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Sektion für Prävention in der chemischen Industrie

Sektion für Maschinen- und Systemsicherheit

Sicherheit
von Flüssiggasanlagen
Propan und Butan
1

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan


Herausgeber
Sicherheit von Flüssiggasanlagen
IVSS Sektion Propan und Butan
Chemie
Kurfürsten-Anlage 62
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon: +49 (0) 6221 5108 11002
2 https://ww1.issa.int/de/prevention-chemistry 3
E-Mail: issa.chemistry@bgrci.de

IVSS Sektion
Maschinen- und Systemsicherheit
Dynamostraße 7–11
68165 Mannheim
Deutschland
Telefon: +49 (0) 621 4456 2213
https://www.safe-machines-at-work.org/
E-Mail: info@ivss.org

2. Ausgabe 1/2022
ISBN 978-92-843-4135-1

Copyright © IVSS 2022


Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit ausdrücklicher Genehmigung

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https://ww1.issa.int/prevention-chemistry/publications
https://www.safe-machines-at-work.org/explosion-protection/

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Inhalt

In den Rechtsvorschriften wird sowohl vom Ar- Vorwort 7


beitgeber als auch vom Unternehmer gespro- Allgemeines 8
chen. Beide Begriffe sind nicht völlig identisch, Begriffsbestimmungen 9
weil Unternehmer/innen nicht notwendigerweise Eigenschaften und Gefahren 15
Beschäftigte haben. Im Zusammenhang mit der Aufstellung und Sicherheitsmaßnahmen 27
vorliegenden Thematik ergeben sich daraus kei- Versorgungsanlagen 36
ne relevanten Unterschiede, sodass diese Begrif- Verbrauchsanlagen 43
fe synonym verwendet werden. Betrieb und Instandhaltung 48
Betrieb 48
Um die Lesbarkeit zu erleichtern gelten in die- Instandhaltung 53
4 ser Broschüre die für die personenbezogenen Maßnahmen bei Flüssiggasaustritt mit oder ohne Brand 55 5
Bezeichnungen (z. B. Arbeitgeber, Unternehmer) Prüfen von Flüssiggasanlagen 58
gewählten Formen für beide Geschlechter.
Schriftenreihe der IVSS (Explosionsschutz) 61
Die IVSS 62
Kurzinformation 64

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Vorwort

Dieses Kompendium wurde in enger Zusammen-


arbeit mit Flüssiggasexperten der Sektionen für
Chemie sowie für Maschinen- und Systemsicher-
heit der IVSS erarbeitet. Es soll projektierenden
Ingenieuren, Betriebsleitern, Sicherheitsfach-
kräften usw. die Möglichkeit geben, ohne spezielle
Kenntnisse auf dem Gebiet Flüssiggas im eigenen
Betrieb oder beim Bau, bei der Ausrüstung und
Aufstellung von Flüssiggasanlagen zu beurteilen, Thomas Köhler
ob Gefahren durch Flüssiggas entstehen können. Präsident der Sektion
6 Zur Beantwortung der Frage, welche Schutzmaß- Chemie 7
nahmen jeweils erforderlich sind, ist das Kom-
pendium nicht gedacht, da aufgrund der sehr
unterschiedlichen nationalen Vorschriften häufig
keine verbindlichen Aussagen gemacht werden
können. Es werden vielmehr die Probleme aufge-
zeigt und mögliche Lösungen zum Erreichen der
Schutzziele formuliert.

Jürgen Schulin
Präsident der Sektion
Maschinen- und
Systemsicherheit

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Allgemeines Begriffsbestimmungen

Die erstellten Bilder dieser Broschüre dienen zur Was wird unter Flüssiggas
weltweiten Information. Zur übersichtlichen und
einheitlichen Darstellung wurden die Bilder ver- verstanden?
einfacht gezeichnet. Zum Beispiel wurden beim
Darstellen der Druckregeleinrichtungen einstu- Als Flüssiggas (LPG: Liquefied Petroleum Gas)
fige Druckregler abgebildet und Einzelheiten, gelten im Sinne dieser Broschüre die brennba-
wie Sicherheitskennzeichnungen nur dargestellt, ren, unter Druck verflüssigbaren Gase wie Pro-
wenn Sie zum Verständnis des Bildes notwendig pan, Butan und deren Gemische.
sind. In der Bezeichnung „Flüssiggas” liegt genau ge-
Bitte beachten Sie Ihre nationalen Regelungen nommen ein Widerspruch. Entsprechend den phy-
8 und Vorschriften für die Verwendung von Flüs- sikalischen Gesetzen kann Materie bei bestimm- 9
siggas im gewerblichen und privaten Bereich! ten Temperaturen und Drücken nur entweder im
festen, flüssigen oder gasförmigen Zustand vor-
liegen. Da jedoch niedrigsiedende Kohlenwas-
serstoffe in einem Druckbehälter in der flüssigen
- wie auch in der gasförmigen - Phase vorhanden
sind, hat sich im Sprachgebrauch der Ausdruck
„Flüssiggas” für diese Zweiphasen-Zustandsform
ergeben.

Bild 1:
Zweiphasen-Zustandsform von Flüssiggas

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Was wird unter Flüssiggas-
anlagen verstanden?
Unter Flüssiggasanlagen werden - im Sin-
ne dieser Broschüre - die als Einheit verbun-
denen Versorgungs- und Verbrauchsanlagen
(dazu gehören auch Versorgungsanlagen mit
Druckgaskartuschen (Einwegbehältern)) ver-
standen. Flüssiggasanlagen werden insbeson-
10 dere für Brenngaszwecke (Entnahme aus der 11
gasförmigen Phase z. B. für Heiz-, Kochzwecke
oder für Handbrenner (Bild 4)) sowie Treib-
gaszwecke (Entnahme aus der flüssigen Phase
z. B. für den Antrieb von Gabelstaplern (Bild 5))
verwendet.

Versorgungs- Verbrauchs-
anlagen anlagen

Bild 2:
Versorgungs- und Verbrauchsanlagen

Bild 3:
Teile von Flüssiggasanlagen

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Was sind Versorgungsanlagen? Flaschen). Bestandteil der Versorgungsanlagen
sind auch dazugehörende Leitungen sowie Aus-
rüstungsteile.
Versorgungsanlagen umfassen alle zur Versor-
gung von Verbrauchsanlagen dienenden Druck-
gasbehälter (z. B. Tanks, Flaschenbatterien bzw.

12 13

Bild 4:
Brenngasflaschenanwendung - Versorgung aus der Gasphase

Bild 5: Bild 6:
Treibgasflaschenanwendung - Versorgung aus der Flüssigphase Flüssiggasversorgungsanlagen

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Was sind Verbrauchsanlagen?
Eigenschaften und Gefahren
Verbrauchsanlagen umfassen die Verbrauchs-
einrichtungen (z. B. Gasherde, Heizgeräte) ein-
schließlich deren Ausrüstungsteile und des dazu-
gehörigen Leitungsnetzes.

