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Handout: Immerfeuchte Tropen

 5 – 10° südlich/nördlich des Äquators

Geofaktoren:
I.Klima

 Nettostrahlungsüberschuss = hohe Jahresdurchschnittstemperaturen: ca. 24 -


27°C
 ständig schwüle Luft - viel latente Wärme - geringe Jahres-
Temperaturschwankungen (2 - 3 K)
 Tageszeitenklima, Äquatorialklima, Feuchte Tropen: ständige Regenzeit mit zwei
Maxima im Frühling, Herbst (Zenitalregen)
 Konvektion durch hohe Einstrahlung (zentraler Teil des Passatkreislaufes); dabei nachmittags Bildung
von Gewitterwolken (Kumulus)
 täglich sehr hoher Niederschlag (jährlich: 2.000 – 10.000 mm/Jahr)
 stetes Klima: Äquatoriale Luftmasse

II.Wasser

 10 - 12 Monate humid (Niederschlag > Verdunstung - unter der Berücksichtigung der


Verdunstungswärme); relative Luftfeuchtigkeit oft ca. 90%
 wasserreiche Flüsse: Dauerflüsse (Kongo, Amazonas), Moore, Sümpfe (großräumige
Überschwemmungen)

III.Bios:
natürliche Flora und Fauna Flora und Fauna nach Rodung
 Immergrüner Tropischer Regenwald  Anbau von Dauer- oder
 Stockwerkbau Wechselkulturen als Mono- oder
 ganzjähriges Pflanzenwachstum Mischkulturen (cash crops, food
 höchste Artenvielfalt crops)
 Kletterpflanzen (Lianen), Epiphyten,  Vernichtung des natürlichen
Aufsetzer-Pflanzen (Orchideen), Lebensraumes vieler Pflanzen und
 Bäume mit Brettwurzel Tiere (Orang-Utans auf
 geschlossener Nährstoffkreislauf Palmölplantagen) → geringe
Artenvielfalt
 Reduzierung der Wurzelpilze

IV.Böden:

 Latosole: hohe chemische Verwitterung, hohe Auswaschung (lessivierter Boden), hohe


Bodentemperatur, Bodensäuren
 ferralitisch: Aluminium- und Eisenoxide → rotbraune Farbe
 Zweischichttonminerale (Kaolinit) → sehr niedrige Kationenaustauschkapazität
 nährstoffarm durch Rodung und anschließende Erosion: Ausbildung von Panzerböden
 in Gebieten mit Vulkanismus ist Boden fruchtbar (Vertisole, Andosole)

Böden - Vegetation, Bios/Nährstoffkreislauf:


 Kleinlebewesen zersetzen absterbende Pflanzenteile
 schnelle aber gering-mächtige Humusbildung:
 freigesetzte Nährstoffe dringen in oberste Bodenschicht
und werden schnell in tiefere Schichten gewaschen
 Flach-/Brettwurzeln (siehe Foto) = Nährstoffaufnahme
 kurzgeschlossener Nährstoffkreislauf in Abhängigkeit
von Wurzel-Pilzen (Symbiose der Pflanzen mit Wurzelpilzen)

V.Relief und Tektonik:

 eher ebenes Relief durch ständige Verwitterung und Abtragung (Erosion)


 Afrika: Becken (Kongobecken), aber auch Schwellen (sehr alte Tafelländer; über 500 Mio. Jahre alte
Gebirge - über viele Mio. Jahre abgetragen): zentralafrikanische Schwelle, Asandeschwelle,
Niederguineaschwelle
 in (Ost-) Afrika und Indonesien viele neue Vulkane, entstanden durch aktive Plattengrenzen

mögliche Nutzungsformen:

