Sie sind auf Seite 1von 23

Machine Translated by Google

KLASSISCHE THEORIE DER MACHT: Kritik ihrer Prämissen

Autor(es): Niklas Luhmann


Fuente: Zeitschrift für política , 1969, NEUE FOLGE, vol. 16, núm. 2 (1969), págs. 149­170

Publicado por: Nomos Verlagsgesellschaft mbH

URL estable: https://www.jstor.org/stable/24222972

REFERENCIAS
Las referencias vinculadas están disponibles en JSTOR para este artículo:
https://www.jstor.org/stable/24222972?seq=1&cid=pdf­
reference#references_tab_contents
Es posible que deba iniciar sesión en JSTOR para acceder a las referencias vinculadas.

JSTOR es un servicio sin fines de lucro que ayuda a académicos, investigadores y estudiantes a descubrir, utilizar y aprovechar una amplia
variedad de contenidos en un archivo digital confiable. Utilizamos tecnologías y herramientas de la información para aumentar la productividad y
facilitar nuevas formas de erudición. Para obtener más información sobre JSTOR, comuníquese con support@jstor.org.

Su uso del archivo JSTOR indica su aceptación de los Términos y condiciones de uso, disponibles en
https://about.jstor.org/terms

Nomos Verlagsgesellschaft mbH está colaborando con JSTOR para digitalizar, preservar y ampliar
el acceso a los Zeitschrift für política

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

ZEITSCRIFT PARA LA POLITIK


JAHRGANG 16 (NEUE FOLGE) • HEFT2 • 1969

Teoría clásica de la máquina

Kritik ihrer Prämissen*

Por Niklas Luhmann

Die Macht der Macht scheint im wesentlichen auf dem Umstand zu beruhen, daß man
nicht genau weiß, um was es sich eigentlich handele1. Die Evidenz des Phänomens und die
Unklarheit des Begriffs erleichtern das Argumentieren in außerwissenschaft lichen wie in
wissenschaftlichen Zusammenhängen. Ein wesentlicher Fortschritt der wissenschaftlichen
Theoriebildung ist bisher nicht zu verzeichnen. Es fehlt eine brauchbare soziologische Theorie
der Macht, vor allem eine Theorie, die einen konsistenten Zusammenhang mit anderen
Bereichen soziologischer Theorieentwick pulmonar aufweisen und sich daran kontrollieren
könnte2. Und doch gibt es einen kaum zu überblickenden Haufen von mehr oder weniger
durchgearbeiteten, mehr oder weniger zusammenhängenden Äußerungen über Macht. Die
erdrückende Fülle und Widersprüchlichkeit des vorliegenden Materials wirkt zunächst
entmutigend. Könnte man eine Ordnung der Gedankenführung erkennen, käme man auch in
der Theorie bildung mindestens einen Schritt weiter. Könnte man die vorhandenen
Äußerungen auf ihre typischen Prämissen Bringen, würde sich zumindest der Überblick
verein fachen. Es mag andere, direktere Wege der Theoriebildung geben. Eine Möglich keit
aber ist, vorhandene politologische, soziologische und sozialpsychologische Äußerungen über
Macht mit der Frage zu konfrontieren, welche Annahmen sie vor aussetzen, und dann diese
Annahmen kritisch zu überprüfen.

Mit Hilfe dieser Sondierungstechnik stößt man sehr rasch auf eine typische Struktur von Denkvoraussetzungen,
die wer im folgenden bajo der Bezeichnung "klassische Theorie der Macht" darstellen und kritisieren wollen.
Es kann natürlich nicht be

hauptet werden, daß jeder am Thema interessierte Autor alle diese Prämissen vor behaltlos
unterschreiben würde. Es gibt überdies zu fast allen Prämissen kritische oder gar
ablehnende Äußerungen. Solche punktuell adressierte Kritik ist jedoch theoretisch unfruchtbar
geblieben und hat nur das verbreitete Gefühl der Schwierig keit, wenn nicht Unlösbarkeit des
Problems gesteigert. Es fehlt eine Darstellung des Zusammenhangs jener Prämissen und
deshalb auch eine Kritik, die aufs Ganze zielt.
* Die Grundgedanken dieser Studie sind in einer Übung über Theorie der Macht im Som
Mersemester 1968 an der Universität in Münster diskutiert worden. Den Teilnehmern an
der Übung bin ich für manche Anregungen dankbar.
1 Diesen Eindruck escrito por James G. March, "The Power of Power" en: David Easton (Ed.), Varieties
of Political Theory, Englewood Cliffs/NJ 1966, S. 39­70.
'
Den einzigen Ansatz in dieser Richtung findet man im Rahmen der allgemeinen Theorie des
Aktionssystems von Talcott Parsons. Siehe vor allem Talcott Parsons, Ort the Concept of Political Power,
Actas de la American Philosophical Society 107 (1963), S.232­262.
Dazu Ferner William C. Mitchell, Análisis sociológico y política: las teorías de Talcott Parsons, Englewood
Cliffs/NJ 1967.

Z.Polit. II 11

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

150 Luhmann • Teoría clásica del hombre

I.

Allen Machttheorien liegt die Annahme von Kausalität zugrunde3. Kausalität wird
dabei im neuzeitlichen Sinne verstanden als eine Beziehung von Ursachen und Wir
kungen, in der die Ursachen die Wirkungen bewirken. Im Rahmen dieses Vorver
ständnisses wird Macht als eine Ursache angesehen, durchweg als diejenige
Ursache, welche den Ausschlag gibt und damit das Geschehen beherrscht. Demnach
ist Macht über fremdes Verhalten dann gegeben, wenn das Verhalten bei Wegfall dieser cerquero
wesentlichen Ursache anders abliefe4.

Mit diesen scheinbar einfachen Überlegungen haben wir bereits den Kern der
Schwierigkeiten erreicht, und alle weiteren Annahmen der klassischen Machttheorie
dienen dazu, die Folgeprobleme dieser Auffassung der Macht als Ursache von Wir
kungen zu lösen oder doch abzuschwächen. Eine heutigen Ansprüchen genügende
logische Klärung der Kausalkategorie ist bisher nicht gelungen6. Sie stößt auf meh
rere Klippen, vor allem auf das Problem der Asymmetrie und auf die Frage, wie
nichtrealisierte Alternativen und wie Substitutionsmöglichkeiten berücksichtigt werden
können. A continuación, estos problemas de construcción logística implicarán una
superposición de la categoría de seguridad Kausalkategorie. Es wird ihr zu viel
abverlangt, nämlich einerseits Darstellung einer Unendlichkeit von Ursachen und
Wirkungen, die sich im kausalen Ereignis verknüpfen, und otherererseits die Reduktion
dieser Unendlich keit auf eine Beziehung bestimmter Ursachen zu bestimmten Wirkungen, die s
nicht anders abläuft.

Begreift man Macht als eine Ursache im Zusammenhang kausaler Auslegung der
Welt, so impliziert das eine Unendlichkeit vorwirkender und mitwirkender anderer
Ursachen; es schließt ferner prinzipiell (ausnahmslos?) die Substituierbarkeit dieser
Ursache ein, das heißt die Möglichkeit, durch eine andere Konstellation von Ursachen
den gleichen Effekt zu erzielen6. Die Frage ist dann, wodurch Macht in diesem Kon
text von Vorursachen, Mitursachen und Alternativen ihre prominente Stellung erhält.
¿Por qué el jugador Axel Springer es el mejor jugador y no es Johannes Gutenberg?
Abstrakter gestellt, ist dies die Frage nach den Selektions chamberen, die einem
bestimmten Machthaber bzw. einem bestimmten Machtakt den Status einer
ausschlaggebenden Ursache geben und damit seiner Selektions leistung Wirkung
verleihen. In der Behauptung, Macht sei eine Ursache, stecken offenbar vorausgesetzte,
aber abgeblendete Selektionsvorgänge, die es aufzuhellen gilt. Die Auffassung der
Macht als Ursache reicht nicht aus, um an den Ursprung der Macht zu gelangen.

3 So mit aller Deutlichkeit Herbert A. Simon, Models of Man, Social and Rational: Mathematical Essays
on Rational Human Behavior in a Social Environment, Nueva York­Londres 1957, pág. 5; Para la
„... afirmación "A tiene poder sobre B', podemos sustituir la afirmación "El comportamiento de A".
causa el comportamiento de B'. " Und dann in vollem Bewußtsein der damit verbundenen Schwierig keiten:
"Si podemos definir la relación causal, podemos definir la inluencia, el poder o la autoridad, y
viceversa".
4 Siehe statt anderer Robert A. Dahl, El concepto de poder, Ciencias del comportamiento 2 (1957)
págs. 201­215.

5 Vgl. zu neueren Bemühungen etwa Arthur W. Burks, La lógica de las proposiciones causales, Mind
60 (1951), págs. 363­382; Simon, aaO., S. 10 y sigs., 50 y sigs.; Herbert A. Simon/Nicholas
Rescher, Causa y contrafactual; Filosofía de la Ciencia 33 (1966), págs. 323­340; Ardon Lyon,
Causalidad. The British fournal for the Philosophy of Science 18 (1967), págs. 1­20.
6 Vgl. Niklas Luhmann, Funktion und Kausalität, Kölner Zeitschrift für Soziologie und
Sozialpsychologie 14 (1962), págs. 617­644.

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Lubmann • Teoría clásica del hombre 151

Die klassische Machttheorie hatte die volle Problematik des Kausalschemas nicht
gesehen und war seiner unmittelbaren Suggestion erlegen, sei es, um einfache E klärungen zu
geben, sei es, um Rezepte formulieren zu können7. Während alle ande ren Prämissen je für sich
Kritiker gefunden haben, fehlt es an kritischen Stimmen, die der Macht die Kausalität zu bestreiten
Wagen. Das ginge in der Tat zu weit. Zu fragen wäre aber, welche Auslegung des
Kausalschemas man der Machttheorie zu grunde zu legen hat. Wer die Hypothese ernst nimmt,
daß Macht eine bestimmt Ursache bestimmter Wirkungen sei, muß bei sorgfältiger Prüfung zu
dem Ergebnis kommen, daß die Machttheorie für komplex soziale Systeme nicht tauge8. Statt an
der Machttheorie zu verzweifeln, könnte man aber auch die entgegengesetzte Folge rung ziehen,
daß nämlich das Wesen der Macht nicht in ihrer (unbestreitbaren) Ur sächlichkeit allein zu suchen
sei, sondern in den Strukturen und Prozessen der Re

Duktion von Komplexität, die vorausgesetzt werden müssen, damit menschlich Kommunikation
überhaupt kausal relevante werden kann. Das hieße die Ursächlic
keit der Ursache Macht nicht mehr in alter Weise auf eine ihr inmanente Kraft noch

Auf eine naturgesetzlich notwendige Korrelation zwischen bestimmten Ursachen und


bestimmten Wirkungen zurückzuführen, sondern auf die Selektivität von Systemstrukturen.
Esta Wendung würde aus der klassischen Machttheorie hinaus führen und die
Systemabhängigkeit aller Macht in das Zentrum des theoretischen
Intereses rücken.
h.

