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Lt]SEN trAUMGEÜMETF]ISCHEF F3F]OBLEME IM CAD

lJrnlenkrolle EIEISPIEL El

Fig.9.14a zeigt ein Band, das durch zwei Rollen umgelenkt Zwei Rollen soilen ein Seii von der Lage t, in die Lage t,
wird, wobei die Ausgangslage und die Endlage windschief umienken. Gegeben sind der Mittelpunkt M.,(5 -5 1)des
sind. In Fig.9.14b kannst du die Konstruktionsidee erken- Kreises k,, der Radius rr:4cm des Kreises k, und die in
nen. Die Tangenten t, und t, der Kreise k, und k, liegen in (a..c
lar frirh+r rn^ rjoc Jv rst Ltst Lst I T--^^^.-^
.r vn,i^^+:^.+-^ tc, vE tLct I -I .l/ A(21_7 1),

den Trägerebenen ü und B von k, und kr. Das Umlenkstück B(2-21),ÄEl, trtc(10120), D(rol8ol, ddtvon k, uno <,
lian+ :r r{ .i-. ^^-^i.".-pn , Tannonto
,", ,v"' r dor hoirlgn (1gi5g, Konstruiere die Umlenkrollen und den Verlauf des Seilsl
also auf der Schnittgeraden von cr und B.
Sind die in Laufrichtung des Seils orientierten Tangenten
t..', t.2 *""
rrnd der Mittelnrrnkt M. von k. oecchen so schneiden
wir gemäß Fig. 9.14b die Tangente t, mit der Trägerebene
a: Mt, von k, und iegen dann aus dem Schnittpunkt T die
zur Laufrichtung passende Tangente t,, an k,. Damrt rst
auch die Trägerebene F:t,rtz des Kreises k, festgelegt.
Den Radius von k, können wir noch geeignet wählen.

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\..t i
Fig.9.15: Konstruktion der Um enkro en
i:llr:l:::,1:::
Hinweise:
1\ tra:li"i^.^ Äia
urg T.lanrohono
rr dggrcugr rg n
p^^h+
.1" l\eLt
rl r\sorJrsrc u rjoc
ug5 Kroicoc
t\t gtSq) L
(l dt5 il -

eck (evtl. BKS verwenden), zeichne den Kreis k, und


konstruiere den Schnittpunkt T von t, mit cr sowie die
Fig.9.14: Umlenkrol e richtige Tangente t,, aus T an k,.
2) Lege ein BKS in die Ebene B:trt,, und zeichne in B
den Kreis k, mit dem Radius rr:46m, der die beiden
Tangenten t1 und tr2 berührt.

l(ürzeste lÄ/ege ar.rf der Erde


Kürzeste Flugrouten bzw. Schiffsrouten sind im ldealfall Großkreisbögen auf der als Kugelfläche idealisierten Erdoberflä-
che. Wirwollen nun kürzeste Wege auf einem Erdkugelmodell (R:6370 km) konstruieren; die theoretischen Grundlagen
kannst du in Kapitel 5.6 nachlesen.

ETEISPIEL 9
KonstruierediekürzesteFiugroutevonWien (16,4'öL,48,2n8)nachSydney(151,1'ö1,33,9'sB)
und beantworte folgende Fragen:
Wie lang ist die kürzeste Flugroute von Wien nach Sydney?
Wo und unter welchem Winkel wird der Aquator überquert?
Wo liegen der nördlichste und der südlichste Punkt der Flugroute?
In welche Richtung fliegt das Flugzeug aus Wien ab?
Frg 9 l$ Konsr"u\ron e ne -lugrorre

lm

W .-'=-*'1

';a

*"

