5
Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung
Daia Zwicky, Fribourg
Verweise auf Ziffern der Norm SIA 269/2 [1] werden in
Kursivschrift ohne wiederholte Quelleangabe dargestellt.
1 Einführung
Balken mit Querkraftbewehrung sind zentrale Tragele-
mente des Betonbaus und kommen in praktisch jedem
Bauwerk vor. Müssen diese wegen zu geringem Quer-
kraftwiderstand verstärkt werden, sind entsprechende
Massnahmen häufig sehr aufwendig und oft nur wenig
effizient und sollten deshalb nur wo absolut unvermeid-
lich erfolgen müssen. Eine tiefer gehende, aber auch mit
dem entsprechenden Aufwand verbundene Tragwerks-
analyse, d.h. Aktualisierung des Querkraftwiderstands,
ist deshalb oft gerechtfertigt.
Die Vorgaben zur Aktualisierung des Querkraftwider-
stands in Ziffer 4.3.1.2 sind bewusst sehr knapp gehal-
ten. Dies liegt darin begründet, dass bei der Aktualisie-
rung des Querkraftwiderstands weniger duktile Versa-
gensarten oft stärker ausgenützt werden müssen, da
von den Vorgaben und Empfehlungen der Norm SIA 262
[2] abgewichen wird. Der mit einer Überprüfung beauf-
tragte Ingenieur sollte daher sehr genau wissen, was er
tut und benötigt vertiefte Kenntnisse über das Tragver-
halten von Stahlbeton bezüglich Querkraft.
Dieser Beitrag will deshalb den Hintergrund zu den Zif-
fern der Norm SIA 269/2 näher beleuchten, welche den
Querkraftwiderstand von Balken mit Querkraftbeweh-
rung behandeln und teilweise in Beispielen darstellen.
2 Begrenzung der Querkräfte durch die Bie-
getraglast
2.1 Traglasten für Querkraft und Biegung
Querkraftversagen sind aufgrund ihres spröden Bruch-
verhaltens und der Vielfalt an zu berücksichtigenden
Einflüssen (Abschnitt 3.1) im Allgemeinen weniger ge-
nau prognostizierbar als duktile Brüche. Müssen Quer-
kraftwiderstände vertieft aktualisiert werden, ist dies
i.d.R. mit bedeutend grösserem Aufwand für die Trag-
werksanalyse und der Verwendung komplexerer Metho-
den verbunden.
Copyright © 2011 by SIA Zurich
Biegetraglasten eines Tragwerksabschnitts oder ganzen
Tragwerks sind hingegen in den meisten Fällen auf unter
5% genau erfassbar – sofern bei statisch unbestimmten
Tragwerken ein genügendes Verformungsvermögen
vorhanden ist, d.h. ein duktiler Biegebruch erwartet wer-
den kann, und die Zugfestigkeiten der Bewehrungen
verwendet werden [3]. Wird dieses Verformungsvermö-
gen a priori vorausgesetzt, kann mit den Grenzwertsät-
zen der Plastizitätstheorie die theoretische Biegetraglast
i.d.R. recht zuverlässig eingegrenzt werden.
2.2 Methode der Kapazitätsbemessung
Für eine gegebene Kombination von Gleich- und Einzel-
lasten wird deren Intensität nach oben durch die vorhan-
denen Biegewiderstände auf absolute Werte begrenzt.
Diese zu den Biegewiderständen gehörende Belas-
tungskombination beschränkt somit auch die maximal
mögliche Querkraft in einem Tragwerksabschnitt (Bild 1).
Bild 1 Begrenzung der Querkraft durch die Biege-
traglast.
a) b)
Qd Q Rd,act
qd (g+q)Rd.act
gd gd,act
Q Rd,act +
MRd,act
(g+q)Rd.act
+
+
MRd,act V d,act
+
(a) Biegetraglast für Überfestigkeiten M Rd ,act und gege-
bene Lastkombination; (b) zugehörige Querkraft Vd+,act .
Die Berücksichtigung dieses Umstands hat sich in der
Erdbebenbemessung von Tragwerken schon länger als
Methode der Kapazitätsbemessung etabliert (z.B. [4]).
Ziffer 4.3.1.4.1 erlaubt, dieses Vorgehen grundsätzlich
auch in einer statischen Überprüfung anzuwenden. Sie
kann auch dahingehend interpretiert werden, dass der
Querkraftnachweis für die Biegetraglast geführt wird.
6 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2

2.2.1 Biegewiderstand für die Biegetraglast 3 Tragsicherheitsnachweis für Querkräfte

Damit die Biegetraglast – und damit die maximal mögli- 3.1 Querschnittsbetrachtung
che Querkraft Vd+,act (Bild 1) – nicht unterschätzt wird und
Für die Ermittlung des Querkraftwiderstands eines be-
somit vorzeitiges Querkraftversagen ausgeschlossen
stehenden Balkens mit Querkraftbewehrung wird mit
werden kann, fordert Ziffer 4.3.1.4.2 die zu Norm SIA
Ziffer 4.3.1.2.1 implizit angenommen, dass dieser im
262 [2] sinngemässe Berücksichtigung von Überfestig-
+
Sinne der Norm SIA 262 [2], Ziffer 4.3.3.3.1, vom Steg
keiten in der Ermittlung der Biegewiderstände M Rd ,act .
allein erbracht wird (Bild 2). Gemäss Ziffer 4.3.1.2.5
Gemäss Norm SIA 262 [2], Ziffer 4.3.9.3.3, sind in der dürfen grundsätzlich auch Querkraftwiderstände von
+
Ermittlung der Biegewiderstände M Rd ,act die effektiven Flanschen angerechnet werden, deren Berücksichtigung
Querschnittsabmessungen und die Mittelwerte der aber eine Begründung erfordert und somit weitergehen-
Fliessgrenzen der Bewehrungen zu verwenden; für Be- de Untersuchungen bedingt.
tonstähle gemäss früherer Normen finden sich dazu
Angaben in Anhang A. Obwohl sich die Norm SIA 262 Bild 2 Widerstandsmodell für Querkräfte in einer
Stegscheibe (Bild aus [2]).
[2] diesbezüglich nicht explizit äussert, sollten die Bie-
+
gewiderstände M Rd ,act konsequenterweise auch mit
Mittelwerten für die Betondruckfestigkeit bestimmt wer-
den. Im Allgemeinen wird der Einfluss der Betondruck-
festigkeit jedoch klein sein, da sie sich nur auf den He-
belarm der inneren Kräfte auswirkt.

