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Titel: Dimensionierung einer Stahlhalle nach DIN EN 1998 Seite 1 von 50

Ansprechpartner: Antonio Ansalone – Chuyen Nguyen Bearbeitet am: 23.04.2021

Dimensionierung eines vereinfachten Schulgebä udes in Italien


als Stahlrahmen nach EN 1998-1
(EC8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben)

Lehrveranstaltung: Erdbebeningenieurwesen
Dozent: Prof. Dr.-Ing. U. Dorka
Verfasser: Dipl.-Ing. N. Khanlou

Bearbeitungsstand: 01. Juni 2016


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1 BAUWERKSBESCHREIBUNG ................................................................................................. 4
2 VERWENDETES REGELWERK ................................................................................................ 5
3 LASTANNAHMEN ................................................................................................................. 6
3.1 EIGENGEWICHT UND NUTZLAST................................................................................................. 6
3.1.1 Regelgeschoss ............................................................................................................ 6
3.1.2 Dachgeschoss ............................................................................................................. 7
3.2 SCHNEE- UND WIND LAST ........................................................................................................ 8
3.3 ERDBEBENLASTEN ................................................................................................................... 8
3.3.1 Elastisches Antwortspektrum ..................................................................................... 8
3.3.2 Bemessungsspektrum (oder Designspektrum) für lineare Berechnung.................... 10
3.4 KOMBINATIONEN VON EINWIRKUNGEN FÜR BEMESSUNGSSITUATION ERDBEBEN.............................. 11
4 MODELLEIGENSCHAFTEN .................................................................................................. 12
4.1 WERKSTOFFEIGENSCHAFTEN ................................................................................................... 12
4.1.1 Baustahl ................................................................................................................... 12
4.2 BEANSPRUCHBARKEIT VON QUERSCHNITTEN ............................................................................. 12
4.2.1 Klassifizierung von Querschnitten ............................................................................ 12
4.3 ANZUSETZENDE SEISMISCHE MASSE ......................................................................................... 13
5 LINEARE NACHWEISVERFAHREN ........................................................................................ 15
5.1 VEREINFACHTES ANTWORTSPEKTRUMVERFAHREN ...................................................................... 15
5.1.1 Überprüfung der Voraussetzungen für die Anwendung des vereinfachten
Antwortspektrumverfahren...................................................................................................... 15
5.1.2 Gesamterdbebenkraft .............................................................................................. 16
5.1.3 Verteilung der horizontalen Erdbebenkräfte ............................................................ 17
5.1.4 Die Schnittgrößenermittlung mit SAP2000 ............................................................... 19
5.2 MODALES ANTWORTSPEKTRUMVERFAHREN .............................................................................. 19
5.2.1 Bestimmung der Perioden und Eigenvektoren der Eigenformen .............................. 20
5.2.2 Berechnung des Anteilfaktors................................................................................... 24
5.2.3 Bestimmung der wesentlichen Modalformen .......................................................... 25
5.2.4 Spektrale Designbeschleunigungen für die Modes 1, 2 und 3 .................................. 27
5.3 EINWIRKUNGEN AUS LINEARER BERECHNUNG: ........................................................................... 28
6 NICHT-LINEARE NACHWEISVERFAHREN ............................................................................. 29
6.1 NICHT-LINEARE STATISCHE SYSTEM .......................................................................................... 29
6.1.1 Momenten-Rotations-Charakteristik für SAP 2000 .................................................. 29
6.1.2 Eingabe in SAP2000 .................................................................................................. 35
6.2 NICHTLINEARE STATISCHE (PUSHOVER) BERECHNUNG .................................................................. 37
6.2.1 Verteilung der Horizontalkräfte (EN 1998-1, 4.3.3.4.2.2)..................................... 37
6.2.2 Ermittlung der Zielverschiebung für die nichtlineare statische (pushover)
Berechnung .............................................................................................................................. 38
6.3 NICHTLINEARE ZEITVERLAUFSBERECHNUNG ............................................................................... 44
6.3.1 Generierung der Bebenverläufe ............................................................................... 44
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6.3.2 Nachweise ................................................................................................................ 47


7 KONSTRUKTIVE AUSFÜHRUNG .......................................................................................... 49
7.1 KONSTRUKTIONSZEICHNUNG UND DETAILZEICHNUNGEN ............................................................. 49
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1 Bauwerksbeschreibung

Bei der hier vorliegenden Beispielaufgabe handelt es sich um ein in Celico (Italien)
stehendes Schulgebäude, welches nach verschiedenen Nachweisverfahren nach EC 8
dimensioniert werden soll.
Für eine bessere Veranschaulichung des Gebäudes ist nachfolgende Skizze aufgeführt.

Abbildung 1: Skizze des Schulgebäudes, eigene Darstellung


Bekannte Daten über das Gebäude sind nachfolgender Tabelle aufgelistet:

Tabelle 1: Eingangsdaten für die Erstellung der vorliegenden Statik


Nutzungsart: Schulgebäude

Bauweise: Stahlrahmenbauweise mit Stahlbetondecken

Ort: Celico, Italien

Grundrissabmessungen: Länge= 20 m Breite= 8 m

Anzahl der Geschosse: 5 Geschosse

Gebäudehöhe: 5 Geschosse * 3,20 m =16 m

Binderabstand: 5 m

Grundrissabmessungen: Länge= 20 m Breite= 8 m

Bodenverhältnisse: Mitteldicht, kohäsionslos


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2 Verwendetes Regelwerk

Folgende Normen finden in dieser Beispielaufgabe Anwendung.


EC 3 Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten

Teil 1.1: Allgemeine Bemessungsregeln, Bemessungsregeln für den Hochbau

Deutsche Fassung DIN EN 1993-1-1 (2005)

Teil 1.3: Allgemeine Regeln – Ergänzende Regeln für kaltgeformte dünn-


wandige Bauteile und Bleche

Deutsche Fassung DIN EN 1993-1-3 (2006)

Teil 1.8: Bemessung von Anschlüssen

Deutsche Fassung DIN EN 1993-1-8 (2005)

EC 8 Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben

Teil 1.1: Grundlagen, Erdbebeneinwirkungen und Regelungen für Hochbauten

Deutsche Fassung DIN EN 1998-1: 2010

Nationaler Anhang zum EC 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben

DIN EN 1990 Grundlagen der Tragwerksplanung

Deutsche Fassung EN 1190:2002+ A1:2005 + A1:2005/AC:2010

DIN EN 1991 Einwirkungen auf Tragwerke

Teil 1.1: Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbau

Deutsche Fassung DIN EN 1991-1-1:2002

Teil 1.4: Allgemeine Einwirkungen, Windlasten

Deutsche Fassung DIN EN 1991-1-1:2002


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3 Lastannahmen

Die Ermittlung der Lastannahmen erfolgt nach DIN EN 1991-1-1, Tabelle 6.1 und 6.2. Der
Zuschlag für die Innenwand ist der DIN EN 1991-1-1: 6.3.1.2-(8) entnommen. Die folgenden
Abkürzungen ersetzen zu Eigengewicht, Nutzlast und Erdbebenlast:
DL Eigengewicht oder „Dead Load“
LL Nutzlast oder „Live Load“
EL Erdbeben Last „Earthquake Load“

3.1 Eigengewicht und Nutzlast

3.1.1 Regelgeschoss

Die Berechnung des Eigengewichts für das Regelgeschoss ist in nachfolgender Tabelle
aufgeführt.

Tabelle 2: Berechnung des Eigengewichts für das Regelgeschoss


Stahlbetondecke/Riegel: 0,15m · 25 kN/m3 = 3,75 kN/m2
Estrich: 0,05m · 23 kN/m3 = 1,15 kN/m2
Innenwand Zuschlag (<2 kN/m2) = 0,80 kN/m2
Summe Eigengewicht: = 5,70 kN/m2
Fassade: (Zuschlag 14% des
0,14 · 5,70 kN/m3 = 0,80 kN/m2
Eigengewichts:)
𝑘𝑁 𝑘𝑁
Eigengewicht für 1 m Breite: 𝑔! = 5𝑚 · ]5,7 "
+ 0,8 " a = 32,5 kN /m
𝑚 𝑚

Tabelle 3: Bestimmung der Nutzungskategorie und der zugehörigen Nutzlast nach EN


1991-1-1, Tabelle 6.1 und 6.2
Nutzungskategorie: C1 für Schulgebäude

Anzusetzende Nutzlast: 𝑞! = 3,0𝑘𝑁/𝑚²

Nutzlast für 1m Breite: 𝑞! = 5𝑚 · 3 𝑘𝑁⁄𝑚" = 15 𝑘𝑁⁄𝑚


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3.1.2 Dachgeschoss

Die Berechnung des Eigengewichts für das Dachgeschoss ist in nachfolgender Tabelle
aufgeführt.

