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Restauration Schweiz (1815-1830)

Politisch
1813, mit dem Drohen von Napoleons Niederlage, erklärte die Tagsatzung die Neutralität
der Schweiz. Es blieb aber lange Zeit nur bei jener Proklamation, da bereits kurze Zeit später,
als das österreichische Heer Durchmarschrecht verlangte, die Schweizer dies kampflos
gewährten. Nicht nur das, gegen Ende des Krieges beteiligte sich die Schweiz sogar am
Kampf, mit dem Vorwand, den Mediator Napoleon loszuwerden. Ohne Napoleon, gab es
nun keinen Herrscher, der liberale Ideen vertrat. Damit wurde auch die Mediationsakte
hinfällig.
1815 wurde diese durch einen Bundesvertrag ersetzt. Dieser sollte die Zustände des Ancien
Régime wiederherstellen (was das Bestreben der „alten“ Kantone war), wobei die
Unabhängigkeit der Kantone jedoch noch verstärkt wurde. Jedoch befürchtete man wegen
des Strebens der Konservatisten nach den alten Untertanenverhältnissen einen Bürgerkrieg
oder allfällige Intervention auf Seiten Österreichs. Folglich setzte sich Zar Alexander I. für die
Erhaltung der Kantone und die Neutralität der auf solche Weise als Pufferstaat verwendeten
Schweiz ein. So sollte ein Gleichgewicht in der Mitte Europas eingerichtet werden.
Bern musste wegen diesen Verhandlungen die meisten Änderungen umsetzen: Die
Untertanengebiete Waadt und Aargau musste es abgeben, konnte aber Teile des Jura in
seinen Besitz bringen.
Dass die Schweiz überhaupt weiterhin existieren konnte, war offensichtlich nicht der
zerstrittenen schweizerischen Delegation am Wiener Kongress zu verdanken. Vielmehr lag
der Grund dafür bei den Großmächten. Diese hatten nämlich Interesse daran, dass die
Schweiz ein neutraler, souveräner Staat wird.
Aufgrund des konservativen Grundcharakters dieser Epoche, wird sie als Restauration
bezeichnet. Außerdem konnte nicht mehr von einem einheitlichen Schweizer Staat
gesprochen werden, sondern viel mehr von „Staaten der Schweiz“.

Wirtschaftlich
Die Schweiz war 1815 in ihren Grenzen festgelegt, jedoch fand, ähnlich wie in Italien und
dem Deutschen Bund eine innere Zersplitterung dort ihren Platz. Nachdem der
Bundesvertrag die Souveränität und Herrschaft über Landgemeinden den Kantonen und
Stadtaristokraten verlieh. Durch diese Ordnung wurden jedoch Unternehmen in der
Industrialisierung behindert, wodurch sich Unzufriedenheit unter den liberalen Mächten
breitmachte. Die Liberalisten setzten sich dann in Form von gewaltlosen Revolutionen für
einen Bundesstaat ein. Sie verlangen dabei die Abschaffung der Binnenzölle, die
Verbesserung der Straßen und die Erleichterung des landesweiten Eisenbahnbaus ein.
*Fun Fact: 1819 wurde von François Louis Cailler die erste Schoggifabrik in Vevey eröffnet
(Mmh, Schoggi)
Sozial
Wegen Napoleon hatten sich liberale Ideen auch in der Schweiz verbreitet. Diese trafen
wiederum auf konservative Vorstellungen in den Alten Kantonen. Dies trug auch zur
weiteren Zersplitterung der Gesellschaft bei, wodurch keine wirkliche Einheit entstehen
konnte.
Außerdem wurde die Religionsfreiheit aufgehoben, was alte Konflikte wieder aufflammen
liess und die Gesellschaft noch weiter auseinandertrieb.
Durch die zunehmende Zentralisierung lag immer mehr Macht bei den Kantonen, diese
hatten folglich auch die Kontrolle über die Menschen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Epoche von Konflikten und
Meinungsverschiedenheiten geprägt war.

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