2.2.2 Verformungsvermögen
Nach Norm SIA 262 [2], Ziffer 4.1.4.2.2, soll die Biege-
traglast mit dem unteren Grenzwertsatz der Plastizitäts-
theorie, d.h. der statischen Methode, ermittelt werden.
Um die Biegetraglast (auch für Überfestigkeiten) errei-
chen zu können, muss bei statisch unbestimmten Trag- Die Ermittlung des Querkraftwiderstands der Stegschei-
be erfolgt mit einem Spannungsfeld mit variabler Nei-
gung α des Druckfelds. Dieses Tragwerksmodell ent-
werken ein genügendes Verformungsvermögen vorhan-
den sein, damit sich die im Allgemeinen erforderlichen
plastischen Umlagerungen auch einstellen können. spricht der Aufteilung eines Balkens in Druckgurt, Zug-
gurt und Stegscheibe, der die alleinige Abtragung der
Ziffer 4.3.1.4.2 fordert deshalb auch den Nachweis eines
Querkräfte zugewiesen wird. Ihr Tragwiderstand hängt
genügenden Verformungsvermögens; nähere Angaben
ab von
hierzu finden sich im Beitrag „Verformungsvermögen“.
– Eigenschaften der Bügelbewehrungen: Querschnitt,
Neigung β, Fliessgrenze, Duktilitätseigenschaften;
2.3 Anforderungen an den Erfüllungsgrad – Neigung α der Druckfelder im Stegbeton;
– Geometrie und Druckfestigkeit des Stegbetons: vor-
Grundsätzlich sollte der Erfüllungsgrad n gemäss Norm
handene Stegbreite, allfällige Reduktion auf einen
SIA 269 [5] für beliebige Versagenszustände grösser als
Nennwert infolge von Hüllrohren von Spanngliedern;
1 sein. Dies kann nicht in jedem Fall nachgewiesen wer-
– Material und Injektionszustand von Spanngliedhüll-
den, da schon die Biegetraglast qRd,act für die vorgese-
rohren: Stahl oder Kunststoff, mit oder ohne Verbund;
hene Belastung qd,act schlicht ungenügend sein kann.
– Neigung von Spanngliedern und Spannungszuwachs
Im Sinne der Methode der Kapazitätsbemessung sollte in ihnen bis zum Erreichen des Bruchzustands.
daher in einer Überprüfung zumindest nachgewiesen
Der Querkraftwiderstand der Stegscheibe bestimmt sich
gemäss Norm SIA 262 [2] über die Druckfeldneigung α,
werden können, dass die Biegetraglast für das Versagen
massgebend wird; dafür müssen die Querkräfte zuver-
und beträgt für geneigte Querkraftbewehrung (gilt mit
β = 90° auch für vertikale Querkraftbewehrung):
lässig aufgenommen werden können. So kann ein i.d.R.
duktiles Biegeversagen mit ankündigendem Verhalten

VRd ,s = fsd z (cot α + cot β ) sin β

erwartet und vorzeitiges, wenig duktiles Querkraftversa-
Asw
gen ausgeschlossen werden. Dann gilt als Anforderung (262.38)
s
an den Nachweis der Tragsicherheit und somit an den
Aus (2) wird klar, dass der Tragwiderstand einer gege-
benen Querkraftbewehrung mit abnehmendem Winkel α
Erfüllungsgrad n:

nM = ≤ nV =
qRd,act VRd,act zunimmt; in einer Überprüfung wird man daher eine
Vd+,act
(1)
qd,act möglichst geringe Druckfeldneigung erreichen wollen.

Copyright © 2011 by SIA Zurich

Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung
Der Querkraftwiderstand ist jedoch durch den Tragwi-
derstand der Druckfelder selbst nach oben begrenzt:
VRd ,c = bw ,nom zkc fcd (cos α + cot β sin α ) sin α
Die Druckfeldneigung darf gemäss Norm SIA 262 [2],
Ziffer 4.3.3.3.2, in den Grenzen 25° ≤ α ≤ 45° frei ge-
wählt werden. Die Norm lässt zudem zu, dass in be-
gründeten Fällen von den empfohlenen Grenzen abge-
wichen wird. Genau hier setzt Ziffer 4.3.1.2.1 an: sie
macht – im Gegensatz zur Norm SIA 262 [2] – explizite
Vorgaben, wie die gewählte Druckfeldneigung begründet
werden soll. Sie verlangt diese Begründung aber auch
explizit, weil weniger duktile Querkraftwiderstände i.d.R.
stärker ausgenützt werden müssen.
3.1.1 Maximaler Querkraftwiderstand
Bei einem Tragsicherheitsnachweis für Querkräfte auf-
grund einer Querschnittsbetrachtung gemäss Norm SIA
262 [2] wird implizit eine (zumindest bereichsweise)
konstante Druckfeldneigung α angenommen. Dieses
Vorgehen entspricht der Anwendung diskontinuierlicher
(starr-plastischer) Spannungsfelder [6] und wird in den
SIA-Normen für Betonbauten mehr oder weniger explizit
seit 1975 [7] angewendet.
Es gilt zu beachten, dass die Verwendung einer kon-
stanten Druckfeldneigung bedeutet, dass die Druckfelder
im Stegbeton parallel verlaufen und somit eine konstante
Spannungsintensität aufweisen resp. dass der Steg
einer reinen Schubbeanspruchung unterworfen ist, dass
die Beanspruchung der Bügelbewehrung treppenförmig
ist, und dass die Längszugkraft infolge Querkraft zum
Auflager hin kontinuierlich zunimmt (Bild 3).
Bild 3 Spannungsfeld in einem Trägersteg.
qd
D
z
Z
z cot z cot z cot
Md
z Die Verträglichkeit der Verzerrungen ist zu berücksichti-
D gen, um einerseits den Reduktionsbeiwert kc festzule-
fw
qd
2qd Vd
f wRd
½Vd cot
Z bunds zwischen Bewehrung und Beton die Ausnützung
Md
z
FRd
Nur diese Voraussetzungen lassen eine Querschnittsbe-
trachtung in einem massgebenden Schnitt gemäss Norm
SIA 262 [2], Ziffer 4.3.3.4.1, für ein Widerstandsmodell
7
zu, das eigentlich nicht in einem Querschnitt betrachtet
werden kann (Bild 2).
Der maximale Querkraftwiderstand wird erreicht, wenn
(262.40)
die Querkraftbewehrungen und die Druckfelder im Steg-
beton gleichzeitig versagen. Gleichsetzen von (262.38)
und (262.40) liefert eine Druckfeldneigung αopt, bei der
der maximale Querkraftwiderstand erreicht wird:
sin2 α opt = sin β
Asw fsd
(2)
bw ,nom s k c fcd
Es gilt zu beachten, dass die optimierte Druckfeldnei-
gung αopt vom Reduktionsbeiwert kc abhängt, mit dem
eine effektive Druckfestigkeit des Stegbetons repräsen-
tiert wird und deren Wert nach Norm SIA 262 [2], Ziffer
4.2.1.7, von den zu erwartenden Gurtverformungen, d.h.
vom Verzerrungszustand, beeinflusst wird.
Die Lösung (2) für eine bezüglich Querkraftwiderstand
optimierte Druckfeldneigung entspricht einer starr-
plastischen Lösung, die „lediglich“ Gleichgewicht und
Fliessbedingungen berücksichtigt. Die Frage, die es im
Sinne der statischen Methode der Plastizitätstheorie
noch zu beantworten gilt, lautet: genügt das Verfor-
mungsvermögen, damit sich diese optimale Druckfeld-
neigung auch wirklich einstellen kann? Dafür werden die
Parameter von Ziffer 4.3.1.2.1 herangezogen:
– Verträglichkeit der Verzerrungen,
– Duktilitätseigenschaften der Bewehrung, und
– Eigenschaften des Verbunds zwischen Bewehrung
und Beton.
Diese Parameter beeinflussen einerseits die Grösse des
Reduktionsbeiwerts kc, andererseits begrenzen sie auf-
grund der i.d.R. limitierten Duktilität der Querkraftbeweh-
rung die Wahl der Druckfeldneigung α nach unten. Die
Berücksichtigung entspricht auch der Forderung von
Ziffer 4.1.1.3, dass das Verformungsvermögen unter
Berücksichtigung der Verfestigungscharakteristik der
Bewehrung und der Verbundwirkung zwischen Beweh-
rung und Beton beurteilt werden soll.
Stegscheibe 3.2 Verträglichkeit der Verzerrungen
gen, dessen Wert nach Gleichung (6) vom Überprü-
fungswert der grösseren Hauptdehnung ε1d,act abhängt,
andererseits um die Dehnungen in der Querkraftbeweh-
rung und damit zusammen mit dem Einfluss des Ver-
ihrer Duktilitätseigenschaften beurteilen zu können.
Die Verträglichkeit der Verzerrungen gilt bei Stahlbeton
nur im Mittel über ein Element, da die Rissbildung zu
Verformungslokalisierungen führt und selbstverständlich
auch für Stegscheiben mit Druckfeldern gilt.
Copyright © 2011 by SIA Zurich
8 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2

Für den allgemeinen Fall schiefwinklig angeordneter Die Dehnung εβ in Richtung der Querkraftbewehrung
Bewehrung der Stegscheibe lautet die Verträglichkeits- berechnet sich aus (3) zu

εβ = ε 2 + (ε x − ε 2 )(cos β + sin β cot α ) ,

bedingung der Verzerrungsgrössen [8]:

(cos β + sin β cot α )

εβ − ε 2
2
(6)
=
ε x − ε2
2
(3)
und vereinfacht sich für orthogonal bewehrte Stegschei-
Darin sind β die Neigung der Querkraftbewehrung und α ben aus (4) zu:
die Druckfeldneigung (Bild 2), εβ die Dehnung in Rich-
tung der Querkraftbewehrung, εx die Dehnung in Längs- ε z = ε 2 + (ε x − ε 2 ) cot 2 α (7)
richtung und ε2 die Dehnung in den Druckfeldern.