Sie würde aus der klassischen Machttheorie hinausführen, weil diese auf andere
Weise mit dem Problem übermäßiger Komplexität kausaler Zusammenhänge fertig
zu werden sucht. Das ist Thema und Leistung einiger weiterer Denkvoraussetzungen.
1. Geht man davon aus, daß der Einsatz von Macht eine vom Machthaber bestimmte
Wirkung bewirken soll, muß es im Verhalten des Machtunterworfenen einen Unter schied
ausmachen, ob Macht ausgeübt wird oder nicht: Fehlte der Machteinsatz, liefe das Handeln
anders ab, als der Machthaber es wünscht. Damit wird es zur Voraus
setzung sinnvoller Entscheidung über den Einsatz von Macht, daß der Machthaber weiß, wie
sein Gegenüber handeln bzw. nicht handeln würde, wenn es unbeeinflußt bliebe. Ohne ein
solches Wissen könnte er seine Macht nicht, zumindest nicht erfolg reich ausüben. ¿Aber wie
kann er das wissen?
Heer setzt die klassische Machttheorie weitere Annahmen ein. Sie muß erstens die
zureichende Information des Machthabers unterstellen in dem Sinne, daß dieser die ohne seinen Eingriff und die durch
seinen Eingriff sich verwirklichende Zukunft kennt9. Esta Annahme puede caer allenfalls para pequeños grupos
einigermaßen realista. Sie beruht außerdem auf der Voraussetzung, daß man gegenwärtig schon wissen kann, wie die
Zukunft aussehen wird. Die klassische Machttheorie impliziert also eine Auffassung der Zeit, die eine durch die
Vergangenheit determinierte, objektiv schon

7 Noch bei neueren Autoren lassen sich diese beiden Interessenrichtungen und entspre chend
divergente Auslegungen von Kausalität feststellen; das zeigt William H. Riker, Algunas ambigüedades
en la noción de poder, The American Political Science Review 58 (1964), págs. 341­349.

8 Así que in der Tat eine sehr ernst zu nehmende Stellungnahme: marzo, aaO.
9 Esta es una buena cuestión de la política es de noch anforderungsreicheren Prämisse vollständiger
Information zu unterscheiden, die alle Alternativen des Machthabers einbezöge und angenommen werden
müßte, werden Rationalität des Machteinsatzes im Sinne der Berechnung eines Optimalen Zweck­/Mittel­
Einsa tzes gefordert würde.

11*

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

152 Luhmann • Teoría clásica del hombre

feststehende, jedenfalls Alternativenarme Zukunft vorsieht10. In spiegelt sich eine strukturell wenig
diferenzierte und daher
vende.

Gegen diese Annahmen sind bereits einige Minen gelegt, problem noch nicht im Blickpunkt der
Diskussion steht. M Beispiel, ohne Widerspruch zu finden, daß eine Machttheorie a habers wie
auf Seiten des Machtunterworfenen die Alterna

musse11. Damit ist zunächst eine Voraussetzung utilitarischer Machteinsatzes gemeint12. Es wird nicht
geklärt, woher diese Al und vor allem: woher die Begrenztheit der Alternativen, die O zen und die zeitliche
Konstanz der Ordnung der Präferenzen ko

Andere Bedenken richten sich direkter gegen die erörterte Situationen steht das künftige Handeln anderer
Menschen k voraus fest, und selbst wenn es schon entschieden ist, weiß der nicht mit hinreichender
Sicherheit, wie sein Gegenüber unbeeinf Das gilt besonders dann, wenn es sich, wie die klas sische Macht
einen Gegner handelt, der Gründe hat, seine wahren Absic Faktisch gibt es in weitem Umfange auch
Einfluß auf Unentsch einem schon feststehenden Kurs wegzerren soll, sondern nur vo

10 Im einzelnen kann die Zeitvorstellung, diese Bedingung erf schieden sein: Ihr kann die Zukunftsdimension
weitgehend über Beispiel: John Mbiti, l.es Africains et la notion du temps, Africa 8, Zukunft kann aber
auch, wie im Zeitbegriff der europäischen N endliche verlängerte Reihe von Zeitpunkten gedacht sein, die
q begriffen werden als die Zeitpunkte der Vergangenheit, also je stimmten Weltzustand Platz bieten.
Ausgeschlossen wäre für die kl die Vorstellung einer offenen, noch nicht entschiedenen und noch Zukunft,
die die Gegenwart mit einer Uberfülle von Möglichkeite nur zu einem geringen Teil aktuelle Wirklichkeit
und damit festst

werden können.

31 Vgl. z. B. Richard M. Emerson, Relaciones de poder­dependencia, American Sociolog


Review 27 (1962), S. 31—41, und ders., Relaciones de poder­dependencia: dos experimentos
Sociometría 27 (1964), págs. 282­298; Georg Karlsson, "Algunos aspectos del poder en Sm
Grupos" en: Joan H. Crisswell/Herbert Solomon/Patrick Suppes (Ed.), Mathemat
Métodos en procesos de grupos pequeños, Stanford/Cal. 1962, págs. 193­202; Juan C. Harsan
Medición del poder social, costos de oportunidad y teoría de la negociación entre dos personas
Behavioral Science 7 (1962), S. 67­80, und ders., Medición del poder social en n­Per
Situaciones de poder recíproco, Behavioral Science 7 (1962), págs. 81­91; Arnold S. Tannenbau
Un enfoque de estructura de eventos del poder social y del problema del poder comparabili
Ciencias del comportamiento 7 (1962), págs. 315­331. Nahestehend sind alle Versuche, Macht als schränkung
eines Wahlbereichs zu definieren. Siehe z. B. James G. March, Medida
Conceptos en la teoría de la influencia, Journal of Politics 19 (1957), págs. 202­226; E. Abramson
HA Cutler/RW Kautz/M. Mendelson, Poder social y compromiso: un teórico
Declaración, American Socioological Review 23 (1958), págs. 15­22; Jacques AA van Doo
La sociología y el problema del poder, Sociologia Neerlandica 1 (1962/63), págs. 3­51.
12 Nebenbei bemerkt: Es stimmt nachdenklich, daß diese „Öffnung" der Zukunft im blick auf Alternativen nicht so sehr in
den politologischen als vielmehr in den wirtscha
wissenschaftlichen Theorien der Macht geleistet worden ist und erst von da her in Politologie, zum Beispiel in die
Theorie der internationalen Politik, eingedrungen i
13 van Doom, aaö., S. 24, beantwortet diese Frage bezeichnenderweise durch Hinweis
morir "Situación".
14 Este Einwand gegen die klassische Annahme zureichender Informartheit ist heute w
verbreitet. Vgl. z. B. Bernhard Külp, Theorie der Drohung, Colonia 1965, págs. 30 y sigs.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 153

Das bedeutet aber, daß weder in der Machteinsatzplanung noch in d Würdigung festgestellt werden kann,
ob die Machtausübung eine Wi nicht15. Will man diesen Tatbestand in der Machttheorie berücksic

man auch dann von Macht sprechen, wenn ihr Einsatz nur etwas zu ohnehin geschehen würde, führt das
zu Schwierigkeiten in der Kau was wiederum deutlich macht, wie sehr die Annahme zureichen durch die
klassische Kausalauslegung der Macht bedingt ist.

Hinter diesen theoretischen Schwierigkeiten des Substitutionsv Macht und anderen Ursachen stecken
Fragen von eminent praktisc Kann überflüssiger Machteinsatz, der nur bewirken würde, was oh vermieden
werden? ¿Unter welchen Voraussetzungen? Kann man hin zur Verfügung stehen, zur Entlastung knapper
Machtmittel aus die Überdeckung solcher Motive durch unnötigen Machteinsatz s ken unnötige Drohungen
auf Handlungsbereitschaften? Sollten von andersartigen Motivkonstellationen reinlich geschieden werden
ein möglichst enges Verhältnis wechselseitiger Entlastung und streben? Sicher ist, daß die klassische
Machttheorie solche Fragen n antworten kann, daß sie Macht als faktisch effektiv definiert und es

Damit verwandt ist ein anderes Argument, das gegen die der klassis verpflichtete Machttheorie Robert
Dahls17 vorgetragen worden ist1 bestehende Zustände nicht dadurch, daß sie sie laufend bewirke, so

daß sie unbestimmt bleibende Eventualitäten abweichenden Verhaltens ausschließe

und so eine Stabilisierung des Status quo durch andere Ursachen (zB Internalisierung
von Normen) ermögliche. Auch dieser Gedanke ließe sich in der klassischen Macht
Theorie nicht unterbringen, die zwar ein Unterlassen bestimmter, an sich beabsichtig
ter Handlungen als Wirkung der Macht erklären könnte, nicht aber die Reduktion
der unbestimmt bleibenden Fülle aller abweichenden Handlungsmöglichkeiten auf
eine bestimmte Ordnung, die ohnehin bejaht wird.
Die Informiertheitsannahme der klassischen Machttheorie hatte einen „naturrecht
liquen" Fondo interior. Sie war abgedeckt gewesen durch die Voraussetzung einer
Natur des Menschen mit bestimmten überschaubaren Bedürfnissen. Um deren ser

16 Kausaltheoretisch gesehen, stoßen wir hier auf das obenerwähnte Problem der Substi
tuierbarkeit von Ursachen. Selbst wenn Macht ausgeübt worden ist und der Betroffene
konform handelt, läßt sich nicht feststellen, ob er nicht durch Substitution anderer
Motive zum selben Handeln gekommen wäre.
18 Entonces z. B. bei David Singer, Influencia internacional: un modelo formal, The American Politi
cal Science Review 57 (1963), págs. 420­430. Cantante sucht sich dadurch zu helfen, daß er auch
das "refuerzo" einer bestehenden Absicht als Machtausübung gelten läßt. Aber
El "refuerzo" es para una teoría de la Kausaltheorie de fuerza y una Begriff ambivalente. ­ Ein anderer
Ausweg bahnt sich mit Versuchen an, die Kausalannahme zu einer Wahrscheinlichkeits
annahme abzuschwächen. Tan definido z. B. Abraham Kaplan, "El poder en perspectiva"
en: Robert L. Kahn/Elise Boulding (Ed.), Poder y conflicto en las organizaciones, Londres
1964, S. 9­32 (12), Macht lediglich als „capacidad... de cambiar las probabilidades de que otros
responderá de ciertas maneras a estímulos específicos".
17 Siehe Dahl, aaO. (1957), und ders., Quién gobierna, New Haven 1961.
18 Vgl. Peter Bachrach/Morton S. Baratz, Dos caras del poder, La política estadounidense
Science Review 56 (1962), págs. 947­952. Vgl. ferner muere., Decisiones y no decisiones: una
Marco analítico, The American Political Science Review 57 (1963), S. 632­642, und
Thomas J. Anton, Poder, pluralismo y política local, Ciencias Administrativas Trimestrales 7
(1963), págs. 425­457 (453 y sigs.).

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

154 Luhmann • Teoría clásica del hombre

Friedigung und damit um die Wesensverwirklichung des Mensche europäischen


Gesellschaftsphilosophie, die sich von diesen Prämiss und politisch verstand. Diese
Denkvoraussetzung ist heute in w wohl in der Anthropologie, también in Psychologie und Soziologie
Theorie variabler und anpassungsfähiger Systeme, deren Welt off Struktur eine Vielzahl von
Verhaltensmöglichkeiten zuläßt. Ei

Machttheorie steht noch aus.

