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1.

NOMINALISIERUNG

Beim Nominalstil werden statt Verben oder Adjektiven Nomen verwendet


Verben:
entlasten → die Entlastung
anlegen → die Anlage
einsetzen → der Einsatz
umpflügen → das Umpflügen
Adjektive:
bekannt → die Bekanntheit
Modalverben

können müssen/sollen dürfen nicht wollen/möchten mögen


dürfen
die die Pflicht/ die das Verbot der Wunsch/ die Vorliebe
Fähigkeit die Vorschrift/ Erlaubnis die Absicht
die
Empfehlung

Nebensatzkonnektoren werden beim Nominalstil Präpositionen

Konnektor weil obwohl damit/ nachdem bevor


um … zu
Präposition wegen + G trotz + G zu + D / nach + D vor + D
für + A
Konnektor während seitdem Wenn / als Wenn / falls Wenn nicht
Präposition während + G seit + D bei + D bei + D ohne + A

Die Akkusativergänzung wird durch einen Genitiv oder mit vor (+D) angeschlossen:
Im Folgenden betrachten wir die Verfahren …
→ Die folgende Betrachtung der Verfahren
2. PASSIV UND PASSIVERSATZ

Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur


er/sie/es wird er/sie/es wurde er/sie/es ist er/sie/es war er/sie/es wird
kritisiert kritisiert kritisiert worden kritisiert worden kritisiert werden

Wenn der Urheber der Handlung („der Agens“) genannt wird, schließt man diesen meistens mit der
Präposition „von“ + Dativ an. Manchmal wird auch die Präposition „durch“ verwendet. Meist wird
dadurch zum Ausdruck gebracht, dass es sich um ein Mittel handelt:
Lateinkenntnisse werden durch ein Sprachzeugnis nachgewiesen.
Passiv mit Modalverben:

Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur


er/sie/es muss er/sie/es musste er/sie/es hat er/sie/es hatte er/sie/es wird
nachgeholt nachgeholt nachgeholt nachgeholt nachgeholt
werden werden werden müssen werden müssen werden müssen

Wenn das Subjekt im Passivsatz keinen Artikel hat, sollte es nicht an Position 1 stehen. Stattdessen
verwendet man dort andere Angaben wie z. B. eine Zeit- oder Ortsangabe oder den Agens.
Passiv mit „sein + zu + Infinitiv“:
Man kann die Prüfungsaufgaben leicht lösen
→ Die Prüfungsaufgaben sind leicht zu lösen.
Passiv mit Adjektiven auf -bar und -lich:
erkenn + bar = erkennbar
→ Es zeigt die Hand seiner Frau, alle Knochen erkennbar.
(auf)lösen + lich = löslich
→ Die Salze sind in Wasser löslich.
sehen + bar = sichtbar
→ Heute Abend sind die Sterne am Himmel kaum sichtbar
nicht ertragen + lich = unerträglich
→ Die hohen Temperaturen sind unerträglich.
3.VERWEISWÖRTER

Verweiswörter schaffen Verbindungen zwischen Sätzen und Textteilen. Sie weisen entweder zurück
auf vorher im Text genannte Informationen (=Rückverweis) oder sie weisen auf nachfolgende
Informationen hin (=Vorverweis). Verweiswörter können sich auf Einzelwörter, eine Gruppe von
Wörtern, einen Satz oder einen ganzen Textabschnitt beziehen.

Verweiswörter Beispiele Erklärung


Pronomen
Personalpronomen er, es sie, sie stehen in der 3. Person
stellvertretend für ein Nomen
Demonstrativpronomen der/die/das/die um eine Person oder Sache
stärker zu betonen; stehen oft
an Position 1 im Satz
dieser/diese/dieses/diese der … → um Wiederholungen
zu vermeiden
dieser … → wenn eine Person
oder Sache zeitlich oder
räumlich näher ist
jener/jene/jenes/jene jener … → wenn eine Person
oder Sache zeitlich oder
räumlich entfernter ist
derjenige/diejenige/dasjenige/ derjenige … → wenn danach
diejenigen ein einem Relativsatz weitere
Informationen folgen
derselbe/dieselbe/dasselbe/ derselbe → betont die
dieselben/derselben Übereinstimmung einer Sache
oder Person mit einer zuvor
genannten
Adverbien
lokal da, hier, dort verweist auf einen zuvor
genannten Ort
temporal dann, damals verweist auf einen zuvor
genannten Zeitpunkt oder
Zeitraum
modal so verweist auf eine zuvor
genannte Art und Weise
Präpositionaladverbien
da(r) + Präposition darauf, dazu, darüber, davon, Ersatz einer lokalen,
dafür, dagegen, damit, dadurch temporalen oder modalen
wo(r) + Präposition worauf, wozu, worüber, Ergänzung; Ersatz einer
wovon, wodurch präpositionalen Ergänzung von
hier + Präposition hierauf, hierzu, hierüber, Verben, Nomen und
hiervon, hierbei, hierfür Adjektiven, verweist auf etwas
zuvor oder anschließend
Genanntes; bezieht sich auf
Sachen oder Sachinhalte, nicht
auf Personen
4. ZWEITEILIGE KONNEKTOREN

