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Planung und Umweltschutz – Teil: Abfall und Umwelt Fragenkatalog von Cevdet Seker

VL – 1 – Teil Boden

1. Erklären Sie Ziele und Grundpflichten des Kreislaufwirtschaftgesetzes.


Ziele: - Förderung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen
- Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen

Pflichten: - Erzeuger o. Besitzer sind zur Verwertung ihrer Abfälle verpflichtet. Verwertung hat
Vorrang vor der Beseitigung
- Verwertung hat ordnungsgemäß und schadlos zu erfolgen
- Verwertung ist zu erfüllen, soweit technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar
(Kosten für Verwertung nicht außer Verhältnis zu Kosten einer Beseitigung)

2. Erklären Sie was subjektiver Abfall und objektiver Abfall ist:


- subjektiv : Alle beweglichen Sachen, derer sich der Besitzer entledigen will → entscheidend ist die
Einstellung des Besitzers
- objektiv : Alle beweglichen Sachen, derer sich der Besitzer entledigen muss → geordnete Wahrung
des Wohls der Allgemeinheit erhalten
3. Was ist die Abfallhierarchie?
Fünfstufige Abfallhierarchie nach KrWG §6

Vermeidung: Umfasst alle „Maßnahmen“, die ergriffen werden, damit Abfall gar nicht erst entsteht
Vorbereitung zur Wiederverwendung (Reuse): jedes Verfahren, bei dem Bestandteile, die keine
Abfälle sind, wieder für den ursprünglichen Zweck verwendbar zu machen (Prüfen, Reinigung,
Reparatur) – ohne weitere Vorbehandlung
Recycling: alle Verfahren, durch die Abfallmaterialien oder Stoffe für ursprünglichen Zweck oder
andere Zwecke aufbereitet werden
Verwertung: alle Verfahren, bei dem Abfälle einem sinnvollen Zweck zugeführt werden, indem sie
andere Materialien ersetzen (z.B. als Brennstoff)
Beseitigung: alle Verfahren, die nicht zur Verwertung führen (z.B. Deponien, Einleitung in Gewässer,
Dauerlagerungen)

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4. Erklären Sie den Begriff AVV und was ist darin vorzufinden?
AVV = Abfallverzeichnisverordnung
→ Bezeichnung von Abfall (sechsstelliger Abfallschlüssel)
→ Einstufung von Abfällen nach ihrer Gefährlichkeit
→ Sternchen(*) hinter der AVV-Nummer bedeutet „gefährlicher Abfall“ /z.B. explosiv,
brandfördernd, giftige Gase bildend