Welche wesentlichen Eigen- • Flüssiggas ist ein extrem entzündbares Gas,


das mit Luft bzw. Sauerstoff explosionsfähige
schaften hat Flüssiggas? Gemische bilden kann (Bild 8).
• Aus den Dichtezahlen von Propan, Butan und
Die sachgemäße und sichere Verwendung des
Luft geht hervor, dass Flüssiggas im gasförmi-
Energieträgers Flüssiggas setzt die Kenntnis der
gen Zustand ungefähr doppelt so schwer wie
wichtigsten chemischen und physikalischen Eigen-
Luft ist, damit zu Boden sinken und wie eine
schaften voraus.
Flüssigkeit zur tiefsten Stelle, z. B. zu tiefer
Die für die Sicherheit relevanten Eigenschaften
gelegenen Räumen fließen kann (Bild 9).
von Flüssiggas lassen sich wie folgt zusammen-
Aus diesem Grund dürfen z. B. Flüssiggasanla-
fassen:
14 gen nur unter bestimmten Bedingungen unter 15
Erdgleiche aufgestellt werden.

Bild 7: Bild 8:
Flüssiggasverbrauchsanlagen Voraussetzungen für das Zustandekommen von Flüssiggasexplosionen

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
• Flüssiggas ist farblos und damit unsichtbar. Flüssiggas
• Flüssiggas lässt sich bei verhältnismäßig nied-
rigem Druck vom gasförmigen in den flüssigen (Propan und Butan)
Zustand überführen.
• Flüssiggas weist hinsichtlich seines Volumens
sind unsichtbare,
ein besonderes Verhalten auf: extrem entzündbare Gase,
•• Die thermische Ausdehnung der Flüssig-
phase (gegenüber anderen Flüssigkeiten, die schwerer sind
z. B. Wasser) ist außerordentlich hoch. als Luft.
•• Die Volumenvergrößerung beim Verdamp-
16 fen ist beachtlich: 0,5 kg flüssiges Propan 17
hat im flüssigen Zustand ein Volumen
von rund 1 Liter.
0,5 kg (1 Liter) flüssiges Propan hat im
gasförmigen Zustand ein Volumen von ca.
260 Litern (Bild 12).

Da reines Flüssiggas geruchlos ist, wird ihm eine


geringe Menge eines Geruchsstoffes beigemischt,
damit ausgeströmtes Gas
leicht festgestellt
werden kann.

Bild 10:
Bild 9: Dampfdruckkurven von
Ausbreitungsverhalten von Flüssiggas Propan und Butan (Überdruck)

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
18 19

Bild 12:
Volumenzunahme beim Verdampfen von Propan

Bild 11:
Drucksteigerung innerhalb eines Propanbehälters bei steigender Temperatur. Das Volumen der flüs-
sigen Phase nimmt zu, während die kompressible Gasphase immer kleiner wird bis Sie vollkommen
verschwindet.

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Welche Gefahren bestehen Die dabei auftretenden Gefahren sind: Wann muss mit Brand- und Es kommt unter Umständen
• Explosions- und Brandgefahr, •• zu einem großen Flüssiggasaustritt aus
beim Lagern und Verwenden • Vergiftungsgefahr insbesondere durch Kohlen- Explosionsgefahr gerechnet dem Sicherheitsventil
von Flüssiggas? monoxid. werden? bzw. bei fehlendem oder nicht funktionieren-
dem Sicherheitsventil
Unkontrolliert flüssig oder gasförmig ausströ- Daneben sind Gefahren durch Erstickung und Austretendes Flüssiggas kann durch eine wirksame •• zum Bersten des Behälters, was besonders
mendes Flüssiggas und unvollständige Verbren- Kälteverbrennung (starker Wärmeentzug, der zu Zündquelle entzündet werden. Das Risiko ist be- schwere Schäden nach sich ziehen kann.
nung sind die beiden Hauptgefahrenquellen Hautverbrennungen führt) zu beachten. Kälte- sonders groß, wenn sich Flüssiggas in Vertiefun- • Mit dem Temperaturanstieg nimmt auch das
beim Lagern und Verwenden von Flüssiggas. verbrennung kann z. B. beim Betanken von Ga- gen wie Kellern, Gruben, Schächten oder Kanälen Volumen des flüssigen Mediums zu. Zur Sicher-
belstaplern durch Austritt der Flüssigphase auf ansammeln kann. heit ist daher immer ein Gaspolster im Flüssig-
20 die ungeschützte Haut entstehen. • Der Druck in Druckgasbehältern für Flüssig- gasbehälter erforderlich (Bild 16). 21
gas wie Tanks oder Flaschen ist temperaturab- • Das Volumen der flüssigen Phase von Flüssig-
hängig (vgl. Dampfdruckkurven, Bild 10). Der gas ist extrem temperaturabhängig. Ein Tem-
Überdruck von Propan beträgt bei 20 °C ca. peraturanstieg von 10 °C führt in einem mit
7,4 bar - bei 50 °C beträgt der Überdruck ca. flüssiger Phase vollgefüllten Behälter zu einem
16,3 bar! Starkes Erwärmen der Behälter (z. B. Druckanstieg von 70 - 80 bar (sofern kein
durch Brandeinwirkung von außen oder durch funktionierendes Sicherheitsventil vorhanden
eine Behälterinnenheizung) führt zu einer ist). Wird aufgrund dieses Druckanstiegs ein
massiven Druckerhöhung im Behälter (siehe Anlagenteil, z. B. eine Rohrleitung zerstört, so
Bild 11 und 15). wird schlagartig eine große Menge Flüssiggas

Bild 13:
Hauptgefahren beim Lagern und Verwenden von Flüssiggas: Explosions-, Brand- und Vergiftungsgefahr, Bild 14:
explodierende Gasflaschen Brandeinwirkung auf eine Flüssiggasflasche

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
freigesetzt. Der anschließende Verdampfungs-
prozess bewirkt eine Volumenvergrößerung um
einen Faktor von etwa 260.
• Bei Verbrauchseinrichtungen (z. B. Gasherde
und Heizgeräte) ohne Flammenüberwachung
(Zündsicherung) kann Flüssiggas unverbrannt
austreten und explosionsfähige Gemische bil-
den.
• Beim unsachgemäßen Handhaben von Verbrauchs-
einrichtungen (z. B. Transport mit brennender
22 Flamme) kann bei brandgefährdeter Umge- 23
bung ein Brand ausgelöst werden (Bild 17).

