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Blome: Neuere familienpolitische Leistungen – Bilanz nach zehn Jahren NZFam 2015, 1081
Mitte der 2000er Jahre wurden zentrale familienpolitische Leistungen reformiert. Das Elterngeld
und der Ausbau der Kinderbetreuung insbesondere für Kinder unter drei Jahren sollten mehr
Familien eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und das Wohlergehen von
Kindern fördern. Der Beitrag zeigt, dass Familien sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf die
gleichberechtigtere Aufteilung der Arbeit zwischen Müttern und Vätern von den Leistungen
profitieren. Für ein ausreichendes Kinderbetreuungsangebot in hoher Qualität, von dem
insbesondere Kinder mit geringem sozio-ökonomischen Hintergrund profitieren, sind jedoch
weitere Anstrengungen nötig.
I. Einleitung
Als sich Mitte der 2000er Jahre mehrere familienpolitische Reformen anbahnten, schlugen die
Wellen hoch. Die deutsche Familienpolitik war bislang auf die finanzielle Unterstützung eines
überwiegend traditionellen Familienmodells ausgerichtet. Familien, in denen in der Regel der
männliche Partner Vollzeit erwerbstätig und die Partnerin nach einer Familienpause höchstens in
Teilzeit erwerbstätig war, profitierten am meisten von den familienpolitischen Leistungen.1 Doch
die 2006 beschlossene Einführung eines Elterngeldes2 sowie die 2004 und 2008 verabschiedeten
Gesetze zum Ausbau der Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren3 läuteten eine Wende ein.
Von nun an sollte eine „nachhaltige Familienpolitik“4 die Erwerbstätigkeit von Müttern kleiner
Kinder fördern und Kindern gleichzeitig gute Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung bieten.
Mit diesen Reformen war unter anderem die Hoffnung verbunden, mehr Familien eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, wirtschaftliche Stabilität und soziale Teilhabe
von Familien zu erhöhen, die Förderung und das Wohlergehen von Kindern zu sichern. Die
Reformen sollten aber auch eine höhere Fertilität sowie einen Nachteilsausgleich zwischen den
Familien bewirken.5 Zugleich wurde bereits früh davor gewarnt, dass die neuen
familienpolitischen Instrumente zu einer „exklusiven Emanzipation“ führen könnten, da vor allem
besser verdienende Mütter und Familien von den Reformen profitierten.6
Der vorliegende Artikel untersucht mithilfe der Daten des Statistischen Bundesamtes und der
empirischen Sekundärliteratur, insbesondere der Evaluationsstudien zu den Elterngeldregelungen
und dem Ausbau der Kinderbetreuung, inwiefern nach knapp zehn Jahren zentrale
familienpolitische Ziele erreicht wurden und ob sich Gewinner oder Verlierer identifizieren lassen.
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Konkret war mit der Reform die Hoffnung verbunden, dass Mütter schneller wieder in die
Erwerbstätigkeit zurückkehren und Väter einen größeren Anteil an der Betreuungsarbeit
übernehmen.
Ein Elternteil kann bis zu 12 Monate Elterngeld in Höhe von maximal 67 % des vorherigen
Nettoeinkommens beziehen (dabei werden acht Wochen Mutterschutz angerechnet). Nimmt der
andere Elternteil ebenfalls mindestens zwei Monate Elterngeld in Anspruch, so erhöht sich die
maximale Bezugszeit auf 14 Monate.8 Eltern, die vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätig
waren, erhalten eine Pauschalsumme von 300 Euro pro Monat. Vor 2007 erhielten Mütter und
Väter unterhalb einer Einkommensgrenze von 16.470 Euro bis zu zwei Jahre lang9 das volle
Elterngeld in Höhe von monatlich 300 Euro.10
Hauptkritikpunkt am neuen Elterngeld war, dass von diesem auf Grund des Einkommensbezugs
der Leistung und des Wegfalls der Einkommensprüfung vor allem Gut- und Besserverdienende
profitierten.11 Zum einen würden Mütter mit keinem oder geringem Erwerbseinkommen
gegenüber der vorherigen Regelung, die das Elterngeld für bis zu 24 Monate gewährte, schlechter
dastehen. Zum anderen habe das Elterngeld eine sozial differenzierende Wirkung, da es in erster
Linie darauf abziele, höher qualifizierten Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu
ermöglichen. Dadurch entstehe eine größere Ungleichheit zwischen Müttern. Darüber hinaus
wurde bezweifelt, dass die zwei Partnermonate zu einer gleicheren Aufteilung der Arbeit zwischen
Männern und Frauen führen würde.