Tabelle 4: Berechnung des Eigengewichts für das Dachgeschoss


Stahlbetondecke/Riegel: 0,15m · 25 kN/m3 = 3,75 kN/m3
Estrich: 0,05m · 23 kN/m3 = 1,15 kN/m3
Asphaltplatten 0,04m · 20 kN/m3 = 0,80 kN/m3
Summe Eigengewicht: = 5,70 kN/m3
𝑘𝑁
Eigengewicht für 1 m Breite: 𝑔! = 5𝑚 · ]5,7 a = 28,5 kN je m
𝑚"

Tabelle 5: Bestimmung der Nutzungskategorie und der zugehörigen Nutzlast auf


Dachkonstruktionen nach EN 1991-1-1, Tabelle 6.9 und 6.10
H (für nicht zugängliche Dächer außer für übliche
Nutzungskategorie:
Unterhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen)
Anzusetzende Nutzlast: 𝑞! = 0,40 𝑘𝑁/𝑚² und 𝑄! = 1,00 𝑘𝑁
Nutzlast für 1m Breite: 𝑞! = 5𝑚 · 0,4 𝑘𝑁⁄𝑚" = 2,00 kN/m
Die auf das System wirkenden Eigen- und Nutzlast sind nachfolgend nochmals
zusammengefasst.

Abbildung 2: Eigengewicht und Nutzlast des Rahmens


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3.2 Schnee- und Wind last

Entfällt.
Begründung für Wegfall von Schnee- und Windlasten:
Aufgrund der Kombinationsbeiwerte für Hochbauten 𝜓!,# für Schnee- und Windlasten (beide
gleich 0) entfallen die Schnee- und Windlasten für dieses Beispiel. Bei anderen
geographischen Gegebenheiten wären Schnee und Windlasten zu berücksichtigen.
Vergleich mit EN 1990, Tabelle A.1.1.

3.3 Erdbebenlasten

3.3.1 Elastisches Antwortspektrum

Ermittlung der Parameter Bodenbeschleunigung, Bauwerksbedeutung und Bodenklasse.


Referenz-Spitzenwert der Bodenbeschleunigung siehe Karte:
Ort: Celico, Italien => 𝑎$% = 0,3 𝑔

Celico

Abbildung 3: Gefährdungskarte von Italien, Wiederkehrperiode 475 Jahre


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Bauwerksbedeutung:
Schulgebäude fallen in die Bedeutungskategorie III: 𝛾& = 1,2 (EN 1998-1, Tabelle 4.3)
𝑎#$ = 𝑎#$ × 𝛾% = 0,3 × 1,2 = 0,36𝑔
Bodenklasse:
Ein mitteldichter, kohäsionsloser Boden wird nach Tabelle 3.1, EN 1998-1 in die
Baugrundklasse D klassifiziert.

Tabelle 6: Parameterwerte zur Beschreibung des empfohlenen elastischen


Antwortspektrum vom Typ 1 nach EN 1998-1 Tabelle 3.2Bestimmung der
Nutzungskategorie und der zugehörigen Nutzlast nach EN 1991-1-1, Tabelle
6.9 und 6.10

Baugrundklasse S TB (s) TC (s ) TD (s)


D 1,35 0,20 0,8 2,0

Horizontales elastisches Antwortspektrum nach EN 1998-1 (3.2.2.2)


Als Dämpfungs-Korrekturbeiwert wird 𝜂 = 1,0 für 5 % viskose Dämpfung angenommen.
𝑇
0,0 ≤ 𝑇 ≤ 0,2: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · s1 + · (1 · 2,5 − 1)u
0,2
0,2 ≤ 𝑇 ≤ 0,8: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · 1 · 2,5
0,8
0,8 ≤ 𝑇 ≤ 2,0: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · 1 · 2,5 · ( )
𝑇
0,8 · 2,0
2,0 ≤ 𝑇 ≤ 4,0: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · 1 · 2,5 · ( )
𝑇"
Vertikales elastisches Antwortspektrum
Das vertikale elastische Antwortspektrum wird nach EN 1998-1 (3.2.2.3) ermittelt.
In dem vorliegenden Fall werden keine vertikalen Beschleunigungen angesetzt, da bei dem
System die vertikalen Beschleunigungen nicht maßgebend werden.
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3.3.2 Bemessungsspektrum (oder Designspektrum) für lineare Berechnung

Das Bemessungsspektrum ist das elastische Antwortspektrum dividiert durch den q-Faktor
(vgl. Vorlesungsunterlagen), also:
𝑆' (𝑇) = 𝑆( (𝑇)/𝑞
Die Bestimmung des q-Faktors erfolgt nach EN 1998-1 Bild 6.1 für biegesteife Rahmen
)
( )$ = 1,2) und Tabelle 6.2. Demnach bestimmt sich der q-Faktor unter der Annahme der
%
Duktilitätsklasse DCM für Stahlrahmen zu 4.
2 𝑇 2,5 2
0,0 ≤ 𝑇 ≤ 0,2: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · s + ·( − )u
3 0,2 4 3
2,5
0,2 ≤ 𝑇 ≤ 0,8: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 ·
4
2,5 0,8
0,8 ≤ 𝑇 ≤ 2,0: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · · ( )
4 𝑇
2,5 0,8 · 2,0
2,0 ≤ 𝑇 ≤ 4,0: 𝑆& (𝑇) = 0,36 · 1,35 · ·( )
4 𝑇"

1.4

1.2 Elastisches
Antwortspektrum
1
Beschleunigung [g]

Designspektrum
0.8

0.6

0.4

0.2

0
0 1 2 3 4 5
Periode [Sec]

Abbildung 4: Darstellung des elastischen Antwortspektrums und des


Designspektrums
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3.4 Kombinationen von Einwirkungen für Bemessungssituation Erdbeben

Zur Bestimmung der Auswirkung der Einwirkungen sollte nach EN 1990, 6.4.3.4 die
allgemeine Kombination:
𝐸' = E T 𝐺*+ ; 𝑃 ; 𝐴,' ; Y𝜓!,& 𝑄*.& [\𝑗 ≥ 1; 𝑖 ≥ 1 (EN 1990, Gl. 6.12a)

angewendet werden. Die Kombination der Einwirkungen in Klammern { } kann durch:


∑10& 𝐺*+ " + "P"+"AEd " + " ∑#0& 𝜓!,# ∗ 𝑄*,& (EN 1990, Gl. 6.12b)
ausgedrückt werden.

Tabelle 7: Für die quasi-ständigen Werte ( 𝝍𝟐,𝒊 ) der veränderlichen Einwirkungen


ergeben sich nach EN 1990, Tabelle A1.1
Dachgeschoss: 𝜓",* = 0
Regelgeschoss: 𝜓",* = 0,6

Somit ergeben sich für die Lastfallkombination Erdbeben (LFK1) folgende Lasten:

Tabelle 8: Ermittlung der Lastfallkombination Erdbeben (LFK1)


𝑘𝑁
Dachgeschoss: 𝐿𝐹𝐾1+, = 𝑔! + 0 · 𝑞! = 28,5
𝑚
𝑘𝑁 𝑘𝑁 𝑘𝑁
Regelgeschoss: 𝐿𝐹𝐾1$, = 𝑔! + 0,6 · 𝑞! = 32,5 + 0,6 · 15 = 41,5
𝑚 𝑚 𝑚
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4 Modelleigenschaften

4.1 Werkstoffeigenschaften

4.1.1 Baustahl

Die Nennwerte der Streckgrenze fy und der Zugfestigkeit fu für Baustahl sind wie folgt
definiert:

Tabelle 9: Charakteristische Festigkeiten und Eigenschaften für Baustahl S 355


𝑁
Streckgrenze fy 355 (EN 1993-1-1, Tabelle 3.1)
𝑚𝑚"
𝑁
Zugfestigkeit fu 490 (EN 1993-1-1, Tabelle 3.1)
𝑚𝑚"
𝑁
Elastizitätsmodul E 210.000 (EN 1993-1-1, 3.2.6)
𝑚𝑚"
Poissonsche Zahl 𝜈 0,3
𝐸 210.000 𝑁⁄𝑚𝑚" 𝑁
Schubmodul G = = 80.769
2 · (1 + 𝜈) 2 ∗ (1 + 0,3) 𝑚𝑚"
Gleichmaßdehnung 𝜀- 𝑓. 355 𝑁⁄𝑚𝑚"
beträgt 15 % der 𝜀- = 0,15 · 𝜀. = 0,15 · = 0,15 · = 2,536𝑒 − 3
𝐸 210.000 𝑁⁄𝑚𝑚"
Fließdehnung 𝜀.

