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Massivbau III
Bemessung im Stahlbetonbau
SoSe 2020
Inhaltsverzeichnis
1 Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 3
1.1 Begrenzung der Rissbreiten 4
1.1.1 Berechnung der Rissbreite (DIN EN 1992-1-1, 7.3.4) 5
1.1.2 Begrenzung der Rissbreite ohne direkte Berechnung 21
1.1.3 Nachweis der Mindestbewehrung (DIN EN 1992-1-1;. 7.3.2) 25
1.2 Realistische Abschätzung der Zwangspannungen 33
1.2.1 Bodenplatten 34
1.2.2 Aufgehende Wände auf vorab fertiggestellten Fundamenten 37
1.3 Begrenzung der Spannungen 40
1.4 Begrenzung der Verformungen 41
1.4.1 Berechnung der Durchbiegung 42
2 Wände und wandartige Träger 46
2.1 Wände 46
2.2 Wandartige Träger 52
3 Deckengleiche Unterzüge 63
4 Treppen 70
5 Torsion 73
5.1 Kombinierte Beanspruchung: Querkraft + Torsion + Biegung 80
5.1.1 Vereinfachtes Verfahren 80
5.1.1 Genaues Verfahren 80
6 Aussteifung von Tragwerken des Massivbaus 83
6.1 Schnittgrößenermittlung der aussteifenden Bauteile 83
6.2 Horizontallasten 88
6.3 Aussteifungskriterien 90
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Massivbau III
Zu ihnen zählen:
− Seltene Einwirkungskombination
− Häufige Einwirkungskombination
− Quasi-ständige Einwirkungskombination
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Massivbau III
a) Bei den Expositionsklassen XO und XC1 ; hat die Rissbreite keinen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit und dieser Grenzwert
wird i. Allg.zur Wahrung eines akzeptablen Erscheinungsbildes gesetzt. Fehlen entsprechende Anforderungen an das
Erscheinungsbild, darf dieser Grenzwert erhöht werden
b) Zusätzlich ist der Nachweis der Dekompression unter der quasi-ständigen Einwirkungskombination zu führen
c) Wenn der Korrosionsschutz anderweitig sichergestellt wird (Hinweise hierzu in den Zulassungen der Spannverfahren),
der Dekompressionsnachweis entfallen.
d) Beachte 7.3.1 (7) Bei Bauteilen der Expositionsklasse XD3 können besondere Maßnahmen erforderlich werden. Die
der entsprechenden Maßnahmen hängt von der Art des Angriffsrisikos ab.
Zum Nachweis der Begrenzung der Rissbreite gemäß DIN 1992-1-1, 7.3 gehören
3 Elemente:
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Massivbau III
Gegeben sei ein Stahlbetonstab, der zentrisch gezogen wird. Zunächst befindet
sich der Stab im Zustand I. Die Dehnungen des Betons und des
Bewehrungsstahls sind an jeder Stelle des Stabes identisch. Der Beton und der
Bewehrungsstahl übernehmen Zugspannungen, wobei diejenigen des
Bewehrungsstahls um den Faktor α = Es/Ec größer sind als diejenigen des Betons.
F F
εs, εc
εs = εc
Bei steigender Last wird an einer Stelle (der zufällig schwächsten Stelle) die
Betonzugfestigkeit überschritten, so dass ein erster Riss entsteht.
F F
Im Riss muss nun die dort vorhandene Bewehrung die gesamte Zugkraft F alleine
aufnehmen. Die Stahldehnungen steigen daher im Riss stark an, die
Betondehnungen sinken auf null ab.
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Massivbau III
εs, εc
Am Ende der Einleitungslänge
εs gilt wieder εs = εc
εc x
lt lt
Der Bewehrungsstahl ist in beiden Rissufern „verankert“. Daher wird die vom
Stahl übernommene Kraft, auf beiden Seiten des Risses wieder in den Beton
eingeleitet. Dies geschieht über Verbundspannungen τs, die über den Umfang
der Bewehrungsstäbe wirken. Die Länge, nach der die gesamte vom Stahl
zusätzlich aufgenommene Kraft wieder in den Beton eingeleitet wurde, wird als
Einleitungslänge lt bezeichnet. Im Bereich der Einleitungslänge lt sind also die
Stahldehnungen εs ungleich den Betondehnungen εc. Am Ende der
Einleitungslänge lt gilt wieder: εs = εc
0,5∙F
Wird die Zugkraft F nun (geringfügig) weiter gesteigert, so entsteht ein weiterer
Riss wiederum an einer zufällig schwachen Stelle. Ausgeschlossen ist lediglich,
dass der Riss innerhalb des Bereichs der Einleitungslänge lt um den ersten Riss
herum entsteht. In diesem Bereich trägt der Stahl die von ihm im Riss zusätzlich
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Massivbau III
übernommene Zugkraft erst nach und nach wieder in den Beton ein. Die Zugkraft
im Beton ist daher in diesem Bereich noch zu gering, um den Beton zum Reißen
zu bringen. Frühestens in einer Entfernung lt vom ersten Riss kann somit der
zweite Riss entstehen.
F F
εs, εc
εs
εc x
lt lt lt lt
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Massivbau III
𝜀𝑠 , 𝜀𝑐
𝜀𝑠𝑟2
𝜀𝑠
𝜀𝑠𝑚 = 𝜀𝑠𝑟2 − 𝑘𝑡 ∙ (𝜀𝑠𝑟2 − 𝜀𝑠𝑟1 )
𝜀𝑠𝑟1 = 𝜀𝑐𝑡
𝜀𝑐𝑚 = 𝑘𝑡 ∙ 𝜀𝑐𝑡
𝜀𝑐
𝑙𝑡 𝑙𝑡
𝑤𝑘
An beiden Enden des betrachteten Bereiches stimmen die Dehnungen des Stahls
und des Betons überein, dazwischen gibt es Dehnungsunterschiede. Die
Verlängerung des Stahls im betrachteten Bereich lässt sich berechnen, indem
man die mittlere Dehnung des Stahls εsm mit der Länge 2 ⋅ 𝑙t multipliziert. In der
gleichen Weise lässt sich die (etwas geringere) Verlängerung des Betons im
betrachteten Bereich berechnen. Der Unterschied der Verlängerungen von Stahl
und Beton entspricht gerade der Breite des Risses.
𝜀sm ∙ 2 ∙ 𝑙𝑡 = εcm ∙ 2 ∙ 𝑙𝑡 + 𝑤𝑘
→ 𝑤k = 2 ⋅ 𝑙t ⋅ (𝜀sm − 𝜀cm )
Steigert man die Normalkraft weiter, so erreicht man einen Zustand, in dem an
keiner Stelle mehr die Betondehnung und die Stahldehnung übereinstimmen.
Diesen Zustand bezeichnet man als abgeschlossenes Rissbild.