Bei vertikaler Bügelbewehrung, d.h. für eine orthogonal 3.3 Effektive Druckfestigkeit des Stegbetons
bewehrte Stegscheibe, vereinfacht sich (3) zu:

ε − ε2
Für die Bemessung von Neubauten ist es sinnvoll, Ver-
cot α = z
ε x − ε2
2
(4) einfachungen für die reduzierte Festigkeit der Druckfel-
der im Stegbeton anzunehmen, um die erforderlichen
Die Verträglichkeitsbedingung (3) resultiert aus einem Stegabmessungen festlegen zu können; dies wird durch
klassischen Druckfeldmodell [9],[10],[11], bei dem von die Zahlenwerte in der Norm SIA 262 [2], Ziffer 4.2.1.7,
fiktiven, spannungsfreien Rissen mit verschwindend abgebildet.
kleinem Abstand ausgegangen wird, deren Richtung
Für die Überprüfung bestehender Betonträger mit Quer-
sich im Laufe der Belastungsgeschichte bis zum Bruch
kraftbewehrung sollten die Annahmen für die effektive
frei einstellen kann und die sich senkrecht zu den Riss-
Festigkeit der Betondruckfelder hingegen verfeinert wer-
ufern öffnen [12]. Daraus folgt, dass die Beanspruchung
den können.
der Betondruckfelder einachsig und homogen ist und
parallel zu den Rissen verläuft; zudem resultiert ein ho-
mogener Verzerrungszustand [8], der im Mohr’schen 3.3.1 Einfluss der Verzerrungen
Verzerrungskreis dargestellt werden kann (Bild 4). Da die Druckfelder in bewehrten Betonstegen i.d.R. von
zugbeanspruchten Querkraftbewehrungen gekreuzt
Bild 4 Verzerrungszustand eines schiefwinklig be-
werden, werden den Druckfeldern Dehnungen aufge-
wehrten Scheibenelements.
zwungen, die eine Reduktion der Betondruckfestigkeit
M bewirken [13]. Als Mass für die Reduktion der Beton-
1 1
N x druckfestigkeit infolge dieser aufgezwungenen Dehnun-
V
1 1 gen hat sich die erste Hauptdehnung ε1 senkrecht zum
x x
Druckfeld etabliert (Ziffer 4.2.1):
/2
x xz z
x

kc = ≤ 1,0
1
1,25 + 60ε1d ,act
z
(8)

° Der Ausdruck beruht auf einem Vorschlag aus [14],[15]

2
2 = 45 x
2 aber berücksichtigt zusätzlich einen Modellfaktor, d.h.
2 1
x = 60 1
eine (recht geringe) Abminderung auf charakteristische
°
2 Werte infolge der Streuung der Resultate im Vergleich
=
75
= 90

x zu Versuchen. Grundsätzlich ähnliche Ausdrücke wer-

°

1
°

den z.B. auch in [16],[17],[18] vorgeschlagen.

Gemäss (5) hängt die grössere Hauptdehnung ε1 von

Pol z

der Dehnung εx in Längsrichtung sowie der kleineren

Hauptdehnung ε2 in der Richtung α der Druckfelder ab.
Zur Beschreibung des Verzerrungszustands müssen

Wird für ε2 die Stauchung bei Erreichen der einachsigen

drei unabhängige Grössen gegeben sein. Sind die Deh-
nung εx in Längsrichtung und die Stauchung ε2 in den
Druckfeldern sowie deren Neigung α bekannt, kann die
Druckfestigkeit des Betons (d.h. Versagen des Druck-
grössere Hauptdehnung ε1 senkrecht zu den Druckfel-
felds) angenommen, kann gemäss Norm SIA 262 [2],
Tab. 8, ε2 = εc1d = -2‰ angenommen werden; es könn-
dern berechnet werden zu:

ε1 = ε x + (ε x − ε 2 ) cot 2 α
ten auch verfeinerte Ansätze verwendet werden, z.B.
ε c1d = −0,6fcm
13
(εc1d in ‰, fcm in N/mm2 [8]). Für verschie-
dene Werte der Längsdehnung εx wird die grössere
(5)

und ist offensichtlich unabhängig von der Richtung β der Hauptdehnung ε1 mit (5) und der Reduktionsbeiwert kc
Querkraftbewehrung. mit (8) mit der Druckfeldneigung α verknüpft (Bild 5).

