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Definition von Didaktik und didaktische Grundbegriffe

Didaktik als ein Teilbereich der Pädagogik -> es gibt also Gemeinsamkeiten zwischen Didaktik und Pädagogik

Didaktik ist primär aber an Lehr-, Lernprozessen interessiert. Also an den Prozessen der Vermittlung

-> Als eigenständige Disziplin hat die Didaktik aber ihren festen Platz -> Didaktik ist für die Gestaltung von
Vermittlungsprozessen grundlegend

- es gibt Didaktik für alle Schulfächer, Schularten und Schulstufen etc. -> zusammengefasst alle Bereiche der
formalen Bildung
- Die Didaktik hat aber auch einen nonformalen Sektor der Bildung (Friedensarbeit, Freizeitbereich,
Mediendidaktik)

Didaktische Grundfragen -> alle möglichen Lehr-/Lernprozesse könne damit geplant werden (ohne
didaktische Theorien oder Modelle -> Didaktik im Handumdrehen):
WAS? -> welche Inhalte muss ich vermitteln
WIE? -> Mit welchen Methoden, Medien, etc. organisiere ich die Vermittlung der Inhalte
WOZU? -> Welche Ziele verfolge ich dabei
WARUM? -> Welche Begründung sind für meine Planung maßgeblich
WER? -> Wer sind meine Adressaten
WO? -> in welcher Umgebung findet der Lehr-Lernprozess statt
WANN? -> zu welchen Tages- oder Jahreszeiten

Didaktische Dreieck (fasst die didaktischen Grundfragen


zusammen):
-> Zusammenhang zwischen Sache (Lerngegenstand),
Lehrenden und Lernenden

Didaktisches Viereck (im Bereich Sportdidaktik):


-> Aspekt der Medien kommt hier hinzu
- Lehrende und Lernende sehen die Sache
(Lerngegenstand) und die Medien in einem
Zusammenhang
- > alle vier Aspekte bedingen sich gegenseitig
- Didaktik als eigenständige Disziplin ist an allen
formalen und non formalen Lernprozessen beteiligt
- In allen Lebensbereichen, in denen reflektiert gelernt wird,
tauchen die oben genannten didaktischen Fragen auf

Der Begriff Didaktik:

5 gängige Begriffsbestimmungen in der allgemeinen Didaktik:


- Wissenschaft vom Lehren und Lernen (Fokus auf die unterschiedlichen Tätigkeiten Lehren und Lernen)
- Theorie oder Wissenschaft vom Unterricht
- Theorie der Bildungsinhalte (die Inhalte herausfiltern, die zur Bildung beitragen)
- Theorie der Steuerung von Lernprozessen (Modelle und Konzepte mit denen Lernprozesse ma besten gesteuert
werden können stehen im Mittelpunkt)
- Anwendung psychologischer Lehr-Lerntheorien
-> Grundbedeutungen von Didaktik können sich in unterschiedlichen Definitionen niederschlagen
Didaktische Modelle - Bildungstheoretische Didaktik - Definitionen

Definition Erziehung:
Unter Erziehung werden Maßnahmen zusammengefasst, die darauf gerichtet sind, Menschen in ihrer Entwicklung
umfassend zu fördern. Erziehung in diesem Sinne kann professionell (Lehrer) oder laienhaft (Eltern) initiiert werden
(Kurz, 2003, S. 183).

Einflüsse, die nicht als Erziehung geplant sind, aber analog wirken (z.B. Massenmedien, peers)

Erziehung ist an der Idee zu orientieren, den Menschen dabei zu unterstützen, sich selbst zu bestimmen

Ideales Ziel der Erziehung: Mündigkeit, Verantwortlichkeit, Handlungsfähigkeit, Bildung

Definition Bildung:
Die Selbstgestaltung des Menschen im Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst sowie den Gegenständen
und Werten der Kultur (Literatur, Musik, Sprache, Religion) und Gesellschaft (Politik, Wirtschaft, Technik, Medien)
(Kurz, 2003, S. 106).

