechner gesucht,
gefunden und gespielt hast, ist die Idee meist dahin. Für die finale
Produktion liebe ich die digitalen Vorzüge und kann zum Beispiel
mit UAD-Plugs den Elementen noch den richtigen Schliff verpassen,
ohne jetzt gleich 30 Urei 1176 in Racks eingebaut zu haben.
Beat / Gib zwei, drei Tipps an Nachwuchsproduzenten, techni-
scher oder kreativer Art!
Samuel / Ich denke, das Wichtigste für ein junges Talent ist, sich 2014 | 5 A.M.
auf sein Gespür und seinen Stil zu verlassen, aber gleichzeitig
nicht die Ohren vor dem zu schließen, was außerhalb des eige-
nen Universums passiert. Außerdem ist Geduld wichtig, nur
übers Produzieren selbst lernt man, wie es geht. Keine Schule
und kein Über-die-Schulter-Schauen ersetzt eigene Erfahrungen.
Technisch würde ich jedem Nachwuchsproduzenten empfehlen,
sowohl EQs, als auch Kompressoren richtig zu verstehen. Und
Eigenschaften verschiedener EQs!
Beat / Was waren deine wichtigsten Releases und warum? 2011 | Ocean’s Bottom
Samuel / Inzwischen sehe ich mein Album „5 A.M.“ aus diesem
Jahr als eines meiner wichtigsten Releases. Ich habe geschafft,
eine Geschichte nicht nur zu denken und zu schreiben, sondern
auch zu vermitteln. Die Leute stehen drauf, verstehen meinen
Sound besser als je zuvor. Andere wichtige Releases wie „Jittery
Heritage“ oder das Release mit Stimming auf Diynamic waren
auch Bausteine, die mich geprägt und weitergebracht haben.
Beat / Neben den Maschinen bevölkern wenige, ausgewählte
Samples und Sound-Gewürze aus aller Welt deine Tracks. Bist du 2011 | Altered Beyond
Recognition
ein Internet-Digger?
Samuel / Wenn mal freie Zeit ist, wandel ich gern durch Arte TV
und Weltmusik-Youtube-Kanäle. Nee, im Ernst: Ich nehme leider
alle Geräusche der Welt wahr, ob am Flughafen, beim Gang durch
eine Fußgängerzone oder die wilden Mischklänge auf der Ober-
baumbrücke in Berlin. Ich sauge alles unbewusst auf, vieles fin-
det den Weg in meine Stücke, wenn es mir nicht aus dem Kopf
geht. Ich nehme viele Instrumente im Studio selbst auf, schaue,
dass ich Musik mal ertaste, anders fühle. Zudem begegnen mir
auf Reisen unzählige Melodien, die der Alltag in anderen Ländern
schreibt – irgendwie kommt das alles zusammen. 2004 | Jittery Heritage
beat 02 | 2015 35
BEATPERSONALITY
Interview: Einmusik
Beat / Was passiert 2015 bei Einmusik und Einmusika?
Samuel / Ich denke, es wird ein neues Einmusik-
Album geben. Ich fühle mich bei der Arbeit am
Longplayer freier, als wenn ich drei Stücke für eine
EP fertigmache, gefangen bin in Club-Tauglichkeit,
DJ-Tauglichkeit und anderen Parametern. An man-
chen Studiotagen möchte ich Intro-Stücke bauen,
an anderen Beats, die vorwärts gehen, und über-
morgen hab ich Bock, eine richtige Vocal-Num-
mer zu machen. Ich würde mich als Album-Künst-
ler bezeichnen. Auf Einmusika werden bekannte und
viele frische Produzenten releasen. Ich liebe selbst,
neue Sachen zu entdecken. Ich denke, den Leuten
geht es genauso.
»Ein guter Track muss zu allererst komponiert sein,
sollte im besten Fall von Anfang bis Ende eine stimmige
Geschichte erzählen.«
Beat / Was hat dich ursprünglich zur elektronischen
Musik gebracht? Und was war dein erstes Produkti-
onsgerät, das du gekauft hast? Besitzt du das noch?
Samuel / Im Alter von 6 bis 12 Jahren wollte ich eine
Synthpop-Band haben, à la Depeche Mode. Zusam-
men mit meinem besten Freund waren wir auch
ambitioniert, sind dann aber Anfang der 90er zum
Auflegen gekommen. Und so kam eines zum ande-
ren und ich ersparte mir meinen ersten Sampler,
einen AKAI S1000 HD. Mit ganzen 16 Sekunden Sam-
plezeit, beziehungsweise acht Sekunden, wenn man
Stereo aufgenommen hatte! Mag sein, dass das
nostalgisch ist, aber verkaufen werde ich ihn nie.
Beat / Wie können Newcomer euch Tracks zusen-
den? Und werden die auch angehört?
36 beat 02 | 2015
Samuel / Wir hören uns tatsächlich im Zwei-Wochen-
Rhythmus alles an, was reinkommt, wenn es über
unsere dafür angegebene Adresse (demo@einmu-
sika.com) läuft. Allerdings werden Facebook und
Soundcloud-Anschriften sowie Einträge auf diver-
sen Pinnwänden nicht beachtet. Ich finde es unan-
genehm, dass sich Leute manchmal so gedankenlos
bewegen, leider schaffen es viele nicht mal, ein bis
zwei Zeilen über sich zu schreiben. Leute, die auf allen
Kanälen drängeln, werden meist nicht berücksichtigt,
so wie Demos, die geklaute Parts enthalten. Und: Ich
kann jedem nur raten, sich die Releases eines bevor-
zugten Labels vorher wirklich an-zu-hö-ren, denn sie
werden ihren Stil nicht ändern wollen!
Beat / Was muss ein guter Track haben?
Samuel / Für mich muss ein Track oder ein Song zu
allererst komponiert sein. Er sollte im besten Fall
von Anfang bis Ende eine stimmige Geschichte
erzählen. Das bedeutet, dass alle Elemente mitein-
ander verwoben sind und harmonisch und rhyth-
misch zueinanderpassen. Als Bonus, die Königsdis-
ziplin der Produktion, sollte das Arrangement toll
sein. Klar strukturiert, ein wenig unerwartet im Ver-
lauf und erfrischend in der Emphasis.
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BEATKULTUR
Digitale Kultur: Originalität

Digitale Kultur: Originalität

Alles ist gesagt?!
Originalität gilt gemeinhin als das wichtigste Gut in der
Musik. Sie steht für Kunst ohne Einschränkungen, für
eine Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen, für
persönlichen Ausdruck statt zwanghaftem Schielen nach
Trends. Gleichzeitig scheint sich Originalität bereits seit
einigen Jahren in der Krise zu befinden. Zum einen, weil
übereifrige Labels und Journalisten den Begriff inzwischen
derart inflationär benutzen, dass der genaue Bedeutungs-
gehalt zunehmend unschärfer wird. Zum anderen, weil
die Flut an Veröffentlichungen gerade im Bereich elekt-
ronischer Musik die Möglichkeit, wirklich originelle Musik
zu erschaffen, immer wieder aufs Neue hinterfragt: Wer
sagt einem, dass nicht gerade irgendjemand irgendwo auf
der Welt genau den selben Beat bastelt, die selben Sounds
programmiert, die gleiche Melodie einspielt? Wie viel
Freiraum besteht noch, aus der Masse hervorzustechen,
wenn, wie es Monty Adkins hier auf den Punkt bringt, jede
Woche tausend neue Dubstep-Tracks auf Soundcloud
hochgeladen werden? Und: Wie lässt sich innovative
Arbeit einem Publikum vermitteln, das ohnehin schon
durch die Masse an Alben, EPs und Singles überfordert ist?
Wir haben einige führende Produzenten zu ihrer Perspek-
tive zum Thema Originalität befragt. Die Antworten sind
extrem vielseitig und reichen von konkreten Ideen dazu,
wie konzeptorientierte Arbeit zu originellen Tracks führen
kann, über ein Manifest, sich einfach auf sich selbst zu
verlassen bis hin zu der Erkenntnis, dass Musiker sich in
Sachen Originalität gegenüber Wissenschaftlern immer
noch nicht zu Verstecken brauchen. Zwei Einsichten
immerhin verbinden alle diese Künstler: Ihre Überzeugung,
dass Originalität auch in Zukunft wichtig bleiben wird.
Und dass man sie nicht erzwingen kann.
Aufgezeichnet von Tobias Fischer

Pan-Pot
DJ-Duo, Produzenten, Klangperfektionisten
Thomas: Wenn du jung bist, wirst du wahrscheinlich leichter von etablierten
Künstlern beeinflusst. Du bewunderst das, was sie bereits erreicht haben. Im
Laufe der Zeit wirst du dann sicherer darin, deine eigenen Ideen umzusetzen. Ich
war persönlich schon immer ein großer Fan von guter, aber nicht überproduzier-
ter Musik mit schmutzigen Sounds, die sich ein wenig eigenständiger anhört als
Pop-Musik. Dabei spielt Originalität eine wichtige Rolle. Sie entscheidet darüber,
wie unverkennbar deine Tracks sind.
Tassilo: Originalität bezieht sich auch auf Kontinuität. Es sieht zwar so aus, als
ob die beiden Begriffe sich widersprechen. Aber ich meine, dass eine solide Basis
es einfacher macht, kreativ zu arbeiten. Und sie macht es anderen auch leichter,
dir zu folgen und dich zu verstehen.
Thomas: Andererseits brechen wir auch gerne aus bestehenden Genre-Limi-
tierungen aus. Tassilo hat einen Background in Hip-Hop und ich unter anderem
in Drum‘n‘Bass. Das hört man beispielsweise in unserem Kepler „Dubstep“ Track.
Dafür haben wir von den Techno-Fans nicht nur positives Feedback bekommen.
Trotzdem müssen wir das manchmal einfach machen.
In Sachen Technik brauche ich Tools, mit denen ich meine Ideen schnell in den
Sequenzer bekomme. Tausende Knöpfe ohne große Bedeutung sind nichts für
mich. Da habe ich meine Idee schon verloren, bevor etwas passiert.
Tassilo: Deswegen funktionieren wir auch so gut als Team. Wir setzen Ideen
schnell in Sounds um, nachher aber nehmen wir uns auch die Zeit, ihnen das
bestmögliche Engineering angedeihen zu lassen. Es hilft, dass wir dafür zwei
separate Studios haben.

38 beat 02 | 2015
 BEATKULTUR
Digitale Kultur: Originalität

Adam X
DJ, Pionier, Techno-Legende
Man sagt ja gemeinhin, das Techno nur funktionelle Musik ist, die DJs in ihren Sets verwenden kön-
nen. Ich kann mich der Vorstellung nicht anschließen. Ich bin sehr konzeptionell in meinem Ansatz,
meine Musik soll sich immer von dem unterscheiden, was ich oder jemand anders bereits gemacht
hat. Ich setze mich aber nicht hin und sage mir, dass ich originell sein muss. Ich mache einfach, was
ich immer mache. Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, wie viele Produzenten heutzutage
Musik veröffentlichen. Es beeinflusst jedenfalls meinen eigenen Output nicht.
Ich bin seit 25 Jahren ohne Unterbrechung Techno-DJ. Ich habe einmal einen Plattenladen gehabt,
der so ziemlich jede Veröffentlichung des Genres der ersten 15 Jahre Techno-Geschichte verkauft hat.
Im Laufe dieser Zeit habe ich das Aufkommen und Abflauen unzähliger Stilrichtungen und Ansätze
beobachtet. Ich weiß also, was bereits versucht wurde und was wirklich neu ist. Jüngeren Produzen-
ten fällt es schwerer, originell zu sein, weil viele von ihnen nicht die komplette Techno-Geschichte
kennen – oder auch von anderen Musikrichtungen. Manchmal entdecken sie im Studio einen Sound
und meinen, dass er originell ist. In Wahrheit aber wurde er schon vor 20 Jahren von jemand anders
aufgenommen.
Mir persönlich hat Ableton viele Träume meiner eher von Hardware geprägten Vergangenheit
erfüllt. Es hat mir die Tür in eine andere Dimension von Klang und Raum geöffnet. Wenn ich jetzt
Musik mache, erscheinen mir die Möglichkeiten endlos. Früher habe ich immer nur Hardware ein- und
ausgestöpselt, um Ideen zu erproben. Der physische Studioraum hat mich eingeschränkt. In der virtu-
ellen Welt hingegen passt ein riesiger Aufnahmeraum in einen 13-Zoll-Laptop.
Aktuelles Album: „Irreformable“ (auf Sonic Groove)

Burnt Friedman
Musiker, Produzent, Groove-Forscher
Ganz zu Anfang habe auch ich andere Künstler aus Radio und Fernsehen imi-
tiert. In meiner prägenden Phase zwischen 1975 und 1982 haben die Main-
stream-Medien den Ton angegeben. Trotzdem sind auch damals während mei-
ner Schulzeit schon Leute mit den neusten heißen Platten herumgelaufen, die
sie gerade entdeckt hatten. Es war eine Phase vieler schneller, einschneidender
Sprünge in meinem Geschmack und meiner musikalischen Entwicklung.
Als ich mein erstes Drumkit bekommen habe – das war, glaube ich 1980 –
habe ich damit angefangen, mir selbst das Schlagzeugspielen beizubringen.
Dabei habe ich die übliche Technik einfach als selbstverständlich vorausgesetzt.
Schließlich war es wichtig, dass es auch wirklich wie ein amerikanisches Schlag-
zeug wirkte. Und ich war mir natürlich in keiner Weise der Tatsache bewusst,
dass das mein Verständnis von Rhythmen vorherbestimmt hat. Wenn du nicht
weißt, was du nicht weißt, ist der Geist am empfänglichsten für Ideologie.
Meine Sicht auf kreative Produktion hat sich geändert, als ich angefangen
habe, bildende Kunst zu studieren. Bei einem Werk visueller Kunst ist es jedem
in der westlichen Welt vollkommen klar, dass du Respekt verschenkst, wenn
du andere, etablierte Künstler kopierst oder imitierst. Für Populärmusik aber
scheint das meiner Meinung nach nicht zu gelten. Eher im Gegenteil: Fälschun-
gen, Nachahmungen und sogar direkter Diebstahl sind unter Musikproduzenten
sehr üblich. Es gibt ja viele Musiker, von beliebten Elektronik-Produzenten bis hin
zu Vertretern neuer klassischer Musik, die behaupten, im Bereich der Kompo-
sition und des Klangs sei bereits alles gesagt. Als ob es keine Möglichkeit mehr
gebe, ein originelles Stück Musik mehr zu erschaffen. Ich bin fest davon über-
zeugt, dass das Unsinn ist. Aber natürlich ist es eine wunderbare Ausrede, ein-
fach Samples aus einem Archiv zu nehmen und damit die eigene bequeme Lan-
geweile oder faule Vereinnahmungen zu begründen.
Für mich war es schon immer ein Unterschied, ob ein Stück Musik eine
bezahlte Auftragsarbeit darstellt, wie zum Beispiel für einen Soundtrack, Wer-
bung oder eine Imagekampagne, oder ob sie unabhängig entstanden ist – ein-
fach nur seiner selbst willen. Keine Frage: Der Grat zwischen Design und Kunst
ist ein sehr schmaler. Aber das heißt nicht, dass man ihn nicht erkennen kann.
Aktuelles Album: „Cease to Matter“ (auf Nonplace)

beat 02 | 2015 39
BEATKULTUR
Digitale Kultur: Originalität

Ben Lukas Boysen / Hecq

Produzent, Sounddesigner, musikalischer Grenzgänger
Meine Vorstellung von Originalität hat sich über die Jahre entwickelt. Es gab immer so viel zu ent-
decken. Eine gewisse Zeit lang habe ich in jeder Platte etwas Faszinierendes gefunden. Sobald ich
bestimmte Hörgewohnheiten für mich entwickelt und eine ziemlich umfangreiche Plattensammlung
aufgebaut hatte, gab es dann einen Punkt, ab dem mein klangliches Blickfeld sich eher auf die Nischen
konzentriert hat, die weniger ausgeleuchteten Orte einer ohnehin schon ziemlich obskuren Musikland-
schaft – um so seltsamer, um so besser. Es geht um das unfassbare Element, die Frage, wie um alles in
der Welt jemand eine bestimmte Idee entwickelt und sie so einzigartig, originell macht, dass du sie nie
mehr aus dem Kopf bekommst … Aber all das ist äußerst subjektiv. Es gibt da keine letzte Wahrheit.
Der Wert von Originalität besteht für mich in Reduktion und Effizienz. Das mag seltsam klingen, da
das Ziel meiner frühen Alben als Hecq darin bestand, die Arrangements mit so vielen Elementen und
Edits wie möglich vollzustopfen. Irgendwann fühlte sich das mehr wie ein Sport als eine musikalische
Notwendigkeit an, als ob ich mich hinter den unendlichen Möglichkeiten der Technologie versteckte.
Ich habe ein Interview mit oder einen Artikel über Arvo Pärt gelesen, einen der wenigen Kompo-
nisten, die ich unendlich verehre. Er sagt darin, dass er versucht, seine Musik so wenig wie möglich zu
„dekorieren“. Alles in ihr sollte eine Bedeutung, Funktion und einen Grund haben. Das hat mich sehr tief
beeindruckt und ich habe mich in die Idee von Musik als „Akupunktur“ verliebt, in der jedes Element
einen bestimmten Nerv trifft und in der es kein Füllmaterial gibt, keine überflüssigen Teile. Erst wenn du
das erreicht hast, kannst du die wahre Natur eines Songs und seine Absicht erkennen. Erst dann kannst
du seine Originalität bewerten.
Aktuelles Hecq-Album: „Conversions“ (auf Ad Noiseam)

Max Cooper
Elektronik-Forscher, Klangkünstler,

In der Vergangenheit habe ich schon mal gezielt Musik für bestimmte Sze-
nen gemacht. Dabei war meine Originalität durch die Grenzen des Genres
festgelegt: Dieser Drum-Sound muss da hin, dieser dorthin. Die BPM dür-
fen sich nicht aus diesem Bereich entfernen. Aber irgendwann haben
mich diese Regeln gelangweilt. Also habe ich in den letzten Jahren
meinen Horizont erweitert, mit generativen Elementen gespielt, mit
Vocals, Jazz-Musikern, klassischen Einflüssen, Glitch, ungewöhnlichen
Rhythmen. Und ich habe einen experimentelleren Ansatz zugelassen.
Es steht dir ein nahezu endloser Raum an Parametern zur Verfü-
gung, die man mit den unterschiedlichsten Systemen erforschen
kann. Das erlaubt es dir, die Techniken zu finden, die für dich funkti-
onieren. Und indem du immer wieder neue Experimente machst und
weitere Schritte hinein in diesen Parameter-Raum nimmst, kannst du
irgendwann den höchsten Gipfel erklimmen. Das ist auch eine Frage
der Produktivität. Wenn du deinen Ansatz jedes Mal völlig zufällig neu
erstellst, wird es sehr schwer, durchgängig gute Ergebnisse zu bekommen
oder einen erkennbaren Sound.
Ein aus meiner Sicht sehr guter Ansatz besteht darin, mit Konzepten zu
arbeiten. Mein aktuelles Album „Human“ war sehr von einem überkuppeln-
den Konzept getragen und alles musste sich ihm unterordnen. Ich habe jeden
Track so angelegt, dass er in die dahinter stehende Story passt. Diese Idee hat
mich dazu angespornt, ein paar alte Instrumente aus der ganzen Welt zu ver-
wenden und damit alle möglichen Melodien und Loop-Längen zu basteln.
Gleichzeitig habe ich aber auch darauf geachtet, dass alles zusammenpasst.
Ich frage mich heute oft, an welcher Stelle ich teilweise zufällige Kontrollme-
chanismen in meinen Projekten verwenden kann. Damit gebe ich zwar etwas
Kontrolle über jedes einzelne Detail ab. Dafür kann ich mich aber mehr auf das
sich verändernde System konzentrieren – und auf seine Grenzen.
Aktuelle EP: „Kindred“ (auf FIELDS)

40 beat 02 | 2015
 BEATKULTUR
Digitale Kultur: Originalität

Agoria
DJ, Produzent, InFiné-Labelgründer
Ein französischer Schriftsteller hat einmal gesagt: „Ein ori-
gineller Autor ist nicht einer, der andere überhaupt
nicht imitiert. Sondern einer, der nicht imitiert wer-
den kann.“ Diese Definition gefällt mir. Ich habe nur
leider vergessen, wer das gesagt hat!
Vor kurzem habe ich mich mit dem bildenden
Künstler Philippe Parenno unterhalten. In unse-
rer Diskussion sind wir zu dem Schluss gekommen,
dass Originalität letztendlich Verschmutzung ist.
Schließlich entsteht sie an einem Überschuss; aus
etwas, das du nicht mehr auslöschen kannst. Viel-
leicht ist sie eine Art „wertvolle Verschmutzung“?
Ich denke, man kann Originalität als ein Konzept
betrachten. Oft steckt eine Methode hinter dem
Wahnsinn. Exzentriker werden ja gerne als Künst-
ler eingestuft. Aber ohne, dass eine Methode dahin-
tersteht, bist du einfach exzentrisch, nicht origi-
nell. Ich unterhalte mich gerade mit dem berühmten
Mathematiker Edward Frenkel, einem Professor an
der Berkley-Universität und dem Autoren des Bestsel-
lers „Love and Math“. Dabei reden wir darüber, wie man
in der Musik die Vorstellung von Unendlichkeit umsetz-
bar und erfahrbar machen kann. Ich bin jetzt schon darauf
gespannt, in welche Richtung sich das bewegen wird.
Es gefällt mir, dass die Verbindungen zwischen Künstlern und
der Equipment-Industrie enger werden, dass man Ideen und
Wünsche teilt. Kooperation ist die beste Methode, kreativ zu
sein, der beste Weg, sich zu emanzipieren und wirklich originell
zu sein. Daraus kann eine neue Generation von Produzenten ent-
stehen, die online gegenseitig ihre technische Ausstattung aus-
tauschen, ihre Präferenzen, selbstgefertigte Presets, Sounds und
Arrangements, um gemeinsam an globalen Alben zu arbeiten.
Nur weil du eine Komposition für dich ganz alleine beanspruchst,
wird sie nicht origineller. Wir sind als Elektronik-Musiker keine
Pop-Sänger. Der Klang enthält unsere Originalität.

Monty Adkins
Klangkünstler, Komponist, Sound-Philosoph
Originalität ist nicht unwichtiger geworden, aber es ist schwieriger, sie zu erreichen. Allgemein gesagt, ist Ori-
ginalität mit dem Anspruch verbunden, dass die Grenzen der musikalischen Sprache erweitert werden. Und
aus meiner Sicht sind diese Grenzen in gewisser Weise ausgelotet. Originalität kann aber darin bestehen,
innerhalb des bestehenden Raums neue Wege zu schaffen, mit denen bereits bekannte Elemente auf eine
unerwartete Weise neu verbunden werden. Manche dieser Elemente können rein musikalisch sein, andere
jedoch können Vorstellungen aus der Computerwissenschaft, evolutionärer Biologie und künstlicher Intel-
ligenz als Modelle nutzen. Ich glaube aber, dass man auch sich zu sehr darauf konzentrieren kann, originell
zu sein. In der Wissenschaft spricht man schon von Originalität, wenn du dem bestehenden Wissen eines
Gebiets 0,1% oder sogar weniger hinzufügst. Es kommt vielleicht einmal in unserer Lebenszeit vor, dass ein
komplett neues Forschungsfeld aufgetan wird.
Genau wie in vergangenen Epochen gibt es heute auch viele Musiker, die gute Musik machen, die letztendlich
nicht bemerkenswert ist. Wenn jede Woche tausend Dubstep-Tracks auf Soundcloud hochgeladen werden,
bedienen die meisten davon ganz selbstverständlich Klischees.
Wenn es um die Technologie für Originalität geht, ist kein Tool neutral. Alles wurde mit einem Ziel entwor-
fen und als Musiker kann man dieses Ziel nutzen oder sich ihm widersetzen – ganz so, wie es für die eigene
Musik am sinnvollsten ist. Ich kenne viele Leute, die darauf beharren, dass man selbst Software in MAX oder
Supercollider von Grund auf an neu programmieren muss, um wirklich originell zu sein. Das sehe ich anders.
Ich denke, es geht nicht darum, sich von den Tools lenken zu lassen. Sondern vielmehr darum, genug Tools zu
kennen, um dasjenige auszuwählen, das für deine Aufgabe am besten geeignet ist.
Aktuelles Album: „Rift Patterns“ (auf Audiobulb)

beat 02 | 2015 41
WORKBEAT DVD-VOLLVERSION
Workshop: Cycle LE

IM FOKUS

DVD-Vollversion: Cycle LE
Super Super-Saw
Dass Cycle LE anders ist als alle anderen Synthesizer, wird schon beim Blick auf den visuellen Workflow klar: Klänge
werden hier nicht programmiert, sondern intuitiv geformt. Dazu bietet der Synth eine Reihe besonderer Editoren
für Spektrum, Phase, Welleform oder Hüllkurven. Der Clou: Sogenannte Deformer ermöglichen extrem komplexe
Klangverläufe und erlauben – zusammen mit einer leistungsstarken Effekt-Sektion – Klänge mit voller Breitseite
und Sounddesign ohne Limit. von Alex Bota-Weber und Marco Scherer

Hüllkurve Menüs GUI Size

Die vielleicht einfachste
Funktion des Cycle ist
die Multiphasen-Hüll-
kurve, die ähnlich einer
herkömmlichen ADSR-
Hüllkurve funktioniert,
jedoch mehrere Kurven-
punkte besitzen kann.
Ein so komplexer Synth
wie Cycle LE kommt nicht
ohne Zusatzmenüs aus.
Das wichtigste dürfte
Graphics sein, in dem sich
Ansichtsoptionen aus-
wählen lassen.
Serienmäßig startet Cycle
LE mit einer extrem großen
Oberfläche. Ein Klick in das
Size-Menü passt die Grafik in
vier Schritten dem eigenen
Bildschirm an.

Spectrum Filter
Im Spectrum Filter neh-
men Sie die Klangfor-
mung vor. Zu sehen Effekte
ist der Zeitverlauf des Für den Feinschliff sorgt
Sounds bzw. seines sich eine interne Effekt-
verändernden Spektrums. sektion mit Unisono-
Eingeblendete Linien ent- Modus, Equalizer,
sprechen den Eckpunkten Reverb und Delay.
der Scratch-Hüllkurve.

Waveshaper
Time Surface Ein Distortion-Effekt im
Ähnlich einem Multi- besten sinne ist der inte-
Schichten-Oszillator stellt grierte Waveshaper, des-
Time Surface das Ergeb- sen Kurve Sie mit Defro-
nis der Klangerzeugung matoren oder dem
dar. Der Waveshape Edi- Zeichen-Werkzeug frei
tor rechts daneben zeigt bestimmen können.
eine andere Perspektive
auf den gleichen Inhalt.

Waveshape Editor Magnitude Spectrum

Im Waveshape Editor
bestimmen Sie die Wel-
www.amaranthaudio.com lenform des Oszilla-
Passwort unter: www.serialcenter.de tors. Zusätzliche Kurven-
punkte fügen Sie durch
Linksklick ein. Mithilfe
der Deformatoren passen
Sie den Grundklang an.
Diese Ansicht eröffnet
einen anderen Blick auf
das Filter. Wie bei der
additiven Synthese sind
die Amplituden der Har-
monischen zu sehen.
Deformatoren oder der
Pencil erlauben das Ver-
ändern der Kurve.

42 beat 02 | 2015

1 Vielfalt
Eine besondere Stärke des Synths liegt,
wenig überraschend, in beißend digita-
len Klängen. Also machen wir uns das zunutze
und entwerfen einen aggressiven Lead-Sound,
der jede Super-Saw in den Schatten stellt.
Da aber auch Bässe drin sind, bauen wir den
Sound anschließend mit wenigen Handgrif-
fen um. Los geht’s! Als Leinwand für die Wel-
lenformen dient die große Fläche im unteren
Bereich: der Waveshape Editor.
3 Additiv
Das Spectrogram (Mitte links) zeigt
den zeitlichen Verlauf der Wellenform
und dessen „Klangfarbe“ in hellen und dunk-
len Tönen. Für deutlichere Ergebnisse schal-
ten wir den Synth mit Klick auf das vierte
Icon vom „Spectral Filtering“- in den „Spectral
Additiven“-Modus. Dieser erzeugt prägnantere
Wellenformen und macht das Kennenlernen
des Cycle leichter. Zeichnen Sie zwei Vektoren
in den Waveshape Editor.
5 Effekte
Außerdem schalten wir UNISON mit
voller WIDTH und maximalem PAN
hinzu. Sobald Sie nun den ORD-Regler auf 6
drehen, dehnt sich der Sound extrem in die
Breite und das erste Ziel ist erreicht: die Super-
Super-Saw. Um den Patch nun in einen Bass zu
verwandeln, greifen Sie einen der Vektoren im
„Waveform Surface“-Bereich mit der rechten
Maustaste am rechten Ende und schieben es
komplett nach links.
WORKBEAT
Workshop: Cycle LE
2 Vektoren
Per linker Maustaste werden Vektoren
erzeugt, die sich mit der rechten Maus-
taste verbiegen lassen. Die Auswirkungen sind
im Bereich darüber zu sehen. Dieser ist einem
Analyzer verwandt, welcher die Frequenzen von
links (Bässe) nach rechts (Höhen) darstellt. Ganz
im Sinne eines Equalizers mit unendlich vielen
Bändern können Sie Frequenzen nach Belieben
verstärken oder absenken.
RØDEs erstes USB-Kondensatormikrofon!
Rauscharm, hochaußösend, professioneller
Klang. Ideal z.B. für Akustikgitarre und/oder
Vocals. Das NT-USB wird sofort vom Rechner
erkannt. DAW starten, Kopfhörer seitlich ins
Mikrofon stöpseln – schon kann die Aufnahme
losgehen! Die beiden Drehregler bestimmen
die Kopfhörerlautstärke sowie die Balance
zwischen dem latenzfreien Aufnahmesignal
4 Beißer
Einen weit links und den anderen weit
rechts. Selbiges im Magnitude Spect-
rum, etwa wie im Bild oben zu sehen. Betonen
Sie dort den Bassbereich deutlich. Dadurch
und dem Playback vom Rechner. Ein richtig
langes USB-Kabel (6 m) ist auch dabei.
entsteht bereits eine beißende Wellenform.
Schieben Sie die Vektoren beider Bereiche zum
Feinjustieren hin und her. Aktivieren Sie den
EQ rechts oben und fahren den letzten großen
Regler auf -7 herunter, um die Höhen etwas
einzudämmen.
6 Brummer
Dadurch wird der zeitliche Verlauf
der Wellenform deaktiviert und übrig
bleibt ein extrem dicker Bass. Mit diesen bei-
den Sounds kratzen wir natürlich nur an der facebook.com/RodeGermany
Oberfläche der Möglichkeiten des Cycle. Pla- twitter.com/RodeGermany
nen Sie beim weiteren Benutzen also ein Rodemic.de
wenig Zeit ein, um sich mit den verschiedenen
Baukästen bekanntzumachen. Als Belohnung
winken weitere charaktervolle Sounds weit
abseits des Mainstream. 
Vertrieb für Deutschland und Österreich:
Hyperactive Audiotechnik GmbH
beat 02 | 2015 43
 Sounds und
Plug-ins
auf der Heft-DVD
DVD-Vollversion: Beat Studio
Machen: Intelligent Electro
Das Beat Studio ist eine Sammlung von vier exzellenten Plug-ins, die wir
monatlich mit professionellen Sounds ausstatten. Die aktuelle „Smooth“-
Soundbank für Zampler und Geists „Drums galore“ machen das Produzieren
von charakterstarken Tracks gleichermaßen zur Pflicht und zum Kinderspiel.
Doch es muss nicht unbedingt sphärisch zugehen, auch ein Crossover mit
Electro ist easy!
Bassline
1 Schema D#
Öffnen Sie Ihre DAW, stellen Sie das Tempo auf
100 BPM und laden Sie den Zampler auf eine
neue Spur. Beim Durchhören der „Smooth“-Sound-
bank findet sich mit Preset 010 ein saftiger Bass, der
sich prima als Fundament nutzen lässt. Damit neh-
men wir gleich eine Sequenz aus D#- und E-Noten
auf: Prinzipiell wechseln sich D#2 und D#3 jedes
Viertel ab. Dieses einfache Muster wird natürlich
schnell langweilig.
Beat
4 Drums
Um den Track ins Rollen zu bringen, muss
ein Rhythmus her. Also laden wir eine Ins-
tanz des Geist mit der „Drums galore“-Expansion
(Anleitung auf DVD) und öffnen das Elektrodrums
Kit. Das Kit bietet eher ausgefallene Percussions als
Drums, was einem interessanten Beat sehr gelegen
kommt. Platzieren Sie zu Beginn jeden Takts eine
Kick auf der Eins. Als Snare dient eine Kombination
aus D#1, F1 und C#2.
44 beat 02 | 2015
von Marco Scherer
2 Variation
Also unterbrechen wir das Schema im zwei-
ten und vierten Takt wie im Bild oben zu
sehen: Das D#2 in Takt 2 wird halbiert und durch ein
E2 ergänzt, was immens Spannung erzeugt. In Takt
4 wird das D#3 passend dazu gleich komplett auf
E3 gehoben und die letzte Note wandert als Auflö-
sung auf A#2. Da der Bass damit eine sehr melodi-
sche Komponente liefert, soll er auch etwas präg-
nanter ausfallen.
5 Pattern
Der Sound auf C#2 bringt vor allem viel
Räumlichkeit ins Spiel. Dazu spielen wir ein
Hi-Hat-Muster mit G#1 ein, wie im Bild zu sehen.
Das Sample ist eigentlich ein tiefer Zap-Sound, fast
schon eine Kickdrum, was das Pattern um so abge-
fahrener macht. Am Ende des vierten Takts spielt
ein „Blubb“ ein kurzes Fill-in aus Achtelnoten.
Streuen Sie bei Bedarf noch einige weitere Drums in
das Pattern
Projektinfos:
Material: DAW, Beat Studio von DVD, Zampler- &
Geist-Sound-Pack von DVD.
Zeitaufwand: etwa 1½ bis 2 Stunden
Inhalt: Einen „Intelligent Electro“-Track erstellen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
3 Effekte
Drehen Sie CUTOFF voll auf, wechseln Sie zur
EFFECTS-Seite und aktivieren Sie dort DELAY
und REVERB. Damit die Effekte nicht den Mix ver-
matschen, stellen wir COLOUR und LO-CUT auf etwa
1 Uhr. L-RATE und R-RATE halten wir mit 1/8 und 1/8T
recht kurz, F-BACK auf 10 Uhr ebenso. Bei AMOUNT
genügt für beide weniger als 50%. Abschließend
schalten wir MONO aus, um Slides bei überlappen-
den Noten zu vermeiden.
6 Bass
Kick und Bass klingen prima zusammen,
haben aber ein Problem: Sie beginnen beide
mit einem Klicken, überschneiden sich und spielen
überdies im gleichen Frequenzbereich. Hier könn-
ten wir mit Sidechain arbeiten, doch wir nutzen
eine einfachere Methode: Kürzen Sie die Noten auf
jedem ungeraden Viertel um 1/16. Somit werden
Überschneidungen mit der Kick ausgeschlossen und
mehr Groove ist auch drin.