A
B

C D
Bild 16:
Gaspolster in Druckgasbehältern als Sicherheitsmaßnahme (Füllgrad entsprechend den nationalen
Vorschriften)

Bild 15:
A) Zu starkes Erwärmen eines Druckgasbehälters mit Innenheizung
B) Ansprechen des Sicherheitsventils
C) Gegebenenfalls Vereisen des Sicherheitsventils
D) Bersten des Behälters

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Wie kann es zur Vergiftungs-
gefahr kommen?
Vergiftungsgefahr entsteht im allgemeinen nicht • es bei Verbrauchseinrichtungen an ausreichen-
durch das Flüssiggas an sich, sondern durch sei- der Luftzufuhr mangelt und keine Abgasleitung
ne unvollständige Verbrennung - erkenntlich ins Freie vorhanden ist,
durch eine gelbe Verbrennungsflamme. Beim
• keine ausreichende Be- und Entlüftung in den
Verbrennen von Flüssiggas werden große Men-
gen Luft benötigt (für 1 kg Flüssiggas ungefähr Aufstellungsräumen gegeben ist, bzw. die Ver-
15 m3 Luft). brennungsprodukte nicht gefahrlos ins Freie
abgeführt werden,
Das gefährliche Kohlenmonoxid (CO) kann sich • verschmutzte, falsch eingestellte oder defekte
24 in gefahrdrohender Menge bilden, wenn Verbrauchseinrichtungen verwendet werden. 25

Bild 17: Bild 18:


Unsachgemäßer Transport von Verbrauchseinrichtungen Luftbedarf beim Verbrennen von Flüssiggas

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Aufstellung und
Sicherheitsmaßnahmen

Allgemeines Was ist beim Aufstellen


von Flüssiggasanlagen
Was ist bezüglich Dichtheit und besonders zu beachten?
Werkstoffauswahl von Flüssiggas-
anlagen zu beachten? • Flüssiggasanlagenteile wie Druckgasbehälter,
Armaturen, Leitungen oder Verbrauchseinrich-
Flüssiggasanlagen müssen so ausgeführt sein, tungen sind so aufzustellen bzw. mit geeig-
dass sie den zu erwartenden Drücken und Bean- neten baulichen oder lüftungstechnischen
spruchungen standhalten und aufgrund der vor- Maßnahmen zu ergänzen, dass ausströmendes
26 gesehenen Betriebsweise und der Eigenschaften Flüssiggas nicht in Räume unter Erdgleiche, 27
von Flüssiggas ausreichend dicht sind. Kanäle, Schächte, Gruben und dergleichen
Die Werkstoffe der Flüssiggasanlagen müssen fließen und sich dort ansammeln kann.
möglichst aus nicht brennbarem und nicht sprö- • Das Aufstellen von Flüssiggasflaschen in
dem Material bestehen. Anlagenteile, die mit Fluchtwegen, Durchgängen und Durchfahrten
Flüssiggas in Berührung kommen, müssen u. a. ist generell unzulässig.
flüssiggasbeständig sein. • Flüssiggasflaschen dürfen nicht in Bereichen
aufgestellt werden, in welchen ein hohes Brand-
Ein Hauptanteil der Unfälle ist auf Undichtheiten potenzial vorhanden ist (z. B. leicht brennbare
an den zuvor gelösten Verbindungsstellen nach oder selbstentzündliche Stoffe).
dem Flaschenwechsel zurückzuführen. Sollte es • Flüssiggasflaschen sind mit dem Ventil nach
zu einer Undichtheit kommen, so kann sich eine oben aufzustellen und gegen Umkippen zu
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden. sichern. Dies gilt nicht für Treibgasflaschen
(liegender Betrieb z. B. an Gabelstaplern).
• Nicht in Gebrauch befindliche Anschlüsse der
Leitungen von Flüssiggasanlagen sind mit
Kappen, Stopfen und dergleichen dicht abzu-
schließen.

Bild 19:
Entstehen von Kohlenmonoxid infolge verschmutzter Brenner

Vergiftungsgefahr durch unvollständige Verbrennung


erfordert beim Umgang mit Flüssiggas
ein sachgemäßes Vorgehen unter Beachtung
der Sicherheitsvorschriften.
Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, Wird in Ausnahmefällen eine Flüssiggasver-
wenn Flüssiggasverbrauchsanlagen in brauchsanlage unter Erdgleiche aufgestellt sind
gemäß nationalen Vorschriften weitergehende
Räumen unter Erdgleiche aufgestellt Schutzmaßnahmen zu treffen, z. B.:
werden müssen? • technische Lüftung des Raumes
• Gaszufuhr nur bei überwachter wirksamer Lüf-
Aufgrund der Eigenschaften von Flüssiggas ist tung (Koppelung; Bild 21)
von einer Aufstellung der Flüssiggasversorgungs-
anlagen unter Erdgleiche abzuraten!

28 29

Bild 20:
Aufstellen von Druckgasbehältern, z. B. Flüssiggasflaschen

Welche Aufstellungsprioritäten sind Welche technischen Schutzmaßnahmen


zu beachten? sind bei der Aufstellung von Flüssig-
gasanlagen zu beachten?
Ausschlaggebend sind u. a. die Belüftungs-
verhältnisse am Aufstellungsort. Diese sind im Gemäß nationaler Vorschriften sind Schutzmaß-
Freien naturgemäß besser als in Räumen. Aus nahmen unter Berücksichtigung der Verwendung
diesem Grund müssen Sie folgende „Aufstel- und örtlicher Gegebenheiten zu ergreifen,
lungspriorität“ beachten: z. B.:
1. Aufstellen der Druckgasbehälter im Freien • Lüftung des Raumes
(getrennt von der Verbrauchseinrichtung in • Verbrauchseinrichtungen mit thermoelektri-
Räumen). scher Zündsicherung (Bild 21 und 35)
2. Aufstellen der Druckgasbehälter in einem • Leckgassicherungen (Bild 22 und 23)
separaten Aufstellungsraum. • Schlauchbruchsicherungen
3. Ist das Aufstellen nach 1. oder 2. nicht mög- • Gaswarneinrichtungen
lich, kann ein Aufstellen im Arbeitsraum als
Ausnahmefall erfolgen. Die maximal zulässi-
ge Anzahl der aufgestellten Druckgasbehälter Bild 21:
ist in entsprechenden nationalen Vorschriften Koppelung der Gaszufuhr von Verbrauchseinrichtungen mit der Lüftungsanlage, z. B. in Räumen unter
oder Regelwerken festgelegt. Erdgleiche. Der Ausschnitt zeigt die thermoelektrische Zündsicherung.

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
A D

B
E
30 31

C
F

Bild 22:
Funktionsweise einer Leckgassicherung (schematisch) D) Bei ausreichend hohem Druck in der Leckgaskammer (Staudruck in der Leckgaskammer ist höher als
A) Nicht in Betrieb der Fließdruck in der Leitung zur Verbrauchseinrichtung) öffnet sich die Gaszufuhr zur Verbrauchsein-
B) Gaszufuhr zum Regler wird geöffnet richtung
C) Durch manuelles Öffnen des Kugelventils wird die Leckgaskammer inklusive Weiterführung in den E) Normalbetrieb
Schlauch mit Gas befüllt F) Sperren der Gasversorgung zur Verbrauchseinrichtung durch Schließen des Ventils im Regler infolge
plötzlichen Druckabfalls in der Leckgaskammer aufgrund einer Schlauchbeschädigung mit Gasaustritt

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
A

32
B 33

Bild 24:
Gabelstapler mit Rohrbruchsicherung am Treibgasbehälter
A) Normalbetrieb
B) Bei Schlauch- oder Rohrbeschädigung, Rohrbruchsicherung geschlossen

Wann ist der Einsatz von


Gaswarneinrichtungen
vorzusehen?
Versorgungsanlagen, z. B. mit großen Lagerka-
pazitäten oder deren technische Dichtheit nicht
auf Dauer gewährleistet ist und Verbrauchsanla-
gen, die nicht ständig beobachtet werden können
(z. B. die in Räumen unter Erdgleiche aufgestellt
sind), sind gegebenfalls mit Gaswarneinrichtun-
gen zu versehen.