Wie berechtigt waren diese Bedenken und Kritikpunkte? Seit Einführung des Elterngeldes sind
mittlerweile fast zehn Jahre vergangen und zwischenzeitlich wurden etliche Daten erhoben und
Evaluierungen durchgeführt.12 Betrachten wir zunächst die Entwicklung der
Müttererwerbstätigkeit. Lag der Anteil der erwerbstätigen Mütter vor den familienpolitischen
Reformen zwischen 2000 und 2006 relativ konstant bei etwa 60 %, so hat sich der Anteil seitdem
um mehr als 6 Prozentpunkte auf 66,8 % im Jahr 2013 erhöht.13 Abbildung 1 zeigt die Anteile der
erwerbstätigen Mütter nach Arbeitsstunden an allen Müttern mit jüngstem Kind im gleichen Alter.
Hier fallen zwei Veränderungen auf: Zum einen reduzierte sich der Anteil der Mütter, die im
ersten Lebensjahr des Kindes erwerbstätig waren, während der Anteil der Mütter, die im zweiten
bzw. dritten Lebensjahr des Kindes arbeiten, stieg (von 33 auf 42 % und von 43 auf 54 % aller
Mütter mit Kindern im gleichen Alter respektive). Zum anderen sank durchgängig der Anteil der
Mütter, die eine geringfügige Beschäftigung ausüben. Immer mehr Mütter von Kindern im zweiten
und im dritten Lebensjahr arbeiten bis zu 32 Stunden oder mehr. Diese Entwicklungen sind
zumindest teilweise auf das Elterngeld zurückzuführen.14
Abbildung 1: Entwicklung der Erwerbstätigenquote und Arbeitszeitmuster von Müttern mit Kindern
unter drei Jahren, 2006 bis 2013, in Prozent.
Die Auswirkungen des Elterngeldes auf Familien im ersten Lebensjahr des Kindes waren Thema
des „Elterngeld Monitor“, einer Evaluation des Elterngeldes mit Daten des Sozio-ökonomischen
Panels und der Zusatzstichprobe „Familien in Deutschland“.15 Der Vorteil dieser Daten liegt darin,
dass die Inanspruchnahme des Elterngeldes in Bezug auf verschiedene sozioökonomische
Faktoren wie das Bildungsniveau oder den Familienstand untersucht werden kann. Die Evaluation
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Der Vergleich zwischen der wirtschaftlichen Situation vor und nach Einführung des Elterngeldes
zeigt einen durchschnittlichen Anstieg des Einkommens einer Familie auf Grund des Elterngeldes
um 480 Euro. Während höher gebildete Frauen ein Plus von durchschnittlich 600 Euro zu
verzeichnen haben, gibt es ebenfalls einen deutlichen Anstieg bei Müttern mit geringem
Bildungsabschluss – er liegt bei 430 Euro.17 Kurzum: Es profitieren nicht allein die Gut- und
Besserverdienenden vom neuen Elterngeld.18 Vermutlich
wird sich diese Tendenz verfestigen, da durch das Elterngeld mehr Mütter in der Lage sind, ein
eigenständiges Einkommen vor, während und nach der Elternzeit zu erreichen. Die amtliche
Statistik zeigt, dass der Anteil derjenigen Mütter, die weniger als 500 Euro erhalten, zwischen
2009 und 2013 um 9 Prozentpunkte auf 42,3 % gesunken ist (vgl. Tabelle 1). Zugleich erhalten
immer mehr Mütter über 1000 Euro: Ihr Anteil ist um 6 Prozentpunkte auf knapp 24 %
gestiegen.19
Tabelle 1: Anteil des beanspruchten Elterngeldes nach Höhe in Euro von Müttern, 2009 bis 2013.
