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Wasserbau I
Sommersemester 2020
MUSTERLÖSUNG
Nachname Vorname Matrikelnummer
1 15
2 35
3 20
4 20
SUMME 90
Datum
Unterschrift
Bewertung
*) Nach § 26 Abs. 1 S. 3 Allgemeine Prüfungsbestimmungen der TU Darmstadt (APB) legt die Prüfungskommission die
endgültige Bewertung fest, falls die Bewertungen der beiden Prüfenden mehr als 0,7 Notenwerte voneinander
abweichen.
Organisatorisches
Seitenumfang der Klausur: 21 (Vollständigkeit bitte prüfen!)
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
Hinweise
1. Die Heftung der Prüfungsaufgaben bitte nicht lösen! Sollten sich Blätter lösen, sind diese
unbedingt einzeln mit Namen und Matrikelnummer zu versehen.
2. Nutzen Sie für Ihre Aufschriebe bitte die Leerseiten hinter den jeweiligen
Aufgaben/Fragen. Vermeiden Sie zusätzliche Blätter! Dazu dürfen Sie bei den Leerseiten
die Vor- und Rückseiten beschreiben.
3. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet. Auch
relevante Zwischenergebnisse werden bepunktet. Geben Sie SI-Einheiten bei Zwischen-
und Endergebnissen an – auch das wird bepunktet!
4. Auf konkrete Fragen bei (Teil-)Aufgaben ist stets ein Antwortsatz zu geben.
6. Keine grünen oder roten Farbstifte verwenden. Nur dokumentenechte Stifte verwenden!
7. Jeder Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und zur Bewertung mit
„nicht ausreichend“ (Note 5,0).
9. Zugelassene Hilfsmittel:
Viel Erfolg!
Pro korrektem Kreuz (1P), max. (15P), keinen Abzug bei falschem Kreuz.
Zufluss 0,2%
402,2 403,2
Überfallschwelle
405,0
402,2
Querschnitt A-A
Überfallschwelle 405,0
mit groben Steinen
ausgelegt
402,8
402,2
rechteckige Öffnung,
glatter Beton
Abbildung 2.2: Querschnitt A-A, Höhen in müNHN, Längen in Meter
Schützformel: 𝑄𝐵 = 𝜇𝐴 ∙ 𝑏 ∙ 𝑎 ∙ √2 ∙ 𝑔 ∙ ℎ𝑜
2
Überfallformel: 𝑄𝐵 = ∙ 𝜇 ∙ 𝑏 ∙ √2 ∙ 𝑔 ∙ ℎü 3/2
3
Abbildung 2.3: Diagramme für den Kontraktionsbeiwert (links) und Ausflussbeiwert (rechts)
für den Ausfluss unter Schützen
Berechnen Sie den Abfluss Q unter der Annahme eines Rechteckquerschnitts und der
Nutzung der GMS-Formel für die Wasserspiegellagen von 402,2 müNHN und
402,8 müNHN.
kst = aus der Tabelle 2.1 für glatten Beton = 90 m1/3/s (0,5P)
2.b) Ab einer Wasserspiegellage von 402,8 müNHN staut sich das Wasser vor der
Überfallschwelle des Entlastungsbauwerkes auf und unterströmt somit die dortige
senkrechte Wand durch die rechteckige Öffnung (siehe Abb.2.2 linker Bereich).
Welcher Abfluss Q kann bei einer Wasserspiegellage von 403,2 müNHN abgeführt
werden? Runden Sie auf die nächste ganze Zahl.
In Diagramm in Abb. 2.4 Ablesen für: a/ho = 0,6 m/ 1 m= 0,6 und α = 90 ° (0,5P)
μA = 0,56 (1P)
Es können bei einer Wasserspiegellage von 403,2 müNHN 3 m³/s abgeführt werden. (0,5P für
Antwortsatz und 0,5 P für Rundung auf ganze Zahl)
2.c) Vergrößert sich der Durchfluss über den in Aufgabe 2.b) berechneten Wert, wird auch das
neue Umflutgerinne (siehe Abb. 2.2 rechter Bereich) geflutet.
Durchfluss setzt sich zusammen aus dem Abfluss unter dem Schütz und dem Abfluss durch das
Umflutgerinne:
Q-Schütz:
In Diagramm in Abb. 2.4 Ablesen für: a/ho = 0,6 m/ 2,8 m= 0,21 und α = 90 ° (0,5P)
μA = 0,58 (1P)
Q-Umflutgerinne:
kst = aus der Tabelle 2.1 mit groben Steinen ausgelegt = 30 m1/3/s (0,5P)
Symmetrischer Trapezquerschnitt:
Unter der Wand durch die rechteckige Öffnung (0,5P), durch das Umflutgerinne (0,5P) und über
den Überfall (0,5P)
Aus dem Plan: Die Überfallschwelle besitzt eine Länge von 12 m (10 m + 2 m). (1P)
2.e) Bei welcher Wasserspiegellage ufert das Wasser aus dem Umflutgerinne aus?
Ab einer Wasserspiegellage von 405,2 müNHN tritt das Wasser über die Ufer des Umflutgerinnes.
(1P)
2.f) Berechnen Sie den Gesamtabfluss bei einer oberwasserseitigen Wasserspiegellage von
405,2 müNHN. Der Abfluss durch die rechteckige Öffnung beträgt dabei 5,3 m³/s und der
Abfluss durch das Umflutgerinne 21,8 m³/s. Der Querschnitt der Wehrkrone kann Abb. 2.4
entnommen werden.
Hinweis: Gehen Sie von einem vollkommenen Abfluss aus. Die oberwasserseitige
Anströmgeschwindigkeit kann vernachlässigt werden.
𝟑 𝟑
𝟐 𝟐
𝑸(𝟒𝟎𝟓, 𝟐) = ∙ 𝝁 ∙ 𝒃 ∙ √𝟐 ∙ 𝒈 ∙ 𝒉ü 𝟐 = ∙ 𝟎, 𝟕𝟑 ∙ 𝟏𝟐 ∙ √𝟐 ∙ 𝟗, 𝟖𝟏 ∙ 𝟎, 𝟐𝟐 = 𝟐, 𝟑𝟏 𝒎𝟑 /𝒔 (1P)
𝟑 𝟑
Qgesamt (405,2) = QÜberfall + QSchütz + QUmflutgerinne = 2,31 + 5,3 + 21,8 = 29,4 m³/s (1P)
2.g) Tragen Sie die in den Aufgaben 2.a) bis 2.f) berechneten Wasserstand-Abfluss-
Beziehungen als Stützstellen in Abb. 2.5. ein. Verbinden Sie die Punkte vereinfacht linear.
Q (402,2) = 0 m³/s
Wählen Sie den Ihrer Meinung nach am besten geeigneten Rechentyp aus und begründen
Sie Ihre Wahl.