Bildung beschreibt den Prozess der Selbstgestaltung und Weltaneignung; dynamsicher Prozess;
Erfahrungsprozess

Bildung als individuelle Weltaneignung; Erziehung als die von außen auf das Individuum gerichteten
Maßnahmen von Personen/Erziehungssituationen

Materiale Bildungstheorie

- der Bezugspunkt ist das Objekt


- es geht um Objekte der Bildung (Wissen, Können, Kenntnisse) -> gebildet ist derjenige, der sich möglichst viele
Objekte der Bildung angeeignet hat

- sportliche Bildung gilt hier als eine leiblich körperliche Bildung -> bedeutet, dass Schüler*innen dann gebildet
sind wenn sie über möglichst viel sportmotorische Fertigkeiten verfügen

Formale Bildungstheorie:

- Bezugspunkt ist das Subjekt -> es geht um Subjekte der Bildung (Schüler*innen)
- Gebildet ist, wer die in ihm schlummernden körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte tatsächlich entfaltet hat
- gebildet ist derjenige der über das Wissen verfügt wie man zu lernen hat (das Lernen gelernt hat)
- Sportunterricht -> Stärken optimal entwickelt hat durch Verarbeitung von Erfahrungen in der Lage ist sich Inhalt
selbst anzueignen

Bildungstheoretische Didaktik (Wolfgang Klafki):

- hier werden beide Ansätze der Bildungstheorie (material und formal) auf didaktisch-methodischer Ebene
miteinander verbunden mit dem Versuch die Einseitigkeiten der materialen und der formalen Bildungstheorie
überwinden kann

- kategoriale Bildung ist ganz zentral -> es geht darum wie es im Unterricht am besten gelingen kann die
kategoriale Bildung umzusetzen

- über selbsterstellte didaktische Analyse kann man herausfinden ob die gewählten Unterrichtsinhalte auch zur
Bildung beitragen. Sie hilft zur Umsetzung der kategorialen Bildung

- Fragenkatalog zur Überprüfung der Inhalte und das diese auch zur Bildung beitragen -> lohnt es sich die
ausgewählten Inhalte zu unterrichten
Didaktische Analyse (Überprüfung soll anhand von fünf Fragen gelingen):
Bsp. Radfahren

1. Gegenwartsbedeutung
-> welche Bedeutung spielt das Radfahren jetzt gerade im Leben der Schüler?

2. Zukunftsbedeutung
-> welche Rolle wird das Radfahren in der mittelfristigen Zukunft der Schüler spielen

3. Sachstruktur
-> fachlich sachliche Struktur des ausgewählten Gegenstandes muss beschrieben werden (Anfahren, Absteigen,…)

4. exemplarische Bedeutung
-> auf welche anderen Inhalte sind die durchs Radfahren erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten übertragbar
(Gleichgewichtsfähigkeit etc.)

5. Zugänglichkeit
-> haben bestimmte Schüler*innen vielleicht einen erschwerten Zugang zum Radfahren?

-> in dem ausgewählten Inhalt Radfahren steckt also ein Bildungsgehalt

Lehrtheoretische Didaktik /Didaktik der Berliner Schule

-> Versuch des Gegenentwurfes zur bildungstheoretischen Didaktik

- es geht um den Unterricht und alle ihn bedingenden Faktoren (der Bildungsgehalt rückt eher in den
Hintergrund)
- > Unterricht und seine Faktoren stehen im Vordergrund
- Systematisierung des Unterrichts als Ziel (Gemeinsamkeiten die in allen Unterrichtsfächer gleich sind)
-> Wirkungsgefüge und Raster von Begriffe liegt als Ergebnis vor -> daran soll man Unterricht systematisieren
können

Entscheidungsfelder (es existieren vier Faktoren):


- Internationalität
- Thematik
- Methodik
- Medienwahl
- > zu allen diesen Faktoren müssen aktiv
Entscheidungen von der Lehrkraft getroffen werden ->
alle diese vier Faktoren stehen in einer gegenseitigen
Abhängigkeit (Interdependenz)

-> Entscheidung für einen Faktor hat Folgen für die


anderen Faktoren (Bsp. Ziel Stärken der
Ausdauerfähigkeit (Internationalität) beeinflusst Direkt die
Thematik Methodik und Medienwahl)