2. Zu den vereinfachenden Annahmen, die sich in die vorstehend erörterten Prämissen


einfügen, gehört eine, die besondere Aufmerksamkeit verdient: die Annahme einer schon
feststehenden Gegnerschaft. Geht man von bestimmten Bedürfnissen aus, hat man zugleich
eine Konzeption zur Hand, die erklärt, daß und warum es zu Konflikten kommen müsse. In einer
Welt knapper Befriedigungsmöglichkeiten broadsprechen Bedürfnisse einander, und so kann
es unter Menschen zum Kampf um knappe Güter, letztlich zur Anwendung physischer Gewalt
gegeneinander kommen. Das Faktum ist unbestreitbar. Die Frageist, wie es in die Theorie eingeht.

Wie die Bedürfnisorientierung dient auch die Konfliktsorientierung dazu, die Kom plexität eines
sozialen Feldes kausaler Möglichkeiten zu vereinfachen. Sie polarisiert die Situation19 und läßt,
wenn man auf die Austragung des Konflikts mit letztlich physischen Mitteln abstellt, nur eine
Seite als Sieger übrig. Ein solches Ergebnis kann gedanklich vorweggenommen werden, so daß
die Entscheidungsfunktion des Kampfes sich vom Handeln ablösen und sich auch dann
benutzen läßt, wenn die Anwendung physischer Gewalt unterbleibt. Die deutliche Antizipation des
Ausgangs erspart den Kampf ­ aber nicht die Orientierung am möglichen Kampf. Tan extraño en

19 Zwar können sich an einem Konflikt mehr als dos Personen beteiligen. Spätestens wenn es zum physischen Kampf kommt, muß
jedoch eine einheitliche Front gebildet werden, die dos Wei Parteien trennt. Esta Vereinfachung durch eine binäre Struktur scheint
unent behrlich zu sein. Ein Kampf aller gegen alle wäre viel zu schwierig zu kämpfen.

20 Zumeist verlassen sich die Autoren darauf, daß die Kategorie der „Möglichkeit" klar und verständlich sei. Das ist jedoch nicht der Fall,
wenn nicht zugleich die Bedingungen definiert werden, die etwas Nichtwirkliches als möglich erscheinen lassen. Unklar bleibt
außerdem z. B. a menudo, ob die Möglichkeit im (vorläufigen) Unterlassen von Kampf oder auch im (vorläufigen) Unterlassen von
Kommunikation liegt. Als eine im Formalen steckenbleibende Ausarbeitung dieses Möglichkeitsaspekts der Macht vgl. Fritz Sander,
Allgemeine Gesellschaftslehre, Jena 1930, S. 3 07 y sigs. neueren Äußerungen siehe etwa Robert Bierstedt, An Analysis of Social
Power, American Socioological Review 15 (1950), S. 730­738; Abramson ua, aaO.; van Doom, aaO., S. 10 y siguientes; Dennis H.
Wrong, Algunos problemas en la definición del poder social, The American Journal of Sociology 73 (1968), S. 673­681.

21 Als Beispiele für die ausdrückliche Einbeziehung dieser Folgerung in die Machttheorie siehe Bierstedt,
aaO., insbes. S. 733, oder John RP French, Jr./Bertram Raven, "The Basis of Social Power" en: Dorwin
Cartwright (Ed.), Studies in Social Power, Ann Ärbor 1959, S. 150­167 (152 y sigs.) . In der Spieltheorie
nennt man Situationen, diese Voraus setzung erfüllen, bezeichnenderweise „einfache Spiele". Siehe z.
BLS Shapley, Juegos simples: un resumen de la teoría descriptiva, Behavioral Science 7 (1962), págs.
59­66. Shapley apuesta por esta variante de la teoría del juego que se adapta a las situaciones de juego.
Vgl. Ferner LS Shapley/Martin Shubick, Un método para evaluar la distribución del poder en un sistema
de comités, The American Political Science Review 48 (1954), S. 787­792.

22 Zum Glück, meint Edward A. Ross, Social Control, Nueva York 1929, pág. 37 y siguientes, kalkulieren
die Schwächeren nicht so scharf und leisten auch bei ungleichen Chancen Widerstand ­ eine Bemerkung, die Gerd Spittler, Norm
und Sanktion: Untersuchungen %um Sanktions mecanismous, Olten­Freiburg/Br. 1967, S. 101, en Erinnerung ruft und bestätigt
findet.

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del macho 155

der klassischen Theorie Macht sehr a menudo como Potenz, Chance, Fähigkei Möglichkeit definiert, die
als solche schon wirkt20.
Es hat große Vorteile, das Wesen der Macht vom Konfliktsfall Kampfausgang her zu bestimmen. Bei
einem solchen Ansatz der Macht dessen, der im Kampf verlieren würde, unberücksichtigt ble Grunde
keine Macht. Alle Macht findet sich stets auf der einen Seit

überwältigen könnte21. Wer auch nur etwas mächtiger ist, hat alle Formulierung entlarvt, daß ein doppelter
Machtbegriff benutzt wir je eigene Kampfkraft und zum anderen das verrechnete Kräfteverhäl Auf diesen
vereinheitlichenden Verrechnungseffekt kommt es in d der Kampf, sondern die Antizipation des Kampfaus
gangs konstituie so kann minimale Überlegenheit große Tragweite gewinnen. Sie deutige Überlegenheit
sein24. Der Machtkalkül ließe sich perfektion Macht exakt meßbar wäre. Das würde Kämpfe unnötig
machen. sie einräumt, daß bei Ungewißheit über die Machtverhältnisse Kämp dung benötigt werden25,
besitzt die klassische Theorie ein grandios Konzept, in dem wirksame Macht sich, notfalls durch Kampf,
einde läßt. Alle Macht läßt sich auf eine einzige Grundlage zurückführen: im Kampf zu siegen. Sie ist
insofern homogener Natur.

Die Wirklichkeit ist auch in dieser Hinsicht weniger einfach, und B die exklusive Konfliktsorientierung haben
sich deshalb immer wieder
So wird man seit alters nicht müde zu betonen, daß Macht nicht nu gründet werden könne, sondern auch
auf Konsens beruhen, also gle

23 So bestimmt etwa Kurt Lewin, Field Theory in Social Science, Nueva York Macht von Büber A „como el cociente de la
fuerza máxima que B y la resistencia máxima que A puede ofrecer". Ebenso John RP Fre Teoría del poder social, psicología
Review 63 (1956), págs. 181 a 194. Beme Betonung des „maximum". Sie macht explizit, was die Orientierung am daß die
Kräfte einer Partei nur einheitlich und als Ganzes gesehen we entweder überlegen sind oder nicht. Ein ähnliches, zusätzlich
auch di des Machteinsatzes einbeziehendes Verrechnungsverhältnis bezeich „usable power" bei John W. Thibaut/Harold
H. Kelley, The Social Psych New York 1959, S. 107 f.

24 Praktisch wird diese Eindeutigkeit dadurch erreicht, daß unparteiische eine oder die andere Seite schlagen.
Welche Seite davonprofitiert, wird du bildung und vor allem durch eine bewußt explizierte Rechtsordnun
macht, die deshalb eine Struktur des Entweder­Oder annimmt. In stärke Gesellschaften wird diese
Funktion des maßgeblichen Dritten formal eigens dafür geschaffene Rollen des Richters oder Herrschers
wahrgen Vilhelm Aubert, The Hidden Society, Totowa/NJ 1965, S. 102 y f. Diese wie eng Institutionenbildung
Rechtsordnung, Herrschaftsstruktur durch wechselseitige Imlikation zusammenhängen.

25 Zu diesem Zusammenhang von Messungsschwierigkeit und Kamp Coser, Las funciones del conflicto social, Glencoe/IU.
1956, S. 135, oder 41, 51. Wenn es aus diesem Grunde zu einem offenen Kampf kommt, v Schwierigkeit in das Problem
des Erkennens des Zeitpunktes, an dem den Kampf zu beenden. Siehe dazu Lewis A. Coser, Continuities in th Conflict,
Nueva York 1967, págs. 37 y siguientes.

26 Vgl. allgemein van Doorn, aaO., pág. 7.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

156 Luhmann • Teoría clásica del hombre

Beinen stehen müsse27. In ähnlichem Sinne hat die Forderung der L Macht der klassischen
Machttheorie als Alibi gedient. Der theoretis „sowohl­ais auch"­Theorien ist gering geblieben.
Neuerdings st Linie der Kritik sich auf das Argument der Alternativen: Die Einsic einsatz etwas
koste und daher auch geringere Gegenmacht des Gegn gewinne, weil sie von einer zu kostspieligen
Machtprobe abhalte, ist der Praxis, sondern auch der Theorie geläufig28; sie modifiziert aber der
der Übermacht und macht ihre Kalkulation schwieriger, wenn auch darf nicht übersehen werden,
daß gerade eindeutige Unterleg bedürftigkeit mit Hilfe kultureller Normen in Macht transformiert
die Macht der Bettler, der Schwachen und Abh engigen, der in Not sich ohne Konflikt durchsetzen
muß und kann29. Im übrigen bleibt in kleingruppentheoretischen Modellen die Entscheidungsfunktio
Gewalt vielfach durch zivilisiertem, aber funktional äquivalent regeln (z. B. Abstimmungsprozeduren
ersetzt wird, deren Anerken ausgesetzt wird. ine grundsätzliche Revision der theoretischen Fall
des Konflikts, der letztlich durch physische Gewalt entschiede

zeichnet sich in solchen Modifikationen nicht ab.

