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Martin Herbrand
RWTH Aachen, Institut für Massivbau, Aachen, Deutschland
Josef Hegger
RWTH Aachen, Institut für Massivbau, Aachen, Deutschland
Zusammenfassung
Während die Biegebemessung von Stahl- und Spannbetonbauteilen keine Herausforderung mehr darstellt, ist das Quer-
krafttragverhalten schubschlanker Bauteile nicht abschließend geklärt. Für die Bemessungspraxis und insbesondere für
die Beurteilung von Bestandsbauwerken sind jedoch Querkraftmodelle notwendig, die möglichst einfach anwendbar sind
und dennoch ausreichend genaue und damit wirtschaftliche Vorhersagen erlauben. Ein einheitliches Querkraftmodell mit
Betontraganteil für Stahl- und Spannbetonbauteile ermöglicht bei der Bemessung einen stetigen Übergang zwischen Bau-
teilen ohne und mit Querkraftbewehrung, wenn deren Betontraganteile identisch definiert sind. Der Vergleich mit den
ACI-DAfStb-Querkraftdatenbanken belegt, dass ein solches Modell für Bauteile mit Querkraftbewehrung zu deutlich
geringeren Streuungen und gleichzeitig einem besseren Sicherheitsniveau im Vergleich zum aktuellen EC2 führt. Insbe-
sondere für Bauteile mit geringen Querkraftbewehrungsgraden ergeben sich hierdurch höhere Tragfähigkeiten, was z.B.
für die Nachrechnung von Bestandsbauwerken wie Brücken von Vorteil ist.
D-Bereich B-Bereich
Lokal- Einwirkungen
spannungen M, N, V, T M, N V, T
Fachwerk- Plastizitäts-
Gleichgewicht
modell modell Bernoulli Fachwerk- Fachwerk-
Bernoulli Kompatibilität
Berechnungsprinzipien
Poisson Effekt
Bild 4: Übersicht über verschiedene Modellprinzipien und Anwendungsbereiche nach HSU [34]
gen, der üblicherweise Werte zwischen 0,5 bis 0,6 an- beschriebenen Fachwerk- bzw. Druckfeldmodellen ver-
nimmt. Für unbewehrten Beton wurde das tatsächliche einbar wäre. Es kann aber ein einfaches Argument zu
zweiaxiale Materialgesetz für Beton von KUPFER herge- Entkräftigung der Einwände vorgebracht werden. Wä-
leitet [30]. Ein vergleichbares Materialgesetz für be- ren die Druckfeldmodelle für alle Schubbewehrungs-
wehrten Beton wurde in den 1970er und 1980 an der grade die mechanisch und physikalisch zutreffende Lö-
Universität Toronto entwickelt [31]. An einem eigens zu sung, so müssten die folgenden Vorhersagen auch für
diesem Zweck entwickelten Versuchsstand wurden Ver- Bauteile mit geringen Querkraftbewehrungsgraden
suche an quadratischen, gleichmäßig bewehrten Beton- stimmen:
scheiben durchgeführt um ein Materialgesetz für be-
wehrten Beton im zweiaxialen Dehnungszustand abzu- (1) Die Höhe der Druckzone entlang des Bauteils ist
leiten (Bild 3). Das daraus abgeleitete Modell wurde un- konstant sodass die Druckgurte parallel zur Bauteil-
ter der Bezeichnung „Modified Compression Field The- achse verlaufen.
ory“ (MCFT) bekannt [32]. Die MCFT kann also als das (2) Es bildet sich ein gleichmäßig verteiltes Schubriss-
zweidimensionale Pendant einer Biegebemessung unter bild mit annähernd konstanten Rissabständen
Berücksichtigung der Bernoulli Hypothese und nichtli- (3) Die Schubrisse verlaufen gerade zwischen Zug- und
nearer Materialgesetze angesehen werden. Druckgurt
Die Weiterentwicklung dieses Ansatzes führte unter an-
derem zum „Softened Membrane Model“, das zusätzlich Experimentelle und theoretische Untersuchungen bele-
noch die Querdehnungen des Betons berücksichtigt gen allerdings, dass bei Bauteilen mit geringen Schub-
[33]. Hierdurch ist es möglich, das Nachbruchverhaltens bewehrungsgraden keine dieser drei Annahmen zutrifft.