Bild 23:
Verwendung eines Mitteldruckreglers mit Leckgassicherung an einer
Verbrauchseinrichtung in Räumen unter Erdgleiche

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Wie kann die erforderliche
Entnahmeleistung gefahrlos
sichergestellt werden?
Es ist immer eine auf die erforderliche Entnah-
meleistung ausgelegte Versorgungsanlage zu Versorgungsanlage mit unzureichender
verwenden. Ist die Entnahmeleistung für den Entnahmeleistung
aufgestellten Druckgasbehälter zu hoch, vereist
der Druckgasbehälter. Die mögliche Entnahme-
34 leistung steigt mit Größe und parallelgeschalte- 35
ter Anzahl der Druckgasbehälter.

Bei Entnahme aus der Flüssigphase ist gege-


benenfalls ein Verdampfer zu installieren. Das
Aufstellen von Druckgasbehältern und Druckgas-
kartuschen in unmittelbarer Nähe von Heizquel-
len oder ein punktförmiges Erhitzen, z. B. durch
Handbrenner, ist auf keinen Fall zulässig.
Bild 26:
Unzulässiges Erwärmen von Druckgasbehältern
Versorgungsanlage mit ausreichend groß
ausgelegter Entnahmeleistung

Wer ist berechtigt Flüssiggas- Wann ist die Meldung


anlagen zu installieren? bzw. Genehmigung einer
Flüssiggasanlage Pflicht
Flüssiggasanlagen und die dazu erforderlichen
Einrichtungen dürfen nur von Personen instal- und/oder eine Zulassung
liert werden, die über die erforderlichen Fach- notwendig?
kenntnisse der Eigenschaften von Flüssiggasen
und der Installationstechnik verfügen. Hinsicht- Basierend auf den nationalen Vorschriften sind
lich der notwendigen Qualifikationen sind die entsprechende Genehmigungen für
nationalen Vorschriften zu beachten.
• Druckgasbehälter und Verbrauchseinrichtungen
sowie
• deren Standort
und
• deren Installation einzuholen.

Bild 25:
Maßnahme zum gefahrlosen Sicherstellen der Entnahmeleistung

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Versorgungsanlagen

Welchen Anforderungen Was ist beim Aufstellen


müssen Druckgasbehälter wie von Versorgungsanlagen
Flüssiggastanks oder Flüssig- hinsichtlich austretendem Gas
gasflaschen genügen? zu berücksichtigen?
Betreffend Konstruktion und Ausrüstung von Bei der Aufstellung von Versorgungsanlagen ist
Druckgasbehältern sind die nationalen Vorschrif- hinsichtlich austretendem Gas folgendes zu be-
ten zu beachten, insbesondere, dass: rücksichtigen:

36 • die Druckfestigkeit entsprechend dem Gas und • Die Druckgasbehälter bzw. deren Abblaselei- 37
der zulässigen Temperatur gewährleistet sein tungen sind so aufzustellen und anzuordnen,
muss. dass ausströmendes Gas gefahrlos abgeführt
• bei ortsfesten Druckgasbehältern (Flüssiggas- wird und sich nicht ansammeln kann (u. a. zum
tanks) leistungsfähige Sicherheitsventile zu Vermeiden einer Unterfeuerung).
installieren sind, die bei zu hohen Drücken • Bei Flüssiggasanlagen, bei denen das Austre- Bild 27:
(Temperaturen) die Druckentlastung gewähr- ten unverbrannten Gases und somit das Bilden Anordnung der Druckgasbehälter und deren Abblaseleitungen
leisten. einer gefährlichen explosionsfähigen Atmo-
sphäre nicht sicher verhindert werden kann,
dürfen in einem festgelegten Bereich um die
möglichen Gasaustrittsstellen keine Zündquel-
len vorhanden sein. Diese Bereichsabstände
sind den nationalen Vorschriften zu entneh-
men.
Sind die Randbedingungen ungünstig und
liegt der Gefahrenbereich in der Nähe von Ge-
bäuden und/oder Kanalöffnungen, Schächten,
Gruben o. ä. kann eine Kombination von meh-
reren Schutzmaßnahmen erforderlich sein,
z. B.
•• Hochführen der Abblaseleitungen
oder
•• gasdichte Mauern in Verbindung mit ei-
nem Abstand nach nationalen Vorschrif-
ten.

Entsprechend der verwendeten Druckgasbehäl-


ter, des Aufstellungsortes sowie der gegebenen
Situation sind die Gefahrenbereiche festzulegen.
Bild 28:
Verhindern der Unterfeuerung ortsfester Druckgasbehälter z. B. durch Gefälle unter dem Tank in eine
ungefährliche Richtung

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Wie können ortsfeste Behälter • Erddeckung (erdüberdeckt und erdverlegt)
• Flüssiggastanks mittels einer Wasserberiese-
gegen unzulässige Wärme- lungsanlage kühlen
einwirkung geschützt werden? • Wärmeschutzanstrich bei Aufstellung über Erd-
gleiche
Ortsfeste Druckgasbehälter müssen entsprechend • Wärmedämmung (Brandschutzisolierung) mit
den nationalen Vorschriften gegen unzulässige ausreichendem Feuerwiderstand bei Aufstel-
Wärmeeinwirkung z. B. durch Brand von benach- lung über Erdgleiche
barten Objekten wie folgt geschützt werden: • Schutzabstände einhalten

38 39

Bild 29:
Gefahrenbereiche um Versorgungsanlagen

Bild 30:
Schutzmaßnahmen gegen unzulässige Wärmeeinwirkung
A = Schutzabstand

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Wie können die für den Brand- Welche Vorkehrungen müssen Wie können Versorgungs- Wie ist der Zugriff durch
schutz erforderlichen Schutz- getroffen werden, wenn die anlagen gegen mechanische Unbefugte zu verhindern?
abstände bestimmt werden? notwendigen Schutzabstände Einwirkung geschützt werden?
Die Armaturen von Druckgasbehältern und die
nicht eingehalten werden Druckgasbehälter selbst sind gegen unbefugten
Mögliche Kriterien sind: Versorgungsanlagen (z. B. Flüssiggastanks, Fla-
• Je größer die Flüssiggaslagerkapazität ist, des- können? schenbatterien oder Flüssiggasflaschen) die an Zugriff zu schützen, z. B. durch eine
to größer werden die Schutzabstände. exponierten Stellen wie im Bereich von Verkehrs-
• Bei den benachbarten Objekten ist die Bauart Durch das Errichten von öffnungslosen Schutz- wegen oder innerbetrieblichen Krananlagen auf- • verschließbare Schutzhaube
von entscheidender Bedeutung: Je geringer wänden mit ausreichendem Feuerwiderstand gestellt werden, sind gegen das Anfahren, z. B. • Umzäunung der Behälter
40 deren Feuerwiderstand ist, desto größer wer- wird im Brandfall die Strahlungswärme auf das mittels Leitplanken, zu schützen. • Umzäunung des Betriebsareals 41
den die Schutzabstände. benachbarte Objekt massiv heruntergesetzt, wo- • Überwachung
• Zu berücksichtigen ist die Nutzung benachbar- mit auch die Schutzabstände entsprechend ver-
ter Objekte. Je größer das Brandpotenzial und ringert werden können. Dabei ist zu beachten,
die Personenbelegung ist, desto größer werden dass die Höhe und Länge der Schutzwand den
die Schutzabstände. Ausdehnungen von Druckgasbehältern und dem
benachbartem Objekt angepasst wird.

