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Marwan Elashry

RT25W

Praktikumsreflexion Strahlentherapie

Praktikumsstelle:
Klinik Favoriten
Oberlaaer Straße 40, 1100 Wien
Ablauf der Planungs-Computertomographie (CT) für die Strahlentherapie bei Brustkrebs (linke
Mamma):

In meiner Zeit an der Klinik Favoriten habe ich Einblicke in den Prozess der Strahlentherapie
erhalten, beginnend mit dem Tumorboard. Dort kommen Spezialisten unterschiedlicher
medizinischer Bereiche zusammen, um individuelle Behandlungsansätze für jeden Patienten
zu erarbeiten. Diese multidisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, da viele
Krebserkrankungen eine Vielzahl von Behandlungsmethoden erfordern können. Nachdem dies
geschehen ist, findet das ärztliche Aufklärungsgespräch statt. Im Rahmen dessen wird der*die
Patient*in über den Behandlungsablauf, die Vorteile der Therapie, aber auch über mögliche
Nebenwirkungen und Risiken informiert. Nachdem der*die Patient*in vollständig aufgeklärt worden
ist unterschreibt dieser die Einverständniserklärung und bekommt einen Termin für den nächsten
Schritt: Die Planungs-Computertomographie.

Nachdem sich der*die Patient*in beim Schalter angemeldet hat wirft dieser*diese die Ambulanzkarte
durch den Türschlitz. Wie bei einer ganz „normalen“ CT-Untersuchung muss ein Aufklärungsbogen
gelesen und ausgefüllt werden. Nachdem man kontrolliert hat ob dies schon geschehen ist, kann man
den*die Patienten*in aufrufen. In der Kabine wird dem*der Patienten*in erklärt, dass er*sie hier wie
bei der tatsächlichen Bestrahlung gelagert wird und man dann in dieser Position eine
Computertomographie anfertigt, um mit den generierten Daten die Bestrahlung planen zu können.
Der*Die Radiologietechnologe*in erklärt auch direkt, dass die Bestrahlung in der DIBH (Deep
Inspiration Breath Hold) Technik erfolgt, um das Herz zu schützen. Dem*Der Patienten*in wird gesagt,
dass Atemkommandos erfolgen. Ihnen wird gesagt, dass ein Tablet über ihr Gesicht platziert sein wird,
auf dem ein Balken und eine Box zu sehen ist. Der Balken gibt die Atmung des*der Patienten*in wieder
und das Ziel ist es genau mit in die Mitte des Blockes zu atmen und dann die Luft anzuhalten. Nachdem
die Erklärung erfolgt ist und alle Fragen geklärt worden sind wird der*die Patient*in gebeten den
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Oberkörper frei zu machen und metallische Gegenstände wie Schmuck, Uhren und Haarklammern
abzulegen.

Vor dem Aufrufen des*der Patienten*in wird der Untersuchungstisch je nach Tumorgruppe vorbereitet.
Für eine Bestrahlung des Mamma-Ca wird ein Mammaboard vorbereitet. Dieses wird vorerst
standardmäßig eingestellt (Neigung A, Kopfschale K, Armschalen auf 5/7, Pobremse auf 4/II, Knieteil
6/B). Sobald der*die Patient*in in Rückenlage auf der Lagerungshilfe liegt wird die passende Kopfschale
gesucht. Wichtig ist, dass diese gut am Nacken anliegt und für den*die Patient*in bequem ist. Danach
werden die Armhalterungen, die Pobremse und das Knieteil so eingestellt, dass der*die Patient*in
möglichst stabil und bequem liegt. Die Lagerung wird dokumentiert, um sie beim nächsten Termin
reproduzieren zu können.

