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a) b) c) d)
[Bac02] Bild 7.6
[Bac02] Bild 7.7
• Zusammenwirkende Tragwände
Verbindung durch biege- und schubweiche Decken • Bemerkungen
• Gekoppelte Tragwände • Hohe Schubbeanspruchung bei Wänden mit Endverstärkungen
Koppelung durch gedrungene biege- und schubsteife Riegel • Unsymmetrische Querschnitte sorgfältig analysieren (Eigenschaf-
ten und Verhalten sind von der Beanspruchungsrichtung abhän-
gig)
Vorgehen in Schritten
• Ziel der Bemessung und der konstruktiven Durchbildung: [Bac02], [PP92], [SIA02], [CEN04] und [SIA03c] weisen
ähnliche Schritte auf.
Möglichst grosses Verformungsvermögen und
Die Formeln zur Verifizierung der Schritte sind hingegen
möglichst grosses Energiedissipationsvermögen
teilweise unterschiedlich.
gewährleisten.
lw
[SIA02] Bild G.24, nach [PP92] Ein ausreichendes Krümmungsduktilitätvermögen wird in der
Regel sichergestellt indem, falls notwendig, die Endebereiche
2) Vereinfachtes Vorschlag gemäss [Bac02]: des Querschnitts umschnürt werden. Die Gleichungen, die zur
In Wänden mit Rechteckquerschnitt ist zu überprüfen, ob Berechnung der Umschnürungsbewehrung zur Anwendung
x ≤ 4b . Falls nicht der Fall, ist die Wandstärke b über minde- kommen sind starkt von den gewählten Bemessungsunterlagen
stens x ⁄ 2 auf b ≥ l n ⁄ 12 zu vergrössern. abhängig.
3) Es ist zu bemerken, dass in [SIA03c] keine Hinweise bezüg- • Sicherstellung der Krümmungsduktilität nach SIA 262
lich Wandstabilität enthalten sind.
Gemäss SIA 262 ist die Krümmungsduktilität gewährleistet,
wenn der Querschnitt umschnürt ist. Es ist dabei kein spezielles
Duktilitätsnachweiss erforderlich.
Zur Berechnung der Umschnürungsbewehrung von Stützen wird
in SIA 262 Ziffer 5.7.2.2 Gleichung (94) angegeben. Gemäss Zif-
fer 5.7.1.2 sollte Gleichung (94) auch zur Berechnung der Um-
schnürungsbewehrung bei Wände zur Anwendung kommen.
Dies führt aber zu unvernünftigen Bewehrungsmengen.
Aus diesem Grund wird es empfohlen Gleichung (7.32) auf Seite • Sicherstellung der Krümmungsduktilität nach [NZS95]
254 dieser Vorlesungsunterlagen zu verwenden.
Wenn Gleichung (7.30) erfüllt ist, dann ist das vorhandende
• Sicherstellung der Krümmungsduktilität nach [Bac02] Krümmungsduktilitätsvermögen des Querschnitts ausreichend
und keine Umschnürung ist notwendig:
In Fällen beschränkter Bemessungsduktilität ( μ Δ ≈ 3 ) schlägt
[Bac02] folgendes vereinfachtes Nachweis des Krümmungsduk- Φo
x ≤ xc wobei x c = § 0.3 ⋅ -------· ⋅ l w (7.30)
tilitätsvermögen: © μΔ¹
• Ein Mass für die Krümmungsduktilität ist die relative länge x ⁄ l w x: Lage der neutralen Achse berechnet unter Berücksichtigung
der Druckzone x im Verhältnis zur Wandlänge l w ; der Überfestigkeit der Bewehrung
• Wenn Gleichung (7.29) erfüllt ist, dann ist das vorhandende Krüm-
Wenn Gleichung (7.30) nicht erfüllt ist, soll der Beton umschnürt
mungsduktilitätsvermögen ausreichend und keine Umschnürung
ist notwendig: werden, der innerhalb der Läge α ⋅ x liegt, wobei:
x ⁄ l w ≤ 0.2 (7.29) xc
α min = 1 – 0.7 ----- ≥ 0.5 (7.31)
x
und die Umschnürungsbewehrungsmenge beträgt:
A sh μΔ A g* f' c § x
-------------- = ------ + 0.1 ⋅ ------- ⋅ ------- ⋅ ----- – 0.07·
§ · (7.32)
s h ⋅ h'' © 40 ¹ A * f yb © l w ¹
c
A sh : Querschnittsfläche der Umschnürungsbewehrung in der be-
trachteten Richtung
sh : Vertikaler Abstand der Umschnürungsbewehrung
h'' : Seitenlänge des umschnürten Betonkerns senkrecht zur be-
trachteten Richtung
[Bac02] Bild 7.14
A g* : Brutto-Fläche des Umschnürungsbereichs: A g* = b w ⋅ ( α ⋅ x )
• Wenn Gleichung (7.29) nicht erfüllt ist, dann muss eine Ümschnü- A c* : Fläche des umschnürten Betonkerns: A c* = h'' quer ⋅ h'' längs
rungsbewehrung verlegt werde und für deren Bemessung wird es f yb : Fliessgrenze der Umschnürungsbewehrung
auf [PP92] verwiesen.