Vocals
7 Wörterbuch
Das probateste Mittel, einem Track Wieder-
erkennungswert zu geben, sind Vocals. Das
funktioniert in jeder Musikrichtung, also auch in
unserem Werk. Da wir keine vollen Strophen benö-
tigen, denken Sie sich einfach einen Begriff, schla-
gen im Lexikon [1] die Erklärung nach und wandeln
diese ab. Etwa wie: „Imagination will often carry us
to worlds that never were, but without we’re going
nowhere“.
Pad
10 Flächenleger
Zeit für ein paar Streichereinhei-
ten mit einem Pad Marke Eigenbau,
um mehr Atmosphäre zu erzeugen und das Funda-
ment zu tragen. Laden Sie den Curve 2 BE auf eine
neue Spur und erstellen Sie mit New ein Init-Preset.
Den sehr statischen Sound bearbeiten wir mit einer
minimalen Modulation von Pitch und Frequenzmo-
dulation: Verbinden Sie den LFO in der Modmatrix
mit OSC FM und Pitch, Intensität 1.0 bzw. 3.0.
Hooks
13 Charakter
Mit Drums, Bass, Pad und Vocals
haben wir einige harmonische Ele-
mente beisammen. Vor allem die Vocals gehen ins
Ohr, doch es fehlt noch die tragende Melodie. Für
den richtigen Sound stöbern wir in der Zampler-
Soundbank und finden mit Patch 097 einen star-
ken Vertreter. Wir nehmen direkt eine Melodie dafür
auf, die im Off auf C#4 beginnt, sich in zwei Takten
in einem Achtelmuster bis A3 herunter hangelt.
8 Speech
Den Text können Sie entweder per Mikrofon
selbst einsprechen oder mit einem Speech-
Programm wie SayIt [2] oder Verbalize [3] speichern.
Laden Sie die Aufnahme anschließend auf eine neue
Audiospur, normalisieren Sie die Lautstärke und
statten Sie die Spur mit einem Limiter aus, der den
Gain leicht anhebt. Damit das Vocal nicht einfach
lieblos vor sich hinplappert, zerschneiden wir es in
Einzelteile.
11 Eigenbau
Den LFO (Wave 4) stellen wir auf Fixed
Sync und wählen 1 Bar (4/4) als Tempo.
Damit wabert das angehende Pad schon ganz
nett. Nun noch die Vol-EG-Hüllkurve anpassen: Mit
Attack und Release auf 1 Uhr fühlt sich der Sound
richtig an. Als Grundlage für dessen Melodie nutzen
wir die Haupttonart des Tracks: D#. Darauf aufbau-
end nehmen wir ein Pattern auf, das über acht Takte
von D#3 zu D#4 wandert.
14 Melodie
Ähnlich dem Pad nehmen wir danach
Korrekturen vor und stauchen die
Noten ein wenig zurecht, damit sie besser in den
Groove passen. Lassen Sie nach den zwei Takten
weitere zwei Takte Luft und kopieren Sie das Pattern
in ein neues, das sie um eine Oktave hoch transpo-
nieren. Um den Klang weicher zu gestalten, drehen
wir CUTOFF auf 2 Uhr herunter, dafür ENV auf 10 Uhr
und RELEASE des AMP ENVELOPE auf 2 Uhr.
WORKBEAT
Workshop: Beat Studio
9 Vocoder
Rücken Sie diese so zurecht, dass sie den
bestehenden Groove unterstützen. Danach
geht’s zum spannendsten Teil: Laden Sie einen
Vocoder auf die Spur. Als Quelle kopieren wir den
Track der Bassline und öffnen darauf den Dune LE
mit Init-Patch, der nur aus einem Oszillator mit
Sägezahn-Wellenform besteht. Schalten Sie die Spur
stumm und wählen Sie als Quelle (Carrier) für den
Vocoder. Dazu ein großes Reverb.
12 Melodie
Der Einfachheit halber halten wir
uns ausschließlich an schwarze Tas-
ten, damit sind Verspieler ausgeschlossen, denn alle
Noten harmonieren miteinander. Erst nach der Auf-
nahme gehen wir wieder vor wie bei der Bassline:
Wir schneiden ein Stück von zwei Noten weg und
pitchen das kürzere einen Halbton höher. Duplizie-
ren Sie die Sequenz und transponieren die Kopie für
später eine Oktave höher.
15 Antwort
Die Zwischenräume wollen wir mit
einer Art „Antwort-Sound“ füllen.
Da der vorige Hook-Sound sehr offen und klar ist,
suchen wir für die Antwort etwas Tieferes. Patch
109 der Zampler-Soundbank passt mit seiner simp-
len Sinus-Wellenform perfekt. Für die Melodie hal-
ten wir uns einfach an die bislang zumeist verwen-
deten Noten: D#, A# und E, mit denen wir einen
Akkord einspielen, wie im Bild zu sehen.
beat 02 | 2015 45
WORKBEAT
Workshop: Beat Studio
Vocals
16 Pattern
Dabei spielen wir nur in die Zwischen-
räume des Hooks, damit sich die
Sounds nicht überschneiden. Im achten Takt des
Patterns programmieren wir anschließend ein klei-
nes Fill-in. Um die beiden Melodien später im Arran-
gement länger einsetzen zu können, ohne dass sie
langweilig werden – beispielsweise als Ankündigung
– fassen wir sie zu einer Gruppe zusammen (oder
senden Sie zu einer Bus-Spur).
Percussion
19 Becken
Zum Markieren von Überleitungen im
Arrangement wollen wir einige Crash-
Sounds vorbereiten. Da Samples echter Drumkits
nicht gut zum synthetischen Charakter des Tracks
passen, greifen wir auf das Drumatic Kit des Geist
Lite zurück. Dort haben wir ein Kit des gleichnami-
gen Plug-ins aufbereitet. Erzeugen Sie ein 16-tak-
tiges Pattern und platzieren Sie die drei Cymbals
etwa wie im Bild zu sehen.
Arrangement
22 Intro
Den Track beginnen wir direkt mit
dem markantesten Element: dem
Vocoder-Vocal. Dazu ein Akkord mit D#1 und D#2
vom Pad. Die Bassline lassen wir über acht Takte
langsam einfaden. Im Anschluss gesellt sich der
Hook dazu, allerdings mit aktiviertem Glitch-Plug-
in, damit die Melodie nicht gleich verbraten wird.
Außerdem starten parallel die Drums ohne Kick. Los
geht’s dann minimal mit Drums und Bass.
46 beat 02 | 2015
17 Glitschig
Auf die Gruppen- bzw. Bus-Spur laden
wir das Plug-in Glitch 2, das einkom-
mende Signale rhythmisch mit Effekten belegt. Die
Einstellungen können Sie nach Belieben vornehmen,
18
jedoch sollten die Melodien nicht übermäßig ver-
zerrt werden, da sie sonst schwer zu mischen sind.
Darüber hinaus sollten sie noch erkennbar bleiben.
Nutzen Sie im Zweifel die Einstellungen, wie sie im
Bild zu sehen sind.
20 Schwenks
Mithilfe eines Panning-Plug-ins las-
sen wir die Spur rhythmisch im
Panorama schwenken. Routen Sie außerdem den
Output zur Gruppen- bzw. Bus-Spur mit dem Glitch-
21
Plug-in, dadurch erhalten die Becken mehr Pfiff. Und
natürlich darf etwas Percussion nicht fehlen. In der
Geist-Expansion werden Sie einige Kits finden, doch
auch in der Zampler-Soundbank ist mit Patch 015 ein
passender Kandidat vorhanden.
23 Aufbau
In den nächsten 16 Takten soll der
Hörer Zeit haben, in den Groove ein-
zusteigen. Schmücken Sie den Part mit einigen
Effekten aus. Danach setzen Hook und dessen Ant-
24
wort ein, gefolgt von Pad und Vocals. Dann wird es
Zeit für die Breaker-Melodie aus Schritt 18, dessen
Filter sich über 16 Takte langsam öffnet. Gleichzei-
tig startet das Percussion-Arpeggio, das die Melodie
nach dem Break ablöst.
[1] www.oxforddictionaries.com [2] www.analogx.com [3] www.macupdate.com [4] mdsp.smartelectronix.com
Breaker
Um später im Break Spannung erzeu-
gen zu können, laden wir einen weite-
ren Synth mit einem Bass-Patch, dessen Sequenz ein
zweitaktiges Synkopen-Muster mit D# spielt (eine
Note alle 3/16tel) und mit E und C# endet. Wichtig
bei diesem Sound: Er soll kurz und knackig ausfallen
und das Filter später zu öffnen sein. Außerdem bela-
den wir den Bass nach einem Lowcut bei 300 Hz mit
Reverb und Delay.
Arpeggio
Der Arpeggiator sorgt schon fast von
alleine für richtigen Groove, daher
genügt die Aufnahme von D#2 und D#3 über acht
Takte. Bei Bedarf können Sie diese noch mit zusätzli-
chen Noten ausschmücken. Analog zu den Melodien
statten wir auch diese Spur mit einer Glitch-2-Ins-
tanz aus, denn das Arpeggio alleine nutzt sich doch
schnell ab. Alternativ können Sie auch die Freeware
Livecut einsetzen [4]. 
Break
Da die Bassline eine markante Melo-
die spielt, legen Sie eine Kopie des
Patterns an und transponieren alle Noten auf D#.
Bringen Sie dieses Pattern für die nächsten 32 Takte.
Das erzeugt Spannung und nutzt die Melodie nicht
ab. Vor dem Wiedereinsatz des alten Patterns kön-
nen Sie den Bass kurz aussetzen. Auch das erzeugt
Spannung. Wenn die Grundstruktur steht, garnieren
Sie den Track mit Effekten. 
15 Min. Video
auf der Heft-DVD

Producer Video: Im Studio mit …

Richard Devine
F
ür viele ist Richard Devine der wohl wichtigste Sounddesigner der
Gegenwart. Seine visionär-vielseitige Palette reicht von brutal
und bösartig bis zart und zerbrechlich; sein neues, aus jahrelanger
Erfahrung und Planung gewachsenes Studio hat sich zu einem Mekka
für Produzenten und Recording-Magazine entwickelt; und in seiner von
organischen Entwicklungen geprägten Musik scheinen sich die Maschi-
nen selbst zu spielen.
Dabei war es die wohl denkbar traditionellste Früherziehung, die in
ihm den kreativen Funken legte: Immer wieder hat Devine die Bedeu-
tung seines ersten Klavierlehrers hervorgehoben, der ihm viel Freiraum
zur Entfaltung gab und ihn niemals zu einer „Jukebox für Mozart, Cho-
pin und Rachmaninow“ umzuprogrammieren versuchte. Später dann
durchlief er die übliche Leidenschaft für Metal, Punk und Hip-Hop, die
sogar heute noch in seinen ansonsten maximal abstrahierten Arrange-
ments durchscheint. Vielleicht ist sie auch dafür verantwortlich, dass
diese so komplexen und immer auch leicht verkopften Welten für kom-
merzielle Unternehmen so attraktiv erscheinen. Inzwischen besteht
Devines Haupttätigkeit aus Klangprogrammierung für Werbung und
Industrie, er entwarf die Sound-Oberfläche des eReaders Nook und
gespenstische Texturen für Commercials von Audi und Nike. Von dem
Ersparten hat er sich einen Gerätepark zusammengestellt, bei dem
Fetischisten modularer Synthese ebenso das Wasser im Munde zusam-
menlaufen dürfte wie Fans digitaler Klangbearbeitung. Dabei fühlen
sich die blinkenden LEDs eher wie ein Wohnzimmer denn ein Ufo-Cock-
pit an: Hier ist Devine Mensch, hier läuft er barfuß.

www.facebook.com/RichardDevineMusic

beat 02 | 2015 47
WORKBEAT
Workshop: Studio-Quick-Tipps
Studio-Quick-Tipps
Das Workshop-Konzept der Beat geht in die nächste Runde In den Quick-Tipps sammelt die Redaktion regelmäßig
wertvolles Praxiswissen rund um die Themen Sounddesign, Studio, Beat-Programmierung, Mix und Mastering.
Experimentelle Begleitung mit Zebra 2
1 Start
Mit u-he’s Zebra 2 beziehungsweise der Effekt-
Version Zebrify kann man jedem Sound ganz
leicht abwechslungsreiche Klangteppiche hinzufü-
gen, die trotz hoher Komplexität kontrollierbar blei-
ben. Laden Sie Zebrify hierfür als per MIDI-steuerba-
ren Send-Effekt in Ihre DAW und beschicken ihn. Wie
dies genau funktioniert, variiert je nach Programm.
Im Zweifelsfall hilft das Handbuch ihres Hosts.
4 Keyscale
Mit dem Kammfilter wird dem Hall ein
tonaler Charakter aufgeprägt. Erhöhen Sie
hierzu als Erstes den Input-Wert und drehen dann
vorsichtig das Feedback auf. Der Keyscale-Parame-
ter ist ab Werk bereits auf 100% festgelegt, bei ein-
gehenden Noten folgt das Filter also den Tonhöhen.
Probieren Sie nun verschiedene Modi und weitere
Regler des Filters aus, bis ein zufriedenstellendes
Ergebnis erreicht ist.
48 beat 02 | 2015
2 Filter
Wichtig ist, dass der grundlegende Klanger-
zeuger unabhängig von Zebrify mit MIDI-
Daten versorgt werden kann. Ist der Effekt geladen,
muss über den Synthesis-Reiter die Klangformungs-
Ansicht aufgerufen werden. Das ab Start bereits
integrierte VCF1-Filter kann zunächst unangetastet
bleiben. Schalten Sie ihm per Rechtsklick>Rev1 den
Reverb-Algorithmus der Software nach.
5 Sounddesign
Nun kann das Sounddesign so richtig begin-
nen! Laden Sie in das bereits vorhandene
VCF1-Filter zum Beispiel den LP MS2035 ein und spie-
len mit Cutoff und hohen Resonanzwerten. Mit dem
dritten, mit … bezeichneten Regler kann man die
Grenzfrequenz z.B. durch die Anschlagstärke steu-
ern, was zu sehr abwechslungsreichen Ergebnissen
führt. Ein anderer guter Ansatzpunkt ist ein Delay
hinter dem Kammfilter.
von H. Schonvogel, M. Scherer
3 Reverb
Der Dry-Parameter des Reverbs sollte zum
Start komplett heruntergeregelt und Wet
voll aufgedreht werden. Bringen Sie die Hallfahne
per Feedback-Regler nun auf ordentliche Länge. Die
weiteren Optionen können nach eigenen Vorlieben
einstellt werden. Es empfiehlt sich allerdings, Damp
nur in geringer Dosierung einzusetzen. Auf den Hall
soll ein Kammfilter folgen, insertieren Sie diesen mit
Rechtsklick>Comb1.
6 Experimentieren
Fügen Sie beim Experimentieren nicht nur
Bausteine hinzu, sondern entfernen gele-
gentlich auch wieder welche. Richtig interessant
wird es, wenn weitere Bearbeitungsstränge ein-
gebunden werden. Laden Sie in Strang 2 z.B. einen
Rauschgenerator und fügen ihn mit dem eigent-
lichen Signal mittels Ringmodulator zusammen.
Modulations-Effekte und weitere Modulatoren las-
sen sich ebenfalls gewinnbringend einsetzen. 
[1] Demo unter www.discodsp.com/discoverypro

Sample-FM-Hardcore mit Discovery Pro
1 Frequenzmodulation
Knackig-brummige Bässe und kreischend-
sägende Sounds sind typische Ergebnisse der
FM-Synthese, bei der sich zwei oder mehr Oszilla-
toren gegenseitig modulieren. Doch was passiert,
2 Samples
wenn statt einer Wellenform Samples oder gleich
komplette Drumloops als Basis dienen? Als einer der
wenigen Klangerzeuger bietet Discovery Pro [1] die
Möglichkeit, Samples und SoundFonts per FM in die
Mangel zu nehmen.
4 Kontrolle
Fahren Sie OSC1 FM wieder auf null zurück
und verbinden das Mod-Wheel mit FM. Die
Intensität der FM lässt sich nun gezielter steuern.
Dennoch können die Sounds vor allem mit einem
5 Pitchen
Sample als Modulator zu extrem schrillen Resulta-
ten führen. Um den Effekt weiter einzudämmen, pit-
chen Sie das Sample per SEMI-Regler um 24 Halb-
töne nach oben. Als Konsequenz wird der Loop auf
C1 original wiedergegeben. 
ACTION FILTER 4
FILTER ACTION FOR STUDIO AND DJ BOOTH
E L E K T R O A K U S T I S C H E M A N U FA K T U R E R L B A C H / I N F O @ V E R M O N A . C O M / W W W. V E R M O N A . C O M / + 4 9 3 7 4 2 2 – 4 0 2 7 0
Kopieren Sie einige verschiedenartige WAV-
oder SF2-Dateien in den User-Ordner, wie
etwa Vocals, Drumloops oder Sequenzen. Den Ord-
ner finden Sie per Rechtsklick auf das Plug-in, dann
3 Sinus
FILE und dort Open Data Folder. Wechseln Sie dort
zu Waves und dann User.dwb. Sind die Samples
kopiert, geht’s zurück zum Discovery. Wählen Sie
im Bereich WAVE bei BNK USER, dann darüber das
gewünschte Sample.
Triggern Sie den Loop nun per C1 statt C3
an, wird auch OSC1 zwei Oktaven tiefer
gespielt. Die dadurch bedingt langsamere Wellen-
form hat weniger krasse Auswirkungen auf das
6 Hüllkurve
Sample. Sollten Sie aber das Gegenteil wünschen,
transponieren Sie das Sample 24 Töne herunter
und spielen es per C5 an. Tipp: Wollen Sie nur das
Sample hören, schalten Sie die Oszillatoren über
den Kreis bei OSCILLATORS aus. 
WORKBEAT
Workshop: Studio-Quick-Tipps
Per FM-Button unter dem Dropdown wird
die Frequenzmodulation durch Oszillator 1
für das Sample aktiviert. Drehen Sie den MIX-Reg-
ler in der Oszillator-Sektion ganz nach links und
dann OSC1 FM auf etwa 12 Uhr, ist schon ein deutli-
cher Effekt hörbar. FM ist recht schwer beherrsch-
bar und liefert fast immer aggressive Sounds. Die
beste Kontrolle bieten Sinus-Wellenformen, daher
wählen wir sie als Basis. 
Wollen Sie hingegen ein Sample über den
Arpeggiator des Discovery spielen und
nur bei jedem Antriggern mehr Schärfe erzeu-
gen, routen Sie den MOD ENVELOPE auf FM, dre-
hen AMOUNT auf 2 Uhr und DECAY auf etwa 11 Uhr.
Weniger ist hier meist mehr. Gleiches gilt, wenn Sie
die FM durch LFO1 modulieren. Denn allzu intensive
Einstellungen machen den Sound eher unbeherrsch-
bar und schnell auch mal kaputt. 
beat 02 | 2015 49
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WORKBEAT
Power Producer: Reason 8
Power Producer: Reason 8
Sounddesign mit CV!
Ein Highlight in Reason ist mit Sicherheit die – für Einsteiger nicht leicht zu
durchschauende – anspruchsvolle Rückansicht, die wundersame Verschaltungen,
CV-Routing und Modulationen wie bei echter Hardware möglich macht. Wie
man die richtigen Kabel zieht, um einer Drum Machine mehr Leben einzuhau-
chen, erklärt Beat Schritt für Schritt in diesem Power Producer. von Kai Chonishvili
1 Was ist CV?
Damals, noch vor der Erfindung des MIDI-
Protokolls, gab es bei Hardware-Synthesi-
zern sogenannte Control Voltage-Buchsen (CV), die
übergreifende Verschaltungen möglich machten. Bei-
spielsweise modulierte der LFO des Synthesizers A das
Filter des Synthesizers B, wenn beide Module über die
CV-Schnittstellen verbunden wurden. Diese Technik
ist sehr mächtig und 1-zu-1 in Reason 8 umsetzbar.
4 Kontrolliertes Zerren!
Nach diesem Schema soll nun die Clap akzen-
tuiert werden! Verbinden Sie den CV Gate Out
der Clap (Slot 2) mit dem Dirt-CV-Eingang am Pulve-
riser und fahren den CV-Modulationsanteil voll hoch.
Nun verzerrt der Pulveriser bei jedem Clap-Schlag das
Summensignal. Bereits mit diesen beiden CV-Tricks
klingt dieser lahme Beat viel fülliger und interessan-
ter. Aber da geht noch mehr – weiter geht’s!
52 beat 02 | 2015
2 Ausgangspunkt
Für dieses Tutorial öffnen Sie bitte die Drum
Machine Redrum, laden das House Kit 3 und
programmieren eine Sequenz mit der Bassdrum,
Clap und Hi-Hat wie oben abgebildet. Anschließend
öffnen Sie das Effektgerät Pulveriser, das im Folgen-
den via CV-Verbindungen von den Drum-Elementen
beeinflusst werden soll. Ein rhythmisches Verdich-
ten und Anzerren ist die Folge!
5 CV-Pitch-Kniffe
Bei der Redrum gibt es für jedes Element
eine Pitch CV In-Buchse, die auf die Tonhöhe
wirkt. Verbinden Sie die genannte Buchse der Hi-Hat
(Slot 6) mit dem CV-Ausgang Tremor. Nun steuert
der interne LFO des Tremor die Tonhöhe der Hi-Hat,
sofern der Modulationsanteil aufgedreht wurde.
Experimentieren Sie mit den Einstellungen des Tre-
mor-Moduls und nutzen Sie den A/B-Vergleich.
Projektinfos:
Material: Propellerhead Reason 8
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Inhalt: Signale in Redrum und Pulveriser mittels CV-
Modulation beeinflussen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
3 Rack-Geheimnisse
Wechseln Sie mit der Tabulator-Taste auf die
Rückansicht der Reason-Racks. Nun verbin-
den Sie den CV Gate Out der Bassdrum (Slot 1) mit
der Squash-CV-Buchse am Pulveriser und drehen
den Mod-Anteil voll auf. Mit jeder Bassdrum presst
der Pulveriser das Signal zusammen, da die Control-
Voltage-Verbindung den Squash-Regler aktiviert.
6 Grenzenlos
Mithilfe des Dry/Wet-Reglers am Pulveriser
mischen Sie das durch CV-Kniffe stark effek-
tierte Signal mit dem originalen Anteil. Schnell wird
klar, dass dieser steife Beat mächtige aufgetaut
ist. Die Welt der CV-Verschaltungen in Reason ist
nahezu grenzenlos! Ein tiefer Blick wird mit eigen-
ständigen Klang-Manipulationen belohnt, die fern
ab von Masse und Konserve sind. 

Power Producer: Live
Breitseite per Send-Weg
Kombinationen aus Send-Return-Kanälen sparen Rechnerpower und sorgen
für einheitliche Räume plus Übersicht im Arrangement. Das ist der trockene,
technische Part. Doch sie können noch viel mehr! Bei kreativem Einsatz zum
Beispiel Instrumente aufpumpen und das Stereobild bis zum Äußersten erwei-
tern. Wie? Ganz einfach …
1 Instrument
Laden Sie ein beliebiges Synth-Plug-in auf
eine neue Spur und programmieren Sie eine
Melodie dafür, etwa ein einfaches Achtelmus-
ter. Lassen Sie in jedem Fall etwas Platz, damit
ein Delay noch sinnvoll eingesetzt werden kann.
Erzeugen Sie einen Return-Kanal und laden Sie dort
ein Ping-Pong-Delay. Für das Achtelmuster macht
ein synchrones ¾-Delay Sinn, da es genau in die
Lücken spielt.
4 Modulation
Sie werden hören, wie das Stereobild in
die Breite gezogen und lebendig wird, das
Original aber klar und deutlich hörbar bleibt. Für
sehr dynamische Sounds könnte der Effekt bereits
genügen, doch weniger lebendige Signale wie ein-
fache Synths oder Loops werden mit der Verzer-
rung schnell das Ohr ermüden lassen. Also bringen
wir mehr Bewegung in die Sache: Eine Möglichkeit
wäre Abletons Autofilter.
von Marco Scherer
2 Delay
Stellen Sie Feedback auf 15% und Dry/Wet
auf 100%. Damit haben wir ein normales
Echo ohne große Besonderheit. Um dies zu ändern
und dem Instrument den gewünschten Biss zu
geben, laden wir einen Saturator VOR das Delay, dre-
hen Dry/Wet auf 100% und fahren den Output auf
-12 dB herunter. Hier können ggf. andere Einstellun-
gen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass das Ausgangssig-
nal nicht übersteuert.
5 Shifter
Etwa als Tiefpass, dessen Cutoff per LFO
langsam moduliert wird. Wir greifen jedoch
zu einer Alternative mit dem Frequency Shifter:
Laden Sie den Effekt zwischen Saturator und Delay,
drehen Dry/Wet auf 100% und wählen Shift als
Modus. Beim LFO stellen wir Amount auf dezente 2
Hz und die Rate auf sehr langsame 0.02 Hz. Inten-
sivere Modulationen verfremden Sound und Ton-
höhe, was schräg enden kann.
WORKBEAT
Power Producer: Live
Projektinfos:
Material: Ableton Live 9
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Inhalt: Effektwege bzw. Send-Return-Kombinationen
kreativ einsetzen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
3 Saturation
Die Lautstärke soll daher nicht den roten
Bereich hineinreichen. Nun ist die Verzer-
rung dran: Mit Drive von 20 dB im „Analog Clip“-
Modus wählen wir ein dezentes Maß an Schmutz.
Gitarren können meist mehr Drive vertragen,
Streicher und Pads eher weniger. Gehen Sie nach
Grundklang und Ihrem Gefühl vor. Drehen Sie nun
den Send-Regler des Instruments langsam auf, um
den Effekt beizumischen.
6 Abrunden
Wenn das gewünscht ist, drehen Sie
Amount einfach weiter auf. Abschließend
laden wir noch einen Glue Compressor sowie einen
Equalizer hinter das Delay. Der Kompressor darf
mit Threshold -26 dB, Makeup 12 dB und Ratio 10
schön zupacken, um den Gesamteffekt zu intensi-
vieren. Beim EQ aktivieren wir lediglich das erste
Band, das als Lowcut bei 500 Hz arbeitet, denn
Bässe sollen unbeeinflusst bleiben. 
beat 02 | 2015 53
WORKBEAT
Power Producer: FL Studio
Power Producer: FL Studio
Alles in Bewegung
Filter-Sweeps temposynchron durch Trommelwirbel steuern? Vocals per Audiospur
pitchen? Die Kickdrum als Modulator für Effekte? – Was abgefahren klingt, bringt
nicht nur einen Heidenspaß und ist unheimlich nützlich, sondern ist in FL Studio
auch eine der leichteren Übungen. Wie das geht? Aufgepasst!
1 Snare-Wirbel
Erzeugen Sie einen neuen Song, verlängern
Sie das Pattern auf 8/4 und programmieren
Sie einen 16tel-Trommelwirbel mit der Snare. Blen-
den Sie das Velocity-Fenster ein und lassen Sie die
Anschlagstärke von null ab stetig ansteigen. Fügen
Sie eine neue Spur mit einem Synthesizer hinzu,
laden Sie einen Bass und lassen Sie diesen ein 8tel-
Muster spielen. Dessen Cutoff soll automatisch auf
die Snare-Sounds reagieren.
4 Es lebt!
Drücken Sie ACCEPT und schließen Sie das
Popup (außer, Sie möchten noch den LFO
mit einem anderen Regler verbinden). Im Peak Con-
troller drehen Sie den VOL-Regler voll auf, damit
Modulation maximal wirkt. Bei laufender Wieder-
gabe öffnet sich nun das Filter des Dune, wenn die
Snare mit steigender Anschlagstärke spielt. Mit dem
BASE-Regler können Sie die Grundstellung des ver-
linkten Parameters anpassen.
54 beat 02 | 2015
von Marco Scherer
2 Peak-Controller
Öffnen Sie den Mixer, wählen Sie den Kanal
der Snare an und laden als erstes Insert-
Plug-in den Fruity Peak Controller. Deaktivieren Sie
MUTE, um die Snare auch weiterhin zu hören. Der
Effekt reagiert auf die Lautstärke des einkommen-
den Signals und kann jeden beliebigen Parameter
jedes Plug-ins fernsteuern. Bei einem internen Plug-
in von FL Studio rechtsklicken Sie hierzu auf den
gewünschten Regler.
5 Follower
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert
der Envelope Controller (bzw. Follower). Die-
ser bietet vier Hüllkurven, die per Piano Roll ange-
triggert werden und ebenfalls beliebige Parameter
steuern können. Im Gegensatz zum Peak Controller
müssen wir das Plug-in auf eine eigene Spur laden.
Programmieren Sie anschließend ein simples Pat-
tern dafür und laden Sie ein weiteres Instrument
auf eine neue Spur.
Projektinfos:
Material: FL Studio 10.5 oder 11
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Inhalt: Peak- und Envelope-Controller kreativ einsetzen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
3 Verbinden
Wählen Sie dann Link to controller. Bei exter-
nen Plug-ins rufen Sie die grafische Oberflä-
che auf, klicken links oben auf den Pfeil und wählen
Link all parameters. Suchen Sie im folgenden Popup
über das erste Dropdown-Menü den Parameter, der
gesteuert werden soll. In unserem Falle des Dune
LE die Nummer 29. Als Internal Controller dient der
Peak ctrl (Insert 4) - Peak (nicht LFO).
6 Action
Verlinken Sie hier wie gehabt einen Parame-
ter mit Env Ctrl (Env Ctrl) - Art 1 der ersten
der vier Hüllkurven und klicken Sie ACCEPT. Im Enve-
lope Follower können Sie die Hüllkurven nun nach
Belieben einstellen und per LEVEL-Fader die Intensi-
tät regeln. Tipp: Mit dem unscheinbaren MODE-Icon
direkt unter den ARTICULATOR-Buttons wechseln
Sie zwischen Uni- und Bi-Polarität. Viel Spaß beim
Modulieren!
 WORKBEAT
Power Producer: Cubase

Power Producer: Cubase

Nützliche EQing-Tipps
Der Equalizer ist das wichtigste Werkzeug, wenn es darum geht, den eigenen Projektinfos:
Sound im Mix bestmöglich in Szene zu setzen. Denn fest steht: Ohne gutes Material: Cubase ab Version 7
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
EQing, ohne eine ausgewogene Balance der Frequenzen, wird der Mix am Inhalt: Nützliche Tipps zum richtigen EQing.
Ende nicht gut klingen. Darum zeigen wir in diesem Power Producer, wie Sie Schwierigkeit: Fortgeschrittene

beim EQing am besten vorgehen, welche verschiedenen EQ-Typen es gibt und

warum die getrennte Bearbeitung von Mitten- und Seiten-Signal mit Hilfe
eines Equalizers so wichtig ist. von Stefan Feuerhake

1 Basic
Grundsätzlich unterscheidet man Equalizer
grob in zwei Gruppen. Die eine, wie z.B. der
Channel oder Studio EQ in Cubase, ist die der nicht
färbenden und für feine Detail-treue Eingriffe ohne
den Sound zu verändern gemacht. Die Gruppe der
färbenden Equalizer bildet meist den Klangcharakter
analoger EQs mit ganz eigenem Sound nach und wird
in der Regel für „musikalische“ Eingriffe verwendet.
2 Grundregeln
Arbeiten Sie sich am besten von unten nach
oben durch das Signal. Nehmen Sie zuerst
alle Absenkungen vor. Meist klingt der Sound dann
schon viel besser, so dass Sie erst danach, falls
noch nötig, Frequenzen anheben können/müssen.
Absenkungen sollten eher schmalbandig, Anhebun-
gen lieber breitbandig ausfallen. Kurz gesagt: erst
die technischen, chirurgischen Eingriffe, dann die
gesamtästhetischen, musikalischen.
3 Lowcut
Ein EQ hat meiste mehrere Filtertypen. Der
wohl wichtigste ist der Lowcut. Diesen soll-
ten Sie auf allen Signalen einsetzen, die mit dem
Bassbereich nichts zu tun haben. Das räumt den
Bassbereich extrem auf und schafft Platz für Kick
und Bass. Nutzen Sie Lowcut auch auf Sounds, die
hörbar keinen Bass enthalten, denn vielleicht hat
das Signal ja Subass-Anteile, die nicht hörbar sind.

4 Filtergüte (Q)
Sehr wichtig bei einem EQ ist die Güte (Q),
die bestimmt, wie breit oder schmal das Fil-
ter die Frequenz bearbeitet. Hier ist Vorsicht gebo-
ten, denn eine zu hohe Filtergüte erzeugt eine
eigene Resonanzfrequenz des Filters, die nicht zum
Signal gehört. Probieren Sie das zum Beispiel auf
einer Kickdrum: Die Güte so schmal wie möglich
einstellen und dann langsam durch das Frequenz-
band sweepen.
5 M/S
Das getrennte Bearbeiten des Mitten- und
Seiten-Signals ist eine echte Geheimwaffe,
wenn es darum geht, Platz im Mix zu schaffen. Lei-
der ist Cubase nicht mit einem M/S-fähigen Equa-
lizer ausgestattet. Wenn Sie sonst keinen weiteren
EQ besitzen, können Sie mit dem Freewaretool bx_
solo der Plugin Alliance Abhilfe [1] schaffen. Es biete
nicht nur eine M/S-Möglichkeit, sondern auch die
Wahl, links und rechts getrennt zu bearbeiten.
6 bx_solo
Duplizieren Sie Ihre zu bearbeitende Spur
und insertieren Sie jeweils einen bx_solo
in die Spuren. Stellen Sie einfach ein Plug-in auf M
solo und das anderen auf S solo und insertieren Sie
einen GEQ-10 dahinter. Nun könne Sie zum Beispiel
auf einer Strings- oder Padsound-Spur mal im Mit-
tensignal Höhen absenken und die Seiten dafür
anheben, um Platz für Sounds oder Vocals in der
Mitte zu schaffen. 

[1] www.brainworx-music.de/de/plugins/bx_solo beat 02 | 2015 55

WORKBEAT
Power Producer: Logic

Power Producer: Logic

Oldschooliger Vintage-Sound
Kaum ein Track, der heute noch voll-analog produziert wird, schon gar nicht im Projektinfos:
Heimstudio. Das bringt neben vielen Vorteilen auch ein paar Nachteilen mit sich: Material: Logic X
Zeitaufwand: etwa 45 Minuten
Viele Produktionen klingen zwar sehr klar und aufgeräumt, oft aber kalt und es Inhalt: Loops und Sounds mit Logic-Bordmitteln Charme,
fehlt Ihnen an Charakter oder „Schmutz“. Wie Sie Ihren digitalen Loops und Sounds Schmutz und Charakter verleihen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
nur mit Logics Onboard-Mitteln den nötigen oldschooligen Vintage-Charakter
einhauchen, erklärt Schritt für Schritt dieser Power Producer. von Stefan Feuerhake

1 Samples sammeln
Legen Sie sich am besten einen Ordner auf
dem Schreibtisch an. Sammeln Sie dort
zum Beispiel zehn unterschiedliche Loops „alter“
Sounds von Vinyl oder Ähnliches. Dazu eignen sich
sehr gut ausschnitte aus Drumsloops, aber auch
der Sound einzelner frei stehender Instrumente.
Laden Sie Ihren Samples vorher in Logic, scheiden
Sie sie grob und bouncen Sie sie dann in den Ord-
ner auf dem Schreibtisch.
2 Frequenzgang
Der Frequenzgang eines Signals ist aus-
schlaggebend für einen typischen oldsch-
ooligen Vintage-Klang. Dabei müssen Sie nicht
etwa nur auf Ihre Ohren vertrauen, sondern kön-
nen sich eines praktischen Plug-ins bedienen, dem
Match EQ. Öffnen Sie einen Software-Instrument-
Spur und spielen Sie einen Drumloop mit Ihren
aktuellen Lieblingssounds ein. Oder laden Sie einen
aktuellen Drumloop.
3 Match EQ
Öffnen Sie Match EQ auf der Spur des
Drummloops. Mit dem EQ können Sie z.B.
sehr gut den Frequenzgang zweier Signale verglei-
chen, oder den Frequenzgang eines Oldschool-
Loops analysieren und dann auf den modernen
Loops kopieren/anwenden. Ebenso lässt sehr gut
eine kleine Sammlung mit sogenannten Match-Tem-
plates anlegen, die sehr vielseitig einsetzbar sind.

4 Matching
Öffnen Sie im Finder den Ordner mit den
Oldschool-Loops. Per Drag-&-Drop können
Sie nun ein Sample auf Template learn fallenlassen.
Danach klicken Sie auf Material Match, um den Fre-
quenzgang anzuwenden. Nutzen Sie Smoothing, um
die Kurve feiner oder gröber aufzulösen. Natürlich
können Sie direkt in den Frequenzgang eingreifen
und Änderungen vornehmen. Ebenso bietet Match
EQ viel gute Presets.
5 M4A
Die nächste Methode scheint auf den ers-
ten Blick etwas ungewöhnlich, kann aber
sehr interessante Sounds erzeugen: Bouncen Sie
einen Song-Part in ein sehr kleines M4A-Dateifor-
mat. Wählen Sie Ihren Part, klicken Sie dann [Cmd
+ B], um in das Bounce-Menü zu gelangen, und set-
zen Sie ein Häkchen bei M4A. Verkleinern Sie die
Bitrate drastisch. Ab 32 kBit/s und tiefer wird es
klanglich interessant.
6 Bitrate reduzieren
Ebenso können Sie im Bounce-Menü beim
Bouncen in eine WAV-Datei die Bitrate redu-
zieren, um Oldschool-Sounds zu erzeugen. 8-Bit-
Sounds haben mit ihrem speziellen Klang eine ganze
Ära geprägt. Im Bounce-Menü können Sie leider nur
bis zu 8 Bit herunter reduzieren. Möchten Sie die Bit-
rate noch weiter erniedrigen, öffnen Sie den Bitcrus-
her auf der Spur, aber lassen Sie Downsample und
Drive unangetastet. 