Man wird die klassische Konzeption genauer und auf abstraktere begriffliche Grund
Lagen hin analysieren müssen, um herauszubekommen, welchen Grund und welches
Recht jene Zuspitzung auf den Fall des offenen Konflikts hat, der durch physischen
Kampf entschieden werden kann. Ohne Zweifel gibt es andersartige Machtgrund
lagen, die nicht zur Verwendung in offenem Konflikt taugen, trotzdem aber effek
tive Einfluß gewähren: die Macht auf Grund der Fähigkeit, sich aus einer Koopera
tion zurückzuziehen und unabhängig zu leben30; Die Macht auf Grund funcional
Interdependencia31; die Macht auf Grund Überlastung anderer32; die Macht auf Grund
des Besitzes diskreditierender Informationen. Verglichen mit all diesen und vielen
otros cambios físicos en el tiempo sich durch die
seltene Kombination dreier Vorzüge aus: Sie sind universeller verwendbar, nämlich

27 Siehe als Überblick über die Diskussion dieser Frage EV Walter, Poder y violencia,
The American Political Science Review 58 (1964), págs. 350­360. Einen bemerkenswerten
Versuch, die Begriffe Zwang und Konsens als Variable einer Systemtheorie zu verwenden,
sombrero Stéphane Bernard, Esquisse d'une théorie Structurelle­fonctionelle du système politique, Revue
de l'institut de Sociologie 36 (1963), S. 569­614, vorgelegt.
38 Vgl. außer den oben Anm. 11 genannten Autoren etwa Thomas C. Schelling, La estrategia
of Conflict, Cambridge/Mass. 1960; Cantante, aaO.
29 Zu entsprechendenNormtraditionenvgl.MaxWeber,ÄrrÄ/rj­o^;/o/()g;e,Neuwied 1960, S.117;
Louis Gernet, Droit et prédroit en Grèce ancienne, L'année sociologique 3e série (1948­49),
S. 21­119 (84 y sigs.). Heute scheinen solche Normen hauptsächlich auf Frauen zu wirken ­
ein Befund, den John Schopler / Nicholas Bateson, El poder de la dependencia. Diario de
Personalidad y Psicología Social 2 (1965), S. 247­254, berichten und der eine interessante
Grenze der normativen Formbarkeit von Machtlagen und im übrigen eine Grenze der
Zuverlässigkeit von Frauen in Machtfragen anzeigt.
30 Vgl. Thibaut/Kelley, aaO., S. 230 y sigs. ; Peter M. Blau, Intercambio y poder en la vida social,
Nueva York­Londres­Sídney 1964.
31 Dazu Robert Dubin, Poder, función y organización, The Pacific Socioological Review 6
(1963), págs. 16­24.
32 Siehe z. B. David Mechanic, Fuentes de poder de los participantes inferiores en organizaciones complejas,
Ciencias Administrativas Trimestrales 7 (1962), págs. 349­364; oder Aaron Wildavsky, El
Política del proceso presupuestario, Boston­Toronto 1964.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 157

weitgehend indiferente gegen Zeitpunkt, Situación, personalen Trä der Handlung, die motiviert werden
soll. Sie haben eine sehr hohe, Belastungsgrenze ; das heißt, die Grenze liegt erkennbar hoch, and d
sich der Macht nicht mehr fügt, sondern sich auf einen ungünstige sichtslosen Kampf einläßt. Und sie
sind von Systemstrukturen weitgehen sie eben nur überlegene Kraft, nicht aber bestimmte Statusord
zusammenhänge, Gruppenzugehörigkeiten, Informationsverteilu vorstellungen voraussetzen. Dank ihrer
Abstrahierbarkeit bietet die lage im Vergleich zu anderen höhere Selektionsfreiheit, höhere Sicherhei
lität zugleich­ Diese einmalige Konstellation gibt dem „letzten Gewalt seine durchschlagende Effektivität
mit der Folge, daß, Machtbasis benutzt werden kann, andere Machtquellen keine ne faltungschance
haben.

Esta Überlegung läßt die prominente Stellung der konfliktentsc


schen Gewalt in der klassischen Machttheorie verständlich ersc
fertigt es aber nicht, die Theorie darauf zu fixieren und Macht sch physische Überlegenheit im Falle
eines Kampfes zu definieren. Die theorie sieht in diesem Gedanken ihr vereinheitlichendes Prinzip, n
einem Machtzusammenhang Einheit gibt. Eine so basierte Überlegen der Macht erst systembildende,
staatsbildende, Friedensstiftende K gründete mithin Systeme auf Macht ­ und nicht etwa umgekehrt Ma
Analysiert man aber die Gründe, die der physischen Überlegen Stellung geben, muß man eben diese
Prämissen sprengen und auf ei theoretischen Bezu gsrahmen zurückgreifen, der erst verständlich halb
diese Machtbasis im Vergleich zu anderen so vorteilhaft is Theorie ist, mit anderen Worten, zu konkret
fixiert. Sie sombrero en este

Chance, sich die Komplexität des Kausalschemas zu verdecken. S damit die Chance, dieser Komplexität
gerecht zu werden.
Tragweite und mögliche Richtung einer Uminterpretation mögen a deutlicher werden: Die klassische
Machttheorie hat keine angemess Friedens zu bieten. Sie versteht Frieden im Sinne einer alten Lehrtr
Ziel und sieht die notwendigen Mittel zur Erreichung dieses Zieles i von jedenfalls überlegenen
Kampfkräften in der Hand des Staates. stand des Friedens ist weniger die Konzentration als der Entzug
ph mittel bezeichnend. Die physischen Zwangsmittel werden „kasernie für politisch legitimierten
Einsatz reserviert und stehen in der Gesel nach den Regeln des Rechts zur Verfügung. Damit werden
in der G Machtquellen von der Uberlagerung durch diffus verbreitete p möglichkeiten befreit und können
sich entfalten34. Eine inmenso gesamtgesellschaftlichen Machtpotentials ist die Folge. Para todos Ka

33 Diesen Vorgang behandelt historisch Norbert Elias, über den Proze So^iogene tische undpsychogenetische
Untersuchungen, 2 Bde., Basilea 1939.
34 Es wäre allerdings ein Irrtum, mit Hobbes zu meinen, daß Gesellschaf breiteten physischen
Zwangsmöglichkeiten keine Ordnung und kein Gegenteil: Die Durchsetzung des allgemeinen Landfriedens
im Mittel Wege des Bruchs einer bestehenden Rechtsordnung möglich. Zum Ch verbreiteter Gewalt
beruhenden Ordnung als eines sozialen Systems v nete Untersuchung von German Guzman/Orlando Fais
Borda/Eduard La Violencia en Colombia. Estudio de un Proceso Social, Bogotá 1962.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

158 Luhmann • Teoría clásica del hombre

nisation ermöglichen Machtbildungen, die alles, was zwangswei werden könnte, in den Schatten
stellen. Diese Machtsteigerung läßt Konfliktstheorie nicht begreifen35. Sie beruht darauf, daß die
Gese turiert wird, daß sie verschiedene Machtquellen diferenzieren kan

3. Die Zuspitzung auf (einmalige) Konfliktsituationen wird in Theorie dadurch kompensiert,


daß Macht als ein besitzbares Gut bet man wie materialle Güter „haben" und so auch
gewinnen und verlie auffällig durchzieht diese Konzeption die politische Theorie Machiav
auch sonst nahezu selbstverständlich36 . prägnan Prämisse, die den Besitzcharakter der
Macht zugleich bestätigt und findet sich in der Machttheorie von Talcott Parsons37 in der
Form eines durch

gehenden Vergleichs von Macht und Geld. Damit wird Macht als Besitz dargestellt, dessen Wert und
Funktion sich aus einem übergeordneten System ergibt.
Was besagt diese Metapher des „Habens" von Macht und was wird mit ihr erreicht?
Auf die Bedeutung dieser Metapher des „Habens" für das neuzeitliche Denken, besonders für die
Erkenntnistheorie, hat vor allem die Existenzphilosophie aufmerk sam gemacht38. Ihre Kritik beleuchtet,
daß Habe etwas Herstellbares, Zählbares, Inventarisierbares, Verkäufliches sei und so aus dem Bereich
des eigentlichen Seins ausgeschlossen bleibe.Das hat zum Verächtlichmachen, nicht aber zum
Verständnis der Kategorie gereicht.

Achtet man auf die Funktionen, die das Haben von etwas erfüllen soll, so kommen drei Aspekte
zusammen: die Benutzfarkeit ohne laufenden Neuerwerb (das heißt ohne Wiederholung der ursprünglichen
Anstrengung), die Begrenztheit und damit die Absicherbarkeit gegen spezifische (nicht behebige) G
efährdungen und die Unab hängige Variabilität und damit die Fungibilität des habbaren Besitzes. Die
Kategorie des Habens bezeichnet den Zusammenhang dieser tres Funktionen, die Einheit ihrer
Gewährleistung. Ein Nutzwert läßt sich in der Form des Habens gleichsam auf

35 Es ist nicht uninteressant zu sehen, wie hilflos die klassische Machttheorie spätliberaler Prägung auf diese
Erscheinung reagiert hat ­ im wesentlichen durch die Forderung, Staat und Gesellschaft oder öffentliche und
private Macht in ein Gleichgewicht (1?) zu Bringen.
Einen guten Überblick über die amerikanische Diskussion gibt John H. Bunzel, La ideología liberal y el
problema del poder, The Western Political Quarterly 13 (1960), págs. 374­388.
36 Umstritten ist allenfalls, ob Macht sustancialiellen oder relacionalen Charakter hat ­ siehe z. B. Bachrach/Baratz,
aaO. (1963); oder van Doom, aaO. Das ist indes eine andere Frage, die mit der des Besitzcharakters nicht
verwechselt werden sollte: Auch Besitz kann als Substanz oder als Relation begriffen werden. Vgl. Carl. J.
Friedrich, El hombre y su gobierno: una teoría empírica de la política, Nueva York 1963, pág. 160 y f.

37 Vgl. Parsons, aaO. (1963).


38 Vgl. vor allem Gabriel Marcel, Etre et avoir, París 1935. Dazu weiter Emmanuel Mounier, Introducción aux
Existentialismes, París 1947, S. 22 y sigs. ; Michael Landmann, Erkenntnis und Erlebnis: Phänomenologische
Studien, Berlín 1951, insbes. S. 194 y siguientes; Ferner Etwa Friedrich G.
Jünger, Die Perfektion der Technik, Frankfurt 1946, pág. 8 y siguientes, und, kaum brauchbar, Günther
Stern, Über das Haben, Bonn 1928. ­ In wesentlichen Zügen findet man diese Kritik des „Habens"
vorbereitet in der phänomenologischen Philosophie Edmund Husserls , der einerseits vom Erkennen
als un Feststellung des Seienden zu dauerndem Erkenntnis besitz spricht, sich aber andererseits gegen
die Technisierung des Wissens wendet im Sinne eines Sichbegnügens mit Sinnsedimenten der
Vergangenheit, die nicht mehr ur sprünglich­leistend vollzogen werden. él Erfahrung und Urteil,
Hamburgo 1948, und besonders Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale
Phänomenologie, Husserliana Bd. VI, Den Haag 1954.

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 159

•stauen und auf Dauer stellen. Damit werden Quellen möglicher fährdung bestimmbar, und es
bedarf nur noch der Ausschaltung so
um die Habe in ihrem laufenden Nutzwert zu sichern39. Las razones racionales de las tácticas
Erwerbens, Erhaltens und Mehrens von Macht, wie etwa Machiavelü sie beobachtet und dargestellt
hat, beruhen auf dieser Prämisse spezifizierbarer und damit abwehr barer Gefährdungen. Durante la
solche Sicherungen läßt die Habe sich relativ unabhängig machen von der Situation, die wechseln
kann, und auch von der Person des Habenden, die ebenfalls wechseln kann. Habe ist von Situation
zu Situation und von Person zu
Persona übertragbar. Wegen esta estructura wird das Haben zur zentralen Kategorie einer
Gesellschaft, die hohe Mobilität mit hoher Sicherheit bestimmter Zustände, weitreichende
Interdependenzen mit vielseitigen Independenzen und mit unab hängiger Variierbarkeit
verbinden muß ­ nicht nur im ökonomischen Sektor, son
dern auch in der Wissenschaft und in der Politik.