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Massivbau III
F F
εs, εc
εsm
εcm
x
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Massivbau III
Betrachtet man in diesem Zustand den gesamten Stab, so lässt sich die
Rissbreite wiederum mit Hilfe des Unterschiedes der Längenänderungen
berechnen. In diesem Fall handelt es sich um den Mittelwert der Rissbreiten
des gesamten Stabes.
Bezeichnet man den mittleren Rissabstand mit srm, so beträgt die Anzahl der
𝑙
Risse im gesamten Stab in guter Näherung .
𝑠rm
Bezüglich der Verlängerung des Stahls und der des Betons gilt dann
𝑙
εsm ∙ 𝑙 = εcm ∙ 𝑙 + 𝑤m ∙
𝑠rm
Die maximale Rissbreite im abgeschlossenen Rissbild ergibt sich somit für den
maximalen Rissabstand 2∙lt zu
wmax = 2 ∙ 𝑙t ⋅ (εsm − εcm )
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Massivbau III
Zwischenergebnis:
Rissabstand
𝑠rm ≤ 2 ∙ 𝑙t
Maximale Rissbreite
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Massivbau III
Verbundspannungen τsm
σsr2∙ As
σsr2∙ As
lt
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2
𝑙t =
4 ⋅ 𝜏sm
Gemäß Model Code 1990 darf für die mittlere Verbundspannung angesetzt
werden:
𝜏sm = 1,8 ⋅ 𝑓ct,eff
Somit ergibt sich für die Einleitungslänge bei Einzelrissbildung:
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2
𝑙t =
7,2 ⋅ 𝑓ct,eff
Im abgeschlossenen Rissbild muss berücksichtigt werden, dass Risse zum Teil
Sekundärrisse sind, bei denen nicht der gesamte Querschnitt sondern nur eine
Wirkungszone in der Nähe der Bewehrung reißt.
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Massivbau III
hc, eff
hc, eff
Für die Stahlkraft, die neben einem Sekundärriss wieder in den Beton eingeleitet
werden muss, gilt:
𝜎sr2 ∙ 𝐴s = 𝑓ct,eff ∙ 𝐴c,eff
𝑓ct,eff ∙ 𝐴c,eff
bzw 𝜎sr2 =
𝐴s
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Massivbau III
Einzelrissbildung Abgeschlossenes
Rissbild
Rissbreite: Maximale Rissbreite:
𝑤k = 2 ⋅ 𝑙t ⋅ (𝜀sm − 𝜀cm ) 𝑤max = 𝑠r,max ⋅ (𝜀sm − 𝜀cm )
Einleitungslänge lt Einleitungslänge lt
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2 Ø𝑠
𝑙t = 𝑙t =
7,2 ⋅ 𝑓ct,eff 7,2 ⋅ 𝜌eff
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2 Ø𝑠
2 ∙ 𝑙t = 2 ∙ 𝑙t =
3,6 ⋅ 𝑓ct,eff 3,6 ⋅ 𝜌eff
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Massivbau III
Nun muss noch die Dehnungsdifferenz für die beiden Zustände betrachtet
werden.
wk
εs 𝜀𝑠𝑟2
𝜀𝑠𝑚 = 𝜀𝑠𝑟2 − 𝑘𝑡 · (𝜀𝑠𝑟2 − 𝜀𝑠𝑟1 )
𝜀𝑐𝑚 = 𝑘𝑡 · 𝜀𝑐𝑡
εc
lt lt
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Massivbau III
εsr2
εs
𝜀sm = 𝜀sr2 − 𝑘𝑡 ∙ (𝜀sr2 − 𝜀sr1 )
εsr1 = εct
𝜀cm = 𝑘𝑡 ∙ 𝜀ct
εc
lt lt
Nach dem Entstehen eines Sekundärrisses muss der Stahl die gesamte Zugkraft
übernehmen. Es wird wieder das Modell des Ersatzstabes verwendet:
𝐹 𝜎sr1 ∙ 𝐴s + 𝑓ct,eff ∙ 𝐴c,eff 𝑓ct,eff
𝜎sr2 = = = 𝜎sr1 +
𝐴s 𝐴s 𝜌eff
Somit ergibt sich für die Spannungsdifferenz zwischen Zustand I und Zustand II
𝑓ct,eff 𝑓ct,eff
𝜎sr2 − 𝜎sr1 = 𝜎sr1 + − 𝜎sr1 =
𝜌eff 𝜌eff
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Massivbau III
Das Verhältnis der E-Moduln von Stahl und Beton bezeichnet man mit αe:
𝐸s 𝐸s
𝛼e = 𝐸c =
𝐸c 𝛼e
Aus der bisherigen Herleitung hat sich also für die mittlere Dehnungsdifferenz im
abgeschlossenen Rissbild ergeben:
𝑓ct,eff
𝜎sr2 −𝑘t ∙ 𝑘t ∙𝑓ct,eff ∙𝛼𝑒
𝜌eff
𝜀sm = 𝜀cm =
𝐸s 𝐸s
Somit kann man die mittlere Dehnungsdifferenz zwischen Stahl und Beton für das
abgeschlossene Rissbild ermitteln mit:
𝑓ct,eff
𝜎sr2 − 𝑘t ∙ ∙ (1 + 𝛼𝑒 ∙ 𝜌eff )
𝜌eff
𝜀sm − 𝜀cm =
𝐸s
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Massivbau III
Ø𝑠
mit 𝑠r,max = (für abgeschlossene Rissbildung)
3,6 ⋅ 𝜌eff
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Massivbau III
Ac,eff . ist die Betonfläche um die Zugbewehrung mit der Höhe hc,ef
ℎ−𝑥
ℎ𝑐,𝑒𝑓𝑓 = 2,5 ⋅ 𝑑1 ≤ für biegebeanspruchte Bauteile
3
ℎ
≤ für zugbeanspruchte Bauteile
2
mit: 𝑥-Druckzonenhöhe im Zustand I
Allerdings gilt der Ansatz für den Wirkungsbereich der Bewehrung 𝐴𝑐,𝑒𝑓𝑓 mit 2,5 ⋅
𝑑1 nur für eine konzentrierte Bewehrungsanordnung und dünne Bauteile die unter
ℎ ℎ
Biegebeanspruchung mit ≤ 10 und für zugbeanspruchte Bauteile mit ≤ 5.