Plantagenwirtschaft Subsistenzwirtschaft
Plantagen (= landwirtschaftliche Großbetriebe in Subsistenzwirtschaft (=Wirtschaftsform, deren Ziel die
Tropen und Subtropen, die Produkte für den Weltmarkt Selbstversorgung und keine Vermarktung von
erzeugen - cash crops), arbeits- und kapitalintensiv Produkten ist)
Anbau von cash crops (= Grundnahrungsmittel und mehrere Formen existent:
Feldfrüchte in den Entwicklungsländern, die zum 1. Ecofarming = System Holzproduktion,
Verkauf und Export in die Industrieländer angebaut Tierhaltung und Ackerbau zusätzlicher
werden), z.B. Kakao, Bananen, Kaffee, Erdnüsse, Ananas Arbeitsaufwand (Anpflanzen =
Erosionsschutz); Bohnen, Jams, Mais
Hohe Pestizid- und Düngerbelastung bei nicht 2. Wanderfeldbau = Shifting Cultivation
ökologischer Landwirtschaft (Anbau von Kulturen aus Pflanzen für den
eigenen Bedarf)
Brandrodung → fruchtbarer Boden (ab 3 Jahre nach
jeder Rodung unfruchtbar), aber Zerstörung des
Primärwaldes (Bäume) → Entstehung eines
Sekundärwaldes (Büsche) bei Brache des Feldes →
angemessene Brachezeit → Regeneration (nur
Sekundärwald);
Hirse, Mais, Maniok, Batate (Süßkartoffel),
Bananen, Reis
3. Agroforstwirtschaft – Elemente der
Landwirtschaft wie Nutzpflanzen (Palmen,
Mais) werden mit Forstwirtschaft/
Tierhaltung kombiniert
Organisationsform: „industrial farming“, aber fehlende
Maschinen; wenige, große Felder
Dauer- und Monokulturen → einseitige Nutzung → Fruchtwechsel und Mischkulturen; abhängig von
Schädigung des Bodens Produktionsmöglichkeiten
Gewinnmaximierung Selbstversorgung
Lebensbedingungen für Plantagenarbeiter: Entstehung Lebensbedingungen: meist einseitige Ernährung, hoher
neuer Siedlungen mit überdurchschnittlicher Aufwand, Missernten großes Problem, geringer
Infrastruktur in Gegensatz zu ländlicher Bevölkerung Lebensstandard, Großfamilien, da Kinder
Schulen, Sportplätze, Sanitätseinrichtungen, Altersvorsorge, Kinderarbeit
medizinische Versorgung
gute Einkommensverhältnisse und soziale Absicherung,
Leitung der Plantagen durch Manager der in Hand von Einheimischen; Traditionserhalt
Industriestaaten

Weitere angepasste Nutzungsformen:

 Versuch der Erhaltung des dichten Kronendachs zum Schutz der Pflanzen in den unteren Schichten
vor zu hohen Niederschlägen und extremem Sonnenlicht

 Verwendung standortgerechter Nutzpflanzenarten oder Variationen mit guter Anpassung an den


Boden und geringem Nährstoffentzug aus dem Boden
Quellen:
http://www.spektrum.de/lexikon/geographie/plantagenwirtschaft/6050
http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/104104-2503.pdf
http://www.abipur.de/referate/stat/655731775.html
http://www.wikis.zum.de/rmg/images/4/46/Referat_Plantagenwirtschaft.doc
http://www.suedwindinstitut.de/fileadmin/fuerSuedwind/Publikationen/2011/2011-4_Ghana_Vom_bitteren_Kakao.pdf
http://www.suedwindinstitut.de/fileadmin/fuerSuedwind/Publikationen/2012/2012-
18_Vom_Kakaobaum_zum_Konsumenten._Die_Wertschoepfungskette_von_Schokolade_download.pdf
https://www.tutoria.de/wiki/erdkunde-geographie/976/cash-crops-und-food-crops
Fundamente Entwicklungsräume in den Tropen und Subtropen, Klett, Seite 29- 36
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http://franken-speed.de/geo_11/oekosystem_tropen/info_4.pdf
http://www.projekt-permakultur.de/2013/04/09/eigenschaften-von-agroforstsystemen/
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