Wer Macht als habbaren Besitz denkt oder auch nur von Macht"habern" spricht, unterstellt
Einflußchancen dieser Struktur des Habens: des relativ anstrengungs losen und absicherbaren
Benutzenkönnens und der Übertragbarkeit.
Weniger deutlich ist, von welchen Bedingungen es abhängt, ob diese Unterstellung zutrifft. Im
Kontext der klassischen Machttheorie liegt die Unterstellung nahe, sie drängt sich geradezu auf:
Sie vereinfacht die Komplexität des kausalen Feldes durch Reduktion des Machtproblems auf
spezifisch angebbare Gefährdungen der Habe.
Sie läßt sich mit der Konfliktsorientierung verbinden und wird durch die besonderen Eigenschaften
der Machtquelle physische Gewalt gestützt, den physische Gewalt hat eben jene Merkmale
der sicherbaren Dauerüberlegenheit und der related Un abhängigkeit von Situationen und
Strukturen. Zugleich bekräftigt die Vorstellung des Habens die weitere Prämisse konstanter
Machtsummen, auf die wir weiter unten zurückkommen werden: Als Besitz kann Macht durch
Übertragung nicht vermehrt werden , “porque nadie puede transferir a otro más poder del que
tiene en sí mismo”40.
An solchen Prämissenverflechtungen läßt sich ablesen, daß die einzelnen Bausteine der
klassischen Machttheorie nicht einzeln herausgenommen, daß Prämissen wie die
der Habbarkeit von Macht nicht isoliert kritisiert werden können. Sie bilden Teile
eines Ganzen. Auf der relativ konkreten Vorstellungsebene, auf der dies Ganze zur Zeit
expliziert wird, ist jedoch nicht auszumachen, ob und wieweit die Prämissen tragen. Gerade
hinder der Kategorie des Habens könnten bedeutsame Einsichten stecken, aber ihre
metaphorische Verwendung reicht nicht aus, um dieser Vermutung nachzugehen. Die so
leicht faßliche Kategorie des Habens täuscht eine Erkenntnis vor, wo das Fragen erst zu
Beginnen hätte. Denn: Welche Systembedingungen müssen erfüllt sein, damit Macht so
etwas wie ein habbarer Besitz werden und als solcher erworben, verwaltet, übertragen,
gemehrt und gemindert werden kann?

38 Eine ähnliche Funktion Hat übrigens, und diese parallele dürfte gerade für die macht theorie nicht ininteressant sein, die
metapher des „gleichgewichts". Auch sie dient dazu, muere todogemeine ungewißheh des fortbestehens aufens spezezif,
speze, die todos, die allgemeine ungewißheh des fortbestehens aufens aufesfezifezifezifehriZezehriZiDriZiDRiZiDRIZED
RENZIE RENEZIZIZIZIZIO CAUSIZA PATIZIZIZIZES ALITROS, OHRUNGEN SPEZIE RENAZE CAUSIRA PARTIRES. NE
JEDOCH ­ ALS Metpher! ­ hinreichend erklären zu können, durch welche System prozesse diese Reduktion zustande
kommt. Vgl. dazu Renate Mayntz, Sobre el uso del concepto de equilibrio en el análisis de sistemas sociales. Transacciones
del Quinto Congreso Mundial de Sociología, Washington 1962, Bd. IV, S 133­153.
40 Así lo formuló John Locke, Two Treatises of Civil Government, Buch II, Kap. XI (zit. nach
der Ausgabe der Everyman's Library, Londres­Nueva York 1953, pág. 185), en Anlehnung
an die bekannte juristische Parömie „nemo plus iuris transferre potest quam ipse habet".

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

160 Luhmann • Teoría clásica del hombre

III.

Die Schwierigkeiten, in die die die klassische Machttheorie durch ihren überkomplexen Entwurf von
Kausalität und durch ihre zu konkrete Begriffsbildung gerät, legen es nahe , ihre Systemkonzeption
zu überprüfen. Es könnte ja sein, daß sich hier Mög lichkeiten einer Vermittlung auf tun zwischen
dem, was kausal möglich ist, und dem, was in sozialen Systemen machtmäßig wird relevante. Die
Frage ist mithin, ob diese Machttheorie ein System voraussetzt, in dem Macht Aktualität und
Wirkung ge winnt, und Annahmen in dieser Hinsicht als Prämissen fungieren.

Während für die alteuropäische Tradition die Notwendigkeit von Herrschaft aus einer Systemtheorie
folgte41, Macht also systemimmanent und immer zugleich auch rechtsbezogen begriffen wurde, fehlt
der neueren Machttheorie ein explizierter Systembezug. Man kann ihn aber erschließen. Unter der
Voraussetzung, daß A gegen über B Forderungen durchsetzen kann, ohne auf den Willen des B
Rücksicht nehmen zu müssen (weil er ihn durch Zwang brechen kann), lassen Machtsysteme sich als
geschlossene Systeme konstruieren. Darunter sollen in Abweichung von einem ver breiteten
Sprachgebrauch42 Systeme verstanden werden, die nur in einer oder einigen wenigen Variablen
von der Umwelt beeinflußt werden können und sich dann in ihren übrigen Teilen in determinierter
Weise auf diese Änderung einstellen, ohne intern Alternativen, Gegenmacht , Entscheidungsprozesse
aktivieren zu können.

Prototyp geschlossener Systeme ist die Maschine. Mag die klassische Machttheorie dieses Modell
nun akzeptieren oder verwerfen, jedenfalls verwendet sie, um Kalku lation und Handhabung der
Macht zu vereinfachen, Prämissen, die sie diesem Modell eines geschlossenen Systems annähern,
nämlich (1) die Prämisse der Transitivität, (2) die Prämisse der Machtsummenkonstant^ und (3)
die Prämisse der Balancierbarkeit (Neutralisierbarkeit) von Macht in einem Gleichgewicht.

1. Transitivist eine Beziehung, wenn ihr Bestehen zwischen A und B und ihr Be stehen zwischen
B und C ihr Bestehen zwischen A und C impliziert. Bei racionalem Kalkulieren mit Gleichheiten,
mit Kausalbeziehungen oder mit Wertpräferenzen wird normalerweise mit Transitivität gerechnet43,
auch wenn es bei komplexen

41 „In allem nämlich, was aus mehreren Teilen besteht und aus densalben zu einer gemein tritt
Samen Einheit erwächst ..., immer auch ein Regierendes und ein Regiertes hervor", betont
Aristoteles, Politik 1254 a 28­31, zit. nach der Ubersetzung von Franz SusemihI, Ausgabe
Rowohlts Klassiker O. O. 1965, pág. 15.
42 Üblicherweise wird ein geschlossenes System als voll determiniert und umweltunab hängig definiert.
Vgl. etwa AD Hall/RE Fagen, Definición de sistema, Sistemas generales 1 (1956), págs. 18­28; oder,
mit Einbau abschwächender Konzessionen, Llewellyn Gross, System­Construction in Sociology,
Behavioral Science 5 (1960), S. 281­290. Esta definición kann man nicht ernst nehmen, ohne in
Undenkbarkeiten zu geraten. Bei vollständiger Umweltunabhängigkeit wäre keine Änderung, also
auch keine Determination denkbar; es hätte nicht einmal Sinn, von Variablen zu reden.
Geschlossenheit kann deshalb allen falls bedeuten, daß das System Kausalprozesse so straff
zentralisiert hat, daß sie nur an wenigen Stellen umweltempfindlich sind und von diesen Stellen aus
determiniert werden können. Das ist möglich, wenn das System abhängige and unabhängige Variable
trennt y sich nur in den systemintern unabhängigen Variablen von der Umwelt beeinflussen läßt ­ also
etwa eine Hierarchie bildet, die nur an der Spitze durch Umweltinformationen beeinflußt werden
kann.

43 Für Gleichheit siehe als Beispiel Bertrand Russell/Alfred North Whitehead, Einführung in die
mathematische Logik (Dt. Ubers, der Einleitung der Principia Mathematica), München Berlin
1932, S. 36 s.; für Kausalität Burks, aaO., S. 368 y siguientes; para Werte Gérard Gäfgen,

Este contenido se descargó de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05
+00:00 Todo el uso está sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 161

Systemen und bei sehr langen oder multivariablen Beziehungsket die Imlikation spontan zu
vollziehen oder sie auch nur zu kont Kausalbeziehung versteht die klassische Theorie Macht
transitiv scheint ihr die Konfliktsorientierung die Transitivität der Macht zu denn wenn A den B
zwingen kann und B den C, kann A auch den C Die Einheit der Machtbasis garantiert die Transitivität
der Mac damit die Geschlossenheit des Systems, das nur an einer Stelle, nämli Machthaber A, von
außen beeinflußt werden kann. Es wäre demnach

Ketten der übermächtigung undenkbar, daß die machtanwendu bildet, daß también
un mächtiger ists al b us Iger Macht Haben als die Oberen, también niemals i

von unten nach oben Macht auszuüben.

India: Machtzirkel gibt es im wirklichen Leben sehr wohl. Gorro Der Chef zum Beispiel
Macht über seinen Untergebenen, dieser hat Macht über seine Frau, diese hat Macht
über ihre Freundin und diese wiederum über den Chef. Incluso en los sistemas políticos,
ja selbst in relativ einfachen Gesellschaften sind intransitive Strukturen nicht un
bekannt45. Sie sind nowendig instabil und führen auch nicht dazu, daß die
Macht wie durch einen Kurzschluß zusammenbricht. Sie erfordern allerdings eine
Nichtidentität der Situationen, in denen die Macht ausgeübt wird, und eine Differen
zierung der Machtgrundlagen, belasten also die Ausübung von Macht mit besonderen
Rücksichten und Ungewißheiten.
Solche Machtzirkel müssen vom Standpunkt der klassischen Machttheorie aus als
unerfreulich und pathologisch abgewertet werden. Neuerdings hombre principiante jedoch
unter dem Einfluß des Kreiseldenkens der Kybernetik ihre Funktion zu erkennen.
Demokratische politische Systeme zum Beispiel suchen dem Publikum Macht über
die Politik, dieser Macht über die Verwaltung und dieser Macht über das Publikum
zu verschaffen, también einen Kreislauf machtgetragener Kommunikation in einem
Sistemas diferenciados funcionales herzustellen. Ein solches System sucht die Macht
grundlagen rechtlich und factisch zu diferenzieren, sucht dadurch die Möglichkeiten
der Machtausübung zu steigern, Macht aber gleichwohl im System zu domestizieren,
sucht das Problem des Auswechseins der Machthaber zu lösen und an jeder Stelle,
wo Macht ausgeübt wird, umweltempfindlich zu sein, so daß die höhere Macht des
Systems in den Dienst eines höheren Anpassungspotentials tritt.

Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung: Untersuchungen %ur Logik und ökonomischen Bedeutung
des racionalen Handelns, Tubinga 1963, S. 146 y siguientes, 246, 272 u. ö., oder Jacob Marschak,
Comportamiento de decisión real versus consistente, Behavioral Science 9 (1964), S. 103­110.
14 Vgl. hierzu bereits die Bemerkungen von William James im Apéndice „Sobre la noción
of Reality as Changing" en: ders., A Pluralistic Universe, Neudruck Nueva York­Londres
Toronto 1958, pág. 347 y siguientes, Gleichheit und Kausalität betreffend. Para prácticas reales
renzenvgl. etwa John M. Davis, La transitividad de las preferencias, Ciencias del comportamiento 3 (1958),
S. 26­33, oder Gäfgen, aaO., S. 283 y sigs.
46 Siehe dazu Claude Lévi­Strauss, Anthropologie estructurale, París 1958, págs. 345 y sigs. und (después
Dortiger Angabe) AM Hocart, Los estados del norte de Fiji, Documentos ocasionales No. II,
Real Instituto Antropológico, Londres 1952, mit einem Beispiel, in dem tradicional
überlieferte und durch Kampf entstandene Vasallenverhältnisse sich zu einem intransitiven
Zirkel zusammenfügen.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

162 Luhmann • Teoría clásica del hombre

Von welchen systemtrukturellen Bedingungen der Erfolg eines s im einzelnen abhängt, wissen wir
nicht. Wir können aber wiss gungen von der klassischen Machttheorie aus nicht zu erfassen si

2. Das Transitivitätsprinzip ordnet die Beziehungen verschiede einem Sinne, der die Auswirkung von
Macht auf das Handeln a stationen hinweg berechenbar macht. Dabei bleibt offen, wie Erei Macht
selbst auswirken. Auch in dieser Hinsicht ist ein geschlosse in vollständiger Abgeschlossenheit gegen
die Umwelt denkba Konflikt zu siegen, kann sich ändern, und damit können auch die sich ändern.
Esta moglichkeit kann die klassische Theorie nicht ei aber sie sucht auch hier die übermäßige
Komplexität ihres Kausalp sich ändern könnte, abzuwehren. Sie setzt die Machtsumme des Sy daß
Veränderungen nur noch die interna Verteilung der Macht be Durch diese Prämisse gedeckt, behandel
die Politikwissenscha teilung der Macht im System, nicht aber Fragen der Erzeugun Systeme462. Wer
an der Macht hauptsächlich partizipiert, wo die M

liegen, und wer von ihrprofitiert, macht sie zum Thema; nicht a welchen Strukturen und
Umweltbedingungen es abhängt, wieviel aktivieren und zur Übertragung von Entscheidungsprämissen
v In der älteren Literatur wird diese Machtsumenkonstanzprämiss vorausgesetzt und durch die
Prämisse schon bestehender Gegnersc Es leuchtet dann ein, daß e in Machtgewinn des Gegners
gefährlich eigene Machtüberlegenheit entsprechend mindert. Auch die Vorst als Habe, die gemehrt
und gemindert werden kann, stützt diesen setzt zum Beispiel die spätliberale Staatslehre das
Anwachsen staatl mit einem entsprechenden Verlust individueller Freiheit gleich48.

46 In diesem Zusammenhang ist es bezeichnend, daß David Easton, A Political Life, Nueva York­Londres­
Sydney 1965, der diese Zirkelstru tischer Systeme am nachdrücklichsten herausgearbeitet hat, sich a
Kommunikation und nicht auf den Begriff der Macht stützt. Auch daß der Machtbegriff für die Analyse
komplexer Systeme nicht taugt,
Prämissen der klassischen Theorie define bleibt.

46a Locke, aaO., Buch I, Kap. XI, S. 73, geht mit folgender Formulierung über alle Vor
fragen der Verteilung hinweg: „La gran cuestión que, en todas las épocas, ha perturbado
La humanidad... ha existido, no si hay poder en el mundo ni de dónde vino, sino
quién debería tenerlo."

17 Zu den kennzeichnenden und zunächst befremdlichen Zügen der Parsons'schen Macht


theorie gehört die umgekehrte Opción: Parsons interessiert sich primär für Fragen der
Machtmenge und hält Fragen der Machtverteilung für sekundär. Das hangt einerseits mit
der Parallelisierung von Macht und Geld zusammen ­ auch die Wirtschaftswissenschaften
untersuchen ja nicht die konkrete Verteilung von Geld in einem System ­, andererseits aber auch wird
durch eine ausdrückliche Ablehnung der Machtsummenkonstanz
prämisse gestützt. Vgl. Parsons, aaO. (1963), S. 250 y siguientes, und ders., Sobre el concepto de
Influencia, Opinión Pública Trimestral 27 (1963), S. 37­62 (59 y siguientes). Siehe Ferner William C.
Mitchell, Análisis sociológico y política­. Las teorías de Talcott Parsons, Englewood
Cliffs/NJ 1967, págs. 90, 108, 110.
48 Ein typisches Beispiel: Ludwig von Mises, Burocracia, New Haven 1944. Kritische
Bemerkungen zu dieser Unterstellung bei Franz L. Neumann, Zum Begriff der politischen
Freiheit, Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 109 (1953), págs. 25­53 (41). Soy
übrigen finden sich bereits bei Emile Dürkheim, De la division du travail social, 2. Aufl.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 163

der Bürokratie führe, so wird gewarnt, zu einem entsprechenden Mach Parlaments49. Das gleiche Vorurteil
reguliert seit der klassischen Studie v die Diskussion „oligarchischer" Tendenzen in den politischen Parteien:
D einer kleinen Gruppe von Parteiführern und Parteibürokraten gehe auf Wähler oder doch der
Parteimitglieder. Offen zutage tritt dieses Pr neueren Diskussion der „Teilnahme" am organis ierten
Entscheidungspro y Oeste. An die Vorteile dieser Organizationsform kann man nur glau man die
Machtsummenkonstanzprämisse aufhebt und annimmt, daß die Vorgesetzten auf seine Untergebenen und
die Macht der Untergebenen gesetzten sich durch Intensivierung der Beziehung gleichzeitig steig Blockiert
man den Blick auf solche Möglichkeiten por el Machtsum

prämisse, muß das Beteiligungsprinzip als rein ideologische Verdrehung als Täuschung zugunsten der
Mächtigen52. Die Mängel der eigenen Theo dann anderen als böse Absicht angekreidet.

Erst die durchdachte und ausdrückliche Verwendung der Nullsumm der Spieltheorie hat ihren Vereinfachungseffekt,
zugleich aber auch ih Anwendungsbereich deutlich gemacht53. Die Vereinfachung liegt in der rung des Konflikts: Jeder
Beteiligte muß alle Machtverschiebungen zu suchen, die nicht seine eigene Macht stärken. Jede Änderung se lo repartirá
todo

París 1902, S. 199 y siguientes, einsichtige Bemerkungen darüber, daß in einer komplex Gesellschaft
steigende Macht des Staates durchaus mit steigender individ zu vereinbaren sei.

49 Siehe etwa Lord Hewart of Bury, The New Despotism, Londres 1929, oder Carleton Kemp
Allen, Burocracia triunfante, Londres 1931.
50 Robert Michels, Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Bürokratie, Neudruck der
2. Aufl. Stuttgart o. J.
51 Entonces z. B. Rensis Likert, New Patterns of Management, Nueva York­Toronto­Londres 1961,
S. 55 y sigs., 179 y sigs. ; Arnold S. Tannenbaum, Control y eficacia en un organismo voluntario
sation, The American Journal of Sociology 67 (1961), S. 33­46 (35 y siguientes), und ders., Control
en Organizaciones­. Ajuste Individual y Desempeño Organizacional, Administrativo
Science Quarterly 7 (1962), págs. 236­257 (247 y siguientes). Siehe ferner eine Bemerkung aus der
Paralleldiskussion über „demokratischen Zentralismus" in sozialistischen Staaten von
Günther Jahn/Kurt Altvater, Zur Diskussion über den demokratischen Zentralismus und zur
Tätigkeit des Wirtschaftsrats Halle, Wirtschaftswissenschaft 8 (1960), S. 803­817: „Estaba en
der gegenwärtigen theoretischen Diskussion über den demokratischen Zentralismus am
Begriff der .Zentralisierung' fragwürdig erscheint, ist der implikative Gedankengang,
daß zwischen Zentralismus und Demokratie ein rein quantums Verhältnis bestehe, daß
eine Erweiterung der Demokratie nur auf Kosten des Zentralismus möglich sei und
umgekehrt." (S. 815).
52 Entonces z. B. Hannelore Hamel, Das sowjetische Herrschaftsprinzip des demokratischen Zentralismus
in der Wirtschaftsordnung Mitteldeutschlands, Berlín 1966, die die oben wiedergegebene
Äußerung von Jahn und Altvater zwar zitiert (S. 121), aber nicht begreift.
53 Als Anwendung auf die Machttheorie vgl. LS Shapley/Martin Shubik, Un método para
Evaluación de la distribución del poder en un sistema de comités, The American Political Science
Review 48 (1954), S. 782­792, und als (scheiternder) Versuch einer Verifikation William
H. Riker, Una prueba de la adecuación del índice de poder, Behavioral Science 4 (1959), S. 120 bis
131; Ferner William H. Riker, La teoría de las coaliciones políticas, New Haven­Londres 1962,
insbes. die Begründung S. 28 y sigs. Auch Michael Maschler, El poder de una coalición, Gestionar
ment Science 10 (1963), págs. 8­29, betont, daß unter dem Gesichtspunkt von Macht alle
Spiele zu Nullsummenspielen werden. Zur Kritik unter wirtschaftswissenschaftlichen
Gesichtspunkten siehe vor allem R. Duncan Luce/Howard Raiffa, Juegos y decisiones,
Nueva York 1957, págs. 88 y siguientes. und Schelling, aaO., S. 81 y sigs.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

164 Luhmann • Teoría clásica del hombre

bajo Zugzwang. Wer nicht aufpaßt, verliert. Andererseits schlie änderungen zu gemeinsamem Vorteil,
Verbesserungen des Sys Machtsteigerungen, die allen mehr oder weniger zugute kommen, tung aus. In die soziale
Wirklichkeit kann ein System, daser nur durch künstliche Entscheidungsregeln eingeführt werden.

3. Geht man davon aus, daß Macht Übermacht im Konfliktsfal transitive Macht kettenförmig verlängern lasse,
gelangt man höchster, absolutar Macht an der Spitze der Hierarchie, die im Sy gehemmt und nicht kontrolliert
werden kann. Es scheint dann so Macht des Systems an der Spitze willkürlich verfügbar wäre5 wundernehmen,
daß die klassische Machttheorie sich selbst erschr Wegen sucht, diesen Leviathan zu domestizieren. ¿Wie aber is
dies ihren Prämissen möglich?