4.2 Beanspruchbarkeit von Querschnitten

4.2.1 Klassifizierung von Querschnitten

Die verwendeten Querschnitte HEA 400, HEA 300 für die Riegel und HEB 400 für die
Stützen werden nach EN 1993-1-1, Tabelle 5.2 in die Querschnittsklasse 1 klassifiziert und
die hier verwendeten Teilsicherheitsbeiwerte für den Grenzzustand der Tragfähigkeit
ergeben sich nach EN 1993-1-1, 6.1) wie folgt.

Tabelle 10: Teilsicherheitsbeiwerte für den Grenzzustand der Tragfähigkeit nach EN


1993-1-1, 6.1
Beanspruchbarkeit von Querschnitten (unabhängig von der Querschnittsklasse) 𝛾/0 = 1,0
Beanspruchbarkeit von Bauteilen bei Stabilitätsversagen 𝛾/% = 1,0
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4.3 Anzusetzende seismische Masse

Nach EC 8, Abschnitt 3.2.4 (Gl. 3.17) ermittelt sich die Masse unter seismischer Einwirkung
wie folgt:
∑ 𝐺1,2 "+" ∑ 𝜓3,* . 𝑄1,* 5*6 𝜓3,* = 𝜑 . 𝜓",*
Die Werte für den Abminderungsfaktor 𝜑 (EC 8, Tabelle 4.2) und die Kombinationsbeiwerte
für Hochbauten 𝜓!,# (EN 1190, Tabelle A.1.1) ergeben sich für das vorliegende
Schulgebäude wie folgt:

Tabelle 11: Abminderungsfaktor 𝝋 (EC 8, Tabelle 4.2)


Dach 𝜑+789 = 1,0
Regelgeschoss mit in Beziehung zueinander stehender Nutzung 𝜑,:;89<;; = 0,8
Nutzungslast für Versammlungsräume 𝜓",* = 0,6
Schneelast für Hochbauten (<1000 m über NN) 𝜓",* = 0,0
Dach Kategorie H 𝜓",* = 0,0

Für das Regelgeschoss (RG) 𝐹%2 und für das Dachgeschoss (DG) 𝐹32 ergeben sich
folgende Gewichtskräfte.

Tabelle 12: Ermittlung der Gewichtskraft für das Regelgeschoss (𝑭𝑹𝑮 ) und das
Dachgeschoss (𝑭𝑫𝑮 )
!A !A !A !A
𝐹$,,%@" = 8𝑚 · 5𝑚 · Ž•5,7 5! + 0,8 5! • + 0,8 · 0,6 · 3 5!‘ + 1,248 5² · (8𝑚 +
!A
2 · 5𝑚) + 2 · 3,2𝑚 · 1,553 5² = 350,0 𝑘𝑁
Regelgeschoss
!A !A !A !A
𝐹$,,C@D = 8𝑚 · 5𝑚 · Ž•5,7 5! + 0,8 5! • + 0,8 · 0,6 · 3 5!‘ + 0,883 5² · (8𝑚 +
!A
2 · 5𝑚) + 2 · 3,2𝑚 · 1,553 5² = 343,43 𝑘𝑁
𝑘𝑁 𝑘𝑁 𝑘𝑁
𝐹+, = 8𝑚 · 5𝑚 · s]5,7 "
+ 0,5 · 0,8 " a + 0,0u + 0,883 · (8𝑚 + 2 · 5𝑚) +
Dachgeschoss 𝑚 𝑚 𝑚²
3,2𝑚 𝑘𝑁
2· · 1,553 " = 264,87𝑘𝑁
2 𝑚

Das Gewicht berechnet sich zu einer Masse 𝑀%2 und 𝑀32 unter der Annahme, dass sich
die Masse der Fassade auf zwei Geschosse verteilt. Aus diesem Grund wird dem Träger
des Dachgeschoßes nur die halbe Masse der Fassade zugeteilt.
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Tabelle 13: Ermittlung der Masse für das Regelgeschoss (𝑴𝑹𝑮 ) und das Dachgeschoss
(𝑴𝑫𝑮 ) sowie der Gesamtmasse des Gebäudes

350,0𝑘𝑁 · 1000
Regelgeschoss 𝑀% und 𝑀" 𝑀$,,%@" = 𝐹$,,%@" ⁄𝑔 = ≈ 35680𝑘𝑔
9,81𝑚/𝑠²
343,44𝑘𝑁 · 1000
Regelgeschoss 𝑀C und 𝑀D 𝑀$,,C@D = 𝐹$,,C@D ⁄𝑔 = ≈ 35010𝑘𝑔
9,81𝑚/𝑠²
264,87𝑘𝑁 · 1000
Dachgeschoss 𝑀E 𝑀+, = 𝐹+, ⁄𝑔 = ≈ 27000𝑘𝑔
9,81𝑚/𝑠²
𝑀#:; = 2 · 𝑀$,,%@" + 2 · 𝑀$,,C@D + 𝑀+,
Gesamtmasse des
Gebäudes: 𝑀#:; = 2 · 35680𝑘𝑔 + 2 · 35010𝑘𝑔 + 27000𝑘𝑔
𝑀#:; = 168380𝑘𝑔 = 168,38𝑡

An jedem Knoten des statischen Systems wird jeweils die Hälfte der vorhandenen
Stockwerksmasse angesetzt.

Tabelle 14: Berechnung der anzusetzenden Massen je Stockwerk


35680𝑘𝑔
Regelgeschoss 𝑀% und 𝑀" 𝑚% = = 17840𝑘𝑔
2
35010𝑘𝑔
Regelgeschoss 𝑀C und 𝑀D 𝑚" = = 17505𝑘𝑔
2
27000𝑘𝑔
Dachgeschoss 𝑀E 𝑚C = = 13500k𝑔
2
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5 Lineare Nachweisverfahren

Abbildung 5: Links: Das statische Modell mit den anzusetzenden Massen


Rechts: Die Knoten- und Elementnummerierung in SAP 2000

5.1 Vereinfachtes Antwortspektrumverfahren

Die Vorgehensweise des vereinfachten Antwortspektrumverfahrens erfolgt nach EN 1998-


1, 4.3.3.2.

5.1.1 Überprüfung der Voraussetzungen für die Anwendung des vereinfachten


Antwortspektrumverfahren

Die EN 1998-1 regelt die Voraussetzung für die Anwendung des vereinfachten Antwort-
spektrenverfahrens, folgende zwei Kriterien müssen erfüllt sein, (vgl. DIN EN 1998-1,
4.3.3.2.1.)
Bedingung 1: Überprüfung der Eigenschwingdauer
- Die zu untersuchenden Tragwerke haben eine Eigenschwingdauer T1, die kleiner ist
als:
4 ∙ 𝑇4
𝑇& ≤ l
2,0𝑠
Für Hochbauten mit einer Höhe bis zu 40 m darf der Wert für die Eigenschwingdauer T1 (in
s) näherungsweise durch folgenden Ausdruck bestimmt werden:
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(
4 ∙ 𝑇4
𝑇& = 𝐶5 ∙ 𝐻) ≤ l (EN 1998-1, Gl. 4.6)
2,0𝑠
mit:
𝐶5 = 0,085 für biegesteife räumliche Stahlrahmen und
𝐻 = 16 𝑚 als Bauwerkshöhe
𝑇4 = 0,8 vgl. Abschnitt 3.3.1
einsetzen liefert:
(
4 ∙ 0,8 = 3,2𝑠
𝑇& = 0,085 ∙ 16) = 0,68𝑠 ≤ u
2,0𝑠
Bedingung 1 ist erfüllt, die Eigenschwingdauer 𝑇& = 0,68𝑠 des Tragwerks erfüllt die
Anforderungen der Norm.

Bedingung 2: Überprüfung der Regelmäßigkeitskriterien


Die Tragwerke erfüllen die Regelmäßigkeitskriterien im Aufriss nach DIN EN 1998-1,
4.2.3.3.
- Die horizontalen Aussteifungssysteme müssen ohne Unterbrechung von Ihren
Gründungen bis zur Oberkante des Gebäudes verlaufen.
- Die Horizontalsteifigkeit als auch die Masse der einzelnen Geschosse müssen konstant
sein oder allmählich ohne sprunghafte Änderung vom Fundament bis zur Spitze eines
Gebäudes abnehmen.
- In Rahmentragwerken sollte das Verhältnis der tatsächlichen Geschossbe-
anspruchung zu der lauten Berechnung erforderlichen Beanspruchbarkeit nicht
unverhältnismäßig stark zwischen benachbarten Geschossen variieren.
- Es sind keine Rücksprünge im Tragwerk vorhanden.
Alle vier Bedingungen können für das hier behandelnde Tragwerk (Schulgebäude) als erfüllt
angesehen werden.
Da Bedingung 1 und Bedingung 2 erfüllt sind, kann das vereinfachte
Antwortspektrumverfahren angewendet werden.