Zuerst wird von der Kinnspitze bis zum Beckenkamm ein Topogramm a.p. und lat. gefahren. Nachdem
dies geschehen ist geht der RT rein und es erfolgen die ersten Markierungen. Der*Die Patient*in wird
ungefähr in der Nähe des Zielgebiets eingestellt und man zeichnet die Markierungen auf die Haut
des*der Patienten*in. Diese werden mit 2 röntgendichte Marker seitlich und einem oben markiert.
Infolgedessen erfolgt das Planungs-CT. Nach dem CT-Scan kleben die Radiologietechnologen*innen
Duschpflaster auf die Markierungen des*der Patienten*in um diese zu schützen. Dem*Der
Patienten*in wird erklärt, dass es wichtig ist, dass diese Markierungen zumindest bis zum ersten
Bestrahlungstermin möglichst erhalten bleiben, da diese für die reproduzierbare Lagerung von
Wichtigkeit sind. Die Patienten werden daraufhin gewiesen, dass sie wie gewohnt duschen können aber
an dieser Stelle nicht mit Seife schrubben oder diese nicht beabsichtigt entfernen sollen. Falls die
Duschpflaster abgehen sollten, beziehungsweise der*die Patient*in diese entfernen muss, weil er*sie
diese nicht verträgt, solle er*sie die Markierungen nicht selber nachzeichnen, auch wenn diese ein
wenig verblasen sollten.

Im Anschluss werden noch Fotos der Markierung für die Dokumentation angefertigt und die
Lagerungseinstellungen in der Patientenakte dokumentiert. Die Patienten können sich nun wieder
anziehen und sind am CT fertig. Nachdem das Planung-CT abgeschlossen wurde, wird alles gründlich
desinfiziert und für die nächsten Patientinnen vorbereitet.

Das Team des Planungs-Cts übernimmt auch das Einzeichnen der Organs at Risks und schickt diese im
Anschluss an den*die Arzt*Ärztin, welcher*welche das PTV definiert. Danach erfolgt die
Bestrahlungsplanung durch einen*r *Radiologietechnologen*in. Nachdem der Plan durch einem*r
Arzt*Ärztin und einem*einer Medizinphysiker*in freigegeben worden ist erfolgt die Bestrahlung.

Am ersten Tag der Bestrahlung findet noch ein Gespräch zwischen Patientien*in und
Radiologietechnologen*in statt. Hierbei wird dem*der Patienten*in nochmal der genaue Ablauf
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erklärt. In weiterer Folge kommen die diese jeden Tag zur gleichen Uhrzeit zur Bestrahlung. Nach der
letzten Bestrahlungssitzung erfolgt ein Abschlussgespräch mit dem*der Arzt*Ärztin.

Ablaufdiagramm:
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Verantwortungsmatrix:

Tätigkeit Arzt*Ärztin RT Medizinphysiker*in Pflegekraft

Tumorboard E&D

Ärztliches I &D
Aufklärungsgespräch

Lagerungswahl & D&E&I


Planungs-CT

Konturierung & D&E D


Bestrahlungsplanung

Freigabe des E E
Bestrahlungsplan

Bestrahlung am D M
LINAC

Nachbesprechung D

Nachsorge D

E → Entscheidung
D→ Durchführung
M→ Mitarbeit
I→ Information
Verbesserungsvorschlag:
Die effiziente Zusammenarbeit innerhalb der festen Teams für LINACs, CT und Planung ist ein
positiver Aspekt, der die Arbeitsroutine erleichtert. Allerdings bringt die mangelnde Rotation
auch einige Nachteile mit sich. Viele Mitarbeiter sind ausschließlich in einem Bereich
geschult, was Vertretungen bei Krankheitsausfällen erschwert und zu Monotonie führen
kann. Es besteht eine gewisse Rivalität zwischen den Teams, da sie die Arbeitslast des jeweils
anderen oft nicht vollständig verstehen.
Eine mögliche Verbesserung könnte darin bestehen, eine Rotationspolitik einzuführen, um
Mitarbeitern Einblicke in verschiedene Bereiche zu ermöglichen. Dadurch könnten sie ihre
Fähigkeiten erweitern und das Verständnis für die Arbeit ihrer Kollegen fördern. Dies würde
nicht nur das Arbeitsklima verbessern, sondern auch die Mitarbeiter befähigen, flexibler auf
Personalengpässe zu reagieren.
Marwan Elashry
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Ein weiterer Vorschlag wäre, das Üben der Atemkommandos für DIBH-Bestrahlungen separat
vom Planungs-CT durchzuführen. Dies würde den Druck für die Patienten reduzieren und
ihnen die Möglichkeit geben, die Technik zu Hause zu üben, bevor sie zur eigentlichen
Untersuchung kommen. Allerdings könnte die Umsetzung dieser Maßnahme aufgrund
begrenzter Ressourcen und Zeit eine Herausforderung darstellen.

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