X kann aus der Tabelle im Anhang abgelesen werden. s/e = 0,6666. δ wird als 0° angenommen.
→ X = 1,0. (1 Pkt.)
3.b) Markieren Sie in der unten dargestellten Skala die typischen Einsatzbereiche von Francis-,
Kaplan- und Pelton-Turbinen in Bezug auf deren jeweilige Durchflussmenge (Q) und
Fallhöhe (h). Skizzieren Sie außerdem einen der drei Turbinentypen und benennen Sie
diesen.
3.e) Berechnen Sie für die in Abb. 3.3 dargestellte Kleinstwasserkraftanlage die zu erwartende
elektrische Leistung in [kW].
Gegebene Größen:
Turbinenwirkungsgrad = 0,9
Getriebewirkungsgrad = 0,98
Wassertemperatur = 11 °C
Phyd = ρ·g·Q·H*η
4.b) Eine historische Brücke überbrückt mit vier Tonnengewölbe den Breitstrom. Die
Brückenpfeiler und Widerlager engen der Breitstrom gegenüber dem unverbauten
Fließquerschnitt ein (Abb. 4.1). Für den mittleren Abfluss MQ stellt sich stromaufwärts ein
Pfeilerstau 𝑧 = 0,02 m ein. Um welchen Wert steigt der Aufstau für ein mittleres
Hochwasser MHQ = 54,38 m3/s?
Verbauungsverhältnis 0,5 P
∑ 𝑏𝑖 𝑏′ 27,4
𝛼 =1− =1− =1− = 0,49 [−]
𝑏 𝑏 54
𝛿 = 3,9 [−]
𝑣2 2
𝑧 = (𝛿 ∙ (1 − 𝛼) + 𝛼) ∙ (0,4 ∙ 𝛼 + 𝛼 2 + 9 ∙ 𝛼 4 ) ∙ (1 + 𝐹𝑟2 2 ) ∙ = 0,1 [𝑚]
2∙𝑔
4.c) Weisen Sie für das MHQ nach, dass im Bereich der Gerinneeinengung kein Fließwechsel
auftritt.
3 3 𝑄2
ℎ′𝐸,𝑚𝑖𝑛 = ∙√
2 𝑔 ∙ 𝑏′2
𝑣2 2 0,872
𝐻𝐸,2 = ℎ2 + = 1,16 + = 1,2 [𝑚]
2∙𝑔 2 ∙ 9,81
Minimale Energiehöhe im eingeengten Querschnitt berechnen 0,5 P
3 3 3 𝑄2 3 3 54,382
ℎ′𝐸,𝑚𝑖𝑛 = ∙ ℎ𝑔𝑟 = ∙ √ = ∙√ = 1,11 [𝑚]
2 2 𝑔 ∙ 𝑏′2 2 9,81 ∙ 27,42
4.d) Wie groß ist die Energieverlusthöhe infolge der Gerinneeinengung bei einem MHQ?
𝑣1 2 − 𝑣2 2 0,82 − 0,872
ℎ𝑣,𝑃 =𝑧+ = 0,1 + = 0,09 [𝑚]
2∙𝑔 2 ∙ 9,81
Antwortsatz 0,5 P
4.e) Vervollständigen Sie im dargestellten Längsschnitt (Abb. 4.3) qualitativ den Verlauf der
Energiehöhe (gestrichelte Linie) und des Wasserspiegels (durchgezogene Linie) für einen
strömenden Abfluss um den in grau dargestellten Pfeiler. Kennzeichnen Sie qualitativ den
Pfeilerstau 𝑧 und die Energieverlusthöhe ℎ𝑣,𝑃 ein.
4.f) Bestimmen Sie anhand der Schubspannung den benötigten Mindest-Steindurchmesser und
das Mindeststeingewicht für eine Sohlsicherung im Bereich vor dem Brückenpfeiler.
Hinweise:
Betrachten Sie alternativ den Bereich hinter dem Brückenpfeiler, falls Sie die Wassertiefe
ℎ1 nicht berechnet haben.
𝜏0
𝑑𝑠,𝑒𝑟𝑓 ≥ (𝜌 ∗ mit Fr* ≈ 0,03 für teilweise eingebundene Steine
𝑆 −𝜌𝑊 )∙𝑔∙𝐹𝑟
4 3
𝑀𝑆 = 3 ∙ 𝜋 ∙ (0,5 ∙ 𝑑𝑠,𝑒𝑟𝑓 ) ∙ 𝜌𝑆 mit 𝜌𝑆 ≈ 2,65 t/m³
Wasserbau I
Wintersemester 2019/20
MUSTERLÖSUNG
Nachname Vorname Matrikelnummer
1 20
2 20
3 26
4 13
5 11
SUMME 90
Datum
Unterschrift
Bewertung
*) Nach § 26 Abs. 1 S. 3 Allgemeine Prüfungsbestimmungen der TU Darmstadt (APB) legt die Prüfungskommission die
endgültige Bewertung fest, falls die Bewertungen der beiden Prüfenden mehr als 0,7 Notenwerte voneinander
abweichen.
Organisatorisches
Seitenumfang der Klausur: 16 (Vollständigkeit bitte prüfen!)
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
Hinweise
1. Die Heftung der Prüfungsaufgaben bitte nicht lösen! Sollten sich Blätter lösen, sind diese
unbedingt einzeln mit Namen und Matrikelnummer zu versehen.
2. Nutzen Sie für Ihre Aufschriebe bitte die Leerseiten hinter den jeweiligen
Aufgaben/Fragen. Vermeiden Sie zusätzliche Blätter! Dazu dürfen Sie bei den Leerseiten
die Vor- und Rückseiten beschreiben.
3. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet. Auch
relevante Zwischenergebnisse werden bepunktet. Geben Sie SI-Einheiten bei Zwischen-
und Endergebnissen an – auch das wird bepunktet!
6. Keine grünen oder roten Farbstifte verwenden. Nur dokumentenechte Stifte verwenden!
7. Jeder Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und zur Bewertung mit
„nicht ausreichend“ (Note 5,0).
9. Zugelassene Hilfsmittel:
Viel Erfolg!
GESCHIEBE
Geschiebe bezeichnet Feststoffe, die sich an der Gewässersohle befinden und ggf. dort
infolge eines Strömungsangriffes fortbewegen. (2P)
HOCHWASSER
Hochwasser sind Naturereignisse, bei denen die Parameter Abfluss [m³/s] und
Wasserstand [m] deutlich über die langjährigen Mittelwerte liegen. (2P)
INSTATIONÄRE FLIESSBEWEGUNG
Bei der instationären Fließbewegung ändern sich die hydraulischen Parameter wie bspw.