Der Konnektor 1 steht im 1. Hauptsatz immer nach den Verben, Ergänzungen und Attributen, auf die
er sich bezieht. Der 2. Hauptsatz beginnt mit Konnektor 2.
Die Mini-Reaktoren sind zwar günstiger als andere Reaktoren, aber (sie sind) nicht
umweltfreundlicher.
Wenn nach „aber“, „oder“ und „, sondern“ ein ganzer Hauptsatz folgt, steht nach dem Konnektor das
Subjekt. Wenn nach „noch“ ein Hauptsatz folgt, steht nach dem Konnektor das Verb.
Die Mini-Reaktoren sind zwar günstiger als andere Reaktoren, aber sie produzieren weniger
Storm.
Man will weder zurück zur Atomenergie, noch will man neue Kohlkraftwerke bauen.
Der Konnektor „entweder“ kann an Position 1 oder in der Satzmitte stehen. Steht entweder an Position
1, können sowohl das Verb als auch das Subjekt an Position 2 stehen.
Wir stoppen entweder den Ausstoß von CO2 (,) oder die Meeresspiegel steigen weiter.
Entweder stoppen wir den Ausstoß von CO2 (,) oder die Meeresspiegel steigen weiter.
Entweder wir stoppen den Ausstoß von CO2 (,) oder die Meeresspiegel steigen weiter.
In konzessiven Sätzen mit „wenn“ auch, kann auch vor „wenn“ stehen oder in der Satzmitte.
Wenn der Klimawandel auch das zurzeit dringendste Problem ist, so dürfen Klimaschutz und
Naturschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Auch wenn der Klimawandel das zurzeit dringendste Problem ist, so dürfen Klimaschutz und
Naturschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Zweiteilige Konnektoren:

 Je … desto/umso
→ Je niedriger der Temperatur in den Räumen ist, desto mehr sparen wir.
 zwar … aber
→ Zwar sehen wir uns nicht mehr oft, aber wir bleiben Freunde.
 einerseits … anderseits
→ Einerseits war der Urlaub sehr schön, anderseits hat er viel Geld gekostet.
 sowohl … als auch
→ Er spricht sowohl Französisch als auch Italienisch.
 weder … noch
→ Ich habe weder die Zeit noch das Geld, um ins Ausland zu fahren.
 nicht nur … sondern auch
→ Ich interessiere mich nicht nur für Fußball, sondern auch für Musik.
 entweder … oder
→ Wir fahren entweder ans Meer oder in die Bergen.
 Wenn auch … so
→ Wenn man auch nicht aufs eigene Auto verzichten will, so kann man ab und zu mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
5. Indirekte Rede und Redewiedergabe

Die indirekte Rede dient dazu, die Aussage einer anderen Person wiederzugeben. In formeller Sprache
(z. B. Nachrichten, Zeitung) verwendet man meistens den Konjunktiv 1 und 2. Durch die Verwendung
des Konjunktivs bringt man Neutralität und eine gewisse Distanz gegenüber dem Gesagten zum
Ausdruck.
Man verwendet den Konjunktiv 1 oft nur in der 3. Person Singular. Gebildet wird der Konjunktiv 1
aus dem Verbstamm + „e“:
kennen → er/sie/es kenne
haben → er/sie/es habe
wollen → er/sie/es wolle
Ausnahme: sein → er/sie/es sei
Bei den anderen Personen verwendet man in der Regel die Formen vom Konjunktiv 2 oder eine Form
von „würd-“ + Infinitiv.
leiden → sie würden leiden/litten
haben → sie hätten
können → sie könnten
Ausnahme: Beim Verb „sein“ verwendet man in der Indirekten Rede nur den Konjunktiv 1:
ich sei, du sei(e)st, er/sie/es sei, wir seien, ihr sei(e)t, sie seien
In der Vergangenheit verwendet man die Formen von „sein“ und „haben“ im Konjunktiv 1 oder 2 mit
dem Partizip Perfekt (Partizip 2)
Auf die Frage, warum er das getan habe, antwortete der Mann…
Inzwischen hat unsere Redaktion erfahren, dass die beiden Familien sogar beschlossen
hätten, eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit der ganzen Nachbarschaft zu organisieren.
Wenn man Aussagen von der direkten Rede in die indirekte Rede umformt, kommt es zu einem
Perspektivwechsel. Deshalb ändern sich oft nicht nur die Personalpronomen und Possessivartikel,
sondern manchmal auch Orts- und Zeitangaben.
Der Mann antwortete: Meine Frau und ich können wegen der Lichter seit letzter Woche nicht
mehr schlafen.
Der Mann antwortete, dass seine Frau und er wegen der Lichter seit mehreren Tagen nicht
mehr schlafen könnten.
Die indirekte Rede kann mit oder ohne denn Konnektor „dass“ eingeleitet werden.
Der Mann antwortete, dass er und seine Frau …
Der Mann antwortete, er und seine Frau …
Man kann auch in der indirekten Frage Konjunktiv 1 oder 2 verwenden. In dem Fall beginnt der
Nebensatz mit einem Fragewort oder „ob“.
Auf die Frage der Polizei, warum er das getan habe, antwortete der Mann, dass er …
Wenn man längere Aussagen einer Person wiedergibt, steht der Satz mit dem redeeinleitenden Verb
meist nur einmal, und zwar vor dem ersten Satz.
Eine amerikanische Psychologin erklärt, dass …
6. PARTIZIPIALATTRIBUTE