56 beat 02 | 2015

Test: VolumeShaper 4
Ob Ducker, Gate, De-Esser oder Slicer – was den langweiligen Namen VolumeShaper trägt, entpuppt sich in der Praxis als
durchdachter Alleskönner der Pegelmodulation, der Überraschendes zu bieten hat.
E
inen guten Mix zeichnet insbeson-
dere die richtige Abstimmung von
Lautstärke und Frequenz der ein-
zelnen Elemente aus. So ist es für einen
Club-Track essenziell wichtig, dass sich
Bassdrum und Bass nicht gegenseitig aus-
löschen. Aktuell wird daher regelmäßig
ein Ducking-Effekt eingesetzt, um den
Bass auf den Schlägen der Bassdrum abzu-
senken. Volume-Shaper kombiniert diese
beiden Methoden und bietet dank wei-
terer Features auch zahlreiche weitere
Einsatzmöglichkeiten.
Wellenformen
VolumeShaper 4 bietet zunächst die Mög-
lichkeit, verschiedene Wellenformen für
den Lautstärkeverlauf auszuwählen. Inso-
fern erinnert das Plug-in an Nicky Rome-
ros Kickstart, das ebenfalls in Kooperation
mit Cableguys entstanden ist. Getrig-
gert wird die Wellenform entweder syn-
chron zum Songtempo mit wählbarem
Teiler von 1/128 bis hin zu 32(!) Takten oder
per MIDI-Noten. Dies erspart komplizierte
Sidechain-Verkabelungen, ermöglicht aber
dennoch einen flexiblen Einsatz auch jen-
seits von Four-to-the-Floor-Produktio-
nen. Neben aufsteigenden Wellenformen
sind auch abfallende Varianten enthal-
ten, klasse, um zum Beispiel auf jedem
Schlag der Bassdrum auch die Hi-Hat-Spur
zu betonen. Passt keine der mitgelieferten
Wellenformen, kann der Nutzer auch sei-
nen individuellen Pegelverlauf zeichnen.
Multiband-Bearbeitung
VolumeShaper 4 bietet gleich drei dieser
flexiblen Wellenformen, und zwar jeweils
eine für die Frequenzbereiche Bässe, Mit-
ten und Höhen. So kann nur der Tiefton-
bereich einer Basslinie abgesenkt werden,
der charakteristische Mitten- und Höhen-
bereich aber unbearbeitet bleiben oder
gar noch betont werden. Die einzelnen
Frequenzbereiche können beliebig ange-
passt werden, wobei das eingebaute virtu-
elle Oszilloskop das Spektrum sowohl des
eingehenden als auch des bearbeiteten
Signals anzeigt. Per Solo-Funktion des aus-
gewählten Bereiches und Freeze-Funktion
für das Oszilloskop kann die korrekte Ein-
stellung überprüft werden.
SOFTBEAT
Test: VolumeShaper 4
von Jan Wilking
Eckdaten:
• Wellenform-basierte
Pegelbearbeitung
• Multiband-Editierung
• drei frei wählbare Frequenz-
bereiche
• Oszilloskop
• Temposynchron oder per
MIDI triggerbar
• LFO bis 5,24 kHz
• Formate: VST, AU, 32/64 Bit
• Windows ab XP, OS X ab 10.5
• Kopierschutz: Lizenz-Datei
Freies Zeichnen von Pegelmodulationen – das klingt nicht sonderlich spannend, entwickelt sich in der
Praxis aber zum Kreativ-Booster für jede Art von Sound.
Flexible Hüllkurve
Aufgrund der umfangreich einstellbaren Weitere Funktionen Volume-
Wellenform und der Möglichkeit, diese per Da die einzelnen Knotenpunkte der Wel- Shaper 4
MIDI-Noten zu triggern, kann VolumeS- lenformen quantisierbar sind, können
Hersteller: Cableguys
haper 4 auch als flexible Hüllkurve für das auch typisch trancige Gater oder dubs-
Web: www.cableguys.de
eingehende Signal dienen. So können etwa teppige Stutter ohne große Mühen Beat- Bezug: Eigenvertrieb
Basslinien knackiger gemacht, der Snare- synchron erzeugt werden, ebenso wie Preis: 30 Euro
Attack betont oder abgeschwächt und der klassisches Tremolo. Zahlreiche Edit-
flexible Wellenformen

Hall-Anteil bei Bassdrums verkürzt wer- Funktionen erleichtern das Selbsterstel-
Tempo-/MIDI-Sync

den. Die Möglichkeiten gehen hierbei weit len von Wellenformen, die Ergebnisse Multiband-Bearbeitung

über ein klassisches Gate hinaus, da die können gespeichert und in anderen Pro- kHz-LFO

Hüllkurven nicht nur frei gezeichnet wer- jekten weiterverwendet werden. Eine einfache Bedienung
den, sondern auch für jeden Frequenzbe- Vielzahl von mitgelieferten Wellen-
reich unterschiedlich ausfallen können. formen ist nach Einsatzgebiet sortiert Bedienung:
Technik:
Verkürzt man etwa den Kick in den hohen (Ducking, Trimming, Rhythmic, Basic)
Preisleistung:
Frequenzen und verlängert in den tiefen und können direkt angewählt werden.
Frequenzen den „Bauchbereich“, erhält Selbstverständlich lässt sich auch das Bewertung:
man einen völlig anderen Sound. Mischverhältnis zwischen unbearbei-
tetem und bearbeitetem Signal stufen-
kHz-LFO los regeln. Man hat an allen Ecken und
Die Wellenformen müssen nicht zwingend Enden das Gefühl, dass die Entwick-
zum Songtempo synchronisiert werden, ler das Plug-in selbst regelmäßig einset-
sondern können auch mit frei einstellba- zen, so praxisnah sind die Funktionen
rer Frequenz laufen. Der Frequenzbereich implementiert.
reicht dabei von 0,02 Hz bis hinauf zu 5,24 Alternativen
kHz, also deutlich in den hörbaren Bereich Fazit
BeatRig Sidekick Ext. 6
hinein. Auch hier gehen die Möglichkei- Ob als klassischer Ducking-Effekt, Gate,
45 Euro
ten weit über typische Amplitudenmodu- flexible Hüllkurve, De-Esser, Slicer oder
www.beatrig.com
lation hinaus, da nur einzelne Frequenz- Modulations-LFO: Aufgrund der vielfälti-
Wavesfactory
bereiche moduliert werden können. Es ist gen Möglichkeiten, insbesondere der fre-
Trackspacer
durchaus spannend, nur einen engen Mit- quenzabhängigen Bearbeitung, sind der
59 Euro
ten-Bereich des Eingangssignals zu modu- Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Die pra- www.wavesfactory.com
lieren und den Rest unbearbeitet zu las- xisnahe Umsetzung der Funktionen und
Vengeance Multiband
sen. Die Frequenz der Wellenformen kann hilfreiche Visualisierungen unterstützen
Sidechain2
auch an eingehende MIDI-Noten ange- den Nutzer, wo es nur geht. Für schlappe 99 Euro
passt werden, was tonale Ringmodulati- 30 Euro kann VolumeShaper 4 zudem als vengeance-sound.com
ons-Effekte ermöglicht. Schnäppchen bezeichnet werden. 
beat 02 | 2015 57
SOFTBEAT
Neue Synth-Plug-ins
Neue Synth-Plug-ins
02 / 15
PREIS-TIPP
der Redaktion
Native Instruments
Polyplex
Polyplex ist ein leistungsfähiger achtstimmiger Drum-Sampler, der sich als Ins-
trument innerhalb von Reaktor 5 oder des Reaktor 5 Player betreiben lässt. Das
von Twisted Tools entwickelte Kreativwerkzeug bietet acht Sound-Slots, die
jeweils vier Samples fassen können. Das Layering geht dabei schnell und einfach
von der Hand. Bei der mitgelieferten Klangbibliothek stehen knackige syntheti-
sche Drum- und Percussion-Sounds im Fokus, die sinnvoll in Kategorien unter-
teilt wurden. Darüber hinaus sind 142 spielfertige Presets an Bord. Für jeden der
acht Parts können Sie Lautstärke, Panoramaposition, Stimmung, Decay einstel-
len. Pro Layer lassen sich zudem der Sample-Startpunkt sowie die Hüllkurven-
und Filterparameter anpassen.
Doch erst die cleveren Zufallsfunktionen und Modulationsmöglichkeiten
machen Polyplex zu etwas Besonderem: Mithilfe der Randomize-Funktionen
lassen sich ausgewählte oder alle Klangparameter eines oder mehrerer Sounds
beeinflussen. Für Bewegung im Klanggeschehen sorgt die umfangreiche Modu-
lationsabteilung: Nahezu jeder Sound- und Effektparameter kann per LFO, Hüll-
kurven oder Anschlagstärke gesteuert werden. Äußerst willkommen ist auch
die Möglichkeit, bis zu sieben Variationen eines Kits zu erstellen und per MIDI-
Note anzuwählen. Die Effektausstattung umfasst stolze 18 Algorithmen, darun-
ter Standards wie Kompressor, Distortion und Reverb sowie Exoten wie Stutter,
Freq Shift und FM-AM. Das Einzige, was Polyplex von der Bestwertung trennt,
ist die umständliche Einbindung eigener Samples.
Fazit
Zu einem attraktiven Preis erhalten Sie einen mächtigen Drum-Sampler mit einem
großen Angebot druckvoll klingender Presets und Samples sowie einem hohen
Bedienkomfort. Seine pfiffigen Zufallsfunktionen und flexiblen Modulationsmög-
lichkeiten sorgen dabei für einen enormen Spaßfaktor und machen das Werkzeug
zur ersten Wahl für moderne Drumsounds und futuristische Effektklänge.
Polyplex
Entwickler: NI Preis: 69 Euro
Web: www.nativeinstruments.de Format: Reaktor 5/Player
Bezug: Eigenvertrieb
Bewertung:
58 beat 02 | 2015
von K. Chonishvili,
J. Wilking, M. Schumacher
MeldaProduction 02 / 15
EMPFEHLUNG
MPowerSynth der Redaktion
Die tschechische Software-Schmiede MeldaProduction konnte sich in den letz-
ten Jahren vor allem mit ihren hochwertigen und äußerst flexiblen Effekten
einen hervorragenden Namen machen. Nun schickt sie ihren ersten Software-
Synthesizer ins Rennen und wirbt mit einem gewaltigen Versprechen: den bes-
ten Oszillatoren am Markt und einem kristallklaren, Aliasing-freien Sound.
Auf den ersten Blick wirkt der Klangerzeuger wenig spektakulär. Drei Oszilla-
toren und ein Rauschgenerator geben den Ton an, zwei Filter formen diesen und
eine umfangreiche Modulationsabteilung sowie eine Effekteinheit sorgen für
Lebendigkeit und Tiefe. Auf den zweiten Blick jedoch entpuppt sich der MPow-
erSynth als ein wahres Monster. So stehen mehr als 100 Filtertypen bereit, die
Wellenformen der Oszillatoren lassen sich frei einzeichnen und die Benutzer-
oberfläche ist komplett konfigurierbar. Darüber hinaus werden über 50 Effekte
geboten. Das Beste aber ist, dass der Sound wirklich glasklar ist. So wird spätes-
tens bei geschichteten Flächenklängen oder knackigen Bässen deutlich, dass
das eingangs erwähnte Versprechen keine Übertreibung war. Auch bei den Fil-
tern spielt die Audio-Engine ihre Stärken aus. Dabei sind auch ungewöhnliche
Modelle wie Formant-, Kamm- und Polymorph-Filter an Bord. Klingt es dann
doch einmal zu sauber, lädt man einfach den Distortion-Effekt und lauscht den
nuancierten Zerrungen auf höchstem Niveau.
Fazit
Der MPowerSynth konnte die Beat-Redaktion auf ganzer Linie beeindrucken.
So brilliert der Synthesizer mit einem transparenten und glasklaren Synthesi-
zer sowie flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten. Seine Effektausstattung punk-
tet dabei nicht nur mit Quantität, sondern auch mit der von MeldaProduction
gewohnten hohen Klangqualität. Auch der ausgefuchste polyphone Arpeggiator
sowie die gelungenen Presets lassen beide Daumen nach oben schnellen.
MPowerSynth
Entwickler: MeldaProduction Preis: 199 Euro
Web: www.meldaproduction.com Format: VST2, VST3, AU
Bezug: Eigenvertrieb
Bewertung:
 Ideen SOFTBEAT
Neue Synth-Plug-ins

für die
Praxis
New Sonic Arts
Vice
Vice ist ein Loop-Slicer, der entweder stand-alone
oder als VST-Plug-in betrieben werden kann. Audio-
Loops lassen sich mit dem eingebauten Browser
1 Erkennung
Ziehen Sie zunächst einen eintakti-
gen, nicht zu komplexen Drumloop
per Drag & Drop die Wellenformanzeige von
Vice. Passen Sie mit dem SENS-Regler die
oder per Drag & Drop importieren. Für das automa- Empfindlichkeit der automatischen Slice-
tische Zerteilen stehen verschiedene Algorithmen Erkennung an, so dass die wichtigsten Ele- Michael Schymik
zur Verfügung, zum Beispiel Transienten-basiert mit mente des Loops als einzelne Parts erkannt
Magic Chords Piano
einstellbarer Empfindlichkeit oder Taktraster-ori- werden. Per Klick auf einen Slice kann dieser Quinten-/Harmonielehre-Zirkel für Komposition,
entiert mit wählbarem Teiler. Bei Bedarf kann auch abgehört und durch Ziehen der Seitenberei- Songwriting und Improvisation für Klavier/Keyboard.
selbst Hand angelegt werden, wobei Vice den Nut- che angepasst werden. ISBN 978-3-940963-15-4 • € 14,80 [D] | € 15,30 [A]
zer mit der automatischen Erkennung von Null-
durchgängen unterstützt. Zur detaillierten Bearbei-
tung kann dabei in die Wellenform hineingezoomt
werden. Dank einer Undo/Redo-Funktion lassen
sich unerwünschte Ergebnisse rückgängig machen.
Anschließend können Sie den Groove per Drag &
Drop als MIDI-File in Ihre DAW exportieren.
Klasse: Slices können innerhalb des Plug-ins einer
umfangreichen Bearbeitung unterzogen werden.
Neben zwei Hüllkurven und einem LFO stehen hier-
für bis zu vier Insert-Effekte zur Verfügung, die unter
anderem verschiedene Filtertypen und Dynamikpro-
zessoren bieten – und dies pro Slice. Wem dies nicht
ausreicht, kann die acht Ausgänge des Sample-Play-
2 Bearbeitung
Jetzt kann ein einzelner Slice ausge-
wählt und bearbeitet werden. Akti-
vieren Sie dazu zunächst die AMP-Hullkürve.
Der Slice erhält eine kurze Hold-Phase und ein
ers zur weiteren Bearbeitung in der DAW nutzen. schnell abfallendes Decay. Als Nächstes akti-
Für eindrucksvoll animierte Klänge sorgt die Mög- vieren wir FX1 in der Effekt-Sektion und stel- Michael Schymik
lichkeit, eine Vielzahl von Parametern einschließ- len ein resonantes Hochpassfilter ein. Mit FX2 Magic Chords Guitar
lich des Slice-Startpunkts durch die Anschlagstärke wird die Sample-Rate moduliert, um einen Quinten-/Harmonielehre-Zirkel für Komposition,
oder MIDI-Controller zu steuern. Zusätzlich gibt es digitalen Clicks-&-Cuts-Sound zu erzeugen. Songwriting und Improvisation für Gitarre.
auch noch verschiedene Zufallsfunktionen. Für die ISBN 978-3-940963-16-1 • € 14,80 [D] | € 15,30 [A]

Version 1.1 hat der Entwickler schon weitere Fea-

Michael Schymik
tures angekündigt, wie beispielsweise eine schmerz-
lich vermisste Host-Tempo-synchrone Vorhöroption Songwriting intensiv (+ CD)
sowie Choke-Groups. Der Autor entwickelt mit dem
Leser einen vollständigen
Fazit Song, von der Ideenfindung
über die Komposition der ein-
Vice glänzt als übersichtlich gestalteter und Res-
zelnen Formteile bis hin zum
sourcen schonender Loop-Slicer mit einer Menge

3 Spielen fertigen Arrangement.

interessanter Funktionen sowie einer klar struktu-
ISBN 978-3-940963-13-0
rierten Bedienoberfläche. Hervorzuheben sind die Wählen Sie nun einen anderen Slice 296 Seiten • € 17,80 [D]
flexiblen Bearbeitungs- und Modulationsmöglich- aus, den Sie mit dem Pitch-Regler
Nils Schröder
keiten für jeden einzelnen Slice, die zum Experi- in der Tonhöhe verändern und/oder rück-
mentieren einladen. wärts (REV) abspielen lassen. Bearbeiten Drum-Recording Guide (+ DVD)
Sie beliebige weitere Slices und triggern Sie Schritt für Schritt führt Nils
Vice diese über ein Keyboard. Dabei können Sie Schröder den Leser mit durch-
dachter Methodik und beilie-
die Anschlagstärke zur Modulation des Sam-
Entwickler: New Sonic Arts Preis: 79 Euro gender Recording-Schablone
ple-Startpunkts oder eines Effektparameters zu sensationell klingenden
Web: newsonicarts.com Format: Standalone, VST,
Bezug: Eigenvertrieb AU nutzen. Oder wie wäre es, die Tonhöhe mit- Drum-Aufnahmen.
hilfe des LFOs zu modulieren? ISBN 978-3-940963-03-1
Bewertung: 322 Seiten • € 18,80 [D]

beat 02 | 2015 59
macht schneller schlau.
SOFTBEAT
Neue Synth-Plug-ins
iZotope
Iris 2
2012 veröffentlichte iZotope den neuartigen Sam-
ple-basierten Re-Synthesizer Iris. Seine Besonderheit
ist, dass das Frequenzspektrum eines geladenen
Klangs in einem Spektrogramm dargestellt wird. Mit
aus Bildbearbeitungsprogrammen bekannten Aus-
wahlwerkzeugen können Sie aus dem Audiomaterial
die Frequenzbereiche isolieren, die Sie für Ihre Krea-
tionen nutzen möchten. In Version 2 lassen sich nun
vier Samples gleichzeitig laden, wahlweise aus Ihrer
eigenen Klangbibliothek oder aus der exzellenten 11
GB großen Library. Diese enthält Sounds der origina-
len Iris-Kollektion inklusive acht Expansions sowie
3 GB an neuen Samples. Natürlich darf ein großes
Angebot spielfertiger Patches nicht fehlen.
Ein echtes Highlight sind die neuen Filter und
Effekte, darunter Distortion- und Filtermodelle
aus Trash 2 sowie ein Delay. Das durchdachte neue
Modulationssystem mit über 100 Zielen hilft, die
Sounds zum Leben zu erwecken. Als Modulations-
quellen stehen dabei bis zu fünf LFOs und Hüllkur-
ven sowie MIDI-Controller bereit. Auch die Macro-
Controller, welche die gleichzeitige Beeinflussung
mehrerer Klangparameter mit nur einem Regler
gestatten, sind eine tolle Ergänzung – insbeson-
dere wenn Sie einen MIDI-Controller zur Steuerung
nutzen. Einen hochwertigen Time-Stretching-Algo-
rithmus, zusätzliche Spektralwerkzeuge sowie eine
Möglichkeit, die Spektrogrammanzeige für rhythmi-
sche Filtereffekte zum Host-Tempo zu synchronisie-
ren, vermisst man allerdings noch immer.
Fazit
Leistungsfähige Synthese- und Sampler-Funktionen
sowie innovative Möglichkeiten zur Spektralbearbei-
tung machten bereits Iris 1 zu einem bemerkenswert
vielseitigen Synthesizer. Nicht zuletzt dank der neuen
Filtermodelle und Effekte sowie der umfangreichen
Modulationsoptionen punktet Version 2 mit einem
noch größeren Kreativpotenzial. Auch in puncto Bedi-
enkomfort legt der Spezialist für komplexe und ein-
drucksvoll animierte Klänge nochmals zu.
Iris 2
Entwickler: iZotope Preis: 229 Euro
Web: www.izotope.com Format: VST 2, VST 3, AU,
Bezug: Fachhandel AAX, RTAS
Bewertung:
60 beat 02 | 2015
Nachgefragt:
Bradford Swanson, Produktmanager bei iZotope,
im Gespräch mit Beat.
Beat / Erläutere uns bitte kurz das Konzept von
Iris 2.
Brad / Iris 2 ist ein Synthesizer, der Samples statt
Oszillatoren oder Wavetables verwendet und es
– wie kein Instrument sonst – gestattet, diese
kreativ zu manipulieren. Eines der Haupt-Fea-
tures von Iris 2 ist das spektrale Filter, das es dir
erlaubt, deine eigenen Filterformen direkt in
einem Spektrogramm einzuzeichnen. Das Fre-
quenzspektrum jedes der vier Sample-Layer wird
anschaulich visualisiert. Dabei kannst du die
Komponenten eines Klangs präzise isolieren, die
du in deinem Sound nutzen möchtest. Es ist eine
einfache und intuitive Weise, ganz einzigartige
musikalische Klänge zu erstellen.
Beat / Was sind für dich die Glanzlichter der
neuen Iris-Version?
Brad / Eines der Highlights ist das völlig neu
gestaltete Modulationssystem. Unser Ziel war,
die Sample-basierte Klangerzeugung mit der Fle-
xibilität eines modularen Synthesizers zu kombi-
nieren, bei dem man alle Komponenten unterei-
nander verbinden kann. In Iris 2 können über 100
Parameter mit fünf LFOs, fünf ADSR-Hüllkurven,
Macro-Reglern und MIDI-Controllern moduliert
werden. Daraus ergeben sich nahezu unendliche
Möglichkeiten, dynamische und bewegte Pat-
ches zu erzeugen, die sich auf einfache Weise an
die eigenen Vorlieben anpassen lassen. Wenn
du einen LFO mit dem Multimode-Master-Filter
verknüpfst, kannst du aufregende rhythmische
Filtereffekte realisieren. In der LFO-Sektion ste-
hen einige radikal neuartige Wellenformen und
Morphing-Wavetables bereit – perfekt für coole
temposynchrone Filtereffekte.
Beat / Die Möglichkeit, eigene Samples zu
importieren, eröffnet ein riesiges Spielfeld für
kreative Experimente. Hast du ein paar Tipps,
wie man dabei musikalische Ergebnisse erzielt?
Brad / Neben den 350 Patches, die in der Iris-
2-Library enthalten sind, erhalten die Benut-
zer 11 GB an WAV-Samples in 24-Bit-Qualität, um
mit dem Synthesizer eigene Sounds zu gestal-
ten. Diese reichen von Klängen analoger Vin-
tage-Synthesizer und klassischen akustischen
Instrumenten bis hin zu exotischen Field Recor-
dings, Tiergeräuschen und Foley-Effekten. Darü-
ber hinaus kann man leicht eine eigene Bibliothek
aus WAV- und AIFF-Dateien aufbauen. Musikali-
sche Ergebnisse zu erzielen, ist dabei wirklich ein-
fach: Ein guter Weg ist, ein existierendes Patch
zu laden und eines der Samples durch ein ande-
res zu ersetzen. Wenn du beispielsweise einen
Lead-Sound verwenden möchtest, der rosa Rau-
schen für den Attack-Anteil nutzt, kannst du die-
ses einmal durch ein Sample von einem Bienen-
schwarm, einem Winkelschleifer oder fließendem
Wasser ersetzen. Die musikalischen Kernkom-
ponenten des Klanges werden sich dabei nicht
ändern, aber der Attack klingt völlig einmalig und
gibt deinem Sound möglicherweise genau den
Biss, um sich im Mix durchzusetzen. Eine wei-
tere Methode, um musikalische gut einsetzbare
Klänge zu gestalten, besteht darin, Sounds aus
der Kollektion „Oscillator Waveforms“ zu schich-
ten. Diese Klänge sind traditionelle Oszillatorwel-
lenformen wie Sinus, Rechteck, Sägezahn und
Dreieck von analogen Vintage-Synths wie Moog
Modular, ARP 2600, Oberheim Eight Voice. Wenn
du rohe Wellenformen von einem ARP Odyssey,
Minimoog, EDP Wasp und einem Akkordeon kom-
binierst und diese durch das modulierbare Mas-
ter-Filter schickst, hast du ein Monster von einem
subtraktiven Synthesizer erschaffen (lacht).
Beat / Was sind für dich die spannendsten Fea-
tures von Iris 2?
Brad / Wir sind wirklich stolz auf die Modulations-
möglichkeiten. Eine ihrer spannendsten Anwen-
dungen ist, die Parameter der integrierten Effekte
und des Multimode-Master-Filters zu steuern.
Ich verwende viele Effekt-Plug-ins wie Hall, Dis-
tortion und Delay zusammen mit meinen Soft-
ware-Synthesizern. Aber leider ist es nicht mög-
lich, diese Kombination als Patches zu speichern
oder ihre Parameter ohne Automation oder ähn-
liche Umwege zu modulieren. Wir haben sozusa-
gen ein „Best-of“ der Effekt-Plug-ins von iZotope
direkt in Iris integriert, so dass du all ihre Parame-
ter modulieren kannst. Das bedeutet, man kann
der Frequenz eines der Formantfilter von Trash 2
eine Hüllkurve zuweisen und die Rate eines 80er-
Synth-Choruseffekts mithilfe eines LFOs steuern.
Oder wie wäre es, die Decay-Zeit einer Platten-
hallemulation mit dem Aftertouch-Controller zu
beeinflussen? Und sobald man eine faszinierende
Soundkombination erstellt hat, kann man diese
direkt mit dem Patch abspeichern.
www.izotope.com

Test: u-he Bazille
Nun ist er endlich da, der lange erwartete virtuelle Modularsynthesizer aus dem Hause u-he. Ob das Plug-in wirklich so
ansteckend klingt, wie sein Name verspricht?
B
azille kombiniert flexible digitale
Oszillatoren mit nach analogem
Vorbild modellierten Filtern, cha-
raktervollen Effekten und nahezu end-
losen Modulationsmöglichkeiten. Seine
Struktur erinnert dabei an Rolands legen-
dären Modularsynthesizer System 100m.
Die Modulauswahl des Kreativkraftwerks
von u-he ist vorgeben, im Gegensatz zu
seinem kleinen Bruder ACE ist es aller-
dings nicht vorverkabelt. Verbindungen
werden mithilfe virtueller Kabel erstellt.
Mit einer Patch-Verwaltung mit Favoriten-
funktion, skalierbarer Oberfläche, regel-
barer Helligkeit, Undo/Redo und einem
alternativen Skin wird Bedienkomfort
großgeschrieben. Ein Oszilloskop visuali-
siert das Ausgangssignal.
Synthesearchitektur
Die Klangerzeugung von Bazille stützt
sich auf vier digitale Oszillatoren, die Fre-
quenzmodulation im Sinne von Yamahas
DX-7, Phase Distortion im Stil von Casios
CZ-Serie sowie die hauseigene Fraktalre-
sonanz beherrschen. Mit der Fractalize-
Funktion, die ebenfalls das Obertonspekt-
rum der Oszillatorwellenform beeinflusst,
lassen sich an Hard-Sync erinnernde
Sounds erzeugen. So ist bereits oszilla-
torseitig eine bemerkenswerte Klang-
vielfalt möglich. Mithilfe der vier ausge-
zeichnet klingenden Multimode-Filter von
Bazille können Sie selbst harschen digita-
len Sounds einen warmen Klangcharak-
ter verleihen. Die beiden Hauptfilter bie-
ten dabei stolze sechs parallele Ausgänge.
Neben vier verschiedenen Tiefpassmodel-
len mit verschiedenen Flankensteilheiten
stehen auch Bandpass und Hochpass zur
Auswahl. Formant- oder Kammfiltertypen
sind hingegen leider nicht an Bord.
Viel Bewegung
Auch die vier ADSR-Hüllkurven und die
beiden LFOs des mono-, duo- und poly-
phon sowie legato spielbaren Synths sind
ausgesprochen flexibel. Durch die Modu-
lation der Zeitparameter der Hüllkurven
lässt sich zum Beispiel das Klangverhalten
einer Akustikgitarre nachbilden, bei der
hohe Töne schneller ausklingen als tiefe.
SOFTBEAT
Test: u-he Bazille
von Mario Schumacher
02 / 15
EMPFEHLUNG Eckdaten:
der Redaktion • leistungsfähiger
Modularsynthesizer
• vier Oszillatoren mit:
• Frequenzmodulation
• Phase Distortion
• Fraktalresonanz
• nach analogem Vorbild
modellierte Filter
• vier Hüllkurven und zwei LFOs
• flexible Verschaltungsmög-
lichkeiten
• zahlreiche Signalprozessoren
• Morphing-Sequenzer mit
8x16 Schritten
Tausendsassa: Das Repertoire von Bazille reicht von klassischen analogen und typischen FM-Klängen bis
hin zu modernen EDM-Sounds und futuristischen Drones.
Bazille
Hersteller: u-he
Wie bei ACE kann man selbst den Modu- und vierte Filter, zwei Ramp-Generatoren
Web: www.u-he.com
lationsquellen Audiosignale entlocken. sowie zusätzliche Hüllkurvenparameter.
Bezug: Eigenvertrieb
Darüber hinaus ist Bazille mit zahlreichen Dank des „Stack Voice Tuning“ lassen sich Preis: 129 US-Dollar
Signalprozessoren und Hilfsmodulen aus- voluminöse Unisono-Sounds oder mit nur Version: 1.0
gestattet, darunter Inverter, Rectifier, einer Keyboard-Taste spielbare Akkorde
exzellenter Sound
Sample & Hold, Quantizer und Lag-Gene- erzielen. In gewohnt hervorragender
enorme Flexibilität
ratoren. Die Multiplex-Bausteine dienen Klangqualität präsentieren sich die vier
vielseitige Oszillatoren
dem Mischen von Signalen und lassen charaktervollen Effekte Stereo-Delay, Dis- umfangreiche Verschal-
sich zudem zur Ring- und Amplitudenmo- tortion, Phaser und Federhall. Ihre Reihen-  tungsmöglichkeiten
dulation überreden. Klasse! Eine Sonder- folge ist frei anpassbar, eine Spannungs- hervorragend klingende
stellung nehmen die beiden mächtigen, steuerung ihrer Parameter ist hingegen  Filter
bereits aus ACE bekannten Mapping- nicht möglich. inspirierender Morphing-
Generatoren ein: Diese Wertetabellen, Sequenzer
charaktervolle Effekte
bei denen Sie bis zu 128-schrittige Ver- Fazit
hoher Bedienkomfort
läufe einzeichnen können, lassen sich für Das lange Warten hat sich gelohnt: Bazille
attraktiver Preis
komplexe Steueraufgaben oder auch zur ist ein Traumsynthesizer für Klangfrickler, Effektparameter nicht
Erzeugung eigener Oszillatorwellenfor- der kaum Wünsche offen lässt. Das klas-  modulierbar
men nutzen. Ein weiteres Highlight stellt sische Klangrepertoire analoger Modular- hohe CPU-Last
der inspirierende Morphing-Sequenzer systeme wird durch die flexiblen digitalen
dar, bei dem Sie mit einem großen Regler Oszillatoren sowie nahezu unbegrenzte Bedienung:
Klang:
zwischen acht Patterns überblenden kön- Verschaltungsmöglichkeiten eindrucksvoll
Preisleistung:
nen. Diese Rotation kann – Sie ahnen es erweitert. So brilliert das Synthesekraft-
sicher bereits – auch mithilfe eines Modu- werk mit einem wunderbar kraftvollen Bewertung:
lators beeinflusst werden. Komplexe und lebendigen Sound und einem enor-
Notenfolgen oder Modulationsverläufe men Kreativ- und Suchtpotenzial. In der
werden so zum Kinderspiel. Neben einer höchsten Qualitätsstufe wird der kompro-
einstellbaren Schrittanzahl hätten wir uns misslose Klang allerdings mit einem hohen Alternativen
eine Speichermöglichkeit für Sequenzen Ressourcenbedarf erkauft. Aufgrund der
Madrona Labs Aalto
und die Einstellungen der Mapping-Gene- Komplexität des virtuellen Instruments ist 99 US-Dollar
ratoren gewünscht. eine längere Einarbeitung Pflicht. Erfreu- www.madronalabs.com
licherweise kommt
XILS-lab XILS 3 v2.0
Tweaks & FX die durchdachte 149 Euro
Auf einer zweiten Bildschirmseite las- Bedienoberfläche dem www.xils-lab.com
sen sich nicht nur die Effekte und die bei- Benutzer dabei sehr
Arturia ARP 2600 V
den Mapping-Generatoren, sondern auch entgegen. Der ideale 119 Euro
Videolink
Stimmparameter und Microtuning anpas- Synthesizer für die ein- www.tomeso.de
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beat 02 | 2015 61
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interface für PC, Mac und iPad, LCD-
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eingang, S/PDIF / ADAT-Eingang, 4 Lineaus-
gänge, Kopfhörerausgang, Maße BHT: 20,3
x 14 x 20,3cm, Gewicht:
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Großmembran Kondensator Mikrofon Set,
solide Verarbeitung, Richtcharakteristik:
Kugel, Acht, Niere (schaltbar), Frequenz-
bereich: 20Hz - 20kHz, max. SPL:
147dB, schaltbarer Pad und
LowCut, Gewicht: 860g,
inkl. Spinne SM6, Lehr-DVD
(Recording mit dem NT2-A mit
John Merchant), Kabel und
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Tascam DP-32
32-Spur Digital Portastudio mit Solid-State-
Technologie, 8x Mikrofoneingänge mit
Phantomspeisung, Farbdisplay, Aufnahme
von 8 Spuren gleichzeitig, Aufnahme auf
SD Karte oder SDHC Karte, USB, MIDI
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x 10,4 x 34cm,
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USB / FireWire Audio Interface, bewährte
RME Technologie bis ins kleinste Detail,
24bit/192kHz, 4 Mikrofoneingänge mit
Gainregler, 8 analoge Ein- und Ausgänge,
MIDI I/O, S/PDIF, 2x ADAT, FireWire 400 und
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TotalMix FX, Standalonefunktion mit Setup
Recall, DIGICheck, SteadyClock, 19“, 1HE.
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60th Anniversary Set
Großmembran-Mikrofon mit umschaltbarer
Richtcharakteristik (Kugel, Breite Niere,
Niere, Hyperniere, Acht), für eine Vielzahl
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Frequenzbereich: 20Hz – 20kHZ, max. SPL:
141dB (153dB bei -12dB Pad), inkl. elasti-
scher Aufhängung EA4. UVP: 1442,28
Farbe: Nickel,
Art.-Nr. 346033
Farbe: Schwarz,
Art.-Nr. 346034
€ 1289.-
Akai APC 40 MK2
DAW Controller, intuitive Steuerung von
Ableton Live mit visuellem Feedback, USB,
je 8 zuweisbare Fader und Regler plus 1
Master Fader, 5x8 Clip-Launch Matrix mit
RGB Beleuchtung, inkl. Ableton Live Lite,
Hybrid 3 by AIR Music Tech, SONiVOX Twist,
Toolroom Artist Launch Packs und Prime
Loops Sample
Packs (alles
Downloads).
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Ableton Push
DAW Controller für Ableton Live 9,
64 hintergrundbeleuchtete und anschlag-
dynamische Pads mit Aftertouch,
11 Drehregler, 24 LEDs zur Navigation,
LCD-Display, 17cm Touch-Strip-Sensor für
Pitch Bend/Scrolling, USB, 2 zuweisbare
Footcontroller Anschlüße, Maße BHT: 37 x
2,6 x 29,3cm, Gewicht:
2,9kg, kompatibel
ab Ableton Live 9.
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Numark NV
DJ Controller, 4 Deck-Controller für Serato
DJ, 2 farbige 4,3“-Displays (Anzeige von
Wellenform, Effekten, Cue-Punkten
& Co.), Touch Sensitive Poti für EQ-
Effekte und Filter, 5“ Metall-Jogwheels,
16 anschlagdynamische Pads mit RGB
Beleuchtung, 24bit USB 2.0 Audio Interface,
symmetrischer XLR Master&Booth Out, inkl.
Lizenz für Serato
DJ. UVP: 1079,99
Native Instruments
Traktor Kontrol S8
DJ Audio-Interface und 4-Deck Controller
mit 2 Farbdisplays, Touch-Strips für Kontrol-
le über Track-Position, Pitch-Bend und an-
dere Funktionen, berührungsempfindliche
4+4-Kanal Remix Deck-Fader, 16 Multi-Co-
lor-Pads, 2 anpassbare Effekt-Einheiten mit
mehr als 30 Studio-Effekten, 4x analoge Ein-
gänge mit Phono- und Mikrofon-Preamps,
Standalone Mixer-Funktion, inkl. Traktor Pro
2 Software.