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5. Nennen Sie Bsp. für Abfälle, die getrennt gesammelt werden müssen? (Getrenntsammelpflicht)
Bio, Kunststoff(Verpackungen), Metall, Papier, Glas, Sperrmüll, gefährliche Abfälle
6. Wie teilt sich die Zusammensetzung von Siedlungsabfällen ein?
Hausmüll, hausmüllähnlicher Gewerbeabfall 30,04%(ähnliche Zusammensetzung wie Hausmüll, wird
daher auch damit gesammelt), Papier 17%, Verpackung u. Kunststoffe 12%,
Garten u. Parkabfälle 12,5%, Biotonne 9,9%
→ ca. 50 % vom Restabfall ist in Hessen Bioabfall
7. Wie teilt sich Gewerbeabfall ein und nennen Sie eine Besonderheit.
→ 67% ist hausmüllähnlich → 33% Verpackungen
→ 45% davon geht in Müllverbrennungsanlagen →Potenzial!
8. Was ist der Anteil vom Privatverbraucher an den Verpackungsabfällen?
→ Anteil privater Verbraucher 47%, also ca. 107,7kg Pro Kopf
9. Warum steigt das Aufkommen von Verpackungsmüll? (3 Gründe)
1. Mehr Ein- und Zweifamilienhaushalte
2. Kleinere Füllgrößen (Portionen) werden verlangt
3. Zunahme Online Versand (doppelte Verpackung)
10. Was ist das duale System?
Es bezeichnet die haushaltsnahe Sammlung und Entsorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen
11. Wann handelt sich Schrott erst um Elektro-Schrott? Und wie viel % wird davon in DE recycelt?
Wenn die Elektro-Teile nicht mehr ohne Zerstörung ausgebaut werden können, ist das ganze Produkt
nun Elektroschrott (z.B. Blinkschuhe)
→ ca. 45% wird davon in DE recycelt
12. Nennen Sie 3 Verwertungswege von Bioabfällen und was aus diesen entsteht.
1. Kompostieranlage → Kompost
2. Vergärungsanlage → Biogas, Dünger
3. Biomasseheizkraftwerk → Energie, Asche(Dünger)
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13. Was ist die Überlassungspflicht und die Duldungspflicht?
Überlassungspflicht: Erzeuger/Besitzer von Abfällen aus privaten Haushalten sind verpflichtet, die
Abfälle den öffentlichen-rechtlichen Entsorgungsträgern zu überlassen → private Haushalte haben
aber somit auch das Recht auf die Abnahme ihrer Abfälle durch örE
Duldungspflicht: Eigentümer/Besitzer von Grundstücken sind zum Aufstellen von notwendigen
Behältnissen verpflichtet und müssen das Betreten des Grundstückes zum Einsammeln und
Überwachen des Getrennthaltens dulden → Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung wird
soweit eingeschränkt
14. Welche 2 Sammelsysteme-Verfahren gibt es im Allgemeinen?
1. Holsystem – Am Haushalt wird der Abfall abgeholt (Restabfall, Papier, gelbe Tonne)
2. Bringsystem – Abfall wird vom Haushalt zu zentralen Plätzen gebracht und dort vom Entsorger
abgeholt ( Altglas, Batterien)
15. Welche Arten von Sammelverfahren gibt es?
1. Umleerverfahren – fahrbare Systembehälter werden verwendet mit Hub- und Kippvorrichtungen,
am Standort wird der Müll in die Fahrzeuge um geleert (z.B. Hausmüll)
2. Wechselverfahren - volle Sammelbehälter werden am Stellplatz gegen leere ausgetauscht (z.B.
Bauschutt, Geschäftsmüll)
3. Einwegverfahren – Abfälle werden in Säcke aus Papier oder Kunststoff bereitgestellt und verladen
4. Systemlose Sammlung – z.B. Sperrmüll

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16. Was ist die Abfallsatzung, was schreibt Sie vor und was ist darin vorzufinden?
Beinhaltet, welche, wie viele und wie große Behälter aufgestellt werden und was der Preis für diese
ist und wann Sie abgeholt werden.
→ Der Neuanschluss von Müll muss der Stadt unaufgefordert, spätestens 2 Wochen vor der ersten
notwendigen Einsammlung gemeldet werden.
Art und voraussichtliche Menge muss der Stadt gemeldet werden.
→ zu erwartende Abfallmenge und Anzahl der Bewohner ist Entscheidungskriterium
17. Nach was richtet/wird der Preis entschieden?
Nach dem Sammelbehältervolumen für den Restabfall!
18. Was ist mit den Gebühren für Bioabfall, Altpapier, und Sperrmüll?
Bioabfall + Altpapier + Sperrmüll: Kosten bereits in der Abfallgebühr beinhaltet
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19. Warum bereitet man Abfälle auf?
Um die Zusammensetzung und Eigenschaften von Stoffen zu verändern→ jeder Recyclingprozess ist
ein Stoffumwandlungsvorgang → Rohstoff Abfall wird verändert und man erhält Sekundärrohstoffe
(mehr oder weniger sortenrein getrennt)
20. Definieren Sie den Begriff Recyclingprozess.
→ Recyclingprozess = Produktionsverfahren zur Herstellung/Trennung von Wertstoffen aus einer
Gesamtmenge / für andere Zwecke brauchbar machen
21. Nennen Sie Beispiele für Trennverfahren bei Abfällen/Stoffen und beschreiben Sie diese kurz.
mechanische Verfahren – Druck , Reibung, Scherung, Schneiden, Prall
Hammermühle: schnell drehender Rotor, Materialbruch an natürlichen Bruchkanten
Schneidemühle: langsam drehender Rotor,Zerschneidung von Material,z.B. Holz, Gummi, Kunststoffe
Kugelmühle: Reibebeanspruchung durch Mahlung, Mahlgrad durch Drehzahl einstellbar
Backenbrecher: grobe Zerkleinerung, z.B. mineralische Abfälle
22. Was ist die Klassierung und was ist ihr Ziel und nennen Sie ein weitere Klassierungsmethode.
Die Trennung von mindestens 2 Fraktionen gleicher Zusammensetzung, nach definierten Merkmalen
(z.B. Korngröße, Kornform, Korndichte) → durch Sieben(Siebklassierung)
Stromklassierung: Windsichter (Aeroklassierung)
23. Sortiert wird nach Dichte, Farbe, Magnetismus, elektrische Leitfähigkeit etc.
Nennen Sie Verfahren/Methoden für Sortierungen.
Magnetabschneider: Abscheidung von Eisenmetall (Fe-Metallen)
Wirbelstromabscheider: Abscheidung Nichteisenmetalle (NE-Metalle)
Nahinfarotsortierer: NIR- Spektroskopie (organische Molekülverbindungen)
Flotation: physikalische Sortierung in einer Flüssigkeit, meist Wasser (bei eng beieinander liegenden
Dichten)
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24. Was sind Bauabfälle und Baustellenabfälle?
Bau- und Abbruchabfälle: Bauabfälle sind Stoffe und Gegenstände, die unmittelbar im
Zusammenhang mit Bauleistungen stehen und derer sich der Besitzer entledigen will/muss
→ sind NICHT gleich Baustellenabfälle: Stoffe, Reste von Baumaterialien, Bauzubehör und
Verpackungen→ Baustellenabfälle gelten im Allgemeinen nicht als gefährlich