des bewehrten Betons unter Schubbeanspruchung abzu- Zu (1): Im Druckbogenmodell von MAURER wurde ge-
bilden und so die Hysteresen unter zyklischer Beanspru- zeigt, dass insbesondere bei Spannbetonbalken die ver-
chung (z.B. Erdbeben) zu simulieren. Zur besseren änderliche Druckzonenhöhe berücksichtigt werden
Übersicht sind die bisher entwickelten Modelle für be- sollte [37]. Auch bei Bauteilen ohne Vorspannung trägt
wehrte Betonbauteile unter Schubbeanspruchung und der veränderliche innere Hebelarm bei Berücksichti-
die ihnen zugrundeliegenden Prinzipien in Bild 4 darge- gung des Einflusses der Querkraft auf die Druckzonen-
stellt. höhe zur Querkrafttragfähigkeit bei [38].
Zu (2): Es zeigte sich in Versuchen, dass Bauteile mit
3. Einheitliches Querkraftmodell für Bauteile ohne geringen Bewehrungsgraden infolge eines einzelnen
und mit Querkraftbewehrung Schubrisses versagen und keine gleichmäßig verteilten
Schubrisse aufweisen (z.B. [39][40]).
3.1 Allgemeines Zu (3): Diese Schubrisse verlaufen zusätzlich nicht ge-
radlinig, sondern besitzen einen für Bauteile ohne Quer-
Bereits zu Beginn der Entwicklung der Fachwerkmo- kraftbewehrung charakteristischen S-förmigen Verlauf
delle wurde ein über die Bügeltragwirkung hinausge- [39][40].
hender Betontraganteil vermutet, da experimentelle Un- Das heißt, dass ein tatsächlicher Übergang des Bauteil-
tersuchungen nahelegten, dass nicht die gesamte Bügel- verhaltens von Trägern ohne und mit geringer Quer-
bewehrung notwendig war, um die Querkräfte aufzu- kraftbewehrung existiert. Da bisher noch keine vollum-
nehmen [8]. Auch LEONHARDT war der Ansicht, dass fänglich mechanische Theorie des Querkraftversagens
ein Fachwerk mit geneigten Druckgurten und damit ei- von Bauteilen ohne Querkraftbewehrung existiert, die
nem Vertikalanteil der Biegedruckkraft das Bauteilver- eine zufriedenstellende Übereinstimmung mit Ver-
halten besser wiederspiegelte als ein parallelgurtiges suchsdatenbanken liefert, liegt es nahe, die verfügbaren
Fachwerk. Dies führte zu Kontroversen, u.a. mit Hubert empirischen Modelle als additiven Betontraganteil zu
Rüsch, Hermann Bay und Herbert Kupfer [35]. Dennoch verwenden. Ein Haupteinwand ist die Tatsache, dass die
war die Addition eines Betontraganteils, der dem Anteil konsistente Abbildung dieses Übergangs nicht für Bau-
eines unbewehrten Bauteils entsprach, in den Regeln des teile mit ausreichender Querkraftbewehrung erforder-
Model Code 1978 enthalten. Auch im Model Code 2010 lich ist, die ohnehin durch die Mindestquerkraftbeweh-
wird als Level III Ansatz ein additiver Betontraganteil rung sichergestellt wird. Dem ist zu entgegnen, dass ge-
vorgeschlagen, der mit der Querkrafttragfähigkeit ohne rade die Nachrechnung bestehender Bestandsbrücken in
Querkraftbewehrung identisch ist. Der Begriff „Beton- Deutschland Probleme bereitet, die oftmals nicht die
traganteil“ wird oft synonym verwendet um die Wir- nach den heutigen Regelwerken erforderliche Mindest-
kung der Rissreibung bei querkraftbewehrten Bauteilen querkraftbewehrung aufweisen.