5.1.2 Gesamterdbebenkraft

Zur Beschreibung der Gebäudeeigenform wird eine linear zunehmende Horizontal-


verschiebung verwendet. Die Gesamterdbebenkraft Fb in horizontaler Richtung, in der das
Bauwerk rechnerisch untersucht wird, wird nachfolgender Formel bestimmt:
𝐹F = 𝑆& (𝑇% ) ∙ 𝑚 ∙ 𝜆 (EN 1998-1, Gl. 4.5)
mit:
2,5
0,2 ≤ 𝑇% = 0,68 ≤ 0,8: 𝑆& (𝑇) = 0,36 ∙ 1,35 ∙ = 0,304𝑔
4
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5
𝑆& (𝑇% ) = 0,304𝑔 = 2,98 ;!
𝑚 = 168380 𝑘𝑔
𝜆 = 0,85 da, 𝑇% = 0,68 ≤ 2 · 𝑇8 = 1,6

Die Gesamterdbebenkraft ermittelt sich dann durch Einsetzen wie folgt:
𝑚
𝐹F = 2,98 168380𝑘𝑔 ∙ 0,85 = 426507𝑁 = 𝟒𝟐𝟔, 𝟓𝟏 𝒌𝑵
𝑠"

5.1.3 Verteilung der horizontalen Erdbebenkräfte

Wenn die Grundeigenform durch mit der Höhe linear zunehmenden Horizontal-
verschiebung angenähert wird, sollten die Horizontalkräfte Fj wie folgt bestimmt werden:
G ∙5
𝐹* = 𝐹F ∙ ∑ G" ∙5" (EN 1998-1, Gl. 4.11)
" "

𝑚# Stockwerksmasse
𝑧# Stockwerkshöhe

∑ 𝑍* ∙ 𝑚* = (3,2𝑚 + 6,8𝑚) · 35,68𝑡 + (9,6𝑚 + 12,8𝑚) · 35,01𝑡 + 16𝑚 · 27,00𝑡 = 1558,75𝑡𝑚


3,2𝑚 ∙ 35,68𝑡
𝐹% = 426,51 𝑘𝑁 ∙ = 31,24 𝑘𝑁
1558,75𝑡𝑚
6,4𝑚 ∙ 35,68𝑡
𝐹" = 426,51 𝑘𝑁 ∙ = 62,48 𝑘𝑁
1558,75𝑡𝑚
9,6𝑚 ∙ 35,01𝑡
𝐹C = 426,51 𝑘𝑁 ∙ = 91,96 𝑘𝑁
1558,75𝑡𝑚
12,8𝑚 ∙ 35,01𝑡
𝐹D = 426,51 𝑘𝑁 ∙ = 122,62 𝑘𝑁
1558,75𝑡𝑚
16,0𝑚 ∙ 27,00𝑡
𝐹E = 426,51 𝑘𝑁 ∙ = 118,21 𝑘𝑁
1558,75𝑡𝑚

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Die Verteilung der horizontalen Erdbebenlast ist ergibt sich demnach wie folgt:

Abbildung 6: Linear zunehmende Verteilung der horizontalen Erdbebenlast


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5.1.4 Die Schnittgrößenermittlung mit SAP2000

Die ermittelten Schnittgrößenverläufe und die dazugehörigen Schnittgrößen für die Stütze
und den Riegel im 1. Geschoss sind nachfolgend dargestellt.

Moment Normalkraft

Querkraft
B

Abbildung 7: Schnittgrößenverläufe für das vereinfachte Antwortspektrumverfahren


aus SAP2000

Tabelle 15: Die Schnittgrößen für die Stütze HEB 400 und den Riegel HEA 400 im 1.
Geschoss für das vereinfachte Antwortspektrumverfahren

Stütze A (HEB 400) Riegel B (HEA 400)


Lastfall
M [kNm] V [kN] N [kN] M [kNm] V [kN] N [kN]

DL +LL 36,2 39,4 -782,6 -204,3 166,0 28,9

EL 605,4 213,0 -453,9 -466,6 116,7 -15,2


Summe 641,6 252,4 -1236,5 -670,9 282,7 13,7

5.2 Modales Antwortspektrumverfahren

Das Modale Antwortspektrumverfahren wird in EN 1998-1, 4.3.3 geregelt. Anwendung


findet das Modale Antwortspektrumverfahren bei Tragwerken, welche die in Abschnitt
4.3.3.2.1(2) der DIN EN 1998-1 aufgeführten Kriterien nicht erfüllen. Diese Kriterien wurden
bereits in Abschnitt 5.1.1 geprüft. Für dieses Beispiel sind zwar alle Kriterien erfüllt, dennoch
wird das Modale Antwortspektrenverfahren zur Veranschaulichung durchgeführt. Das
Verfahren des Modalen Antwortspektrumverfahrens wird ebenfalls in der Literatur
„Bauwerke und Erdbeben“ von Meskouris et al. In Kapitel 3.1.1 sehr anschaulich
beschrieben.
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5.2.1 Bestimmung der Perioden und Eigenvektoren der Eigenformen

Die Modalanalyse mit SAP2000 für das unten dargestellte System ergab folgende Perioden
für die unterschiedlichen Modalformen (Eigenformen). Es ist wichtig zu beachten, dass
SAP2000 die Anteilfaktoren skaliert, so dass die Massenmatrix 𝑀 und die modalen Formen
die folgende Gleichung erfüllen:
𝜑67 × 𝑀 × 𝜑6 = 1

Abbildung 8: Statische System für die Modalanalyse


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Tabelle 16: Die Perioden für die fünf Eigenformen

Modalform Periode [ s ]
1 𝑇% = 1,1560

2 𝑇" = 0,3635

3 𝑇C = 0,1751

4 𝑇D = 0,1067
5 𝑇E = 0,0797

Die Eigenvektoren wurden ebenfalls mit Hilfe von SAP2000 bestimmt. Die Einträge des
Eigenvektors setzen sich aus den horizontalen Stockwerksverschiebungen, wie in der
Abbildung aufgeführt, zusammen.
−4,38𝑒 − 4𝑚
⎡−1,24𝑒 − 3𝑚⎤
⎢ ⎥
𝛷% = ⎢−2,21𝑒 − 3𝑚⎥
⎢−3,17𝑒 − 3𝑚⎥
⎣−3,92𝑒 − 3𝑚⎦

Abbildung 9: Eigenform 1 für das Schulgebäude mit den jeweiligen Einträgen des
Eigenvektors.
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1,56𝑒 − 3𝑚
⎡ 3,16𝑒 − 3𝑚 ⎤
⎢ ⎥
𝛷! = ⎢ 2,64𝑒 − 3𝑚 ⎥
⎢−8,10𝑒 − 5𝑚⎥
⎣−3,40𝑒 − 3𝑚⎦

Abbildung 10: Eigenform 2 für das Schulgebäude mit den jeweiligen Einträgen des
Eigenvektors.
2,67𝑒 − 3𝑚
⎡ 2,37𝑒 − 3𝑚 ⎤
⎢ ⎥
𝛷8 = ⎢−1,92𝑒 − 3𝑚⎥
⎢−2,52𝑒 − 3𝑚⎥
⎣ 2,67𝑒 − 3𝑚 ⎦

Abbildung 11: Eigenform 3 für das Schulgebäude mit den jeweiligen Einträgen des
Eigenvektors.
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−3,48𝑒 − 3𝑚
⎡ 1,21𝑒 − 3𝑚 ⎤
⎢ ⎥
𝛷9 = ⎢ 2,07𝑒 − 3𝑚 ⎥
⎢−2,92𝑒 − 3𝑚⎥
⎣ 1,56𝑒 − 3𝑚 ⎦

Abbildung 12: Eigenform 4 für das Schulgebäude mit den jeweiligen Einträgen des
Eigenvektors.
2,47𝑒 − 3𝑚
⎡−3,07𝑒 − 3𝑚⎤
⎢ ⎥
𝛷: = ⎢ 2,95𝑒 − 3𝑚 ⎥
⎢−1,90𝑒 − 3𝑚⎥
⎣ 7,58𝑒 − 4𝑚 ⎦

Abbildung 13: Eigenform 5 für das Schulgebäude mit den jeweiligen Einträgen des
Eigenvektors.
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5.2.2 Berechnung des Anteilfaktors

Für jede Eigenform lässt sich ein Anteilsfaktor gemäß


𝛷*J · 𝑀 · 𝑟 𝛷*J · 𝑀 · 𝑟 𝐿* 𝑘𝑔
𝛽* = J = = = 𝛷*J · 𝑀 · 𝑟 𝐸𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡 𝑓ü𝑟 𝛽 = = [−]
𝛷* · 𝑀 · 𝛷* 𝑀* 1[𝑘𝑔] 1𝑘𝑔
definieren, wobei die Modale Masse 𝑀# auf 1 normiert ist. Die Gleichung zur Bestimmung
des Anteilsfaktors ist ebenfalls in der Literatur „Bauwerke und Erdbeben“ im Abschnitt 3.1.1
aufgeführt.
Darin bedeutet:
bi Anteilfaktor der i-ten Modalform in [-].
Fi der i-te Eigenvektor des Systems in [-].
M Massenmatrix in [kg].
r Richtungsvektor des Erdbebenangriffs in [-].