Copyright © 2011 by SIA Zurich

Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung
feldneigung α und der Längsdehnung εx.
Bild 5 Reduktionsbeiwert kc in Funktion der Druck-
kc
0.8
εx = 1‰
0‰
0.7
2‰
0.6
0.5
0.4
0.3
α[ ]
0.2
15 20 25 30 35 40 45
Bruchstauchung im Beton: ε2 = -2‰.
Gemäss Ziffer 4.3.1.3.3 ist bei der Festlegung des Re-
duktionsbeiwerts kc für Trägerstege die grössere Haupt-
dehnung ε1d,act auf halber Höhe des Hebelarms der inne-
ren Kräfte zu ermitteln. Dazu muss für (5) die Längsdeh-
nung εx auf dieser Höhe des Trägerstegs bekannt sein.
So ermittelte Reduktionsbeiwerte kc gelten an sich nur
für parallele Druckfelder (Bild 3), und sind so auch in
dessen Kalibrierung eingeflossen.
Vergleichsrechnungen mit dem „cracked membrane
model“ [16] zeigen hingegen, dass Risse in der Steg-
scheibe wegen der Variation der Längsdehnung über die
Höhe anfangs zwar gekrümmt verlaufen, sich infolge des
Fliessens der Bügelbewehrung aber selbst bei geringen
Bügelbewehrungsgehalten bis zum Bruch der Druckfel-
der praktisch parallel ausrichten und das Widerstands-
modell von Bild 2 rechtfertigen.
Die oben eingeführten Modellvorstellungen stützen auf
rechnerisch ermittelbare Verzerrungen ab, und berück-
sichtigen Eigenspannungen somit nicht. Die Beziehung
(8) wurde freilich an Versuchsresultaten geeicht, welche
grundsätzlich auch Einflüsse aus Eigenspannungen
beinhalten dürften.
3.3.2 Kohärenz mit der Norm SIA 262 [2]
Gemäss Norm SIA 262 [2], Ziffern 4.2.1.7 und 4.3.3.3.2
ist für Trägerstege mit Schubrissen ein Reduktionsbei-
wert von kc = 0,6 und ohne genauere Untersuchungen
eine Druckfeldneigung α ≥ 25° anzunehmen. Erfährt der
Zuggurt plastische Verformungen, gilt kc = 0,4.
Für einen elastisch bleibenden Zuggurt darf die Deh-
nung in der Längsbewehrung im Riss somit die Fliess-
dehnung nicht überschreiten. Die maximale mittlere
Dehnung εsm der Längsbewehrung kann Fall mithilfe des
Zuggurtmodells [19] für übliche gerippte Betonstähle zu
εsm = 0,8εsd abgeschätzt werden [15], und erreicht je
nach Stahlsorte εsm = 1,2…1,7‰ (siehe auch Anhang
Copyright © 2011 by SIA Zurich
9
A). Die Stauchung auf Höhe der Resultierenden des
Druckgurts kann je nach Bewehrungsgehalt zu -εc =
0,25…0,35‰ geschätzt werden. Mit einer linearen Ver-
teilung zwischen Zug- und Druckgurt ergibt sich somit
auf halber Steghöhe eine mittlere Dehnung von εx =
0,4…0,8‰. Daraus resultiert nach (5) eine grössere
Hauptdehnung ε1 = 11,4…13,7‰ für α = 25° und mit (8)
somit kc = 0,52…0,48. Diese Werte sind etwas geringer,
aber dennoch vergleichbar mit der Vorgabe kc = 0,6 der
SIA 262 [2].
Ein analoges Vorgehen kann für plastifizierte Zuggurte
angewendet werden, und führt zu mittleren Dehnungen
auf halber Steghöhe von εx = 2‰ und mehr. Mit α = 25°
resultiert ε1 = 20‰ (und mehr) und daraus kc = 0,40;
also die Vorgabe der Norm SIA 262 [2].
3.3.3 Einfluss der bezogenen Rippenfläche fR
der Längsbewehrung
Ziffer 4.3.1.3.3 postuliert, dass der Reduktionsbeiwert kc
reduziert wird, wenn die bezogene Rippenfläche der
Längsbewehrung den Anforderungen der Norm SIA 262
[2] nicht genügt. Dies kann wie folgt begründet werden
(siehe hierzu auch den Beitrag „Bewehrungsveranke-
rung“ sowie Abschnitt 3.4.1):
– Der Einfluss der bezogenen Rippenfläche auf die
Verbundspannungen ist etwa linear (Gleichung (11)).
– Die Verformungslokalisierung – d.h. die Dehnungs-
konzentration im Riss – nimmt mit abnehmender Ver-
bundspannung ab; d.h. je kleiner fR ist, desto grösser
wird das Verhältnis von mittlerer Dehnung über ein
Risselement und maximaler Dehnung im Riss.
– Bei gegebener Druckfeldneigung α und i.d.R. infolge
der Querbewehrung gegebenem, mittlerem Rissab-
stand vergrössert sich daher die mittlere Dehnung εx
und somit auch die Hauptdehnung ε1 gemäss (5).
– Daher nimmt der Reduktionsbeiwert kc gemäss (8)
bei reduzierter bezogener Rippenfläche fR ab, infolge
der indirekt vergrösserten Hauptdehnung ε1.
3.3.4 Detailliertere Untersuchungen
Für detailliertere Untersuchungen wird in [6] anstelle von
(8) der Ausdruck aus [17] empfohlen (umformuliert auf
die Bezeichnungen der Norm SIA 262 [2]):
ηfc (0,8 + 170ε1 )
kc = ≤ 1,0
1
(9)
In [18] wird hingegen folgender Ausdruck für den Reduk-
tionsbeiwert kc empfohlen:
kc = ≤ 0,8
1
1,05 + 80ε1
(10)
Aus dem Vergleich von (8) bis (10) in Bild 6 geht hervor,
dass (8) und (10) im für Überprüfungen relevanten Be-
10 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2

Bild 6 Vergleich verschiedener Vorschläge für den Die Verträglichkeit der Verzerrungen wird hingegen für
Reduktionsbeiwert kc. mittlere Dehnungen formuliert (Abschnitt 3.2). Um auf
maximale Dehnungen im Riss schliessen zu können,
0.8
kc können Reduktionsbeiwerte κs = εsm/εsmax eingeführt
werden („Verbundkoeffizient“ nach [20]), welche das
0.7 Verhältnis der mittleren Dehnung εsm der Bewehrung zur
Dehnung εsmax im Riss abbilden. Ein einfaches Modell
0.6
für die Verformungslokalisierung ist das Zuggurtmodell
0.5 [19],[21],[22].

0.4 Es zeigt sich eine ausgeprägte Abhängigkeit der Beiwer-

te κs von der Modellierung des Stoffgesetzes für den
(8)
0.3 (9)
(10) Verfestigungsbereich des Betonstahls: bilinear, kaltver-
0.2 α [°] formt oder naturhart (Bild 7, am Beispiel von Stahl IIIa).
15 20 25 30 35 40 45 Insbesondere die Modellierung als kaltverformter Beton-
stahl führt zu deutlich abweichendem Verhalten in der

reich bis etwa α ≤ 35° vergleichbare Resultate liefern,

während (9) zu tieferen effektiven Druckfestigkeiten
führt.
3.4 Duktilitätseigenschaften der Bewehrung
Die Duktilitätseigenschaften der Querkraftbewehrung –
d.h. deren Verfestigung und Bruchdehnung – müssen
zusammen mit dem Einfluss aus dem Verbund zwischen
Bewehrung und Beton (Abschnitt 3.4.1) berücksichtigt
Verformungslokalisierung [22]. Deshalb fordert Ziffer
4.1.1.3 die Berücksichtigung der Verfestigungscharakte-
ristik und der Eigenschaften des Verbunds zwischen
Bewehrung und Beton in der Beurteilung des plastischen
Verformungsvermögens.
Eine detaillierte Besprechung der Verformungslokalisie-
rung sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Es interes-
sieren aber insbesondere die Werte bei Erreichen der
Bild 7 Modellierungen der Verfestigungscharakteris-

und Beiwert κs für die Verformungslokalisie-

werden, um sicherzustellen, dass sich für die optimierte tik von Betonstahl IIIa (Duktilitätsklasse B)
Druckfeldneigung gemäss (2) die erforderlichen Umlage-
rungen des Druckfelds einstellen können, d.h. dass die rung gemäss Zuggurtmodell [19],[21],[22].
Querkraftbewehrungen nicht zerreissen, bevor der σs [MPa]
Tragwiderstands des Druckfelds erreicht wird, aber auch 600
dass die Querkraftbewehrungen ins Fliessen kommen.
Die Duktilitätseigenschaften der Querkraftbewehrung 550
und die Verbundeigenschaften begrenzen somit – bei
gegebener Dehnungsverteilung aus Biegung und Nor-
500
malkraft im betrachteten Querschnitt – die Druckfeldnei-
gungen. Zahlenwerte zu den Duktilitätseigenschaften bilinear
früher verwendeter Betonstähle, insbesondere zu den 450 kaltverformt
Bruchdehnungen, finden sich in Anhang A. naturhart
400
3.4.1 Einfluss des Verbunds zwischen Beton 0 10 20 30 40 50
und Bewehrung εsmax [‰]
κs
Der Verbund zwischen Bewehrung und Beton bewirkt, 1.0
dass der Beton zwischen den Rissen auf Zug mitwirkt Fliessbeginn Betonstahl IIIa
(sog. Zugversteifung). Dies hat umgekehrt zur Folge, Ø12; fR = 0,05
0.8
fck = 50 N/mm 2
dass die Bewehrungen zwischen den Rissen entlastet srm = 200 mm
werden und deren Dehnungen folglich abnehmen, und 0.6
man spricht deswegen auch von der Verformungslokali-
sierung (der Bewehrungsdehnungen) in den Rissen. 0.4

Die mittleren Dehnungen in den Bewehrungen eines 0.2

Scheibenelements sind somit infolge der Zugversteifung
geringer als die Dehnungen in den Rissen. Letztere sind 0.0
aber relevant für die Beurteilung der Duktilität der Be-
εsmax [‰]
0 10 20 30 40 50
wehrungen, d.h. das Erreichen deren Bruchdehnung.

Copyright © 2011 by SIA Zurich

Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung 11

Bild 8 Beiwerte κs der Verformungslokalisierung für verschiedene Parameter und Verfestigungscharakteristiken (farbliche
Unterscheidung gemäss Bild 7), auf der Grundlage des Zuggurtmodells [19],[21],[22].