Elterngeld in
Euro 2009 2010 2011 2012 2013
Die Kritik, dass das neue Elterngeld zu mehr Ungleichheit zwischen Müttern führe, kann damit
nicht ausgeräumt werden. Allerdings bleibt zu fragen, inwieweit sich auch die Ungleichheit
zwischen Frauen und Männern verändert hat. Die Pauschalleistung des alten Erziehungsgeldes hat
die Schere zwischen den Einkommen der Männer und der Frauen während des
Erziehungsgeldbezugs weiter geöffnet, da die Mütter maximal 300 Euro erhielten. Die höheren
Elterngeldleistungen schließen diese Schere wieder (ein wenig).
Welche Folgen hatte das neue Elterngeld für die geschlechtsspezifische Arbeitsaufteilung? Hier
hilft ebenfalls ein Blick in die amtlichen Daten. Anders als bei Müttern, die fast universell
Elterngeld in Anspruch nehmen (96 %), ist der Anteil der Väter deutlich geringer.20 Seit
Einführung des Elterngeldes stieg er jedoch kontinuierlich an. Lag der Anteil bei den 2007
geborenen Kindern bei 18 %, so betrug er bei den 2013 geborenen Kindern bereits 32 %.21 Aus
Tabelle 2 wird jedoch auch ersichtlich, dass nach wie vor Mütter den Großteil der im Prinzip
partnerschaftlich teilbaren Monate nehmen. Knapp 90 % von ihnen erhalten Elterngeld für die
maximale Anzahl von 12 Monaten und nur weniger als 1 % beantragen lediglich die zwei nicht
übertragbaren Monate.
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Tabelle 2: In Anspruch genommene Elterngeldmonate nach Geschlecht in Prozent, 2009 bis 2013.
Monate
Elterngeldbezug 2009 2010 2011 2012 2013
Anmerkungen: An 100 % fehlen diejenigen Mütter und Väter, die 13 und 14 Monate Elterngeld in
Anspruch genommen haben. Dabei handelt es sich vermutlich um alleinerziehende Elternteile
oder Eltern von Mehrlingen.
Bei den Vätern verhält es sich umgekehrt. Von denjenigen Vätern, die Elterngeld beziehen,
erhalten vier von fünf Vätern das Elterngeld für maximal zwei Monate. Noch immerhin 10 %
nehmen bis zu sechs Monate Elterngeld. Diese geschlechtsspezifische Aufteilung hat sich auch
nicht wesentlich über die Zeit geändert. Allerdings sinkt der Anteil derjenigen Frauen leicht, die 12
Monate Elterngeld erhalten. Der Anteil der Väter, die maximal zwei Monate Elterngeld beziehen,
steigt, während der Anteil derjenigen abnimmt, die mehr als sieben Monate Elterngeld erhalten.
Aus Tabelle 2 geht nicht hervor, wie viele Paare die Elterngeldmonate parallel nutzen, beide
Elternteile also gleichzeitig zu Hause sind. Der Elterngeld Monitor hat gezeigt, dass Mütter, deren
Partner in Elternzeit sind, eine doppelt so hohe Erwerbsquote haben und werktags weniger Zeit
mit Kinderbetreuung verbringen als Mütter, deren Partner nicht in Elternzeit sind.22 Forschung,
die den längerfristigen Effekt der Vätermonate untersucht, zeigt, dass die frühzeitige väterliche
Übernahme von Betreuungsaufgaben auch nachhaltig auf die Arbeitsteilung wirkt: So herrscht
noch mindestens zwei bis drei Jahre nach der Elternzeit eine gleichberechtigtere Arbeitsteilung bei
Paaren, bei denen der Vater eine längere (alleinige) Auszeit für die Betreuung des Babys nahm.23
Das Elterngeld ist daher als ein erster Schritt auf dem Weg zu einer gleichberechtigteren
Arbeitsteilung zwischen Müttern und Vätern zu werten. Langfristig trägt das Elterngeld vielleicht
dazu bei, dass sich die großen Arbeitszeitunterschiede in Deutschland zwischen Männern und
Frauen und speziell bei Paaren mit Kindern verringern.24 Wünschenswert wäre jedoch, wenn mehr
Anstrengungen (nicht zuletzt auch seitens der Betriebe) unternommen würden, dass Väter für die
Betreuung ihrer Kleinkinder mehr als die zwei nicht übertragbaren Monate in Anspruch nähmen.25
Die Weiterentwicklung der bezahlten Elternzeit in eine Familienarbeitszeit könnte dieses Ziel
unterstützen.26
III. Kinderbetreuung
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Mitte der 2000er Jahre wurde mit der Arbeit an einer weiteren familienpolitischen Baustelle
begonnen. Das 2004 ver
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2015, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder und tätige
Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege am 1.3.2015,
Wiesbaden, Tabelle ZR8; eigene Berechnungen.