zu beschreiben [1]. Im Sinne der Plastizitätstheorie
ergibt sich der Betontraganteil aus dem oberen Grenz- 3.2 Vorschlag für ein einheitliches Modell
wertsatz bei Bauteilen mit geringer Querkraftbewehrung
[36]. Es muss jedoch betont werden, dass ein einheitli- Aus praktischen Gründen wird zur Bestimmung der
cher Betontraganteil aus praktischen Gründen mit der Querkrafttragfähigkeit von Bauteilen ohne Querkraftbe-
Tragfähigkeit des Bauteils ohne Querkraftbewehrung wehrung der bisherige Ansatz des EC2 übernommen.
identisch sein sollte. Dies wird aber von vielen For- Auf Grundlage einer Datenbankauswertung wurde le-
schern abgelehnt, da dies nicht mit den in Abschnitt 2.2 diglich der Beiwert für die Vorspannung angepasst. Die
Querkrafttragfähigkeit kann somit nach Gl. (3) ermittelt
w f y
werden. w
fc
VRd ,c
1
c
13
0,15 k 100 l f ck 0,23 cp bw d (3)
0,5
mit einem Mindestwert
VRd ,c vmin 0,23 cp bw d Plastizitätskreis
sy w w2
dabei ist
CRd,c = (0,15/c)
fck die charakteristische Betondruckfestigkeit [MPa]
k 1 200 d 2,0 (2)
vsy w cot r vc
l Asl bw d 0,02 b (1)
Asl die Fläche der Zugbewehrung, die mindestens vsy w cot
(3)
(lbd+d) über den betrachteten Querschnitt hinaus
Vsy
geführt wird vsy
bw die kleinste Querschnittsbreite innerhalb der b z f c
Zugzone des Querschnitts a
0,5
cp N Ed Ac 0,2 f ck (Druckspannungen positiv) vc
VRd ,c
NEd die Normalkraft im Querschnitt infolge Lastbe- bw z f c
anspruchung oder Vorspannung Bild 5: Plastizitätskreis mit (1) Begrenzung des
Ac die Betonquerschnittfläche Druckstrebenwinkels und (2) bis (3) Fachwerk-
vmin 0,0525 c k 3 2 f ck1 3 für d ≤ 600 mm und Betontraganteil
VRd ,c
vmin 0,0375 c k 3 2 f ck1 3 für d > 800 mm vc
bw z f c
Auf Grundlage der Datenbankauswertung wurde auch
die bisherige Begrenzung der Normalspannung cp mo- Gl. (6) ist in Bild 5 als Gerade (2) im Diagramm einge-
difiziert. Da in der Datenbank noch eine ausreichende tragen. Der eigentliche Plastizitätskreis wird durch eine
Anzahl an Versuchen mit einer Druckspannung von vom Nullpunkt ausgehende Kreisgleichung nach Glei-
0,2fck vorliegt, wurde die Begrenzung entsprechend an- chung (7) beschrieben.
gehoben.
Es ist natürlich klar, dass bereits bessere Modelle zur vsy w w2 (7)
Vorhersage des Biegeschubversagens existieren. Diese
können aber zu einem späteren Zeitpunkt problemlos als Für kleine Schubbewehrungsgrade ergeben sich hier-
Betontraganteil implementiert werden. Kurzfristig bie- durch allerdings unrealistisch kleine Werte der Druck-
tet es sich an, ein bereits etabliertes Modell für die Nach- strebenneigung , die auch nicht mit den verfügbaren
rechnung vorzuschlagen. Versuchsdaten übereinstimmt (was mit der Unverträg-
Die Querkrafttragfähigkeit von Bauteilen mit Querkraft- lichkeit der hierdurch vorausgesetzten Dehnungszu-
bewehrung kann nach Gl (4) ermittelt werden. Der Be- stände erklärt werden kann). Daher wird in der Regel ein
tontraganteil VRd,c entspricht dem Betontraganteil für unterer Grenzwert der zulässigen Druckstrebenneigung
Bauteile ohne Querkraftbewehrung nach Gl (2). Die Er- definiert (z.B. cot ≤ 2,5). Die Bügeltragfähigkeit wird
mittlung des rechnerischen Risswinkels cot r erfolgt somit nach Gl. (8) ermittelt.