Wasserstand [m], Fließgeschwindigkeit [m/s] und Abfluss [m³/s] über die Zeit. (2P)
VISKOSITÄT
Die Viskosität ist eine Stoffeigenschaft. Sie beschreibt die Zähigkeit eines Mediums. Die
zugehörigen Parameter sind die dynamische Viskosität [N∙s/m²] und die kinematische
Viskosität [m²/s]. (2P)
BUHNE
Eine Buhne hat die Aufgabe, die Strömung zu lenken. Sie wird i.d.R. senkrecht oder leicht
deklinat/inklinat vom Ufer aus in den Abflusskorridor gebaut und engt diesen ein. Dadurch
wird die Strömung umgelenkt. Buhnen werden so bemessen, dass sie bei höheren
Abflüssen/Wasserständen überströmt werden. Anwendungsbeispiel: Sicherung der
Fahrrinnentiefe bei breiten Flüssen, Strömungslenkung zur eigendynamischen
hydromorphologischen Entwicklung bei der Gewässerrenaturierung. (2P)
ENERGIELINIE
Die Energielinie [m] kennzeichnet den Energiehöhenverlauf in einem hydraulischen
System. Die Lage der Energielinie setzt sich an jedem Punkt ihres Verlaufes aus den
SCHWEBSTOFFE
Schwebstoffe sind ebenso wie Geschiebe Feststoffe. Jedoch sind Schwebstoffe so
feinpartikulär, dass sie infolge der Turbulenz der Strömung im Wasserkörper in Schwebe
gehalten werden und sich – im Gegensatz zum Geschiebe – nicht nur sohlnah, sondern in
der gesamten Wassersäule verteilt bewegen. (2P)
WEHR
Ein Wehr beeinflusst den Abfluss in einem Fließgewässer und kann das Gewässer nach
Oberstrom hin aufstauen. Wehranlagen kommen zur Wasserkraftnutzung oder zur
Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse zum Einsatz. Kleine Wehranlagen können auch
zur Verhinderung von Sohlenerosion im Oberwasser oder zur Wasserausleitung genutzt
werden. (2P)
TOSBECKEN
Im Tosbecken findet eine energetisch effektive und für das anschließende Gewässer
schadlose Überführung vom schießenden zum strömenden Abfluss statt. Die
Tosbeckenabmessungen können durch spezielle Einbauten optimiert werden. (2P)
KRITISCHE SCHUBSPANNUNG
Bei der kritischen Schubspannung beginnt die Geschiebebewegung. Sie hängt ab von
dem charakteristischen Durchmesser des Geschiebes [m] und der an der Sohle wirkenden
flächig angreifenden Strömungskraft [N/m²]. (2P)
hN 2,500 m
A 67,500 m²
lU 32,000 m
2.b) Erfolgt der Abfluss zwischen den Pfeilern „strömend“ oder „schießend“?
Hinweis: Wenn Sie Teil (a) nicht gelöst haben, rechnen Sie mit Q = 150 m³/s.
Ist gemäß dem Hinweis Hmin in der Engstelle > HUW, so liegt schießender Abfluss zwischen
den Pfeilern vor. Ansatz:
Es findet kein Fließwechsel statt: zwischen den Pfeilern herrscht strömender Abfluss. (1P)
A2 67,500 m²
Av 11,250 m² (1P)
v2 2,230 m/s
h2 2,500 m
Faktor 1 0,419
Faktor 2 0,608
Faktor 3 1,203
Faktor 4 0,253
² 3
ℎ = = ∙ℎ = ∙ℎ
²∙ 2
hgr = Grenztiefe [m], Hmin = minimale Energiehöhe [m], vgr = Grenzgeschwindigkeit [m/s],
B = Breite des durchflossenen Querschnittes [m], g = Erdbeschleunigung [m/s²]
g 9,810 m/s²
H 15,000 m
Pturb 882900,000 W
etaturb 0,900
etagen 0,900
Pel 2860596,000 W
3.c) Warum kann ein Laufwasserkraftwerk sowohl bei Hochwasser als auch bei
Niedrigwasser nicht die volle Leistung abgeben?
Bei Hochwasser wird aus Gründen des Hochwasserschutzes der An- und Oberlieger das
an der Wasserkraftanlage vorhandene Stauwehr i.d.R. so gesteuert, dass sich der
Oberwasserstand nicht ändert oder gar leicht abgesenkt wird. Der Unterwasserstand ist
jedoch infolge der großen Abflussmenge deutlich höher als normal. Damit verringert sich
die verfügbare Fallhöhe am Kraftwerk und die Leistung nimmt ab. Zudem werden viele
Turbinen bei Hochwasser abgeschaltet, um einen erhöhten Feststoffeintrag zu verhindern.
(2P)
Bei Niedrigwasser steht nicht genügend Wasser für eine Vollbeaufschlagung der
Turbinen zur Verfügung. Bei zu wenig Wasserdurchfluss verringert sich der Wirkungsgrad
der Turbinen rapide, was zu einer geringeren Leistung der Anlage führt. (2P)
3d) Es soll untersucht werden, wie eine turbinierbare Wassermenge von Q = 20 m³/s
auf die vier installierten Turbinen verteilt werden sollte, damit die maximale
Da bei den Szenarien einige Turbinen nicht mit 100%, sondern verringertem
Volumenstrom beaufschlagt werden, muss dafür zunächst der zugehörige
Turbinenwirkungsgrad mit Hilfe des in den Hinweisen gegebenen Diagrammes ermittelt
werden.
6 m³/s → 100 % Volumenstrom durch eine Turbine → ηturb = 90 %
2 m³/s → 33,33 % Volumenstrom durch eine Turbine → ηturb = 70 %
4 m³/s → 66,67 % Volumenstrom durch eine Turbine → ηturb = 80 %
5 m³/s → 83,34 % Volumenstrom durch eine Turbine → ηturb = 85 %
Darauf aufbauend kann die bei den Szenarien erzeugte elektrische Leistung berechnet
werden:
4.b) Bestimmen Sie die einwirkende vertikale Wasserauflast [kN] auf die Böschung.
Volumen des auf die Böschung wirkenden Wasserkörpers:
V = ½∙4,66∙10∙50 = 1165 [m³] (1P)
Vertikale Gewichtskraft der Wasserauflast:
WA = V∙10∙50 = 11650 [kN] (1P)
Das Wasser bewirkt auf der Böschung eine vertikale Auflast von 11650 kN. (1P)
4.d) Bestimmen Sie das aus den Wasserkräften wirkende Moment [kNm] um den
Mauerfußpunkt B (positives Moment entgegen dem Uhrzeigersinn). Als
Angriffspunkt der Wasserkräfte kann Punkt A angenommen werden.
