Sie sind auf Seite 1von 1

Multifokale Intraokularlinse als Risikofaktor für ein Irvine-Gass-Syndrom?

Przemyslaw 1
Ilski , A. Liekfeld 1,2
1Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde, Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam
2Technische Hochschule Brandenburg, Magdeburger Str. 50, 14770 Brandenburg an der Havel

Anteil durchgeführter OCTs


Einleitung: Apshina (monofokal) AT Lisa Tri (multifokal)
nur präoperativ
nur präoperativ
erfolgte OCTs

• Mit steigendem Anspruch an leistungsfähige Linsen in der


erfolgte OCTs

im postoperativen im postoperativen
Verlauf trockene Verlauf trockene
OCTs OCTs

refraktiven Presbyopie-korrigierenden Kataraktchirurgie 15%


2%
Irvine-Gass-
Syndrom
5% Irvine-Gass-
Syndrom

wächst auch die Unzufriedenheit und die Sensibilität der


18%

Patienten im Falle postoperativer Komplikationen.


• Um unseren Eindruck des gehäuften Auftretens eines Irvine- 83% 77%

Gass-Syndroms bei Patienten mit Multifokallinsen (MIOL) zu


objektivieren, haben wir die Inzidenz eines zystoiden
Makulaödems nach Implantation monofokaler und
multifokaler Intraokularlinsen gleicher „Bauart“ verglichen.
(in Augen mit nachgewiesener intraretinaler Flüssigkeit)

Methoden:

• Wir inkludierten in diese retrospektive Analyse alle Patienten


zwischen 2013 und 2022 mit MIOL-Implantation (Zeiss AT LISA
Tri), bei denen präoperative OCTs vorlagen und die
postoperativ für mindestens 2 Monate in unserer Behandlung
waren.
• Als Vergleichsgruppe dienten Patienten mit monofokalen IOL * p= 0,018

gleichen Designs (CT ASPHINA 409MV).

OCT einer Patientin mit Irvine-Gass-Syndrom

präoperativ

Zeiss CT Asphina 409MV Zeiss AT LISA Tri


Einstückig, monofokal, asphärisch, Einstückig, trifokal, diffraktiv, +3,33 dpt Nahaddition und
aberrationsneutral, Hydrophiles Acryl (25 %) mit +1,66 dpt Intermediäraddition (IOL-Ebene), asphärisch,
hydrophoben Oberflächeneigenschaften, Optikdurchmesser aberrationskorrigierend, Hydrophiles Acrylat (25 %) mit
6,0 mm hydrophoben Oberflächeneigenschaften, Optikdurchmesser
6,0 mm

6 Wochen postoperativ

Ergebnisse:
Schlussfolgerung:
• In die MIOL-Gruppe konnten wir 252 Augen inkludieren, die
Vergleichsgruppe bestand aus 343 Augen. • Bei den Augen mit MIOL zeigte sich mehr als doppelt so häufig
• Postoperativ wurde in beiden Gruppen bei 59 Augen(23,4% ein klinisch relevantes postoperatives Makulaödem als in den
bzw. 17,2%) ein OCT innerhalb von 4 Monaten durchgeführt. Augen mit Monofokallinsen-Implantation. Hingegen offenbarte
• In der MIOL-Gruppe trat signifikant häufiger (p=0,037) im die Gruppe mit Monofokallinsen eine signifikant ausgeprägtere
Vergleich zur Monofokallinsen-Gruppe ein postoperatives Zunahme der Makuladicke.
Makulaödem auf (13 Augen = 5,2% versus 7 Augen = 2,0%). • Es lässt sich vermuten, dass die funktionelle Beeinträchtigung
• Die mittlere Netzhautdickenzunahme war in der MIOL-Gruppe durch makuläre Veränderungen bei MIOL früher klinisch
im Median (104µm [27µm; 327µm]) signifikant niedriger relevant werden.
(p=0,018) als in der Monofokallinsen-Vergleichsgruppe • Zur Erhärtung dieser These bedarf es weiterer prospektiver
(163,5µm [32µm; 272µm]). Vergleichsuntersuchungen.

Das könnte Ihnen auch gefallen