nach Gl. (5).
vsy w cot (8)
VRd ,s Asw s f ywd z cot VRd,c (4)
mit Die sich daraus ergebende Gerade (1) ist ebenfalls in
cot r 1,2 1,4 cp f cd (5) Bild 5 eingezeichnet. Für kleine Bewehrungsgrade wird
dieser obere Grenzwert für cot maßgebend. Für höhere
Wird Gleichung (4) für eine Darstellung im Plastizitäts- Bewehrungsgrade sollten größere Winkel für entspre-
kreis normiert, ergibt sich die bezogene Querkrafttrag- chend dem Plastizitätskreis gewählt werden, um die
fähigkeit nach Gleichung (6). Druckstreben vollständig auszunutzen. Sowohl die Ge-
rade (1) als auch der Plastizitätskreis gehen auf einen
vsy w cot vc (6) Wert von vsy = 0 für w = 0 zurück. Tatsächlich werden
mit die Bauteile aber den nach Gerade (2) beschriebenen un-
Vsy teren Grenzwert der Tragfähigkeit vc (Punkt a in Bild 5)
vsy
b z f c für aufweisen. Rein rechnerisch gehen nach Glei-
w f y chung (7) die Werte für cot an diesem Punkt gegen un-
w
fc endlich.
Dies ist auch das Problem im Fachwerkmodell mit Riss- fc
cot 1 (13)
reibung, das im Grunde eine Begrenzung einführt, die w f y
dem Minimum der Werte der Geraden (1), (2) und dem
Plastizitätskreis fordert [1] und somit zu geringe Tragfä- Zu beachten ist natürlich, dass die Anwendung von
higkeiten für kleine Bewehrungsgrade liefert [3]. Aus Gl. (10), voraussetzt, dass mindestens ein Schnittpunkt
dem Diagramm in Bild 5 geht aber hervor, dass für der Gerade (2) mit dem Plastizitätskreis vorliegt. Es sind
kleine Schubbewehrungsgrade eine Begrenzung des allerdings auch Parameter entsprechend der Geraden (3)
Druckstrebenwinkels nach Gl. (8) offensichtlich un- in Bild 5 denkbar, für die keine Schnittpunkte mit dem
sinnig ist. Ebenfalls ist kein Nachweis der Druckstre- Plastizitätskreis vorliegen. Für diesen theoretischen Fall
bentragfähigkeit zwischen den Punkten a und b in Bild 5 ist eine Begrenzung des Schubrisswinkels cot sinn-
erforderlich. Ein Druckstrebennachweis wird erst ober- voll. Mindestens in Schnittpunkt liegt vor, wenn die Dis-
halb von Punkt b, dem Schnittpunkt der Geraden (2) mit kriminante der Gl. (11) einen Wert größer oder gleich
dem Plastizitätskreis erforderlich. Dieser Schnittpunkt null aufweist (Gl. (14)).
kann nach Gl. (9) durch Gleichsetzen der Gleichun-
gen (6) und (7) ermittelt werden.
1 4vc2
0, 25 vc cot vc2 0 cot (14)
4vc
vsy w cot vc w 2
w (9)
Für im Brückenbau übliche Parameter wird Gl. (14) al-
Hierdurch ergeben sich nach Gl. (10) zwei mögliche lerdings nicht maßgebend. In [3] wurde statt dem hier
Schnittpunkte der Gerade (2) mit dem Plastizitätskreis. gezeigten ausführlichen Nachweisformat ein verein-
fachter Nachweis gezeigt, bei dem der Druckstreben-
0,5 vc cot 0, 25 vc cot vc2 nachweis mit einem nach Gl. (15) zu bestimmenden
w,1;2 (10) Druckstrebenwinkel geführt wird.