Partizip I als Adjektiv:


Das Partizip I beschreibt einen Vorgang oder eine Handlung im Aktiv, die gleichzeitig mit der
Haupthandlung stattfindet.
die sich verändernde Situation
herausfordernde Situationen → Situationen, die herausfordern (Aktiv)
In herausfordernde Situationen kommen auch Ratten zum Einsatz.
→ In Situationen, die herausfordern, kommen auch Ratten zum Einsatz. (gleichzeitig)
Partizip II als Adjektiv:
Das Partizip II beschreibt meistens einen Vorgang oder eine Handlung im Passiv, die vor der
Haupthandlung stattgefunden hat.
die veränderte Situation
ausgebildete Suchhunde → Suchhunde, die ausgebildet wurden (Passiv)
Nach einem Erdbeben setzen Rettungstrupps ausgebildete Suchhunde ein.
→ Nach einem Erdbeben setzen Rettungstrupps Suchhunde ein, die ausgebildet
wurden. (vorzeitig)
Bei Verben, die das Perfekt mit „sein“ bilden, beschreibt das Partizip II einen Vorgang im
Aktiv, der schon abgeschlossen ist.
gelungenen Hilfseinsätze → Hilfseinsätze, die gelungen sind (Aktiv)
Für ihre zahlreichen gelungenen Hilfseinsätze wird …
→ Für ihre zahlreichen Hilfseinsätze, die gelungen sind, wird … (abgeschlossen)
Reflexive Verben:
Beim Partizip I steht das Reflexivpronomen vor dem Partizip:
die sich versteckenden Personen
Beim Partizip II fällt das Reflexivpronomen weg:
die versteckten Landminen
Erweiterte Partizipialattribute:
Partizipien können mit verschiedenen zusätzlichen Informationen erweitert werden. Die
zusätzlichen Informationen stehen zwischen dem Artikelwort und dem Partizip.
Manchmal gibt es keinen Artikel. Das Partizip steht meistens direkt vor dem Nomen. Es
bekommt dieselbe Endung wie ein Adjektiv.
Erweiterte Partizipialattribute werden vor allem in der gehobenen Schriftsprache verwendet.
Sie bieten die Möglichkeit, Aussagen kompakter zu formulieren.
das gestern ärgerlicherweise abgesagte Vorstellungsgespräch
ein kürzlich in Hamburg stattgefundenes Treffen
Gerundiv:
Das Gerundiv wird mit zu + Partizip gebildet. Es steht vor Nomen, erhält Endungen wie ein
Adjektiv und kann durch zusätzliche Informationen erweitert werden.
Das Gerundiv entspricht je nach Kontext der Bedeutung der Modelverben „sollen“, „müssen“,
oder „können“.
Man verwendet das Gerundiv anstelle von Relativsätzen, die mit der Passivform der genannten
Modalverben, mit „man“ + Modalverb oder mit einer Passiversatzform formuliert sind.
Das Gerundiv kommt vor allem im formellen Sprachgebrauch vor.
Die Aufgaben, die bewältigt werden müssen, werden immer komplexer.
→ Die zu bewältigenden Aufgaben werden immer komplexer.
Die Menge an Informationen, die man täglich verarbeiten muss, führt zu Erschöpfung.
→ Die Menge an täglich zu verarbeitenden Informationen führt zu Erschöpfung.
Entscheidungen, die schnell getroffen werden müssen, setzen die Angestellten unter
Druck.
→ Schnell zu treffende Entscheidungen setzen die Angestellten unter Druck.
7. WEITERFÜHRENDE RELATIVSÄTZE