κs κs κs

κsy κsu
1.0 1.0 1.0

0.8 0.8 0.8

0.6 0.6 0.6

0.4 0.4 0.4
0.2 0.2 0.2
0.0 0.0 0.0
5 10 15 20 25 30 0 0.02 0.04 0.06 200 300 400 500 600
Ø [mm] fR [-] fsk [N/mm2]

κs κs κs
1.0 1.0 1.0

0.8 0.8 0.8

0.6 0.6 0.6

0.4 0.4 0.4

0.2 0.2 0.2

0.0 0.0 0.0

εuk [‰]
25 50 75 100 30 45 60 75 90 100 150 200 250 300
fck [N/mm2] s rm [mm]

Grundwerte: Ø12; fR = 0,05; fsk = 450 N/mm2; (ft/fs)k = 1.2; εuk = 50‰; fck = 50 N/mm2; srm = 200 mm. N.B. Die Reduktionsbei-
werte κsy unterscheiden sich für bilineare und naturharte Modellierung nicht.

Fliessgrenze κsy = εsm/εsy sowie bei Erreichen der Bruch- – Duktilitätsklasse B: i.d.R. naturharter Betonstahl, so-
dehnung des Betonstahls κsu = εsm/εsu. Bild 8 zeigt ent- mit κsy ≈ 0,65 und κsu ≈ 0,35.
sprechende Auswertungen für die beiden Beiwerte auf – Duktilitätsklasse C: i.d.R. naturharter Betonstahl,
der Grundlage des Zuggurtmodells. somit κsy ≈ 0,7 und κsu ≈ 0,3.

In (3) kann in erster Näherung die kleinere Hauptdeh-

3.5 Begrenzung der Druckfeldneigung
Unter Berücksichtigung der Fliessdehnung, der Bruch-
dehnung und der Verfestigungscharakteristik der Quer-
kraftbewehrung sowie der entsprechenden Beiwerte der
Verformungslokalisierung (Abschnitt 3.4.1) können mit
(3) zulässige Bereiche für die Druckfeldneigung ermittelt
werden.
Mit einer oberen Grenze soll einerseits sichergestellt
werden, dass die Querkraftbewehrung ins Fliessen
kommt, und andererseits ist mit einer unteren Grenze zu
gewährleisten, dass die Querkraftbewehrung nicht vor
Erreichen des Bruchs in den Druckfeldern zerreisst. Für
die obere Grenze der Druckfeldneigung wird demnach in
(3) εβ = κsy·εsd = κsy·fsd/Es eingesetzt; für die untere
nung ε2 = -2‰ gesetzt werden; bei Bedarf können auch
verfeinerte Ansätze verwendet werden (Abschnitt 3.3.1).
3.5.1 Einfluss der Längsdehnung
Für die in (3) einzusetzende Dehnung in Längsrichtung
εx werden in der Literatur zwei Ansätze vorgeschlagen:
– Wird der Reduktionsbeiwert kc für die effektive Beton-
festigkeit der Druckfelder in halber Steghöhe ermittelt,
ist für die Längsdehnung εx in (3) der gleiche Wert zu
berücksichtigen [15], zusammen mit einer mittleren
Dehnung in der Querkraftbewehrung.
– Aus (5) und (8) wird klar, dass beim Zuggurt mit der
kleinsten Betonfestigkeit der Druckfelder zu rechnen

Grenze der Druckfeldneigung gilt εβ = κsu·εud. Wie die

Auswertungen in Bild 8 zeigen, sind je nach Eigenschaf-
ten der Querkraftbewehrung andere Zahlen für die Bei-
werte κs einzusetzen. Als sehr grobe Richtwerte für
Querkraftbewehrungen mit i.d.R. kleinen Stabdurchmes-
sern und üblichem Rippenbild können gelten:
– Duktilitätsklasse A: i.d.R. kaltverformter Betonstahl,
somit κsy ≈ 0,4 und κsu ≈ 0,3.
ist, da dort die Längsdehnung am grössten ist – dies
wird auch in Versuchen beobachtet, d.h. die Druck-
felder versagen i.d.R. beim Zuggurt. Daher sollte die
effektive Druckfestigkeit des Stegbetons aufgrund der
mittleren Dehnung εx des Zuggurts bestimmt werden.
Aus (6) wird weiter klar, dass bei über die Höhe vari-
abler Längsdehnung auch die Dehnung in der Quer-
kraftbewehrung über die Höhe variiert und am Zug-
gurt am grössten ist. Gemäss [16] darf die am Zug-

Copyright © 2011 by SIA Zurich

12 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2

gurt resultierende Dehnung in der Querkraftbeweh-

rung mit der Bruchdehnung εud des nackten Beton- und Berücksichtigung der Längsdehnung εx
Bild 10 Grenzen der Druckfeldneigung bei Stahl IV

stahls verglichen werden resp. in (3) kann die Bruch- am Zuggurt.

αlim [°]
dehnung des Betonstahls eingesetzt werden.
Ø8, Stahl IV
In vielen Fällen dürften die beiden Ansätze zu vergleich- 60
baren Grenzen der Druckfeldneigung führen. Es wird
aber grundsätzlich empfohlen, beide Ansätze zu prüfen. 50

Für die rechnerische Ermittlung der Längsdehnung sind 40

die Berechnungsannahmen gemäss Norm SIA 262 [2],
Ziffer 4.3.2.3 zu verwenden. Gemäss Ziffer 4.3.1.3.2 30
müssen bei der Querschnittsanalyse auch die Normal-
kräfte aus Querkraft und Vorspannung berücksichtigt 20 90° 60°
werden [18], siehe auch Bild 3. Für die Bestimmung der 75° 45°
Längsdehnung, welche in die Ermittlung der Querkraft- 10
widerstands eingeht, ist zusätzlich die Verformungsloka- 0 5 10 15 20
εx [‰] am Zuggurt
lisierung im Zuggurt zu beachten, da das Ebenbleiben
der Querschnitte – und damit die Verträglichkeit der
Verformungen – nur im Mittel über ein Risselement gilt.
gemäss Abschnitt 3.5.1 angewendet wird, resultieren
etwas tiefere Druckfeldneigungen (Bild 10). Dennoch
3.5.2 Einfluss der Duktilitätsklasse wird klar, dass bei plastischen Gurtverformungen – die
Bild 9 zeigt exemplarische Berechnungen für die Gren- für Stahl IV spätestens ab 5…6‰ mittlerer Dehnung im
zen der Druckfeldneigung für variable Längsdehnung εx Zuggurt zu erwarten sind – die Druckfeldneigung nach
auf halber Steghöhe und folgende Annahmen: unten auf 30° zu beschränken ist (Ziffer 4.3.1.2.2). Ist die
– Beton: fck = 50 N/mm2 mit ε2 = -2‰ Querkraftbewehrung geneigt eingebaut, muss diese
– Mittlerer Rissabstand: srm = 200 mm Grenze noch höher angesetzt werden.
– Querkraftbewehrung:
- Fall 1: Ø8 (fR = 0,05), Stahl IV mit εud = 20‰ sowie
Weist die Querkraftbewehrung die Duktilitätsklasse B
κsy = 0,4 und κsu = 0,15 (kaltverformt)
auf, können insbesondere in Bereichen, in denen plasti-
- Fall 2: Ø12 (fR = 0,05), Stahl IIIa mit εud = 45‰ so-
sche Gurtverformungen ausgeschlossen werden kön-
wie κsy = 0,7 und κsu = 0,45 (naturhart)
nen, Druckfeldneigungen deutlich unter 25° erreicht
– Neigung der Querkraftbewehrung: β = 45, 60, 75, 90°
werden (Bild 11).

