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2 Beschreibung der Messzyklen

2.1 Zyklus 581 - Kalibrierung des Lasermeßsystems


Zyklus 581 ist das Programm für die Kalibrierung des BLUM Lasermeßsystems mit Hilfe eines Kalibrierdorns.
Bevor mit der Laserlichtschranke gemessen werden kann, muß das System kalibriert werden, d.h. die exakte
Position der Schaltpunkte muß ermittelt werden. Hierfür wird ein Kalibrierdorn der Fa. BLUM verwendet, der
eine für die Kalibrierung charakteristische Form besitzt (zylindrischer Paßstift mit Schaft-∅ 8/12mm und Prüf-
∅ 12/20mm). Dieser wird in eine Werkzeugaufnahme eingespannt und in Länge, Durchmesser und Höhe
sehr genau vermessen. Für die Kalibriermessung ist ein bestmöglicher Rundlauf zu gewährleisten.
Die genauen Abmessungen des Prüfdorns (L=Länge, R=Radius, DL=Höhe, DR=0,5*Rundlauffehler) werden
beim Programmaufruf aus der Werkzeugtabelle gelesen. Das Programm "vermißt" den Prüfdorn in Bezug
auf die vorgegebenen Referenzmaße. Die Meßergebnisse werden in verschiedene Kalibrier-Parameter (Q-
Parameter) geschrieben und in der Tabellle BLUMPARA.TAB gespeichert. Diese Kalibrier-Parameter dürfen
nicht überschrieben oder verändert werden. Bei der späteren Werkzeugvermessung werden diese Parameter
zur Positionierung im Laserstrahl und zur Berechnung von Länge und Durchmesser herangezogen.

Folgende Q-Parameter werden beim Programmaufruf benutzt:


Q350 Meßart: (ohne Funktion, nur für Aufruf im DIN/ISO Code notwendig)
Q350 = 0 → ohne Funktion
Q350 = 1 → Speichern der Kalibrierwerte Q44, Q45 als Meßposition Q52, Q50
Q361 Anzahl der Wiederholmessungen für Mittelwertbildung
Q362 Zulässige Streutoleranz der Einzelmeßwerte bei Wiederholmessung

Folgende Parameter müssen in der Werkzeugtabelle TOOL.T definiert sein:


L=xxx,xxx Kalibrierdorn-Länge
Mit einer Meßuhr oder einem Werkzeug-Voreinstellgerät gemessener Abstand vom Werkzeug-
trägerbezugspunkt bis zur Oberkante des Prüfdurchmessers (Eingabe µm genau).
R=xx,xxx Kalibrierdorn-Radius
Mit einem Innenmikrometer gemessener Radius des Prüfdurchmessers (Eingabe µm genau)
DL=xx,xxx Werkzeugkorrektur-Länge = Höhe Kalibrierdorn
Mit einem Innenmikrometer gemessener Abstand zwischen Oberkante und Unterkante des
Prüfdurchmessers (Eingabe µm genau)
DR=x,xxx Werkzeugkorrektur-Radius = Rundlauffehler
Mit einer Meßuhr gemessener Rundlauffehler des in die Spindel eingespannten Werkzeugs.
(Eingabe: +0,5 * Rundlauffehler = +0,5 * (max. − min. Auschlag))

Bild: Zyklus Aufrufparameter


L = Kalibrierdorn-Länge
R = Kalibrierdorn-Radius
DL = Höhe Kalibrierdorn
DR = Rundlauffehler
L
LOFFS
DR
DL 4
1 2

R ROFFS
3

Bild: Abmessungen Kalibrierdorn Bild: Meßpositionen

Technische Änderungen vorbehalten HDH_4E_GR_K.DOC Version V4E

 by BLUM-Novotest 1998 Seite: 28 01.01.2000


Beispiel zum Aufruf des Meßzyklus im NC Programm:
...
TOOL CALL 1 Z S3000 FMAX
TCH PROBE 581 KALIBRIEREN
Q350=0 ; MESSART
Q361=2 ; ANZAHL MESSUNGEN
Q362=0,01 ; ZUL. STREUTOLERANZ
...