25. Auf was muss bei Bauabfällen auf Baustellen geachtet werden?
muss geregelt werden, wer Pflichten übernimmt, z.B. Dokumentationspflicht

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26. Welche Ausnahmen gibt es bei der Getrennthaltungspflicht auf Baustellen?


→entfällt, bei technischer Unmöglichkeit, z.B. Platzmangel
→ wenn selektiver Rückbau unmöglich ist (Beton, Ziegeln, Fliesen etc. können als Gemisch
gesammelt werden)
→ bei wirtschaftlicher Unzumutbarkeit (wenn Kosten für getrennte Sammlung „außer Verhältnis“ zu
den Kosten einer gemischten Sammlung stehen
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27. Was ist die LAGA und was findet man darin?
Länder-Arbeits-Gemeinschaft-Abfall
→Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Stoffen/Abfällen
→ Geltungsbereich- Bewertung der Schadlosigkeit der Verwertung von mineralischen Abfällen, die in
technische Bauwerke eingebaut werden
→Zuordnungswerte, zulässige Schadstoffkonzentration im Eluat (durch Elution herausgelöster Stoff)
28. Was ist der selektive Rückbau, welche Strategien gibt es und was sind deren Ziele?
→ systematischer, kontrollierter und recyclinggerechter Abbruch
→ Ziele: Gewinnung von Wiederverwendbarem + Minimierung der zu beseitigenden Abfallmenge
→Strategien: 1. Demontage orientiert sich an der Wiederverwend- und Wiederverwertbarkeit
2. Demontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge bezogen auf die Montage
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29. Was sind die Ziele der Müllverbrennung?
1. Inertisierung des Mülls (Reaktionsfähigkeit nehmen)
2. Schadstoffzerstörung
3. Verminderung des zu deponierenden Abfallaufkommens
4. Nutzung des Heizwertes (1t Siedlungsabfall = 200kg Heizöl)
5. Überführung der Rückstände in verwertbare Sekundärprodukte
30. Was ist der Heizwert und was sind die Hauptbestandteile?
Der Heizwert ist ein Maß für den Energiegehalt von Abfällen
Hauptbestandteile: Wasser, Inert Stoffe (Steine, Glas, Metalle), Brennbares (Papier, Kunststoffe,
Gummi, Holz )
31. Was sind heizwertfördernde Elemente und was sind heizwertmindernde Elemente?
Heizwertfördernd: Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel
Heizwertmindernd: Sauerstoff, Wasser
32. Nennen Sie 3 Brennverfahren.
1. Rostfeuerung
2. Wirbelschichtofen
3. Drehrohrofen
33. Erläutern Sie die Phasen des Verbrennungsvorgangs.
1. Trocknung: Abfall bis 100° erwärmt →Abtrennung der Feuchte
2. Entgasung: Erwärmung auf 250° bis 900° → Restfeuchte und Schwelgase werden ausgetrieben
3. Ausbrand: 800° – 1150° → vollständiger Ausbrand des Abfalls
4. Vergasung: 1000° →Entgasungsprodukte werden mit Sauerstoff oxidiert
5. Nachverbrennung: mind. 2 Sekunden bei 850° → Minimierung von Unverbranntem und CO