Für Bereiche von plastischen Gelenken – bei denen

Bild 9 verdeutlicht, dass für Querkraftbewehrungen mit mittlere Längsdehnungen im Zuggurt bis zu 20‰ und
geringer Bruchdehnung die Druckfeldneigung nach un- mehr erreicht werden können – sollte ohne genauere
ten stark zu beschränken ist. Wenn der zweite Ansatz Untersuchungen von der Empfehlung der Norm SIA 262
[2] aber nicht abgewichen werden.

und Berücksichtigung der Längsdehnung εx

Bild 9 Grenzen der Druckfeldneigung bei Stahl IV

auf halber Steghöhe. Bild 11 Grenzen der Druckfeldneigung bei Stahl IIIa.

αlim [°] Ø8, Stahl IV αlim [°] Ø12, Stahl IIIa

70 60

60 50

50 40

40 30

30 90° 60° 20
75° 45° sup inf
20 10

εx [‰] εx [‰]
-1 0 1 2 3 4 -1 0 1 2 3 4

Copyright © 2011 by SIA Zurich

Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung
3.6 Berechnungen mit der Finite-Elemente-
Methode
Berechnungen mit der Methode der finiten Elemente im
ungerissenen Zustand (lineares Verhalten) können für
die Ermittlung des Verzerrungszustands – Längsdeh-
nungen, Hauptdehnungen und Dehnungen in Richtung
der Querkraftbewehrung – nicht verwendet werden, da
sie weder die Rissbildung noch die Verbundwirkung
zwischen Bewehrung und Beton korrekt abbilden.
Zur Ermittlung des Verzerrungszustands resp. der Quer-
krafttragfähigkeit müssen Finite-Elemente-Programme
benützt werden, die nichtlineare Berechnungen erlauben
(z.B. [23]) und insbesondere die Rissbildung, die Ver-
bundwirkung zwischen Bewehrung und Beton sowie den
Einfluss des Verzerrungszustands auf die Druckfestig-
keit des Stegbetons berücksichtigen. Solche Programme
beachten „automatisch“ die Verträglichkeit der Verzer-
rungen. Eventuell muss aber manuell sichergestellt wer-
den, dass die Bruchdehnungen der einzelnen Baustoffe
nicht überschritten werden und dadurch das Verfor-
mungsvermögen überprüft wird. Zudem können ver-
schiedene Zustände in der Verbundwirkung zwischen
Bewehrung und Beton oft nur mit potenteren Program-
men berücksichtigt werden.
Solche Spannungszustände entsprechen einer Anwen-
dung von kontinuierlichen, elastisch-plastischen Span-
nungsfeldern [6],[24], welche auch als Begründung für
die Berücksichtigung des Querkraftwiderstands von
Flanschen dienen können (Ziffer 4.3.1.2.5).
4 Konstruktive Besonderheiten
4.1 Bügelverankerungen
Figur 3 zeigt Anforderungen an die konstruktive Durch-
bildung von Bügelbewehrungen, damit deren Fliesszug-
kraft verankert werden kann und deren Masse aus dem
Eurocode 2 [25] stammen. Die zugrunde liegenden Ver-
suche wurden allerdings an einfachen Balken durchge-
führt, weshalb deren Gültigkeit in Ziffer 4.5.5.2 auf die
Druckzone beschränkt wird.
Erfüllt die konstruktive Durchbildung der Querkraftbe-
wehrung die Anforderungen der Figur 3 nicht, kann die
verankerte Kraft in der Querkraftbewehrung aufgrund
der Verankerungslänge gemäss Ziffer 4.5.2 bestimmt
werden (siehe hierzu auch den Beitrag „Bewehrungs-
verankerung“). Zu beachten ist, dass nur der Teil der
Verankerungslänge berücksichtigt werden darf, der sich
vollständig in der Druckzone befindet (Ziffer 4.5.5.3).
4.2 Anschluss Druckfeld – Zuggurt
Genügt die bezogene Rippenfläche der Längsbeweh-
rung den Anforderungen der Norm SIA 262 [2] nicht, ist
Copyright © 2011 by SIA Zurich
13
gemäss Ziffer 4.3.1.2.3 die Kraftübertragung zwischen
Druckfeld und Zuggurt zu prüfen, da grundsätzlich ein
Abscheren des Druckfelds entlang der Längsbewehrung
möglich ist. Dies kann auch in Versuchen an Balken mit
glatter Längsbewehrung beobachtet werden [26], auch
wenn der Bruch verhältnismässig duktil ist. Um den An-
schluss des Druckfelds an den Zuggurt zu überprüfen,
wird folgender Ansatz empfohlen:
Anhand der differentiellen Kraftzunahme im Zuggurt
ΔFs/Δx, welche aus dem vorausgesetzten Spannungs-
feld resultiert (siehe auch Bild 3), kann die Verbund-
spannung entlang der Längsbewehrung bestimmt wer-
den und mit dem Überprüfungswert der Verbundspan-
nung fbd,act nach Gleichung (11) verglichen werden:
ΔFs f − qd ,inf,act
= w cot α ≤ fbd ,act
Δx ⋅ ΣπØ ΣπØ
(11)
mit fw = verteilte Bügelkräfte (resp. deren Tragwider-
stand), qd,inf,act = am Zuggurt angreifende Last und α =
Neigung des Druckfelds im betrachteten Abschnitt.
Umgekehrt kann aus dem Überprüfungswert der Ver-
bundspannung fbd,act – der neben der Betonfestigkeit
auch auf der bezogenen Rippenfläche fR der Längsbe-
wehrung abstellt – und unter allfällig zusätzlicher Be-
rücksichtigung des Querdrucks infolge der Bügelkräfte
auf die Längsbewehrung mit einem einfachen Rei-
bungsansatz auf kritische Diagonalenneigungen ge-
schlossen werden, bei denen ein Abscheren des Druck-
felds massgebend wird [27].
Im gleichen Sinne können auch Tabelle 11 sowie Glei-
chung (45) aus der Norm SIA 262 [2] für die Schubfes-
tigkeit von Fugen verwendet werden, um maximal mögli-
che Verbundspannungen entlang der Längsbewehrung
resp. fürs Abscheren kritische Druckfeldneigungen zu
bestimmen:
τcd ,red = k cτ τcd − k cσ σ d ≤ 0,15 ⋅ fcd
(262.45)
Dabei sollte für nicht profilierte Betonstähle mit fR = 0 der
Fall „sehr glatt“ (kcτ = 0,025 und kcσ = 0,5), und für stär-
ker profilierte Stähle der Fall „rau“ verwendet werden
(kcτ = 0,45 und kcσ = 0,7). Für σd < 0 wird der Querdruck
eingesetzt, der aus den Bügelkräften auf die Längsbe-
wehrung resp. den Steg wirkt (Bild 13).
4.3 Balken mit vertikalen Bügelbewehrungen
und aufgebogenen Längsbewehrungen
Gemäss Ziffer 4.3.1.3.1 darf bei Balken, deren Quer-
kraftbewehrung aus vertikalen Bügeln und aufgebogener
Längsbewehrung besteht, der Querkraftwiderstand nicht
mit einer Querschnittsbetrachtung bestimmt werden,
sondern ist mit Spannungsfeldern zu ermitteln. Dies liegt
darin begründet, dass sich ein Teil der Querkraft mittels
14 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2
Druckfeldern auf die Bügelbewehrung abstützt, während
ein zweiter Teil von Druckfeldern auf die aufgebogenen
Längsbewehrungen aufgenommen wird. Die Druckfelder
der beiden Tragmechanismen werden sich zwangsläufig
durchdringen (Bild 12).
Bild 12 Durchdringung von Druckfeldern bei vertikaler
Bügelbewehrung und aufgebogener Längs-
bewehrung.
Wie Analysen von sich durchdringenden Spannungsfel-
dern [28] zeigen, werden im Bereich der Durchdringung
die Betondruckspannungen überproportional gesteigert
und müssen daher auch in diesem Sinne überprüft wer-
den. Für die Druckfelder, welche sich auf die aufgebo-