Lage von Punkt A relativ zu Punkt B:
Abstvert = 1/3∙4,66 = 1,55 [m] (1P)
Absthoriz = tan(β)∙Abstvert = 3,33 [m] (1P)
Moment um Punkt B:
M = WA∙Absthoriz + W∙Abstvert = 47209,3 [kNm] (1P)
Das vom Wasser bewirkte Drehmoment um den Fußpunkt B beträgt 47209,3 kNm. (1P)
Komponente Fachbegriff
Wasserkraftschnecke oder
Archimedische Schraube (1P)
Tosbecken (1P)
Kelchüberfall (1P)
Wasserbau I
Sommersemester 2019
MUSTERLÖSUNG
1 7
2 23
3 8
4 52
SUMME 90
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
Hinweise
1. Die Heftung der Prüfungsaufgaben bitte nicht lösen! Sollten sich Blätter lösen, sind diese
unbedingt einzeln mit Namen und Matrikelnummer zu versehen.
2. Nutzen Sie für die Antworten bitte den Platz unter den Fragen. Vermeiden Sie zusätzliche
Blätter.
3. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet. Auch
relevante Zwischenergebnisse werden bepunktet. Verwenden Sie SI-Einheiten.
6. Keine grünen oder roten Farbstifte verwenden. Nur dokumentenechte Stifte verwenden!
7. Jeder Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und zur Bewertung mit
„nicht ausreichend“ (Note 5,0).
9. Zugelassene Hilfsmittel:
Viel Erfolg!
2.a.1) Die Durchflusssteuerung erfolgt über verstellbare Schütztafeln. Berechnen Sie die
notwendige Öffnung der Schütztafeln für den folgenden Betriebsfall:
Die Schütze am Auslassbauwerk sind so zu steuern, dass (bei Betrieb aller drei
Schütztafeln) eine Abflussmenge von QRegel = 164 m³/s in das Unterwasser
abgegeben wird;
Randbedingungen:
α = 90° gemäß Plandarstellung Abb. 2.2
hOW = 260,00 – 253,70 = 6,30 m (1 Pkt) gemäß Plandarstellung Abb. 2.2
b = 3 ∙ 7,5 = 22,5 m (totale Schützbreite) (1 Pkt)
Berechnung der benötigten Schütztafelöffnung a:
QRegel = 164 = 0,6 ∙ 22,5 ∙ a ∙ (2 ∙ 9,81 ∙ 6,30)0,5 = 150,09 ∙ a
a = 1,09 m (2 Pkt)
Die drei Schütztafeln müssen um a = 1,09 m gezogen werden, damit ein Durchfluss
von 164 m³/s erreicht wird. (1 Pkt)
Hinweis: Wenn Sie Aufgabe 2.a.1 nicht gelöst haben, arbeiten Sie mit einer
Spaltöffnung von 1,09 m.
Es handelt sich um ein Becken im Hauptschluss (2 Pkt), da das Fließgewässer direkt das
Becken durchfließt.
2.c) Welche Funktion erfüllt das Tosbecken mit Zahnschwelle und warum wird es direkt hinter
den Schütztafeln angeordnet?
Das Tosbecken hat die Aufgabe, die Umwandlung der hydraulischen Energie / den
Wechselsprung direkt hinter den Schütztafeln zu lokalisieren (1 Pkt).
Somit wird eine Erosion der anschließenden Gewässersohle verhindert. (1 Pkt)
2.d) Was bedeutet hinsichtlich der Anzahl der Schütztafeln die „n-1-Regel“?
Das Konzept besagt, dass der gesamte Bemessungsabfluss durch (n-1) Schütztafeln
abgeleitet werden können muss. (2 Pkt)
Dementsprechend ist die Anzahl und Breite der einzelnen Schütztafeln zu bemessen.
2.e.1) Wird die Berechnung in oder gegen die Fließrichtung durchgeführt? Warum?
Im Staubereich oberhalb des HRB ist von strömendem Abfluss auszugehen (1 Pkt.).
Störungen breiten sich gemäß der Fr-Zahl auch nach Oberstrom aus, daher findet die
Berechnung der Wasserspiegellagen gegen die Fließrichtung statt (1 Pkt.).
2.e.2) Welche Randbedingung nehmen Sie beim Start der Berechnung an? Warum?
Die Berechnung startet direkt beim Auslassbauwerk (1 Pkt.).
Hier wird gemäß den in (2.a) genannten Randbedingungen das Stauziel 260,00 m+NN als
Startwasserspiegel angenommen. (1 Pkt.)
Wehrbreite = 7,50 m
Überfallbeiwert = 0,70 (-)
Anströmgeschwindigkeit vo = 0,30 m/s
3.b) Skizzieren Sie das Tosbecken und den weiteren Verlauf des Wasserspiegels in Abbildung
3.1.
(1 Pkt.)
(1 Pkt.)
(1 Pkt.)
(1 Pkt.)
4.a) Erklären Sie den Nutzen / die Funktion / die Bedeutung der folgenden Fachbegriffe.
Begriff Erklärung
Die Fallhöhe stellt die Differenz der Wasserspiegellagen direkt vor und
Fallhöhe
hinter einer Wasserkraftanlage dar. (1 Pkt.)
Der Wirkungsgrad ist stets kleiner als 1 und stellt die Relation
Wirkungsgrad zwischen der produzierten elektrischen Leistung und der am Standort
vorhandenen hydraulischen Leistung dar. (1 Pkt.)
Der Rechen schützt die Anlage vor Treibzeug und befindet sich als
Rechen eine mechanische Barriere vor der Turbine; zugleich soll er Fische vor
ein Einschwimmen in die Turbine schützen. (1 Pkt.)
g = Erdbeschleunigung [m/s²]
H = Fallhöhe [m]
ΔV = Triebwasservolumen [m³]
N = W / t = ρ · ΔV· g · h / t
N=ρ·Q·g·h (2 Pkt.)
4.c) Für die in Abbildung 4.1 projektierte Wasserkraftanlage sollen die folgenden Fragen
beantwortet werden.
4.c.2) Die Wasserfassung soll ähnlich wie in Abbildung 4.2 gestaltet werden. Berechnen
Sie den zugehörigen Fallhöhenverlust (in cm), wenn die Triebwassermenge
Q = 20 m³/s und die durchflossene Querschnittsfläche hinter der Wasserfassung
20 m² betragen. Beachten Sie die Hinweise am Ende der Aufgabe!
4.c.3) Zum Schutz der Turbine vor Geschwemmsel- und Feststoffeintrag soll ein Rechen
installiert werden. Zusätzlich sollen mit dem Rechen Fische davor geschützt
werden, in die Turbine zu gelangen.
Wählen Sie aus den Bildern in Abbildung 4.3 einen dafür passenden Rechen aus,
begründen Sie kurz Ihre Entscheidung und berechnen Sie den Fallhöhenverlust (in
cm), welcher infolge des Rechens entsteht (Angaben zur Triebwassermenge und
zum durchströmten Querschnitt siehe Teil 4.c.2).