Lag der Anteil der betreuten unter Dreijährigen 2007 noch bei 15,5 %, so wuchs er bis 2015 auf
32,9 %. Während die ostdeutschen Bundesländer eine vergleichsweise konstant hohe Kind-Platz-
Relation vorweisen, stieg die Betreuungsquote in den westlichen Bundesländern mit knapp 20
Prozentpunkten besonders stark. 2015 kommt Deutschland dem für 2013 anvisierten Ziel eines
bedarfsgerechten Betreuungsangebots für bundesweit durchschnittlich 35 % der Kinder unter drei
Jahren recht nahe.
Die Analyse der Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen allein ist jedoch nicht ausreichend. Auch die
Qualität des Angebots ist ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, ein Kleinkind in die Betreuung
zu geben. Auf Grund der Zuständigkeit der Bundesländer variiert die Qualität mitunter stark.
Zudem weisen nicht alle Bundesländer alle Qualitätsmerkmale wie Personalschlüssel,
Öffnungszeiten, Qualifikationsanforderungen, maximale Gruppengrößen oder Platzvorgaben
aus.30 Daher wird hier exemplarisch die Anzahl der betreuten Kinder pro Fachkraft
(Personalschlüssel) als ein zentrales Qualitätsmerkmal betrachtet.
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Abbildung 3: Personalschlüssel und Betreuungsquote für Gruppen mit Kindern im Alter bis zu drei
Jahren in Kindertageseinrichtungen nach Bundesland, 2014.
Die amtlichen Daten unterscheiden nicht zwischen rein pädagogischer Arbeit und vor- oder
nachbereitenden Aufgaben, die schätzungsweise 25 % der Arbeitszeit beanspruchen. Deshalb ist
davon auszugehen, dass die Fachkraft-Kind-Relationen deutlich höher liegen und der
Betreuungsschlüssel de facto also noch schlechter ist als hier dargestellt.33 Nachholbedarf ist
diesbezüglich vor allem für die neuen Bundesländer festzustellen.
Wie wichtig ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot ist, zeigen auch verschiedene
empirische Studien zum Wohlergehen von Kindern sowie zum Erwerbsverhalten
von Müttern. Je höher die Qualität des Betreuungsangebots ist, desto eher nehmen Mütter von
Kindern unter drei Jahren eine Erwerbstätigkeit auf.34 Insbesondere kleine Gruppengrößen sind
für das Wohlergehen von Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren entscheidend. Zudem sind
Kinder, wenn sie bereits in diesem Alter eine Kindertageseinrichtung besuchen, in ihrer sozio-
emotionalen Entwicklung im Schulalter stabiler als Kinder, die erst später in eine Kita gehen.35
Kinder mit Migrationshintergrund profitieren von einem frühen Eintritt in die
Kindertagesbetreuung hinsichtlich ihrer sprachlichen, sozialen, motorischen Fähigkeiten und ihrer
Alltagsfertigkeiten. Durch die öffentliche Subventionierung der Kindertagesbetreuung werden
außerdem besonders Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen unterstützt. Würde diese
Förderung reduziert werden, sänke der Anteil der betreuten Kinder aus Geringverdienerfamilien.36
Allerdings sind gerade Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen sowie Kinder mit
Migrationshintergrund unterproportional in Kindertageseinrichtungen vertreten.37 In Berlin beträgt
der Anteil der betreuten unter Dreijährigen 2013 beispielsweise 26,4 %, in Hamburg 31,3 %.38
Zwar ist die absolute Zahl der unter Dreijährigen mit Migrationshintergrund in Berlin seit 2008
von 9225 auf 10.441 Kinder gestiegen. Ihr Anteil an der Altersgruppe ging in den Berliner Kitas
jedoch um knapp 2 Prozentpunkte zurück.39 Um tatsächlich einen Ausgleich zwischen Familien zu
schaffen, die Müttererwerbstätigkeit zu unterstützen und allen Kindern eine gute Förderung
zukommen zu lassen, wären auch hier weitere Anstrengungen seitens des Staates
wünschenswert.