ℎ−𝑑 ℎ−𝑑
Bei dicken Bauteilen kann der Wirkungsberiech bis auf 5 ⋅ 𝑑1 anwachsen. Siehe
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Massivbau III
Bild NA.7.1d) für biegebeanspruchte Bauteile Bild 7.1.e) für zugbeanspruchte Bauteile
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Massivbau III
Auf Seite 18 hatten wir gezeigt, dass für den Zustand der Einzelrissbildung
Folgendes gilt:
𝑤max = 𝑠r,max ⋅ (𝜀sm − 𝜀cm )
mit
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2
𝑠r,max =
3,6 ⋅ 𝑓ct,eff
für Einzelrissbildung
𝜎sr2
𝜀sm − 𝜀cm = 0,6 ∙
𝐸s
Somit gilt für diesen Zustand
Ø𝑠 ∙ 𝜎sr2 𝜎sr2 𝜎sr2 2 ∙ Ø𝑠
𝑤max = ⋅ 0,6 ∙ =
3,6 ⋅ 𝑓ct,eff 𝐸s 6 ⋅ 𝑓ct,eff ⋅ 𝐸s
Mit diesen Festlegungen ergibt sich für die Rissbreite die Beziehung
𝜎sr2 2 ∙ Ø𝑠
𝑤max =
3,48 ∙ 106
Löst man diese Beziehung nach der Stahlspannung auf, so ergibt sich
3,48 ∙ 106
𝜎sr2 = √𝑤k ∙
Ø𝑠
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Massivbau III
aus Tabelle 7.2 DE der DIN EN1992-1-1 ablesen und so der Nachweis der
Einhaltung der zulässigen Rissbreite führen.
Wenn die Betonzugfestigkeit geringer als fct,eff = 2,9 MN/m² ist, so muss der
Grenzdurchmesser im Verhältnis 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⁄2,9 modifiziert werden.
Zusätzlich darf der Grenzdurchmesser in Abhängigkeit von der Bauteilhöhe
modifiziert werden.
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Massivbau III
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Massivbau III
System:
g,q
10,0 [m]
Querschnitt:
Aso
50,0[cm]
• b/h/d : 30/50/43
• 𝐴𝑠𝑜 = 5∅20
• 𝐴𝑠𝑢 = 2∅25 Asu
30,0[cm]
Baustoffe:
• Beton: C35/45
• Betonstahl: B 500
Expositionsklassen:
• XC4 X03 und XF4 (Feucht mit Frost und Taumittel)
Belastung:
• Ständige Einwirkungen:
g1,k= Eigengewicht
g2,k= 6,00 kN/m Ausbaulast
• Veränderliche Einwirkungen
q1,k= 10,00 kN/m (Nutzlast Parkhaus)
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Massivbau III
Zentrischer Zwang:
Zustand I
< 𝐹𝑐𝑟
𝐹 = 𝐹𝑐𝑟
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Massivbau III
Risskraft:
𝐹𝑐𝑟 = 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅ 𝐴𝑐𝑡
→ erforderliche Bewehrung:
𝐹𝑐𝑟 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅ 𝐴𝑐𝑡 𝐼
𝑒𝑟𝑓𝐴𝑠 = =
𝜎𝑠𝑟2 𝜎𝑠𝑟2
Man führt einen Beiwert kc ein, der die Spannungsverteilung erfasst, um eine
allgemeine Formel für verschiedene Belastungsarten zu erhalten.
𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅ 𝐴𝑐𝑡 𝐼
→ 𝑒𝑟𝑓𝐴𝑠 = 𝑘𝑐 ⋅
𝜎𝑠𝑟2
Mit kc = 1,0 für zentrischen Zug
Biegezwang:
𝑀 < 𝑀𝑐𝑟
Bei Erreichen des Rissmomentes Mcr erfolgt der Übergang in den Zustand II:
𝑀 = 𝑀𝑐𝑟
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Massivbau III
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Massivbau III
𝐴𝑐𝑡
𝐴𝑠,𝑚𝑖𝑛 = 𝑘𝑐 ⋅ 𝑘 ⋅ 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅
𝜎𝑠
kc :Beiwert zur Berücksichtigung des Einflusses der Spannungsverteilung
innerhalb des Querschnitts vor der Erstrissbildung sowie der Änderung des
inneren Hebelarmes:
𝜎𝑐
mit 𝑘𝑐 = 0,4 ⋅ [1 − ℎ ] bei Rechteckquerschnitten und Stegen von
𝑘1 ⋅( ∗ )⋅𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓
ℎ Hohlkästen oder T-Querschnitten
𝐹𝑐𝑟
mit 𝑘𝑐 = 0,9 ⋅ ≥ 0,5 bei Gurten von Hohlkästen- oder
𝐴𝑐𝑡 ⋅𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓
T-Querschnitten
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Massivbau III
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Massivbau III
4) Der empfohlene Anhaltswert für massige Bauteile ist erst bei der Verwendung von langsam erhärtenden
Betonen mit einem Prüfalter von 91 Tagen zu erwarten.
Für dicke Bauteile darf die Mindestbewehrung unter Ansatz einer effektiv
wirksamen Randzone ermittelt werden.
Es gilt:
𝐴𝑐,𝑒𝑓𝑓
𝐴𝑠,𝑚𝑖𝑛 = 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 · mit: 𝐴𝑐,𝑒𝑓𝑓 = 𝑏 · ℎ𝑒𝑓𝑓
𝜎𝑠
Jedoch muss in jedem Fall gelten
𝐴𝑐𝑡
𝐴𝑠,𝑚𝑖𝑛 ≥ 𝑘 · 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ·
𝑓𝑦𝑘
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Massivbau III
Querschnitt:
Betonfestigkeitsklasse:
C30/37
Expositionsklasse:
XC1
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Massivbau III
Ein Balken mit dem unten dargestellten Querschnitt ist einer indirekten
Beanspruchung aus Biegezwang ausgesetzt. Es soll die erforderliche
Mindestbewehrung ermittelt werden, wobei als Bewehrung Stäbe mit ∅ = 8 mm
verwendet werden sollen.
Querschnitt:
Betonfestigkeitsklasse:
C30/37
Expositionsklasse:
XC1
𝑑1 = (ℎ – 𝑑) = 4 cm
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Massivbau III
− Bodenplatten
− Aufgehende Wände auf fertiggestellten Fundamenten
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Massivbau III
1.2.1 Bodenplatten
𝑁𝑟𝑒,𝑚𝑎𝑥 = 𝑉 ⋅ 𝜇 ⋅ 𝑙 ′
mit l´ = l/2
𝑉 = Bauwerkslast zum Zeitpunkt des Auftretens der Zwang-
beanspruchung (z. B. Eigengewicht der Bodenplatte)
𝜇 = Reibungsbeiwert
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Massivbau III
1. Betonierabschnitt: 𝑁𝑟𝑒,𝑚𝑎𝑥 = 𝑉 ⋅ 𝜇 ⋅ 𝑙 ⁄4 = 𝜌 ⋅ ℎ ⋅ 𝜇 ⋅ 𝑙 ⁄4
2. Betonierabschnitt: 𝑁𝑟𝑒,𝑚𝑎𝑥 = 𝜌 ⋅ ℎ ⋅ 𝜇 ⋅ 𝑙 ⁄4
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Massivbau III
System:
ly=12,30
[m]
lx=27,30
Schnitt:
h=0,60
[m]
Baustoffe:
• Beton C30/37
• Betonstahl: B 500
Annahme: Die Bemessung im Grenzzustand der Tragfähigkeit wurde bereits durchgeführt. Die
hierfür gewählte Bewehrung beträgt:
asx = asy = 11,31 cm²/m (oben + unten Ø 12/10)
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Massivbau III
Bei Wänden, die auf vorab fertiggestellten Fundamenten hergestellt werden, wird
die freie Verformung durch das bereits erhärtete Fundament behindert.