Bedingungsfelder:
- anthropogene Voraussetzungen (individuelle Lernermerkmale: Geschlecht, Alter, Milieu etc.)
- Sozialkulturelle Voraussetzungen (Klassenstärke, Gruppenzuordnung, Lehrplan, Kollegium etc.)
-> Faktoren können wir nicht Entscheiden beeinflussen aber trotzdem wesentlich den Unterricht
Theorie der Sportdidaktik - Stefan Größing
Stellt eine sportdidaktische Anpassung der Lehrtheoretischen Didaktik dar -> hiermit kann Sportunterricht planen,
durchführen, reflektieren und Auswerten

Entscheidungsebene:
- Methode/Medien
zusammengenommen

- Organisation kommt neu dazu (da


diese eine große Herausforderung im
Sportunterricht stellt)

- Ziele statt Intention

- Bedingungsebene unverändert

- Evaluatationsebene kommt neu


dazu

hiermit kann Sportunterricht geplant,


durchgeführt, reflektiert und
ausgewertet werden (ein Schritt über
den didaktischen W-Fragen -> da
hier reflektierter und aufeinander
aufbauend

Integrativ-unterrichtstheoretisches Konzept der Sportdidaktik - Stefan Größing

- Sportunterricht ist bei losgelöst von Schule und Gesellschaft -> er ist immer eingebunden in -schule und
Gesellschaft

- Schule gibt dem Sportunterricht z.B. die Zeit vor, ob Mädchen und Junge gemeinsam unterrichtet werden
etc.

- Gesellschaft formuliert gewünschte Ziele von Sportunterricht (diese können sich im gesellschaftlichen
Wandeln ändern)

Sport realisiert als einziges Schulfach körperorientierte Bildung - daher die Rechtfertigung zum Schulfach Sport

-> die Gesundheitserziehung und sozialverhalten können Schüler*innen auch durch andere Fächer erlernen
Fachdidaktischen Konzepte - Pragmatisch-qualifikatorische Sportdidaktik

In zwei Richtungen kann unterscheiden werden:

Pragmatisch-qualifikatorische Sportdidaktik und die Kritisch-Emanzipatorische Sportdidaktik

Pragmatisch-qualifikatorische Richtung -> Sportartenkonzept und die pragmatische Sportdidaktik sind darin
verankert)

Gemeinsamkeiten vom Sportartenkonzept und der


pragmatischen Sportdidaktik:
- nehmen Sportunterricht wörtlich
- Gesellschaftliches Phänomen: Sport und Sachstruktur
(Sport kann in all seinen Facetten in der
Sportunterricht übernommen werden

Unterschiede vom Sportartenkonzept und der


pragmatischen Sportdidaktik:
- Empfehlung, Anregungen für Unterrichtspraxis

Sportartenkonzept
Beruht auf der Maxime für den außerschulischen Sport zu qualifizieren

- Inhalte und Sachstrukturen können ungefiltert in den Sportunterricht übertragen werden


- pädagogische Legitimation: Sportunterricht lässt sich nicht aus Inhalten sondern aus den Zielen des
Sports begründe -> diese Ziele sollen an der Eigenstruktur der Sache Sport (Leistung und motorische
Aktivitäten die auf Optimierung ausgerichtete sind) orientiert sein -> Auseinandersetzung mit der Bewegung
findet um ihrer Selbstwillen statt

- didaktisches Hauptproblem: welche Sportarten auswählen, damit die Eigenstruktur realisiert werden kann?
- > Lösungsvorschlag: klassischer Kanon der Schulsportarten
- Unterricht muss Effizient und ökonomisch sein (Lernumwege sind nicht denkbar) Ideen der Schülerorientierung
hat hier überhaupt kein Platz (Lehrer*in gibt den Unterricht vor)
- Der Unterricht ist mit Vereinstraining vergleichbar

Pragmatische Sportdidaktik
Frage nach dem Sinn des Sports steht im Vordergrund

- Verhältnis zum außerschulischen Sport ist zentral -> Vielfältigkeit des Sports soll sichtbar gemacht werden
- Nicht der Inhalt wird definiert sondern es kommen möglichst viele Ausprägungsformen sportlichen Handelns in
betracht -> die Mehrperspektivität steht im Mittelpunkt
- Unterricht soll nicht nur nach der Leistungsperspektive aufgebaut sein -> sondern er soll eine Vielperspektivität
haben