Max. 4 Pkt.
Gewählt werden muss der Rechen vom Typ 4, da nur dieser so enge Stababstände hat,
dass Fische geschützt werden können. (4 Pkt.)
4.c.4) Über den Unterwasserkanal führt eine Brücke mit einer Zufahrtsstraße zum
Krafthaus (Abbildung 4.4). Ermitteln Sie den Pfeilerstau, wenn sich hinter der
Brücke eine Fließgeschwindigkeit von 0,8 m/s bei einer dortigen Wassertiefe von
2,5 m einstellt.
Abbildung 4.4: Brücke mit Pfeiler (Foto links) und skizzierte Draufsicht mit Lage
der uferseitigen Widerlager und der Pfeiler (rechts)
v2 = 0,8 m/s
= 0,021 (m)
= 2,18 cm (4 Pkt.)
Durch den Pfeilerstau vermindert sich die Fallhöhe (2 Pkt.), was sich nachteilig auf
die verfügbare hydraulische Leistung und den Ertrag der Wasserkraftanlage
auswirkt. (2 Pkt.)
4.c.6) Welche Art von Turbine empfehlen Sie zum Einbau in der Wasserkraftanlage bei
einer vorhandenen Fallhöhe von 6,0 m und einer Triebwassermenge von 20 m³/s?
Begründen Sie Ihre Antwort.
hf 6,000 m
Q 20,000 m³/s
nq 347,011 U/min
n 297,469 U/min
D3 0,995 m
Die Turbine hat einen zu kleinen Laufraddurchmesser (5 Pkt.) und sollte daher nicht
verwendet werden (2 Pkt.).
Wasserbau I
Winter 2018/2019
1. Prüfer 2. Prüfer
Name
Unterschrift
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
Bearbeitungszeit: 90 Minuten
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2. Nutzen Sie für die Antworten bitte den Platz unter den Fragen. Vermeiden Sie zusätzliche
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3. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet. Auch
relevante Zwischenergebnisse werden bepunktet. Geben Sie die Endergebnisse in SI-
Einheiten an!
6. Verwenden Sie keine grünen oder roten Farbstifte und nur dokumentenechte Stifte!
7. Jeder Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und zur Bewertung mit
„nicht ausreichend“ (Note 5,0).
9. Zugelassene Hilfsmittel:
Viel Erfolg!
Aufgabe 1: Wasserversorgung Naturfreibad (20 Punkte)
Für die Wasserversorgung eines Naturfreibades soll aus einem Bachlauf etwa 1,5 km oberhalb des
Freibades ein Ausleitungsbauwerk in den Bach gebaut werden (siehe Abbildung). Die zuständige
Wasserbehörde hat als Auflage für den Bau des Ausleitungsbauwerkes festgelegt, dass aus
ökologischen Gründen im Bach immer ein Mindestabfluss von QMin = 200 l/s verbleiben muss.
1.b) Ermitteln Sie den möglichen Freispiegelabfluss zum Freibad bei Vollfüllung der
abgehenden Kunststoff-Rohrleitung (k = 0,3 mm).
1.c) Weisen Sie nach, dass der Hochwasserabfluss HQ10 = 1,2 m³/s bei hochgezogener
Wehrtafel durch den Beton-Kastenquerschnitt (90 x 90 cm) in den Bach (Ablauf) abgeführt
werden kann.
Hinweise
2∙𝑔∙𝐼 ∙𝐷
𝑣
𝜆
ℓ 𝑣
ℎ , 𝜆∙ ∙
𝐷 2𝑔
1.a) Bemessen Sie die Höhenkote der scharfkantigen Wehrtafel vor dem Ablaufgerinne in den
Bach, so dass immer mindestens QMin = 200 l/s durch den Bachquerschnitt im Ablauf
fließen können.
Ansatz: Überfallformel nach Poleni zur Berechnung von ho; dann Berechnung von w aus dem
Höhenunterschied zwischen NN+303,4 und der Bauwerkssohle. Dann Berechnung der gesuchten
Höhenkote.
0,2 = 2/3∙0,65∙0,90∙(2∙9,81)0,5∙ho3/2
ho = 0,24 m (2P)
w = hOW – ho = 0,16 m
Die Höhenkote des scharfkantigen Wehrüberfalls muss auf NN +303,16 m liegen. (4P)
1.b) Ermitteln Sie die mögliche Freispiegel-Abflussmenge zum Freibad bei Vollfüllung der
abgehenden Kunststoff-Rohrleitung (k = 0,3 mm).
Ansatz: Mit den Angaben und dem Moody-Diagramm wird λ ermittelt. Mit der DW-Gleichung und
dem Kontinuitätsansatz wird dann QFreibad berechnet.
Das Bauwerk leitet ca. 120 l/s zum Freibad ab. (1P)
1.c) Weisen Sie nach, dass der Hochwasserabfluss HQ10 = 1,2 m³/s bei hochgezogener
Wehrtafel durch den Beton-Kastenquerschnitt (90 x 90 cm) in den Bach (Ablauf) abgeführt
werden kann.
Ansatz: Bei komplett gezogener Wehrtafel ist die hydraulische Leistungsfähigkeit des dahinter
angeschlossenen Bachlaufes ausschlaggebend. Diese kann mit der Gauckler-Manning-Strickler-
Formel für Normalabflussannahme und bordvollen Abfluss berechnet werden.
A = 0,9∙0,9 = 0,81 m²
lU = 3∙0,9 = 2,70 m
Der Hochwasserabfluss HQ10 kann durch den Ablauf abgeführt werden. (1P)
Ansatz: Berechne h im Ablaufgerinne bei dem gegebenen HQ10 mit der GMS-Formel. GGf. kann
hier iteriert werden.
h = 0,4 m (5P)
Der Hochwasserabfluss HQ10 kann durch den Ablauf abgeführt werden. (1P)
2.b) Lars treibt mit seiner Eisscholle in den Südpazifik und die Dichte des Meerwassers ändert sich
auf ρWasser = 1025,5 kg/m³. Der Schneehaufen ist schon geschmolzen. Wie dick muss die
Eisscholle sein, damit Lars grade noch auf der Eisscholle schwimmt (AScholle bleibt
unverändert)?
2.b) Lars treibt mit seiner Eisscholle in den Südpazifik und die Dichte des Meerwassers ändert sich
auf ρWasser = 1025,5 kg/m³. Der Schneehaufen ist schon geschmolzen. Wie dick muss die
Eisscholle sein, damit Lars grade noch auf der Eisscholle schwimmt (AScholle bleibt
unverändert)?
Ansatz: Die Scholle mit Lars schwimmt dann grade noch, wenn deren Gewichtskraft gleich der
Auftriebskraft ist. Die Dicke der Scholle sei D. Die Gewichtskraft kann aus ρ∙V∙g berechnet werden.