Die Massenmatrix
35680 0 0 0 0
⎡ 0 35680 0 0 0 ⎤
⎢ ⎥
M = ⎢ 0 0 35010 0 0 ⎥
⎢ 0 0 0 35010 0 ⎥
⎣ 0 0 0 0 27000⎦
und der Richtungsvektor
1
⎡1⎤
r = ⎢⎢1⎥⎥
⎢1⎥
⎣1⎦
für das System sind konstant. Durch die Formel
𝐿* = 𝛷*J × 𝑀 × 𝑟 = ∑E*K% 𝜑* × 𝑚*

lassen sich die Faktoren 𝐿# bestimmen.


Somit lassen sich die Faktoren 𝐿# für das Schulgebäude durch das Lösen der Matrizen-
gleichungen
𝐿& = [−4,38𝑒 − 4 −1,24𝑒 − 3 −2,21𝑒 − 3 −3,17𝑒 − 3 −3,92𝑒 − 3] · 𝑀 · 𝑟
L! = [1,56𝑒 − 3 3,16𝑒 − 3 2,64𝑒 − 3 −8,10𝑒 − 5 −3,40𝑒 − 3] · M · r
L8 = [2,67𝑒 − 3 2,37𝑒 − 3 −1,92𝑒 − 3 −2,52𝑒 − 3 2,67𝑒 − 3] · M · r
L9 = [−3,48𝑒 − 3 1,21𝑒 − 3 2,07𝑒 − 3 −2,92𝑒 − 3 1,56𝑒 − 3] · M · r
L: = [2,47𝑒 − 3 −3,07𝑒 − 3 2,95𝑒 − 3 −1,90𝑒 − 3 7,58𝑒 − 4] · M · r
wie folgt bestimmen:
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L& = −354,107 𝑘𝑔
L! = 106,422 𝑘𝑔
L8 = 96,361 𝑘𝑔
L9 = −68,557 𝑘𝑔
L: = 35,926 𝑘𝑔
Wie schon oben aufgeführt lässt sich der Anteilsfaktor 𝛽# durch
𝐿#
𝛽# =
1[𝑘𝑔]
berechnen und ist in nachfolgender Tabelle nochmals aufgeführt.

Tabelle 17: Die Anteilsfaktoren 𝛃𝐢 für die fünf Eigenformen

Modalform Anteilsfaktor 𝛽#
1 𝛽% = −354,107

2 𝛽" = 106,422

3 𝛽C = 96,361

4 𝛽D = −68,557
5 𝛽E = 35,926

5.2.3 Bestimmung der wesentlichen Modalformen

Bei dem Modalen Antwortspektrumverfahren werden nach DIN EN 1998-1, 4.3.3.3.1(2) alle
Modalformen berücksichtigt, die wesentlich zur Gesamtantwort beitragen. Nach DIN EN
1998-1, 4.3.3.3.1(3) kann dies als erfüllt angesehen werden, wenn die Summe der
effektiven Modalmassen der zu berücksichtigenden Modalbeiträge mindestens 90% der
Gesamtmasse des Bauwerks erreicht oder wenn alle Modalbeiträge berücksichtigt werden,
deren effektive Modalmasse größer sind als 5% der Gesamtmasse.
Modalformen Berechnung der Modalen Masse:
M; = Φ;< · M · Φ; = 1 kg
Berechnung der effektiven Modalen Masse:
𝑀*,:MM = 𝛽*" × 𝑀* = 𝛽*" Einheit: [-] x [kg] = [kg] (AI, Gl. 3.14)
𝑀#,(== Der effektiven Modalmasse in [kg]

𝛽# Anteilfaktor der i-ten Modalform in [-]


𝑀# = 1 𝑘𝑔 Die modale Masse
𝑀%,:MM = (−354,107) " = 125392 𝑘𝑔
𝑀",:MM = 106,422² = 27696 𝑘𝑔
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𝑀C,:MM = 96,361 " = 9285 𝑘𝑔


𝑀D,:MM = (−68,557) " = 4700 𝑘𝑔
𝑀E,:MM = 35,926 " = 1291 𝑘𝑔

Summe der effektiven modalen Massen vergleichbar mit der Gesamtmasse des Bauwerks.
𝑀&,(== + 𝑀!,(== = 153088 𝑘𝑔 > (90% · 168380 𝑘𝑔) = 151542𝑘𝑔

𝑀8,(== = 9285 𝑘𝑔 > (5% · 168380 𝑘𝑔) = 8419𝑘𝑔

𝑀9,(== = 4700 𝑘𝑔 < (5% · 168380 𝑘𝑔) = 8419𝑘𝑔


Þ Modalformen 1, 2 und 3 sind maßgebend

Die Schnittgrößen für Modelform 1, 2 und 3 wurden mit SAP 2000 gerechnet und ergeben
sich wie folgt:

Abbildung 14: Modale Schnittgröße verteilung aus SAP2000

Tabelle 18: Modale Schnittgrößen aus SAP2000


Stütze A (HEB 400) Riegel B (HEA 400)

M [kNm] V [kN] N [kN] M [kNm] V [kN] N [kN]
Mode 1 -15,0 -5,2 11,7 11,8 -2,9 0,0
Mode 2 59,1 24,9 4,2 -34,5 8,6 0,0
Mode 3 118,6 62,0 -6,3 -34,5 8,6 0,0
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5.2.4 Spektrale Designbeschleunigungen für die Modes 1, 2 und 3

0,8
Ž𝑇‘
0,8 ≤ 𝑇% = 1,156 ≤ 2,0: 𝑆& (𝑇% ) = 𝑎# ∙ 𝑆 ∙ 2,5 ∙
𝑞
0,8
•1,156•
𝑆& (𝑇% ) = 0,36 ∙ 9,81 ∙ 1,35 ∙ 2,5 ∙ = 2,06 𝑚/𝑠 "
4,0
2,5 2,5
0,2 ≤ 𝑇" = 0,364 ≤ 0,8: 𝑆& (𝑇" ) = 𝑎# ∙ 𝑆 ∙ = 0,36 ∙ 9,81 ∙ 1,35 ∙ = 2,98 𝑚/𝑠 "
𝑞 4,0
2 𝑇 2,5 2
0 ≤ 𝑇C = 0,175 ≤ 0,2: 𝑆& (𝑇C ) = 𝑎# · 𝑆 · s + ·] − au
3 0,2 𝑞 3
2 0,175 2,5 2
𝑆& (𝑇C ) = 0,36 · 9,81 · 1,35 · s + ·] − au = 3,00 𝑚/𝑠 "
3 0,2 4 3

Die Berechnung der Beteiligung der zu berücksichtigenden Eigenformen kann durch:
Sd (Ti )
FAKTi =βi ∙ (AI, Gl. 3.10)
ϖ2i

oder:
?* (7+ )
𝐹𝐴𝐾𝑇# = 𝑀#,(== ∙
B,,./012

bestimmt werden.
Durch Einsetzen der Zahlenwerte ergeben sich folgende Beiteiligungsfaktoren für Mode1
und Mode2:
Sd (T1 ) 2,06
FAKT1 =β1 ∙ = −354,107 ∙ = −24,72
ϖ21 (2𝜋⁄1,156)!

Sd (T2 ) 2,98
FAKT2 =β2 ∙ = 166,422 ∙ = 1,66
ϖ22 (2𝜋⁄0, ,3635)!

Sd (T3 ) 3,00
FAKT3 =β3 ∙ = 96,361 ∙ = 0,23
ϖ23 (2𝜋⁄0,1751)!

Berechnung der modalen Schnittkräfte (siehe oben) für die Stütze (mit Hilfe der
Schnittgrößenermittlung aus SAP2000):
"
𝑀N,& = °∑±𝑀N,* ∙ 𝐹𝐴𝐾𝑇* ³ vgl. mit Tabelle 18

𝑀N,& Design Moment Stützen im Erdgeschoß


"
𝑀N,& = °±−15,0 ∙ (−24,72)³ + (59,1 ∙ 1,66)" + (118,6 ∙ 0,23)" = 384,4 𝑘𝑁𝑚

𝑀O,& Design Moment Riegel im Erdgeschoß


"
𝑀O,& = −°±11,8 ∙ (−24,72)³ + (−34,5 ∙ 1,66)" + (−34,5 ∙ 0,23)" = −297,3 𝑘𝑁𝑚
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Das Minus vor der Quadratwurzel ergibt sich aus der Überlegung, dass das maximale
Gesamtmoment eine Kombination aus zwei Werten ist, dem DL+LL und dem aus der
Modalanalyse abgeleiteten Moment. Das maximale Moment des Trägers liegt auf der linken
Seite, wo das Vorzeichen des modalen Moments und des DL+LL-Moments
übereinstimmen. Die erste Modalform wird zur Bestimmung des Vorzeichens des Moments
verwendet, weil sie den höchsten Wert des Faktors FAKTi hat.