genen Längsbewehrungen abstützen, dürfen die Beton-
spannungen gemäss Ziffer 4.5.5.4 mit punktzentrierten,
fächerförmigen Spannungsfeldern ermittelt werden; da
die Betonfestigkeit in den Ursprüngen der fächerförmi-
gen Spannungsfelder auf die aufgebogene Längsbeweh-
rung aber unendlich gross sein müsste, sollten eigentlich
nicht zentrierte Fächer verwendet werden (vgl. z.B. [29]).
4.4 Bügel über Längsbewehrung
Gemäss Ziffer 4.5.5.1 sind vertiefte Untersuchungen zur
Kraftübertragung zwischen Bügel- und Längsbewehrung
erforderlich, falls die Querkraftbewehrung die Längsbe-
wehrung nicht umfasst. Dies liegt darin begründet, dass
sich unter diesen Umständen das gemäss Bild 2 vor-
ausgesetzte Widerstandsmodell nicht zwingend einstel-
len kann, daher ist in dieser Situation Vorsicht geboten.
Wie der skizzierte Vergleich des Kraftflusses in Bild 13
zeigt, kann die Vertikalkomponente des Druckfelds und
somit die Querkraft sowohl bei aussen- als auch innen-
liegender Längsbewehrung von der Bügelbewehrung
aufgenommen werden. Für den Fall der üblichen kon-
struktiven Durchbildung (d.h. die Bügel umfassen die
Längsbewehrung) kann die erforderliche Horizontalkom-
ponente durch differentielle Kräfte – d.h. über Verbund –
in der Längsbewehrung aufgenommen und entspricht
damit dem Modell von Bild 3. Für die Übertragung der
Verbundspannungen steht jeweils die ganze Strecke
zwischen zwei Bügeln zur Verfügung, und dürfte für die
Einleitung der erforderlichen Verbundkräfte i.d.R. genü-
gen (ausser bei sehr geringer bezogener Rippenfläche
der Längsbewehrung, Abschnitt 4.2).
Copyright © 2011 by SIA Zurich
Bild 13 Tragwirkung zwischen Bügel- und Längsbe-
wehrung.
Für den Fall, dass die Bügel die Längsbewehrung nicht
umfassen, müssen hingegen lokal relativ hohe Schub-
spannungen auf die Längsbewehrung übertragen wer-
den, was zu einem zum Abscheren des Druckfelds auf
dem Zuggurt analogen Problem gemäss Ziffer 4.3.1.2.3
führt (Abschnitt 4.2) und somit auch in analogem Sinne
beurteilt werden kann.
Werden dafür die Angaben der Norm SIA 262 [2], Ziffer
4.3.4.3.2, für die Schubfestigkeit von Fugen verwendet,
gilt es zu beachten, dass von den Bügelkräften kein
Querdruck auf die Längsbewehrungen ausgeübt werden
kann. Für den Kohäsionsanteil in Gleichung (45) der
Norm SIA 262 [2] kann i.d.R. der Fall „rau“ verwendet
werden, was zu einem Überprüfungswert der Verbund-
spannung führt, der etwa der halben Schubfestigkeit des
Betons entspricht.
4.5 Indirekte Auflagerung
Ziffer 4.5.5.5 verlangt bei indirekter Auflagerung von
Längsträgern auf Querträgern, dass der Kraftfluss mit
(z.B. starr-plastischen, diskontinuierlichen) Spannungs-
feldern zu überprüfen ist sowie dass der Einfluss einer
fehlenden (oder zu schwachen) Aufhängebewehrung auf
den Tragwiderstand und die Rotationsfähigkeit für plasti-
sche Umlagerungen in Längstragrichtung infolge der
Reduktion des Hebelarms der inneren Kräfte zu berück-
sichtigen ist.
Eine Aufhängebewehrung ist dann genügend gross,
wenn sie die volle Auflagerreaktion der Längsträger
aufnehmen kann. Ist dies der Fall, werden die Tragwir-
kungen der Längs- und Querträger entkoppelt. Ist die
Aufhängebewehrung zu schwach oder gar nicht vorhan-
den, lassen sich dennoch statisch zulässige Span-
Querkraft in Balken mit Bügelbewehrung
nungszustände finden, die den Nachweis des Kraftflus-
ses ermöglichen.
Die Anordnung dieser Spannungsfelder hängt von den
vorhandenen Vertikal- und Horizontalbewehrungen des
Querträgers ab und berücksichtigt eine direkte Umlen-
kung der Druckfelder der Längsträger in den Querträger.
Damit einher geht eine Verschiebung des Druckgurts im
Längsträger hin zum Zuggurt und führt so zu einer Re-
duktion des Biegewiderstands und der Querschnittsduk-
tilität des Längsträgers. Die Reduktion des Biegewider-
stands resp. der Biegetraglast wegen fehlender Aufhän-
gebewehrung kann mit 20…40% beträchtlich sein [28].
Näheres zur Interaktion Längs-/Quertragwirkung findet
sich auch in [30].
5 Praktisches Vorgehen
In der täglichen Praxis wird sich der mit der Überprüfung
betraute Ingenieur zuerst mit hinlänglich bekannten Me-
thoden behelfen wollen, um den Tragsicherheitsnach-
weis für Querkräfte zu führen.
Dazu wird er wohl in einem ersten Schritt schlicht die
Gleichungen (37-40) der Norm SIA 262 [2] verwenden,
und durchläuft damit die erste von vier möglichen Stu-
fen:
I. Nachweis mit einer Querschnittsbetrachtung gemäss
Norm SIA 262 [2], Ziffer 4.3.3.4
II. Nachweis mit einer Querschnittsbetrachtung gemäss
Ziffern 4.3.1.2.1 und 4.3.1.3.3
III. Nachweis mit Spannungsfeldern gemäss Norm SIA
262 [2], Ziffer 4.3.1.1
IV. Nachweis mit nichtlinearen Verfahren
Dies entspricht natürlich dem in der Norm SIA 269 [5]
vorgeschlagenen Vorgehen von genereller und detaillier-
ter Überprüfung. Kann der Querkraftwiderstand in der
vorangegangenen Phase für das ganze Tragwerk nach-
gewiesen werden, erübrigen sich die weiteren Stufen.
Der Nachweis in Stufe III entspricht üblicherweise der
Verwendung von starr-plastischen Spannungsfeldern [6].
Wie die Ausführungen in Abschnitt 3.5 zeigen, ist in
Stufe I insbesondere bei Querkraftbewehrungen der
Duktilitätsklasse A Vorsicht geboten in der Wahl der
Druckfeldneigung (Ziffer 4.3.1.2.2). Können plastische
Gurtverformungen nicht ausgeschlossen werden, sollte
diese je nach Neigung der Querkraftbewehrung zu
höchstens α = 30…35° gewählt werden (Bild 10). Weist
die Querkraftbewehrung die Duktilitätsklasse B oder C
auf, kann auch in Bereichen plastifizierter Zuggurtbe-
wehrungen ohne genauere Untersuchungen α = 25°
verwendet werden (Bild 11).
Im vorliegenden Beitrag wird in erster Linie die Verknüp-
fung der beiden ersten Stufen besprochen, da sie wohl
Copyright © 2011 by SIA Zurich
15
für den grösseren Teil der zu überprüfenden Balken-
tragwerke genügen dürften und einen noch vertretbaren
Aufwand erfordern. Einstiegspunkte zur Stufe III finden
sich in [31],[32], zur Stufe IV in [6],[24],[33].
5.1 Erforderliche Tragwerksinformationen
Die recht lange Liste von Einflussgrössen auf den Quer-
kraftwiderstand (Abschnitt 3.1) und die zu berücksichti-
genden Merkmale für die Begründung der Wahl der
Druckfeldneigung zeigen bereits auf, welche Informatio-
nen zum Tragwerk beschafft werden sollten:
– Druckfestigkeit des Stegbetons
– Bügelbewehrungsgehalt und -neigung sowie deren
mechanischen Eigenschaften (Fliessgrenze, Duktili-