910∙(6,0∙D)∙g+124,5∙g = 1025,5∙(6,0∙D)∙g
D = 0,18 m
Die Scholle muss eine Dicke von mindestens 0,18 m haben. (5P)
Die Sohllage im Bereich des Wehres befindet sich auf ZSohle = 670 NN+m. Auf dieser Kote liegen
auch die Oberkanten der bestehenden Sohlschwelle sowie der als Kolkschutz dienenden
Betonplatte. Die Wehrwangen sind als vertikale Mauern projektiert. Oberhalb des Wehres hat das
Gerinne einen Rechteckquerschnitt mit der gleichen Sohlbreite wie die Schwelle.
Der Abfluss über das Schlauchwehr erfolgt gleichmäßig über seine gesamte Breite und wird in jedem
Fall als vom Unterwasser unbeeinflusst angesehen (vollkommener Überfall).
3.a) Bestimmen Sie die Wehrhöhe w die notwendig ist, um bei einem spezifischen Abfluss von
q = 2,7 m³/(s∙m) das Stauziel von ZStau = 672,82 NN+m halten zu können. Das Schlauchwehr
weist in diesem Zustand einen Überfallbeiwert von μStau = 0,8 auf.
3.b) Skizzieren Sie den qualitativen Wasserspiegelverlauf über das Wehr in dem gegebenen
Längsschnitt.
Das Gewässer hat dort einen trapezförmigen Querschnitt mit Böschungsneigung 2:1. Die
Strömung wird an dieser Stelle nicht mehr durch das Wehr beeinflusst. Die Sohle ist im
gesamten Bereich einschließlich oberstrom des Wehres und im Trapezgerinne gleichmäßig
mit einem Gefälle von ISo = 3 % geneigt.
Die Sohle des Trapezgerinnes hat eine Breite von 23,00 m und lässt sich mit einem Strickler-
Beiwert von kst = 20,83 m1/3/s beschreiben.
Im Hochwasserfall wird der Druck im Inneren des Wehres so reduziert, dass sich die
Überfallkante nur noch um w2 = 0,40 m über der Sohle befindet. Damit soll erreicht werden,
dass im Bereich des Wehres der Wasserstand die Kote ZHW = 673,60 NN+m nicht
überschreitet.
Im beschriebenen Betriebszustand weist das Wehr einen Überfallbeiwert von μHW = 0,91 auf.
Aufgrund der Einbausituation wäre es günstig, wenn das neue Schlauchwehr eine Breite von
b = 15,00 m hätte.
Überprüfen Sie, ob diese Breite ausreichen würde, um den Hochwasserabfluss QHW unter den
gegebenen Bedingungen abführen zu können. Gehen Sie vereinfachend von vollkommen
Abflussbedingungen aus.
Musterlösung
3.a) Bestimmen Sie die Wehrhöhe w die notwendig ist, um bei einem spezifischen Abfluss von
q = 2,7 m³/(s∙m) das Stauziel von ZStau = 672,82 NN+m halten zu können. Das Schlauchwehr
weist in diesem Zustand einen Überfallbeiwert von μStau = 0,8 auf.
Ansatz: Überfallformel nach Poleni (vgl. Hinweise Aufgabe 1). Berechnung von ho; danach
Berechnung von w für die gegebene Stauziel-Wassertiefe.
q = Q/b = 2/3∙0,8∙(2∙g)0,5∙ho3/2
ho = 1,09 m (2P)
w = 1,73 m (2P)
3.b) Skizzieren Sie den qualitativen Wasserspiegelverlauf über das Wehr in dem gegebenen
Längsschnitt.
3.d) Überprüfen Sie, ob diese Breite ausreichen würde, um den Hochwasserabfluss QHW unter den
gegebenen Bedingungen abführen zu können.
Ansatz: Zunächst muss QHW berechnet werden. Dazu wird unter Annahme Normalabfluss die
Stricklergleichung und der Kontinuitätsansatz für das unterstromige Trapezgerinne verwendet. Mit
der Poleniformel kann die Abflussleistung Q über das Schlauchwehr bestimmt werden. Zuletzt
werden dann QHW und Q verglichen.
A = 23,00∙2,10+2,10∙1,05 = 50,51 m²
lU = 23,00+(2,1²+1,05²)0,5∙2 = 27,70 m
Die Breite des Schlauchwehres reicht zum Abführen von QHW nicht aus. (1P)
Alternativer Ansatz: Ausgehend vom berechneten QHW kann mit der Poleni-Formel die notwendige
Wehrbreite b ermittelt und mit der gegebenen Breite verglichen werden.
B = 17,68 m (4P)
Die Breite des Schlauchwehres reicht zum Abführen von QHW nicht aus. (1P)
Aus ökologischen Gründen wurde von den Fachbehörden eine ganzjährige Mindestwasserabgabe
von QMin = 2,0 m³/s festgelegt, die nicht im Kraftwerk abgearbeitet werden darf. Der
Ausbaudurchfluss der Turbine beträgt QTurb = 10 m³/s.
4.b) Berechnen Sie die erreichbare Jahresarbeit (in MWh). Der Wirkungsgrad des Kraftwerkes
kann als konstant angenommen werden und beträgt η = 0,93.
4.c) Schlagen Sie eine geeignete Turbinenart für das Kraftwerk vor und begründen Sie Ihre
Entscheidung.
4.d) Muss das Krafthaus am oberen oder am unteren Ende der Druckleitung angeordnet werden?
Was ist der Grund dafür?
(2P)
4.b) Berechnen Sie die erreichbare Jahresarbeit (in MWh). Der Wirkungsgrad des Kraftwerkes
kann als konstant angenommen werden und beträgt η = 0,93.
Ansatz: Der Betriebsbereich wird wegen der über das Jahr verteilten unterschiedlichen
turbinierbaren Abflussmenge in drei zeitliche Lamellen aufgeteilt. Für jede Lamelle wird die
produzierte elektrische Leistung berechnet. Durch Multiplikation mit der jeweiligen Lammelendauer
(in h) und Aufsummieren ergibt sich die Jahresarbeit.
P = 1000∙g∙7,0∙1100∙0,93 = 70,25 MW
P = 1000∙g∙3,0∙1100∙0,93 = 30,11 MW
P = 1000∙g∙1,0∙1100∙0,93 = 10,04 MW
Pelton-Turbine, da diese für große Fallhöhen besonders geeignet ist und als Freistrahlturbine ohne
Gegendruck und Saugschlauch arbeiten kann. (2P)
4.d) Muss das Krafthaus am oberen oder am unteren Ende der Druckleitung angeordnet werden?
Was ist der Grund dafür?