Bild 32:
Schutz der Versorgungsanlage gegen mechanische Einwirkung

Bild 31:
Schutzwand zu benachbarten Objekten

Bild 33:
Schutz der Druckgasbehälter und deren Armaturen vor unbefugtem Zugriff

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Verbrauchsanlagen

Welche Anforderungen werden Wann sind im Hinblick auf Was ist bei der Dimensio- Welchen Anforderungen
an Räume gestellt in denen mögliche Störfälle zusätzliche nierung von Verbrauchs- müssen Verbrauchs-
Flüssiggas gelagert wird? Risikobeurteilungen anlagen zu berücksichtigen? einrichtungen genügen?
durchzuführen?
Lagerräume für Flüssiggas müssen u. a. Bei der Dimensionierung von Verbrauchsanlagen Es sollen nur Verbrauchseinrichtungen installiert
• von angrenzenden Räumen mit genügendem Je nach Größe und Komplexität der Anlage sind sind die Nennweiten der Flüssiggasleitungen so werden, die von einer zuständigen Stelle geprüft
Feuerwiderstand getrennt sein, nach nationalen Vorschriften zusätzliche Risikobe- zu bemessen, dass die Verbrauchseinrichtungen bzw. zugelassen sind. Diese Verbrauchseinrich-
• Fluchtwege aufweisen, die so angeordnet oder urteilungen durchzuführen und gegebenenfalls mit dem notwendigen Druck sowie der erforder- tungen müssen mit Sicherheitseinrichtungen (z. B.
ausgeführt sind, dass sie jederzeit rasch und Sicherheitskonzepte festzulegen. Entsprechende lichen Menge Flüssiggas versorgt werden. Die Flammenüberwachungen) ausgerüstet sein, die
42 sicher genutzt werden können. Sie sind eindeu- technische und organisatorische Schutzmaßnah- Abgasleitungen sind so zu verlegen und zu be- die Gaszufuhr unterbrechen, sobald die Flamme 43
tig zu kennzeichnen, men sind durchzuführen. messen, dass die Abgase gefahrlos ins Freie ab- erlischt. Dadurch wird das weitere Ausströmen
• ausreichend technisch oder natürlich be- und geleitet werden können. von Flüssiggas verhindert. Hiervon können z. B.
entlüftet werden können Bunsenbrenner ausgenommen werden, bei de-
und nen die Flamme ständig beobachtet wird.
• entsprechend den Anforderungen für explosi-
onsgefährdete Bereiche ausgestattet sein.
Reinluft
Die jeweiligen nationalen Vorschriften und Rege-
lungen sind zu beachten.

Bild 34:
Anforderungen an Lagerräume (Lüftungsöffnungen ins Freie)

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Was ist beim Aufstellen von
Verbrauchseinrichtungen zu
berücksichtigen?
Verbrauchseinrichtungen müssen derart aufge-

A stellt und befestigt sein, dass die sie umgeben-


den Materialien nicht unzulässig erwärmt werden
können. Erforderlichenfalls ist ein Wärmeschutz
anzubringen.
44 45

C Bild 36:
Wärmeschutz bei einer Verbrauchseinrichtung

Bild 35:
Funktionsweise einer Flammenüberwachung (thermoelektrische Zündsicherung)
A) Ruhezustand (keine Flamme) B) Zündphase C) Dauerbetrieb

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Welche lüftungstechnischen Räume mit Verbrauchsanlagen müssen so be- Wann dürfen Schlauch-
und entlüftet sein, dass in der Raumluft keine
Anforderungen werden an gesundheitsgefährdende Atmosphäre auftreten leitungen verwendet werden
Räume mit Verbrauchs- kann. und welchen Anforderungen
einrichtungen gestellt, • Bei günstigen Verhältnissen kann eine natür- müssen sie genügen?
liche Raumlüftung ausreichend sein. Solche
um die Frischluftzufuhr zu günstigen Verhältnisse können z. B. vorliegen, Schlauchleitungen dürfen bei Flüssiggasanlagen in
gewährleisten? wenn die Wände über zwei ständig offene, der Regel nur als Verbindung zwischen der Ver-
möglichst gegenüberliegende Lüftungsöffnun- sorgungsanlage und den fest verlegten Rohrlei-
Bei Verbrauchseinrichtungen, die ihren Frischluft- gen verfügen, die oben und unten angeordnet tungen (bzw. Verbrauchseinrichtungen) montiert
46 bedarf aus dem Aufstellungsraum und seinen sind. werden. Sie sind nur zulässig, wenn fest verlegte 47
bereits vorhandenen (natürlichen) Öffnungen de- • Liegen keine günstigen Verhältnisse vor, kann Rohrleitungen wegen mangelnder Beweglichkeit
cken, sind die Anforderungen abhängig von der die Forderung nach ausreichender Lüftung oder aus anderen betrieblichen Gründen unge-
Nennwärmebelastung (Leistung) des Gerätes und durch technische Lüftungsmaßnahmen erreicht eignet sind.
der Raumgröße. Beachten Sie hierzu auch die werden. Schlauchleitungen müssen so kurz wie notwendig,
Angaben des Herstellers der Verbrauchsanlage. gasdicht, druckfest und flüssiggasbeständig aus-
geführt sein. Bei ortsveränderlichen Verbrauchs-
einrichtungen, bei denen Schlauchbeschädigun-
gen nicht auszuschließen sind, kommen armierte
Schlauchleitungen zum Einsatz.
Bei Flüssiggas unter Hochdruck ist eine Schlauch- Bild 39:
leitung mit Spezialeinlage unerlässlich, die er- Armierter Flüssiggasschlauch entsprechend euro-
höhten Druckbelastungen standhält. Ab einer päischer Norm EN 16436-1 gekennzeichnet.
bestimmten Länge der Schlauchleitung sehen
nationale Vorschriften die Verwendung von
Schlauchbruchsicherungen vor.