Parameter in TOOL.T:
T L DL R DR R2 DR2 TL CUT ROFFS LOFFS LTOL RTOL LBREAK RBREAK

1 +80.5 +10.0 +6.0 +0.005 xxx xxx xxx 0.0 0.0 xxx xxx xxx xxx

Erläuterung:
Der Kalibrierdorn mit T-Nr.=1 wird vor dem Aufruf von Zyklus 581 in die Spindel eingewechselt.
-1
Pro Antastseite wird bei drehender Spindel (S=3000 min ) ein mehrfacher Antastzyklus mit grober und feiner
Auflösung durchgeführt. Nach der Grobsuche der Prüfkanten werden pro Antastseite zwei Wiederhol-
messungen (Q361) mit hoher Auflösung durchgeführt, der Mittelwert berechnet, sowie die Streuung der
Einzelmeßwerte auf die Einhaltung der Streutoleranz von 0,01 mm (Q362) überwacht. Die ermittelten
Kalibrierwerte werden in die Tabelle BLUMPARA.TAB geschrieben. In der Tabelle dürfen diese Parameter
nicht gelöscht oder überschrieben werden!
Am Ende des Meßzyklus wird die Rückzugsebene im Eilgang angefahren.

Achtung:
Der Kalibrierdorn sollte in einen Spindelaufnahmeschaft eingeschrumpft werden und in der Werkzeug-
verwaltung mit einer Werkzeug-Nummer belegt werden. Vor der Messung sollte der Kalibrierdorn mit einem
feuchten, fusselfreien Tuch (z.B. Brillenputztuch) an allen Meßstellen sorgfältig gereinigt werden.
Eine fehlerhafte Eingabe der Kalibrierparameter kann folgende Fehler verursachen:
• Bei falschen Angaben zu den Abmessungen des Kalibrierdorns in der Werkzeugtabelle sind die
Meßergebnisse bei der Werkzeugvermessung fehlerhaft.
• Bei fehlender oder nicht durchgeführter Kalibrierung werden bei der späteren Werkzeugvermessung
falsche bzw. undefinierte Meßpositionen angefahren.
Die Kalibrierung und Vermessung muß bei Betriebstemperatur der Maschine durchgeführt werden
(Einschaltdauer mindestens 15 min).

Folgende Parameter werden beim Kalibrieren ermittelt:


Q40 Längen-Kalibrierwert L− (Z-Minus)
Lage: bzgl. der Laserstrahlmitte in negativer axialer Achsrichtung
Q41 Längen-Kalibrierwert L+ (Z-Plus)
Lage: bzgl. der Laserstrahlmitte in positiver axialer Achsrichtung
Q42 Radius-Kalibrierwert R− (X/Y-Minus)
Lage: bzgl. der Laserstrahlmitte in negativer radialer Achsrichtung
Q43 Radius-Kalibrierwert R+ (X/Y-Plus)
Lage: bzgl. der Laserstrahlmitte in positiver radialer Achsrichtung
Q44 Laserstrahlmitte in der Längenachse LM (Z-Achse)
Die Laserstrahlmitte wird aus dem arithmetischen Mittelwert von pos. und neg. Längen-
Kalibrierwert bestimmt: Q44=(Q40+Q41)/2
Q45 Laserstrahlmitte in der Radiusachse RM (X/Y-Achse)
Die Laserstrahlmitte wird aus dem arithmetischen Mittelwert von pos. und neg. Radius-
Kalibrierwert bestimmt: Q45=(Q42+Q43)/2

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 by BLUM-Novotest 1998 Seite: 29 01.01.2000


RM Bild: Schaltpunktpositionen im Laserstrahl
R+ R- R- = = R+ Z+
Y+

X+

L+ L+ Z+
Y+
=
= LM
L- X+

L-

Technische Änderungen vorbehalten HDH_4E_GR_K.DOC Version V4E

 by BLUM-Novotest 1998 Seite: 30 01.01.2000

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