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baren Hörmuscheln, geschlossen, professionellen Anwendungen im - 25kHz, Impedanz: 32:, mit erhöhtem Anpressdruck, halboffen,
ohrumschließend, Neodym- Studio absolut gerecht, geschlossen, ohr- Nennbelastbarkeit: 50mW, ohrumschließend, diffusfeld-
Magnet, Frequenzbereich: umschließend, diffusfeldentzerrt, Schalldruck: 97dB, 2x 1,2m entzerrt, Frequenzbereich:
15Hz - 28kHz, Impedanz: Frequenzbereich: 5Hz - 35kHz, Kabel, mit Universal- 5Hz - 35kHz, Impedanz:
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UVP: 534,31
Art.-Nr. 111295 Art.-Nr. 319326 Art.-Nr. 324899 Art.-Nr. 313092

€ 59.- € 376.- € 999.- € 1990.-

Akai Rhythm Wolf
Drum Machine und Bass Synthesizer mit
integriertem Sequenzer, analoge Drum-
sektion (Kick, Snare, Open Hi-Hat, Closed
Hi-Hat, Metallic Percussion), analoger Bass
Synth (Oszillator mit Rechteck/Sägezahn),
24dB Tiefpassfilter für Bässe und Leads,
Step Sequencer mit 32 Steps, 16 Pattern
intern speicherbar, 6 MPC Pads, MPC Swing
Funktion, Perform
und Step Modus,
USB-MIDI und MIDI
I/O. UVP: 239,99
Art.-Nr. 337005
Waldorf Streichfett
Desktop Sequenzer mit 128-stimmiger
polyphonen String-Sektion, kontinuierliches
Morphen von Violine, Viola, Cello, Brass,
Organ und Chor, Ensemble-Effekt für Strei-
cher, 8-stimmige polyphone Solo-Sektion
mit Layer/Split Funktion, kontinuierliches
Morphen von Bass, E-Piano,
Clavi, Synth, und Pluto für
Solo Ton, 12 program-
mierbare Patches,
MIDI, USB, Kopf-
hörer. UVP: 279,-
Art.-Nr. 336049
Roland TR-8
Rhythm Performer, Reproduktion der
TR-808 und TR-909, basierend auf den
originalen Bauplänen und Datenblättern, 16
Kits mit je 11 Instrumenten, inkl. „Dream“
Kits - 808 und 909 Sounds gleichzeitig, Echt-
zeit Pattern-Erstellung mit bis zu 32 Steps,
Real-Time Play von 4 verschiedenen Roll-
Typen (8th, 16th, VARI 1, VARI 2), nahtloses
Umschalten zwischen Real-Time und Step-
Input, Maße BHT:
40 x 6,5 x 26cm,
Gewicht: 1,9kg.
Art.-Nr. 331462
Dave Smith
Instruments Pro 2
Monophoner Synthesizer, 44 Tasten,
4 DSP-basierende Oszillatoren + Sine
Wave Sub Oszillator, 4 Wellenformen und
3 Noisetypen pro Oszillator, 13 Superwaves,
4-stimmiger Paraphonic Modus, Dual
Analog Filter, 5 digitale Effekte, 4 syncbare
LFOs, 16 x 2 Modulation Matrix, Step
Sequenzer, Arpeggiator, 396 User und 396
Factory Presets, MIDI, USB, Gewicht: 8,5kg.
UVP: 1922,78
Art.-Nr. 343552

€ 199.- € 249.- € 495.- € 1749.-

Bestell-Hotline: (09546) 9223-66 www.thomann.de

SOFTBEAT
Test: Softube SSL XL 9000 K

Test: Softube SSL XL 9000 K

Softube bringt mit dem 9000 K nun den ersten Erweiterungs-Channelstrip für seine Console-1-Hardware. Doch weil die SSL
4000 bereits serienmäßig beiliegt, muss eine Frage erlaubt sein: Braucht man wirklich eine zweite SSL? von Michael Schymik

Eckdaten:
• Console-1-Channelstrip
• inklusive Gate
• Vierband-Equalizer
• zwei parametrische Mitten
• halb-parametrische
Seitenbänder
• extra Hi-/Lowcut
• Kompressor mit RMS-/
Peak-Charakteristik
• VHD-Distortion/-Saturation
• In-/Out-Gain, -Meter, Phase
Invert
• Preset-Verwaltung
• für: VST, AU, AAX, Native
(32/64 Bit)
EQ-Vergleich
Wir haben beide Equalizer miteinan-
der verglichen. Den größten Unterschied
konnten wir in den Höhen ausmachen: Bei
gleichen EQ-Einstellungen klangen diese
beim 9000 XL wesentlich weicher und
seidiger, während sie beim 4000 E härter
und spitzer klangen. Eignen sich Erstere
beispielsweise mehr für Balladen oder sof-
tere Pop-Songs, würden wir Letztere eher
für Rock oder Metal als passend empfin-
Musikalisch wertvoll: Softubes neuer SSL 9000 XL Strip für Console 1 den. Beide Typen ergänzen sich also gut
und decken unterschiedliche Einsatzge-

W
ährend die SL 4000 E als groß-
artige Pop/Rock-Mischkon-
sole bekannt ist, soll die XL
9000 K sich sehr gut für Hip-Hop oder
R’n’B eignen. Die 9000er-Serie wurde
Mitte der 1990er Jahre geboren, die XL
9000 K kam 2002 raus. Sie zeichnet sich
durch sehr große Linearität über eine rie-
sige Bandbreite (-3 dB bei 6 Hz bzw. 250
kHz) und sehr geringe Verzerrungswerte
SSL XL 9000 K aus. Durch ein kondensatorloses Schal-
Hersteller: Softube tungsdesign soll bei ihr das Verwischen
Web: www.audiowerk.eu
von Transienten durch Phasenverschie-
Bezug: Fachhandel
bungen vermieden worden sein. Künst-
Preis: 233 Euro
Version: 2.1.45 ler wie Peter Gabriel (Real World Studios)
oder Michael Brauer (Electric Lady Studios,
schöne Höhen hat das Vorgängermodell 9000 J) sollen
Transientenwiedergabe
das solide, tiefe Lowend sowie die Höhen
Kompressoren
dieses Pultes zu schätzen wissen – mal
gute Ergänzung zum SL
4000 E schauen, ob wir das alles in der Emulation
EQ-Bänder nicht einzeln wiederfinden.
schaltbar
Modulares Konzept
Klang: Grundsätzlich verhält es sich bei den
Bedienung:
Console-1-Plugins so, dass nicht nur der
Preisleistung:
komplette Channelstrip umgeschal-
Bewertung: tet werden kann, sondern die Module
Shape, EQ und Compressor können ein-
zeln bestückt werden. So ist es beispiels-
weise ohne Probleme möglich, den Kom-
pressor der SSL 4000 E-Serie mit dem EQ
der 9000 XL zu kombinieren.
Wurde in der 4000er das Gate noch
auf drei Elemente reduziert, um schnelle
Bedienbarkeit zu ermöglichen, so ist die-
ses in der 9000 XL genauer steuerbar:
Alternativen Der Punch-Regler steuert nicht mehr die
keine Attack des Transient-Shapers, sondern die
Range des Gates, also um wie viele Dezi-
bel das Gate schließt. Auch Sustain regelt
nicht mehr die Ausklingphase des Tran-
sient Shapers, sondern den Hold-Level,
ergo wie lange das Gate offenbleibt. Wem
der Transient-Shaper dann fehlt, kann ja
immer noch auf die Shape-Sektion des
4000er zurückgreifen.
Kompressoren & EQs
Der XL-Kanalzug bringt zwei neue Kom-
pressoren ins Spiel: Es kann zwischen
einem Kompressor mit Peak und einem
mit RMS Detection gewählt werden,
Makeup-Gain wird – wie schon in der
SL 4000 K – automatisch geregelt. Der
4000er-Kompressor erschien uns im Test
als am kräftigsten zupackend, als straff,
während die 9000er-Kompressoren ein
wenig softer zu Werke gehen.
Der Equalizer besteht aus vier Bändern,
die zusätzlich zum Hi- und Lowcut der Ein-
gangssektion zur Verfügung stehen. Die
Seitenbänder sind zwischen Cut-, Shelf-
und Peak-Charakteristik umschaltbar und
halb-parametrisch. Beide Mittenbän-
der sind voll-parametrisch, die möglichen
Q-Werte bewegen sich zwischen 0,5 und
2,5 (4000er: 0,5 bis 3,0) und sind im Gegen-
satz zum 4000er-EQ proportional ausge-
legt, das heißt, bei leichten Anhebungen
wird breit angehoben, mit zunehmendem
Gain wird die Glocke jedoch schmaler. Der
Gain-Hub beträgt mit ± 20 dB zwei Dezibel
mehr als beim 4000er-EQ, was auch nötig
ist, denn der EQ geht insgesamt vorsich-
tiger zu Werke: Bei gleichen Gain-Werten
wird beim 9000 XL-Equalizer also immer
etwas weniger geboostet/gecuttet als
beim SL 4000 E-Serie-EQ.
biete und Stilistiken ab. Insgesamt geht
der 9000 XL-EQ breitbandiger und wei-
cher zu Werke, während der 4000er mehr
zupackt, schmalere Bänder zulässt und
sich so besser für technisches EQing eig-
net. Auch die eingangs erwähnte klarere
Transienten-Wiedergabe des 9000 XL
konnten wir im AB-Hörtest verifizieren –
wir sprechen hier allerdings von Nuancen.
VHD-Modeling
Der XL 9000 K Channelstrip gilt als sehr
clean und verzerrungsfrei – wer dem
Sound dennoch eine Priese Obertöne mit-
geben möchte, für den wurde die VHD-
Schaltung (Variable Harmonic Drive)
der SSL-Duality und des Alpha-Channels
gemodelt. Der Drive-Knopf regelt hier den
Verzerrungsgrad und Charakter steuert
die Art der hinzugefügten Harmonischen
stufenlos zwischen zweiter (mehr röhren-
artig) und dritter Harmonischen (mehr
transistorartig).
Fazit
Der SSL XL 9000 K hat uns überzeugt, bie-
tet er doch eine sinnvolle Ergänzung zum
mitgelieferten Channelstrip der Console 1
– grob gesagt in Richtung „Softness“: Brei-
tere EQ-Kurven, etwas sanftere Kompres-
soren und eine prima klingende Verzer-
rungseinheit werden alle überzeugen, die
mehr Schieben statt
straffem Druck, mehr
Seide statt Biss und
auch mal etwas sof-
tere Töne und/oder
Videolink
Akustisches mischen
bit.ly/1wuzdid
wollen. 

64 beat 02 | 2015

Neue Effekt-Plug-ins
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
Nugen Audio
SEQ-S
Als Spline-Equalizer gestattet der linearphasige
SEQ-Q das freie Einzeichnen von Frequenzkurven.
Eine Instanz kann bis zu drei EQ-Kurven beinhal-
ten, welche einzelnen oder mehreren Kanälen zuge-
ordnet werden können. Dabei werden der Mono-,
Stereo-, 5.1- und 7.1-Betrieb sowie eine individuelle
Bearbeitung des Mitten- und Seitensignals unter-
stützt. Eine Verstärkung von ± 60 dB ermöglicht
auch Extremeingriffe. Ebenso wie der Abstand der
Frequenzpunkte sind auch die Auflösung von Ana-
lyzer und EQ regelbar: Höhere FFT-Werte erlauben
steilere Verläufe, was z. B. im Bassbereich präzisere
Eingriffe gestattet.
Äußerst praktisch ist die Möglichkeit, die Höhe
der EQ-Kurve mithilfe des Depth-Parameters nach-
träglich anzupassen. Mithilfe der Sharpness-Funk-
tion können Sie diese bei Bedarf glätten. Darüber
hinaus lässt sich festlegen, welcher Kurvenabschnitt
bearbeitet werden soll: Zum einen kann man so ein
unbeabsichtigtes Bearbeiten von Frequenzpunkten
verhindern und zum anderen beziehen sich dann
Funktionen wie Copy, Paste, Invert und Depth nur
auf diese Zone – sehr hilfreich! Ein weiteres tolles
Detail: Zum Angleichen zweier Audiosignale kann
SEQ-S den Frequenzverlauf einer Datei auf eine
andere übertragen. So lassen sich zwei verschiedene
Takes oder Songs mit wenigen Handgriffen anglei-
chen. Begeistert hat uns auch, dass die Kurve eines
„Fingerabdrucks“ (beispielsweise der Vocals) inver-
tiert und dann quasi aus einem Signal (Background-
Gesang) herausgestanzt werden kann. So können
Sie in dichten Mixen gezielt Platz für wichtige Ele-
mente schaffen.
Fazit
Mit dem SEQ-S ist Nugen Audio ein ausgesprochen
transparent klingendes und bis ins Detail durch-
dachtes Präzisionswerkzeug gelungen. Dank sei-
ner innovativen Ausstattung wird der linearphasige
Equalizer einer Vielzahl von Mix-, Mastering- und
Postproduktionsanwendungen gerecht.
SEQ-S
Entwickler: Nugen Audio Preis: 232 Euro
Web: www.sea-vertrieb.de Format: VST, AAX, RTAS
Bezug: Fachhandel
Bewertung:
SOFTBEAT
Neue Effekt-Plug-ins
von J. Wilking,
M. Schymik,
K. Chonishvili,
M. Schumacher
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
Slate Digital
Virtual Mix Rack
Slate Digital erweitert sein Portfolio durch ein vir-
tuelles Rack, das von APIs modularem 500er-System
inspiriert wurde. Für den Anfang bestückt der Her-
steller es mit jeweils zwei EQs und Kompressoren
sowie einem Freeware-Enhancer. Das Modul FG-116
emuliert den FET-Kompressor/-Limiter Universal
Audio 1176 LN mit zwischen 4:1 und 20:1 einstellba-
ren Ratio-Werten. Ein All-Button-Modus fehlt aller-
dings, dafür wurde an einen Mix-Regler für die Par-
allelkompression gedacht. Der Dynamikprozessor
beeindruckt mit einem knalligen Sound und eignet
sich insbesondere, um Hochmitten und Höhen zu
betonen und Bässe kompakter zu machen. Bei kur-
zen Release-Zeiten lässt sich der Raumklang eines
Signals toll herausarbeiten.
Die Eigenkreation FG-401 ist ein vielseitiger VCA-
Hybrid mit zuschaltbarer Übertrageremulation und
zwei unterschiedlichen Schaltkreisen, die deutlich
sanfter zu Werke geht. FG-S bildet einen SSL-Equali-
zer der 4000er-Serie inklusive der typischen Verzer-
rungen nach, wodurch er beispielsweise Drums, Bäs-
sen oder Gitarren den nötigen Biss geben kann. Auf
der anderen Seite steht das eher soft ausgelegte FG-
N-Modul, das den Neve-Equalizer 1073 emuliert –
nur mit einem zusätzlichen Mittenband. Seine Stär-
ken sind sanfte, breite Bässe und seidige Höhen. Das
ebenfalls sehr gelungene Freeware-Modul Revival
fügt Signalen wunderbar samtige Höhen oder Fülle
und Druck in den Bässen hinzu. Die Ausstattung des
Racks wird durch eine Preset-Verwaltung und eine
A/B-Funktion komplettiert, außerdem können alle
Module per Drag & Drop frei im Signalpfad verscho-
ben werden.
Fazit
VRM besticht mit einer ebenso vielseitigen wie cha-
raktervollen Modulausstattung sowie einer erst-
klassigen Audioqualität. Auch wenn mit dem FG-S
auch chirurgische Korrekturen möglich sind, brilliert
das Plug-in vor allem als herzhafter Klangfärber. Das
macht Lust auf kommende Module!
Virtual Mix Rack
Entwickler: Slate Digital Preis: 170 Euro
Web: www.audiowerk.eu Format: VST, AAX, RTAS
Bezug: Handel/Download
Bewertung:
beat 02 | 2015 65
SOFTBEAT
Neue Effekt-Plug-ins
Unfiltered Audio
G8
G8 ist ein äußerst umfangreich ausgestattetes Gate-
Plug-in. Es kann sowohl das eingehende Audiosignal
als Wellenform anzeigen als auch die entsprechende
Threshold-Grenze. Zudem wird über die Wellen-
form noch eine zweite Kurve gelegt, die in Echtzeit
die Auswirkungen des Gate-Effekts visualisiert. Eine
Anpassung wird so deutlich erleichtert – sehr schön!
Als weitere Hilfe kann wahlweise auch nur das unter-
drückte Signal abgehört werden, was eine Feinein-
stellung noch weiter vereinfacht. Weitere Funktionen
wie einstellbare Attack- und Hold-Zeiten erlauben
eine optimale Anpassung an das eingehende Audio-
signal, eine regelbare Look-Ahead-Zeit verbessert die
Präzision. Für schwieriges, zum Beispiel mit Störge-
räuschen behaftetes, Klangmaterial bietet der aus-
klappbare Expertenbereich weitere Bearbeitungs-
möglichkeiten inklusive verschiedener Filteroptionen.
Der Funktionsumfang von G8 geht aber noch weit
über klassische Gate-Effekte hinaus. Dank Cycle- und
One-Shot-Modus lassen sich auch Amplitudenmodu-
lation, Tremolo-, Stotter- und sogar Granulareffekte
realisieren. Ein tolles Detail: Das Kreativwerkzeug bie-
tet nicht nur Sidechain-Unterstützung, sondern auch
einen MIDI-Ein- und -Ausgang. Mit Ersterem kann
G8 zum Beispiel als schnelle zusätzliche Hüllkurve
verwendet werden, der MIDI Out dagegen gestat-
tet auch ein Drum-Replacement bei Ansteuerung
eines externen Klangerzeugers. Da die komplexen
Möglichkeiten des Plug-ins im Rahmen dieses kur-
zen Tests nur angerissen werden können, empfiehlt
sich für weitere Anwendungsbeispiele ein Besuch der
Entwicklerwebseite.
Fazit
Insbesondere dank der übersichtlichen und prakti-
schen Wellenform-Darstellung des Eingangs- und
Ausgangssignals ist Gate bereits als klassisches
Noise-Gate sein Geld wert. Aufgrund der Viel-
zahl weiterer durchdachter Funktionen glänzt das
Plug-in darüber hinaus bei zahlreichen weiteren
Anwendungsmöglichkeiten.
G8
Entwickler: Unfilt. Audio Preis: 50 US-Dollar
Web: unfilteredaudio.com Format: VST/AU (32/64 Bit)
Bezug: Eigenvertrieb
Bewertung:
66 beat 02 | 2015
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
Cytomic
The Drop
Nun ist es endlich erhältlich, das bereits 2011 ange-
kündigte und lang erwartete Plug-in Cytomic The
Drop, das den charaktervollen, lebendigen Klang
analoger Filter im Detail nachbilden möchte. Es bie-
1 Los geht’s!
Installieren Sie die Demo von Cyto-
mic The Drop und erzeugen Sie in Ihrer
DAW ein Projekt mit 100 BPM. Laden Sie
die Datei „Piano-Melody“ auf eine Audios-
tet einen Hoch- und einen Tiefpass, die sich parallel pur und aktivieren Sie das Plug-in als Insert-
oder seriell betreiben lassen, sowie zehn Filterschal- Effekt. Mithilfe des Hochpassfilters möchten
tungen. Dabei werden die Filtermodelle von Synthe- wir einen Sample-&-Hold-Effekt erzeugen.
sizer-Klassikern wie Roland SH-101 und SH-2, Moog Klicken Sie dazu auf den HP-Schalter und stel-
Prodigy, Roland Jupiter 8 / Juno 6, OSC OSCar und len Sie die Filterfrequenz auf 140 Hz und die
Korg MS-20 (in beiden Versionen) emuliert. Prak- Resonanz auf 63%.
tischerweise stehen auch Ressourcen-schonende
Varianten einiger Algorithmen zur Auswahl. Bei bei-
den Filtern können Sie zwischen einer Flankensteil-
heit von 12 und 24 dB pro Oktave umschalten.
Das umfangreiche Modulationsarsenal von The
Drop rekrutiert sich aus einem einfachen sowie
einem erweiterten LFO, die auch Modulationen im
Audiobereich gestatten, sowie zwei AHR-Hüllkur-
ven. Die Letztgenannten lassen sich auch als Hüll-
kurvenfolger nutzen, so dass klassische Autowah-
Effekte eine leichte Übung darstellen. Leider gibt es
jedoch keine Möglichkeit, die LFO-Raten zu beein-
flussen. Die Verstärkung lässt sich vor und nach
2 Bewegung
Klicken Sie in der Modulationssek-
tion auf HP Freq und drehen Sie LFO
2 auf 54.0 st. Wenn Sie nun LFO 2 aktivieren,
wird die Modulation hörbar. Stellen Sie für
der Filterschaltung feinfühlig dosieren. Bei hohen diesen eine Rate von 1/4 Note ein und dre-
Werten gelingen mit dem Kreativwerkzeug auch hen Sie Curve voll auf. Wählen Sie ferner Beat
äußerst aggressive Sounds – ideal, um Drums mehr 2 als Source an. Klicken Sie anschließend in
Biss zu verleihen. Apropos Biss: Auch die Selbstoszil- der Modulationssektion auf LFO 2. Nun kön-
lation des Filters sowie Amplituden- und Frequenz- nen Sie in der Anzeige eine Sequenz für LFO 2
modulationen klingen äußerst überzeugend. Ein einzeichnen.
dickes Lob verdient auch die durchdachte, stufenlos
skalierbare Bedienoberfläche.
Fazit
Ob markante Filter-Sweeps, rhythmisches Pumpen,
eine kreative Klangzerstörung oder lebendige Wah-,
Tremolo-, Gate- und Panorama-Effekte gefragt sind:
The Drop brilliert mit einer bemerkenswerten Flexibi-
lität sowie einem kraftvollen und direkten Sound, der
höchsten Ansprüchen gerecht wird. Auch die Königs-
disziplin digitaler Filter, nämlich Modulationen im
Audiobereich, meistert das Plug-in mit Bravour.
3 Parallelbetrieb
Wählen Sie eine Anzahl von acht
Steps und passen Sie die Sequenz
beliebig an. Wenn Sie die Filter parallel schal-
ten, können Sie mithilfe des Tiefpasses für
mehr Bewegung sorgen. Aktivieren Sie das
The Drop LP-Modul. Um die Filterfrequenz rhythmisch
zu beeinflussen, klicken wir im Modulations-
Entwickler: Cytomic Preis: 99 US-Dollar
bereich einfach auf LP Freq und drehen LFO 1
Web: www.cytomic.com Format: VST, AU, RTAS
Bezug: Eigenvertrieb auf. Justieren Sie schließlich die LFO-Parame-
ter nach Belieben. 
Bewertung:
[1] www.cytomic.com

SIR Audio Tools
Standard EQ
Christian Knufinke, der Entwickler des hervorragen-
den Faltungshalls SIR, bringt mit dem Standard EQ
einen Entzerrer mit besonderen Features auf den
Markt. Pro Instanz lassen sich bis zu 50 Filter nutzen.
Für jedes Band stehen 24 Charakteristika zur Verfü-
gung, darunter Butterworth-, Bessel- und Legendre-
Filter sowie nach analogem Vorbild modellierte Vari-
anten. Dabei werden Flankensteilheiten von bis zu
102 dB/Oktave erreicht. Auch die Verstärkung und der
Gütefaktor lassen sich in einem weiten Bereich ein-
stellen. Q und Gain können wie bei API-oder Pultec-
EQs proportional oder auch invers gekoppelt wer-
den, was es beispielsweise erlaubt, den Air-Bereich
anzuheben und gleichzeitig harsche Hochmitten zu
bedämpfen. Jedes Band kann das Gesamtsignal (das
aus bis zu acht Kanälen bestehen kann) oder einzelne
Kanäle beeinflussen. Gewünscht hätten wir uns hier
eine Möglichkeit, einzelne Kanäle (zum Beispiel nur
den Mitten- oder Seitenkanal) solo hören zu können.
Die frei skalierbare Bedienoberfläche des mini-
malphasigen EQs beherbergt einen umfangreich
einstellbaren Analyzer, der über eine pfiffige Peak-
Erkennung verfügt: Kleine Pfeile zeigen automa-
tisch an, wo im Frequenzspektrum Resonanzen auf-
treten. Durch Anklicken eines Pfeils können Sie dort
sofort ein entsprechendes Filter setzen – einfacher
geht‘s kaum! Darüber hinaus kann der Analyzer die
durch die Filter verursachten Phasenveränderungen
darstellen. Ein bis zu vierfaches Oversampling, eine
A/B-Funktion und eine regelbare Ausgangsverstär-
kung komplettierten die Ausstattung.
Fazit
Der Standard EQ ist nicht nur für technisches
EQing ein heißer Tipp, auch für so manche kniff-
lige musikalische Aufgabe hat das Präzisionswerk-
zeug ebenso effektive wie hervorragend klingende
Lösungen parat. Dank seiner flexiblen, universel-
len Ausstattung hat das Plug-in in der Tat das Zeug
zum Standard-EQ für eine Vielzahl von Mix- und
Mastering-Aufgaben.
Standard EQ
Entwickler: SIR Audio Tools Preis: 79 Euro
Web: siraudiotools.com Format: VST, AU
Bezug: Eigenvertrieb
Bewertung:
SOFTBEAT
Neue Effekt-Plug-ins
02 / 15
EMPFEHLUNG
der Redaktion
AudioThing
Phase Motion
Die kleine irische Entwicklerschmiede AudioThing
konnte bislang mit ihren kreativen Sample-Biblio-
theken und -Instrumenten auf sich aufmerksam
machen. Mit Phase Motion veröffentlicht der Herstel-
ler nun seinen dritten Klangveredler. Hinter dem viel-
versprechenden Namen verbirgt sich ein Phaser-Plug-
in, das dabei helfen möchte, statischen Sounds mehr
Leben zu verleihen. Bei diesem Effekt werden mithilfe
einer Serie von Allpassfiltern Phasenverschiebungen
erzeugt. Wenn man diese moduliert und das bearbei-
tete Signal dem Original beimischt, entsteht charak-
teristische Auflöschungen und damit ein lebendiger
und manchmal auch nasaler Klang.
Phase Motion arbeitet mit bis zu 16 Stufen
(Anzahl der Allpassfilter), die sich unterschiedlich
stark und schnell modulieren lassen. Da das Tempo
zur Host-Geschwindigkeit synchronisiert wer-
den kann, lassen sich rhythmische Effekte erzie-
len. Modulationstiefe und Feedback können dabei
ebenfalls in einem großen Bereich eingestellt wer-
den. Die fünf Wellenformen des LFOs bringen den
Effekt nochmals richtig auf Touren. Für das nächste
Update hat der Hersteller bereits langsamere LFO-
Raten sowie weitere Wellenformen angekündigt.
Im Test machte das Kreativwerkzeug besonders auf
Beats, E-Pianos, Flächensounds oder auch Gitarren-
aufnahmen eine gute Figur. Dank der wenigen Para-
meter gelangen Laien wie auch Profis schnell zu
interessanten Ergebnissen. Der Zufallsgenerator lie-
fert schnell neue Inspirationen.
Fazit
Wir sind beeindruckt: Mit Phase Motion ist den Ent-
wicklern von AudioThing ein ausgezeichnetes Pha-
ser-Plug-in für Windows- und Mac-Plattformen
gelungen, das mit einem charaktervollen, warmen
Sound begeistert. Es deckt ein großes Klangspekt-
rum zwischen klassischen Vintage-Effekten bis hin
zu markanten rhythmischen Modulationen ab. Posi-
tiv hervorzuheben sind zudem die einfache Bedie-
nung sowie der attraktive Preis. Zuschlagen!
Phase Motion
Entwickler: AudioThing Preis: 30 Euro
Web: www.audiothing.net Format: VST, AU, AAX
Bezug: Eigenvertrieb
Bewertung:
beat 02 | 2015 67
SOFTBEAT
Aktuelle Free- und Shareware

Free- und Shareware von Jan Wilking

Cableguys
PanCake 2
„Modulate everything!“, das scheint das Motto
vieler Cableguys-Entwicklungen zu sein, darun-
ter überzeugende kommerzielle Lösungen wie Fil-
1 Übersicht
Nach der Installation kann PanCake 2
als Effekt in der DAW aufgerufen wer-
den. Das Plug-in startet mit einer Sinus-Wellen-
form. Als Eingangssignal sollte zum Ausprobie-
2 Synchronisation
In der Voreinstellung arbeitet die Modu-
lationskurve wie ein klassischer LFO und
läuft synchron zum Songtempo. Der Teiler kann
im LFO-Bereich (rechts oben) gewählt werden,
ter-, Volume- und MIDI-Shaper. Mit PanCake 2 prä- ren zunächst etwas Statisches ohne Bewegung z.B. auf 1/16 Note oder 2 Takte. Der Fixed-Modus
sentieren sie nun eine aktualisierte Version 2 ihres im Stereopanorama gewählt werden. Das Signal ermöglicht die freie Einstellung der Geschwin-
Freeware-Effekts, der das Eingangssignal automati- wird als Wellenform dargestellt, wobei der Ein- digkeit von 0,02 Hz bis hin zu 5,24 kHz, also
siert im Stereopanorama wandern lässt. Den Haupt- fluss der Modulation in Echtzeit angezeigt wird bis in den hörbaren Bereich hinein eingestellt
teil der Oberfläche nimmt die Wellenformdarstel- (grau schraffiert). werden.
lung ein, die sowohl das eingehende Signal als auch
die Modulationswellenform abbildet. Die Anzeige
ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, weil der
zeitliche Verlauf sich von oben nach unten bewegt
und nicht wie üblich von links nach rechts. Dies
ist allerdings absolut sinnvoll, da so die Bewegung
der Wellenform im Stereopanorama korrespon-
dierend mit links und rechts angezeigt wird. Klingt
komplizierter als es ist, man hat das System schnell
durchschaut.
Es gibt drei Preset-Wellenformen Linie, Sinus und
Dreieck, die direkt angewählt werden können. Mit
zwei Schaltern wird die Kurve nach oben und unten
bewegt. Per Mausklick können an beliebiger Stelle
Knotenpunkte gesetzt und so die Modulationskurve
3 Triggern
Im Retrigger-Modus wird die Kurve
nur bei eingehenden MIDI-Noten neu
gestartet, wobei entweder alle Noten oder nur
eine einzelne (z.B. C2) erkannt werden. Im Note-
4 Zeichnen
Die Modulationskurve kann frei ange-
passt werden. Ein Linksklick erzeugt
einen neuen Knotenpunkt, der dann mit der
Maus an die passende Stelle gezogen werden
nach Bedarf detailliert angepasst werden. Zehn ver- Modus dagegen richtet sich die Geschwindig- kann. Der Einfluss des Punktes auf die Wellen-
schiedene Wellenformen können abgespeichert keit des LFO nach der eingehenden Tonhöhe Im form kann per Rechtsklick verstärkt werden, Dop-
und direkt abgerufen werden. Es gibt vielfältige Syn- 1-Shot-Modus wird die Wellenform nur einmal pelklick löscht einen Punkt. Mehrere Punkte kön-
chronisationsmöglichkeiten zum Host-Tempo (mit durchlaufen, funktioniert dann also wie eine nen mit gehaltener [Shift]-Taste ausgewählt und
Teilern von 1/128 bis hin zu 32 Takten!), ebenso frei klassische Hüllkurve. gemeinsam bearbeitet werden.
einstellbare Geschwindigkeit und 1-Shot-Modus.
Interessant ist die zusätzliche Möglichkeit, die Kurve
per beliebiger MIDI-Note zu triggern. Eine Zufalls-
sowie eine mehrfache Undo-Redo-Funktion vervoll-
ständigen das Plug-in.

Fazit
Mit PanCake 2 kann ein Audiosignal nach Belieben
im Stereopanorama moduliert werden, was dank
übersichtlicher und durchdachter Bedienung und
zahlreichen hilfreichen Funktionen leicht von der
Hand geht.
5 Anpassen
Mit den Pfeiltasten in der Mitte wird die
Kurve nach oben oder unten bewegt. Bei
Rechtsklick auf den Wellenform-Bereich kann
hierbei ein zeitliches Raster eingestellt werden. In
6 Feinschliff
Werden Feineinstellungen benötigt, ist
dies bei gedrückter [Shift]-Taste möglich
sind. Auf der linken Seite können bis zehn Wel-
lenformen nach Bedarf angepasst werden, die
PanCake 2 dem dann erscheinenden Menü gibt es auch noch aktiv modulierende Wellenform wird in der LFO-
weitere Optionen wie z.B. eine Zufallsfunktion. Sektion rechts ausgewählt. Bei „Überfahren“
Entwickler: Cableguys Preis: Freeware
Mit der Undo-Funktion können ungewollte Ände- eines Reglers wird übrigens dessen Funktion in
Web: www.cableguys.de System: VST/AU 32/64 Bit
rungen jederzeit rückgängig gemacht werden. dem Infofenster rechts unten angezeigt. 

Bewertung:

68 beat 02 | 2015

Full Bucket Music
Ragnarök
Hinter dem altnordischen Namen verbirgt sich eine
interessante Geschichte: Das Plug-in emuliert kei-
nen bekannten Synthesizer, sondern einen Anfang
der 80er selbst gebauten und insbesondere für
den Live-Einsatz optimierten analogen Synthesizer
namens Ragnarök. In Kooperation mit Full Bucket
Music hat der Baumeister dieses Unikat nun digi-
tal wiederbelebt. Da der Synthesizer ursprünglich
für fette Lead-Sounds konzipiert wurde, sieht das
Konzept insbesondere eine umfangreiche Oszilla-
torsektion vor, frei nach dem Motto: Je mehr, desto
besser! Drei leicht gegeneinander verstimmte Oszil-
latoren bieten jeweils vier parallel schaltbare Oktav-
lagen (2’, 4’, 8’, 16’), so dass bis zu zwölf Oszillato-
ren gleichzeitig erklingen können. Als Wellenformen
dienen Rechteck- und Pulswelle.
Damit nicht genug, kann doch noch eine weitere
Rechteckwelle in einem Intervall gestimmt (vorein-
gestellt ist eine Quinte) hinzugefügt werden, und
auch weißes Rauschen ist stufenlos mit den Oszilla-
toren mischbar. Das nachfolgende resonanzfähige
Filter kann als Hoch- oder Tiefpass mit Flankens-
teilheit von 6 bis 24 dB betrieben werden, Modula-
tion ist per LFO (inkl. einstellbarer Verzögerung) und
ADSR-Hüllkurve möglich. Distortion und 7-Band-Fil-
ter/EQ sorgen für weitere Klangformung. Eine aus-
gefeilte Performance-Sektion mit regelbarem Porta-
mento, Legato und Repeat-Funktion der Hüllkurven
sowie umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten per
Modulationsrad sind Zeugnis dafür, dass es sich bei
dem als Vorbild dienenden Original um einen Lead-
Synthesizer gehandelt hat.
Fazit
Aufgrund der Vielzahl an schichtbaren Oszillatoren,
verbunden mit einer umfangreichen Performance-
Sektion inklusive Repeat und vorbildlicher Einbin-
dung des Modulation-Wheels empfiehlt sich Ragna-
rök als Synthesizer für Lead-Sounds mit Charakter.
Ragnarök
Entwickler: Full Bucket Preis: Freeware
Web: www.fullbucket.de System: VST 32/64 Bit
Bewertung:
SOFTBEAT
Aktuelle Free- und Shareware
beatassist.eu
Mantra Evo
Und wieder gibt es ein neues Plug-in aus der sehr
fleißigen Freeware-Schmiede von beatassist.eu.
Mantra Evo basiert auf digitaler Synthese und ver-
eint Frequenzmodulation und Phase Distortion. Die
verschiedenen Synthesen, ergänzt um umfangrei-
che Morphing-Möglichkeiten, verteilen sich auf zwei
Oszillatoren, die wiederum intern in Hauptoszilla-
tor und weitere Oszillatoren zur Modulation unter-
teilt sind. Jeder Oszillator verfügt über die klassi-
schen Wellenformen wie Sinus, Dreieck, Sägezahn,
Rechteck und Rauschen. Auf dieser Basis können
über das ausgefeilte Morphing-System komplexe
Wellenformen erzeugt werden, was von lieblichen
Glockensounds über trockene Digitalbässe bis hin
zu harschen metallischen Soundscapes eine Viel-
zahl an Klängen ermöglicht. Gezähmt wird das
Ergebnis mit einem Multimode-Filter mit eigener
ADSR-Hüllkurve.
Vier weitere Hüllkurven sind mit Verstärker,
Modulation, Morphing und Tonhöhe verschaltet.
Der LFO bietet verschiedene Wellenformen nebst
Synchronisation zum Host-Tempo. Er kann zwei
Ziele gleichzeitig modulieren, neben Tonhöhe und
Filterfrequenz stehen z.B. auch Attack und Sustain
der Hüllkurven zur Verfügung, was interessante
Effekte ermöglicht. Diese Optionen stehen übrigens,
wie auch ein Chorus-Effekt, für jeden der beiden Sig-
nalpfade (Osc1 und Osc2) separat zur Verfügung, so
dass auch äußerst komplexe Klanggebilde möglich
sind. Es folgen EQ und Delay, die getrennt für Osc1
und Osc2 aktiviert werden können. Dies gilt auch
für die Effekte Step-Sequenzer, Trance Gate, Distor-
tion und Reverb, die den Signalweg abrunden.
Fazit
Mit Mantra Evo können sehr interessante und kom-
plexe Digitalklänge erzeugt werden. Aufgrund der
vielfältigen Modulations- und Morphing-Möglich-
keiten überzeugen insbesondere atmosphärische
Klanggebilde, FM-Soundscapes und Dronenklänge.
Mantra Evo
Entwickler: beatassist.eu Preis: Freeware
Web: www.beatassist.eu System: VST
Bewertung:
beat 02 | 2015 69
BEATPERSONALITY
Interview: Simone Gatto

Studio im Fokus:
Simone Gatto

70 beat 02 | 2015

S
imone Gatto hat keine hundert-
tausend Facebook-Freunde. Er legt
nicht in Stadien auf. Und seine
Tracks landen in den Beatport-Charts
auch noch nicht in den Top-10. Dafür hat
Gatto etwas, wovon viele seiner deut-
lich bekannteren Kollegen nicht einmal
zu träumen wagen: eine echte, langfris-
tig angelegte Karriere. Gattos Strategie ist
dabei auf Vielseitigkeit ausgelegt. So orga-
nisiert er eine eigene Party-Reihe, reist als
DJ durch die Welt und betreibt zwei Label.
Auf dem einen, Out-Er Records, sind mit
Alfredo Caforios „The Post Man“ sowie
Orlando Voorns „Black Diamond“ bereits
zwei äußerst vielseitige und ambitionierte
„Autoren-Techno“-Scheiben erschienen.
Und vielleicht folgt ja schon bald das
erste eigene Album, denn das Studio ist für
Gatto einer der besten Orte überhaupt,
den er so oft wie möglich besucht und über
den er gerne ausführlich spricht: „Meine
neue Holzwege EP habe ich mit einem Pro-
phet-12, Access Virus Ti und Roland Juno
60, einer Jomox 999, Acidlab Miami sowie
Ableton 9 und einem Push-Controller als
Sequenzer und Controller produziert. Ich
nutze den Virus dabei auf eine unkonven-
tionelle Weise: Der Input ist direkt mit
dem Output der Drum-Machines verbun-
BEATPERSONALITY
Interview: Simone Gatto
den, um jeden einzelnen Sound bearbei-
ten zu können. Sobald das Arrangement
steht, komprimiere ich die Kanäle in dem
Focusrite Compounder und verwende ganz
gezielt noch ein Lexicon 400.“
Sein Studio mag nicht riesig sein, doch
Gatto fühlt sich darin schon heute wie
ein Star: „Ich liebe mein Setup, weil es mir
erlaubt, einzigartige Sounds zu erzielen.
Die Ergebnisse sind sowohl persönlich als
auch unerwartet. Es macht mich richtig
glücklich, meine eigene Musik zu hören.“ 
www.out-er.com
www.facebook.com/simonegatto.outer
beat 02 | 2015 71
SOFTBEAT
Test: Waves Codex vs. Xfer Serum

Duell:
Waves Codex
vs. Xfer Serum
Mit ihren beinahe zeitgleich veröffentlichten Synths bele-
gen die Hersteller Waves und Xfer dasselbe Segment: die
Wavetable-Synthese. Beat lässt die Boliden im Studio zum
Vergleichstest antreten. von Marco Scherer

Eckdaten:
A
uf den ersten Blick sind beide Plug-
Codex: ins schick anzusehen und geben
• Wavetable-Synth sich im Vergleich der Features nicht
• zwei Oszillatoren
viel. Während Codex alle Optionen auf
• drei Hüllkurven
einer Seite vereint, ist Serum in mehrere
• vier LFOs
• 6-fache Mod-Matrix Tabs unterteilt. Doch die Unterschiede sind
• Arpeggiator/Sequenzer
durchaus markant. Aber der Reihe nach.
• sechs Effekte
• VST2/3, AU, RTAS, AAX,
Stand-alone
• 32/64 Bit Waves Codex
Den Kern des Synths bilden zwei Oszillato-
ren auf Basis von Wavetables. Diese kann
man sich tatsächlich als eine Art Tabelle
mit verschiedenen Wellenformen pro Zeile
vorstellen. Diese werden im einfachsten
Fall mit einer bestimmten Geschwindig-
keit nacheinander abgespielt. Doch der
eigentliche Spaß beginnt damit, dass die
Geschwindigkeit variieren und die Wie-
dergabe nicht nur vorwärts, sondern auch
rückwärts erfolgen kann. Dazu kommen
Codex Loop-Punkte, die bestimmte Bereiche wie-
Hersteller: Waves derholen – und bei Bedarf auch temposyn-
Web: www.waves.com chron zur DAW. Eine 3D-Ansicht gibt jeder-
Bezug: Eigenvertrieb zeit visuelles Feedback über die Wellenform
Preis: 156 Euro
und der aktuellen Wiedergabe-Position.
gute Übersicht
 Codex bietet ab Werk 64 solcher
Sample-Import
 Wavetables und ermöglicht den Import
Arpeggiator eigener WAV-Samples. Das Ergebnis klingt
dünner Klang
 naturgemäß nur verwandt nach dem Ori-
mäßige Effekte

ginal, denn die Sounds werden nicht wie
stolzer Preis
in einem Sampler einfach abgespielt, son-
Technik: dern konvertiert. Vielmehr öffnet sich hier-
Bedienung: mit eine experimentelle Spielwiese zum
Preisleistung: Erforschen von tiefen Klangwelten. Per
zuschaltbarer Formant-Option können vor
Bewertung
allem Vocals mehr Sprachverständlichkeit
erhalten, außerdem kann die Auflösung der
Wavetable reguliert werden. Je niedriger,
desto mehr Lo-Fi.
Klangerzeugung
Beide Oszillatoren lassen sich per Mix-
tik. Alles nur
mit toller Op
Codex lock t
Crossfader balancieren und mit Sub-Oszil-
lator und Noise anreichern, die allerdings
keine weiteren Optionen bieten. Der Sub ist
immer eine Dreiecks-Wellenform, die eine
Oktave unter Oszillator 1 liegt. Für krän-
kere Sounds dienen Ringmodulator und
FM-Regler, mit dem sich beide Oszillato-
ren gegenseitig modulieren lassen. Das ist
nicht nur praktisch für abgefahrene Effekte,
sondern ebenso für knackige Bässe und
sägende Leads.
Die folgende Filter-Sektion bietet
mit Notch sowie Hoch-, Tief- und Band-
pass gewohnte Kost. Jedoch kann das Fil-
ter ebenfalls per Frequenzmodulation auf
Oszillator 1 einwirken. Selbstoszillierende
Sounds mit Kreischfaktor sind nicht die
Stärke des Filters, dünne, pfeifende Reso-
nanz allerdings auch nicht. Insgesamt
klingt das Filter sehr weich und tut einfach
seinen Job. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Hüllkurven können bei Bedarf schnell
zuschnappen und ermöglichen so knackige
Percussion-Sounds. Die Lautstärke-Hüll-
kurve bietet zusätzlich einen Punch-But-
ton, um Attack noch besser zu betonen.
Die vier LFOs zeigen sich flexibel, jedoch
wie schon beim Vorgänger-Synth „Ele-
ment“ laufen Nr. 1 und 2 immer frei, wäh-
rend 3 und 4 temposynchron funktionieren.
Auf den ersten Blick eine unnötige Ein-
schränkung, die andererseits nur selten ins
Gewicht fällt.
Effekte
Der Arpeggiator ist extrem einfach zu
lich was?
kann er wirk
Schein oder
programmieren und bietet dennoch
Komplexität. Neben üblichen Up- und
Down-Mustern begeistert vor allem der
Sequenzer-Modus, mit denen sich Bassli-
nes im Nu erstellen und mit Swing wür-
zen lassen.
Weniger komplex fällt dafür die Effekt-
Sektion aus. Zwar stehen mit Crusher, Dis-
tortion, Delay, Reverb, Chorus und einem
Equalizer gleich sechs Kandidaten auf dem
Programm, jedoch lassen sich nur Delay
und EQ beeinflussen. Der Rest basiert auf
statischen Einstellungen und kann nur bei-
gemischt werden. Lediglich Distortion lässt
sich auf Knopfdruck vor oder nach dem Fil-
ter platzieren. Hier hätten wir uns mehr
Flexibilität gewünscht. Das Reverb spielt
zudem nur im klanglichen Mittelfeld und
ist somit ohnehin mit Bedacht einzusetzen.
Fazit
Leider schließt sich der Sound des Synths
dem Reverb an. Codex bietet eine Menge
Features und geizt nicht mit praktischen
Funktionen, doch die Ergebnisse klingen
immer recht dumpf und drucklos. Klare
Höhen werden nur durch volles Aufdre-
hen von Resonanz oder Distortion erreicht,
was nicht Sinn der Sache ist und auch nicht
für jeden Sound funktioniert. Dieses Mit-
telmaß zieht sich zwangsläufig durch alle
Presets. Die Patches sind teils fantasievoll
gestaltet und gut programmiert, inspirie-
ren will aber nichts davon, weil es an Power
und Präsenz fehlt. Für den stolzen Preis von
200 Dollar erwarten wir definitiv mehr. 