A B

Bild 37: Bild 38:


Lüftung von Räumen z. B. in Fahrzeugen mit Verbrauchseinrichtungen Verwenden von Schlauchleitungen: A) zulässige Verwendung B) unzulässige Verwendung

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Betrieb und Instandhaltung
– Betrieb

Wer darf Flüssiggasanlagen digungen zu kontrollieren. Nach der Montage Wie sind „leere” Druckgas- Worauf kommt es beim Füllen
ist eine Dichtheitskontrolle an der Verbindungs-
bedienen? stelle mit z. B. schaumbildenden Mitteln (Leck- behälter zu behandeln? von Kleinstflaschen an?
suchspray) unter Flaschendruck vorzunehmen
Um Flüssiggasanlagen bedienen zu dürfen, müs- (Bild 40). Entleerte oder vermeintlich entleerte Druckgas- Aufgrund der extremen Temperaturabhängigkeit
sen Personen vor Aufnahme Ihrer Tätigkeit sowie behälter dürfen niemals mit geöffnetem Ventil des Volumens von Flüssiggas (in der Flüssig-
in wiederkehrenden Zeitabständen über die mit weggestellt oder gelagert werden, da beim An- phase) ist dafür zu sorgen, dass über der Flüssig-
der Arbeit verbundenen Gefahren beim Umgang stieg der Umgebungstemperatur mit erneutem phase immer ein Gaspolster vorhanden ist. Das
mit Flüssiggas unterwiesen werden. Wann müssen die Ventile der Flüssiggasaustritt und den damit verbundenen heißt die Druckgasbehälter dürfen nur bis maxi-
Druckgasbehälter geschlossen Gefahren zu rechnen ist (vgl. Kapitel „Eigen- mal 85% gefüllt werden. Mit geeigneten Mitteln
48 werden? schaften und Gefahren”, S. 15). (z. B. Peilventil, automatische Füllstopper) ist der 49
Was ist beim Anschließen „Leere” Flaschen sind mit geschlossenen Venti- Füllstand zu überwachen. Der Füllvorgang ist
len und aufgesetzten Ventilschutzkappen aufzu- spätestens nach Erreichen der maximal erlaubten
von Flüssiggasflaschen Die Ventile müssen geschlossen werden:
bewahren. Befüllung sofort zu stoppen.
• vor längeren Arbeitsunterbrechungen
zu berücksichtigen? • nach dem Verbrauch des Flüssiggases
• vor dem Abschrauben der Druckregeleinrich-
Vor der Montage der Druckregeleinrichtung an tung
das Flaschenventil ist der Zustand der Dichtung • bei Störungen
und der Schlauchleitung auf sichtbare Beschä-

A B

Bild 41:
Bild 40: Abfüllen von Flüssiggas in Kleinstflaschen (Nationale Vorschriften sind zu beachten)
Dichtheitskontrolle an Flüssiggasanlagen A) vor dem Befüllen B) Befüllvorgang

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Welche Maßnahmen müssen Was ist bei Flüssiggas-
ergriffen werden um beim verbrauchseinrichtungen zu
Einsatz von mobilen beachten, die ausschließlich
Verbrauchseinrichtungen für den Betrieb aus der A
Vergiftungen zu vermeiden? Gasphase ausgelegt sind?
Auch der Einsatz mobiler Verbrauchseinrichtungen Diese Verbrauchseinrichtungen dürfen nicht

50
erfordert gut durchlüftete Bereiche bzw. Räume.
Das Öffnen der Fenster oder die anderweitige
mit Gas aus der flüssigen Phase versorgt wer-
den.
B 51
Zufuhr von immer genügend Frischluft bleibt
die allerwichtigste Vorkehrung gegen die Vergif- Dies bedeutet, dass Treibgasflaschen zum Antrieb
tungsgefahr. von z. B. Gabelstaplern nicht zweckentfremdet
(für den Betrieb anderer Verbrauchsanlagen)
verwendet werden dürfen. Ansonsten besteht die
A Gefahr, dass bei stehenden Treibgasflaschen das
Entnahmeventilrohr in die Flüssigphase des Gases
ragt, so dass Gas in flüssiger Form zu den Ver-
brauchseinrichtungen gelangen und dort unkon-
trolliert heftig verbrennen kann (Stichflamme).
Das gleiche Risiko besteht, wenn die Entnahme
aus einem vollen, liegenden Druckgasbehälter
(Brenngasflasche oder Treibgasflasche) erfolgt.

Bild 42: Bild 43:


Verwenden von mobilen Verbrauchs- Richtiges und falsches Verwenden von Flüssiggasflaschen
B einrichtungen
A) im Freien
A) richtiger Einsatz: Brenngasflasche stehend verwendet
B) falscher Einsatz: Treibgasflasche stehend als Brenngasflasche verwendet
B) in ungenügend belüfteten Bereichen C) falscher Einsatz: Brenngasflasche liegend verwendet

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Betrieb und Instandhaltung
– Instandhaltung

Was ist beim Verwenden von ten Ablegevorrichtungen aus nichtbrennbaren Was ist bei der Instandhaltung Was ist bei der Instandhaltung
Materialien abzulegen. Dabei dürfen weder die
Handbrennern zu beachten? Flamme noch heiße Geräteteile mit brennbaren von Flüssiggasanlagen von Flüssiggasschlauch-
Stoffen in Berührung kommen. zu beachten? leitungen zu beachten?
In Betrieb stehende oder noch heiße Brenner dür- Bei größeren Arbeitsunterbrechungen oder Pau-
fen nicht auf Druckgasbehältern, Schlauchleitun- sen sind die Brenner in jedem Fall außer Betrieb Die Instandhaltung der Flüssiggasanlagen ist Nur geeignete Flüssiggasschlauchleitungen in
gen oder in deren unmittelbarer Nähe abgelegt zu nehmen und das Flaschenventil ist zu schlie- von fachkundigen Personen durchzuführen, die einwandfreiem Zustand sind zulässig.
werden. Sie sind z. B. in besondere Aufhängevor- ßen. entsprechend Ihrer nationalen Vorschriften aus- Beschädigte, spröde, rissige und zu alte Flüssig-
richtungen einzuhängen oder nur auf geeigne- gebildet sind. gasschlauchleitungen dürfen nicht repariert
werden und sind auszuwechseln.
52 Die Angaben der Schlauchhersteller sind zu 53
beachten.

Bild 44:
Ablegen von heißen Handbrennern

Die Sicherheitsanweisungen (z. B. auf der


Flüssiggasflasche) müssen beachtet werden.
Nach jeder Entnahme von Flüssiggas
ist das Flaschenventil zu schließen.
Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Maßnahmen bei Flüssiggasaustritt
mit oder ohne Brand