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34. Für was gilt die Deponieverordnung?
Sie gilt für die Errichtung, den Betrieb, die Stilllegung und der Nachsorge von Deponien

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35. Erläutern Sie die Deponieklassen.


1. DK0 – Nicht gefährliche Abfälle (Inert Abfälle) – unbelasteter Boden
2. DK1 – Nicht gefährliche Abfälle – Bauschutt
3. DK2 – (Nicht) gefährliche Abfälle -Siedlungsabfälle und z.T. Gewerbeabfälle
4. DK3 – gefährliche Abfälle – Sonderabfälle – oberirdisch
5. DK4 – gefährliche Abfälle – unterirdisch
36. Was sind die Zulassungskriterien?
Glühverlust - (Anteil an organischer Substanz einer Probe) - hoher Glühverlust→ hoher Anteil an
organischer Substanz
37. Was ist das Multibarierrekonzept?
Um Belastungen für die Umwelt zu minimieren benutzt man Multibarierren, die unabhängig
voneinander redundant vorhanden sind
→um Schäden zu verhindern, wenn eine Barriere versagen sollte
38. Was sind die 6 Barrieren?
1. Barriere – Abfallvorbehandlung
2. Barriere – Geologie und Hydrologie des Standortes
3. Barriere – Deponiekörper mit prognostizierbarem Verhalten
4. Barriere – Deponiebasisabdichtung mit Sickerwassererfassung und Behandlung
5. Barriere – Oberflächenabdichtung und getrennte Erfassung des Niederschlages
6. Barriere – Nachsorge
39. 1. Barriere – Abfallvorbehandlung
Abfälle müssen in MVA und MBA vorbehandelt werden →wirkt entstehendem Deponiegas und
belasteten Sickerwasser entgegen
40. 2. Barriere – Geologie und Hydrologie des Standortes
geologische Barriere → natürlicher Untergrund, der aufgrund seiner Eigenschaften die
Schadstoffausbreitung maßgeblich behindert → hohes Schadstoffrückhaltepotential
→ Grundwasser wird nicht verunreinigt
41. 3. Barriere – Deponiekörper mit prognostizierbarem Verhalten
→ Deponiekörper muss stabil aufgebaut werden → Deponiegas und Wasser darf nicht entweichen
→Sickerwasserbildung muss minimiert werden
42. 4. Barriere – Deponiebasisabdichtung mit Sickerwassererfassung und Behandlung

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43. 5. Barriere – Oberflächenabdichtung und getrennte Erfassung des Niederschlages

44. 6. Barriere – Nachsorge


Langzeitsicherungsmaßnahmen, Überwachungsmaßnahmen, Kontrollen des Deponieverhaltens,
Beeinträchtigungen des Wohles der Allgemeinheit verhindern
→ kann nur von Nachsorge entlassen werden, wenn unter Prüfkriterien zukünftig keine
Beeinträchtigungen zu erwarten sind → Wasserhaushaltsbilanz, Sickerwasserqualität, Gasqualität
(Deponiegas), Setzungen, Grundwasserbeschaffenheit
VL – 8 – Teil Boden
45. Das Wesen von Böden…