72 beat 02 | 2015

02 / 15
EMPFEHLUNG Serum biet
et einen Wus
der Redaktion
Xfer Serum
Die Grundausstattung von Serum deckt
sich in etwa mit Codex: zwei Oszillatoren
mit Sub und Noise, ein Filter, drei Hüllkur-
ven und vier LFOs. Jedoch bieten alle Sektio-
nen einen wesentlich detaillierteren Zugriff
und mehr Optionen, daher macht die Auf-
teilung in vier Unterfenster Sinn.
So kann eine Wavetable aus 256 Abschnit-
ten bestehen, bei Codex sind es 128. Die
Wellenformen werden auch hier als Grafik
dargestellt, auf Wunsch in 2D oder 3D. Zur
Wahl stehen über 100 Wavetables, die sich
mittels Editor bearbeiten lassen. In diesem
Editor können auch gleich eigene Waveta-
bles gezeichnet, gespeichert und Samp-
les importiert werden. Beim Import stehen
gleich acht Methoden zur Verfügung, um
die jeweilige Quelle bestmöglich zu konver-
tieren. Der Editor ist extrem einfach bedien-
bar, sodass eigene Kreationen im Nu erstellt
sind. Ist die Wavetable gewählt, lässt sie
sich per Unison bis zu 16mal vervielfachen.
Ein Random-Regler sorgt bei Bedarf für
variierende Startpunkte pro Note.
Warp
Eine große Besonderheit bei der Wieder-
gabe: Die Wellenformen können gewarpt
werden. Dafür stehen gleich 22 verschie-
dene Modi bereit. Neben Dehnen und
Stauchen der Wellenformen sind typische
Sync-Sounds drin, ebenso Frequenz- oder
Amplitudenmodulation mit dem jeweils
anderen Oszillator, Quantisierung der Wel-
SOFTBEAT
Test: Waves Codex vs. Xfer Serum
t an Featur
es. Bleibt de
r Synth denn
och bedien
bar? rix oder per simplem Drag-&-Drop auf den Eckdaten:
gewünschten Regler. Ein blaues Icon sig- Serum:
nalisiert, dass der Regler der momentan • Wavetable-Synth
• zwei Oszillatoren
angewählten Quelle zugewiesen ist. Sehr
• drei Hüllkurven
praktisch! • vier LFOs
• unbegrenzte Mod-Matrix
• zehn Effekte
Effekte
• VST, AU, AAX
Wie schon fast zu erwarten, geizt auch die • 32/64 Bit
Effekt-Sektion des Plug-ins nicht mit reich-
haltiger Auswahl. Die gebotenen zehn
Effekte umfassen mit Modulen wie etwa
Verzerrer, Flanger, Chorus, Delay und Reverb
recht gewohnte Kost, aber auf klanglich
sehr hohem Niveau. Die Reihenfolge der
Effekte ist flexibel und nahezu alle Regler
können moduliert werden. Top!
Kaum noch überraschend, dass auch
die Mod-Matrix nicht einfach nur die ver-
bundenen Parameter auflistet. Denn jede
Modulation besitzt auf Wunsch zusätz-
lich eine „Aux Source“. Somit ließe sich bei-
spielsweise eine LFO-Modulation der Ton-
Serum
höhe per Mod-Wheel einfaden. Hersteller: Xfer
Web: www.xferrecords.com
Bezug: Eigenvertrieb
Fazit Preis: 148 Euro
Doch wie klingt der Synth denn nun? Das
lenform usw. Die Möglichkeiten sind also ist schnell auf den Punkt gebracht: fantas- toller Klang

schon allein innerhalb der Oszillatoren tisch! Die Tiefen und Mitten sind druckvoll,
klasse Filter

gute Übersicht

enorm. die Höhen klar und transparent. Hört man
Sample-Import

Dazu gesellen sich Sub-Oszillator und sich durch die Presets, wird schnell klar, hohe Flexibilität

Noise. Ersterer bietet sechs Wellenformen, dass Serum in jeder Kategorie zu Hause Wave-Editor
kann oktavenweise transponiert und per ist. Ob Bässe, Leads oder Pads, die Patches großer Leistungshunger
Schalter direkt zum Output geführt wer- strotzen nur so vor Fülle, Wucht und Breite.
den. Noise wiederum ist nicht nur einfa- Dank Optionsvielfalt der Oszillatoren und Technik:
Bedienung:
ches Rauschen, sondern kann aus einem des Filters lässt sich aus jeder Waveta-
Preisleistung:
Fundus von 187 Samples aller Couleur wäh- ble die starke Seite herauskitzeln. Und wer
len. Der gewählte Sound kann als One-Shot nicht selbst basteln will, bedient sich in der Bewertung
abgefeuert werden, um beispielsweise umfangreichen und modernen Soundbank.
Drums mit mehr Knack auszustatten, oder Hier können wir ganz klar eine Kaufemp-
im Loop laufen. fehlung aussprechen!
Sounddesign Vergleich
Sind alle Oszillatoren eingestellt, kommt Einen Gewinner unter den beiden Teilneh-
das Filter an die Reihe. Neben den üblichen mern zu küren, fällt nicht schwer: Das Ren-
Hoch- und Tiefpass-Varianten gibt es Multi- nen macht ganz klar Serum. Der Synth bie-
Filter, die sich per Mix-Regler etwa von tet in allen Belangen wesentlich mehr
Bandpass zu Notch überblenden lassen. Die Optionen und klingt einfach überzeu-
über 90 Filtertypen umfassen auch Phaser, gend, während sich Codex klanglich nur im
Flanger, Kamm- und Peak-Filter sowie expe- Mittelfeld bewegt. Beim Arpeggiator hat
rimentelle Modelle wie Reverb, Ringmodu- Codex die Nase vorn, wohingegen Serum
latoren und Formant-Filter. Ein Traum für mit Wavetable-Editor, flexiblen LFOs, groß-
jeden Sounddesigner. artigem Filter und gigantischer Vielfalt Alternativen
Ähnlich flexibel erweist sich Serum bei auftrumpft. Dabei bleibt der Synth stets
Waldorf Largo
seinen LFOs. Diese agieren entweder wie übersichtlich. 169 Euro
gewohnt als zyklische Wellenform oder Serum’s umfangreiche Klangerzeugung www.waldorf-music.info
als Step-Sequenzer mit frei zeichenbaren fordert allerdings ihr Tribut an Rechnerpo-
Cakewalk Z3ta+ 2
Schritten. Melodien zu programmieren, wer. Ein gespielter Akkord kann einen halb- 99 Euro
erfordert hier zwar etwas Geduld, abgefah- wegs aktuellen Rechner schon ordentlich www.cakewalk.com
rene Modulationen synchron zum Tempo auslasten, während Codex nur etwa ein
Reveal Sound Spire
sind wiederum im Nu eingemalt. Drittel der Leistung benötigt. Dafür belohnt 139 Euro
Das Zuweisen einer Modulations-Quelle der Synth von Xfer mit exquisitem Sound www.reveal-sound.com
zu einem Ziel funktioniert in der Mod-Mat- und enormer Flexibilität. 
beat 02 | 2015 73
SOFTBEAT
Test: Radical-Bundle

Test: Radical-Bundle
Kaum eine technische Korrektur im Mix könnte langweiliger sein als die Phasenkorrektur. Doch klanglich lohnt sie sich in
jedem Fall. Und dank Radical-Bundle hat das frickelige Rumschubsen von Audiodateien auch ein Ende. von Michael Schymik

Ein guter Mix besteht PI

aus kreativen und tech-
Eckdaten: nischen Aspekten.
Während Auto Align einen einmal detek-
PI Phase Interactions: Beide hat man mit dem tierten Versatz beibehält, werden bei PI
• behebt Phasenprobleme Soundradix Radical- die Signale ständig „beobachtet“ und
• drei Mix-Modes Bundle gut im Griff.
optimiert. Außerdem muss PI post Fader
• für Bässe oder Mix
• 64 Gruppen insertiert werden, da die Lautstärke (oder
Wichtigkeit) des Signals die Phasenkor-
Auto Align: rektur maßgeblich beeinflusst. Verän-
• für Multi-Mikrofonierungen
dert werden kann diese Wichtigkeit auch
• Delay- und Phasenkorrektur
durch den Channel Weight-Regler: Je
Surfer EQ: höher dessen Wert ist, desto mehr rich-
• HC/LC ten sich andere Kanäle nach der Phase die-
• fünf asym. Glockenbänder ses Kanals und je weniger Einfluss haben
• 2 davon auf Shelf schaltbar
die Phasenlagen anderer Kanäle auf die
• 4 Q-Faktoren je Band
• harmonisches Filter eigene Phase. Kanäle können in (bis zu 64)
• aktivierbares Pitch-Tracking benennbaren Gruppen zusammenfasst
• drei MIDI-Modes werden. Je nach Mix Mode gewährt PI die-
• für VST, AU, AAX (32/64 Bit)
• für RTAS (32 Bit)
sen Gruppen Priorität, bearbeitet aus-
schließlich die Gruppe, schließt sie von der
Bearbeitung aus oder fixiert deren Phasen.
Des Weiteren kann angegeben werden, ob
Radical-Bundle PI sich nur um die tiefen Frequenzen oder
Hersteller: Soundradix das gesamte Signal kümmern soll.
Web: www.audiowerk.eu In der Praxis konnten wir mit Auto Align
Bezug: Fachhandel

P
hasenkorrelation merkt man oft
Preis Bundle: 399 Euro erst, wenn sie nicht stimmt: der
EQ: 157 Euro Mix hat keinen Druck, in mono ver-
PI: 198 Euro
schwinden Sounds und multi-mikrofo-
AA: 119 Euro
nierte Instrumente klingen hohl, phasig
Version: 1.2.2/1.0.7/1.5.1
und/oder schlapp. Das alles sind Hinweise
klasse Sound
 auf problematische Phasenbeziehungen
einfach zu bedienen

zwischen mehreren Signalen.
innovativ

zeitsparend
Bypass nur Plug-in-intern
 Auto Align
keine Listen-Funktion für Auto Align ist gedacht für Multi-Mikro-
Noise Floor fonierungen, beispielsweise einer Gitarre
oder von Trommeln, beziehungsweise
Klang: gleichzeitige DI- und Amp-Abnahme von
Bedienung:
Bässen. Um Auslöschungen und Kamm-
Preisleistung:
filter-Effekte zu vermeiden, mussten Spu-
Bewertung: ren solcher Aufnahmen bisher manuell im
Millisekunden-Bereich verschoben wer-
den, um eine optimale Phasenkohärenz zu
erreichen. Mit Auto Align geht das schnel-
Alternativen ler und exakter, wie das Beispiel eines mit
zwei Mikros (Close und Room) abgenom-
Waves InPhase
menen Gitarren-Amps zeigt: Man fügt
200 US-Dollar
www.waves.com Auto Align in den ersten Insert-Slot beider
Spuren ein. Durch Klick auf die Zahl über
Little Labs IBP Phase
SEND (Close-Spur) beziehungsweise RECV
Alignment Tool (UAD)
100 US-Dollar (Receive, Room-Spur) wird beiden Plug-
www.uaudio.com ins nun einer von neun Kanälen zugewie-
sen. Wird die Kanalzahl grün, steht die
Verbindung. Nun kann man ggf. auswäh-
len, ob nur das Delay oder auch die Pola-
rität detektiert werden soll, startet die
Wiedergabe, klickt auf DETECT – und
ein paar Sekunden später sind beide Sig-
nale in Phase. Rechts oben wird der zeit-
liche Versatz in Samples, Millisekunden,
Zentimetern oder Inch angezeigt. Mittels
Prev- und Next-Button kann zwischen ver-
schiedenen In-Phase-Punkten hin- und
hergesprungen werden, um ein optima-
les Ergebnis zu erreichen. Das Display in
der Mitte des Plug-ins kann dafür entwe-
der die Phasenbeziehungen als Goniome-
ter oder die Delays anzeigen.
Mittels On/Off-Schalter kann Auto-
Align für AB-Vergleiche aus dem Sig-
nalweg genommen werden. Auch ein
Phase-Invert-Schalter steht zur Verfü-
gung. Außerdem besteht am linken Dis-
play mittels zweier hellblauer Dreiecke
die Möglichkeit, Übersprechen (zum Bei-
spiel von anderen Trommeln) aus dem
Sidechain- und Input-Kanal auszublen-
den, damit der Detektor deren Signal
nicht analysiert. Hier hätte eine Listen-
Funktion geholfen, auch hören zu kön-
nen, welches Material man dem Detek-
tor zuführt.
und PI je nach Ausgangsmaterial subtile
bis deutlich wahrnehmbare Verbesserun-
gen erzielen (Hörbeispiele auf DVD): In
Phase gebracht waren Signale oft deut-
licher, klarer ortbar, wirkten präziser und
ließen sich besser im Mix platzieren.
Surfer EQ
Hierbei handelt es sich um einen 7-Band
Equalizer mit einigen Besonderheiten. Die
Seitenbänder sind als Cut-Filter mit 6, 12,
18 oder 24 dB Flankensteilheit ausgelegt.
Alle Bänder können wahlweise im norma-
len oder im „Surf“-Modus betrieben wer-
den. Im normalen Modus kann die Ein-
satzfrequenz im Pitch/Hz-Feld in Hertz
oder als Tonname – beispielsweise A4 –
eingegeben werden.
Die Bell-/Shelf-Bänder[1] haben einen
Hub von ± 20dB, die Güte ist in vier Stu-
fen wählbar, wobei bei den Glockenfiltern
zwei mit festem [2], zwei mit proportiona-
lem Q-Faktor arbeiten, das heißt, je stär-
ker angehoben/abgesenkt wird, desto sch-
maler wird die Glocke – wie etwa beim API
550. Einzigartig: Die Glockenform ändert
sich je nach bearbeitetem Frequenzraum
(„asymmetrisch“). So sind beispielsweise
im zweiten Q-Modus die Unterschwünge

74 beat 02 | 2015 [1] Band 2 und 6 kann wahlweise als Peak- oder Shelf-Filter arbeiten [2] ohne bzw. mit Overshoots (Überschwingen)
Gegenläufige Wellenformen verursachen Probleme im Mix – PI und AutoAlign beheben diese
schnell und effizient.

(undershoots) bei einem Bass-Boost hinter der Glocke ausgeprägter, beim Hi-
Boost hingegen davor. Die ganze Kurve kippt also im Frequenzverlauf in sich. Das Pioneer
eer
XDJ-1000
ist musikalisch meist sinnvoll und klingt prima!
Media-Player mit CDJ-Design
und -Features für Audiodateien
Surf-Modus von Computer, Smartphone
Surfer EQ besitzt eine monophone Tonhöhenerkennung (Tracking). Bei aktivier- und USB-Speicher.
Art.-Nr. 132906
ter Surf-Funktion ermittelt und verfolgt diese die Grundfrequenz des Signals
und zeigt sie in Echtzeit in Hertz und als Tonname an. Im Harmonic-Feld kann
nun bis auf eine Nachkommastelle genau eingegeben werden, welche Harmoni-
€ 999,–
Oder 24x € 41,62
sche der Grundfrequenz „verfolgt“ werden soll. So kann man beispielsweise den monatlich.*
Grundton oder eine Harmonische eines Basses, von Vocals oder anderem mono-
phonem Material verstärken, der EQ betont ohne jegliche Automation immer
genau die richtigen Frequenzen – klasse! Etwaige Erkennungsfehler (kam nur
selten vor) können per MIDI (s.u.) oder Automation ausgebügelt werden. Pioneer
eer
Im mittleren Band kann ein Harmonic Filter aktiviert werden, dessen vier Kur- PLX-1000
-1000
ven dann über den Q-Regler angewählt werden können. Dieses Filter bearbeitet DJ-Plattenspieler mit Direkt-
antrieb, hohem Drehmoment
die Harmonischen der Grundfrequenz gleich mit, wahlweise breit- oder schmal- und einstellbaren Geschwin-
bandig, mit konstanter oder abnehmender Lautstärke. Neben kreativen Anwen- digkeitsbereichen.
Art.-Nr. 132022
dungen können damit auch bestimmte Töne herausgefiltert (oder verstärkt)
werden, zum Beispiel Netzbrummen.
€ 649,–
DJ-Abteilung Filiale Walldorf

Oder 24x € 27,04

MIDI-Modes monatlich.*
Surfer EQ besitzt drei MIDI-Modes. Mode 1 ist gedacht zum Korrigieren der Tra-
cking-Engine: Eine per MIDI-Tastatur gespielte Note überschreibt den erkann-
ten Tracking-Wert, Loslassen der Taste reaktiviert die automatische Erkennung.
In Mode 2 ist das Tracking ganz deaktiviert, die Frequenzen der Surf-Bänder wer-
den durch die MIDI-Note gesteuert – etwa für frequenzbasiertes Ducking. Mode
3 ist wie Modus 2, das Signal ist aber nur zu hören, wenn eine Taste gedrückt ist
(Instrument Modus).
Etwas getrübt wurde unser guter Eindruck nur dadurch, dass bei allen drei Über 1.000
Plug-ins der Cubase-Plug-in-Bypass nicht funktioniert. Durch Klick auf das DJ-Produkte vorrätig
Soundradix-Logo kann zwar ein Bypass aktiviert werden, dieser ist jedoch unab-
hängig vom Cubase-Bypass, wodurch dann zum Beispiel das gemeinsame
und antestbereit
Umgehen aller Insert-Effekt-Slots nicht funktioniert.
Walldorf (Baden) Frankfurt am Main
Fazit Wiesenstraße 4 Hanauer Landstraße 338
Phasenkorrektur ist irgendwie „unsexy“, lohnt aber und ist jetzt dank Auto Align
und PI einfach und schnell durchführbar. Auch Surfer EQ outet sich als hervor-
ragend klingender, raffinierter Spezialist für musikalische und kreative Einsatz-
zwecke, der sicherlich einen Stammplatz im Arsenal verdient. Der Preis ist auf
www.session.de
den ersten Blick kein Schnäppchen, geht aber angesichts der gebotenen Innova- * Vertragslaufzeit 6 bis 24 Monate; Sollzinssatz (jährl. und gebunden für die gesamte
tionen vollkommen in Ordnung.  Laufzeit) und effektiver Jahreszins betragen 0 %. Kaufpreis entspricht Nettodar-
lehensbetrag. Ab einer Finanzierungssumme von € 100,–. Monatliche Mindestrate
€ 10,–. Gilt nicht für Produkte des Herstellers Apple. Diese Angaben stellen zugleich
das repräsentative Beispiel im Sinne des § 6a PangV dar. Vermittlung erfolgt aus-
schließlich für die Commerz Finanz GmbH, Schwanthalerstr. 31, 80336 München.
SOFTBEAT
Test: G-Stomper Studio

Test: G-Stomper Studio

Hersteller Planet-H verspricht echtes Groovebox-Feeling für den mobilen Produzenten. Doch daran sind schon andere
gescheitert, insbesondere auf dem „unmusikalischen“ Android. Macht G-Stomper das besser? von Kai Chonishvili

entsprechenden Slot. Gegeizt wurde bei

Eckdaten: der Effekt-Anzahl nicht, so zählen Delay,
• Drum Machine Reverb, Filter, Phaser, Flanger, Distortion,
• VA-Synthesizer
Kompressor, Limiter und noch mehr zum
• poly- und monophoner
Step-Sequenzer Repertoire des Produktions-Tools. Eine
• virtuelle Klaviatur und Handvoll Bedienelemente sorgt für über-
Drumpads schaubares Schrauben.
• Multimode-Filter
• 31 Effekte
• Line-Mixer Zuviel des Guten?
Keine Frage, G-Stomper Studio bietet zahl-
reiche Möglichkeiten zur Produktion von
elektronischer Musik. Es gibt kaum etwas,
Gelungene Symbiose? G-Stomper Studio: Groovebox mit Sampler, woran die Entwickler nicht gedacht hät-
Synthesizer und Sequenzer für Androiden. ten. Allerdings gibt es von uns einen
Punktabzug für die Bedienung, da viel mit

D
er Entwickler Andreas Grässer hat
G-Stomper mit G-Stomper Studio seine bei-
Studio den Produkte G-Stomper Rhythm
Hersteller: Planet-H und G-Stomper VA-Beast zusammengelegt
Web: www.planet-h.com und präsentiert nun sein Rundum-sorg-
Bezug: Play Store
los-Paket für knallharten Techno, House
Preis: 7,99 Euro
oder auch Hip-Hop. Der erste Blick offen-
Version: 4.03
bart einen üppigen Funktionsumfang. Da
umfangreiches Produk- wurde es Zeit, die Android-App G-Stomper
 tions-Tool mal richtig unter die Lupe zu nehmen!
gut für House, Techno,
 Hip-Hop
durchdachtes Konzept
Mächtiger Drummer …
mäßige Filter & Effekte Die Drum Machine inklusive dem
unübersichtliche GUI 16-fachen Step-Sequenzer ist der Aus-
gangspunkt für die Produktion mit
Bedienung: G-Stomper Studio. Im Lieferumfang ent-
Technik:
halten sind Samples diverser Drum-Klas-
Preisleistung:
siker wie Roland TR-808, TR-909 oder
Bewertung: Linndrum. Für jeden Drum-Slot ste-
hen Sample-Bearbeitungen, ein Multi-
mode-Filter sowie eine Modulations-Hüll-
kurve bereit. Mit diesem Besteck ist es
ein Leichtes, seine Drumsamples anzu-
passen. Besonders clever ist der Step-Edit,
mit dem sämtliche Klang-Parameter für
jeden Schritt automatisiert werden kön-
nen. Lebendige Beats sind damit schnell
gemacht! Um den häufig statischen Cha-
Alternativen rakter einer Drum Machine aufzulockern,
nicht herum. Mit dem VA-Beast besitzt
G-Stomper Studio einen subtraktiven Vir-
tuell-Analogen nach klassischem Vorbild.
Zwei Oszillatoren übernehmen die Klan-
gerzeugung und decken dank Frequenz-,
Ring- und Oszillator-Modulation wie auch
Sync ein breites Klang-Spektrum ab. Die
Formung wird vom resonanzfähigen Mul-
timode-Filter übernommen. Ein Arpeggia-
tor und Chord-Generator rundet das Bild
ab. Ob E-Pianos im Stile eines Yamaha DX7,
fette Moog-Bässe, schneidende Leads
oder typische House-Chords, der interne
Klangerzeuger ist ziemlich vielseitig.
Pads, Keys & Piano-Roll
Das Programmieren im Step-Sequenzer
von G-Stomper Studio macht über das
Touch-Panel richtig viel Spaß! Durch das
16-fache Drumpad ist das Live-Einspie-
len nur eingeschränkt möglich, da And-
roid-Nutzer immer noch mit der hohen
Latenz kämpfen müssen. Das Einspielen
von Synth-Melodien ist gut gelöst, da es
neben einer Klaviatur einen polyphonen
und monophonen Step-Sequenzer gibt –
einfach die Noten in das Raster tappen,
editieren, fertig!
Menülisten gearbeitet wird. Zudem gren-
zen sich die Elemente nicht genügend
voneinander ab, wodurch ein unaufge-
räumtes Gesamtbild entsteht.
Auch in puncto Klangqualität muss
der Anwender Abstriche machen! Gerade
bei den resonanzfähigen Filtern und den
zahlreichen Effekten sind Artefakte im
Klang deutlich hörbar. So wirkt der Ste-
reo Enhancer lediglich wie ein lieblos pro-
grammierter Delay-Effekt, der wenig mit
einem echten Stereo Enhancer gemein
hat. Der Synthesizer ist da schon bes-
ser gelungen. Allerdings sollte man ein
modernes Tablet besitzen, da die App
viel Leistung beansprucht und gerne mit
Knacksern spielt.
Fazit
Das umfangreiche Produktions-Tool
G-Stomper Studio hinterlässt einen
gemischten Eindruck. Auf der Schatten-
seite finden sich die wirre Oberfläche und
die mäßige Qualität der Effekte und Fil-
ter, die ihre digitale Herkunft kaum ver-
leugnen können. Auf der Sonnenseite
hingegen liegen der vorbildliche Funkti-
onsumfang, die vielen Editier-Kniffe und
der hohe Spaßfaktor bei der Produktion

Caustic 3
finden sich in G-Stomper Studio umfang- Effekt-Schweinereien von Techno, House oder Hip-Hop-Beats.
6,99 Euro reiche Shuffle-Optionen, die ordentlich Effekte im Klang sind wie das Salz in der Musiker, die kostengünstig in die EDM-
www.singlecellsoftware.com Groove bringen! Suppe. Mit ihnen kann der Sound so rich- Produktion einsteigen möchten, sollten
tig veredelt werden. Schön, dass G-Stom- unbedingt die kostenlose Demo-Version
FL Studio Mobile
14,95 Euro … und ein dicker Synth! per Studio davon eine Menge mitbringt. antesten. Übrigens, wer nur auf den Syn-
www.image-line.com Für eine authentische Elektronik-Produk- Ob als Send-, Insert- oder Master-Effekte, thesizer oder die Drum Machine abfährt,
tion kommt man um einen Synthesizer für jede Routing-Situation gibt es den kann beide auch separat erwerben. 

76 beat 02 | 2015

Test: Pro Tools | Quartet
Zu einem attraktiven Preis bietet Avid eine Komplettlösung zur Musikproduktion an, bestehend aus der DAW Pro Tools 11
sowie dem Audiointerface Quartet von Apogee. Ob das Bundle hält, was der Hersteller verspricht?
B
islang kamen nur Mac-Besitzer in
den Genuss der edlen Audiointer-
faces von Apogee. Dies ändert sich
mit den beiden vier-kanaligen Modellen
Pro Tools | Quartet und dem zweikanali-
gen Duet [1], die in Zusammenarbeit zwi-
schen Avid und Apogee entstanden sind.
Die exklusiv im Bundle mit der DAW Pro
Tools 11 [2] erhältlichen Audiointerfaces
erhielten nicht nur einen schicken schwar-
zen Anstrich, sondern auch neue Treiber,
so dass nun erstmals die Windows-Platt-
form unterstützt wird. Bei beiden Varian-
ten kommen dieselben Wandler und Vor-
verstärker zum Einsatz. Ein Upgrade von
einer existierenden Pro-Tools-Version auf
die Bundles ist leider nicht möglich.
Audiointerface
Das Pro Tools | Quartet bietet eine maxi-
male Audioauflösung von 24 Bit bei 192 kHz
und verfügt über vier Mikrofon-/Instrumen-
ten-/Line-Kombieingänge im XLR-Format.
Sein kompaktes Desktop-Gehäuse besteht
aus Aluminium und Stahl und begeistert
mit einer exzellenten Verarbeitung. Die
maximale Verstärkung der Preamps beträgt
75 dB, eine 48-Volt-Phantomspeisung lässt
sich individuell aktivieren. Bei Bedarf kön-
nen Sie eine Soft-Limit-Funktion zuschal-
ten, die vor Übersteuerungen schützt. Dank
ihres glasklaren, fein auflösenden Klangs
glänzen die Verstärker sowohl bei Gesang-
und Sprachaufnahmen als auch bei der
Instrumentenabnahme. Darüber hinaus
besitzt das Gerät zwei ADAT-Eingänge.
Im SMUX-Modus lassen sich weitere acht
Kanäle bei 24 Bit und 96 kHz aufnehmen.
Mit sechs Line-Buchsen für bis zu drei Laut-
sprecherpaare, 5.1-Monitore oder externe
Signalprozessoren sowie einem separaten
Kopfhörerweg ist das Interface auch aus-
gangsseitig flexibel ausgestattet. Des Wei-
teren sind ein Wordclock-Ausgang und ein
USB-MIDI-Anschluss an Bord. Der Anschluss
an den Computer erfolgt durch einen USB-
2.0-Port. Ein externes Netzteil versorgt die
Hardware mit Strom.
Direkter Zugriff
Besonders gefallen hat uns die Möglichkeit,
mithilfe der vier Touch-Pads des Interface
zwischen den einzelnen Kanälen sowie
dem Lautsprecher- und Kopfhörer umzu-
[1] Test in Beat 04|2013 (Quartet) und 08|2013 (Duet). [2] Test in Beat 10|2013, nachzubestellen im www.falkemedia-shop.de.
HARDBEAT
Test: Pro Tools | Quartet
von Mario Schumacher
Eckdaten:
Quartet:
• USB-2.0-Audiointerface
• vier analoge Eingänge
• sechs analoge Line-Ausgänge
• separater Kopfhörerweg
• 24 Bit/192 kHz
• ADAT/SMUX-Eingang mit
acht Kanälen
• USB-MIDI-Anschluss
• Workclock-Ausgang
• drei konfigurierbare
Touch-Pads
Pro Tools 11:
• DAW für Win & Mac
• 64 Bit-Engine
• Aufnahmen bis
Ein Dream-Team für die professionelle Musik- und Audioproduktion: Das 12x8-Audiointerface Quartet in 32 Bit / 192 kHz
Kombination mit der mächtigen DAW Pro Tools 11. • über 75 virtuelle Instrumente
und Effekte
• Kopierschutz: iLok 2
schalten und mit dem großen Endlos-Enco- Pro Tools 11
der ihre Pegel anzupassen. Seine Druck- Die DAW aus dem Hause Avid bedarf
funktion dient dem Stummschalten des mit Sicherheit keiner Vorstellung mehr,
Monitor- und des Kopfhörer-Ausgangs. Den schließlich ist sie seit vielen Jahren ein
drei Tastern oberhalb des Reglers können Industriestandard. In Version 11 wartet das
Sie in der mitgelieferten Software IO Con- Programm zum Aufnehmen, Komponie-
trol zusätzliche Funktionen wie Dim, Mute ren, Bearbeiten und Mixen von Musik mit
und Mono zuweisen. Hochauflösende über 75 virtuellen Instrumenten, Effekten
OLED-Farbdisplays visualisieren Pegel, Ein- und Studiowerkzeugen im AAX-Format
und Ausgangskonfiguration, Phantom- auf, darunter auch der großartige VA-Syn- Pro Tools
spannung und andere Statusanzeigen. thesizer AIR Vacuum. Des Weiteren punk- Quartet
tet der 64-Bit-Sequenzer mit einer vorbild- Hersteller: Avid
IO Control lichen Performance sowie einem hohen Web: www.sea-vertrieb.de
Im Gegensatz zu ihren Geschwistern mit Bedienkomfort. Hinsichtlich der Integra- Bezug: Fachhandel
dem Apogee-Logo arbeiten Pro Tools | tion des Audiointerface in Pro Tools haben Pro Tools | Quartet: 2129 Euro
Quartet und Duet mit der neuen Soft- wir allerdings mehr erwartet, wie bei- Pro Tools | Duet: 1177 Euro
ware IO Control zusammen. Diese unter- spielsweise eine Möglichkeit, den Encoder erstklassige Klangqualität
stützt OS X und Windows, während die beispielsweise zur Pegelsteuerung oder solide Verarbeitung
iOS-Plattform leider außen vor bleibt. IO als Jog-Wheel in der DAW zu nutzen. vier Mic-Preamps
Control gestattet ein nahezu latenzfreies drei frei belegbare Taster
Abhören sowie die Anzeige und Anpas- Fazit hohe Performance
sung der Aufnahme- und Monitoring- Zu einem attraktiven Preisvorteil gegen- nahezu latenzfreies Moni-
 toring
Parameter des Audiointerface. So können über einem Einzelkauf erhält der inter-
Leistungsstarke DAW
Sie damit beispielsweise die 48V-Phan- essierte Anwender eine gut aufeinander
nicht iOS-kompatibel
tomspeisung, den Soft-Limiter oder die abgestimmte Kombination aus einer leis-
keine Upgrade von
Phasendrehung aktivieren. Positiv hervor- tungsfähigen DAW und einem exzellenten  älteren PT-Versionen
zuheben ist, dass sich das Gerät mit allen Audiointerface. Das ausgezeichnete verar- keine DAW-Steuerung
DAWs nutzen lässt, die ASIO, Core Audio, beitete Interface brilliert dabei mit einer durch Audiointerface
WDM, MME und andere Multi-Client-Trei- erstklassigen Klangqualität sowie einer
Verarbeitung:
ber unterstützen. In unserem Test zeigte ausgewogenen Abbildung aller Frequenz-
Technik:
sich der Windows-Treiber des Quartet sta- anteile. Wer also sowieso einen Start mit Preisleistung:
bil und performant, sowohl im Betrieb mit Pro Tools plant, kann jetzt bedenkenlos
Pro Tools 11 als auch mit Cubase 8 (64 Bit). und so günstig wie selten einsteigen.  Bewertung:
beat 02 | 2015 77
DESKTOPAUDIO

Test: Novation Audiohub 2x4

Seit dem Nio 2|4 gab es von Novation kein USB-Interface mehr. Jetzt kommen die Briten zurück – und haben das clevere
Audiohubb im Gepäck. Technisch scheint es perfekt aufs Heimstudio zugeschnitten. Klanglich
Klangl auch? von Kai Chonishvili

Eckdaten:
n:
• Desktop-USB-Audiointerface
Audiointerface
• Unterstützung g bis
96 kHz / 24 Bitt
• drei Stereo-Ausgangspaare
usgangspaare Für wen?
• Kopfhörerverstärker
stärker Das Thema „passendes Audiointer-
• Stereo-Cinch-Eingang
Eingang face“ sorgt gerne für lange Diskussion in
• dreifacher USB-2.0-Hub
B-2.0-Hub
• Metall-Gehäuse se
Musiker-Foren. Kein Wunder, denn nicht
immer deckt sich der Funktionsumfang
des Interface mit dem Bedarf des Musi-
kers. Das Novation Audiohub 2x4 ist defi-
nitiv eine gute Wahl, wenn man ein Lap-
top/iPad-Musiker mit viel USB-Equipment
Minimalistischer Aufbau, clever in
Praxis: Mit dem Audiohub 2x4 hat ist (z.B. MIDI-Controller, Keyboard, Pads,
man gleichermaßen Audio- und Festplatten), nur eine Audioquelle ver-
USB-Signale im Griff. wendet (Synthesizer, CD-Player, Zuspie-
ler) und ein Bühnen-taugliches Interface