Was ist bei Schweiß- oder Welche Maßnahmen sind für Was ist bei einem Flüssig-
Schleifarbeiten im Bereich den Brandfall vorzusehen? gasaustritt ohne Brand zu
von Flüssiggasanlagen unternehmen?
Zum Löschen von Bränden sind Vorkehrungen
zu beachten? zu treffen. Flüssiggasanlagen müssen u. a. mit • Es sind sofort alle Absperrarmaturen zu schlie-
geeigneten Feuerlöscheinrichtungen ausgerüstet ßen um die Gaszufuhr zu unterbrechen.
Für die Durchführung von Schweiß- oder Schlei- werden.
farbeiten im Bereich von Flüssiggasanlagen sind • Zündquellen jeglicher Art sind zu vermeiden.
Die Feuerlöscheinrichtungen und Brandschutz- Elektrische Schalter und dergleichen dürfen
besondere Schutzmaßnahmen, z. B. Abdecken, anlagen (bzw. deren Auslösevorrichtungen) sind
Trennwände gegen Funkenflug, zu treffen. nicht betätigt werden. Gegebenenfalls sind die
54 an geeigneter Stelle anzubringen, so dass sie im außerhalb des gefährdeten Bereiches liegen- 55
Gefahrenfall sicher erreicht und bedient werden den elektrischen Hauptschalter zu betätigen
können. und/oder die elektrischen Hauptsicherungen
sind zu entfernen. Offene Flammen sind gege-
benenfalls auszumachen, nicht rauchen.
• Feuerwehren und weitere Spezialisten, wie der
Gasnotfalldienst, sind zu alarmieren.
• Bei Flüssiggasaustritt im Freien sind die ge-
fährdeten Bereiche weiträumig abzusperren.
• Bei Flüssiggasaustritt in Räumen sind zusätzli-
che Lüftungsmöglichkeiten zu nutzen.
• Sofern Personen nicht gefährdet werden, sind
undichte Flaschen aus den Räumen zu ent-
fernen und an einen sicheren Ort ins Freie zu
bringen.

Bild 45:
Besondere Schutzmaßnahmen beim Schweißen
in explosions- und brandgefährdeten Bereichen

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Was ist bei einem Gasaustritt Welche Maßnahmen sind bei
mit Brand an der Flüssiggas- einem Brand im benachbarten
anlage zu unternehmen? Bereich von Flüssiggasanlagen
zu treffen?
• Es sind sofort alle Absperrarmaturen zu schlie-
ßen um die Gaszufuhr zu unterbrechen, sofern • Alarmieren.
diese sicher zugänglich sind. • Ortsfeste Druckgasbehälter und Anlagen sind
• Feuerwehren und weitere Spezialisten, wie der zu kühlen (z. B. mit einer stationären Sprink-
Gasnotfalldienst, sind zu alarmieren. leranlage).
56 • Druckgasbehälter und durch Brandeinwirkung • Ortsbewegliche Druckgasbehälter (Flüssiggas- 57
gefährdete Objekte sind mit Wasser zu kühlen flaschen) sind aus dem gefährdeten Bereich zu
sowie gegebenenfalls aus dem gefährdeten entfernen oder, falls dies nicht möglich ist, zu
Bereich zu entfernen. kühlen.
Bild 46: • Brennende Flaschen, deren Ventile nicht mehr • Brände im benachbarten Bereich der Flüssig-
Schließen der Absperrarmaturen bei Gasaustritt geschlossen werden können, sind - wenn ge- gasanlage sind zu löschen.
fahrlos möglich - an einen sicheren Ort ins
Freie zu bringen.

Brennendes Flüssiggas
an der Austrittsstelle nur
löschen,
wenn die Leckstelle
abgedichtet werden kann
(Vermeiden
der Explosionsgefahr)

Bild 47:
Vermeiden von Zündquellen bei Gasaustritt

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Prüfen von Flüssiggasanlagen

Wann müssen Flüssiggas-


anlagen geprüft werden?
Flüssiggasanlagen sind entsprechend den natio-
nalen Vorschriften zu prüfen.
Für Versorgungsanlagen (Druckgasbehälter sowie
deren Ausrüstungsteile und Leitungen) bedeutet
dies in der Regel, dass
• vor der Erstinbetriebnahme,
58 • nach Instandsetzungsarbeiten 59
und
• in regelmäßigen Abständen
eine Prüfung (z. B. innere Prüfung bzw. Druck-
prüfung) durchgeführt wird.

Verbrauchsanlagen sind insbesondere auf


• sichere Aufstellung,
• sichere Installation,
• Dichtheit
und
• sichere Funktion
zu prüfen.

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Schriftenreihe der IVSS
(Explosionsschutz)

IVSS Sektion Chemie • Beispielsammlung „Staubexplosionsschutz an


Maschinen und Apparaten“, Teil 1: Mühlen,
Brecher, Mischer, Abscheider, Siebmaschinen,
ISSA 38 IVSS Sektionen Maschinen- und Sys-
IVSS Sektion für Maschinen- temsicherheit und Chemie, Stand 2021 (PDF in
und Systemsicherheit deutscher Sprache), ISBN 978-92-843-2182-7

• Beispielsammlung „Staubexplosionsschutz an
• Staubexplosionen – Schutz vor Explosionen Maschinen und Apparaten“, Teil 2: Stetigför-
durch brennbare Stäube, ISSA-32 IVSS Sektion derer, Übergabestellen und Empfangsbehäl-
60 Chemie, Stand 2002, 2. Auflage (PDF in deut- ter, ISSA 39 IVSS Sektionen Maschinen- und 61
scher, englischer und italienischer Sprache) Systemsicherheit und Chemie, Stand 2014 (in
Überarbeitung, PDF in deutscher und engli-
• Staubexplosionsereignisse, ISSA-43 IVSS Sek- scher Sprache), ISBN 978-92-843-7182-2
tion Chemie, Stand 2005, 1. Auflage (PDF in
deutscher und englischer Sprache) • Das PAAG-/HAZOP-Verfahren und weitere pra-
xis-bewährte Methoden, Risikobeurteilung in
• Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen, der Anlagensicherheit, ISSA-01 IVSS Sektion
Festlegen von Maßnahmen Teil 7 Gefährdun- Chemie, Stand 03/2020, 5. Auflage (PDF in
gen durch Explosionen, ISSA-42 IVSS Sektionen deutscher Sprache), ISBN 92-843-7037-X
Chemie und Maschinen- und Systemsicherheit,
Stand 2021, 2. Auflage (PDF in deutscher Spra-
che), ISBN 978-92-843-0156-0

• Gasexplosionen – Schutz vor Explosionen durch


brennbare Gase, Dämpfe oder Nebel im Ge-
misch mit Luft, ISSA-34 IVSS-Sektion Chemie,
Stand 1999 (in Überarbeitung)

• Vermeiden wirksamer Zündquellen in explosi-


onsgefährdeten Bereichen, ISSA-40 IVSS Sek-
tionen Chemie und Maschinen- und System-
sicherheit, Stand 2013 (in Überarbeitung), 1.
Auflage (PDF in deutscher und französischer
Sprache), ISBN 978-92-843-7184-6