46. Was sind die Funktionen des Bodens?


Natürliche Funktion: Lebensraum, Bestandteil des Naturhaushalts,
Nutzungsfunktion: Rohstofflagerstätte, Fläche für Siedlungen und Erholung, landwirtschaftliche
Nutzung
47. Was ist eine wichtige Eigenschaft und Fähigkeit von Böden?
Böden können an ihren Festsubstanzen (mineralische und organische), Ionen, Moleküle, organische
Stoffe (auch Schadstoffe) und Wasser reversibel (austauschbar) binden (Adsorption, Desorption), da
die Oberflächen der Festsubstanzen elektrisch geladen sind.
Auch unterteilbar in→
Umwelt: Schadstofffilter, Wasserspeicher, Lebensraum, Klimaregler
Mensch: Nutzfläche, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Rohstoffquelle

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48. Was sind bodenbildende Faktoren?


1.Gestein→den Anfang bildet mineralisches Ausgangsgestein (magmatisches, metamorphes Gestein)
2.Relief → Hangneigung, Abtragung (Berg-, Tal-, Flusslandschaften)
3. Klima → Niederschlag, Temperatur →stärkste chemische Verwitterung in den Tropen
→schwächste chemische Verwitterung in polaren und Wüsten
4. Flora und Fauna → Pflanzen, Mikroorganismen, Tiere → Quelle organischer Substanz → Humus
5. Mensch → Rodung, Verdichtung, Flächenversiegelung
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49. Nach welchem Kriterium werden Bodenarten aufgeteilt?
Bodenarten-Körnung beschreibt den Boden im Hinblick auf die Zusammensetzung und Korngrößen
50. Nennen Sie positive und negative Eigenschaften von sandigen Böden.
positiv: gute Durchlüftung, leicht zu bearbeiten, rasche Erwärmung, gut durchwurzelbar
negativ: Wasser versickert rasch, Boden trocknet schnell aus, wenig Nährstoffe, geringe
Filterfähigkeit
51. Nennen Sie positive und negative Eigenschaften von tonigen Böden.
positiv: oft hoher Nährstoffgehalt, hohes Filtervermögen
negativ: wirkt Wasser stauend, schlechte Durchlüftung, schwer zu bearbeiten, schlecht
durchwurzelbar
52. Nennen Sie positive und negative Eigenschaften von schluffigen/lehmigen Böden.
positiv: leicht zu bearbeiten, hoher Nährstoffgehalt, ausreichendes Filtervermögen
negativ: kann Wasser stauen, anfällig gegen Wassererosion
53. Erläutern Sie leichte, mittlere und schwere Böden.
Einteilung leitet sich von der Bearbeitbarkeit ab.
leichte Böden: geringes Wasserspeicher- und Nährstoffhaltevermögen, gut durchwurzelbar,
erwärmt schnell, wenig fruchtbar
mittlere Böden: vorteilhafte Eigenschaften von leichten und schweren Böden, geeignet für
Pflanzenbau
schwere Böden: hohes Nährstoff- und Wasserfesthaltevermögen, Staunässe, schlechte Durchlüftung,
langsame Erwärmung
54. Was beschreibt das Bodengefüge?
Es beschreibt die Art und Weise, wie Teilchen zueinander gelagert sind
55. Geben Sie 3 Beispiele für Bodengefüge.
Einzelkorngefüge → typisch für sandreiche, kiesreiche Böden → sehr erosionsfällig
Kohärent Gefüge → alle Teilchen durch Ton miteinander verklebt, ungeeignet für Kulturpflanzen,
durch starke Verdichtung des Bodens
Plattengefüge → besteht aus plattenartigen Aggregaten, überwiegend in tonig-lehmigen Böden,
entsteht meist infolge von Verdichtungen (Fahrspuren, Bauarbeiten)
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56. Was sagt uns die Trockendichte aus?
→ trifft Aussage über den Anteil des Luft- oder Wasser gefüllten Porenanteils
→ trifft keine Aussage über die Porengrößenverteilung (also Bindungsvermögen von Wasser)
→ trifft keine Aussage über Porenkontinuität (also Zusammenhänge der Poren zueinander), wichtig
für die Luftdurchlässigkeit und Wasserleitfähigkeit
57. Was sind die Porenarten und was sind deren „Aufgaben“?
Grobporen: Sickerwasser führend, nach Abzug des Sickerwassers mit Luft gefüllt
Mittelporen: verfügbares Wasser haltend, bei Austrocknung mit Luft gefüllt
Feinporen: nicht verfügbares Haftwasser haltend, nur bei starker Austrocknung mit Luft gefüllt