• Am Wandfuß ist die Verformung vollständig behindert
• Im oberen Wandbereich hängt die Größe der Zwangbeanspruchung vom
Verhältnis l/h der Wand ab
Bei langen Wänden entsteht im oberen Wandbereich infolge des Abfließens der
Hydratationswärme eine hohe Zugbeanspruchung.
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Massivbau III
ℎ3
ℎ ℎ2
ℎ1
Bereich h1: Die Verformung wird durch das Fundament vollständig behindert. Es
wird keine Bewehrung benötigt, um die Risse infolge Zwang zu verteilen („das
Fundament verteilt die Risse“!)
𝑤𝑐𝑎𝑙
ℎ1 = 0,6 ⋅
𝛼𝑡 ⋅Δ𝑇
𝐴𝑐𝑡
𝐴𝑆 = 0,4 ⋅ 𝑘 ⋅ 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅
𝜎𝑠
Bereich h2: In diesem Bereich entsteht die volle Zwangspannung. Die Rissbreite
muss durch die Bewehrung begrenzt werden, die für zentrischen Zwang
bemessen wird.
𝐴𝑐𝑡
𝐴𝑆 = 1,0 ⋅ 𝑘 ⋅ 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅
𝜎𝑠
Bereich h3: In diesem Bereich wird die Verformung kaum behindert. Die
Betonspannung ist kleiner als die Betonzugfestigkeit.
Die Höhe h1+h2 und damit auch h3 = h - (h1+h2) wird gemäß Heft 466 ermittelt.
Es wird eine Bewehrung für Biegezwang angeordnet.
𝐴𝑐𝑡
𝐴𝑆 = 0,4 ⋅ 𝑘 ⋅ 𝑓𝑐𝑡,𝑒𝑓𝑓 ⋅
𝜎𝑠
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Massivbau III
System:
0,24
3,00
0,60
[m]
0,30
Baustoffe:
• Beton: C30/37
• Betonstahl B500 ∅𝑠 = 10 mm
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Massivbau III
Stahlspannung (Betonstahl):
Unter Last |𝜎𝑠 | ≤ 0,8 ⋅ 𝑓𝑦𝑘 für die seltene Einwirkungskombination
Unter Zwang |𝜎𝑠 | ≤ 1,0 ⋅ 𝑓𝑦𝑘
Für Spannstahl siehe Vorschriften gemäß Vorlesung „Spannbetonbau“.
bzw.
𝜌 1 𝜌´
𝑙/𝑑 = 𝐾 ∙ [11 + 1,5√𝑓𝑐𝑘 0 + ∙ √𝑓𝑐𝑘 √ ] wenn 𝜌 ≥ 𝜌0 .
𝜌−𝜌´ 12 𝜌0
Kann der Nachweis zur Begrenzung der Verformungen nicht über die Begrenzung
der Biegeschlankheit erbracht werden, so ist die Durchbiegung zu berechnen.
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Massivbau III
Ist die Biegesteifigkeit E ∙ I über die Trägerlänge konstant, dann ist die Krümmung
1 𝑀
𝜒= =
𝑟 𝐸∙𝐼
affin zur Biegemomentenlinie M(x). In diesem Fall lässt sich die maximale
1
Durchbiegung ermitteln, indem man die Krümmung nur an der Stelle des
r
1 1 1
( ) = 𝜁 ∙ ( ) + (1 − 𝜁 ) ∙ ( )
𝑟 𝑚 𝑟 𝐼𝐼 𝑟 𝐼
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Massivbau III
Wobei ζ der Rissverteilungsbeiwert ist, der angibt, welcher Anteil des Bauteils sich
in Zustand II und welcher Anteil sich in Zustand I befindet.
Er wird ermittelt mit:
𝜎𝑠,𝑐𝑟 2 𝑀𝑐𝑟 2
𝜁 =1−𝛽∙( ) =1−𝛽∙( )
𝜎𝑠 𝑀
1 1 1
( ) =( ) +( )
𝑟 𝐼 𝑟 𝐼,𝐿𝑎𝑠𝑡+𝐾𝑟𝑖𝑒𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑟 𝐼,𝑆𝑐ℎ𝑤𝑖𝑛𝑑𝑒𝑛
1 1 1
( ) =( ) +( )
𝑟 𝐼𝐼 𝑟 𝐼𝐼,𝐿𝑎𝑠𝑡+𝐾𝑟𝑖𝑒𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑟 𝐼𝐼,𝑆𝑐ℎ𝑤𝑖𝑛𝑑𝑒𝑛
1 1
Zur Berücksichtigung des Kriechens werden ( ) und ( )
r I,Last+Kriechen r II,Last+Kriechen
zs 𝐹𝑠
𝐹𝑠 = 𝜀𝑐𝑠 ∙ 𝐸𝑠 ∙ 𝐴𝑠
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Massivbau III
𝑀𝑠 = 𝜀𝑐𝑠 ∙ 𝐸𝑠 ∙ 𝐴𝑠 ∙ 𝑧𝑠
1 𝑀𝑠 𝜀𝑐𝑠 ∙ 𝐸𝑠 ∙ 𝐴𝑠 ∙ 𝑧𝑠
( ) = =
𝑟 𝐼,𝑆𝑐ℎ𝑤𝑖𝑛𝑑𝑒𝑛 𝐸𝑐,𝑒𝑓𝑓 ∙ 𝐼 𝐸𝑐,𝑒𝑓𝑓 ∙ 𝐼
𝜀𝑐𝑠 ∙ 𝛼𝑒 ∙ 𝐴𝑠 ∙ 𝑧𝑠 𝜀𝑐𝑠 ∙ 𝛼𝑒 ∙ 𝑆
= =
𝐼 𝐼
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Massivbau III
Beispiel 6 Durchbiegungsberechnung
System:
g,q
[m]
5,25
Querschnitt:
17
[cm]
3
Baustoffe:
• Beton: C30/37
• Betonstahl: B 500
Bewehrung:
• as,erf = 8,1 cm²/m as,vorh = 11,3 cm²/m
Einwirkungen:
• g,k = 6,5 kN/m q,k = 5,0 kN/m , ψ2 = 0,3
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Massivbau III
2.1 Wände
mit Decken
Wandkonstruktion
nicht durchlaufend durchlaufend
Im Allgemeinen sind Wände in ihrer Ebene belastet. Andernfalls sind sie wie
Platten zu behandeln (z.B. erddruckbelastete Kellerwände).