tätsklasse resp. Bruchdehnung und Verfestigungs-
charakteristik)
– Mechanische Eigenschaften der Längsbewehrung
– Spanngliedgeometrie, Art und Injektionszustand von
Spanngliedhüllrohren (Ziffer 4.3.1.2.4)
– Den Verbund zwischen Bewehrung und Beton beein-
flussende Eigenschaften für Bügel- und Längsbeweh-
rungen, insbesondere die bezogene Rippenfläche
Zur Festlegung von Überprüfungswerten des Beweh-
rungsgehalts und deren Fliessgrenze resp. Duktilitätsei-
genschaften müssen gemäss Ziffer 4.2.2 auch die Ver-
sprödung und die Kerbwirkung geschädigter Bewehrung
berücksichtigt werden. Für nicht geschädigte Bewehrung
finden sich Angaben zu den mechanischen Kennwerten
in Anhang A.
Literatur
[1] SIA 269/2 (2011). Erhaltung von Tragwerken –
Betonbau; Schweiz. Ingenieur- und Architektenver-
ein Zürich (SIA), Jan. 2011.
[2] SIA 262 (2003). Betonbau; SIA, Jan. 2003.
[3] Zwicky, D. (2002). Zur Tragfähigkeit stark vorge-
spannter Betonbalken; Institut für Baustatik und
Konstruktion (IBK), Nr. 275, ETH Zürich (ETHZ).
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:1545
[4] Bachmann, H. (1994). „Die Methode der Kapazi-
tätsbemessung“; Schweiz. Ingenieur und Architekt,
Heft 45, 3. Nov. 1994, pp. 942-946.
[5] SIA 269 (2011). Grundlagen der Erhaltung von
Tragwerken; SIA, Jan. 2011.
[6] Muttoni, A.; Fernández Ruiz, M.; Kostic, N. (2011).
Champs de contraintes et méthode des bielles-et-
tirants – Applications dans la conception et le di-
mensionnement des structures en béton armé;
IBETON, ENAC, EPF Lausanne, Feb. 2011.
[7] SIA 192/34 (1975). Bruchwiderstand und Bemes-
sung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken;
Richtlinie 34 zur Norm SIA 162 (1968), SIA.
16 Erhaltung von Tragwerken – Betonbau: Einführung in die Norm SIA 269/2
[8] Seelhofer, H. (2009). Ebener Spannungszustand:
Grundlagen & Anwendungen; IBK Nr. 320, ETHZ
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:2355
[9] Kupfer, H. (1964). “Erweiterung der Mörsch’schen
Fachwerkanalogie mit Hilfe des Prinzips vom Mi-
nimum der Formänderungsenergie”; CEB Bulletin
d’Information (CEB) Nr. 40, pp. 44–57.
[10] Baumann, T. (1972). “Zur Frage der Netzbeweh-
rung von Flächentragwerken”; Bauingenieur, Jg.
47, Heft 10, pp. 367-377.
[11] Mitchell, D.; Collins, M. P. (1974). “Diagonal Com-
pression Field Theory – A Rational Model for Struc-
tural Concrete in Pure Torsion”; ACI Structural
Journal, Vol. 71, No. 8, pp. 396-408.
[12] Marti, P. (1982). “Strength and Deformations of
Reinforced Concrete Members under Torsion and
Combined Actions”; CEB Nr. 46 ‘Shear, Torsion
and Punching’, pp. 97-138.
[13] Muttoni, A. (1990). Die Anwendbarkeit der Plastizi-
tätstheorie in der Bemessung von Stahlbeton; IBK
Nr. 176, ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:31140
[14] Sigrist, V.; Hackbarth, B. (2010). „Stress Field
Analysis of Structural Concrete Beams“; 3rd Inter-
national fib Congress and Annual PCI Convention,
Washington D.C., USA, May 29 – June 6, paper
377.
[15] Sigrist, V.; Hackbarth, B. (2010). “Querkrafttragfä-
higkeit von Stahlbetonträgern – Bemessung, Über-
prüfung, Beurteilung“; Beton- und Stahlbetonbau,
Ernst & Sohn Berlin, Vol. 105, Heft 11, pp. 686-
694.
[16] Kaufmann, W. (1998). Strength and Deformations
of Structural Concrete Subjected to In-Plane Shear
and Normal Forces; IBK Nr. 234, ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:22663
[17] Collins, M. P.; Mitchell, D.; Adebar, P.; Vecchio, F.
J. (1996). “A General Shear Design Method”; ACI
Structural Journal, Vol. 93, No. 1, pp. 36-45.
[18] Fernández Ruiz, M.; Hars, E.; Muttoni, A. (2006).
Résistance à l’effort tranchant des poutres pré-
contraintes à âme mince; Bericht Nr. 606, Eidg.
Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation (UVEK), Bundesamt für Strassen
(ASTRA), Vereinigung Schweizerischer Strassen-
fachleute (VSS) Zürich.
[19] Marti, P.; Alvarez, M.; Kaufmann, W.; Sigrist, V.
(1998). „Tension Chord Model for Structural Con-
crete”; Structural Engineering International, Vol. 8,
No. 4, pp. 287-298.
[20] Bachmann, H. (1967). Zur plastizitätstheoretischen
Berechnung statisch unbestimmter Stahlbetonbal-
ken; IBK Nr. 13, ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:41491
Copyright © 2011 by SIA Zurich
[21] Sigrist, V. (1995). Zum Verformungsvermögen von
Stahlbetonträgern; IBK Nr. 210, ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:22423
[22] Alvarez, M. (1998). Einfluss der Verbundverhaltens
auf das Verformungsvermögen von Stahlbeton;
IBK Nr. 236, ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:22736
[23] http://i-concrete.epfl.ch
[24] Fernández Ruiz, M.; Muttoni, A.; Burdet O. (2007).
„Computer-aided development of stress fields for
the analysis of structural concrete“; fib Symposium,
Dubrovnik, Croatia, pp. 591-598.
[25] Eurocode 2 / SN EN 1992-1-1 (2004). Bemessung
und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbeton-
tragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsre-
geln und Regeln für den Hochbau.
[26] Vogel, Th.; Ulaga, T (2002). „ Strengthening of a
Concrete Bridge and Loading to Failure”; Structural
Engineering International, Vol. 12, No. 2, pp. 105-
110.
[27] Zwicky, D.; Vogel, T. (2006). „Critical Inclination of
Compression Struts in Concrete Beams”; ASCE
Journal of Structural Engineering, Vol. 132, No. 5,
May 2006, pp. 686-693.
[28] Stoffel, Ph. (2000). Zur Beurteilung der Tragsicher-
heit bestehender Stahlbetonbauten; IBK Nr. 251,
ETHZ.
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/view/eth:23649
[29] Marti, P.; Alvarez, M.; Kaufmann, W.; Sigrist, V.
(1999). Tragverhalten von Stahlbeton – Fortbil-
dungskurs für Bauingenieure, ETH Zürich, 30.9./
1.10.1999; IBK SP-008, ETHZ.
[30] Thoma, K. (in Erarbeitung). Indirekt gelagerte Be-
tonbrücken – Interaktion Längs-/Quertragwirkung;
Forschungsprojekt AGB 2008/002, ASTRA.
[31] Marti, P.; Stoffel, Ph. (1999). Beurteilung der Trag-
sicherheit bestehender Betonbauten – Fortbil-
dungskurs für Bauingenieure, ETH Zürich, 30.9./
1.10.1999; IBK SP-009, ETHZ.
[32] Zwicky, D.; Vogel, T. (2003). Beurteilung der Trag-
sicherheit bestehender Strassenbrücken – Vorfab-
rizierte Spannbetonträger als einfache Balken; Nr.
569, UVEK, ASTRA, VSS Zürich.
[33] Fernández Ruiz, M.; Muttoni, A. (2007). „On devel-
opment of suitable stress fields for structural con-
crete“; ACI Structural Journal, Vol. 104, No. 4,
pp. 495-502.