5.3 Einwirkungen aus linearer Berechnung:

Gegenüberstellung der Schnittgrößen aus dem vereinfachten Antwortspektrumverfahren


(Tabelle 15) und aus dem modalen Antwortspektrumverfahren (Tabelle 18):

Tabelle 19: Gegenüberstellung der Schnittgrößen aus dem vereinfachten Antwort-


spektrenverfahren und aus dem modalen Antwortspektrumverfahren:

Riegel
Vereinfachtes Verfahren Modales Verfahren
M [kNm] V [kN] N [kN] M [kNm] V [kN] N [kN]
DL+LL -204,3 166,0 28,9 -204,3 166,0 28,9
EL -466,6 116,7 -15,2 -297,3 73,1 0
Summe -670,9 282,7 13,7 501,6 239,1 28,9

Stütze
Vereinfachtes Verfahren Modales Verfahren
M [kNm] V [kN] N [kN] M [kNm] V [kN] N [kN]
DL+LL 36,2 39,4 -782,6 36,2 39,4 -782,6
EL 605,4 213,0 -453,9 384,4 135,7 -289,3
Summe 641,6 252,4 -1236,5 420,6 175,1 -1071,9
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6 Nicht-lineare Nachweisverfahren

6.1 Nicht-Lineare statische System

Abbildung 15: Statisches System mit Definition der plastischen Gelenke

6.1.1 Momenten-Rotations-Charakteristik für SAP 2000

Wie bereits in Kapitel 4.4 erwähnt, erfolgt nun die ausführliche Berechnung der Momenten-
Rotationsbeziehung.
Die Momenten-Rotationsbeziehung kann über drei charakteristische Punkte bestimmt
werden. Die Punkte 1, 2, 3 sind nachfolgend schematisch abgebildet.
Für eine nichtlineare Berechnung mit der Software SAP2000 ist es möglich, die plastischen
Gelenkeigenschaften auf zwei unterschiedliche Arten zu definieren. Zum einen kann eine
- Momenten-Rotationsbeziehung [M-q] und zum anderen eine
- Momenten-Krümmungsbeziehung [M-k] definiert werden.
Ein Zusammenhang zwischen der Rotation und der Krümmung ist bei Stäben durch das
Integral
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𝜃 = µ 𝜅 𝑑𝑥
9

gegeben.
h Die Höhe der Querschnitte in [m]
𝜃 Die Verdrehung der Endquerschnitte im Bereich 0 bis h [rad]
𝜅 Die Krümmung der Endquerschnitte im Bereich 0 bis h in [1/m]

er Integrationsbereich wird mit h angenommen bezieht sich auf den Ort des plastischen
Gelenkes und entspricht der Trägerhöhe (vgl. Abbildung 16).
In diesem Beispiel werden die plastischen Gelenkeigenschaften über die Definition einer
Momenten- Rotationsbeziehung [ M-q ] durchgeführt.

Abbildung 16: Lage des plastischen Gelenkes

Die Einflüsse der Verformung der Anschlüsse auf die Schnittgrößenverteilung und auf die
Gesamtverformung des Tragwerks dürfen im Allgemeinen nicht vernachlässigt werden.
Bei der Ausführung einer ausgesteiften Ecke mit Kopfplatte sind diese jedoch klein im
Vergleich zur Rotation im plastischen Gelenk. Nichtlineareres Verhalten der Verbindung
wird durch Überdimensionierung ausgeschlossen.
Die Momenten-Rotationsbeziehung kann über drei charakteristische Punkte bestimmt
werden. Die Punkte 1, 2, 3 sind nachfolgend schematisch abgebildet.
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M Fließbeginn Grenzbedingung
Punkte 1 Punkte 2
Mpl

θ
θy θu

Abbildung 17: Schematische Darstellung der Momenten- Rotationsbeziehung für die


Ausbildung des plastischen Gelenks
Die ausführliche Berechnung der Momenten-Rotationsbeziehung erfolgt in den nächsten
Punkten.
Punkt 1: Fließbeginn, (vgl. Abbildung 17)
Skizze:

fy εy
h=0,39m

Elastisch

fy εy

κy κy
HEB400

HEA400

h=0,39m

Abbildung 18: Krümmungsverteilung im Riegel


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Berechnung der Krümmung, Verdrehung und des El. Grenzmoments für die Stütze und den
Riegel mit einer Fließdehnung von:
=3 8::
Fließdehnung: 𝜀1 = = !,&∙&G4 = 𝟏, 𝟔𝟗 ∙ 𝟏𝟎−𝟑
,
H
Krümmung: 𝜅1 = I⁄3!
I
Verdrehung: 𝜃1 = ∫G 𝜅 𝑑𝑥 = 𝜅1 ∙ ℎ

El. Grenz-moment: 𝑀(K,1,%' = 𝑊1 ∙ 𝑓1

Tabelle 20: Berechnung des El. Grenz-moment für die Stütze HEB 400, Riegel HEA
400, Riegel HEA 300
Profil 𝜅1 (𝑐𝑚L& ) 𝜃1 (𝑟𝑎𝑑) 𝑀(K,%' (𝑘𝑁𝑚)

HEB 400 &,MN∙&G5( 8,45 ∙ 10L: ∙ 40 = 2884 ∙ 35,5/100 = 1023,8


= 8,45 ∙ 𝟏𝟎L𝟓
9G⁄!
3,38 ∙ 10L8
HEA 400 (cut) &,MN∙&G5( 8,67 ∙ 10L: ∙ 39 = 706,5
= 𝟖, 𝟔𝟕 ∙ 𝟏𝟎L𝟓
𝟑𝟗⁄!
3,38 ∙ 10L8
HEA 300 &,MN∙&G5(
= 𝟏, 𝟏𝟕 ∙ 𝟏𝟎L𝟒 1,17 ∙ 10L9 ∙ 29 = 1260 ∙ 35,5/100 = 447,3
𝟐𝟗⁄!
3,38 ∙ 10L8
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Punkt 2: Übergang zum vollplastischen Moment, (vgl. Abbildung 8)


Skizze:

fy εu

Plastisch
h=0,39m

fy εu

κu
κy
HEB400

HEA400

h=0,39m

Abbildung 19: Krümmungsverteilung im Riegel


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Berechnung der Krümmung, Verdrehung und des Pl. Grenzmoments für die Stütze und den
Riegel mit einer Bruchdehnung von:
Bruchdehnung: 𝜀T,U = 0,8 ∙ 𝜀T = 0,8 ∙ 0,22 = 0,176
H$,6
Krümmung: 𝜅T = I/!

I &
Verdrehung: 𝜃1 = ∫G 𝜅 𝑑𝑥 = ℎ ∙ ¬𝜅1 + 8 ∙ Y𝜅T − 𝜅1 [-

Pl. Grenz-moment: 𝑀WK,%' = 𝑊WK ∙ 𝑓1


Tabelle 21: Berechnung des Pl. Grenz-moment für die Stütze HEB 400, Riegel HEA 400,
Riegel HEA 300
Profil 𝜅T (𝑐𝑚L& ) 𝜃T (𝑟𝑎𝑑) 𝑀WK,%' (𝑘𝑁𝑚)

HEB 400 G,&XM


= 0,0088 40 ∙ [8,45 ∙ 𝟏𝟎L𝟓 + 1/3 ∙ (0,0088 − 3232 ∙ 35,5/
9G⁄!
8,45 ∙ 𝟏𝟎L𝟓 ] = 0,12 100 = 1147,4

HEA 400 G,&XM


= 0,009 39 ∙ [8,67 ∙ 𝟏𝟎L𝟓 + 1/3 ∙ (0,009 − 823,7
8N⁄!
(cut) 8,67 ∙ 𝟏𝟎L𝟓 )] = 0,12

G,&XM
HEA 300 = 0,0121 35 ∗ [1,17 ∙ 𝟏𝟎L𝟒 + 1/3 ∙ (0,0121 − 1383 ∙ 35,5/
!N⁄!
1,17 ∙ 𝟏𝟎L𝟒 )] = 0,12 100 = 491,0

Die berechneten Werte zur Definition eines plastischen Gelenks werden in Tabelle 22 zur
besseren Übersicht gegenübergestellt. In der Beispielaufgabe wurden lediglich die Werte
für den HEA 400 und HEB 400 berechnet. Für das Profil HEA 300 wurden die gleichen
Rotationen wie in den anderen Profilen angenommen, zudem wurde hier nur mit einem
elastischen und einem plastischen Widerstandsmoment gerechnet.