1 cot 2
1 v sy vc
v Rd , sy w cot (12) cot cot
cot tan w w
lich der Lösung nach Plastizitätstheorie (Gl. (13)). 0,5 vc cot 0,25 vc cot vc2
Bild 6: Auswertung der Spannbetonbauteile mit Querkraftbewehrung nach FWM mit Rissreibung [1] für a) den Querkraftbe-
wehrungsgrad w; b) den Vorspanngrad cp/fck; c) als kumulative Dichtefunktionen mit verschiedenen Verteilungen [3]
Bild 7: Auswertung der Spannbetonbauteile mit Querkraftbewehrung nach einheitlichem FWM [3] für a) den Querkraftbeweh-
rungsgrad w; b) den Vorspanngrad cp/fck; c) als kumulative Dichtefunktionen mit verschiedenen Verteilungen [3]
Für auf den Brückenbau bezogen konservative Parame- 17,6% für das in [3] vorgeschlagene Modell. Dies er-
ter für vc (l = 2%, fck = 30 MPa, cp = 0,15·fck; k = 1,63, möglicht für Bestandsbauwerke deutlich wirtschaftli-
= 0,6) mit vc = 0,14 und cot = 1,6 ergibt sich durch chere und zuverlässigere Nachweise.
Einsetzen in Gleichung (16) eben der in Gl. (15) ange-
gebene Grenzwert von cot = 3,0. Für eine Handrech- 4. Zusammenfassung
nung kann so auf unkomplizierte Weise ausgeschlossen
werden, dass der Druckstrebennachweis für ein gering In diesem Beitrag wurde ein kurzer Überblick über die
schubbewehrtes Bauteil maßgebend wird. Zur Imple- Entwicklung der Bemessungsmodelle für Querkraft ge-
mentierung in einem Programm oder einer Tabellenkal- geben. Insbesondere für Bauteile mit Querkraftbeweh-
kulation kann aber auch das genauere zuvor beschrie- rung wurden in den letzten 30 Jahren große Fortschritte
bene Verfahren angewandt werden. hinsichtlich der Entwicklung von mechanisch begründe-
ten Modellen erzielt. Durch Versuche kann aber belegt
3.3 Vergleich mit Datenbanken werden, dass die den Modellen zugrundeliegenden An-
nahmen für Bauteile mit geringen Schubbewehrungs-
In [3] wurde das in der Norm verwendete Fachwerkmo- graden nicht zutreffen. Es kann daher plausibel begrün-
dell mit Rissreibung bereits mit dem hier vorgeschlage- det werden, dass ein fließender Übergang von Bauteilen
nen Fachwerkmodell mit einheitlichem Betontraganteil ohne zu Bauteilen mit Querkraftbewehrung stattfinden
verglichen. Insbesondere der Vergleich mit Spannbeton- muss.
versuchen macht deutlich, dass die in Versuchen erziel- In diesem Beitrag wurde daher das in [3] vorgestellte
ten Lasten durch das Fachwerkmodell mit Rissreibung einheitliche Querkraftmodell für Betonbauteile ohne
deutlich unterschätzt werden (Bild 6). Das Fachwerk- und mit Querkraftbewehrung erläutert. Das Modell
modell mit einheitlichem Betontraganteil liefert dage- schlägt einen einheitlichen Betontraganteil für Bauteile
gen für alle Bewehrungsgrade gleichmäßig gute Vorher- ohne und mit Querkraftbewehrung vor und führt somit
sagen (Bild 7). Die bessere Übereinstimmung mit Ver- zu einem nahtlosen Übergang. Der Vergleich mit den
suchsdaten wird auch durch die statistischen Kenngrö- Querkraftdatenbanken des ACI-DAfStb belegt, dass das
ßen belegt, die in Tab. 1 zusammengefasst sind. Für Modell zu deutlich geringeren Streuungen und gleich-
Spannbetonträger ergibt sich für das Modell nach Norm zeitig einem besseren Sicherheitsniveau führt. Insbeson-
ein Variationskoeffizient von 44,4% im Vergleich zu dere für Bauteile mit geringen Querkraftbewehrungsgra-
den ergeben sich hierdurch höhere Tragfähigkeiten.
Tab. 1: Vergleich statistischer Kenngrößen für das Fachwerkmodell mit Rissreibung [1] und das Fachwerkmodell mit einheitlichem
Betontraganteil [3]