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58. Bodenwasserarten werden nach ihrem Verhalten im Boden gegliedert, nennen sie 3.
Gravitationswasser – der Schwerkraft folgend, durch die Grobporen strömend
Haftwasser – durch Mittel- und Feinporen gehalten → Adsorptionswasser (an der
Partikeloberfläche) und Kapillarwasser (durch Kapillarkräfte gebundenes Wasser- häufig aus
Grundwasser aufsteigendes Wasser)
59. Zu was führt die Bodenverdichtung?
Zur Verminderung des Porenvolumens, zunehmende Lagerungsdichte, Änderung der
Porengrößenverteilung, Minderung der Porenkontinuität (Bodenverdichtung durch Befahren des
Bodens)
60. Was ist die Proctordichte?
Es ist die höchste erreichbare Dichte eines Bodens, die sich bei optimalem Wassergehalt einstellt
→ zur Baugrundabschätzung → meist Verdichtungsgrad von mindestens 95% verlangt
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61. Zwischen welchen Ladungsverhältnissen unterscheidet man?
Es wird zwischen Kationenaustauschern (Bodenpartikel mit negativer Ladung) und
Anionenaustauschern (Bodenpoartikel mit positiver Ladung) unterschieden.
→besonders aktiv sind feiner Bodenpartikel, sogenannte Bodenkolliode (→insbesondere
Ladungsträger und →überwiegend negativ geladen), i.d.R dominieren Kationenaustauscher im Boden
62. Bewerten Sie den pH-Wert 1, 7 und 12
pH-Wert 0 -17 : 1 = sauer ; 7 = neutral ; 12 basisch
63. Was bedeutet die Pufferwirkung des Bodens?
Die im Boden vorhandenen Stoffe, die Zugabe von Säuren und Basen ausgleichen, nennen sich
Puffer.
64. Zählen Sie 4 Puffersysteme/bereiche auf.
Carbonat-Pufferbereich: zunächst reagiert Carbonat - → Auflösung von fein verteiltem Kalk
Austausch-Pufferbereich: Tonminerale puffern Säurewirkung
Aluminium-Pufferbereich: Aluminium wird aus den Zwischenschichten herausgelöst
Eisen-Pufferbereich: nur bei sehr, sehr niedrigen pH-Werten
65. Was sind die Eigenschaften von Tonmineralen?
Zweischichttonminerale: können Nährstoffe nur an den Außenflächen anlagern und sind nicht
quellfähig, daher sind Böden, in denen Zweischichtminerale vorherrschen, nicht besonders fruchtbar
Dreischichttonminerale: können Nährstoff-Ionen und Wasser aufnehmen, speichern und wieder
abgeben → sie sind daher quellfähifg → Dreischichttonminerale sind typisch für fruchtbare Böden
66. Was sind die Folgen von Bodenversauerung?
- Durch stetige Bodenversauerung verliert der Boden zunehmend wesentliche
fruchtbarkeitsbestimmte Eigenschaften, sowie sein Filter-, und Speichervermögen → kann so selbst
zu sekundären Schadstoffquelle werden
- herausgelöste Kationen werden aus dem Boden ausgewaschen, Nährstoffe gehen verloren
→ veränderte Ionen-Zusammensetzung des Bodens beeinflusst somit Wachstumsbedingungen für
die Vegetation
- Mobilisierung von Schwermetallen → Schwermetalle sind nicht abbaubar, schädigen Pflanzen, je
stärker die Versauerung, desto stärker gehen Schwermetalle wieder in die Lösung (Remobilisierung)
- Belastung von Gewässern → direkte Auswaschung von Schadstoffen ins Grundwasser
- Verlust an Biodiversität → konkurrenzstarke Pflanzen, die gut im sauren Milieu zurecht kommen,
verdrängen Arten, die auf neutrales Milieu angewiesen sind → Folge Verminderung der pflanzlichen
und tierischen Biodiversität

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