I
n Zusammenarbeit mit Focusrite sentiert, auch bei voller Lautstärke. benötigt. Aber auch für digitale DJs ist
h b di
haben I i
die Ingenieure von N ti
Novation Natürlich
N tü li h muss man schonh ganz genau das Audiohub 2x4 ein gelungener Kandi-
das äußerst kompakte Audiointer- hinhören, um auditive Unterschiede bei dat: Während zwei Ausgangspärchen die
face Audiohub 2x4 ins Rennen geschickt. Audiointerfaces zu hören. Die globale Line-Kanäle des DJ-Mixers füttern, lässt
Audiohub 2x4 Versprochen werden, neben den flexib- Latenz (Ein- und Ausgangs-Latenz sum- sich mithilfe einer Send-Return-Schleife
Hersteller: Novation len Anschlussmöglichkeiten, vor allem ein miert) liegt bei 10,1 ms (128 Samples, 44,1 sogar ein externes Effekt-Gerät problem-
Web: novationmusic.de glasklarer und richtig lauter Sound. Das kHz MacBookPro5.4, OSX 10.9.5). Also ein los einbinden. Das notwendige Vorhören
Bezug: Fachhandel
klingt nach einem guten Partner für den sehr guter Wert, um schnelle Scratches der Songs ist mit dem Kopfhöreranschluss
Preis: 223 Euro
Live-Elektroniker … oder Arpeggios mit einem externen Syn- ebenso möglich.
gutes Konzept
 thesizer zu realisieren. Wer wirklich Aufgrund des fehlenden Mikrofonein-
glasklarer Sound
 Audioströme latenzfrei arbeiten will, dem wird die gangs wird das Audiohub 2x4 wohl kaum
hoher Pegel
 Eingangsseitig gibt es nur eine Ste- Input-Monitor-Funktion zur Seite ste- für Studiobetreiber interessant sein, die
iOS-kompatibel

reo-Cinch-Schnittstelle, die wahlweise hen. Mit ihr wird das anliegende Audio- akustische Instrumente (Piano, Gitarre,
inkl. USB-Hub
nur ein Stereo-Cinch-In mit niedrigem oder auch hohem Gain-Pe- signal direkt zum Kopfhörerverstärker Stimme) aufnehmen möchten. Etwas

keine MIDI-Schnittstelle
 gel betrieben werden kann. Da hat Nova- durchgeschliffen. unglücklich ist die fehlende MIDI-Schnitt-
iPad wird nicht aufgeladen tion mitgedacht, denn nichts ist nerviger stelle, was die Einbindung analoger Syn-
als ein zu leises Instrument! Ausgangssei- Power-Hub thesizer oder die Synchronisation via MIDI
Klang: tig sind zwei Stereo-Signalwege vorhan- Der Name Audiohub 2x4 ist gut gewählt, erschwert. Natürlich schafft ein USB-MI-
Ausstattung:
den, eines in Cinch- und eines in sym- denn neben dem Audiostrom kann das DI-Adapter Abhilfe, aber dies ist eben ein
Preisleistung:
metrischer 6,3-mm-Klinkenausführung. kleine Interface auch USB-Signale ver- Umweg. DVS-DJs, die mit zwei Platten-
Bewertung: Möchte man die Audiosignale seiner virtu- arbeiten. Der vorderseitig eingelas- spielern auflegen, müssen sich ebenfalls
ellen DJ-Decks aus Traktor beispielsweise sene USB-Hub erlaubt den Anschluss anderweitig umsehen, denn Audiohub
an einen Zweikanal-Mixer schicken, so ist von drei Geräten. In der Praxis bringt die 2x4 besitzt nur ein Cinch-Eingangspaar.
dies problemlos möglich. Die Kontrolle der USB-Hub-Erweiterung einen entscheiden-
Ausgangspegel erfolgt durch zwei unab- den Vorteil, da Laptop-Musiker – und ins- Fazit
hängige Lautstärkeregler auf der Oberflä- besondere Macbook-Nutzer – nur über Das Novation Audiohub 2x4 unterschei-
Alternativen che des robusten Metallgehäuses. Da das wenige USB-Anschlüsse verfügen. Audi- det sich stark von seinen Mitbewerbern
AudioBox 22VSL Ausgangspaar 1-2 als Cinch-Ausführung ointerface, mehrere Controller und ein und setzt ganz klar auf maßgeschneider-
219 Euro gespiegelt vorliegt, kann das Mastersignal MIDI-Keyboard können schon zu viel sein ten Minimalismus für den zeitgemäßen
www.hyperactive.de parallel aufgezeichnet oder sogar für ein und das Maximum an Anschlüssen aus- Digital-DJ und Elektro-Mucker. Der Preis
Komplete Audio 6 Effekt-Routing vorbereitet werden. Klasse! reizen. Novation löst diesen Flaschen- ist mit dem Blick auf das gebotene Arsenal
229 Euro hals und baut einen richtig zuverlässigen und die Qualität durchaus angemessen.
www.nativeinstruments.de Glasklar? USB-Hub gleich ins Interface mit ein. Dank Allerdings sollte man beim Kauf genau
M-Track Plus MkII Bereits beim ersten Hören wird man fest- externem Netzteil mit 1,5 Ampere kann wissen, wofür man das Interface benötigt,
199 Euro stellen, dass die Wandlung auf hohem man die drei USB-Ports auch adäquat denn mit der überschaubaren Ausstat-
www.m-audio.de Niveau liegt! Ein offenes und sehr detail- belasten und muss nicht befürchten, in tung bleibt nicht viel Luft für ein wach-
reiches Klangbild wird dem Nutzer prä- ein Leistungsloch zu fallen. Genial! sendes Equipment. 

78 beat 02 | 2015

Creative
Sound Blaster E3
Klein und fein, aber groß im Sound, so wird er prä-
sentiert, der mobile Kopfhörer-Verstärker Sound
Blaster E3 von Creative. Die Audiosignale können
sogar via Bluetooth an den Kopfhörer übertragen
werden. Na, ob das nicht zu viel des Guten ist?
Mit dem Sound Blaster E3 haben die Ingenieure
von Creative ihren dritten Kopfhörer-Verstärker im
Sortiment, der in der hauseigenen Liga mittig zwi-
schen günstig und teuer liegt. Dieser sitzt in einem
extrem kleinen Plastikgehäuse und passt problem-
los in die Hosentasche. Allerdings macht er nicht
den langlebigsten Eindruck! Für den Anschluss an
eine Audioquelle gibt es entweder die 3,5-mm-Klin-
kenbuchse, den Betrieb als Digital-Wandler via USB
oder aber die Bluetooth-Schnittstelle. Beim Letzt-
genannten wird das Gerät als Bluetooth-Device
am Computer erkannt und schon werden die ange-
schlossenen Kopfhörer mit Saft versorgt. Auch Stu-
diokopfhörer verträgt der kompakte Verstärker. Dies
ist richtig praktisch, da dem Freigang bei gutem
Klang nichts mehr im Wege steht. Nur sollte man
sich nicht zu weit vom Bluetooth-Sender entfernen
– nach knapp sieben Metern wurde es instabil. Übri-
gens, dank der beiden Kopfhörer-Ausgänge können
auch zwei Personen die Musik genießen. Die Klang-
qualität ist mit Blick auf den Preis wirklich gut. Aus-
gezeichnet oder gar überragend schürt aber die fal-
schen Erwartungen.
Fazit
Der Creative Sound Blaster E3 entpuppt sich als fle-
xibler Kopfhörer-Verstärker, der mehr kann, als nur
den MP3-Player aufzupeppen. Die Anwendungs-
szenarien sind vielfältig: als Kopfhörer-Verstär-
ker für das Smartphone, als reiner Digital-Wandler
für den Desktop-Computer oder als hochwertiger
Klang-Streamer für den Spaziergang im Heimstudio.
Sound Blaster E3
Hersteller: Creative Bezug: Fachhandel
Webseite: creative.com Preis: 99 Euro
Bewertung:
Nowsonic
Switcher
Mit dem Switcher vervollständigt die junge Marke
Nowsonic ihr Arsenal an Studiohelfern um einen
passiven Monitor-Controller. Dieser dient der geziel-
ten Pegelanpassung und möchte das Signal fär-
bungsfrei an die Aktiv-Abhöre weitergeben.
Die kleine weiße Box aus dem Hause Nowsonic
wiegt nicht mal 500 Gramm, misst nur 17 mal 5 ma
9 Zentimeter und sitzt absolut rutschfest auf dem
Desktop. Das Metall-Gehäuse ist robust und bie-
tet genügend Platz für einen großzügigen Dreh-
regler und rückseitig verbaute Ein- und Ausgänge.
Aufgrund der passiven Bauweise benötigt der Moni-
tor-Controller keine Stromversorgung. Die einge-
speisten Signale reicht er für unsere Ohren fär-
bungsfrei an die angeklemmte Abhöre weiter.
Eingangsseitig hat man sich für eine flexible XLR-/
Klinke-Kombination entschieden. Besonders cle-
ver: Für einen komfortablen A/B-Vergleich zwischen
den Abhören wurden gleich zwei Ausgangspaare
verbaut. Das ist extrem praktisch und einzigartig in
dieser Preisklasse. Die Wahl der jeweiligen Abhöre
erfolgt mittels Drucktaster auf der Oberfläche.
Etwas unüblich ist die Doppelfunktion des Pegel-
reglers, der auch als Mute-Taster agiert. Subjektiv
erschien uns die Haptik bei der Lautstärkekontrolle
etwas schwammig. Der Gleichlauf rastete bei unse-
rem Testgerät erst nach wenigen Drehbewegungen
ein, so dass zunächst nur ein Lautsprecher zuhö-
ren ist. Gerade bei preiswerten Monitor-Controllern
gehört diese Eigenschaft leider dazu.
Fazit
Der Nowsonic Switcher ist ein robuster und guter
Einstiegs-Controller für den kleinen Geldbeutel.
Zugreifen können diejenigen Heimstudio-Anwender
die auf zwei Abhör-Paare setzen und auf der Suche
nach einem schnörkellosen Monitor-Controller in
passiver Bauweise sind.
Switcher
Hersteller: Nowsonic Bezug: Fachhandel
Webseite: nowsonic.com Preis: 82 Euro
Bewertung:
DESKTOPAUDIO
Philips
SHB9150WT/00
Als kabelloser Bluetooth-Kopfhörer mit klarem
Sound und hohem Tragekomfort möchte der Philips
SHB9150WT/00 die stilbewusste Kundschaft locken.
Was der Funk-Kopfhörer kann und ob er auch für
den Einsatz im Desktop-Studio taugt, klärt dieser
Kurztest.
Der Philips SHB9150WT/00 ist ein geschlos-
sener Kopfhörer unter der magischen 100-Euro-
Grenze. Für den Betrieb hat der Anwender gleich
drei Wahlmöglichkeiten: Zum einen über die Blue-
tooth-2.1-Schnittstelle oder auch dem neuen
Funkstandard NFC. Dank des mitgelieferten
Mini-Klinkenkabels ist aber auch der konventionelle
Kabel-Anschluss möglich. Die Regelung der Laut-
stärke, die Anwahl von Songtiteln oder das Anneh-
men von Anrufen wird locker von der Ohrmuschel
gesteuert. Das beiliegende USB-Kabel dient dem
Aufladen des Akkus, der ganze neun Stunden hält.
Der Tragekomfort ist trotz der zweitklassig anmu-
tenden Verarbeitung ziemlich gut. Auch nach länge-
ren Sessions liegt der leichte Kopfhörer gut am Ohr.
Positiv zu vermerken ist auch die Soundqualität, das
Klangbild wirkt über den gesamten Frequenzbereich
gut abgestimmt. Dies gilt gleichermaßen für den
kabelgebundenen wie kabellosen Betrieb. Brüllende
Bässe oder überspitzte Höhen gibt es nicht! Klang-
lich zu viel erwarten sollte man auch nicht, denn an
die Detailfülle eines Studiokopfhörers kommt Phil-
ips’ SHB-Modell nicht heran.
Fazit
Mit dem SHB9150WT/00 hat Philips einen soli-
den Funk-Kopfhörer im Angebot, der den Kabelsa-
lat im mobilen oder stationären Bereich überflüssig
macht. Hat man sich erst an den drahtlosen Luxus
gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen. Wer
einen günstigen Kopfhörer für das Smartphone und
den aufgeräumten Desktop sucht, könnte bei die-
sem Produkt fündig werden.
SHB9150WT/00
Hersteller: Philips Bezug: Fachhandel
Webseite: philips.com Preis: 99 Euro
Bewertung:
beat 02 | 2015 79
HARDBEAT
Test: Moog Werkstatt-01

Test: Moog Werkstatt-01

Ein echter Moog-Synth für (fast) ein Taschengeld? Kein Problem. Moog entdeckt das IKEA-Prinzip und liefert den Werk-
statt-01 als Bausatz aus. Ob der wirklich den Namen Moog verdient? von Henning Schonvogel

Eckdaten:
• Synthesizer-Bausatz
• analoge Klangerzeugung
• semi-modulare Konstruktion
• ein Oszillator
• Sägezahn & Pulswelle
• PWM- & Glide-Optionen Fett klingender Synthesizer Marke
• 24-dB-Ladder-Filter Eigenbau: Der Werkstatt-01 bie-
• ein LFO tet typischen Moog-Sound, hat aber
• eine A(S)D-Hüllkurve auch noch ganz andere Qualitäten.
• Routing-System für
Modulatoren
• Knopf-Keyboard
• Möglichkeiten zur
Modifikation

Werkstatt-01
Hersteller: Moog
Web: www.moogmusic.com
Bezug: Fachhandel
Preis: 399 Euro

gute Verarbeitung

einfacher Zusammenbau

gut klingender Oszillator

knackiges Filter Bastelstunde

A
 us rund zehn Einzelteilen besteht Synthesizer darf man die Messlatte aber
schneller LFO
 der Bausatz mit dem treffen- Der Bausatz des Werkstatt-01 setzt sich zurecht höher anlegen. Als Audioausgang
Patch-Feld
 den Namen Werkstatt-01, der am aus Platine, Metallgehäuse, Netzteil und bringt der Werkstatt-01 eine Studio-Klin-
leicht modifizierbar
 Ende einen wohlklingenden Synthesizer einer Handvoll Kleinteilen wie Gummi- kenbuchse mit. Strom bekommt das Gerät
Webseite mit Basteltipps

ergeben soll. Das Kit lässt sich laut Moog füßen, Taster-Kappen und Schrauben durch ein externes Netzteil. Weitere Ver-
Schaltplan verfügbar
kein MIDI in wenigen Arbeitsschritten zusammen- zusammen. Ferner sind fünf Patch-Kabel bindungen zur Außenwelt lassen sich über

unflexible Hüllkurve
 setzen, Elektrotechnik-Kenntnisse sind, und eine leicht verständliche Anleitung das als einfache Mehrpol-Buchse aus-
kein Lautstärkeregler ebenso wie Löterfahrungen, nicht not- zur Montage und Bedienung des Synthe- gelegte Patch-Feld knüpfen, hierzu spä-
wendig. Die Platine wurde so konzipiert, sizers enthalten. Da die Platine schon fer- ter mehr. MIDI-Schnittstellen gibt es lei-
Verarbeitung: dass man die Funktionsweise einzelner tig mit allen Komponenten bestückt ist, der nicht.
Technik:
Schaltungsbestandteile leicht nachvoll- muss man sie lediglich im Gehäuse befes-
Preisleistung:
ziehen, an wichtigen Stellen Messungen tigen und die Kleinteile anbringen. Als Klangerzeugung
Bewertung durchführen und Modifikationen vorneh- Werkzeug wird einzig ein Kreuzschrau- Als Soundgenerator benutzt der Werk-
men kann. Wer nun denkt, dass der Werk- benzieher benötigt. Die komplette Proze- statt-01 ein Single-VCO-Design. Der
statt-01 aus simplen Baugruppen mit dur dürfte selbst Techniklaien kaum mehr Schwingkreis kann Sägezahn- oder in
Spielzeugsound besteht, der irrt. Oszil- als 15 Minuten kosten, ein Kinderspiel mit ihrer Breite einstellbare Pulswellen aus-
lator- und Filterdesign basieren zum Bei- großem Spaßfaktor! geben, unterstützende Suboszillator- und
Alternativen spiel auf den bekannten Klangerzeugern Rauschgenerator-Schaltungen sucht man

Arturia MicroBrute
der Phatty- und Voyager-Serien. Dank Verarbeitung vergebens. Die Tonhöhe lässt sich mittels
329 Euro semi-modularer Verdrahtung scheint die Die Maße des Werkstatt-01 entsprechen Poti mit neun Oktaven Regelbereich ein-
www.arturia.com Erweiterung durch externes Equipment etwa denen einer VHS-Videokassette. Das stellen. Ergänzend wäre ein zweiter Reg-
kein Problem zu sein. Ein außergewöhn- Metallgehäuse macht einen robusten Ein- ler zur Feinstimmung schön gewesen.
MFB Nanozwerg
219 Euro liches Konzept, das sich gleichermaßen druck, die Platine wurde sauber aufge- Klanglich liefert der VCO genau das, was
www.mfberlin.de an Soundschrauber und Hardwaretüftler baut. Auch die verwendeten Bedienele- man von einem Moog-Instrument erwar-
richtet. Beat hat sich einen Werkstatt-01 mente wirken hochwertig, lediglich als tet. Sein Sound ist voll und rund, durch die
Doepfer Dark Energy II
428 Euro ins Studio geholt und überprüft, was man Potis wären Varianten mit Metallachsen vergleichsweise spartanische Ausstattung
www.doepfer.de so alles aus dem kleinen Kasten heraus- schöner gewesen. Kein wirkliches Manko, aber natürlich lange nicht so vielseitig
holen kann. bei einem knapp 400 Euro teuren Mini- wie bei etwa Minitaur oder einem Phatty.

80 beat 02 | 2015

Zum direkten Spiel wurde dem Instrument eine
Mini-Klaviatur integriert, die aus 13 Tastern besteht.
Natürlich bietet sie nicht den Komfort eines „ech-
ten“ Keyboards, Sound-Experimente werden aber
gut unterstützt. Für „Kaugummi-Leads“ und derglei-
chen ist ferner ein Glide-Potentiometer an Bord.
Subtraktion
Dem Schwingkreis nachgestellt folgt das Filter des
Werkstatt-01, eine Tiefpass-Ladder-Schaltung mit
24 dB Flankensteilheit. Die Resonanz reicht bis zur
Selbstoszillation. Hohe Werte dünnen tiefe Frequen-
zen merklich, aber nicht allzu stark aus. Der Klang-
charakter ist erneut typisch für einen Moog-Boliden,
sprich wohlwollend und fett. Ganz so formvollen-
det wie die Filter teurer Instrumente des Herstellers
wirkt die Baugruppe subjektiv allerdings nicht.
Zu guter Letzt steht ein Verstärker im Signalweg.
Er kann entweder auf Durchgang geschaltet oder
von der Hüllkurve des Werkstatt-01 gesteuert wer-
den. Sie verfügt über Potis für Attack- und Decay-
Parameter, eine Sustain-Phase lässt sich zuschal-
ten. Beide Zeitwerte reichen von zackig bis moderat,
richtig lange Klangverläufe sind allerdings nicht
machbar. Etwas ungewöhnlich ist die Tatsache,
dass der Attack-Regler bei inaktiver Sustain-Phase
auf Linksanschlag oder nur wenig darüber liegen
darf, sonst kommt kein Sound am Audioausgang
an. Dem Verstärker hätte ein Lautstärke-Poti nicht
geschadet.
Wobble
Als weiteren Modulator hat Moogs Kleinster einen
LFO an Bord, er kommt mit den Wellenformen Drei-
eck und Rechteck daher. Seine Geschwindigkeit
reicht bis 600 Hz hinauf, geht also weit in den hör-
baren Bereich hinein. Mit zwei Mod-Sektionen kann
der LFO auf den Tonhöhen- oder Pulsweiten-Para-
meter des Oszillators und die Grenzfrequenz des
Filters einwirken. Bei letzterer Option hat man die
Wahl, ob Eingriffe in positiver oder negativer Rich-
tung geschehen sollen. Alternativ lässt sich auch die
Hüllkurve für alle genannten Ziele verwenden.
Stecksystem
Das Patch-Feld des Werkstatt-01 ist aus einer ein-
fachen Mehrpol-Buchse gefertigt. Darüber lassen
sich Audio- und Steuerspannungen verschiedener
Baugruppen abgreifen und an anderer Stelle in das
Instrument zurückführen. Die Ausgänge sind alle-
samt doppelt vorhanden, um Signale an zwei Schal-
tungsbestandteile gleichzeitig schicken zu können.
Die Verknüpfung erfolgt über einfache Drähte, wie
sie auch für Steckplatinen beziehungsweise Bread-
boards verwendet werden. Der Nutzen des Patch-
Systems ist – trotz seines simplen Konzeptes – groß.
Sendet man beispielsweise ein Steuersignal vom
Keyboard an das Filter oder den LFO, wird Keytra-
cking des jeweiligen Bausteins möglich. Die Verka-
belung eines Gate-Ausganges mit dem Verstärker
erlaubt hingegen die Abgrenzung einzelner Noten,
ohne die Hüllkurve benutzen zu müssen. Kaputt
[1] www.nicolascollins.com [2] www.werkstattworkshop.com
machen lässt sich selbst durch widersinnige Ver-
knüpfungen nichts, schreibt Moog im Handbuch,
auch Einsteiger können also nach Lust und Laune
verdrahten. Die Auswahl an Ein- und Ausgängen ist
gut gewählt, lediglich ein Weg zur Steuerung der
Resonanz wurde vermisst.
Außenwelt
Um den Werkstatt-01 als Teil eines großen Modular-
Setups einsetzen zu können, braucht man Adapter-
kabel mit einfacher Drahtspitze auf der einen Seite
und, in den meisten Fällen, 3,5-mm- oder 6,3-mm-
Klinkenstecker auf der anderen; ein Spezialfall, der
im Handel nicht erhältlich sein dürfte. Dafür aber
das perfekte Erstprojekt, um die Benutzung eines
Lötkolbens zu erlernen.
Im Betrieb zeigte sich das Zusammenspiel mit exter-
nem Equipment als weitgehend unproblematisch,
da gängige Standards wie 1V/Oktave genutzt wer-
den und Trimpotis zur Justierung wichtiger Stellgrö-
ßen auf der Platine vorhanden sind. Es gilt lediglich,
auf eine gemeinsame Masseverbindung aller Gerät-
schaften zu achten.
DIY
Offiziell rät Moog davon ab, die Schaltungen des
Werkstatt-01 zu modifizieren. Dies hat vor allem
rechtliche Gründe, ferner erlischt durch Eingriffe in
die Technik der Garantieanspruch. In der Praxis frei-
lich sieht diese Sache ganz anders aus. Die Platine
wurde vom Hersteller mit speziellen Kontaktflächen
ausgestattet, um Messungen an wichtigen Bau-
gruppen des Instruments vornehmen zu können.
Jumper dienen der schnellen Anpassung von Sig-
nalwegen. Ein kleiner Lochraster-Bereich macht es
möglich, ergänzende Widerstände, Kondensatoren,
ICs und ähnliches direkt im Gehäuse zu platzieren.
Umfangreichere Experimente lassen sich mit-
tels Steckplatinen aufbauen, wie man sie im Elekt-
ronikfachhandel für wenige Euro bekommt. Da sie
zum Patch-Feld des Werkstatt-01 kompatibel sind,
könnte der Anschluss kaum einfacher sein. In weni-
HARDBEAT
Test: Moog Werkstatt-01
gen Minuten lässt sich mit Hilfe eines NE555 Timer-
Bausteins oder eines 4093 NAND-Gates sowie
einigen Kleinteilen etwa ein zweiter LFO oder Oszil-
lator hinzufügen. Das hierfür nötige Fachwissen ist
schnell erlernt, entsprechende Infos finden sich zum
Beispiel im Netz oder in Nicolas Collins Buch „Hand-
made Electronic Music“ [1].
Moog hat sogar eine eigene Webseite mit Ideen
rund um die Modifikation des Werkstatt-01 geschaf-
fen [2]. Von kleinen Analogschaltungen bis zu auf
einem Arduino-Board basierende „Digitalprojekte“
gibt es dort einiges zu entdecken. Ferner lässt sich
hier der komplette Schaltplan des Gerätes herun-
terladen, eine tolle Unterstützung bei Modifikati-
onen. Klassisches Circuit Bending nach Trial-and-
Error-Herangehensweise ist natürlich auch möglich,
wird durch die Verwendung von SMD-Komponen-
ten allerdings etwas erschwert.
Fazit
Wer sich eingehender mit Hardware-Klangerzeu-
gern beschäftigen möchte, als nur Knöpfe zu dre-
hen, für den ist der Werkstatt-01-Bausatz genau das
Richtige. Einsteiger werden spielerisch an wichtige
Themengebiete rund um Synthese und Schaltungs-
design herangeführt, fortgeschrittene Bastler erhal-
ten eine interessante und wohlklingende Basis für
neue Experimente. Der Sound des Instrumentes ist
stets kernig, neben allerhand Bässen und Leads eig-
net es sich auch für Percussion- und Effekt-Mate-
rial. Das Patch-Feld erhöht den Funktionsumfang
der sonst recht simplen Struktur sehr gut. Als reiner
Klangerzeuger wirkt der Werkstatt-01 im Vergleich
zu Konkurrenten wie Arturias MicroBrute oder den
Volcas von Korg trotzdem recht kostspielig, vor
allem, weil gängige Features wie
MIDI-Schnittstellen fehlen. Wer
„nur“ einen Synthesizer mit typi-
schem Moog-Sound sucht, für
den ist der rund 100 Euro teurere
Videolink
Minitaur wahrscheinlich die bes-
bit.ly/1A7QaMH
sere Wahl. 
Die Platine des Werkstatt-01 ist sauber strukturiert
und beschriftet. Den zugehörigen Schaltplan
hat Moog ins Netz gestellt.
HARDBEAT
Test: UAD-2 Satellite Thunderbolt Octo
Test: UAD-2 Satellite
Thunderbolt Octo
Universal Audio hat seine UAD-2-Technologie fit für die neue Thunderbolt-Schnittstelle gemacht. Bringt der moderne
Anschluss einen ordentlichen Performance-Schub?
Eckdaten:
• mobiles DSP-System
• Thunderbolt-2-Schnittstelle
• vier oder acht Sharc-
Prozessoren
• über 90 Plug-ins verfügbar
• VST-, AU-, RTAS- & AAX-
Formate
• kaskadierbar mit UAD-2
und Apollo
• lüfterloses Design
R
UAD-2 Satellite
Thunderbolt
Hersteller: Universal Audio
Web: www.uaudio.com
Bezug: Fachhandel
Quad Core: 1220 Euro
Quad Custom: 1708 Euro
Octo Core: 1830 Euro
Octo Custom: 2318 Euro
Octo Ultimate: 7322 Euro
klein und robust
satte Rechenpower
hohe Performance
mehrere Geräte
 kaskadierbar
große Plug-in-Auswahl
kein Thunderbolt-Kabel
enthalten
Verarbeitung:
Technik:
Preisleistung:
Bewertung:
Alternative
keine
82 beat 02 | 2015
Ob im Studio oder unterwegs, die UAD-2 Satellite Thunderbolt Octo ist ein
verlässlicher Produktionspartner mit ordentlich Power!
echenleistung kann man nicht
genug haben! Diese Aussage ist
heute noch so aktuell wie eh und je,
denn trotz Mehrkern-Prozessoren, großer
Mengen RAM und SSD-Festplatten stoßen
rein computerbasierte Produktions-Setups
aufgrund zunehmend komplexer Plug-ins
nach wie vor schnell an ihre Grenzen. Eine
beliebte Methode, um das Problem zu
lösen, ist die Anschaffung einer DSP-Karte.
Sie entlastet den Computer durch zusätz-
liche Prozessoren, die meist speziell für die
jeweilige Plattform konzipierte Outboard-
und Effekt-Stufen berechnen. Platzhirsch
auf diesem Gebiet ist Universal Audio. Je
nach Modell bietet die UAD-2-Serie einen
bis acht Sharc-DSPs, softwareseitig sind
inzwischen über 90 Plug-ins verfügbar.
Nun gibt es die UAD-2 Satellite mit schnel-
lem Thunderbolt-Anschluss. Ein Pflicht-
kauf für Produzenten, die Mix und Maste-
ring „In the Box“ erledigen möchten?
Kraftpakete
Die UAD-2 Satellite Thunderbolt ist in Ver-
sionen mit vier (Quad) oder acht Sharc-
DSPs (Octo) erhältlich. Beide Modelle
können in zwei bis drei verschiedenen
Paketen (Core, Custom, Ultimate) erwor-
ben werden, neben der Hardware ent-
halten sie eine mehr oder weniger große
Auswahl an Plug-ins. Und bereits das
kleine Core-Bundle liefert eine solide
Grundausstattung.
Für diesen Artikel stand eine Satellite
Thunderbolt Octo bereit, das große Modell
der Produktfamilie. Äußerlich wirkt sie
von Henning Schonvogel
dank Metallgehäuse robust, an Bedienele-
menten gibt es lediglich einen Netzschal-
ter. Da das Gerät über keinerlei Lüfter ver-
fügt, ist es flüsterleise. Anschlüsse sind in
Form von zwei Thunderbolt-2-Ports und
einer vierpoligen XLR-Buchse vorhanden.
Letztere dient dem Anschluss des im Lie-
ferumfang enthaltenen Netzteils. Ein Ver-
bindungskabel für den Computer muss
separat erworben werden.
Praxis
Die Einrichtung der UAD-2 Satellite Thun-
derbolt könnte kaum einfacher sein. Ein
Installationsprogramm spielt Treiber, Edi-
tor-Software und Plug-ins gemeinsam
auf den Rechner, anschließend muss man
Hardware und Bearbeitungsstufen nur
noch online registrieren beziehungsweise
autorisieren. Alsdann ist das System für
erste musikalische Experimente bereit.
Plug-ins lassen sich, wie von nativen Pro-
grammen gewohnt, in den verwendeten
Host einladen, editieren und automatisie-
ren. Als Formate stehen VST, AU, RTAS und
AAX bereit. Durch den Datentransport
zwischen Rechner und DSP-Karte entste-
hende Latenzen werden von jeder halb-
wegs modernen DAW automatisch aus-
geglichen, die Größe der Verzögerungen
richtet sich nach dem eingestellten Ver-
arbeitungspuffer. Um die Versatzzeiten,
etwa für Aufnahmen, weiter zu drücken,
können einzelne Algorithmen in den Live-
Track-Modus geschaltet werden.
Die Pufferung von Daten ist dann,
soweit möglich, abgeschaltet, was sich
allerdings stark auf die Computer-CPU
auswirkt. Im Normalbetrieb ist der Res-
sourcenverbrauch des UAD-2-Systems ver-
schwindend gering. Die DSP-Bausteine
werden stets gleichmäßig belastet. Ob
hohe Leistung oder Schutz vor Knacksern
beim Betrieb im Vordergrund stehen sol-
len, lässt sich durch ergänzende Parame-
ter wählen. Die von der Satellite Thunder-
bolt Octo gelieferte Rechenpower reicht
selbst im sicheren Modus für kleine bis
mittelgroße Arrangements locker aus.
Eine 32 Stereokanäle umfassende Neve-
Konsole auf Basis des RS88-Channelstrips
nachzubilden, belastet das System in 44,1
kHz beispielsweise zu nicht einmal 20 Pro-
zent. Es stehen also noch genug Reser-
ven für ergänzende EQs, Kompressoren,
Hall-, Echo- und Modulationseffekte sowie
Bandmaschinen-Simulationen bereit. Ein
paar High-End-Plug-ins belasten die DSPs
zwar weit mehr, von ihnen setzt man in
der Regel aber auch weniger Instanzen
ein. Wem die Kraft einer Octo-Karte trotz-
dem nicht ausreicht, kann bis zu vier Stück
kaskadieren. Auch andere UAD-2-Baufor-
men und Apollo-Interfaces lassen sich in
den Verbund einfügen.
Fazit
Mit den Geräten der UAD-2 Satellite Thun-
derbolt-Linie führt Universal Audio sein
DSP-System sinnvoll fort. Gegenüber
den Firewire-Varianten bieten die Neue
wesentlich bessere Performance-Werte,
sie liegen mit den PCIe-Karten in etwa
gleichauf. Installation und Konfiguration
dauern nur wenige Minuten, dank kleinem
Formfaktor sind die Geräte auch für unter-
wegs bestens geeignet. Die Klangquali-
tät der Algorithmen reicht von sehr gut
bis erstklassig, Flaggschiff-Produkte wie
der Manley Massive Passive bilden ihre
analogen Vorbilder bis in kleine Details
nach. Der Preis für Hardware und Plug-ins
ist zwar gehoben, allerdings hat man vor
wenigen Jahren noch weit mehr für ein
Firewire-Quad-Modell hingelegt, als heute
eine Satellite Thunderbolt Octo kostet. 