Die Bemessung bewehrter Wände erfolgt wie für Stützen (für 1 m Länge). Bei
schlanken Wänden müssen wie für Stützen die Schnittgrößen nach Theorie II.
Ordnung berücksichtigt werden.
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Massivbau III
Den Angaben in Tabelle 12.1 liegt zugrunde, dass die Wand keine Öffnung
aufweist, deren Höhe 1/3 der lichten Wandhöhe 𝑙𝑤 oder deren Fläche 1/10 der
Wandfläche überschreitet. Werden diese Grenzen nicht eingehalten, sind in der
Regel bei 3- oder 4-seitig gehaltenen Wänden die zwischen den Öffnungen
liegenden Teile als nur an zwei Seiten gehalten zu betrachten und entsprechend
zu bemessen.
- sie keine Öffnungen aufweist und gleich hoch ist wie die auszusteifende
Wand
- Sie mindestens halb so dick ist wie die auszusteifende Wand.
Querschnitt
aussteifende
Wand
lw
lht ≥lw/5
Bei zweiseitig gehaltenen Wänden, die am Kopf- und Fußende durch Ortbeton
und Bewehrung biegesteif angeschlossen sind, so dass die Randmomente
vollständig aufgenommen werden können, darf ß nach Tabelle 12.1 mit dem
Faktor 0,85 abgemindert werden.
𝐴𝑠,𝑣,𝑚𝑖𝑛 = 0,003 ⋅ 𝐴𝑐
Höchstbewehrungsgrad:
𝐴𝑠,𝑣,𝑚𝑎𝑥 = 0,04 ⋅ 𝐴𝑐
Die Bewehrung ist gleichmäßig auf beide Außenseiten zu verteilen.
Im Bereich von Übergreifungsstößen darf der Höchstwert von 4% auf 8%
verdoppelt werden.
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Massivbau III
Allgemein:
𝐴𝑠,ℎ,𝑚𝑖𝑛 = 0,20 ⋅ 𝐴𝑠,𝑣
Wenn |𝑁𝐸𝑑 | ≥ 0,3 ⋅ 𝑓𝑐𝑑 ⋅ 𝐴𝑐 oder bei Wänden, die unter Berücksichtigung der
Auswirkungen der Theorie II. Ordnung zu bemessen sind:
𝐴𝑠,ℎ,𝑚𝑖𝑛 = 0,50 ⋅ 𝐴𝑠,𝑣
Die horizontale Bewehrung liegt i. a. außen, die druckbeanspruchte
knickgefährdete lotrechte Bewehrung innen.
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Massivbau III
20
Schnitt :
A-A 3,0
Zu
bemessende
Wand
20
hw=15cm 5,0 30
d= 11cm
Baustoffe:
• Beton: C 25/30
• Betonstahl: B 500
Belastung:
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Massivbau III
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Massivbau III
Bei der Bemessung von Balken war eine der grundlegenden Annahmen das
Ebenbleiben der Querschnitte (→ Bernoulli-Hypothese). Damit ergab sich eine
lineare Dehnungsverteilung über die Querschnittshöhe.
Diese Annahme ist nur gerechtfertigt solange das Bauteil schlank ist (Stützweite
des Bauteils groß im Verhältnis zur Querschnittshöhe).
Bei nicht schlanken Biegebauteilen sind die Dehnungen nicht mehr linear über die
Querschnittshöhe verteilt. Man spricht dann von einer Scheibe oder einem
wandartigen Träger.
≥ 3h < 3h
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Massivbau III
ℎ
Zweifeldträger bzw. Endfeld Durchlaufträger > 0,4
𝑙
ℎ
Innenfeld Durchlaufträger: > 0,3
𝑙
ℎ
Kragträger: > 1,0
𝑙𝑘
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Massivbau III
𝐹𝑆𝐹 𝐹𝑆𝐹
l l
𝐹𝐶𝐹 𝐹𝐶𝐹 𝑀𝑆
h
𝑍𝑠 𝑍𝑠
𝐹𝑆𝐹 𝐹𝑆𝐹
Seite 54
Massivbau III
Mit Hilfe von Heft 631 wird die Bemessung also wie folgt vorgenommen:
− Berechnung der Biegemomente (nach Elastizitätstheorie)
− Ermittlung des jeweiligen Hebelarms der inneren Kräfte z
− Ermittlung der Zugbewehrung 𝐴𝑠 = 𝐹𝑠 ⁄𝑓𝑦𝑑
Die Feldbewehrung ist über die Höhe 𝑏1 = 0,1 ⋅ ℎ bzw. 𝑏1 = 0,1 ⋅ 𝑙 zu verteilen
(der kleinere Wert ist maßgebend).
Die ermittelte Stützbewehrung ist gemäß den Angaben in Heft 631 über die Höhe
zu verteilen.
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Massivbau III
Zu 2)
Als Alternative kann der Kräfteverlauf mit Hilfe von Fachwerkmodellen dargestellt
werden. Das gewählte Fachwerk sollte sich an den Spannungstrajektorien der
Elastizitätstheorie orientieren, um übermäßig breite Risse zu vermeiden.
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Massivbau III
Für das gleiche System ergibt sich bei unten angehängter Last folgendes
Fachwerkmodell:
Die Last muss also zunächst über eine Aufhängebewehrung über eine Höhe l ≤ h
zu den Druckstreben geführt werden.
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Massivbau III
Die Größe und Stelle der Zugkräfte ist BK2001 (oder vergleichbarer Literatur) zu
entnehmen. Die Zugkräfte sind durch die Bewehrung abzudecken.
Der Nachweis der Druckstreben wird nach EC2 (6.5.4) wie folgt geführt:
𝐹𝑐 1,0 ⋅ 𝑓𝑐𝑑 𝑓ü𝑟 𝑢𝑛𝑔𝑒𝑟𝑖𝑠𝑠𝑒𝑛𝑒𝑛 𝐵𝑒𝑡𝑜𝑛
𝜎𝑐 = ≤ 𝜎𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 = {
𝑏⋅𝑎 0,75 ⋅ 𝜈´ ∙ 𝑓𝑐𝑑 𝑓ü𝑟 𝑔𝑒𝑟𝑖𝑠𝑠𝑒𝑛𝑒𝑛 𝐵𝑒𝑡𝑜𝑛
Ist die zulässige Spannung überschritten, so darf Bewehrung zugelegt und der
Nachweis auf diese Weise erbracht werden (DAfStbHeft 600).
Es muss gelten,
bei Innenauflagern 𝐹𝐸𝑑 ≤ 𝐹𝑅𝑑 = (0,9 · 𝛼𝑐𝑐 · 𝑓𝑐𝑘 · 𝐴𝑐 + 𝑓𝑦𝑘 · 𝐴𝑠 )/𝛾𝑐
bei Endauflagern 𝐹𝐸𝑑 ≤ 𝐹𝑅𝑑 = (0,8 · 𝛼𝑐𝑐 · 𝑓𝑐𝑘 · 𝐴𝑐 + 𝑓𝑦𝑘 · 𝐴𝑠 )/𝛾𝑐
Die Breite der Druckstrebe a ergibt sich aus der Größe des Auflagers, der Höhe
der Zugbewehrung und der Druckstrebenneigung:
z.B.:
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Massivbau III
Wandartige Träger müssen wie auch Wände Mindestdicken gemäß EC2 Tabelle
NA.9.3 einhalten. Allgemein sollten Wanddicken ≥ 15 cm verwendet werden.