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Die IVSS

Soziale Sicherheit schaffen Arbeitsrisiken vorbeugen Fachwissen kommunizieren


Mitarbeit
Die IVSS, die Internationale Vereinigung für Soziale Eine wichtige Rolle innerhalb der IVSS spielt der „Beson- Ein besonderer thematischer Schwerpunkt in vielen
Sicherheit, ist die weltweit führende Dachorganisati- dere Ausschuss für Prävention“. Dieser besteht aus 14 Industriezweigen, z. B. chemische Industrie, Nah- Dr. A. Arnold, Mannheim (D)
on für Institutionen, Regierungsstellen und Behörden, internationalen Sektionen und befasst sich mit ar- rungsmittelindustrie, ist der Umgang mit Explosions- Dr. H.-J. Bischoff, Mannheim (D)
die sich mit dem Thema soziale Sicherheit befassen. beitsbedingten Risiken in verschiedenen Branchen wie risiken. 1978 wurden daher bei der Sektion Chemie M. Bloch, Alfortville (F)
chemische Industrie, Bergbau, Elektrizität und Trans- die Arbeitsgruppen „Gefährliche Stoffe“ und „Explo- Dr. S. Causemann. Sankt Augustin (D)
Soziale Sicherheit bedeutet im engeren Sinne Schutz portwirtschaft, aber auch mit Querschnittsthemen wie sionsschutz“ gebildet. Um Synergieeffekte auszu- Dr. M. Glor, Allschwil (CH)
vor den Folgen „sozialer Risiken“. Dazu zählen neben Maschinen- und Systemsicherheit, Information und schöpfen und die Effizienz zu erhöhen, fusionierte die Dr. M. Gschwind, Luzern (CH)
der Erwerbsminderung durch Arbeitsunfall, Berufs- Präventionskultur. Der Besondere Ausschuss koordi- Arbeitsgruppe „Explosionsschutz“ im Jahre 2008 mit A. Harmanny, Kontich (B)
62 krankheit und Berufsunfähigkeit auch Krankheit, Ar- niert die gemeinsamen Tätigkeiten der internationa- dem entsprechenden Arbeitskreis der Sektion Maschi- K. Kopia, Wien (A) 63
beitslosigkeit, Übernahme von Familienlasten, Altern len Sektionen für Prävention im Bereich Risiken sowie nen- und Systemsicherheit. Dr. Z. Kramar, Ljubljana (Sl)
und Tod von Erwerbstätigen. Im weiteren Sinne um- weitere Präventionstätigkeiten der IVSS. Dr. O. Losert, Heidelberg (D)
fasst soziale Sicherheit auch eine aktive Arbeitsmarkt- In der Arbeitsgruppe werden intensive informelle Dis- F. Marc, Paris (F)
politik, ein öffentliches Bildungswesen sowie eine aus- Als eine der ersten Sektionen des Besonderen Aus- kussionen geführt, darüber hinaus werden Broschüren M. Mauermann, Heidelberg (D)
gleichende Steuerpolitik. schusses wurde im Juni 1970 in Frankfurt am Main die und Unterweisungsmedien erarbeitet sowie Workshops M. Mayer, Osterburken (D)
Internationale Sektion für Prävention in der chemi- organisiert, um den internationalen Erfahrungsaus- G. Nied, Osterburken (D)
Die IVSS wurde 1927 von 17 europäischen Nichtregie- schen Industrie gegründet. Sie engagiert sich für die tausch unter Fachleuten zu fördern und für bestimmte Dr. R. Ott, Meggen (CH)
rungsorganisationen als „Internationale Zentralstelle Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten Probleme zielführende Lösungen zu erarbeiten. J. Parra, Münchwilen (CH)
der Sozialversicherungsträger“ gegründet. Heute in der chemischen und verwandten Industrie, insbe- Dr. G. Pellmont, Binningen (CH)
zählt die IVSS rund 350 Institutionen, Regierungsstel- sondere in den Bereichen Kunststoffe und Gummi, Die Sektionen Chemie und Maschinen- und System- F. Pera, Roma (I)
len und Behörden in über 150 Ländern auf allen Kon- Lacke und Farben, Pharmazeutik und Kosmetik sowie sicherheit wollen auf diesem Weg einen Beitrag zu B. Poga, Heidelberg (D)
tinenten und ist bei der Internationalen Arbeitsorgani- Spezialchemikalien und Mineralölverarbeitung. Vorsitz einem hohen und unter Industrieländern vergleich- Prof. Dr. S. Radandt, Brühl-Rohrhof (D)
sation ILO der Vereinten Nationen in Genf angesiedelt. und Sekretariat liegen bei der Berufsgenossenschaft baren Stand der Technik leisten und ihr Wissen den T. Real, Dortmund (D)
Die inhaltliche Arbeit erfolgt in 13 Fachausschüssen, Rohstoffe und chemische Industrie in Heidelberg. industriell noch weniger entwickelten Ländern weiter- B. Sallé, Paris (F)
unter anderem zu den Schwerpunktthemen Arbeitsun- geben. Dr. M. Scheid, Frick (CH)
fälle und Berufskrankheiten, Gesundheitsleistungen 1975 wurde die Internationale Sektion der IVSS für R. Siwek, Kaiseraugst (CH)
und Krankenversicherung, Beschäftigungspolitik und Maschinen- und Systemsicherheit gegründet. Sie hat Dr. K.-W. Stahmer, Sankt Augustin (D)
Arbeitslosenversicherung sowie Familienleistungen die Zielsetzung, auf dem Gebiet der Maschinen- und G. Van Laar, Hamm (D)
und Hinterbliebenenversicherung. Systemsicherheit weltweit Sicherheit und Gesund- M. von Arx, Luzern (CH)
heitsschutz bei der Arbeit zu erhöhen. Vorsitz und
Sekretariat liegen bei der Berufsgenossenschaft Nah- Grafik
rungsmittel und Gastgewerbe in Mannheim. D. Settele, Mannheim (D)

Chemische Maschinen- Transport- Bauwirtschaft Information Bergbau Landwirt- Arbeitsschutz Elektrizität, Forschung Eisen- und Präventions- Erziehung Handel
Industrie und System- wesen schaft im Gesund- Gas, Wasser Metall- kultur und
sicherheit heitswesen industrie Ausbildung

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan
Sektion für Prävention in der chemischen Industrie
Sektion für Maschinen- und Systemsicherheit

Sicherheit von
Flüssiggasanlagen
Propan und Butan

Aufgrund der Eigenschaften unter Druck bei Raumtemperatur ver-


flüssigbar zu sein und seiner extremen Entzündbarkeit wird Flüssig-
gas als Kältemittel, Treibgas für Aerosoldosen und insbesondere als
Brennstoff für Heiz-, Kochzwecke sowie zum Antrieb von Fahrzeu-
gen (z. B. Gabelstaplern) verwendet.

64 Die vorliegende Broschüre befasst sich mit dem Einsatz von Flüssig-
gas als Brennstoff in Flüssiggasanlagen. Es werden die Eigenschaf-
ten und Gefahren von Flüssiggas anschaulich grafisch dargestellt.
Die Eigenschaften von Flüssiggas sorgen für Gefahrenpotenziale
beim Lagern und Verwenden. Leider kommt es im Zusammenhang
mit Flüssiggas immer wieder zu schweren Unfällen durch Brände,
Explosionen oder Vergiftungen. In dieser Broschüre finden sie Bei-
spiele, welche Maßnahmen beim Umgang mit Flüssiggas zu ergrei-
fen sind, um Unfälle zu vermeiden. Zusätzlich gibt sie Hinweise, wie
im Schadensfall zu handeln ist.

ISBN 978-92-843-4135-1

Sicherheit von Flüssiggasanlagen: Propan und Butan

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