Hardware-Kurztest
02/ 15
PREIS-TIPP
der Redaktion
SE Electronics
Magneto
Das Großmembran-Kondensator-Mikro Magneto
von SE Electronics möchte Stimme und akustische
Instrumente in professioneller Qualität einfangen.
Preislich liegt es mit 118 Euro allerdings deutlich
im Einsteiger-Bereich. Kann man hier hochklassige
Technik für kleines Geld ergattern?
Die Aufstellung des Magneto ist aufgrund kom-
pakter Maße und geringem Gewicht selbst in
ungünstigen Positionen ein Kinderspiel. Dank soli-
der Verarbeitung dürften ihm Stöße und Ähnliches
so schnell nichts anhaben. Im Lieferumfang ist eine
einfache Mikrofonklemme enthalten. Wer seinen
Schallwandler lieber federnd aufhängen möchte,
kann mit dem Isolation Pack eine Kombination aus
Spinne und Popschutz hinzukaufen. Diese Erweite-
rung schlägt mit 58 Euro zu Buche. Im Inneren des
Magneto arbeitet eine Grobmembran-Kondensator-
Kapsel mit Richtcharakteristik Niere. Zum Betrieb ist
eine 12-Volt- bis 48-Volt-Phantomspeisung nötig. Der
Frequenzgang deckt das gesamte menschliche Hör-
vermögen von 20 Hz bis 20 kHz ab, die Empfindlich-
keit wird vom Hersteller mit -34 dB angegeben. Der
maximale Schalldruckpegel beträgt 140 dB, laute
Signale – etwa die Abnahme von Gitarren-Amps –
stellen also kein Problem für das Mikro dar. Dennoch
wäre ein Pad-Schalter schön gewesen, auf ein Tritt-
schallfilter muss man ebenfalls verzichten.
Fazit
Die Klangqualität des Magneto ist für einen Bud-
get-Schallwandler um die 100 Euro-Marke exzellent.
Sämtliche Frequenzbereiche werden aufgeräumt
und vergleichsweise hochauflösend dargestellt, das
Gesamtbild wirkt gut balanciert. Allerdings klingen
die Ergebnisse subjektiv nicht ganz so offen und bril-
lant wie von vielen Mittelklasse-Mikros gewohnt. Für
manche ist das vielleicht ein Kritikpunkt, andere wer-
den diese Eigenschaft eher als erfrischende Abwechs-
lung sehen. Im Test wusste das Magneto besonders
bei der Aufnahme von Sprache und Saiteninstrumen-
ten zu gefallen, aber auch Gesang und einiges an
Schlagwerk kann von dem Mikrofon profitieren.
Magneto
Hersteller: SE Electronics
Web: www.megaaudio.de
Bezug: Fachhandel
Preis: 118 Euro
Bewertung:
HARDBEAT
Test: Hardware-Kurztest
von H. Schonvogel & K. Chonishvili
Genelec
8010A
Die Studiomonitore des finnischen Lautsprecher-
Spezialisten Genelec zählen seit jeher zum Profibe-
darf und schmücken die Studios rund um den Glo-
bus. Mit dem 8010A stellt der Hersteller nun einen
extrem kleinen Monitor für den semi-professionel-
len Bereich vor.
Mit nur 19 mal 12 mal 11 Zentimetern ist der aktive
Studiomonitor Genelec 8010A verflucht klein. Dank
des hochwertigen Aluminium-Gehäuses und den
Schutzgittern vor den beiden Tönern steht dem
mobilen Einsatz nichts im Wege. Die Verarbeitung
des 1,5 kg leichten Monitors ist durch die Bank exzel-
lent. Anschlussseitig wurde konsequent auf den
QR-Code
Studio-Standard XLR gesetzt. Mit DIP-Schaltern zur scannen
akustischen Feineinstellung (100-Hz-Absenkung bis und liken!
-6 dB, 200-Hz bis -4 dB) lässt sich der Lautsprecher
an den Aufstellungsort anpassen.
Die diskret aufgebaute Class-D-Endstufe liefert
zweimal 25 Watt. Selbst bei hohen Pegeln wird das
Signal noch verzerrungsfrei wiedergeben. In ver-
schiedenen Hörsituationen zeigte sich ein sehr ana-
lytisches und ausgewogenes Klangbild. Kleinste
Fehler im Mix ließen sich schnell aufdecken. Der
Bassbereich wirkt trotz der kompakten Maße sehr
voluminös. Für eine saubere Beurteilung ist ein Sub-
woofer allerdings unverzichtbar, denn unter unge-
fähr 80 Hz ist Schluss. Dank der großzügigen Ste-
reo-Abbildung gelingt auch die Ortung einzelner
Elemente einwandfrei. Die Entkoppelung der Aufla-
gefläche übernimmt der Genelec-typische Iso-Pod-
Standfuß, mit dem der Monitor sogar geneigt wer-
den kann.
Fazit
Dem finnischen Lautsprecher-Guru ist ein richtig
guter Studio-Monitor für den Einsatz auf dem Desk-
top, im Heimstudio, dem Videoschnittplatz oder im
Ü-Wagen gelungen. Besonders begeistern konnte
die ausgezeichnete Verarbeitung, die zuverlässige
Folgen Sie der
Übertragung auch bei höheren Pegeln sowie die
detailverliebte Auflösung.
Beat-Community!
www.facebook.com/beat.magazin
8010A
Hersteller: Genelec
15 043
Web: www.genelec.com
Bezug: Fachhandel
Stückpreis: 305 Euro Täglich Dutzende neue Fans,
Bewertung: wann kommen Sie?
beat 01 | 2015 83
HARDBEAT
Test: Eventide H9 & Mixing Link
Test:
Eventide H9 & Mixing Link
Kompakte Maße, hohe Flexibilität und erstklassiger Sound wollen den H9 zu einem Multieffekt der Spitzenklasse
machen. Kann man Instrumenten damit eine ganz besondere Note verleihen?
Eckdaten:
H9:
• Multieffekt-Pedal
• 99 Presets
• 45 Algorithmen verfügbar
• sechsstelliges Display
• fünf Taster und zwei
Fußschalter
• Datenrad mit Druckfunktion
• Stereo-Audiowege
• Expression-Pedal-Eingang
• MIDI-Schnittstellen
• USB-Port
• Bluetooth
• Editor-Software
Mixing Link:
• Mic-Preamp / Effekt-Loop
• Mikrofon-, Instrument-,
Line-Eingänge
• DI-, Line-, Amp-, Kopfhörer-
ausgang
• Effekt-Schleife
• Miniklinken-Auxweg (TRRS)
• max. 66 dB Verstärkung
• 48-Volt-Phantomspeisung
• Misch- und Bypass-
Funktionen
• Netzteil- oder Batteriebetrieb
84 beat 02 | 2015
Mit dem H9 hat Eventide einen Multief-
fekt mit modularem Software-Konzept
vorgestellt. Ein Wunderwerk der Effekt-
Schmiedekunst?
E
ventides Multieffekt-Geräte im
19-Zoll-Rackformat sind aus der
Studiowelt nicht wegzudenken.
Über die letzten Jahrzehnte haben sie
bei unzähligen Hit-Produktionen mitge-
wirkt, ihr Sound gilt als absolut kompro-
misslos. Dementsprechend hoch ist das
Interesse unter Musikern, aufgrund ver-
gleichsweise saftiger Preise bleibt die
Anschaffung aber oft nur ein Wunsch-
traum. Eine vergleichsweise preiswerte
Alternative sind die Effekt-Pedale Time-
Factor, ModFactor, PitchFactor und Space.
Sie sind, wie ihre Namen schon andeu-
ten, verschiedenen Anwendungsgebie-
ten gewidmet, ihr Programmcode ist der
gleiche wie in den großen Rack-Boliden.
Nicht nur Gitarristen, sondern auch Heim-
studio-Besitzer und Elektromusiker haben
die kompakten Klangveredler für sich ent-
deckt und setzen sie tagtäglich auf viel-
fältige Art ein. Mit dem H9 geht Eventide
jetzt noch einen Schritt weiter. Das Gerät
ist nicht auf eine bestimmte Effekt-Gat-
tung spezialisiert, sondern lässt sich ganz
nach eigenen Vorstellungen mit Bear-
beitungsstufen füllen. Neben sämtli-
chen Algorithmen der oben genannten
Bodentreter gibt es auch ein paar brand-
neue Varianten zu entdecken. Die Bedie-
nung kann direkt am H9 oder über eine
Editor-Software erfolgen, ganz modern
von Henning Schonvogel
Ob man Signale verstärken, mischen, split-
ten oder symmetrieren möchte – der
Mixing Link ist ein zuverlässiger Partner.
geht dies sogar drahtlos via Bluetooth.
Wer nicht nur Instrumente,
Instrumente sondern auch
Stimme und Gesang ohne Umwege pro-
zessieren möchte, der hat die Möglichkeit,
sein Gerät um den Mikrofon-Vorverstärker
Mixing Link zu erweitern. Ein Dream-Team
der Klangmanipulation?
Kraft-Knirps
Optisch präsentiert sich der H9 als Mau-
erblümchen. Seine Maße betragen
schlanke 13 mal 12 mal 5 Zentimeter, das
Gewicht liegt bei 700 Gramm. Bedienele-
mente sind in Form von zwei Fußschal-
tern, einem Datenrad mit Druckfunktion
und fünf Tastern an Bord. Betriebsmodi,
Parameter und dergleichen werden durch
ein sechsstelliges Display sowie ergän-
zende LEDs dargestellt. Abgesehen von
den Fußschaltern sind alle Komponenten
möglichst flach gehalten, um die Nut-
zung als Bodentreter zu begünstigen.
Gummifüße sorgen für einen rutsch-
festen Stand. Natürlich kann man sich
Eventides Neuerscheinung aber auch
als Desktop-Gerät ins Studio stellen, das
robuste Metallgehäuse macht in jedem
Fall eine gute Figur.
Aufgeschlossen
Der H9 verfügt über zwei Audioeingänge
in 6,3-mm-Klinkentechnik, sie eignen sich
gleichermaßen für Instrumenten- und
Line-Signale. Die Ausgänge wurden eben-
falls a
als 6,3-mm-Klinkenbuchsen aus-
gefüh beide Anschlusspaare bringen
geführt,
Optionen
Optio zur Pegelanpassung mit. Akti-
viert man die Bypass-Funktion des Gerä-
tes, sendet
s es das an den DSP-Eingän-
a
gen anliegende Signal direkt in Richtung
A
der Ausgänge. Alternativ kann man einen
Relais
Relais-Bypass nutzen, er umgeht die digi-
tale SSektion des H9 komplett. Als dritte
und lletze Auswahlmöglichkeit steht der
DSP+
DSP+FX-Bypass bereit. Diese Variante
lässt Echos, Hall-Fahnen etc. ausklingen,
wenn die Effekt-Stufe aus dem Signalweg
geno
genommen wird. Mix-Werte sind in einzel-
nen P Presets oder global definierbar. Spezi-
fü die Verwendung als Send-Effekt hat
ell für
Event
Eventide seiner Neuerscheinung zusätz-
e
lich eine Killdry-Option implementiert. Sie
hält trockene Signalbestandteile stets von
den Ausgängen fern.
Bedienhilfe
Durch den Exp-Eingang des H9 lässt sich
ein Expression-Pedal, ein maximal drei
Taster umfassender Fußschalter oder eine
Kombination aus beiden Gerätearten ins
Geschehen einbinden. Ferner ist die Kom-
munikation mittels MIDI möglich, ent-
sprechende Daten können per Mini-USB-
Port oder zwei DIN-Buchsen gesendet und
empfangen werden. Die Palette möglicher
Anwendungsgebiete ist groß. Neben der
Bypass-Funktion hat man Zugriff auf die
Presets, sämtliche Parameter des gerade
aktiven Algorithmus und einige globale
Stellgrößen. Durch MIDI-Dumps lassen
sich Einstellungen auf einem Computer
speichern und später von ihm laden. MIDI-
Clock ist ebenfalls kein Fremdwort für den
H9, er kann sich als Master oder Slave zu
externem Equipment synchronisieren.
Alternativ lässt sich die Geschwindigkeit
von Modulationen, Echos und dergleichen
natürlich auch manuell oder über eine
Tap-Funktion justieren. Der MIDI-Ausgang
ist auf Wunsch als Thru-Weg konfigurier-
bar. Die Stromversorgung erfolgt durch
ein externes Netzteil.

Geschmacksrichtungen
Der H9 ist in drei verschiedenen Pake-
ten erhältlich, sie tragen die Beinamen
Core, Harmonizer und Max. Hardwaresei-
tig unterscheiden sich die Bundles nicht,
lediglich die Auswahl vorinstallierter Algo-
rithmen variiert. Während Core gerade
mal eine Klangbearbeitungsstufe bietet,
kommt das Harmonizer-Modell mit neun
Effekten daher. Der H9 Max nennt ganze
45 Soundprogramme sein eigen, mehr gibt
es zumindest derzeit nicht. Wer sich für
eines der kleinen Pakete entscheidet, kann
später Algorithmen in Eventides Online-
Shop zukaufen. So bezahlt man wirklich
nur für die Effekte, die auch tatsächlich
von nutzen sind. Der Preis liegt bei knapp
18 Euro pro Stück.
Struktur
Im H9 lassen sich 99 Presets speichern,
jedes basiert auf einer der verfügbaren
Klangbearbeitungsstufen. Kombinati-
onen mehrerer Algorithmen sind leider
nicht machbar, wer etwa Chorus und Hall
gleichzeitig nutzen möchte, der muss zwei
Geräte anschaffen. Die Presets umfassen
neben Werten für die eigentlichen Effekt-
Parameter auch Tempo- und Ausgangspe-
gel-Einstellungen sowie Taster-, Drehrad-
und Expression-Pedal-Konfigurationen.
Die Modifizierung von Algorithmen und
globalen Optionen lässt sich komplett
am Gerät erledigen, wichtige Funktionen
eines jeden Soundprogramms stehen im
direkten Zugriff. Für tiefgehende Eingriffe
muss man allerdings eine ganze Reihe
nicht direkt ersichtlicher Tastenkombi-
nationen beherrschen. Wesentlich einfa-
cher geht es mit der Editor-Software des
H9. Sie ist momentan für Windows, OS X
und iOS zu haben, eine Android-Version
befindet sich noch in der Entwicklung.
Die Applikation bietet einzelne Seiten für
verschiedene Themengebiete, die Bedie-
nung ist komplett selbsterklärend. Beson-
ders gut hat die Parameterdarstellung der
einzelnen Effekte gefallen. Sie ist an die
Hardware-Vorbilder angelehnt und liefert
ordentlich Schraubvergnügen. Die Verbin-
dung von H9 und einem iPad über Blue-
tooth verlief im Test tadellos.
Lupenrein
Klanglich beweist Eventides neuer Boden-
treter eindrucksvoll, dass der Hersteller
seinen guten Ruf nicht umsonst genießt.
Hard- und Software arbeiten perfekt
zusammen, die Ergebnisse tönen exzel-
lent. In Sachen Effekt-Auswahl gibt es
ebenfalls nichts zu meckern. Es werden
nicht nur sämtliche Standards abgedeckt,
sondern auch ein paar neuartige bis expe-
rimentelle Algorithmen geboten. Beson-
ders begeistert haben die Hall-Programme
des Space sowie Phaser, Q-Wah und Ring-
modulator aus dem ModFactor-Pedal.
Aber auch die verschiedenen Echos des
TimeFactors konnten überzeugen, ganz zu
schweigen von den kultigen Harmonizer-
Stufen des PitchFactors. Speziell für den
H9 entwickelt wurden ein UltraTap-Delay
mit bis zu 64 Taps, ein Resonator und eine
EQ-Kompressor-Kombination. Eine wich-
tige Besonderheit aller Algorithmen ist die
Fähigkeit zum Parameter-Morphing. Mit-
tels Datenrad, Expression-Pedal oder vir-
tuellem Ribbon-Controller des Editors las-
sen sich mehrere Parameter gemeinsam
verändern. Minimal- und Maximalwerte
sind frei wählbar. Dieses Feature macht
extrem lebendige Sounds möglich, die
man mit normalen Bodentretern kaum
realisieren kann.
Gesangsstunde
Um den H9 oder andere Effekt-Pedale
in Verbindung mit einem Mikrofon nut-
zen zu können, hat Eventide den Mixing
Link erdacht. Das Gerät verfügt über
einen XLR-Klinken-Kombi-Eingang, der
auch Line-Signale aufnehmen kann.
Eine 48-Volt-Phantomspeisung für den
Betrieb von Kondensator-Mikrofonen lässt
sich zuschalten. Ergänzend gibt es eine
6,3-mm-Instrumentenbuchse. Der integ-
rierte Verstärker arbeitet überaus rausch-
arm, je nach gewähltem Eingang liefert
er maximale Pegel-Anhebungen von 42
dB (Line), 47 dB (Instrument) oder 66 dB
(Mikrofon). Audiomaterial wird gleichmä-
ßig und voll abgebildet, kein Vergleich zu
Budget-Produkten!
Als Ausgänge gibt es einen DI-/Line-
Anschluss in XLR-Technik sowie 6,3-mm-
Kopfhörer- und Amp-Schnittstellen. Die
Effekt-Schleife setzt ebenfalls auf große
Klinkenbuchsen. Ein in den Betriebsmodi
Hold und Latch arbeitender Fußschalter
sorgt dafür, dass man Effekte komfortabel
zuschalten und wieder aus dem Signal-
weg entfernen kann.
Das Mischungsverhältnis lässt sich
durch ein Poti auf drei Arten beeinflussen.
Im ersten Modus wird der Effekt dem in
seinem Pegel festen Trockensignal zuge-
mischt, der zweite blendet zwischen
den Kanälen über. Die dritte Betriebs-
art streicht das Rohmaterial komplett aus
der Rechnung, lediglich die Lautstärke des
Effektsounds ist veränderbar. Zu guter
Letzt verfügt der Mixing Link noch über
einen Miniklinken-Auxweg. Dank vierpo-
liger Ausführung kann man durch ihn ein
HARDBEAT
Test: Eventide H9 & Mixing Link
Der H9-Editor stellt alle Parameter des gerade aktiven Algorithmus übersichtlich dar.
Hier zu sehen ist das brandneue UltraTap-Delay.
Mono-Signal in Richtung Smartphone,
Tablet etc. senden und Stereomaterial
empfangen. Letzteres wird dann den Aus-
gängen zugemischt, für die DI-/Line- und H9
Amp-Ports erfolgt vorher eine Summie-
Hersteller: Eventide
rung. Strom bekommt das Gerät wahl- Web: www.sound-service.eu
weise über ein Netzteil oder Batterien. Bezug: Fachhandel
Wie sich durch diese Ausführungen leicht Preis H9 Core: 511 Euro
erkennen lässt, ist der Mixing Link weit H9: 594 Euro
mehr als „nur“ ein hochwertiger, grund- H9 Max: 951 Euro
solider Mikrofon-Vorverstärker mit Effekt- kompakt und robust
Schleife. Durch seine breite Auswahl an modulares Konzept
Ein- und Ausgängen stellt er sich vielmehr große Effekt-Auswahl
als flexibles Bindeglied dar, mit dem man hervorragende Klangqua-
verschiedenartiges Equipment leicht kom-  lität
binieren, Signale mischen oder splitten Parameter-Morphing
MIDI-Funktionen
und symmetrieren kann.
für Instrumenten- und
Line-Signale
Fazit keine Kombi-Effekte
Der H9 ist ein hervorragend klingen- Bedienung am Gerät
der Multieffekt, welcher sich dank sei- umständlich
nem modularen Konzept sehr gut an die
Bedürfnisse des Nutzers anpassen lässt. Verarbeitung:
Technik:
Ob man nach vielseitigen Delays, edlem
Preisleistung:
Hall, modernen Pitch-Algorithmen oder
facettenreichen Modulations-Bearbei- Bewertung
tungsstufen sucht, das Gerät bietet für
jede Anforderung ein passendes Pro- Mixing Link
gramm. Die Bedienung mittels Editor-
Hersteller: Eventide
Software ist ein Kinderspiel, kleine Ein-
Web: www.sound-service.eu
griffe ins Klanggeschehen sind auch über Bezug: Fachhandel
den Bodentreter selbst kein Problem. Preis: 355 Euro
Das schon von anderen Eventide-Produk-
klein und grundsolide
ten bekannte Parameter-Morphing regt
hochwertiger Vorver-
immer wieder zu musikalischen Experi-
 stärker
menten an. viele Ein- und Ausgänge
Der Mixing Link hinterlässt ebenfalls ein Smartphone-Anschluss
positives Bild. Der Sound seines Vorverstär-
kers ist nuanciert und sauber, dank der Viel- Verarbeitung:
Technik:
zahl an Ein- und Ausgängen kann er „ganz
Preisleistung:
nebenbei“ auch für eine Menge anderer
Anwendungen eingesetzt werden.  Bewertung
beat 02 | 2015 85
HARDBEAT
Test: Livid DS1

Test: Livid DS1

Livids USB-MIDI-Controller wurde nach dem Vorbild klassischer Audiomixer entworfen, was ihn auf den ersten Blick zu
einem reinen Studiowerkzeug macht. Oder ist er auch für Live-Performances genau der Richtige? von Henning Schonvogel

Drehregler erwiesen sich im Test als ver-

Eckdaten: gleichsweise schwergängig, was penib-
• USB-MIDI-Controller len Einstellungen von etwa EQ-Bändern
• neun 60-mm-Fader
sehr zugutekommt. Schnelle Filterfahr-
• 44 Drehregler
• vier Endlos-Encoder mit ten und ähnlich zackige Bedienvorgänge
Druckfunktion sind dafür nur schwer machbar. Als Daten-
• 25 Taster arten kann man zwischen CC- und Pitch-
• RGB-Hinterleuchtung
• Pedal-Eingang
bend-Nachrichten wählen, Gleiches gilt
auch für die Fader und den Pedal-Eingang
des DS1. Die Taster sind in der Lage, Noten-
Griffige Potis und butter-
weich gleitende Fader sind oder CC-Werte zu senden. Ergänzend lässt
nur zwei Vorzüge des DS1. sich zwischen Momentary- und Toggle-
Betriebsarten umschalten. Alternativ zu
„normalen“ MIDI-Daten können die Taster

D
ie texanische Hardwareschmiede
DS1 Livid Instruments ist seit Jah-
Hersteller: Livid Instruments ren für durchdachte, grundso-
Web: www.sonic-sales.de lide USB-MIDI-Controller bekannt. Das
Bezug: Fachhandel neuste Modell hört auf den Namen DS1,
Preis: 479 Euro
eine moderne Schaltzentrale im altherge-
kompakt und robust brachten Mixer-Gewand. Sie besteht aus
hochklassige Bedienele- Kanalzug- und Master-Bereichen, augen-
 mente scheinlich ein Spezialist für Aufnahmen
viele Drehregler
und Mixdowns. Laut Hersteller soll das
leicht verständlicher
Gerät aber auch bei Bearbeitungen vir-
 Editor
Mixer-Design
tueller Instrumente und Live-Performan-
Mehrfachbelegungen ces eine exzellente Figur machen. Die Ent-
unmöglich wicklung wurde von Dubspot unterstützt,
einer renommierten Schule für die Pro-
Verarbeitung: duktion elektronischer Musik. An Fachwis-
Technik:
sen mangelte es bei der Konzeption des
Preisleistung:
Controllers also nicht, zur Umsetzung hat
Bewertung: Livid nach eigenen Angaben ausschließlich
hochwertige Bauteile und Materialien ver-
wendet. Diese Kompromisslosigkeit spie-
gelt sich auch im Preis von 479 Euro wider.
Ein Schnäppchen ist der DS1 damit nicht.
Ob sich die Anschaffung trotzdem lohnt?
Vorbildfunktion
Alternativen In puncto Aufbau wird Livid Instruments
dem guten Firmenruf voll und ganz
Novation
gerecht. Der DS1 verfügt über ein robus-
Launch Control XL
223 Euro tes, überwiegend aus Aluminium gefer-
www.novationmusic.de tigtes Gehäuse. Gummifüße sorgen für
rutschfesten Stand. Die verbauten Potis,
Icon Qcon Pro
713 Euro Endlos-Encoder und Fader besitzen alle-
www.icon-global.com samt Metallachsen, ihre Haptik steht
ger wabbelig und besitzen einen festen
Druckpunkt. Dank ihrer RGB-Hintergrund-
beleuchtung lassen sich die Knöpfe farb-
lich codieren und so in Funktionsbereiche
aufteilen. Potis und Encoder besitzen rein-
weiße LED-Ringe, um sie bunt zu gestal-
ten liegen dem Controller Unterlegschei-
ben bei. Die Maße des DS1 sind mit 31 mal
31 mal 5 Zentimetern klein genug, um ihn
einfach nebst Laptop, Audiointerface und
Kabeln in einem Rucksack zu packen. Der
Rechner wird mittels USB angeschlossen,
die Stromversorgung erfolgt ebenfalls
darüber. Als weitere Buchse ist ein Expres-
sion-Pedal-Eingang vorhanden, MIDI-DIN-
Wege gibt es nicht.
Integration
Zur Einrichtung des DS1 dient ein Soft-
ware-Editor. Er arbeitet Browser-basiert
und lässt sich über die Webseite von Livid
Instruments aufrufen. Wer Controller-Ein-
stellungen auch ohne Internet verändern
möchte, kann den Programmcode her-
unterladen. Das Benutzerinterface wirkt
übersichtlich, das Erstellen von Mappings
geht dementsprechend komfortabel von-
statten. Ergänzend gibt es für die DAWs
Bitwig, Live und Logic sowie das DJ-Pro-
gramm Traktor vorgefertigte Templa-
tes, die eine Reihe wichtiger Funktionen
ohne Konfigurationsaufwand zugänglich
machen.
auch verwendet werden, um sogenannte
Spezialbefehle zu senden. Hierunter fallen
beispielsweise MMC-Kommandos. Mehr-
fachbelegungen der Bedienelemente sind
nur in den vorgefertigten Templates ent-
halten, für eigene Mappings steht ledig-
lich ein Datensatz bereit.
Im Master-Bereich finden sich vier wei-
tere Potis, ein Fader und neun Taster.
Zusätzlich sind in dieser Sektion vier End-
los-Encoder enthalten. Sie können relative
und absolute MIDI-CC- oder Notenwerte
ausgeben. Ihre Auflösung beziehungs-
weise Regelgeschwindigkeit ist wählbar.
Genauer lassen sich zwei Werte definie-
ren, im Betrieb kann man dann mittels
einem Taster umschalten. Somit sind
Grob- und Feinjustierungen von Stellgrö-
ßen nebeneinander möglich. Zu guter
Letzt verfügen die Encoder auch über
Druckfunktionen, welche sich wie Taster
nutzen lassen.
Fazit
Der DS1 ist sein Geld definitiv wert! Aufbau
und Verarbeitung sind für einen MIDI-Con-
troller absolut vorbildlich, ähnlich robuste
und griffige Bedienelemente findet man
bei sonst kaum einem Gerät. Die Konfigu-
ration geht dank dem übersichtlichen Edi-
tor leicht von der Hand, nur die Beschrän-
kung auf einen Datensatz schränkt die
Funktionalität deutlich ein. Das klassische
Mischpult-Design hat auch heute nichts

Akai APC-40 MKII

einem professionellen Audiomixer in Praxis an Aktualität verloren. Neben Aufnahme-
443 Euro nichts nach. Die Taster haben gegenüber Die acht „Kanalzüge“ des DS1 setzen sich und Mix-Anwendungen ist es auch für
www.akaipro.de älteren Livid-Geräten eine Überarbeitung aus jeweils fünf Potis, zwei Tastern und Live-Performances und die Steuerung von
erfahren, präsentieren sich beim DS1 weni- einem 60-mm-Fader zusammen. Die Plug-Ins super geeignet. 

86 beat 02 | 2015
 ONSTAGE
DJ-Interview: André Galluzzi

»Die Diskussion
Hardware vs. Software
wird wohl nie enden.
Aber das Medium ist die Message.
Meine Message zumindest.«

DJ-Interview: André Galluzzi

Herz & Seele für Techno
Vinyl ist für Techno-Schwergewicht André Galluzzi mehr als nur ein Medium. Es ist seine wahre Leidenschaft, mit
welcher er faszinierende Sets zaubert. Seine Mix-Sessions gleichen pulsierenden Ausflügen in eine andere Welt voller
Emotionen und werden in den USA über Südamerika bis hin zu Europa gleichermaßen gefeiert. Diesen hohen Anspruch
transportiert André Galluzzi nun auch mit dem ersten Album. Beat sprach mit ihm über sein Debütalbum „Alcatraz“,
seine weltweiten Gigs und seine Passion – das Schwarze Gold. von Lasse Halfstrom

Beat / In diesem Jahr ist bei dir viel passiert und
du warst ständig unterwegs, darunter Gigs auf
Ibiza, eine Tour in Südamerika und vor kurzem
auch deine Album-Tour durch die USA. Gibt es
generell eine Location, in der du besonders gern
auflegst?
André / Ich liebe es, neue Orte zu entdecken und
freue mich genauso auf Clubs, die ich bereits kenne.
Beides hat seinen Reiz. Das Treehouse in Miami oder
Uutput in NY sind ganz vorn dabei in den USA, coole
Locations, echte Institutionen. In LA hatte ich auch
richtig Spaß im Clinic. Ein weiteres Highlight war
neben den Tourneen in diesem Jahr auch mein Gig
im Amnesia auf der Terrace auf Ibiza. Die Stimmung
ist jedes Mal magisch. Und wenn es einen Club gibt,
in dem ich mich wie zuhause fühle, dann ist es das
Berghain in Berlin.
Beat / Das ständige Unterwegssein und Reisen
bringt ja nicht nur Vorteile mit sich, wie gehst du
damit um?
André / Ich sehe das eher positiv. Ich nehme viele
Eindrücke und Impressionen von den Reisen mit,
auch wenn es manchmal hektisch ist, man mit
wenig Schlaf auskommen muss und ständig in
anderen Betten schläft. Aber schlussendlich habe
ich doch die Möglichkeit, das zu machen, wofür
mein Herz schlägt und ich meine ganze Leiden-
schaft reinstecken kann. Mit der Zeit lernt man
natürlich dazu und achtet auf gesunde Ernährung,
um fit für die langen Nächte zu sein.
Beat / Du legst nach wie vor sehr viel Wert auf Vinyl
und arbeitest damit. Welchen Reiz übt das Schwarze
Gold auf dich aus?
André / Die Diskussion um Vinyl, CD und mittler-
weile Controller wird wohl nie enden. Am Ende
einer Nacht kommt es natürlich immer darauf an,
dass die Leute eine einmalige Zeit hatten. Aber das
Medium ist die Message. Meine Message zumin-
dest. Mir würde ohne Vinyl einfach etwas Elemen-
tares fehlen, einfach undenkbar. Auch würde ich es
vermissen, in Plattenläden nach neuen Scheiben zu
stöbern.
Beat / Was ist dein eigener Anspruch an deine
Sets, ob du nun in New York, Berlin oder São Paulo
auflegst?
André / An erster Stelle steht für mich die Gemein-
schaft zwischen Musik, DJ und Publikum. Ich versu-
che immer, eine Verbindung zwischen den einzelnen
Tracks, der individuellen Stimmung und natürlich
den Leuten herzustellen. Alles beginnt mit der ers-
ten Platte und ist mit einer bunten Reise zu verglei-
chen. Dabei geht es gar nicht darum sich an jeden
einzelnen Augenblick, jede Momentaufnahme zu
erinnern, sondern insgesamt einen unvergesslichen
Abend, eine einmalige Reise, zu erleben.
Beat / Diesen Aspekt einer in sich geschlossenen
Reise hast du auch auf deinem im Januar erscheinen-
den Album verarbeitet. Was hast du vom Plattentel-
ler an Inspiration mit ins Studio genommen?
André / Mir war es wichtig, ein Zusammenspiel
aus der Intensität von treibenden Clubnächten und
andererseits einen sphärischen und hypnotischen
Sound herzustellen. Meine Sets haben stets einen
sphärischen Charakter, den ich auch im Album
unterbringen wollte. Diese Spielart des Techno
liegt mir sehr am Herzen und selbst liebe ich es
mich im Sound verlieren zu können, wieder aufzu-
tauchen, um dann schon wieder von der nächsten
Welle davon getragen zu werden. Genau das macht
auch „Alcatraz“ aus. Das Album spiegelt die per-
fekte Clubnacht wider, es gibt genauso mitreißende
Momente wie auch Phasen des Treibenlassens.
Beat / Du hast vorher auf Labels wie Bar25, Cocoon
und Ostgut Ton released. Dein Album erscheint
nun auf deinem eigenen Label ARAS. Wie sieht die
Zukunft hier aus?
André / Mit ARAS habe ich mir vor einigen Jahren
eine Möglichkeit erschaffen, neben eigenen Veröf-
fentlichungen auch junge und spannende Künstler
zu präsentieren. Mir ist wichtig, mich künstlerisch
austoben zu können, Dinge auszuprobieren, bunt
wie der Ara zu sein und auch mal in andere Techno-
Gefilde zu fliegen. Das Album steht jetzt erstmal im
Vordergrund, aber nachfolgende Maxis sind natür-
lich bereits in Entstehung. Die Ideen überschlagen
sich – das ist das Schönste an ARAS. 
www.facebook.com/AndreGalluzzi.official
https://soundcloud.com/andre-galluzzi

beat 02 | 2015 87
ONSTAGE
Test: Korg mini Kaosspad 2S

Test: Korg mini Kaosspad 2S

Die Kaoss-Serie erfährt von Korg regelmäßige Updates und wird von kreativ arbeitenden DJs und Musikproduzenten als
nützlicher Helfer geschätzt. Nun geht das mini 2S an den Start, das ein paar neue Ideen im Gepäck hat … von Boris Pipiorke-Arndt

Das neue mini Kaosspad 2S bie-

tet eine große Effektauswahl
Eckdaten: und eine Samplerfunktion.
• Tascheneffektgerät
• 90 Effekte
• 10 Synthesizersounds
• Batteriebetrieb Spielen der Synthesizersounds
• alternativ mit Netzteil erfolgt, wie bei allen Kaoss-Gerä-
• Touchpad-Steuerung ten, durch Fingerbewegungen auf
• Micro-SD-Kartenslot
• Song- & Samplerecording
dem Touchpad.
• Song- & Samplewiedergabe Zur Effektsynchronisation
arbeitet das Gerät mit einer BPM-
Information, die manuell eingege-
ben oder automatisch generiert
werden kann. Das mini Kaosspad
2S ist mit einem Micro-SD-Kar-
tenslot ausgestattet, der als Auf-
nahmespeicher, aber auch zur
Zuführung digitaler Inhalte nutz-
bar ist. Das kleine, schwarze Gerät
mini wird dadurch zum Zuspieler und
Kaosspad 2S Rekorder für Songs, Samples oder
Hersteller: Korg ganze DJ-Sets. Für die Zufüh-
Web: www.korg.de rung externer Signale gibt es
Bezug: Fachhandel
einen Line-Eingang in Form einer
Preis: 178 Euro
Miniklinkenbuchse. Zusätzlich
umfangreiche Effektaus- bietet das Gerät auch ein Mikro-
 stattung
Praxistest
Aufgrund der systematischen Sortierung
der Effekte kann man sich recht schnell
einen guten Überblick über die gebotenen
Algorithmen verschaffen. Die Bandbreite
erstreckt sich über ordentlich zupackende
Filter mit unterschiedlichen Charakteris-
tika sowie Hall- und Delay-Effekte. Des
Weiteren finden sich zahlreiche Modula-
tionseffekte und verschiedenartige Ver-
zerrer und Vocoder in der Auswahl. Das
eingehende Signal lässt sich damit bei-
spielsweise durch Flanger dezent färben
oder durch Looper wild durcheinander
würfeln. Der Einsatzbereich der Effekte
ist vielfältig und kann in Studioprodukti-
onen aber auch im Live-Kontext erfolgen.
Besonders Letzteres profitiert von der
komfortablen Einfingersteuerung.
Rec & Play
Das mini Kaosspad 2S bietet zwei unter-
schiedliche Aufnahmefunktionen. Mit der
Master-Recorder-Funktion lassen sich bis
zu zweistündige Aufnahmen mitschneiden

K
orgs Kaoss-Serie startete im Jahr
gute Effektqualität
1999 mit dem Kaosspad, einem
komfortable Steuerung
Tischgerät, das ein Touchpad zur
 per Touchpad
Steuerung von Effekten besaß. Seit die-
sehr gut lesbares Display
Ausgangspegel etwas ser Zeit wurden zahlreiche überarbeitete
niedrig Modelle veröffentlicht und neben Syn-
thesizern auch Kompaktgeräte mit dem
Technik: Zusatz „mini“ ergänzt. Wie sich das neue
Klang:
Kleingerät mit der Endung „S“ in Ihr Setup
Preisleistung:
(und die Produktfamilie) eingliedert, hat
Bewertung: Beat in der Prxis untersucht.
Minimalismus?
Das neue mini Kaosspad 2S besitzt das
gleiche kompakte und, mit knapp ein-
hundert Gramm, sehr leichte Gehäuse
wie seine unmittelbaren Vorgänger. Das
Gerät ist mit 90 Effektalgorithmen und
zehn Synthesizersounds ausgestattet, die
zur besseren Auffindbarkeit in die Katego-
Alternativen rien Filter, Modulation, LFO, Delay, Reverb,
Looper und Vocoder unterteilt sind. Das
Pioneer RMX-500
399 Euro kleine, aber sehr gut lesbare Display infor-
www.pioneer.eu miert den Anwender über den gewähl-
ten Effekt sowie den Ladezustand der
Boss RC-505
472 Euro Batterien und unterstützt die Konfigura-
www.rolandmusik.de tions- und Recording-Prozesse. Die Kont-
rolle der Effektparameter und das tonale
fon, mit dem sich Umgebungsge-
räusche oder Stimmen einfangen lassen.
Das Ausgangssignal wird über einen ein-
gebauten Lautsprecher oder den Kopfhö-
rerausgang ausgegeben.
Installation
Das Korg-Gerät kann in unterschiedlichen
Live- oder Studioszenarien zum Einsatz
kommen und bei der Installation direkt
mit einem Zuspieler oder einer Sound-
karte kombiniert werden. Etwas flexib-
ler gestaltet sich der Einsatz, wenn eine
Send-/Returnschleife genutzt wird, da
sich auf diese Weise verschiedene Signal-
quellen bequem mit Effekten bearbei-
ten lassen. Das mini Kaosspad 2S ist auf
der Unterseite mit einem Batteriefach
ausgestattet, das zur Spannungsversor-
gung dient. Wir empfehlen allerdings die
Anschaffung eines Netzteils, um einen
unterbrechungsfreien Betrieb zu garan-
tieren. Ähnlich wie bei den Vorgängermo-
dellen, ist der Ausgangspegel auch bei die-
sem Kaosspad mini nicht sonderlich hoch,
weshalb mit einer entsprechenden Pege-
lanhebung am Mischpult nachgeholfen
werden muss.
und die Sample-Recorder-Funktion erlaubt
das Aufnehmen von maximal zehnsekün-
digen Samples. Die Wiedergabe dieser
Inhalte erfolgt als Endlosschleife, einmalig
oder solange eine Taste gehalten wird. Mit
dem Touchstrip kann die Abspielgeschwin-
digkeit temporär oder absolut verändert
und das Korg-Gerät ähnlich wie ein DJ-CD-
Player eingesetzt werden. Eine Mischpult-
funktion erlaubt die Pegelsteuerung der
internen und externen Signale und damit
das gemeinsame Nutzen der Effekte für
Samples und Zuspielersignale.
Fazit
Korgs neues Tascheneffektgerät über-
zeugt mit einer großen Effektauswahl, die
sich auch klanglich nicht verstecken muss.
Die bewährte Effektsteuerung mittels
Touchpad hat auch 15 Jahre nach ihrer Ein-
führung nichts an ihrer Praxistauglichkeit
eingebüßt und zeigt besonders im Live-
Kontext ihre Stärken. Die Sampleplay- und
Recording-Funktion sind nette Gimmicks,
die zur Untermalung von DJ-Sets und Live-
Darbietungen genutzt werden können,
aber sicherlich keinen ausgewachsenen
Sampler ersetzen. 