1OO trAUMGEoMETtrrE
Hinweise:
1) Zum Einmessen von Wien (W) verbinden wir den Punkt Du könntest zum Ermitteln von N auch so vorgehen:
P (0' L, 0" B) mit dem Kugelmittelpunkt M und drehen Da die Tangente in N waagrecht liegt, ist sie zu MA
diese Strecke um die y-Achse (Drehwinkel ist nB von parallel; daher ist MN zu MA normal.
W) sowie anschließend um die z-Achse (Drehwinkel ist Durch Messen der Wlnkel zPN,lN und ZN IVN
öL von W). Analog messen wir Sydney (S) ein. erhalten wir fur N die geografischen Koordinaten
2) Zum Konstruieren der Flugroute legen wir ein BK5 in 24,6" öL und 48,5" nB. Der nördlichste Punkt der
die Ebene WMS und zeichnen den Großkreisbogen k Flugroute liegt über der westlichen Ukraine.
von W nach S. Seine Länge beträgt rund 15965 km. Ubrigens: lst dir aufgefallen, dass die Breite des nörd-
3) Die Flugroute k überquert den Aquator im Punkt A. lichsten Punktes N mit dem Winkel Ztotu übereinstimmt?
Wir messen den Wlnkel IPMA und stellen fest, dass Kannst du begründen, warum das so sein muss?
die Uberquer..r.g bei 1" a,6' öL erfoigt Die -angenter s) Für den Abfiugwinkel konstruieren wir im Punkt W die
t, und t- an die Flugroute k und den Aquator a zeich- Tangente an den Großkreis k (ais Normale zu MW in
nen wir als Normale zu MA in der jeweiiigen Träger- der Großkreisebene MWS) und die Tangente t* an
-!^- rq,- n^-
svc us ^--,,-L--rlqtrr:1L.ol
vvt I t t Ls-tovL
ho,räat Lo.
c: TU,
4R.5o. den Meridian durch W (als Normale zu MW in der Me-
vsJuLr
4) Der südlichste Punkt der Flugroute ist offensicht- ridianebene von W); sie gibt die Nord-Süd-Richtung
lich Sydney. Der nördlichste Punkt N ist aber (über- in Wien an. Wir messen den Winkel der beiden Kreis-
raschend?) nicht Wien. Dieser Punkt liegt an jener ta.lgenten r,nd e.l-arten als Abflr,gr'chr;1g
Stelle der Flugroute k, wo der Breitenkreis den N83,9"O.
kleinsten Radius hat. Da der Grundriss die
B reiten kre israd en u nverkü rzt zeigt, st der G ru nd-
i ln Fin Q 17 ,MttrAa zur'. rgoilLoLJJtottgtl
i
'' 'o"li+ä+"^.h^^
riss N' von N ein Nebenscheitel der Ellipse k' \/icrr:licierr .no firr dio Kr rnol oino Tav-
(v9l Fig. 5.52); diese Ellipse (nicht eingezeich- tur verwendet, welche die Erdoberflä-
net) hat den Punkt A als Hauptscheitel. che darstellt. Lies in der Hilfe deiner
CAD-Software nach, ob eine derartige
Fig. 9.17 : Erdkugel mit,,Textur Textr rr mÄnlieh ictl

Satellitenefftpfang
\/;^l^ L-l-,,^L-l+^ srrrprorrQefl
v,src rrdus,drLy ^-^{^^ TV-Signale über Parabolantennen von geostationären (ortsfesten) Satelliten. Diese Satelliten
müssen sich aus physikalischen Gründen ca.35800 km über dem Aquator befinden; ihre Position wird daher nur durch die
geografische Länge festgelegt.

\l Fig. 9.1 B: Justierung


einer Parabolantenne

In Fig 9.18a ist die Schnittdarstellung einer ,,Satelliten- dem Erdmittelpunkt M auch die durch P gehende und
schüssel" zu sehen. Für einen optimalen Empfang der W- zu n parallele Gerade no. Diese lotrechte Ebene schnei-
Signale ist eine genaue Ausrichtung oer Paraboloidachse det die waagrechte Tangentialebene t in A nach einer
p auf den Satelliten P notwendig. Die Justier;ng erfolgt waagrechten Geraden s. Bei einem Aufstellungsort auf der
durch Drehen um die lotrechte Achse n und die waag- nördlichen Hemisphäre bringen wir die zuerst nach
rechte Achse a. Fig. 9.'1 8b zeigt d;e Situation bei eine-n Si,den a,rscreriehtetc Paraboloid:chsc n drrr.h Drehen um
Blick aus dem Weltall. Die zum Justieren der Paraboloid- die lotrechte Achse n (Drehwinkel cr) in die Lage s und
achse notwendigen Drehwinkel cr und B sind in Fig. 9.18c anschließend durch Drehen um die waagrechte Achse a
zu erkennen. Befindet sich der Satellit P nicht genau über (Drehwinkel B) in die Endlage AP Fig. 9.18d zeigt eine
einem Aufstellungsort A (also auf der lotrechten Geraden ,,Satellitenschüssel" in lsland. Der Höhenwinkel B der
n drrrch A). so oiot es eine einzicre lotrechte f,alco ourch Paraboloidachse p ist hier praktisch null, da lsland am
den Erdmittelpunkt verlaufende) Ebene durch die Strecke Rand des Sendebereichs von Fernsehsatel iten lieqt.
AP; sie enthält neben der Verbindunqsqeraden von P mit