Tabelle 22: Die ermittelten Rotationen und Widerstandsmomente für die gewählten
Querschnitte zur Definition eines plastischen Gelenks in SAP2000
P
k
Bezeichnung HEA 400 (Cut) HEA 300 HEB 400
t
.
𝜃 [𝑟𝑎𝑑] 𝑀 [𝑘𝑁𝑚] 𝜃 [𝑟𝑎𝑑] 𝑀 [𝑘𝑁𝑚] 𝜃 [𝑟𝑎𝑑] 𝑀 [𝑘𝑁𝑚]
1 Fließbeginn 3,38x10-3 706,5 3,38 x10-3 447,3 3,38 x10-3 1023,8
2 Grenzbedingung 0,12 823,7 0,12 491,0 0,12 1147,4
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6.1.2 Eingabe in SAP2000

IN SAP2000 kann das plastische Moment mit einem Link Element definiert werden. Wegen
der Beschränkung der Freiheitsgrade in der „Education Version“ von SAP2000, werden in
dieser Beispielaufgabe „Plastic Hinges“ verwendet. In diesem Fall, berücksichtigt SAP2000
die Momenten-Rotationsbeziehung ohne die elastischen Anteile, das heißt, es werden
lediglich die plastischen Rotationsanteile in SAP2000 implementiert, vgl. nachstehende
Tabelle. Die elastischen Anteile sind von den plastischen abzuziehen.
In Abbildung 20 ist die elastische wie auch die rein plastische Beziehung (welche in
SAP2000 verwendet wird) dargestellt. (Vgl. ebenso Handbuch SAP2000, Chapter VIII)

Tabelle 23: Plastische Rotationsanteile 𝜽 für die Eingabe in SAP 2000


Pkt. Bezeichnung HEA 400, HEA 300 und HEB 400
1 Fließbeginn 𝜃O = 3,38 ∙ 𝟏𝟎
−𝟑
𝑟𝑎𝑑
2 Grenzbedingung 𝜃R = 0,12 𝑟𝑎𝑑

Abbildung 20: Eingabemaske aus SAP2000 zur Definition der plastischen Gelenke
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Abbildung 21: Die Position der Hinges


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6.2 Nichtlineare statische (pushover) Berechnung

6.2.1 Verteilung der Horizontalkräfte (EN 1998-1, 4.3.3.4.2.2)

1.) Verhältnisse der Kräfte (aus vereinfachtem Antwortspektrumverfahren)


−4,38𝑒 − 4𝑚 𝐹% = 0,0732 ∙ 𝐹F
⎡−1,24𝑒 − 3𝑚⎤ 𝐹" = 0,1465 ∙ 𝐹F E
⎢ ⎥
𝛷% = ⎢−2,21𝑒 − 3𝑚⎥ ⇒ 𝐹C = 0,2156 ∙ 𝐹F ½ 𝐹* = 𝐹F
⎢−3,17𝑒 − 3𝑚⎥ 𝐹D = 0,2875 ∙ 𝐹F *K%
⎣−3,92𝑒 − 3𝑚⎦ 𝐹E = 0,2771 ∙ 𝐹F
2.) Verhältnisse der Kräfte (gleichmäßige Verteilung)
35680 𝐹% = 0,2119 ∙ 𝐹F
⎡35680⎤ 𝐹" = 0,2119 ∙ 𝐹F E
⎢ ⎥ 𝐹
𝑀 = ⎢35010⎥ ⇒ C = 0,2079 ∙ 𝐹F ½ 𝐹* = 𝐹F
⎢35010⎥ 𝐹D = 0,2079 ∙ 𝐹F *K%
⎣27000⎦ 𝐹E = 0,1604 ∙ 𝐹F
Im Weiteren wird für das Beispiel nur Punkt 1 (Verhältnisse der Kräfte) untersucht.
Kapazitätskurve siehe EDV

Abbildung 22 Plastische Gelenke im Grenzzustand (plastische Kette). (Links:


vereinfachtem Antwortspektrumverfahren. Recht: gleichmäßige Verteilung)
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Abbildung 23: Kapazitätskurve des Systems mit mehreren Freiheitsgraden (MDOF)


aus SAP2000 für das vereinfachte Antwortspektrum

6.2.2 Ermittlung der Zielverschiebung für die nichtlineare statische (pushover)


Berechnung

Die nachfolgende Berechnung und die dazu angegebenen Gleichungen beziehen sich auf
den Anhang B der EN 1998-1.
Äquivalenter Einmassenschwinger (EN 1998-1, Anhang B.2, Gl. B.2)
−4,38𝑒 − 4𝑚
⎡−1,24𝑒 − 3𝑚⎤
⎢ ⎥
𝑚*∗ = 𝑚* ∙ 𝜑* , 𝜑* = ⎢−2,21𝑒 − 3𝑚⎥
⎢−3,17𝑒 − 3𝑚⎥
⎣−3,92𝑒 − 3𝑚⎦
Die Werte für 𝜑# sind aus SAP2000 entnommen. Hinweise: Es handelt sich um auf 1
normierte Werte.
0,112
⎡0,316⎤
⎢ ⎥
𝜑* = ⎢0,563⎥
⎢0,810⎥
⎣ 1,0 ⎦
Die Masse eines äquivalenten Einmassenschwingers m* berechnet sich zu( Gl.B.2):
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𝑚∗ = ½ 𝑚* ∙ 𝜑* = 35680 ∙ (0,112 + 0,316) + 35010 ∙ (0,563 + 0,810) + 27000 ∙ 1,0

𝑚∗ = ½ 𝑚* ∙ 𝜑* = 90357 𝑘𝑔

Berechnung des Transformationsbeiwertes (Gl. B.3):


𝑚∗ 90357
Γ= ! =
∑ 𝑚# ∙ 𝜑# 35680 ∙ (0,112 + 0,316 ) + 35010 ∙ (0,563! + 0,810! ) + 27000 ∙ 1,0!
! !

𝑚∗
Γ= = 1,388
∑ 𝑚# ∙ 𝜑#!

Γ Der Transformationsbeiwerte in [-]


Da wir nun den Transformationswert haben, können wir die Kapazitätskurve für den
äquivalenten Einmassenschwinger (SDOF) erhalten, indem wir G zu den Kräften Fb und
Verschiebungen dn des MDOF dividieren, um die äquivalenten Kräfte F* und
Verschiebungen d* zu erhalten (Gl. B.4 und B.5):
F[
F∗ =
Γ
d\
d∗ =
Γ
F∗ Die Kraft des äquivalenten Einmassenschwingers in [kN]
d∗ Die Verschiebung des äquivalenten Einmassenschwingers in [m]
In Tabelle 24 sind die von SAP2000 ermittelten Werte der Kräfte und Verschiebungen
sowohl für die MDOF als auch für die äquivalente SDOF sowie die Fläche unter dem
äquivalenten SDOF-Diagramm angegeben, die für weitere Berechnungen erforderlich sind.
Die Fläche 𝑬∗𝒎 ist die wirkliche Verformungsenergie bis zur Entstehung des plastischen
Mechanismus. In unserem Fall wird der plastische Mechanismus für eine Verschiebung
d*m=0,52m eingesetzt.

𝐹#_& + 𝐹#∗ ∗

𝐸^ =° (𝑑#_& − 𝑑#∗ ) = 197.89 𝑘𝑁𝑚
2
𝑬∗𝒎 wird benötigt, weil wir die ideale elastisch-plastische Kraft-Vershiebung-Beziehung mit
einem Energieäquivalenzprinzip erhalten wollen (siehe Legende im Abschnitt B. 3, EN
1998-1).
Die bilineare Kurve muss bei einem Kraftniveau von 0,6∙F*bu auf die Startkurve treffen.
Dabei steht F*bu für die maximale Kraft, die von der skalierten Kurve erreicht wird (vgl.
Abbildung 24). In unserem Fall ist F*bu=480 kN, was eine 0,6∙F*bu =288 kN ergibt.
Es ist nun möglich, die Energieäquivalenzgleichung wie folgt zu schreiben, um den Wert
F*y zu erhalten:
𝐹1∗ ∙ 𝑑1∗ ∗
+ Y𝑑^ − 𝑑1∗ [ ∙ 𝐹1∗ = 𝐸^

2
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In der obigen Gleichung gibt es zwei Unbekannte, nämlich F*y und d*y. Das Problem lässt
sich leicht lösen, indem man F*y als Funktion von d*y für den Faktor k* ausdrückt.
𝐹1∗ = 𝑘 ∗ ∙ 𝑑1∗