• Definition der Bezeichnungen, die im Umschnürungsbereich Schritt 4: Stabilisierung der Vertikalbewehrung im plasti-
verwendet werden schen Bereich
A s h ,lä n g • Phänomen
A * g
A *
w
c
b
h "
A s h ,q u e r • Stabilisierungszone:
Dort wo der Längsbewehrungsgehalt
h " q u e r
U m s c h n ü ru n g s b e re ic h ρ l ≥ ( 3MPa ) ⁄ f y ≈ 0 .6% ( ρ l = lokales Bewehrungsgehalt)
= x
sind die Vertikalstäbe zu stabilisieren.
[SIA02] Bild G.25
ρl > 3/fy < 200
< 200 Nicht gehalten > 200
Müssen nicht
gehalten werden
> 75
Geschlossener
Bügel
Ab sv
ρl > 3/fy
b
[Bac02] Bild 7.15
n
κ = 0.9 + ------ ≤ 1.5 (7.37)
10
n: Anzahl Geschosse
3) Zug-Schubbruch (z.B. gemäss SIA 262) Schritt 6 Konstruktive Durchbildung der Querbewehrung
im plastischen Bereich
+ As
V d ≤ V Rd, s = ------ ⋅ z ⋅ f sd ⋅ cot α (7.39)
s Aufgabe der Querbewehrung ist:
As : Querschnittsfläche des Betonstahls
• die Längsbewehrung zu stabilisieren
s: Stababstand
• die Endbereiche zu umschnüren
z: Hebelarm der inneren Kräfte
• Querkraft zu übertragen
f sd : Bemessungswert der Fliessgrenze von Betonstahl
α: Druckfeldneigung 25° ≤ α ≤ 65°
Die gleiche Querbewehrung kann für alle drei Zwecke
4) Gleit-Schubbruch (z.B. gemäss [PP92]). gleichzeitig eingesetzt werden; somit entspricht der erforder-
Bemerkung: Eurocode 8 wesentlich konservativer! For- liche Stahlquerschnitt dem Maximum und nicht der Summe
schungsbedarf besteht noch. der Stahlquerschnitte der einzelnen Zwecke (gemäss
[PP92]).
+
Vd – ( μ ⋅ Nd )
A sl ≥ -------------------------------- (7.40)
μ ⋅ f sk Im Detail, sollen bei der Anordnung der Querbewehrung folgen-
A sl Querschnittsfläche der Längsbewehrung de vertikale Abstände eingehalten werden (jeweils kleinster
μ: Reibungsbeiwert der Rissoberfläche. Normalerweise μ = 1 Wert massgebend).
f sk : Charakteristischer Wert der Fliessgrenze von Betonstahl
• Stabilisierung und Umschnürung
5) Mindestbewehrung
sh ≤ bw ⁄ 2 oder s h ≤ 6∅ l oder s h ≤ 150mm (7.41)
Die Mindest-Bügelbewehrung soll nicht zu klein gewählt werden, und
ein absoluter unterer Grenzwert dafür ist ρ min ≥ 0.2% . • Schubbewehrung
s ≤ 2.5b w oder s ≤ 450mm (7.42)
Im Allgemeinen wird aber empfohlen ρ min ≥ 0.3% vorzusehen.
• Mögliche Anordnungen der Querbewehrung im Wandendbe- Schritt 7: Bemessung und konstruktive Durchbildung der
reich elastisch bleibenden Bereiche
• Biegebemessung
lw
D
Biegewiderstand
der Mindestbewehrung 10
Erforderlicher 8
Biegewiderstand
lw
5
lw
E
Biegewiderstand am Wandfuss
• Schubbemessung
+
Konventionelle Bemessung für V d = ε ⋅ κ ⋅ V d .
wendung kommen. Dies führt aber zu unvernünftigen Beweh- schen Belastungen. Die Bemessungsschnittkräfte in jedem
rungsmengen. Aus diesem Grund wird es empfohlen Gleichung Stockwerk sollen aber gemäss SIA 262 Ziffer 4.3.9.4 bestimmt
(7.32) auf Seite 254 dieser Vorlesungsunterlagen zu verwenden. werden. Eine weitere Diskussion der Bemessung von Bauteilen ist
im Abschnitt 4 der Veröffentlichung [Daz04] zu finden.