- eine Sportart kann mit unterschiedlichen Sinnzuschreibungen/Motivationen belegt werden -> es gibt eine
Mehrperspektivität sportlicher Handlungen
- Für Dietrich Kurz 6 Perspektiven wesentlich: Ausdruck, Eindruck, Spannung, Leistung, Miteinander, Gesundheit
-> aus den Perspektiven ergibt sich, dass bestimmte Sportarten mit gewissen Perspektiven direkt Verknüpft
werden, die 6 Perspektiven sind aber auf jedes Bewegungsfeld und auf jede Sportart anwendbar

-> auf der Grundlage reflektierter Erfahrungen (durch Mehrperspektivität) im Sport sollen Schüler*innen
selbst entscheiden können welche Bedeutung er/sie dem Sport in seinem Leben geben
(Handlungsfähigkeit der Pragmatischen Sportdidaktitk)

Unterrichtsempfehlung: eine Perspektive auswählen für eine Unterrichtsstunde, zwei Perspektiven Kontrastieren
oder innerhalb einer Unterrichtsstunde so viel Perspektiven wie möglich anschneiden
Fachdidaktischen Konzepte - Kritisch-emanzipatorische Richtung

- Erziehung/erzieherisches Potenzial des Sports steht im Mittelpunkt (nicht die gesellschaftliche Tatsache Sport)
- es geht im Kern um die Frage welchen Beitrag/welche Potenziale kann der Sport zur Erziehung des
Menschen beitragen

- Schüler*innen wird Raum gegeben um über diese Erfahrungen auch zu kommunizieren


Unterrichtsempfehlungen: offener Sportunterricht -> Erfahrungen mit dem eigenen Körper und in einer sozialen
Umwelt für die Förderung der individuelle Entwicklung (Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper ->
Körpererfahrungen sammeln)
- Unterrichtsrealität: es geht um Körpererfahrung und den Eindruck den bestimmte Bewegungen auf den Körper
haben -> genügend Raum zur Reflexion wird benötigt

Unterrichtsrealität - wie könnte der Unterricht aussehen

Pragmatisch qualifikatorische Richtung:


- es muss nochmals zwischen Sportartenkonzept und pragmatischen Sportdidaktik unterschieden werden
Sportartenkonzept -> ähnlich zum Vereinstraining, es geht um Leistung (für den außerschulischen Sport zu
qualifizieren)

Pragmatische Sportdidiaktik -> unterschiedliche Sinnperspektiven (es gibt insgesamt 6 unterschiedliche


Sinnperspektiven) sollen hervorgehoben werden. Es geht um die Erarbeitung unterschiedlicher Perspektiven. Neben
Auswahl der Inhalte auch immer Auswahl der Perspektiven (steht an erster stelle) -> genügend Raum für Reflexion
muss gegeben werden

Kritisch emanzipatorische Richtung:


- Bsp.: Konzept er Körpererfahrung -> es geht weder um die Leistung noch um eine Vielperspektivität. Es geht um
die Körpererfahrung (Eindruck bestimmter Bewegungen auf den Körper) -> Hinwendung zur Perspektive Einbruch
(auch hier wird genügend Raum für Reflexion benötigt -> mit den Schülern ins Gespräch kommen)

-> um Unterricht wir allerdings mit unterschiedlichen sportdidaktischen Konzepten hantiert (mach

Aktuelles sportdidaktische Konzept - Erziehender Sportunterricht

- steht in einer inhaltlichen Verbindung zur pragmatisch-qualifikatorischen und der kritisch-emanzipatorischen


Richtung

- Kennzeichen ist der Doppelauftrag: Erziehung zum Sport (wird eher durch pragmatisch-qualifikatorische Richtung
erzielt) und Erziehung durch Sport (wird eher durch kritisch-emanzipatorische Richtung erzielt)

Erziehender Sportunterricht: Schüler sollen durch die Auseinandersetzung mit der Sache (Sport) in ihrer Entwicklung
und Persönlichkeit gefördert und sie zu einem selbstbestimmten und Verantwortlichen Urteilen und Handeln
befähigt werden

Doppelauftrag des Sportunterrichts:


Erziehung zum Sport -> realisiert dadurch, dass Schüler den Sinn der Sache finden (Bewegungs-, Spiel- und
Sportkultur soll erschlossen werden)

Erziehung durch Sport -> Persönlichkeit soll im Sport entwickelt werden und Entwicklungsförderung soll durch
Sport stattfinden

Dieser Doppelauftrag wird durch zwei Aspekt umgesetzt


- Pädagogischen Perspektiven
- Prinzipien eines erziehenden Sportunterrichts

-> diese Aspekte werden mit der Hilfe von Lern-/Erfahrungs-/Bewegungsfelder (Rahmenlernplan Berlin) umgesetzt
Pädagogische Perspektiven
- diese Korrespondieren mit den Sinnperspektiven (der pragmatischen Sportdidaktik) und stelle eine spezifische
Weiterentwicklung dieser da

Sinnperspektive Ausdruck -> Pädagogische Perspektive: sich körperlich ausrücken, Bewegungen gestalten

Sinnperspektive Eindruck -> Pädagogische Perspektive: Wahrnehmungsfähigkeit verbessern,


Bewegungserfahrungen erweitern

Sinnperspektive Spannung -> Pädagogische Perspektive: etwas wagen und verantworten

Sinnperspektive Leistung -> Pädagogische Perspektive: Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen

Sinnperspektive Miteinander -> Pädagogische Perspektive: Kooperieren, wettkämpfen, sich verständigen

Sinnperspektive Gesundheit -> Pädagogische Perspektive: Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein


entwickeln

Unterschied zwischen Sinn- und pädagogische Perspektiven:


- pädagogischen Perspektiven sind im erziehende Sportunterricht zentral, sie stellen eine Weiterentwicklung der
Sinnperspektiven aus der pragmatischen Sportdidaktik dar. Das erzieherische Potenzial der einzelnen
Perspektiven wird herausgearbeitet -> sehr genau Anweisung zum erzieherischen Handeln wird durch die
Perspektiven gegeben

Bsp.: Perspektive Leistung -> Leisten erfahren, verstehen und Einschätzen -> genau Anweisung wie erzieherisch
auf die Schüler*innen eingewirkt werden soll (diese sollen erfahren was Leistung bedeutet und wie diese
einzuschätzen ist -> daher ist die reflektier auch so wichtig

- Sinnperpsektive Leistung gibt keinen konkreten Erziehungsanspruch

Prinzipien des erziehenden Sportunterrichts (Scheid&Prohl 2012)

Drei Prinzipien:
- das Prinzip der absichtlichen Unabsichtlichkeit -> beruht auf der Einsicht, dass Bildung nur indirekt durch
Schaffung geeigneter Lehr-/Lernsituationen produziert werden kann

- das Prinzip der Einheit von Lehren und Erziehen -> Verschmelzung der Lehr- und Erziehungsabsichten im
individuellen Lehrerhandeln

- Das Prinzip der Gleichrangigkeit von Weg und Ziel -> Bedeutung des Lernziels wird gleichgestellt mit dem Weg
dorthin
Kompetenzen und Bildungsstandards im Sport

- Outputorientierung nach schlechtem Abschneiden Deutschlands bei den ersten Pisa-Studien


- > Kieme-Espertiese -> nationaler Bildungsstandard soll entwickelt werden (auf Basis zugrundeliegenden
Kompetenzen)

Kompetenzen sind:
„Die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um
bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivatonalen, voliotalen und sozialen Bereitschaften
und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu
können (Weinert, 2001)“

- im Sport geht es aber um sportbezogenen Lehr-/Lernprozesse, die kognitiven Fähigkeiten sind also für den
Sportunterricht nicht konstituierend

Sport- und Bewegungkulturelle Kompetenzen:


ist die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, die körperlichen, sozialen, materiellen und intentionalen Bezüge
ihres sport- und bewegungsbezogenen Handelns zu erkennen, zu ordnen und zu beurteilen sowie in der Lage zu
sein, das daraus gewonnene Handlungswissen unter dem Einsatz weiterer, auch körperlicher und motorischer
Leistungsdispositionen zu nutzen, um im Bereich Sport und Bewegung autonom und selbstverantwortet handeln zu
können.