G.M∙`7$ !aa*b
Mit 𝑘 ∗ = '∗ = = 2618.1𝑘𝑁/𝑚.
9.;∙=∗7$
G.&&^


𝑑G.M∙` ∗ lässt sich einfach durch Interpolation zwischen den F*-Werten in Tabelle 24
7$

ermitteln, die den Wert von 0.6 ∙ 𝐹cT eingrenzen. Durch Einsetzen der Werte in die
Energieäquivalenzgleichung erhalten wir:

𝑘 ∗ ∙ 𝑑1∗ !
− 𝑘 ∗ ∙ 𝑑^

∙ 𝑑1∗ + 𝐸^

=0
2
Deren Lösung ist:


∗ !
𝐸^ 197,89𝑘𝑁𝑚
𝑑1∗ = 𝑑^

− ±𝑑^ −2∙ = 0,52𝑚 − ²(0,52𝑚)! − 2 ∙ = 0,17𝑚
𝑘 ∗ 𝑘𝑁
2618,1 𝑚

𝑘𝑁
𝐹1∗ = 2618,1 ∙ 0,17𝑚 = 452𝑘𝑁
𝑚
Es ist möglich, diesen Wert mit der in der EN 1998-1 Abschnitt B.3 angegebenen Formel
zu überprüfen

𝐸^ 2618,1
𝑑1∗ = 2 ∙ ³𝑑^

− ∗ ´ = 2 ∙ µ0.52 − ¶ = 0,17𝑚
𝐹1 452

Ein Vergleich zwischen der bilinearen Kurve und der Kurve des äquivalenten Systems mit
einem Freiheitsgrad ist in Abbildung 25.
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k*

d*m
d*0.6F*bu
Abbildung 24: Schematischer Aufbau der bilinearen Kurve

Pushover für das äquivalente SDOF System


600.0

500.0
F*y

400.0
F* [kN]

300.0
Pushover
Bilineare Kurve
200.0

100.0

0.0
0.00 0.10 d*y 0.20 0.30 0.40 0.50 d*m 0.60 0.70 0.80
d* [m]

Abbildung 25: Kapazitätskurve des äquivalenten SDOF Systems für das vereinfachte
Antwortspektrum und die bilineare Kurve
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Tabelle 24: Werte für dn, Fb, d*, F* und die Fläche der Kapazitätskurve, die sich für das
vereinfachte Antwortspektrumverfahren ergeben
d*=dn/G F*=Fb/G
dn [m] Fb [kN] E*m.i [kNm]
[m] [kN]
0.00 0.0 0.00 0.0 7.10
0.10 273.7 0.07 197.2 2.20
0.11 313.2 0.08 225.7 7.67
0.16 406.5 0.11 292.9 28.35
0.27 551.7 0.19 397.5 25.25
0.35 622.2 0.25 448.3 1.68
0.36 625.1 0.26 450.4 26.76
0.44 648.9 0.32 467.6 33.93
0.54 658.2 0.39 474.2 14.63
0.58 661.5 0.42 476.7 45.47
0.71 665.9 0.51 479.8 4.84
0.73 666.1 0.52 480.0
0.76 665.4 0.55 479.5
0.86 659.6 0.62 475.2
0.96 653.7 0.70 471.0
1.00 651.6 0.72 469.5
E*m= 197.89

Periode 𝑻∗ des idealisierten äquivalenten Einmassenschwingers (Gl. B.7)

𝑚∗ ∙ 𝑑.∗ 90357 𝑘𝑔 ∙ 0,17𝑚


𝑇∗ = 2 ∙ 𝜋 ∙ ¿ =2∙𝜋∙¿ = 2,03𝑠
𝐹.∗ 452123 𝑁

T∗ Die Periode des idealisierten äquivalenten Einmassenschwingers in [s]


Ordinate 𝑺𝒆 (𝑻∗ ) des elastischen Beschleunigungsantwortspektrums für die Periode 𝑻∗
0,8 ∙ 2,0
𝑆: (𝑇 ∗ ) = 0,36 ∙ 1,35 ∙ 2,5 ∙ = 0,47𝑔 = 4,61𝑚/𝑠 "
2,03"
Die Zielverschiebung des Tragwerks mit Periode 𝑻∗ und unbeschränkt elastischem
Verhalten ergibt sich aus: (Gl. B.8)


𝑇∗ " 2,03 "
𝑑:6 = 𝑆: (𝑇 ∗ ) ∙ s
u = 4,61 ∙ s u = 0,48𝑚
2𝜋 2𝜋
(𝑇 ∗ = 2,03𝑠𝑒𝑐) ≥ (𝑇R = 0,8𝑠𝑒𝑐) → 𝑑6∗ = 𝑑:6


𝑑6 = Γ ∙ 𝑑6∗ = 1,388 ∙ 0,48𝑚 = 0.67𝑚
Da wir nun die Zielverschiebung 𝑑𝑡 erhalten haben, kann sie zum Vergleich mit den in den
anderen Grenzzuständen erhaltenen Verschiebungen verwendet werden.
Darstellung des Antwortspektrums und der Kapazitätskurve in einem
Spektralbeschleunigungs- Spektralverschiebungsdiagramms.
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Formeln (3.2) – (3.5), EN 1998-1:


TU"
ST,U = S
4 ∙ π" V,U

14.00

12.00

10.00

8.00
Se[m/s2]

Se(T) [m/s2]
6.00 bilineare…

4.00

2.00

0.00
0 0.1 0.2 0.3 0.4 d*et 0.5 0.6
Sd [m]

Abbildung 26: Graphische Bestimmung der Dachverschiebung für den äquivalenten


Einmassenschwinger (vgl. EN 1998-1Bild B.2)

Rechnerische und Graphische Ermittlung der Zielverschiebung stimmen überein.


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6.3 Nichtlineare Zeitverlaufsberechnung

Die nichtlineare Zeitverlaufsberechnung geschieht nach EN 1998-1 3.2.3.1:


a) Es sollten mindestens 3 Beschleunigungszeitverläufe verwendet werden.
b) Das Mittel der Beschleunigungs-Spektralwerte für die Nullperiode (berechnet aus den
einzelnen Zeitverläufen) sollte nicht kleiner sein als der Wert von agS für den betrachteten
Standort.
c) Im Periodenbereich zwischen 0,2T1 und 2T1, wobei T1 die Eigenschwingungsdauer des
Tragwerks in Richtung der Einwirkung des Beschleunigungszeitverlaufs ist, sollte keine
Ordinate des mittleren, mit 5% gedämpften elastischen Spektrums, aus allen Zeitverläufen
berechnet, kleiner sein als 90% des zugehörigen Werts des mit 5% gedämpften elastischen
Antwortspektrums.

6.3.1 Generierung der Bebenverläufe

Die hier verwendeten Beschleunigungszeitverläufe sind mit dem Programm „Meskouris“


generiert worden. Siehe hierzu EN 1998-1 Abschnitt 3.2.3.1.3. (1).

Erdbeben 1 Erdbeben 2 Erdbeben 3

Abbildung 27: Drei generierte Beschleunigungszeitverläufe für die nichtlineare


Zeitverlaufsberechnung
Die Abbildung 28 zeigt die drei generierten Beschleunigungsverläufe und das elastische
Antwortspektrum in Frequenz Bereich.
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Abbildung 28: Generierte Beschleunigungszeitverläufe und das elastische


Antwortspektrum

Maßgebend in dem hier verwendeten Beispiel ist der Erdbebenverlauf 1.


Abbildung 29 gibt einen Überblick über die sich bildenden plastischen Gelenke. In der
aufgeführten Abbildung 29 sind noch nicht alle Gelenke platziert.

Abbildung 29: Ausbildung der plastischen Gelenke, aus SAP2000


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Die Farbcodierung der plastischen Gelenke erfolgt analog zu Abbildung 29. Zur
Farbskalierung der plastischen Gelenke:
Zum Nachweis der Ergebnisse ist es erforderlich, dass sich die plastische
Rotationsbeziehung der Gelenke einstellen. Beispielhaft wurde hier die Abbildung 26 des
Gelenkes 2H2 (Zweites Geschoss, Rechts) gewählt.

Abbildung 30: Plastische Rotationskurve für das Gelenk 1H2 (Erstes Geschoss
Links) für den Riegel HEA 400
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6.3.2 Nachweise

- Plastische Rotationskapazität in den Gelenken nicht übersdritter.


Stabilität (P-Delta Effekt) muss gewährleistet sein.
Konstruktive Ausführung
7 Konstruktive Ausführung

7.1 Konstruktionszeichnung und Detailzeichnungen

Abbildung 31 : Konstruktionszeichung des Schulgebäudes mit Angaben zum Riegel


und zur Stütze
Abbildung 32: Detailzeichnungen

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