Die klassische Theorie sucht this Problem zu lösen durch eine Theorie der Ge

waltenteilung oder des Machtgleichgewichts. Esta teoría se ersetzt auf der Ebene des
Gesamtsystems politischer Macht den Gedanken der Hierarchie. Sie postuliert statt
dessen eine Mehrzahl von Machtträgern, die einander so entgegengesetzt werden,
Daß ihre Macht sich wechselseitig neutralisiert. Dabei steht in der Theorie des inter
Nationalen Gleichgewichts eine vollständige Blockierung vor Augen, so daß Ände
rungen des status quo nicht mehr durch Macht, sondern nur noch durch Konsens
bzw. Entre otros aspectos de la teoría de una hierba hegemónica establecida
geführt werden können55. Innerstaatlich geht die Neutralisierung der Macht so weit,
daß nur rechtsförmig entschiedene, auf Zuständigkeiten beruhende Änderungen mit
Macht durchgesetzt werden können66. In beiden Fällen ist die Funktion des Gleich
gewichts ein Abfiltern von machtgetragenen Änderungen des status quo ­ im inter
Nationalen System aller machtgetragenen Änderungen, weil hier keine Verantwor
tung für die Anpassung des politischen Systems an Änderungen der Gesellschaft
Gesehen wird; Im Innerstaatlichen System eine Abfilterung aller Änderungen, die
nicht die Form allgemeingültiger Gesetze annehmen können mit der Folge, daß alle
machtgetragenen Änderungen auf diesen spezifischen Weg organisierter Rechts

54 Wie wenig das faktisch zutrifft, ist wohl immer bekannt gewesen, aber die klassische
Machttheorie bot keine Möglichkeit, dieses Wissen zu artikulieren. Wenn hombre bajo
absolutista Macht nach Ausschaltung der juristischen Bedeutungskomponente faktische
Macht versteht, die sich selbst im System nicht beeinflussen läßt, kann es sich nur um
sehr geringe Macht handeln, nämlich um Selektionsleistungen, die der Machthaber selbst
ohne Übernahme fremder Vorentscheidungen vollziehen kann. Todas las nuevas medidas
von Macht ist nur dadurch möglich, daß der Machthaber selbst sich der Beeinflussung
fuera de la red. Das war natürlich auch in sog. Absoluten Monarchien immer der Fall und belegt,
Daß es außer dem Durchsetzungsvermögen im Konfliktsfalle noch andere Machtgrund
lagen gibt. Vgl. dazu MG Smith, Gobierno en Zasyau 1800­1950, Londres­Nueva York
Toronto 1960, oder Fred W. Riggs, Tailandia. La modernización de un sistema de gobierno burocrático.
Honolulú 1966.

55 Bei genauerem Zusehen findet man eine Vielzahl unausgeglichener Konzeptionen, di


ihren Machtbegriff nicht ausreichend explizieren, durchweg aber die Zuspitzung auf den
Konfliktsfall voraussetzen und deshalb die Annahme, daß Macht sich blockieren könne,
nicht als problematisch empfinden. Einen guten Uberblick über die Verschiedenartigkeit
der Auffassungen vermittelt Ernst B. Haas, El equilibrio de poder \ Prescripción, concepto o
Propaganda, Política Mundial 5 (1953), págs. 442­477.
56 Daß damit auch ungeplante und unerwünschte Blockierungen verbunden sein können,
zeigt Karl Loewenstein, Verfassungslehre, Tubinga 1959, págs. 287 y sigs. un Beispielen.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del macho 165

änderung kanalisiert werden. Das war erforderlich, um die volle Positi Rechts im modernen
Gesetzgebungsstaat durchzusetzen57.
Zugleich erhält dieses Abfiltern die Machtsummenkonstanz im Sy gewinne des Gegners werden als
Gleichgewichtsstörungen sichtbar un Erhaltung des Gleichgewichts durch eigene Machtmehrung
kompensie Bei solchem Wettrüsten steigt die blockierte Macht der Parteien, ohne System verfügbare
Macht sich änderte. Das Gleichgewicht ist Theo gisches Konzept zugleich, ist einfach anwendbare Theorie
und trägt so tion kausaler Komplexität bei.

¿Pueden ser estas funciones? ¿Y qué es tan funcional? Diese Fra eindeutig mit Ja oder Nein zu
beantworten. Wir müssen zunächst die Prämisse der Theorie des Machtgleichgewichts aufdecken: daß
die Mac eine einheitliche Basis hat in der physischen Überlegenheit im Konflik das zutrifft, hat die
Machtbalancierung funktioniert. Doch können bei realista Beurteilung andere Machtquellen nicht außer acht
bl selbst für das internationale System des kalten Krieges, in dem sich a anwendbarkeit schärfster Waffen,
aus der Existenz einer „Dritten innenpolitischen Schwierigkeiten der Großmächte wechselseitige A

entwickelt haben, in die sekundäre Machtstrategien sich einhaken lass hat bei internem Machtgebrauch
im politischen System die Durchs fliktsfalle nur begrenzte Bedeutung.

Soweit diese Machtgrundlage reicht, ist Macht im politischen System durch Regelung der Bedingungen
des Zugangs zur Machtbasis physisch Macht läßt sich unter dieser Voraussetzung auf ein Entweder­Oder
ste lich reguliert, das heißt nach programmierten Bedingungen verteilt w Man kann regeln, welche
Entscheid ungen Vorbedingung für den Einsa Zwangsmittel des Staates sind. Die Grenze dieser Regelung
liegt do Machtquellen ins Spiel kommen, welche die klassische Theorie übe In einem System, das bindende
und durchsetzbare Entscheidunge bilden sich bald sekundäre Machtquellen aus, deren Macht sich nic
sondern auf andere zu vermeidende Alternativen stützt. Teils hängt di sammen, daß ein Bedürfnis nach
Kooperative entsteht, sobald man nic

Ziele verfolgen möchte. Dann wird die Drohung mit Rückzug aus der zur Machtgrundlage, die bei der
Formulierung erzwingbarer Entscheid unberücksichtigt bleiben bleiben. Vor allem aber werden gerade die
mäc scheidungsstellen mit Komplexität überlastet, so daß sie auf Voren

otros angewiesen sind. Auch die Möglichkeit, zu belasten oder zu en in eine Machtgrundlage transformiert
werden. Darauf gründet sich ei liche Machtkonstellation, die unser politisches System beherrscht:

57 An diesen Zusammenhang hat kürzlich Martin Draht, Bemerkungen zur T gebungsstaates, Kölner Zeitschrift
für Soziologie und Sozialpsychologie 1 bis 567 (561 ss.), wieder erinnert.

58 Als Beispiel siehe etwa Maurice A. Ash, An Analysis of Power, con Speci International Politics, World Politics 3 (1951),
págs. 218­231. Aus der älteren Le Christian Wolff, Grundsätze des Natur­ und Völkerrechts, Halle 1754, § 117 fassung,
daß die Störung des Machtgleichgewichts gar kein rechtmäßig sei, wohl aber es ratsam mache, eine Chance, den Krieg
rechtmäßig zu
zunutzen.

Z.Polit. II 12

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

166 Luhmann • Teoría clásica del hombre

Nach dem formalen Schaubild unserer Demokratie liegt die hö zwingbaren Entscheidungen beim Publikum,
das die Politiker wäh mieren die Verwaltung, und diese stellt dem Publikum Entscheidun höchste Macht
hat also Situationen von höchster Komplexität lastungsbedürftigkeit, und diese Macht nimmt im System ab
in d

Komplexität der Situation abnimmt, ihre Definiertheit also zunim gement erzeugt notwendig gegenläufige
Macht, die sich nicht auf keiten, sondern auf Kooperatives­ und Entlastungsbedürfni scheidungsbetroffene
Publikum beeinflußt durch organisierte Ve tung ; Estas leyes para la política "Formulierungshilfe", und der
Po das Publikum die Alternativen, über die in der Wahl zu entscheid

an der Zahl ausgeschiedener Alternativen mißt, scheint ­ im einze lich eine empirische Frage ­ diese
gegenläufige Macht zumindest i bereichen von hoher Komplexität die größere Macht zu sein. Es fä in
einem solchen System die vermutlich größere Macht in der For kationen geübt wird, die sich nicht auf
Zwangsmöglichkeiten stü fliktsfalle nicht durchgesetzt werden können.

Das ist die Domestizierung des Leviathan, die eigentliche Gewalten gleichsam unter der Hand herausgebilde
hat. Wenn man an den kla der Machttheorie festhält, kann sie weder entdeckt noch ange noch in ihren
Stabilisierungsbedingungen und Folgeproblemen kri werden69. Sie ist nur zu verstehen, wenn man die
Abhängigkeit d Systemtrukturen und den durch sie erzeugten Alternativen erken Zusammenhang von
Systemkomplexität, Machtsteigerung un durchleuchtet, wenn man reziproke und intransitive Macht für wenn
man sich eine Differenzierung von Macht auf der Grundlage zu verme IDender Alternativen vorstellen
kann. Um dies leisten zu

Machttheorie einen Abstraktionsgrad erreichen, der ihre klas sprengt.

IV.

Die klassische Machttheorie verdedankt ihre Plausibiütät und ihre Verbreitung nicht
zuletzt dem Umstand, daß sie einem praktischen Bedürfnis nach Vereinfachung ent
gegenkommt und daß sie ihre Prämissen no hinreichend artikuliert. Yo en uno
Gesamtdarstellung gerecht zu werden, ist daher schwierig. Die Einheit und Innere
Konsistenz ihres Denkens ist ihr selbst kaum bewußt geworden. El hombre no encuentra nada
formulado, sondern nur impliziert. Jeder Versuch, diese Prämissen dem Dunkel zu
entreißen, schlägt sehr rasch in Zweifel und Kritik um. Die Darstellung nimmt dann
die Form eines Nachrufs an, und erst einem Denken, das einen anderen Standort
sucht, erscheint diese Theorie der Macht als „klassisch".

In der neueren Diskussion sind sehr viele Aspekte der klassischen Theorie aufs Korn
genommen worden ­ sei es mit dem Ziel, einzelne Begriffsfassungen oder Annahmen

59 Dafür ist sintomatisch, daß diese gegenläufige Macht, wo immer sie auftaucht, als
patologisch gesehen und bekämpft oder allenfalls als unwillkommene aber unvermeid
liche Realität in Kauf genommen wird. Das gilt für das Verhältnis von Interessenver
bänden und Verwaltung ebenso wie für das Verhältnis von Bürokratie und Politik und
ebenso für das Verhältnis von Parteipolitik und Wählerschaft.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 167

zu broadlegen und aus der Machttheorie zu eliminieren, sei es, um an ihrer Prämissen die begrenzte
Bedeutung ihres Gegenstandes, die begr tung von Macht überhaupt nachzuweisen. Es fehlen Versuche, die
über zeption der Macht in ihrer internalen Geschlossenheit vor Augen zu füh halb fehlen auch Versuche, die
klassische Theorie in all ihren Prämissen,

Ganzes, durch eine andere Konzeption zu ersetzen.