An beiden Wandaußenflächen ist ein rechtwinkliges Bewehrungsnetz vorzusehen.
Je Wandaußenfläche und je Wandrichtung gilt:
0,075 % (d. h. insgesamt 0,15%)
𝐴𝑠,𝑑𝑏𝑚𝑖𝑛 ≥ {
1,5 𝑐𝑚²/𝑚 𝑣𝑜𝑛 𝐴𝑐
300 𝑚𝑚
𝑠𝑚𝑎𝑥 = { → wie für lotrechte Bewehrung von Wänden
2 ⋅ ℎ𝑤
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Massivbau III
3 Merkregeln
→Aufhängebewehrung nicht
vergessen!
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Massivbau III
𝑧1 ≈ 𝑧2
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Massivbau III
qd,OG
gd,OG
5,80
qd,EG
gd,EG
7,0 [m]
Baustoffe:
Schnitt :
• Beton: C 30/37
• Betonstahl: B 500
2.OG
Betondeckung:
• cmin=20mm Δcdev=15mm
• cnom=35mm
5,8
Belastung:
1.OG • Aus Decke über EG (angehängt):
o gd,EG=22,00 kN/m
o qd,EG=16,00 kN/m
• Gesamtlast (incl. Decke über EG):
o gd=220,00 kN/m
24 Stütze o qd=130,00 kN/m
EG
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Massivbau III
3 Deckengleiche Unterzüge
Bei linienförmig gelagerten Platten kommt es vor, dass die Stützung unterbrochen
ist, weil
Fehlt die Stützung nur auf geringer Länge (leff ≤ 7 ⋅ hDecke. ), so genügen zur
Sicherstellung der Tragfähigkeit konstruktive Stabstahlzulagen.
Fehlt die Stützung auf mäßiger Länge (7 ⋅ hDecke < leff ≤ 15 ⋅ hDecke ), so können
die Schnittgrößen und die Bewehrung mit Hilfe des Näherungsverfahrens in Heft
631 DAfStb ermittelt werden.
Bei größerer Länge der fehlenden Stützung (leff > 15 hDecke) können die
Schnittgrößen und die Bemessung nicht mehr mit dem Näherungsverfahren
durchgeführt werden (→ in diesem Fall muss eine genaue Berechnung z.B. mit
einem FEM-Programm durchgeführt werden).
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Massivbau III
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Massivbau III
Pos. 1 + 1a:
𝑙𝑒𝑓𝑓 = 𝑙𝑛 + ℎ𝐷𝑒𝑐𝑘𝑒
Häufig vereinfachend:
𝑙𝑒𝑓𝑓 = 1,05 ∙ 𝑙𝑛
eff
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Massivbau III
Pos. 2 + 2a:
𝑙𝑒𝑓𝑓 = 𝑙𝑛 + ℎ𝐷𝑒𝑐𝑘𝑒
Häufig vereinfachend:
𝑙𝑒𝑓𝑓 = 1,05 ∙ 𝑙𝑛
eff
Für die Ermittlung der Schnittgrößen wird mit einseitiger oder beidseitiger
Einspannung gerechnet. Für die Lasteinzugsflächen wird mit einem Winkel von
60° gerechnet. Häufig wird auch vereinfachend mit einer Gleichlast mit der
maximalen Ordinate der Dreieckslast gerechnet.
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Massivbau III
as' = as + Δas
leff
Es ergibt sich:
leff/Decke as‘
≤ 10 1,00·as as = erforderliche
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Massivbau III
System:
24
49
251 60°
d=16,5 [cm]
24
24 4,43 24
4,67
Baustoffe:
• Beton: C 25/30
• Betonstahl: B 500
Annahme :
Für die Deckenplatte wurde bereits eine Bemessung durchgeführt. Hier geht es nur um die
Bemessung des deckengleichen Unterzuges.
Belastung:
• gk=7,00 kN/m²
• qk=3,50 kN/m²
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Massivbau III
4 Treppen
Alle Lasten werden auf die Grundrisslänge projiziert. Somit ergeben sich folgende
Belastungssituationen:
Eigengewicht Podest:
𝑔1 = ℎ1 ∙ 25,0 𝑘𝑁/𝑚²
Eigengewicht Lauf:
25,0
𝑔2 = ℎ2 ∙ 𝑘𝑁/𝑚²
cos 𝛼
Eigengewicht Stufen:
𝑠
𝑔𝑠 = ∙ 25,0 𝑘𝑁/𝑚²
2
Verkehrslast:
𝑞 = 3,0 … 5,0 𝑘𝑁/𝑚²
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Massivbau III
Große Spannweite
beff = 40 cm … 100 cm
≤ bPodest
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Massivbau III
System:
24
T1 TP1 Verglasung
TP2
ll
2,76 3,00
T2
24
24 5,51 24
5,75
Baustoffe:
• Beton: C 25/30 Betonstahl: B 500
Expositionsklasse : XC1
Betondeckung :
• cmin=10mm Δcdev=10mm cnom=20mm
Geschosshöhe :
• h=2,75m
Treppe :
• 2*8 Steigungen je Treppenlauf ℎ𝐿𝑎𝑢𝑓 = 16 cm ∅𝑙 = 10
• s/a = 17,2/29 ( 2s+a=63,4cm )
• Podestplatte: ℎ𝑃𝑜𝑑𝑒𝑠𝑡 = 18 cm ∅𝑙 = 10
5 Torsion
Ein Nachweis der Torsionstragfähigkeit ist nur erforderlich, wenn das statische
Gleichgewicht von der Torsionstragfähigkeit abhängt (Gleichgewichtstorsion).
Wenn das System auch ohne Aufnahme der Torsionsmomente im Gleichgewicht
ist, kann die Torsionswirkung beim Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit
vernachlässigt werden (Verträglichkeitstorsion).
Gleichgewichtstorsion: Verträglichkeitstorsion:
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Massivbau III
Die Beanspruchungen infolge Torsion werden nur durch die Randzone des
jeweiligen Stahlbetonquerschnittes aufgenommen. Vollquerschnitte (z.B.
Rechteckquerschnitte) werden daher als „Ersatzhohlkastenquerschnitte“
berechnet.
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Massivbau III
Die Mittellinie des Ersatzhohlkastens verläuft durch die Mitten der Längsstäbe in
den Ecken.
tef / 2
tef / 2
Bei „tatsächlichen“ Hohlkastenquerschnitten darf tef natürlich nicht größer als die
wirkliche Wanddicke gewählt werden.