4) Stabilisierung der Vertikalbewehrung im plastischen Bereich
8) Bemessung der Fundation
• Die Stabilisierungsbewehrung soll gemäss SIA 262 Ziffer 5.7 be-
+ +
messen werden. Eine weitere Diskussion der Stabilisierungsbe- • Die Fundation soll für die Schnittkräfte bei Überfestigkeit ( M Rd , V d
wehrung ist im Abschnitt 5.1 der Veröffentlichung [Daz04] zu und N d ) konventionell wie für nicht-seismischen Belastungen be-
finden. messen werden.
7.3.6 Entstehung der Bewehrung einer Tragwand am • Bewehrung in den elastisch bleibenden Bereichen aus Schritt 7
Beispiel der Wand W11 aus [SIA02]
Z G u n d 1 . O G 2 . O G
• Längsbewehrung im plastischen Bereich aus Schritt 2 6 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 Ø 1 2 s= 3 0 0 6 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 Ø 1 2 s= 3 0 0
8 Ø 3 0 2 x 2 6 = 5 2 Ø 1 0 8 Ø 3 0
Ø 1 0 s= 3 0 0 Ø 1 0 s= 1 5 0 Ø 1 0 s= 3 0 0 Ø 1 0 s= 1 5 0
.3 0 m
.0 6 1 6 x .1 5 .1 8 1 6 x .1 5 .0 6 8 Ø 3 0 6 Ø 3 0
Ø 1 2 s= 3 0 0 Ø 1 2 s= 3 0 0
5 .1 0 4 Ø 2 6
3 . O G 4 . O G
• Querbewehrung im plastischen Bereich aus Schritten 4 bis 6 6 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 6 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0
Ø 1 2 s= 3 0 0 Ø 1 2 s= 3 0 0
Ø 1 0 s= 3 0 0 Ø 1 0 s= 1 5 0 Ø 1 0 s= 3 0 0 Ø 1 0 s= 1 5 0
6 Ø 2 6 4 Ø 2 6
Ø 1 2 s= 3 0 0 Ø 1 2 s= 3 0 0
Ø 1 4 s = 3 0 0 m m
Ø 1 0 s = 1 5 0 m m
Ø 1 0 s = 1 5 0 m m
Ø 1 4 s = 3 0 0 m m
• Bewehrung der Fundation aus Schritt 8 7.3.7 Kapazitätsbemessung gekoppelter Tragwände für
S c h n itt B -B
volle und beschränkte Duktilität
8 Ø 3 0 v o n o b e n Ø 1 4 s= 3 0 0
• Zahlreiche plastische Bereiche in den Koppelungsriegeln zu-
sätzlich zu den beiden plastischen Bereichen am Wandfuss:
D e c k e ü b e r Ø 1 0 v o n o b e n Redundanz in der Energiedissipation
1 . U G
re ic h lic h e V e ra n k e ru n g s lä n g e
(z u m B e is p ie l 8 0 Ø ) v o rs e h e n
• Steifere Druckwand übernimmt mehr Momente als weichere
Zugwand
A A
umverteilte Biegemomente Δu
1 2 Ø 3 0 v o n u n te n
m it W in k e lh a k e n o b e n
Ø 1 4 s= 1 5 0
Ø 1 2 v o n u n te n
m it W in k e lh a k e n
o b e n
re ic h lic h e V e ra n k e ru n g s lä n g e d e r S tä b e Ø 3 0
( z u m B e is p ie l 8 0 Ø = 2 .4 0 m ) v o r s e h e n
S c h n itt A -A
Ø 1 0 v o n o b e n
1 2 Ø 3 0 v o n u n te n 6 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 6 0 9 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0 1 5 0
Ø 1 2 v o n u n te n M1
8 Ø 3 0 v o n o b e n M2 1 2
B Ø 1 0 s= 1 5 0 B M'1 M'2
Ø 8 s= 1 5 0
5 0 0
3 0 0
0.3 M1 0.3 M1
Ø 1 4 s= 1 5 0
S te c k b ü g e l W a n d q u e rs c h n itt im E G
Ø 1 2 s= 1 5 0 5 7 0 [Bac02] Bild 7.17
• Konstruktive Durchbildung eines Koppelungsriegels 7.3.8 Gedrungene Stahlbetontragwände (hw /lw < 3)
A 40 mm
30
Überdeckung
1000 200
90
Cb 00
01 00
10 14
310
α R 6, s=100
800
800
25 mm Überdeckung
310