Das Krafthaus muss am unteren Ende der Druckleitung angeordnet werden, da am oberen Ende
keine Fallhöhe und somit kein Wasserdruck anliegt. (2P)
1.c) Was ist der Unterschied zwischen einer Sohlenschwelle und einer Sohlenstufe?
1.d) Skizzieren Sie eine Raue Rampe mit einem Setzsteindeckwerk, Nachbett und
Wasserspiegelverlauf.
1.f) Kombinierte Schütze bestehen aus mehreren Segmenten zur Abflussabgabe. Skizzieren
Sie ein Hubklappenschütz in der Seitenansicht.
1.g) Welche Vorteile hat ein gesteuerter Polder gegenüber einem ungesteuerten Polder?
1.i) Welche Aufgabe hat der Saugschlauch bei einer Wasserkraftanlage? Welchen Effekt nutzt
der Saugschlauch aus?
Musterlösung
Bemessungsabfluss QB muss ohne unzulässigen Aufstau abfließen können, selbst wenn die
leistungsfähigste Öffnung blockiert ist. (1P)
Schützöffnung a (1P), Wassertiefe vor dem Schütz hOW (1P) und Schütztafelneigung α (1P)
1.c) Was ist der Unterschied zwischen einer Sohlenschwelle und einer Sohlenstufe?
Die Sohlenschwelle wird ohne Veränderung des Sohlengefälles eingebaut. (1P) Bei der
Sohlenstufe besteht ein Höhensprung in der Sohle. (1P)
1.d) Skizzieren Sie eine Raue Rampe mit einem Setzsteindeckwerk, Nachbett und
Wasserspiegelverlauf.
Zahnschwellen erhöhen die Energiedissipation und ermöglichen damit den Bau verkürzter
Tosbecken. (1P)
1.f) Kombinierte Schütze bestehen aus mehreren Segmenten zur Abflussabgabe. Skizzieren
Sie ein Hubklappenschütz in der Seitenansicht.
(3P)
1.g) Welche Vorteile hat ein gesteuerter Polder gegenüber einem ungesteuerten Polder?
Der gesteuerte Polder kann zu einem gewünschten Zeitpunkt geflutet werden und damit den
Hochwasserspitzenabfluss gezielt kappen. (1P)
1.i) Welche Aufgabe hat der Saugschlauch bei einer Wasserkraftanlage? Welchen Effekt nutzt
der Saugschlauch aus?
Der Saugschlauch verbessert die hydraulische Leistungsausbeute (1P) und nutzt dazu den
Sogeffekt des abfließenden Wassers. (1P)
1.a) Skizzieren Sie ein ober- , ein mittel- und ein rückenschlächtiges Wasserrad in der
Seitenansicht.
1.b) Leiten Sie anhand der Skizze für die Bruttofallhöhe und das Wasser-Volumenteilchen eine
Formel zur Berechnung der hydraulischen Arbeit WHyd und eine Formel zur Berechnung der
hydraulischen Leistung PHyd mit den zugehörigen SI-Einheiten her.
1.d) Definieren Sie den Parameter Wirkungsgrad η für eine Laufwasserkraftanlage, die
elektrische Energie erzeugt. Welchen Minimal- und welchen Maximalwert grenzen den
Wirkungsgrad ein?
Der Wirkungsgrad liegt bei einer Laufwasserkraftanlage immer zwischen 0 und 1 bzw.
prozentual zwischen 0% und 100%. (2P)
1.e) Skizzieren Sie in der Draufsicht folgende Bauweisen von Flusskraftwerken: Blockbauweise,
Zwillingsbauweise, Buchtenkraftwerk.
Bei beiden Kraftwerken fließt Wasser aus einem hoch gelegenen Speicher durch Turbinen
in ein Unterbecken bzw. einen Flusslauf. Im Gegensatz zum Speicherkraftwerk kann beim
Pumpspeicherkraftwerk das Wasser auch vom Unterbecken zurück in das Speicherbecken
gepumpt und somit mehrfach turbiniert werden. (2P)
(2P)
(2P)
(2P)
Stollen
1.h) Benennen Sie die auf den Fotos dargestellten Wasserkraftmaschinen bzw. Turbinentypen
1.i) Welche der in (1.h) dargestellten Turbinen kommt vorzugsweise zum Einsatz bei…
1.j) Welche zwei der in (1.h) dargestellten Wasserkraftmaschinen bewerten Sie bei
entsprechender Auslegung als Fischfreundlich? Begründen Sie Ihre Antworten.
Wasserkraftschnecke (1P) → abwanderwillige Fische können dem Wasserstrom folgend im
Wasserpolster zwischen zwei Schneckenwindungen die Anlage passieren, sofern keine
massiven Spaltströmungen vorherrschen und genug Raum gegeben ist. (2P)
Kaplan-Turbine (1P) → Bei entsprechend großer Dimension und niedriger Drehzahl sowie
Schaufelgestaltung können Fische dem Wasserstrom folgend durch die Turbine gelangen –
ein Schädigungsrisiko ist jedoch stets gegeben. (2P)
1.k) Ein Lehrer hat für seine Abiturklasse im Fach Umwelttechnik folgende Prüfungsaufgabe
erstellt:
„Ein Laufwasserkraftwerk soll eine minimale Nutzleistung von Pel = 2000 kW erbringen. Als
Turbine wird eine Kaplan-Turbine mit einem Wirkungsgrad von 0,91 verwendet, die einen
Generator (ηGen = 88%) antreibt. Durch die Turbine fließen aus einer Fallhöhe von 15 m pro
Sekunde 6,5 m³ Wasser. Ermitteln Sie durch Rechnung, ob das Wasserkraftwerk die
erforderliche Mindestnutzleistung bereitstellen kann?“
Geben Sie an, welche Fehler in der Musterlösung enthalten sind und erstellen Sie eine
korrekte Musterlösung.
Korrekte Berechnung:
Das Wasserkraftwerk kann eine Nutzleistung von 765 kW bewerkstelligen und damit den
geforderten Wert von 2000 kW keinesfalls erreichen. (1P)
kst = 55 m1/3/s
ISo = 0,5 ‰
w=2m
Draufsicht:
Längsschnitt:
Hinweis: Haben Sie Aufgabe 2.a) nicht gelöst rechnen Sie mit Qw = 13,9 m³/s.
h1,geschätzt ℎ , =ℎ + − = h1,neu
2 2 ∙ ∙ ℎ +
, ä
h1,start = 0,6 m
hü =
Überfallbeiwerte
für senkrecht breit, breit, scharfkantig, senkrechte OW- dachförmig, Krone
angeströmte scharfkantig abgerundet Strahl- Seite, geneigte abgerundet
Wehre: belüftung UW-Seite
0,49 0,53 0,66 0,73 0,80
Überfallbeiwert für Streichwehre: 95 % des Wertes für senkrecht angeströmte Wehre
Hinweis: Haben Sie 2.a) und 2.b) nicht gelöst rechnen Sie mit Qw = 13,9 m³/s und hü = 0,9 m
2.d) Was würde passieren, wenn der Abfluss entgegen der Annahme unvollkommen wäre?