Ausnahme:
Bei tatsächlichen Hohlkastenquerschnitten, für die gilt:
𝑏 ℎ
𝑡𝑒𝑓 ≤ und 𝑡𝑒𝑓 ≤
6 6
Und bei denen beidseitige Wandbewehrung vorgesehen wird, darf 𝑡𝑒𝑓 voll
ausgenutzt werden.
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Massivbau III
Es gilt:
𝑏𝑘 𝑑𝑘
Τ𝐸𝑑 = 2 ⋅ 𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ 𝑑𝑘 ⋅ +2⋅ 𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ 𝑏𝑘 ⋅ = 2 ⋅ 𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ 𝐴𝑘
⏟ 2 ⏟ 2
Schubkraft pro Seitenwand Schubkraft pro Wand oben + unten
mit 𝐴𝑘 = 𝑏𝑘 ⋅ 𝑑𝑘
und 𝜏𝐸𝑑 = Schubspannung
Die durch die Tragfähigkeit der Druckstreben bedingte Grenze für die
Torsionstragfähigkeit ergibt sich aus dem Stabwerkmodell wie folgt:
⋅ t ef
Knoten 1: ∑V = 0
𝛵𝐸𝑑
𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ 𝑑𝑘 = ⋅ 𝑑 = 𝜎𝑐 ⋅ ℎ𝑐 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ sin 𝜃
2𝐴𝑘 𝑘
mit ℎ𝑐 = 𝑑𝑘 ⋅ cos 𝜃
𝛵𝐸𝑑
→ 𝜎𝑐 =
2𝐴𝑘 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ sin 𝜃 ⋅ cos 𝜃
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Massivbau III
𝛵𝐸𝑑 ⋅ 𝑑𝑘 𝑑𝑘
𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 ⋅ 𝑑𝑘 = = 𝑎𝑠𝑤 ⋅ 𝑓𝑦𝑑 ⋅
2𝐴𝑘 tan 𝜃
𝛵𝐸𝑑
𝑎𝑠𝑤 = ⋅ tan 𝜃
2𝐴𝑘 ⋅ 𝑓𝑦𝑑
bzw. für 𝜃 = 45°
𝛵𝐸𝑑
𝑎𝑠𝑤 =
2𝐴𝑘 ⋅ 𝑓𝑦𝑑
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Massivbau III
Merke:
− Es müssen geschlossene Bügel (mit Übergreifungslänge l0 geschlossen!)
verwendet werden
− Die erforderliche Bügelbewehrung darf „beim Ablesen nicht durch 2 geteilt
werden“.
Zusätzlich ergibt sich eine über den Umfang zu verteilende Längsbewehrung von:
𝛵𝐸𝑑
𝐴𝑠𝑙 = ⋅ 𝑢 ⋅ cot 𝜃
2𝐴𝑘 ⋅ 𝑓𝑦𝑑 𝑘
mit 𝑢𝑘 = 2 ⋅ (𝑑𝑘 + 𝑏𝑘 ) = Umfang von Ak
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Massivbau III
Querschnitt:
TEd
60
[cm]
40
Baustoffe:
• Beton: C25/30
• Betonstahl: B 500
Expositionsklasse:
• XC3 𝑐𝑣,𝑏ü = 3,5 cm 𝑐𝑣,𝑙 = 4,7 cm
Bemessungsschnittgröße:
• TEd = 115 kNm
Ersatzwanddicke:
• Annahme: Øbü = 12 mm
Øl = 14 mm
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Massivbau III
Der Nachweis der Druckstrebe wird mit Hilfe folgender Formel geführt:
𝑉𝐸𝑑 Τ𝐸𝑑
+ ≤ 1,0 für Hohlkastenquerschnitte
𝑉𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 Τ𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥
2 2
𝑉𝐸𝑑 Τ𝐸𝑑
( ) +( ) ≤ 1,0 für Vollquerschnitte
𝑉𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 Τ𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥
𝑇𝐸𝑑
= 𝜏𝐸𝑑 ⋅ 𝑡𝑒𝑓 = Schubfluss infolge Torsion
2𝐴𝑘
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Massivbau III
𝛵𝐸𝑑 ⋅ 𝑧
𝑉𝐸𝑑,𝑇 = = Schubfluss multipliziert mit z
2𝐴𝑘
- Vereinfachend darf die Bewehrung für Torsion allein unter der Annahme von
θ = 45° ermittelt und zu der nach DIN EN 1992-1-1; 6.2,3 ermittelten
Querkraftbewehrung addiert werden,
- Der Nachweis der Druckstrebe erfolgt mit den Interaktionsformeln wie zuvor.
Bei rechteckigen Vollquerschnitten kann gemäß DIN EN 1992-1-1, 6.3.2 (5) ein
rechnerischer Nachweis der Torsions- und Querkraftbewehrung entfallen, wenn
folgende beiden Bedingungen gelten:
𝑉𝐸𝑑 ⋅ 𝑏𝑤
Τ𝐸𝑑 ≤
4,5
4,5 ⋅ 𝛵𝐸𝑑
𝑉𝐸𝑑 ⋅ (1 + ) ≤ 𝑉𝑅𝑑,𝑐
𝑉𝐸𝑑 ⋅ 𝑏𝑤
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Massivbau III
𝑄1
2,25
4,50
2,25
0,30 [m]
Querschnitt:
60
40 [cm]
Baustoffe:
• Beton: C35/45 Betonstahl: B 500
Expositionsklasse:
• XC3 𝑐𝑣,𝑏ü = 3,5 cm 𝑐𝑣,𝑙 = 4,7 cm
Belastung:
• Ständige Einwirkungen: g1k = Eigengewicht
• Veränderliche Einwirkungen: Q1k = 270 kN
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Massivbau III
Für die Verteilung der Horizontallasten auf die aussteifenden Bauteile werden
folgende Annahmen getroffen:
• Die Decken sind starre Scheiben und übertragen die Kräfte auf die
aussteifenden Wände ohne sich selbst dabei zu verformen (nur
Starrkörperverschiebungen!)
• Die Decken sind gelenkig an die aussteifenden Bauteile angeschlossen
• Die Stützen werden für die Aussteifung vernachlässigt (Ausnahmen:
Aussteifung über eingespannte Stützen oder Rahmen).
• Die Torsionssteifigkeit der Einzelscheiben und die Biegesteifigkeit um die
schwache Achse der Einzelscheiben werden vernachlässigt.