88 beat 02 | 2015
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ONSTAGE
Test: DAP Audio DLM-Serie
Test: DAP Audio DLM-Serie
Die Boxen der DLM-Serie möchten geringes Gewicht, solide Verarbeitung und wohligen Klang kombinieren. Klingt nach
einem perfekten Beschallungssystem, um Partys so richtig anzuheizen …
DLM-12A:
• aktive Zweiwege-Box
• 12-Zoll Tieftöner
• Einzoll-Hochtöner
• Klasse-D-Verstärker
• zweimal 500 Watt Leistung
• DSP-gestützte
Frequenzweiche
• ein Mono-Eingang
• ein Mono-/Stereo-Eingang
• Frequenzgang:
45 Hz bis 20 kHz
• max. Schalldruckpegel:
128dB
• optionales USB-
Bearbeitungsmodul
• Schutzschaltungen
DLM-12SA:
• aktiver Subwoofer
• 12-Zoll Tieftöner
• Klasse-D-Verstärker
• 1000 Watt Leistung
• zwei Eingänge
• Full-Range- & Hochpass-
Ausgänge
• Frequenzgang:
35 Hz bis 200 Hz
• max. Schalldruckpegel:
128dB
• optionales USB-Bearbei-
tungsmodul
• Schutzschaltungen
DLM-Serie
Hersteller: DAP Audio
Web: www.highlite.nl
Bezug: Fachhandel
Set-Preis: 2564 Euro
DLM-12A: 689 Euro
DLM-12SA: 655 Euro
solide Verarbeitung
mehrere Eingänge
hohe Lautstärke
satte Bässe
leicht erweiterbar
anfällig für Kratzer und
 Dellen
keine EQ- & Filter-Regler
keine Phantomspeisung
Verarbeitung:
Technik:
Preisleistung:
Bewertung:
90 beat 02 | 2015
Die Boxen der DLM-Serie lassen sich zu ungestüm
wummernden Party-Anlagen zusammensetzen.
D
ie DLM-Produktlinie umfasst
zwei Lautsprecher. Beide zeich-
nen sich laut DAP Audio durch
einen ausgeklügelten Aufbau mit hoch-
wertigen Komponenten aus, ihr Klang
wird als gleichmäßig und druckvoll
beschrieben. Das erste Modell trägt die
Bezeichnung DLM-12A, dahinter ver-
birgt sich eine Full-Range-Box in Zwei-
wege-Ausführung. Bolide Nummer zwei
ist ein passender Subwoofer, er hört auf
den Namen DLM-12SA. Beide Lautspre-
cher sind einzeln für einen Stückpreis von
689 Euro beziehungsweise 655 Euro oder
gemeinsam als DLM-Speakerset erhält-
lich. Dieses Paket enthält jeweils zwei der
Boxen, ergänzend werden Distanzstan-
gen zum gemeinsamen Aufbau mitge-
liefert. Die Kosten für das Set liegen bei
2564 Euro, auf den ersten Blick eine ganz
schöne Stange Geld. Vergleicht man Fea-
tures und technische Daten allerdings
mit Konkurrenzsystemen, relativiert sich
dieser Eindruck schnell. Ähnliche PA-
Bundles anderer Hersteller sind zum Teil
von Henning Schonvogel
ein ganzes Stück teurer. Aus rein finanzi-
eller Sicht kann man mit der DLM-Serie
also nichts falsch machen, wie aber ist es
um den Klang bestellt?
Äußerlichkeiten
Die Gehäuse der DLM-Serie sind aus
beschichtetem MDF mit einer Dicke von
15 Millimetern gefertigt. Sämtliche Kan-
ten wurden abgerundet, Beschläge oder
andere Schutzvorrichtungen gibt es leider
nicht. Bei häufigem Transport und wilden
Partys dürfte das Äußere somit schnell
Kratzer oder kleine Kerben davontragen.
Um den Gehäusen und der innewohnen-
den Technik ernstzunehmende Schäden
zuzufügen, ist allerdings eine ziemlich
große Krafteinwirkung nötig. Die Schall-
wandler werden durch solide Metallgitter
geschützt, Buchsen und Bedienelemente
sind bruchsicher auf den Rückseiten ange-
bracht. Ihre Qualität wirkt durchweg
hochwertig, nur die verbauten Potentio-
meter waren bei unseren Testmodellen
etwas wabbelig.
Bullig
Die Lautsprecher der DLM-Serie als Kom-
pakt-PA zu beschreiben, ist nach heu-
tigen Standards etwas übertrieben. Im
Vergleich zu modernen Mini-Systemen
wie LD Systems Maui-Serie oder der HK
Audio Lucas Nano 600 braucht es bei DAP
Audios Anlage schon etwas mehr Kraft
und Ausdauer, um sie aufzubauen. Dank
Haltegriffen lassen sich die 17 Kilogramm
(DLM-12A) beziehungsweise 23 Kilogramm
(DLM-12SA) schweren Boxen aber trotz-
dem gut transportieren. Ihre Maße betra-
gen 41 mal 39 mal 37 Zentimeter und 44
mal 42 mal 51 Zentimeter. Gummifüße
sorgen für einen stabilen Stand. Mittels
der schon erwähnten 35-mm-Distanzstan-
gen können die Full-Range-Modelle in 70
bis knapp 110 Zentimetern über den Sub-
woofern positioniert werden.
Anschluss
Zur Einspielen von Audiomaterial besitzt
die DLM-12A zwei Eingangskanäle mit
dedizierten Lautstärkereglern. Der erste
bietet eine XLR-Klinken-Kombi-Buchse für
Mikrofon- oder Line-Signale, der zweite
verfügt zusätzlich über einen Stereo-
Anschluss in Cinch-Technik. Beide Kanäle
werden in der Box gemischt, das Ergeb-
nis kann an einem Thru-Ausgang abge-
griffen werden. Alternativ lässt sich die
Schnittstelle auch allein für Signale des
ersten Weges verwenden. Regler für bei-
spielsweise die Gesamtlautstärke, EQ-Ein-
stellungen oder Filter gibt es nicht, ent-
sprechende Funktionen sind im DSP der
DLM-12A aber durchaus vorhanden. Sie
können allein über ein separat erhältliches
USB-Modul nebst Rechner angesprochen
werden. Leider war dieser Baustein zum
Testzeitpunkt noch nicht erhältlich, soll
aber in Kürze für knapp 30 Euro pro Stück
zu haben sein. Die Auswahl von neutra-
lem oder per Computer bearbeitetem Fre-
quenzgang erfolgt durch einen Schalter.
Bass-Spezialist
Auch der Subwoofer DLM-12SA besitzt
zwei Eingänge. Sie sind als reine XLR-Buch-
sen ausgeführt und werden über einen
gemeinsamen Drehregler in ihrer Laut-

stärke geregelt. High-Pass- und Full-
Range-Ausgänge dienen der Weitergabe
von Signalen. Erneut kann man den inter-
nen DSP durch ein USB-Modul editie-
ren und per Schalter zwischen normalem
und angepasstem Klangcharakter wäh-
len. Strom bekommen beide Lautsprecher
über Kaltgerätekabel.
Im Innern
Zur Verstärkung hat die Full-Range-Box
DLM-12A zwei Klasse-D-Schaltungen mit
einer Leistung von jeweils 500 Watt an
Bord. Die zur getrennten Beschickung
nötige Aufteilung in hohe und tiefe Sig-
nalbestandteile erfolgt durch den DSP.
Die dort angesiedelte Frequenzweiche
arbeitet bei 1,85 kHz und mit 24 dB Flan-
kensteilheit. Als Schallwandler für Bass-
und Mitten-Bereich besitzt der Lautspre-
cher einen zwölf Zoll großen Woofer mit
2½ Zoll Schwingspule. Hohe Frequenzen
werden durch einen einzölligen Celestion
Kompressionstreiber abgebildet, seine
Schwingspule misst 1¾ Zoll. Im Ergebnis
ist die DLM-12A in der Lage, Audiosignale
von 45 Hz bis 20 kHz wiederzugeben. Den
maximalen Schalldruckpegel beziffert der
Hersteller mit 128 dB.
Der Subwoofer DLM-12SA verfügt eben-
falls über einen 12-Zoll-Woofer, seine
Schwingspule hat allerdings einen Durch-
messer von drei Zoll. Die Verstärkung
übernimmt hier ein Klasse-D-Verstärker
mit 1000 Watt Leistung. Der Frequenz-
gang des Bass-Spezialisten reicht laut DAP
Audio von 35 Hz bis 200 Hz, als maximaler
Schalldruckpegel sind erneut 128 dB ange-
geben. Um Fehlfunktionen und störenden
Außeneinflüssen vorzubeugen, hat der
Hersteller beiden Boxen Schutzschaltun-
gen, Kompressoren und Limiter spendiert.
Anwendung
Dank der guten Auswahl an Ein- und Aus-
gängen beziehungsweise Thru-Wegen las-
sen sich mehrere DLM-12A und DLM-12SA
leicht zu Beschallungsanlagen verschie-
dener Größe verknüpfen. Für private Fes-
tivitäten mit beispielsweise einem DJ
oder Entertainer dürften zwei Full-Range-
Boxen und ein Subwoofer bereits vollkom-
men ausreichen. Nimmt man den zweiten
Bass-Lautsprecher des DLM Speakersets
hinzu, bietet das System auch für Partys
in kleinen Clubs genug Power. Wem die
gebotene Leistung dann noch zu wenig
ist, der kann sein System nach Herzenslust
erweitern. Um auf alle Eventualitäten vor-
bereitet zu sein, empfiehlt sich zunächst
der Zukauf weiterer DLM-12A, denn sie
können dank klappbarem Ständer auch
angewinkelt als Bühnenmonitor einge-
setzt werden.
Sound
Klanglich besticht die Kombination aus
DLM-12A und DLM-12SA in erster Linie
durch hohe Lautstärke und ordentlich drü-
ckende Bässe. Bei der Abstimmung beider
Komponenten sollte man sich ein wenig
Zeit nehmen, um die tiefen Frequen-
ONSTAGE
Test: DAP Audio DLM-Serie
zen nicht allzu stark in den Vordergrund
zu rücken. Überhaupt hätten die Höhen
subjektiv ein wenig präsenter ausfallen
dürfen, dieser Punkt ist allerdings eher
Geschmackssache als ein echtes Manko.
Des öfteren vermisst wurde im Testver-
lauf ein direkt zugänglicher Equalizer.
Die Auflösung der Boxen reicht für gän-
gige Party-Anwendungen locker aus, ver-
glichen mit einigen Mitbewerbern wirkt
der Sound allerdings etwas verwaschen.
Gegenüber diesen Konkurrenten muss
man dafür zumeist Abstriche in Sachen
Schalldruckpegel machen. Das Grundrau-
schen der Lautsprecher ist im Ruhezu-
stand deutlich hörbar, bei laufender Musik
stört es aber nicht.
Fazit
Mit dem DLM Speakerset bietet DAP
Audio ein ordentliches PA-System zum
moderaten Preis an. Die Boxen sind sta-
bil und lassen sich gut transportie-
ren, dank der diversen Eingänge können
sowohl Mikrofone als auch Line-Equip-
ment angeschlossen werden. Nur eine Alternativen
48-Volt-Phantomspeisung und Equalizer-
Mackie DLM12 Bundle
Bänder wurden vermisst. Ausgänge bezie- 3272 Euro
hungsweise Thru-Wege erlauben die Ver- www.megaaudio.de
kettung mehrerer Lautsprecher, so dass
Lucas Nano 600 Mono Set
sich auch große Beschallungsanlagen 1149 Euro
aus DLM-Komponenten zusammenstel- www.hkaudio.de
len lassen. Der Sound ist überaus kraft-
Club 712 System
voll, genau richtig um wilde Gitarrenriffs 3250 Euro
oder die neusten Elektrobeats in Szene zu www.dbtechnologies.com
setzen. 
beat 02 | 2015 91
ONSTAGE
Test: Sugar Bytes Egoist

Test: Sugar Bytes Egoist iOS

Die App-Exzentriker Sugar Bytes haben wieder zugeschlagen – und präsentieren mit Egoist ein Groove-Instrument, das
sich in der Praxis aber alles andere als selbstsüchtig gibt … von Boris Pipiorke-Arndt

sichtlich gehalten und die Effekte lassen

Eckdaten: sich für dezente Klangmanipulationen,
• Groove-Instrument aber auch für ein heftiges Durcheinan-
• Sample-Slicer
derwürfeln der drei Soundquellen nutzen.
• Bassline-Synthesizer
• dreispuriger Drumcomputer Der Einsatz der Effekte wird durch einen
• sieben Effekte Stepsequenzer gesteuert, der, wie alle
• Zufallsfunktion Stepsequenzer der App, auch per Zufalls-
• Inter-App-Audio-Schnittstelle
• Audiobus-kompatibel
funktion mit Leben gefüllt werden kann.
• MIDI steuerbar
• ab iPad2 mit iOS 7 Songs & Interaktion
Um aus den programmierten Stepse-
quenzer-Pattern einen Song zu kreie-
ren, lassen sich bis zu 16 Pattern in einem
Part zusammenfassen. Für das Arrange-
ment können sechs Parts genutzt wer-
Mit der App Egoist lassen sich Samples und Synthesizersounds kreativ kombinieren. den. Durch unterschiedlich wählbare Pat-
terngeschwindigkeiten und Loop-Längen
Egoist
D
i B
ie Berliner
li S
Softwareschmiede
ft h i d f i h Auswahl
umfangreichen A hl an perkussiven
k i entstehen interessante und abwechs-
Hersteller: Sugar Bytes Sugar Bytes ist bekannt für inno- und tonalen Samples ausgestattet, die als lungsreiche Ergebnisse. Egoist lässt sich
Web: www.sugar-bytes.de vative und ausgefallene Klanger- Grundgerüst oder musikalisches Haupt- daher sehr gut für Songskizzen nutzen,
Bezug: App Store zeuger und Effekte. Die aktuelle iOS-App thema nutzbar sind. Die Sample-Samm- die man als Datei in einer herkömmli-
Preis: 27 Euro Egoist folgt dieser Tradition und bietet lung kann um eigene Inhalte erweitert chen Audioworkstation weiterverarbeiten
Version: 1.0.4 ein Kreativwerkzeug, mit dem sich Samp- werden. Die Samples werden – je nach kann. Das Ganze funktioniert wahlweise
intuitiv nutzbare App les und eine eigene Klangerzeugung mit- gewählter Empfindlichkeit – in einzelne auf einem Computersystem oder, dank
viele kreative einander verschmelzen lassen. Doch was Abschnitte (Slices) unterteilt. Mit globalen Inter-App-Audio-Kompatibilität und einer
 Möglichkeiten steckt dahinter und wo lässt sich diese Parametern lassen sich die Längen, Ton- Audiobus-Schnittstelle, auch innerhalb
per MIDI steuerbar App sinnvoll einsetzen? höhen und die Hüllkurven für alle Slices einer App-Infrastruktur. Für den Einsatz
Inter-App-
justieren. Die Slices werden durch einen in einem Live-Kontext lassen sich nicht
 Audio & Audiobus
ansprechende Optik
Überblick Stepsequenzer ausgelöst, der zusätzli- nur viele Parameter mit einem MIDI-Con-
live und im Studio nutzbar
Die iOS-App Egoist ist in vier Funktionsbe- che individuelle Parameter wie die Wie- troller steuern, sondern auch Pattern mit
teilw. kleine Bedien- reiche unterteilt. Der Reiter Slicer beinhal- dergaberichtung, Lautstärke und Tonhöhe einem Keyboard umschalten. Per MIDI-
elemente tet Sample-Bearbeitungsfunktionen, mit beinhaltet. Im nächsten Schritt kann das Sync lässt sich die App zudem auch mit
der sich Samples durcheinanderwürfeln Grundgerüst mit einer Bassline-Phrase einem Sequenzer-Programm oder einer
Technik: lassen. Der zweite Reiter trägt die Bezeich- und einem Drumpattern untermalt wer- DJ-Software kombinieren. Egoist kann in
Innovation:
nung Bass/Beat und umfasst einen ein- den. Die Noteneingabe erfolgt hierzu im dieser Konstellation zum Einspielen ergän-
Preisleistung:
fachen Bass-Synthesizer sowie einen Reiter Bass/Beat, ebenfalls durch eine zender Loops oder Effekt-Sounds genutzt
Bewertung: Sample-basierten Drumcomputer. Hin- Stepsequenzer-Programmierung. werden.
ter dem Reiter Effects verbergen sich sie- Der Bass-Synthesizer verfügt über eine
ben Effekte mit einer ausgefallenen opti- Sägezahn- und Rechteckwellenform und Fazit
schen Umsetzung im Comicstil. Der vierte bietet verschiedene Filtercharakteristika Sugar Bytes ist mit der App Egoist erneut
Reiter bietet allgemeine Einstellungsmög- zur Klangformung. Er ist prädestiniert für eine sehr interessante Software gelungen,
lichkeiten für die globale Wiedergabege- Acid-House Basslines und lässt sich mit die einfach zu bedienen ist und interes-
schwindigkeit, die Soundkartenkonfigura- Slides und triolischen Notenfolgen verse- sante musikalische Ergebnisse liefert. Ihr
tion und den Ausgangspegel. Egoist kann hen. Der Drumcomputer ist mit drei Spu- Einsatz kann im Studio und auch auf der
Alternativen per Touchscreen oder mit einem externen ren recht einfach gehalten, bietet aber Bühne erfolgen, wobei wir für den Live-
MIDI-Controller gesteuert werden. eine große Soundauswahl, so dass viele Einsatz einen MIDI-Controller zur geziel-
Korg iKaossliator
19,99 Euro musikalische Genres abgedeckt werden. In teren Steuerung empfehlen. Auf unserer
www.korg.de Jamsession der Effektsammlung gibt es die Bausteine Wunschliste stehen eine Parameterau-
Um die ersten musikalischen Ergebnisse Filter, Delay, Reverb, Bitcrusher, Chorus, tomation und ein differenzierteres Effek-
iSequence HD
ab 8,99 Euro mit Egoist erzeugen zu können, emp- Bandmaschine und Looper, die sich zu trouting, aber auch ohne diese Erweite-
www.beepstreet.com fiehlt sich das Laden eines Samples im Rei- einer Effektkette zusammensetzen lassen. rungen können wir den Erwerb dieser App
ter Slicer. Die App ist ab Werk mit einer Die Konfiguration der Parameter ist über- empfehlen. 

92 beat 02 | 2015

Digital DJing: CrossDJ
Mixing externer Signale
Die DJ-Software Cross bietet unterschiedliche Mixer- und Ausgangskonfigu-
rationen, mit denen Sie das Programm an Ihre Hardware anpassen können.
Natürlich lässt sich mit CrossDJ nicht nur intern im Laptop arbeiten, auch Mixer
und externe Zuspieler lassen sich problemlos einbinden. Dieser Workshop
zeigt, wie Sie die Software optimal einrichten und was bei der Verwendung von
externen Geräten zu beachten ist.
2
3 2
4
1 Soundkarte wählen
Klicken Sie auf das Zahnradsymbol in Cross
n, um das Einstellungsfenster zu öffnen.
Navigieren Sie zum Bereich Audio o und wäh-
len Sie Ihre Soundkarte im obersten Kontextmenü
p. In den Kontextmenüs Eingangskanal und Aus-
gangskanal 4 lassen sich die Kanäle den Decks
zuweisen. Soundkarten mit nur einem Stereoaus-
gang sollten lediglich zur Vorbereitung von DJ-Sets
genutzt werden.
3
2
1
4 Externe Zuspieler
Wenn Sie Ihr DJ-Setup mit externen Zuspie-
lern, Drum Machines oder Synthesizern
erweitern möchten, schließen Sie diese an einen
beliebigen Soundkarteneingang an. Weisen Sie den
verwendeten Eingang unter Eingangskanal n 1 oder
2 zu. Im Hauptfenster von Cross können Sie das
zugeführte Signal im Mixer in die Kanäle A oder B
einspeisen o und bei Bedarf mit den Effekten der
Software bearbeiten p.
von Boris Pipiorke-Arndt
1
2 Routing-Modus
Wenn Sie eine Soundkarte mit einem Aus-
gangspaar verwenden, wählen Sie im Kon-
textmenü Routing-Modus Einfaches Audio n oder
Geteiltes Mono o. Beide Funktionen sind mit Ein-
schränkungen verbunden und leiten das Master-
und Vorhör-Signal entweder gemeinsam zum glei-
chen Soundkartenausgang oder separiert nur auf
eine Seite. Hat Ihre Soundkarte zwei Stereoaus-
gänge, wählen Sie Dualstereo.
1
5 Externe Effekte
Die Software Cross bietet eine Effektaus-
wahl, die nicht erweiterbar ist. Abhilfe kann
hier ein externes Effektgerät schaffen, das das
Hauptausgangsignal oder einen einzelnen Deck-
ausgang abgreift. Am flexibelsten lassen sich die
ergänzten Hardwareeffekte nutzen, wenn Sie diese
in die Send-/Return-Effektschleife n eines Misch-
pults integrieren, da Sie somit jedes beliebige Deck
bearbeiten können.
ONSTAGE
Workshop: CrossDJ
Projektinfos:
Material: CrossDJ
Inhalte: Soundkarte einrichten, Softwaremixer
auswählen, Einsatz und Einbindung einer Multikanal-
Soundkarte, externe Zuspieler und Effekte verwnden,
Recording-Funktion.
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Schwierigkeit: Einsteiger
1
3 Multikanal
Mit einer Multikanal-Soundkarte können
Sie jedem Deck einen separaten physischen
Ausgang zuweisen. Das Mixing findet in diesem
Fall außerhalb der Software mit einem DJ-Misch-
pult statt und ermöglicht die Nutzung der Equali-
zer, Fader und Crossfader der Hardware. Wählen Sie
hierzu die Option External Mixer n und verkabeln
Sie die Ausgänge Ihrer Soundkarte mit den Line-Ein-
gängen des Mixers.
1
6 Recording
Cross bietet eine Aufnahmefunktion, mit
der Sie Ihr DJ-Set aufzeichnen können.
Diese Funktion kann aber nur in Kombination mit
dem Masterausgang der Software genutzt wer-
den. Wenn Sie eine Multikanalsoundkarte im Ein-
satz haben und die einzelnen Decks an einen Mixer
senden, verwenden Sie den Recording-Ausgang n
Ihres Mischpultes und schließen Sie an diesen einen
Hardware-Recorder an. 
beat 02 | 2015 93
WORKBEAT
Power Producer: NI Traktor Pro
Power Producer: NI Traktor Pro
Mixen mit Freeze & Slice
Pünktlich zum Erscheinen des neuen Traktor Kontrol S8 hat NI die Software
Traktor mit den Funktionen Freeze und Slicer ausgestattet, die bereits aus der
Traktor DJ App bekannt sind. Was es damit auf sich hat und wie Sie diese für
kreative DJ-Sets nutzen können, erfahren Sie in diesem Power Producer.
2 2
1
1 Traktor Kontrol S8
Mit dem Traktor Kontrol S8 lassen sich die bei-
den neuen Funktionen Freeze und Slicer in
Traktor Pro ohne zusätzliche Programmierung nut-
zen. Jedes Deck ist dazu mit einer Freeze-Taste n
ausgestattet, mit der sich beide Funktionen akti-
vieren lassen. Zur Steuerung der Funktionen ste-
hen acht Performance-Pads o zur Verfügung, die, je
nach verwendetem Modus, blau (Freeze) oder grün
(Slicer) leuchten.
1
4 Flux
Damit Ihre Freeze-Manöver einen synchron
laufenden Mix nicht durcheinanderbrin-
gen, aktivieren Sie die Flux-Funktion n. Nach dem
Drücken der Flux-Taste können Sie mit den Pads in
dem Freeze-Bereich hin und her springen und melo-
dische Phrasen neu kombinieren. Die Flux-Funk-
tion sorgt dafür, dass Traktor nach dem Loslassen
der Pads automatisch an die richtige Songposition
zurückspringt.
94 beat 02 | 2015
von Boris Pipiorke-Arndt
2
1
2 Freeze
Starten Sie einen Song in Deck A und drü-
cken Sie auf die linke Freeze-Taste n. Der
Song wird durch diesen Vorgang mit einem Ras-
ter überzogen, das acht Unterteilungen hat. Diese
acht Unterteilungen liegen spielbereit auf den blau
leuchtenden Performance-Pads o und lassen sich
wie temporäre Hotcue-Punkte nutzen. Sie können
hiermit Einzelteile eines Songs triggern und ihre
Mixe kreativ aufpeppen.
1
3 3
2
5 Slicer
Starten Sie die Songwiedergabe und set-
zen Sie einen Loop durch Drücken des Loop-
Encoders n. Drücken Sie die Freeze-Taste o, um die
Slicer-Funktion zu aktivieren, die den Loop in kleine
Slices unterteilt. Diese Songabschnitte lassen sich
durch das Halten der grün leuchtenden Perfor-
mance-Pads p wiederholt wiedergeben. Mit sehr
kleinen Loop-Slices können Sie Spannungsbögen in
Breaks erzeugen.
Projektinfos:
Material: Traktor Pro, Traktor Kontrol S8
Inhalte: Freeze-Funktion aktivieren und modifizieren,
Flux-Funktion verwenden, Slicer-Funktion nutzen, Echt-
zeit-Remixe erstellen.
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
1
3 Freeze modifizieren
Um die Größe der Freeze-Unterteilun-
gen zu ändern, halten Sie die Freeze-Taste
n gedrückt und drehen Sie den Loop-Encoder o,
bis die gewünschte Größe im Display p des Con-
trollers eingeblendet wird. Lassen Sie danach die
Freeze-Taste wieder los. Mit Vocals und extrem klei-
nen Unterteilungen lassen sich hiermit interes-
sante Effekte generieren und zu neuen Textpassa-
gen umbauen.
2 1
6 Echtzeit-Remixe
Mit der Slice-Funktion können Sie Echt-
zeit-Remixe anfertigen. Halten Sie bei ein-
geschalteter Slicer-Funktion ein Performance-Pad
n gedrückt, das den Ausgangspunkt eines neuen
Loops markiert, und drücken Sie parallel noch ein
zweites Pad. Je nachdem, ob das zweite Pad einen
Slice triggert, der vor o oder hinter p dem ersten
Slice liegt, ergeben sich unterschiedliche Neuzusam-
mensetzungen des Tracks. 
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ONSTAGE
Musiktipps aus dem Netz
Musiktipps aus dem Netz
Album des Monats
Master at Work:
House Masters
Für Louie Vega und Kenny „Dope“ Gonzales
war Musik kein Hexenwerk. Sie war ein Job
und das Studio war ihr Büro. Während ihrer
Glanzzeit als Masters at Work schufteten
sie dort jeden Tag, arbeiteten an eigenen
Tracks und einem Katalog an Remixen, der
sie zu Legenden machen sollte. Es war eine
Produktivität, die in der vielleicht umfang-
reichsten Diskographie aller Zeiten mün-
den sollte, in mehr als 1500 gemeinsamen
Platten. Der bei weitem größte Teil davon
bestand in vermeintlich schnöden Auftrags-
arbeiten für Major-Labels und Charts-Stars
– darunter Künstler wie Debbie Gibson, Ultra
Naté, Ce Ce Peniston und die Brand New
Heavies. Doch wenn Vega und Dope an den
Reglern saßen, verwandelte sich sogar das
trivialste Mainstream-Material in schmet-
ternde Underground-Hymnen. Die Ergeb-
nisse waren stets eigenständige Songs und
oftmals kein bisschen weniger erfolgreich
als die Originale und sie räumten dem Duo
innerhalb der Mainstream-Industrie einen
Freiraum ein, den es wohl in dieser Form
nicht mehr geben wird.
Auf den vier CDs dieser unverschämt günsti-
gen Best-of-Box ist die volle Bandbreite des
Masters-at-Work-Ansatzes vertreten, von
soulig-respektvollen Neu-Interpretationen
bis hin zu über zehnminütigen Umdeutun-
gen, von butterweichen House-Flavors bis
hin zu gospel-infizierter Euphorie. Unzählige
Nachahmer haben sich der Elemente dieses
unverkennbaren Sounds bedient – schmet-
ternder Bläser, samtene Bongos, furiose
Trompetensoli und gestreichelte Rhodes
auf einem Fundament aus unwiderstehli-
chen Beats – ohne dabei aber jemals an die
Klasse oder die handwerkliche Meisterschaft
der Pioniere heranzureichen. Viel Aufhe-
bens haben die Masters at Work nie daraus
gemacht, doch beweist diese Zusammen-
stellung, dass hinter ihrer Bescheidenheit ein
zutiefst spiritueller Ansatz stand. Sie mögen
die Musik als ein Handwerk betrachtet
haben, doch war es ein Handwerk, dem sie
ihr Leben gewidmet haben. Leidenschaftlich
und jeden Tag aufs Neue.
STIL: HOUSE
LABEL: HTTP://DEFECTED.COM
96 beat 02 | 2015
Hakobune: vitex negundo
Die Sounds der fried-
vollen Klangwelten von
Takahiro Yorifuji biegen
sich wie Bambus im
Frühlingswind, kommen
und gehen wie Wolken
am Abendhimmel. Scheinbar statische Ober-
flächen setzen sich immer wieder neu aus
winzigen Wellenbewegungen zusammen,
aus schattenhaft angedeuteten Melodien,
geseufzten Akkorden und vorsichtig ange-
schlagenen Gitarrensaiten. In einer rasch
expandierenden Diskographie wirkt das
gerade einmal 35 Minuten kurze „vitex
negundo“ zunächst wie ein Nebengedanke.
Doch entpuppt es sich bei genauerem Hin-
hören als Höhepunkt, als ein präzise einge-
frorener Moment wunderschöner Wehmut.
Erhältlich als CD oder aufwendige Vinylbox.
STIL: AMBIENT, DRONES
LABEL: HTTP://EMPIRICRECORDS.COM
E. Wøllo & B. Wöstheinrich:
Weltenuhr
Erik Wøllo hat ein Händ-
chen für Kollaboratio-
nen. Schon seine Zusam-
menarbeit mit Steve
Roach auf „Stream of
Thought“ inspirierte den Ambient-Altmeis-
ter zu einem der mitreißendsten Alben sei-
ner Karriere. Auf „Weltenuhr“ prallen seine
Gitarren-Licks und Soundscapes auf die sug-
gestiven Sound-Strukturen des centrozoon-
Mitbegründers Bernhard Wöstheinrich. Das
Ergebnis ist faszinierend und fesselnd, voller
Kontraste zwischen mal jazzig-groovenden,
mal zeitlupenhaft schwelenden Beats, zwi-
schen kosmischem Gleiten und betörenden
Vocals. Ein ebenso zeitloses wie völlig zeit-
gemäßes Gipfeltreffen.
STIL: ELECTRONICA, EM
LABEL: WWW.DIN.ORG.UK/DIN
Stevans: Rupture
Disco ist nicht durch,
Disco ist wieder da! Auf
„Rupture“ jedenfalls
klingen die Funkbässe so
bissig wie in den 70ern,
die Synthies so schrill, als
hätte es die 80er nie gegeben, die Refrains
so glamourös wie zur Glanzzeit des Genres.
Was auch geblieben ist: Ein Hang zum The-
atralischen. Die Produktion ist riesig, das
Schlagzeug bombastisch, die Chorgesänge
von betörender Kitschigkeit. Die Zutaten
mögen nicht gerade frisch sein, aber der
Anspruch des Schweizer Quartetts ist vor-
bildlich. Hier will eine Band größer sein als
alle anderen, die besten Songs schreiben
und auf keinen Fall bescheiden wirken. Und
immer wieder gelingt Stevans das sogar.
STIL: DISCO-POP
LABEL: HTTP://STEVANS.NET
zusammengetragen von Tobias Fischer
Sven Väth: Sound of the
15th Season
Nicht jeder Väth-Mix der
vergangenen Jahre hatte
das Zeug zum Klassiker.
Dieser aber hat es. CD 2
konzentriert sich auf trei-
benden, ins Mantrahafte neigenden Techno
– ein gelegentlich herausragendes, doch
unspektakuläres Set. CD 1 hingegen präsen-
tiert Väth in Bestform und reißt den Hörer in
einen Strudel aus unterschwelligen House-
Bässen und Sequenzern. Väths Mixing-Stil,
bei dem die Musik für sich spricht, die Tracks
viel Zeit zur Entfaltung bekommen und der
Zauber in den Übergängen liegt, mag man-
chen nicht mehr zeitgemäß erscheinen. In
diesen Händen reicht es jedoch immer noch
für einen Adrenalin-Kick und Herzklopfen.
STIL: HOUSE, TECHNO
LABEL: WWW.COCOON.NET/DE/RECORDINGS
C. Jim: Chicago Jim LP
Wie aus dem Nichts her-
aus taucht immer wieder
einmal ein Künstler auf,
der das macht, was alle
machen, nur so gut und
so eigenwillig, dass es
plötzlich wieder neu klingt. Dieses Debüt
ist genau so ein Fall. Aufs erste Gehör
bedient sich die LP schlicht der Zutaten
frühen Acids, lässt sägend-singende 303s
mit naiven Old-School-Drums verschmelzen.
Die Arrangements aber sind wie von einem
anderen Stern: Manchmal treiben die Beats
scheinbar ziellos vor sich hin, ehe eine Fläche,
eine kosmische Melodie oder auch nur ein
winziges neues Rhythmuselement erscheint
und die Musik in neue Sphären hebt. Keine
Spur innovativ, aber wahnsinnig aufregend.
WSTIL: COSMIC ACID
LABEL: LOBSTERTHEREMIN.BANDCAMP.COM
Chogori: Chogori
Nicht alles, was nach Jazz
klingt, ist auch Jazz. Das
Kölner Trio Chogori steht
zwar mit seiner an das
Klavier-Trio angelehnten
Besetzung – bei der das
Piano allerdings mit Analog-Synthies ausge-
tauscht wird – noch mit einem Fuss in dieser
Tradition. Doch schon nach dem ersten Takt
ist das vergessen. Bratzige Elektronik, Kont-
rabassläufe, dubbiges Live-Schlagzeug, fast
schon electroclashige Beats – diese LP ist wie
ein Strudel an Einflüssen, Bezügen und Visio-
nen. Gleichzeitig ist sie das genaue Gegenteil
von konzeptuell, vielmehr ein gebündelter
Energiestrom, der sich entleeren muss:
Wenn diese Band einmal loslegt, kann sie
nichts mehr stoppen.
STIL: ANALOG ELECTRONICA JAZZ
LABEL: HTTP://MODULARFIELD.NET
K. Bjørke: After Forever
Die Charts wird Bjørke
nach dem Ende seines
Duos Filur wohl nicht so
schnell mehr knacken.
Vielmehr regiert auf sei-
nem vierten Solo-Album
eine unwirkliche Schwebestimmung, die
sogar an sich nach vorne gehende Tracks in
ein verstörendes Zwielicht badet. Die von
Cure-Gitarren und Drum Machines durch-
zogenen Stücke scheinen auf der Stelle zu
treten, während die Synthesizer und Stim-
men der Gastsänger in düsteren Loops um
sich selbst kreisen. Alles punktiert einen
einzigen Nerv, eine einzige Stimmung, und
wer sich gerne in sehnsüchtigen Klängen
ohne Ausweg verliert, kann hier komplett
abtauchen – ganz besonders in dem an Anne
Clark gemahnenden „Marbled Blood“.
STIL: ELECTRONICA
LABEL: WWW.HFN-MUSIC.COM
Sam Paganini: Satellite
Man kann sich an ambiti-
onierten Alben auch ver-
steigen. Ganz besonders
wenn man, wie bei Sam
Paganini der Fall, auf eine
nahezu makellose Reihe
von EPs zurückblicken kann. Doch „Satel-
lite“ enttäuscht keinesfalls, vor allem auch
deshalb, weil der Papst des „Sexy Groovy
Dark Techno“ sich auf seine Stärken besinnt.
Manche der Tracks sind betont funktional
und nutzen buchstäblich einen einzigen
Schlagzeug-Sound als Leitmotiv. Dann wie-
derum versucht sich Paganini an Jazz-Solos,
bleepender Electronica, hymnischem Trance
und nahezu industriellem Underground.
Das klingt nie erzwungen, weil er sich nicht
beweisen will – sondern vor allem Spaß
haben möchte.
STIL: TECHNO
LABEL: WWW.DRUMCODE.SE
Strikkly Vikkly: Vol. I
Ganz oldschool hat Vic-
tor Rice diese vierzehn
Dubs aufgenommen:
Live und am Mischpult,
durch einfaches Ein-
und Stummschalten
von Kanälen und großzügigen Einsatz des
Delay-Buttons. Die Stücke sind so kurz wie
die jamaikanischen Klassiker – kaum einmal
wird die Drei-Minuten-Grenze überschritten
– und wirken roh und auf eine spannende
Weise unfertig. Die Basis der Musik bildet
stets eine Kollaboration und die Vielseitig-
keit der beteiligten Künstler spiegelt sich
in den Ergebnissen, die von entspannten
Grooves über furiose Orgel-Jams und fast
schon Clash-artige Punk-Klopfer reicht. Sen-
sationelles Debüt-Album des italienischen
Brainlab-Groove-Labels.
STIL: DUB
LABEL: WWW.BRAINLABGROOVE.COM
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beat 01 | 2015 97
Vorschau Beat 03 | 2015 erscheint
am 04.02.2015

Spezial: Klangforschung deluxe

Das Erschaffen nie zuvor gehörter Klangwelten ist eines der großen Ziele der elektronischen Musik. Eine der
größten Herausforderung ist dabei, Ergebnisse zu erzielen, die sich auch musikalisch sinnvoll einsetzen las-
sen. In unserem großen Spezial zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihrer Musik mit generativen Klangerzeugern und
Kompositionswerkzeugen sowie experimentellen Synthesizern und Effekten eine eindrucksvolle individuelle
Note verleihen.

Test: DSI Pro 2

Den Synthesizer-Guru Dave Smith, Erfinder des
legendären Prophet-5, lässt die analoge Synthese
nicht los. Und so wird er nicht müde, Jahr für Jahr
eine neue Variation seiner bald vierzig Jahre alten
Idee auf den Markt zu bringen. Diesmal unter dem
Namen Pro 2. Was dieser anders macht und ob der
Grandseigneur der Synthesizer doch noch überra-
schen kann, klärt unser Test.

Electronica: Archive
Archive experimentierte in ihrer 20-jährigen
Karriere schon mit den unterschiedlichsten
Stilen wie Trip-Hop, Electronica oder Dance.
Auch auf ihrem neuen Longplayer besticht
das Künstlerkollektiv wieder mit spannenden
Klängen, die in keine gängige Schublade pas-
sen. Beat sprach mit Darius Keeler und Danny
Griffiths über die Produktionshintergründe.
Test: Alesis VI-Serie
Hoppla, Alesis kann auch cool. Unter dem griffigen
Namen VI präsentiert der Controller-Spezialist drei
Multitalente, die zumindest optisch keine Wünsche
offenlassen. Ob sie auch technisch halten, was die
stylische Oberfläche verspricht, müssen sie im Härte-
test bewiesen.

Änderungen aufgrund aktueller Themen und Liefersituationen vorbehalten!

Die Mission der Beat

Inserentenverzeichnis 02 | 2015
Ableton ...................................002
Bax-Shop ................................009
Falkemedia ........012, 033, 037,
.............050-051, 083, 089, 095
HDB electronic ....................049
Hyperactive ..........................043
quickstart ..............................059
Session Music ......................075
Smirnoff .................................100
Sound-Service ...065, 067, 069
SPL.............................................015
Synapse Audio .....................091
Thomann .. 018-019, 062-063
Tomeso ...................................013
U-He.........................................099
Das Wie und Womit, das Wann und
vor allem das Wahre des heute rele-
vanten Musikschaffens erfühlen,
erfragen und reflektieren. Digitale
Kreativität und neue Herausforde-
rungen vermitteln. Relevant am Puls-
schlag sein. Wir glauben an die Musik
in Ihnen und um uns herum.

098 beat 02 | 2015 Anzeigen-Interessenten wählen +49 (431) 200 766-0

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BITTE TRINKT VERANTWORTUNGSVOLL Das Wort SMIRNOFF und damit verbundene Logos sind Markenzeichen © The Smirnoff Co. 2015.