1. Aspekt:
- Fähigkeiten der Schüler*innen ihr Sport und bewegungsbezogenes Handeln einzuordnen, zu erkenne und zu
beurteilen

2. Aspekt:
- Schüler*innen sollen dazu befähigt werden autonom und selbstverantwortlich im Sport zu Handeln
-> fachdidaktische Definition des fachspezifischen Kompetenzbegriffs verfügt über die Weinert Definition von
Kompetenz weißt aber auch eindeutig auf den erziehenden Sportunterricht hin

Realisierung des fachspezifischen Kompetenzbegriffs:


- Anforderungen sollen so gestalten sein, das die Schüler*innen zu einem selbstbestimmten und verantwortlichen
Handeln im Sport gelangen -> Unterricht so gestalten, dass Handlungssituationen gestaltet werden die die
Schüler*innen selbstständig und eigenverantwortlich Handeln lassen

Kompetenzorientierte Sportunterricht ist ein Sport-, Spiel- und Bewegungsbezogener Unterricht, der Bewegung
und Bewegungslernen ermöglicht und zur Selbständigkeit und Eigenverantwortung erzieht. In bewusst geplanten
Lernsituationen werden motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten sportbezogenes Wissen sowie weitere
Fachübergreifenden Kompetenzen entwickelt. -> Erwerb einer umfassenden Handlungskompetenz

Messungen von Kompetenzen:


- in Bildungseinrichtungen: Test, Präsentationen, Kurzvorträge, Diskussionen
- Wissenschaftliche Messungen: Schulleistungsvergleichsstudien
- Allgemein: Kompetenzmessungen basieren auf Kompetenzmodellen (leistungsbezogen) (sowohl bei den
wissenschaftlichen, als auch bei den internen Kompetenzmessungen)

Zusammenhang zwischen Kompetenzen und Bildungsstandards:


- Bildungsstadards beziehen sich auf bestimmte Kompetenzen die am Ende eines Bildungsabschnittes erreicht
werden sollen
- Bildungsabschnitte -> beziehen sich auf eine Doppeljahrgangsstufe oder auf Schulabschlüsse
- ob das Fach Sport einen nationalen Bildungsstandard haben sollte löst immer noch Diskussionen aus

-> insgesamt sollte der Anspruch eines Erziehenden Sportunterrichts eingelöst werden

- bislang wurden keine nationalen Bildungsstandards vorgelegt -> Deutscher-Motorik-Test (dmt) bildet den
nationalen Bildungsstandard für die Erziehung zum Sport (dieser kann aber nur die motorische
Leistungsfähigkeiten abbilden -> Erziehung zu Sport ist wesentlich umfassender)

-> Dmt einziges nationales Überprüfungsverfahren (stellt nur ganz geringen Teil des erziehenden
Sportunterrichts dar)
Fachbezogenen Kompetenzen im Rahmenlehrplan -> setzt den Doppelauftrag des Sportunterrichtes um

Vier Kompetenzbereiche;
- Interagieren -> Situationen des sozialen Lernens
- Bewegen und Handeln -> alle sportmotorische Lehr- und Lernsituationen (diese Kompetenz nimmt den meisten
Raum ein)
- Reflektieren und urteilen -> in sportmotorischen Zusammenhänge das eigene Handeln und das Handeln von
anderen zu reflektieren und zu hinterfragen bzw. zu beurteilen
- Methoden anwenden -> sport- und bewegungsbezogenen Handeln soll eigenverantwortlich und selbständig
gestaltet werden

-> alle vier sollen im Sportunterricht realisiert werden und tragen zum Aufbau einer Sport- und
Bewegungsbezogenen Handlungskompetenz bei

Bewegungsfeldspezifische und Bewegegungsfeldübergreifende Standards


-> geben dem Sportunterricht einen Rahmen (welche Standards sollen in einer Jahrgangsstufe erreicht werden)

Wie werden die Standards im Unterricht realisiert?:


-> Weg von den Standards zu Unterrichtszielen einer bestimmten Lerngruppe/Jahrgang

- in der Formulierung der Unterrichtsziele müssen Kompetenzorientiert sein


- -> Kompetenzorientiertes Unterrichtsziel

Zu beachtene Aspekt bei der Formulierung eines kompetenzorientierten Unterrichtsziels:

- Unterrichtsziel muss immer kurzfristig zu erreichen sein -> stellt immer einen Baustein zu einer
Kompetenzentwicklung dar (kompetenzentwicklung = längerfristiger Prozess)

- Kurzfristiges Studienziel muss mit dem längerfristigen Prozess der Kompetenzentwicklung verknüpft
werden -> durch Kompetenzielformulierung (nach Schröter 2013) wir diese ermöglicht

Dreiteilige Kompetenzformulierung:
a) Es wird eine längerfristige aufzubauende Fähigkeit (z.B. Analysefähigkeit) konkret benannt,

b) die zur Förderung einer grundlegenden Kompetenz (z.B. Kompetenz „Methoden anwenden“) beiträgt.

c) Der Modalsatz- eingeleitet mit „indem“- bezeichnet die Unterrichtsaktivität, durch die der angestrebte
Kompetenzaspekt gefördert/abgebildet werden soll.

Bsp.:
Die Schüler und Schülerinnen entwickeln ihre Korrekturfähigkeit im Rahmen der Methodenkompetenz, indem sie die
Baggerbewegungen des Partners anhand eines Kriterienkatalogs (5 Merkmale) beobachten und korrigieren.

-> in einem zweiten Schritt muss das Kompetenzziel abgestuft werden um auch der Heterogenen Lerngruppe
Rechnung zu tragen

- durch die Abstufung wird der Sportunterricht auf drei Schüler*innen Gruppen angepasst
Bsp.:
Mindeststandard: Die SuS können für ein vorgegebenes Bewegungsmerkmal (z.B. gestreckte Arme) mithilfe eines
Beobachtungsbogens richtig benennen, ob es von einem Mitschüler korrekt ausgeführt wurde.

Regelstandard: Die SuS können drei vorgegebene Bewegungsmerkmale mithilfe des Beobachtungsbogens bei
Mitschüler/innen korrekt bewerten und dem Mitschüler sachgerechte Hinweise zur besseren Ausführung geben.

Exzellenzstandard: Die SuS können fünf Bewegungsmerkmale bei Mitschülern auch ohne Beobachtungsbogen
korrekt bewerten und dem Mitschüler sachgerechte Hinweise zur besseren Ausführung geben.

Zusammengefasst: Ausgehend von den Standards des Rahmenlehrplans werden die Unterrichtsziele abgeleitet.
Die Unterrichtszeit werden als Kompetenzziele formuliert und müssen drei Aspekte beinhalten: 1. Die Fähigkeit um
die es geht 2. die Kompetenz um die es geht und 3. die Unterrichtstätigkeit Anhang derer die Fähigkeit realisiert
werden soll. -> Dei zu realisierende Fähigkeit ist ein Teilaspekt der angestrebten Kompetenz. Danach folgt eine
Abstufung des Kompetenzziels
Methodische Verfahren im Sportunterricht
In der Fachdidaktik wird zwischen induktives und deduktives Verfahren unterschieden

Induktives Verfahren:
- Normsuchendes Verfahren
- Ganzheitliche Methode wird assoziiert
Teilschritte:
-> Bewegungsaufgabe (ist Problemorientiert und es gibt mehrere Lösungen dafür, daher offen formulieren, Bsp.:
Springe soweit du kannst oder Rolle über die Matte)

-> Suchen und Erproben (induktiver Lehrprozess startet, Lehrer beobachten und können sich aus dem Geschehen
eher rausnehmen)

-> Herausstellen der besten Lösung (viel pädagogisches Geschick der Lehrkraft, Unterrichtsgeschehen muss
wieder übernommen und geleitet werden)

-> Bewegungskorrektur (eine geplante Bewegungsnorm soll erreicht werden)


-> Üben
-> Variables Anwenden

Deduktives Verfahren:
- Normgeleitetes Verfahren
- Elementarische Methode wird assoziiert
Teilschritte:
-> Vormachen der Zielübung
-> Beschreiben und erklären
-> Bewegungsanweisung
-> Bewegungshilfe
-> Bewegungskorrektur
-> Üben
-> Variables Anwenden