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Massivbau III
e1 e2
x
Qy
V3
y 3
e3
2
V2 Qx
V1 1
bx
Infolge Qy:
𝑒2
𝛴𝑀 = 0: 𝑉1 = 𝑄𝑦
𝑏𝑥
𝑒1
𝛴𝑉𝑦 = 0: 𝑉1 + 𝑉2 = 𝑄𝑦 → 𝑉2 = 𝑄𝑦
𝑏𝑥
𝛴𝑉𝑥 = 0: 𝑉3 = 0
Infolge Qx:
𝛴𝑉𝑥 = 0: 𝑉3 = 𝑄𝑥
𝛴𝑉𝑦 = 0: 𝑉1 = − 𝑉2
𝑒3
𝛴𝑀 = 0: 𝑉1 = −𝑄𝑥
𝑏𝑥
𝑒3
𝑉2 = 𝑄𝑥
𝑏𝑥
e3 𝑀 = 𝑄𝑥 ∙ 𝑒3
Qx
e3
Qx
Exzentrischer Lastangriff
gemäß Norm
Die Belastung der einzelnen Wandscheiben lässt sich daher ebenfalls sinnvoll
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Massivbau III
unterteilen in einen Anteil, der aus der Translation und einen, der aus der Rotation
herrührt.
Lastanteil aus Translation:
Da die Decke als starre Scheibe wirkt, ergibt sich, dass infolge der Translation alle
Wände auf gleicher Höhe die gleiche Verschiebung aufweisen müssen.
Man kann sich daher ein Ersatzsystem vorstellen, in dem alle Scheiben, die in der
betreffenden Richtung wirksam sind, starr gekoppelt hintereinander geschaltet
sind.
Koppelstäbe Wandscheibe
𝑢1 𝑢2 = 𝑢1
I1 I2 I3
Somit müssen die Kräfte in den einzelnen Wänden jeweils im gleichen Verhältnis
zu den Biegesteifigkeiten der Wände stehen:
𝑉𝑦,1 𝑉𝑦,2 𝑉𝑦
= =⋯=
𝐼𝑥,1 𝐼𝑥,2 ∑ 𝐼𝑥,𝑖
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Massivbau III
𝐼𝑥,𝑖 x
𝑉𝑦,𝑖 = ∙ 𝑉𝑦
𝛴𝐼𝑥,𝑖
Vy
Die Verschiebungen der einzelnen Wände lassen sich durch die gemeinsame
Verdrehung φ beschreiben.
Somit ergibt sich:
𝐼𝑥,𝑖 ∙𝑥𝑖
𝑉𝑦,𝑖 = ∙ 𝑀𝑇
𝛴(𝐼𝑥,𝑖 ∙𝑥𝑖2 +𝐼𝑦,𝑖 ∙𝑦𝑖2 )
𝑆
𝑀𝑇
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Massivbau III
6.2 Horizontallasten
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Massivbau III
l Gebäudehöhe
αm Abminderungswert für die Anzahl der vertikalen Bauteile, die
zur horizontalen Belastung des Aussteifungssystems beitragen
𝛼𝑚 = √0,5(1 + 1/𝑚)
Für m dürfen nur vertikale Bauteile (Stützen und Wände) angesetzt werden, die
𝐹𝐸𝑑
mindestens 70 % des Bemessungswerts der mittleren Längskraft 𝑁𝐸𝑑,𝑚 =
𝑛
aufnehmen, worin 𝐹𝐸𝑑 die Summe der Bemessungswerte der Längskräfte (𝛾𝑓 =
1,0) aller nebeneinander liegenden lotrechten Bauteile im betrachteten Geschoss
bezeichnet.
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Massivbau III
6.3 Aussteifungskriterien
Ist ein Tragwerk hinreichend ausgesteift, so darf das aussteifende System selbst
mit Hilfe der Schnittgrößen gemäß Theorie I. Ordnung bemessen werden.
Anderenfalls ist das Gesamtsystem mit Hilfe von Schnittgrößen gemäß Theorie II.
Ordnung zu bemessen.
Ein Tragwerk gilt dann als hinreichend ausgesteift, wenn folgende Bedingung
erfüllt ist:
𝐹𝑣,𝐸𝑑 ⋅ 𝐿2 𝑛𝑠
≤ 𝐾1 ⋅
∑ 𝐸𝑐𝑑 ⋅ 𝐼𝑐 𝑛𝑠 + 1,6
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Massivbau III
Dabei ist
K1 K1 = 0,31
K1 darf durch K2 = 0,62 ersetzt werden, wenn nachgewiesen werden
kann, dass die Aussteifungsbauteile im Grenzzustand der
Tragfähigkeit nicht gerissen sind.
Die aussteifenden Bauteile dürfen als nicht gerissen angenommen
werden, wenn die Betonzugspannungen den Wert fctm nicht
überschreiten.
FV,Ed die gesamte vertikale Last mit γf = 1,0 (auf ausgesteifte und
aussteifende Bauteile);
ns die Anzahl der Geschosse
L die Gesamthöhe des Gebäudes oberhalb der Einspannung
𝐸𝑐𝑚
Ecd der Bemessungswert des Elastizitätsmoduls von Beton, 𝐸𝑐𝑑 =
1,2
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Massivbau III
1 𝑛𝑠 𝑛𝑠
2 ≤ 0,31 ⋅ 𝑏𝑧𝑤 0,62 ⋅
𝑛𝑠 + 1,6 𝑛𝑠 + 1,6
1 𝐸𝑐𝑑 ⋅ 𝐼𝜔 1 𝐺𝑐𝑑 ⋅ 𝐼𝑇
[ √ 2 + ⋅√ ]
𝐿 ∑𝑗 𝐹𝑣,𝐸𝑑,𝑗 ⋅ 𝑟𝑗 2,28 ∑𝑗 𝐹𝑣,𝐸𝑑,𝑗 ⋅ 𝑟𝑗2
Dabei ist
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Massivbau III
Beispiel: Aussteifung
Vorgaben:
Baustoffe: Beton C25/30 Bewehrungsstahl B 500 S
Geschossflächenlast: 𝑞𝑘 = 5,0 kN/m2 (𝜓0 = 0,7) 𝑔𝑘 = 9,5 kN/m2
Dicke der Wandscheiben ℎ = 25 cm
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Massivbau III
Verlangt werden:
1. Aufteilung der Windkraft 𝑊𝐷𝑥 = 100 kN auf die Wandscheiben 1, 2, 3.
Für die Wandscheibe 2:
2. Bestimmen Sie die Einwirkungen infolge Imperfektion und Wind aus y-
Richtung.
3. Ermitteln Sie die charakteristischen Schnittgrößen infolge Wind,
Imperfektion und Vertikallasten.
4. Führen Sie den Nachweis der Betonzugspannungen im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit am Wandfuß (Wind - Leitwert).
5. Führen Sie den Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit der
Zugkeildeckung am Wandfuß (Wind - Leitwert).
Anmerkung zu 2:
Insgesamt beträgt die Anzahl der Stützen und Wände 18. Es wird aber
angenommen, dass nur 12 davon eine Normalkraft haben die ≥ 70% der mittleren
Normalkraft ist.
Anmerkung zu 4 und 5: der Fall, dass die Normalkraft günstig wirkt, muss nicht
untersucht werden.
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