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21060 Geotechnische Entwürfe

Modulprüfung SS 2015

TEILERGEBNISSE

Name, Vorname: …………………………………………………..

Matrikelnummer: ………………………………….……………….

Dauer der Klausur: 90 Minuten


Max. Punktzahl: 90 (80 Punkte = 1,0; 40 Punkte = 4,0)

Erreichte Punkte: Aufgabe 1 (max. 25 P):


Aufgabe 2 (max. 35 P):
Aufgabe 3 (max. 30 P):

Note:

Aufgabe 1 – Setzungen infolge Brückenrampe


Im Rahmen eines Straßenbauprojekts muss eine Brückenrampe geschüttet werden. Um
diese in der Breite zu begrenzen, soll an den Seiten anstelle einer Böschung ein
Geländesprung realisiert werden. Die Rampe ist im Bereich der Brücke ca. 5,50 m hoch und
22 m breit (siehe Abbildung 1). Direkt am Ende der Rampe (Übergang zur Brücke) verläuft
quer zur Rampe eine Gasleitung.
Über den Baugrund ist bekannt, dass oberflächennah steife bis halbfeste Tone und Schluffe
anstehen. Diese werden von dichten Sanden unterlagert. Grundwasser steht in ca. 1 m Tiefe
an. Weitere Angaben zum Baugrund sind Tabelle 1 zu entnehmen.

Abbildung 1: Straßenbrücke und Rampe (nicht maßstäblich)

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Tabelle 1: Angaben zum Baugrund


Schicht Beschreibung Schichtdicke Wichten Steifemodul
γ / γ‘ Es
[m] [kN/m³] [MN/m²]
1 Ton, steif 6,2 18 / 9 2,0
2 Schluff, halbfest 3,4 18 / 9 4,5
3 Kies, sandig, dicht >10,0 20 / 10 50

a) Schlagen Sie eine sinnvolle Möglichkeit vor, den Geländesprung zwischen Rampe
und Gelände zu realisieren (Skizze). Erklären Sie stichwortartig den Bauablauf. (6 P)

b) Ermitteln Sie die Setzungen in den Punkten 1 und 2 infolge Herstellung der Rampe.
Schätzen Sie die mittlere Winkelverdrehung der Gasleitung δ/L aus den Setzungen in
den beiden Punkten ab. Der Betreiber der Gasleitung lässt eine maximale
Winkelverdrehung der Leitung von δ/L = 1/500 zu. Bewerten Sie Ihr Ergebnis. (14 P)
Direkte Setzungsberechnung für schlaffe Lastfläche. Punkt 1: s1=0,12m; Punkt 2: s2=0,07m;
Winkelverdrehung δ/L=1/220>1/500. Max. zul. Verformung wird weit überschritten.
Alternative Bauweisen bzw. zusätzliche Maßnahmen erforderlich.

c) Durch welche Maßnahmen könnte die Verformung der Leitung infolge Herstellung der
Rampe reduziert werden. (5 P)

Aufgabe 2 – Pfahlgründung eines Brückenpfeilers


Für die in Aufgabe 1 erwähnte Brücke müssen die Pfeiler auf Pfählen gegründet werden. Es
steht Ausrüstung für die Herstellung von Bohrpfählen (Drehbohrverfahren, vollverrohrt,
D=1,20 m) zur Verfügung. Die 2 m dicke Pfahlkopfplatte soll im Grundriss eine Länge von
22 m und eine Breite von 7 m haben (Abbildung 2). Für den hier zu untersuchenden Lastfall
muss eine vertikale zentrische Einwirkung von VG,k=28 MN (ständig) und VQ,k=7 MN
(veränderlich) aufgenommen werden (Bemessungssituation BS-P). Angaben zum Baugrund
sind Tabelle 2 zu entnehmen.

Abbildung 2: Pfahlkopfplatte eines Brückenpfeilers (nicht maßstäblich)

Tabelle 2: Angaben zum Baugrund

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Schicht Beschreibung Schichtdicke Spitzenwiderstand Kohäsion


in der CPT qc cu,k
[m] [MN/m²] [kN/m²]
1 Ton, steif 6,2 - 70
2 Schluff, halbfest 3,4 - 150
3 Kies, sandig, dicht >10,0 17,5 -
a) Beschreiben Sie in Stichworten das Verfahren zur Herstellung der Gründungspfähle.
(5 P)

b) Ordnen Sie Pfähle in einem sinnvollen Raster unter der Pfahlkopfplatte an (Skizze).
Der Pfahlabstand soll 4 · D (bzgl. Mitte des Pfahls) nicht unterschreiten. (8 P)
4×D=4,80m; 22m/4,8m=4,6  5 Pfahlreihen; 7m/4,8m=1,46  2 Pfahlreihen  n=5×2=
10 Pfähle (gleichmäßiges Raster 5×2 Pfähle)

c) Ermitteln Sie die Beanspruchung pro Pfahl und daraus die notwendige Pfahllänge.
Führen Sie hierfür den Nachweis der Tragfähigkeit des Einzelpfahls. Vernachlässigen
Sie eventuelle Gruppenwirkungen. (22 P)
Fc,d=4,83MN, Lsand=4,6m, Lpfahl=4,2m+3,4m+4,6m=12,2m; gewählt L=13 m

Hinweis:
 Zur Prognose der Pfahltragfähigkeit sollen die Erfahrungswerte nach EA-Pfähle
(Empfehlungen des Arbeitskreises „Pfähle“) genutzt werden.

Aufgabe 3 – Standsicherheit einer Böschung


Innerhalb des in den Aufgaben 1 und 2 betrachteten Straßenbauprojekts soll die Straße in
einem Bereich auf einem geböschten Damm geführt werden (Abbildung 3). Für diesen
Bereich ist bekannt, dass der oberflächennah anstehende Ton (Schicht 1) in den oberen
Dezimetern eine teilweise breiige bis weiche Konsistenz hat. Die Gefahr eines
Böschungsbruchs soll deshalb untersucht werden.

a) Zeichnen Sie einen sinnvollen Zweikörper-Bruchmechanismus in die Abbildung auf


Seite 4 ein. Machen Sie die inneren und äußeren Gleitflächen kenntlich und tragen
Sie alle Kräfte an den beiden Körpern an. (8 P)
Gleitkörper 1: gleichschenkliges Dreieck, Neigung der Gleitflächen=45°+30°/2=60°

b) Ermitteln Sie für den Mechanismus aus Teil a) die erforderliche Scherfestigkeit
(charakteristischer Wert) des Tons, um eine ausreichende Anfangsstandsicherheit
der Böschung zu gewährleisten (Bemessungssituation BS-T). (22 P)
Aus Zeichnung: C2=70kN/m, cu,k=8,4kN/m².

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Abbildung 3: Damm auf oberflächlich breiiger bis weicher Tonschicht

Hinweis:
 Eine zeichnerische Lösung wird empfohlen.
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Hinweise:
 Stichwortartige Bearbeitung. Ggf. Werte sinnvoll annehmen.
 Nachweise der Tragfähigkeit sollen nach DIN EN 1997-1 / DIN 1054 geführt werden.

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