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Von Bruns.
in dein des T h e o p h r a s t :
τ à μίν οϊχοι ν Tt άρχοντα πάντα δίδοίμι Μαλάνιη xal
ΙΙαγχρέοντι, άπυ δε των ΰνμβεβλημένων etc.
in dem des S t r a t o :
τα μεν οϊχοι χαταλείπω πάντα Λαμπνοίωνι χαί \ioxt-
ΰιλάο), από δε Τ ο ν ¿ ii) ήνηΰιν υπάρχοντος μοι άργνρίοι> etc.
Bei Ε p i k u r heisst es also ganz allgemein δίδωμι τά
εμαντον πάντα, und darunter hat schon C i c e r o einfach E r -
nennung von heredes verstanden ; b e i den drei andern wird
zwar unterschieden τά εν οϊκω (οϊχοι) πάντα und sonstiges
Vermögen, allein so, dass auch über das letztere vollständig
verfügt wird.
Offenbar k a n n man in diesen Verfügungen weder eine
versteckte Adoption sehen noch blosse Nebenverfügungen neben
der Intestatsuccession. E s ist daher die Frage, wie sie sich
zu den Adoptions-Testamenten verhalten. Dass die Adoption
mit den Testamenten und der Erbeinsetzung vielfach in Ver-
bindung stand, kann nach den vielen Stellen in den Reden
von D e m o s t h e n e s und noch mehr I s ä u s , die davon
sprechen, gar nicht bezweifelt werden, allein nach den vor-
liegenden Testamenten muss man a n n e h m e n , dass neben der
Aufnahme des E r b e n durch Adoption in die Familie und
P h r a t r i e des Erblassers auch eine einfache Vergabung (δίδωμι)
des ganzen Vermögens an einen E r b e n mit Ausschliessung
der Intestatsuccession möglich gewesen und in der späteren .
Zeit vielleicht vorherrschend geworden ist.
Eine nähere Untersuchung des Adoptions-Testamentes
würde jedoch hier zu weit führen. Es muss genügen, die
F r a g e aufgeworfen und angeregt zu haben.
') Die Worte d'MtjiHte&cti und ό'ιαΰήκη sind die technisch festen
Ausdrücke für testiren und Testament.
2
) Dies gehört nicht zur Einleitung von D i o g e n e s , sondern ist
der Anfang des Testamentes selbst, ähnlich wie es in dem Testamente,
das D e m o s t h e n e s (xaxà Στ%φ. 1, 28) anführt, heisst: Tàât άιέ&ίτο
Πασίων Άχάρνίυς.
·) De exilio 10.
2
) De finibus, 5, 1.
3
) Vgl. Z u m p t , pililos. Schulen in Athen p. 8 —10.
') S. die Schrift von Müller, die ohen S . 4 n.O citirt ist, S. 9. 11. 28.
2
) Diese Eingangsformel findet sich auch im Testament des Theophrast.
') Z e l l e r , S. 41 n. 1.
s
) S. die Stellen hei Z e l l e r S. 2t n. %
Ζ eil er S. 43—50.
der beiden Kinder und des Vermögens bekommt der Satz eine
Beziehung auf die Gesammtheit der vorausgehenden Bestim-
mungen, also auf die ganze Vormundschaft, und dazu passt
eigentlich der folgende Gegensatz besser, wenn es lieisst:
„wenn Theophrast nicht wolle, so sollen die Vormünder mit
Antipater berathen und beschliessen, was in Betreff sowohl der
Tochter als des Sohnes das beste zu sein scheine". Dazu
bildet die blosse Ehe der Tochter keinen genügenden Vordersatz.
e) Die Vormünder und Nikanor sollen auch für die
Ilerpyllis sorgen, namentlich dafür dass, wenn sie etwa einen
Mann nehmen will, sie keinem unwürdigen gegeben werde,
auch sollen sie ihr eine Aussteuer von 1 Talent Silber aus
dem Nachlasse geben, 3 Dienerinnen und 2 Sklavenkinder ;
ausserdem sollen sie i h r , wenn sie in Chalkis wohnen will,
doit Haus und Garten geben, wenn in Stagira, das väterliche
Haus, in beiden Fällen mit der nöthigen Hauseinrichtung.
2. Hierauf folgeil durcheinandergemischt Legate und Frei-
lassungen von Sklaven, wobei wir die näheren Umstände
nicht kennen.
a) Nikanor soll für den Knaben My r m e χ sorgen, damit
er den Seinigen auf würdige Weise zugeführt werde, oder,
wie der Araber sagt, in seine Heimath zurück befördert werde,
nebst dem Vermögen, was er, A r i s t o t e l e s , von ihm be-
kommen habe.
b) Die Sklavin A m b r a k i s soll, wenn die Tochter Pythias
heirathet, frei werden und 500 Dr. bekommen nebst dem
Sklavenkinde, das sie hat.
c) Dem T h a i e s sollen zu dem gekauften Sklavenmädchen,
das er hat, noch 1000 Dr. und ein Sklavenmädchen gegeben werden.
d) Dem S i m o n soll zu dem Gelde, was er schon früher
zum Ankaufe eines Sklaven bekommen, entweder noch ein
Sklave gekauft oder das Geld dazu gegeben werden.
e) Der Sklave T y c l i o soll frei werden, wenn die Tochter
Pythias heirathet, und ebenso P h i l o und O l y m p i o s mit
seinem Sohne.
f) Die Sklavenkinder, die ihn, Aristoteles, bedient haben,
sollen nicht verkauft, sondern im Gebrauche behalten werden ;
wenn sie aber die Mündigkeit erreicht haben, sollen sie nach
Verdienst frei gelassen werden.
>) Z e l l e r , S. 41 n. 2 a. E.
2
) So in der Inschrift von T l i e r a : άγαγόντος τά ζωα xcù τους
(ίνάζκ'ίντας lav τον xaì Κρατηοιλόχον, wo B ö c k h sagt: ,,ζψα sunt ana-
g'lypta, quae Musas repraesentasse videntur".
3
) Z e l l e r S. 37. 41 n, 2 a. E.
') Fr. Hofmann, Beitr. ζ. Gesch. d>griech. und röm. Rechts (1878)
S. 7 1 - 3 .
·) Z e l l e r , a. a. Ο. S. 922 3.
P l i n . h. n. 35, 5.
2
) Cie. de fin. 2, 31: „idque testamento cavebit is, qui nobis quasi
oraculum ediderit, nihil post mortem ad nos pertinere?"