2.e) Was muss in dem Bereich hinter dem Wehr, in dem der Strahl auftrifft, beachtet werden?
Fließquerschnitt A = b*h = 6 * 3 = 18 m²
2.b)
vu = über Manning-Strickler berechnet = 1,61 m/s (Falls 2a nicht gelöst, kann man vu aus Qw
zurückrechnen)
h1,geschätzt ℎ , =ℎ + − = h1,neu
2 2 ∙ ∙ ℎ +
, ä
1,61 42,9
ℎ , =1+ −
2 ∙ 9,81 2 ∙ 9,81 ∙ 6 ∙ "0,6 + 2$
h1,start = 0,6 m 0,75 m (2P)
1
= 1,132 − 2,606 ∙ = 0,75
"0,6 + 2$
1
ℎ , = 1,132 − 2,606 ∙ = 0,7465
0,75 m "0,75 + 2$ 0,79 m (2P)
1
0,79 m ℎ , = 1,132 − 2,606 ∙ = 0,7465 0,80 m (2P)
"0,79 + 2$
2.c)
Umstellen nach L:
13,9
-= , = , = 00, 12 3
2 2
) 2 ℎü 0,5 √2 ∗ 9,81 0,9
3 * 3
Das Streichwehr muss ca. 11 m lang sein. (5P)
2.d)
Das Wasser würde aus dem Rückhaltebecken in den Fluss zurückstauen (1P), sodass nicht mehr
die geplante Menge an Wasser über das Wehr abgeführt werden kann. Durch diese Verringerung
der Leistungsfähigkeit des Streichwehres würde mehr Wasser durch das Flussbett im Bereich der
Ortschaft fließen und dort über die Ufer treten / zu Überschwemmungen in der Ortschaft führen.
(1P)
2.e)
Durch den auf die Sohle auftreffenden Überfallstrahl kann es zur Erosion (1P) des Bodenmaterials
kommen, weshalb dieser Bereich durch zusätzliche konstruktive Maßnahmen geschützt werden
sollte. (1P)
0,5 m 0,5 m
0,4 m
Sediment 0m
4m
2m
GFK Rinnensohle
Abbildung 3.1: Skizze des Sedimentkastens in der Rinne. Links: Querschnitt in Fließrichtung gesehen; rechts: Seitenansicht.
Der Wasserspiegel in beiden Skizzen stellt den Zustand beim Volleinstau dar
Hinweise:
Gehen Sie davon aus, dass über die Wandungen keine Kräfte übertragen werden können.
Zur Lösung der Aufgabe können Sie den Nachweis auf zwei Arten durchführen: einerseits mit
einem Globalsicherheitsbeiwert (wurde im Kurs Wasserbau I durchgeführt) oder anderseits mit
den Teilsicherheitsbeiwerten gemäß DIN EN 1907 (Kurs Geotechnik). Die anzusetzenden
Beiwerte sind untenstehend zu entnehmen:
Wählen Sie das für die Bemessung der Standsicherheit der Winkelstützwände maßgebende
Material und begründen Sie ihre Wahl.
Kalkstein 20 360
Begründung: Bei Kalkstein ist die wassergesättigte Wichte nur leicht größer als beim
Tonschiefer. Jedoch verfügt der Kalkstein über einen deutlich höheren horizontalen
Erddruck, was bei den Standsicherheitsnachweisen (bspw. Gleiten) zu höheren
resultierenden treibenden Kräften führt. (1P)
3.b) Bemessen Sie die Schenkellänge x der Kastenwand für den Zustand „Volleinstau“ (Abb. 3.1)
so, dass das System die Gleitsicherheit erfüllt. Gehen Sie davon aus, dass beim Zustand
„Volleinstau“ keine Fließbewegung und damit keine Strömungskräfte vorhanden sind.
Abbildung 3.2 skizziert dazu das anzunehmende statische System.
Hinweise:
Die Dicke der verwendeten Holzplatten für den Sedimentkasten beträgt t = 20 mm.
Gleitfaktor Holz – GFK: μ = 0,7
Wichte des Holzes: γHolz = 8 kN/m³
Wichte des Wassers: γw = 10 kN/m³
Nutzen Sie auch die Angaben aus der Tabelle von Aufgabe (3.a)
h
Eh
x
Abbildung 3.2: Statisches System „Volleinstau“ mit h = 0,4 m und w = 0,5 m
"b,kj lb,bm$ @F
Rd = 0,078 D = 8 nD ≤ E (1P)
, g
e
Rd
b, , @F^ , cg ∙f
1,6 ≤ oL8. = e
b,j b @F
,c∙b,j blb, ,
~ ≤ E
, cg
e
,c∙b,j blb, ,
~ = 0,0847 m = 8,5 cm ≤ E (1P)
, cg
e
Der Nachweis der Sicherheit gegen Gleiten erfordert eine Mindestlänge von 0,08 m-0,09 m;
der Nachweis gegen Kippen eine Mindestlänge von 0,6 m.
Der größere der beiden berechneten x-Werte wird maßgebend und die Schenkellänge x
sollte mindestens 0,6 m betragen. Um mehr Sicherheit zu haben wird hier eine Länge von
x = 0,8 m vorgeschlagen. (2P)
3.d) Begründen Sie, warum der Nachweis gegen hydraulischen Grundbruch nicht durchgeführt
werden muss.
Der Hydraulische Grundbruch ist das Versagen des Bodens unterhalb der Stützkonstruktion.
(1P)
Im vorliegenden Fall kann der „Baugrund“ nicht durch eine Strömungskraft versagen, da
weder ein Baugrund, noch eine Strömungskraft darin vorliegen. Das System steht in einer
Rinne auf einem GFK Boden. (1P)
3.e) Diskutieren und entscheiden Sie, ob der Nachweis gegen Aufschwimmen geführt werden sollte.
Prinzipiell ist eine Holzkonstruktion schwimmfähig und ist in Gefahr aufzuschwimmen. (1P)
Im vorliegenden Fall liegt sehr viel Sediment auf dem Winkel, wodurch die der Auftriebskraft
entgegen gerichtete Gewichtskraft stark erhöht ist. Zudem liegt noch die Wasserauflast
obenauf. (1P)
Daher wird die Auftriebskraft zu gering sein, um den Winkel zu bewegen. Wäre der Winkel
in die andere Richtung ausgelegt, so würde das Verhältnis deutlich kritischer, da nun fast nur
noch das Eigengewicht des Winkels herangezogen werden kann. Im Vorliegenden Fall
jedoch ist der Nachweis unkritisch. (1P)