Die Neukonzeption einer Theorie der Macht stellt freilich Anforderun kurzer Essay unmöglich
erfüllen kann. Das gilt um so mehr, als ein so der Machttheorie Anschluß an die Theorieentwicklung
auf anderen Ge müßte ­ etwa an die Systemtheorie, an die Theorie kybernetischer Re Theorie
normativer, Erwartungen stabilisierender Strukturen, an die Kommunikation und insbesondere
des Entscheidungsprozesses. Daf die Grundlagen. Einige vorbereitende Schritte können wir
jedoch Überblick über die Prämissen der klassischen Machttheorie ermögl einer Machttheorie zu
lösenden Probleme prägnanter zu formulieren, localisieren, an denen bisherige Konstruktionen
gescheitert sind, u nach anderen Lösungen zu suchen, welche bisherige Erkenntnisse tieren,
sondern in einem abstrakteren Bezugsrahmen festhalten

können.
Die Prämissen der klassischen Machttheorie han ben ihre theoretische Einheit und

Konsistenz nicht als Gruppe logisch broadspruchsfreier Axiome, die ein streng
Deduktives Argumentieren ermöglichten, sondern durch Bezug auf das Problem der
Kausalität. Este problema se resuelve en la diferencia entre dos personas sin fin

kausal verknüpfter Faktoren und dem konkreten Ereignis, daß eine Ursache eine
Wirkung bewirkt. Die klassische Machttheorie überbrückt this Differenz mit Hilfe
einer relativ konkreten, lebensnahen Begriffsbildung: durch einen rezeptartigen bzw.
kurzgriffig erklärenden Kausalbegriff, durch Annahmen über determinierte oder
doch determinierbare Zukunft, feststehende Bedürfnisse, Orientierung am Kampf
nosotros. Sie hat es sich damit zu leicht gemacht, das heißt zu viel andere Möglichkeiten
weginterpretiert. Das wird heute als Fragwürdigkeit ihrer Prämissen deutlich.
Mißt man dies Scheitern an dem Problem, das zu lösen ist, lassen sich durch Neu
analice des Problems andere Möglichkeiten der Lösung erschließen. Die Kausal
categorías esquematizadas eine Unendlichkeit vorwirkender, mitwirkender, alternativ
Möglicher und nachwirkender Faktoren mit Hilfe von lediglich dos Begriffen:
Ursache und Wirkung. Man kann auch umgekehrt sagen: Die Kategorisierung einer
konkret gelebten Sozialbeziehung mit Hilfe dieser beiden Begriffe Ursache und Wir
kung stellt das konkrete Ereignis in einen unendlichen Kontext von vergangenen,
alternativ möglichen und künftigen Ereignissen und interpretiert es von da her.
So gesehen, fällt an der kausalen Interpretation der Wirklichkeit das Phänomen der
Selektivität in den Blick und damit die Frage, welche Strukturen und Prozesse die
Selección de Ursachen steuern. Es ist ein Ungedanke, der durch Alter und Gewohn
Heit nicht besser wird, daß man die Ursächlichkeit einer Ursache aus ihren Ursachen
nosotros. erklären könnte. Man kann sie nur aus Systemen erklären, die andere Möglich
keiten ausschließen. Systeme ermöglichen erst Kausalprozesse, no umgekehrt
Kausalprozesse Systeme.
Akzeptiert man diese Umkehrung, die hier nicht ausführlich genug begründet
werden kann, dann läßt sich die Interpretation der Macht als einer Ursache festhalten.

12»

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

168 Luhmann • Teoría clásica del hombre

Sie gewinnt dann in einem other Bedeutungshorizont ande möglichkeiten. Die Machtausübung läßt
sich as Selektionsvor nämlich as Selektion von Verhaltensprämissen para einen otros.

Funktion, Selektionsleistungen zu übertragen, abhängig von Syste unter Ausschluß anderer Möglichkeite
eine bestimmte Kons Nativen garantieren, ohne welche Macht nicht zustande kom erkannter physischer
Überlegenheit des einen Partners und einer eine Dissoziierung ausschließt oder vergleichsweise
aufwendi erzeugen Macht durch Selektion bestimmter Alternativenkons Eigenschaften im einzelnen die
Machttheorie zu klären hätte, und Selektion gewinnt die Selektion des Machthabers Motivwert, también
die Bestimmung fremder Selektionsprozesse. Macht ist mithin str

Selección. Die Funktion der Machtbildung in Systemen schein Problembereich der


Selektivitätsverstärkung zu liegen. Das führt daß komplexere Systeme, die mehr Alternativen
zulassen und dah tionsleistungen zu erbringen haben, mehr Macht aktivieren müss other, funktional
äquivalente Techniken einspringen können.

Wir können die Konsequenzen eines solchen Gegenansatzes der nicht durchspielen. Ein Vorteil
aber mag abschließend as Beis geführt werden:

Alle Macht hängt letztlich davon ab, daß der Rückgriff auf ihre daß physische Gewalt nicht angewandt
wird; daß peinliche Informar gegeben werden; daß der Rückzug des Unabhängigen aus der erfolgt; daß
die Entscheidungslast nicht voll auf den Vorgesetzten
¿Cómo se erklären la klassische Machttheorie diese Kausalität des Unterlassens?

Mit der These eines Individuums, das sich an Negativvorstellungen orientiert und
so motiviert wird, greift sie auf eine psychologische ­ im einzelnen dann auch nur
systemtheoretisch faßbare ­ Erklärung zurück und übersieht die Abhängigkeit dieses
Mechanismus von den Strukturen sozialer Systeme. In der Tat ist gerade auf dieser
Ebene des Sozialsystems der Mechanismus entscheidend vorgeformt: Es handelt
sich nicht um einfaches Unterlassen einer Sanktion. Vielmehr kann Macht nur ent
stehen, wenn in einer gemeinsam definierten Situation, también einem Sozialsystem, eine
Unterschiedlich pejorisierte Alternative vorhanden ist, das heißt eine Alternative,
Deren Realisierung beide Seiten vermeiden möchten, die eine Seite aber dringender
También mueren otros. Macht beruht, systemtheoretisch gesehen, darauf, daß die Struktur
eines Sozialsystems so beschaffene „Vermeidungsalternativen" erzeugt.

Systemtheoretischen Analysen wird nicht selten und, wie es scheint, mit gewissem
Recht vorgeworfen, das Phänomen der Macht zu übergehen, wenn nicht zu ver
kenn60. Und in der Tat: Die sozialpsychologische Organisationstheorie der sog.
relaciones­humanas­Bewegung, die kleine Gruppen als soziale Systeme zu erforschen
suchte, hatte in ihrer Behandlung von Machtunterschieden ausgesprochene Schwä

60 Siehe z. B. Robert Boguslav, Los nuevos utopistas­. Un estudio sobre el diseño de sistemas y el cambio social,
Acantilados de Englewood/Nueva Jersey 1965; Joachim E. Bergmann, La teoría de los sistemas sociales de
Talcott Parsons. Eine kritische Analyse, Frankfurt 1967, insbes. S. 109 y sigs. ; Renate Mayntz,
Teoría de la organización. Bemerkungen einem Buch von Niklas Luhmann, Der Staat 4 (1965),
págs. 215­221.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

Luhmann • Teoría clásica del hombre 169

chen61, ja es fehlte zunächst eine Beschäftigung mit dem Thema überha kanische Forschungen über
Kommunikationssysteme hinderlassen nich
Eindruck, daß viel offenes und freundliches Miteinanderreden Mac
erübrigen könne. In der mathematischen Kommunikationstheorie Shannon und Weaver das
Problem der „efectividad" nachdrückli mert63. Selbst manche Theorien des politischen Systems
weichen dem der Macht aus, indem sie es auf Verteilung von Werten zurückfüh kybernetischen
Systemtheorie wird man ebenfalls eine Berücksichtigu phänomens in der gewohnten We ise
vermissen ­ wenn etwa Karl Deuts Bevorzugung von Informationen aus dem eigenen Gedächtnis
vor s Umwelt definiert und Macht als die Fähigkeit, diese Einstellung d

además de "aspectos de la patología del aprendizaje social" begreift65. Überblick über die wichtigsten, am
häufigsten benutzten Begriffe der S
nennt den Machtbegriff nicht66. Esta lista de Versäumnisse, die sic langern ließe, ist eindrucksvoll.
Dennoch wäre es voreilig, daraus a Schranken des analytischen Instrumentariums der Systemtheorie
oder ideologisches Vorurteil quietistisch konservativer Prägung zu schl herrschenden Mächte walten
läßt, ohne sie zu erwähnen. Eine kritisch klassischen Prämissen der Machttheorie weckt eher den
Verdacht, begriff uns in einer Form angeboten wird, die dringend überarbeitet abstrahiert werden
muß, um heutigen Anforderungen gerecht werden Es könnte sein, daß die Systemtheorie ihn
zunächst übergangen hat, w dieser überlie ferten Fassung nicht verwenden kann . Ehe hombre
muere u

Diskrepanz als „Machtblindheit der Systemtheorie" fixiert, sollte man nicht vielleicht umgekehrt die
Ursache in einer „Systemblindheit der
zu suchen ist.

Wenn man nur weit genug zurückblickt, sieht man, daß diese Systemblindheit der
Machttheorie neueren Datums ist. Ältere, noch naturrechtlich denkende Schriftsteller
hatten Herrschaft im Unterschied zu rein faktischer Macht durchaus als system
abhängig begriffen, und zwar genau in dem Gesichtspunkt, auf den es uns ankommt:
im Grade ihrer Freiheit. So betont etwa Christian Wolff, daß die Gewalt (pot estas)

61 Vgl. z. B. die Kritik von George Strauss, "Algunas notas sobre la igualación de poder" en:
Harold J. Leavitt (Ed.), La ciencia social de las organizaciones. Cuatro perspectivas, Englewood
Cliff s/NJ 1963, S. 39­84, oder von Michel Crozier, Le phénomène burocratique, París
1963, artículo 142, 195 y siguientes.

42 Siehe dann aber, die Lücke erkennend, Dorwin Cartwright (Ed.), Studies in Social Power,
Ann Arbor 1959.

43 Vgl. Claude E. Shannon/Warren Weaver, La teoría matemática de la comunicación,


Urbana/Enfermo. 1949, pág. 95 y siguientes.

64 Siehe z. B. David Easton, Un marco para el análisis político, Englewood Cliffs/Nueva Jersey
1965, pág. 50; Leonard Binder, Irán: desarrollo político en una sociedad cambiante, Berkeley
Los Ángeles 1962, págs. 16 y siguientes. ; Marion J. Levy, Jr., Modernización y estructura de las sociedades:
Un escenario para asuntos internacionales, Princeton/NJ 1966, Bd. I, S. 290 y sigs., Bd. II, S. 346 y sigs.
45 Karl W. Deutsch, Los nervios del gobierno. Modelos de Comunicación y Control Político,
Nueva York­Londres 1963, S. 105 y siguientes, 247 y siguientes.

64 Siehe OR Young, Un estudio de la teoría general de sistemas, General Systems 9 (1964), S. 61­80,
und speziell für politische Systeme ders., El impacto de la teoría general de sistemas en la política
Ciencias, Sistemas Generales 9 (1964), S. 239­253.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms
Machine Translated by Google

170 Luhmann • Teoría clásica del hombre

als Freiheit, zu befehlen oder zu handeln „durch die Nothwendigkei gemeine Wohlfahrt und
Sicherheit fordert, determiniret" sei, also wesen gleich sei67. Demgegenüber wird Macht
durchaus sekundär al Soldaten abhängiges Durchsetzungsvermögen behandelt. Jene Gewal
ja soziale Systeme als Recht sgebilde begriffen wurden, ihrer Natur Gewalt und durch das
System qua Recht determiniert. Mit der Auf rechts ist diese Systemtheorie der Macht
entfallen, ohne eine Nach Die Entwicklung einer eigenständigen soziologischen Theorie der
Ma zuletzt davon abhängen, daß es gelingt, dieses Nachfolgeproblem

67 Siehe: Vernünfftige Gedancken von dem gesellscbafftlichen Leben der Mense


dem gemeinen Wesen, 5. Aufl. Frankfurt­Leipzig 1740, artículo 456.

Este contenido descargado de


69.85.217.246 el jueves 8 de febrero de 2024 20:02:05 +00:00
Todo uso sujeto a https://about.jstor.org/terms

Das könnte Ihnen auch gefallen