Relativpronomen / Verwendung Beispiel


Relativadverb
wo - leitet Relativsätze ein, die einen Der Ort, wo man lebt, beeinflusst die
Ort bezeichnen. Stimmung.
wohin - leitet Relativsätze ein, die Das ist der Ort, wohin ich gehen
eine Bewegung bezeichnen. werde.
woher - ersetzt die lokale Präposition Ich erinnere mich gut an den Ort,
+ Relativpronomen woher ich komme.
wer, wen, wem, - bezieht sich auf eine nicht näher Wer sich sicher fühlt, (der) achtet
wessen bezeichnete Person weniger auf seine Umgebung.
was - nach Indefinitpronomen alles, Sie nehmen alles, was um sie herum
einiges, etwas, nichts, vieles, ist, schärfer wahr.
weniges und
Demonstrativpronomen das
- nach nominalisiertem Superlativ Schlechte Laune ist nicht das
Schlimmste, was einem widerfahren
kann.
- bezieht sich auf den Inhalt des Mit schlechter Laune fällen Menschen
gesamten Satzes genauere Urteile, was sie vor
schlechten Entscheidungen schützen
kann.
wo(r)+Präposition - bei Verben mit Präposition Die Menschen werden aufmerksamer,
- bezieht sich auf den Inhalt des wodurch sie sich besser an Dinge
gesamten Satzes erinnern.
weshalb - bei kausalen Satzverbindungen In unserer Kultur gilt Glück als
Standard, weshalb wir negative
Stimmungen ablehnen.

Beispiele:

 Es ist wichtig, zu wissen, woher Gefahr droht.

 Es ist notwendig, zu verstehen, wohin diese Situation führt.

 Wessen Laune schlecht ist, hat eine schärfere Wahrnehmung.

 Negative Stimmungen wirken wie ein Warnsignal, wodurch unsere Aufmerksamkeit steigt.

 Mögliche Faktoren sind Überforderung und chronischer Stress, woran manche Menschen
verzweifeln.

 Alles, was ihr versucht habt, hat nicht funktioniert.

 Nichts, was du mir erzählst, kann mich überzeugen.

 Unsere Erwartungen sind zu hoch, weshalb wir oft enttäuscht werden.


8. FUNKTIONSVERBGEFÜGE

Form:
Funktionsverbgefüge sind feste Verbindungen aus einem Nomen und einem Verb. Die
eigentliche Bedeutung trägt das Nomen, das Verb hat keine bzw. nur eine abstrakte Bedeutung,
es erfüllt eine Funktion und ist nur zusammen mit dem Nomen zu verstehen.
→ Nomen + Verb: Hilfe leisten
Häufig sind Funktionsverbgefüge ergänzt durch Präposition und/oder Artikel
→ Präposition + Nomen + Verb: zum Einsatz kommen
Funktion:
Funktionsverbgefüge kommen vor allem in der Schriftsprache und in der gehobenen
gesprochenen Sprache vor, z. B. in der Wissenschaft, auf Ämtern, in der Politik, im
Kulturbetrieb. Sie geben der Sprache einen offiziellen Charakter.
Viele Funktionsverbgefüge können durch ein einfaches Verb ersetzt werden.
im Einsatz sein = eingesetzt werden Bescheid geben = informieren

einsetzen → zum Einsatz kommen


berücksichtigen → in Betracht ziehen
sich beschweren über → Beschwerde einlegen gegen
beschließen → einen Beschluss fassen
sich erfüllen → in Erfüllung gehen
neugierig machen → Interesse wecken
bezweifeln → Zweifel haben
versuchen → einen Versuch unternehmen

den Eindruck, Vertrauen, Vorsprung → gewinnen


Bilanz, die Konsequenz daraus, zur Rechenschaft, ins Vertrauen → ziehen
an die Öffentlichkeit, in Schwierigkeiten, in Wut → geraten
einen Auftrag, eine Auskunft, einen Rat → geben
einen Abschluss, Beachtung, Berücksichtigung, Interesse, eine Lösung, Verwendung → finden
im Empfang, in Kauf, zur Kenntnis, Rücksicht, Stellung → nehmen
eine Entscheidung, eine Auswahl, Maßnahmen → treffen
in Verbindung, zur Verfügung, außer Zweifel, im Gegensatz → stehen
die Initiative, Maßnahmen → ergreifen

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