- führende Rolle des Lehrenden ist in allen Phasen des Unterrichts sichtbar

Entscheidung über Methodische Verfahren (vier Aspekte müssen in betracht gezogen werden):
- Entscheidung wird von der Lehrkraft getroffen (Lehrplan gibt keine bestimmte Methode vor)

Wahl der Methode ist abhängig von:


- Inhalt (Bewegungsfelder)
- Phase des Lernprozesses (zu Beginn ist oft induktives Verfahren Sinnvoll, danach eher deduktiv)
- Kompetenzen, die die Schüler*innen erlangen sollen (Ziele des Unterrichts, geht es um Kreativität oder doch eher
um Leistung)
- Unterrichtskompetenzen des Sportlehrers

- Bewegungsfolgen darstellen und gestalten eignet sich sehr gut für ein induktives Verfahren (da es sich hier um
kreativ handelt

- Leichtathletischen Würfe, sowie die Stoßen und Schwimmen eignet sich dafür nicht für ein induktives Verfahren,
da hier die Sicherheit der Schüler*innen im Vordergrund steht

Zusammenfassend: beide Verfahren sind gleichberechtigt und die Wahl des Verfahren hängt wenigsten von den hier
besprochenen vier Aspekten ab. Das Deduktive Verfahren ist von Größe möglicher Effizienz und Ökonomie
gekennzeichnet und das induktive Verfahren is gekennzeichnet von eigenverantwortlichem Handeln.
Ganzheitliches Verfahren
- Bewegung wird als Ganzes gelernt (wird nicht zergliedert)
- Schulung von Teilbewegungen erst nach Erlernen der Gesamtbewegungen
Grenzen:
- Sportspiele -> komplexe Bewegungsabläufe
- Wo endet ganzheitlich und wo beginnt elementenhaftes Verfahren

Elementenhaftes Verfahren
- Zerlegung in Teilbewegungen
- Erlernte Teile werden zur Gesamtbewegung zusammengesetzt
Grenzen:
- fehlender Zusammenhang
- Falsche dynamische Komponenten
- Teilübungen können die Zielübung verändern und falsch erlernt werden

Methodische Maßnahmen (unterscheiden sich zu den Methodischen Verfahren)

Sind Aktionen des Lehrer die:


- den Lernprozess in Gang zu setzen
- Den Unterricht zu lenken bzw. Zu steuern
- Aneignung neuer Verhaltensweisen zu erleichtern
- Bereits erlernte Bewegungsformen zu erhalten
Methodische Maßnahmen sind: Beschreiben, Erklären, Vormachen, Vorzeigen, Bewegungsaufgaben,
Bewegungsanweisungen, Bewegungsvorschriften, Bewegungskorrektur, Bewegungshilfe/ -sicherung, akustische
Hilfe

Medien im Sportunterricht

Visuelle Medien: Buch, Bilderreihen, Übungskarten, Poster, Technik-Tafel


Auditive Medien: CD, Tonband, Radio, etc.
Audiovisuelle Medien: Filme, Videos, DVD, etc.

Funktionen der Medien im Unterricht:


- Im Zuge der Präsentation des Lerngegenstandes: motivieren + informieren
- Während des konkreten Lernprozesses: organisatorische Steuerung des Lernprozesses + Speicherung des
Lernverlaufs

- Am Ende des Lernprozesses: Dokumentation der Lernergebnisse


Einsatzmöglichkeiten:
a) Unterrichtsvorbereitung mit dem PC bzw. Internet
b) Tablet, Smart-Phone in der Sporthalle c) Sportstunde am PC , bzw. im PC-Raum d) Hausaufgaben
e) Projektwochen
Immer bedenken:
a) Zusammenhang mit lernrelevanten Faktoren des Unterrichts
b) Vorteile - Nachteile

Wichtigsten Hinweise zur Organisation:


- kein Schüler im Rücken
- Basiswissen über die Halle und Fluchtwege (Hausmeisterkontakt, Geräte kennen, Erste-Hilfe-Kasten etc.)
- Organisation vor dem Unterricht (Schüleranzahl, Standortbestimmung, Bereitstellen von Hilfsmitteln und
Materialien)
- Auf- und Abbau der Geräte (ständige Kontrolle und vor der Nutzung testen)

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