IV. Fazit
Die Verabschiedung neuer familienpolitischer Instrumente Mitte der 2000er Jahre fand viel
Zustimmung, traf aber auch auf Skepsis. So erhoffte man sich von den Reformen eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter sowie eine gute Förderung von Kindern.
Befürchtet wurde jedoch, dass das Elterngeld oder der Ausbau der Kinderbetreuung lediglich
Besserverdienenden zugutekäme. Knapp zehn Jahre danach zeigen die amtlichen Daten und
empirischen Untersuchungen, dass viele der Hoffnungen erfüllt wurden, einige Wünsche aber
noch offengeblieben sind. Die hohe Inanspruchnahme des Elterngeldes und der Kinderbetreuung
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belegen, dass die Leistungen beliebt sind und angenommen werden. Vom Elterngeld profitieren
Familien sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf die gleichberechtigtere Aufteilung der Arbeit
zwischen Müttern und Vätern. Mehr Mütter insbesondere von kleinen Kindern sind erwerbstätig
und arbeiten mehr Stunden. Durch den Einkommensbezug des Elterngeldes sowie die eigene
Erwerbstätigkeit können Mütter eher eine eigenständige Sicherung aufbauen. Der Ausbau der
Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen schließt an die Erwerbsunterbrechung im ersten
Lebensjahr des Kindes an und ermöglicht immer mehr Müttern und Vätern, Erwerbsarbeit und
Familie unter einen Hut zu bringen. Zugleich lassen sich weiterhin große regionale Unterschiede
bei der Quantität wie der Qualität der Angebote erkennen. Auch nehmen soziale Gruppen die
Betreuungsangebote unterschiedlich stark in Anspruch. Um den Bedarf zu decken, sind daher
weitere Anstrengungen wünschenswert.
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34 Schober/Spieß, Die Kita-Qualität ist für das Erwerbsverhalten von Müttern mit Kleinkindern
relevant – Zusammenhang eindeutiger in Ostdeutschland, DIW Wochenbericht Nr. 21/2014.
35 Müller/Spieß/Tsiasioti/Wrohlich/Bügelmayer/Haywood/Peter/Ringmann/Witzke, DIW Berlin:
Politikberatung kompakt 73, Evaluationsmodul „Förderung und Wohlergehen von Kindern“,
Endbericht, 2013, Studie im Auftrag der Geschäftsstelle für die Gesamtevaluation ehe- und
familienbezogener Maßnahmen und Leistungen in Deutschland, Prognos AG, für das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium der
Finanzen.
36 Ebd.
37 Schober/Spieß, Early Childhood Education Activities and Care Arrangements of Disadvantaged
Children in Germany, Child Indicators Research 2013 4/1, 709–735.
38 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen am
1.3.2013 nach Anzahl der Tageseinrichtungen und der genehmigten Plätze sowie Bezirken, 2013,
https://www.statistik-berlin-
brandenburg.de/statistiken/statistik_aaw.asp?Ptyp=750&Sageb=22005&creg=BBB&anzwer=9,
zuletzt zugegriffen am 6.2.2015; Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein,
Statistische Berichte Kennziffer: K I 3 – j 14, Teil 3 HH, Jugendhilfe in Hamburg 2014, Kinder in
Tageseinrichtungen und öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2014, http://www.statistik-
nord.de/daten/gesundheit-und-soziales/kinder-und-
jugendhilfen/dokumentenansicht/35/produkte-1/, zuletzt zugegriffen am 6.2.2015.
39 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen am
1.3.2013 nach Anzahl der Tageseinrichtungen und der genehmigten Plätze sowie Bezirken, 2013,
https://www.statistik-berlin-
brandenburg.de/statistiken/statistik_aaw.asp?Ptyp=750&Sageb=22005&creg=BBB&anzwer=9,
zuletzt zugegriffen am 6.2.2015.
http://beck-online.beck.de/Bcid/Y-300-Z-NZFAM-B-2015-S-1081-N-1
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