FAUMGEOMETtrIE 1O1
LOSEN FI,a,UMGECIMETFIISCHEF PROE}LEME tM CA,D

BEISPIEL 'I O
lm Raum Wien ist an einem Ort A(16'öL, 48' nB) eine Paraboloidantenne so einzurichten, dass ihre Achse p zum
ortsfesten Satelliten TV-SAT2 (19'wL) zeigt.Zum Justieren von p lässt sich die Antenne um eine lotrechte und um eine
waagrechte Achse drehen. Ermittle die nötigen Einstellwinkel cr, p gemäß Fig.9.18c und konstruiere den maximalen
Sendebereich des Fernsehsatelliten !

Hinweise:
1) Trage die Positionen des Aufstellungsortes A (wie in Fig. 9.19: Konstruktlon der Einstell
Bsp. 9) und des Satelliten P ein. Konstruiere im Punkt winkel und des Sendebereichs

A die Tangentialebene t der Erdkugel als Normal-


ebene von MA. Verwende dazu ein BKS (Ursprung
ist A), dessen x-Achse auf der Kugelnormalen n: MA
liegt und dessen y-Achse die Drehachse der Erde
schneidet. Damit legt die y-Achse die Nord-Süd-
Richtung in der Tangentialebene von Wien fest.
2) Konstruiere die Normalprojektion Pn des Punktes P Tipp: Zur Visualisierung des Sendebereichs kannst du auch
auf die Tangentialebene r als Schnittpunkt der ein Punktlicht in die Position des Satelliten setzen. Beachte
Normalen n, mit r. Damit ist die Schnittgerade s: APn dabei aber, dass ein physikalisch korrektes Licht, welches in
festgelegt und wir können den Winkel u=43,3" der Satellitenposition angebracht wird, die Erdoberfläche
i* !nPLi:lo"
zwischen s und der negativen y-Achse sowie den Win- nie ausleuchten kann; daher musst du hier ausnahmsweise
f.-ili."^s* \Är-
kel p-73,9' ,wischen s und der Paraboloidachse p - entgegen dem sonst im CAD üblichen Konstruieren in
I 5'?". Ä-**. . messen.
tt' it*' t Originalmaßen - einen geeigneten Maßstab verwenden.
uf ..'t,' Die Grenze des theoretischen Sendebereichs Gut ausgeieuchtete Bereiche der Erdoberfläche haben
I 1pr,.1 ls;tr"] ist der Berührkreis k eines der Kugel berührend einen besonders guten Empfang (großer Winkel B),
umschriebenen Drehkegels mit der Spitze in P Wir während Bereiche am Rande des Lichtkegels (wie etwa
schneiden den Thaleskreis über der Strecke PM mit lsland) mit schwierigen Empfangsbedingungen rechnen
der Kugel und drehen die Schnittpunkte um die müssen. Alle im Dunkeln liegenden Orte können das
Achse PM (wie in Bsp.4) Satellitensignal nicht empfangen.

Fleflexion

Bei der Reflexion eines Lichtstrahls an einem ebenen Spiegel liegen der ern-
fallende Lichtstrahl l" und der ausfailende Lichtstrahl l, in einer Normalebene
v der Spiegelebene e. Sie schließen mit der Schnittgeraden s von e und v
gleich große Winkel ein (Fig. 9.20). Die Winkelsymmetrale w von l- und l" ist
daher zu e normal.

Die Winkelsymmetrale zwischen dem einfallenden und dem ausfallenden


Lichtstrahl ist eine Normale der Spieqelebene. Fig. 9.20: Reflexion

1Cl? trAUMGEoMETRIE
EIEISPIEL 11
ln einer Bibliothek (Fig.9.21a) soll im Punkt P ein 1 m x'1 m großer Spiegel so angebracht werden, dass eine im Punkt A
befindiiche Person das wertvolle Buch B immer im Zentrum des Spiegels sieht.

Fig. 9.21: Konstru ktion eines ,, U berwach u ngsspiegels "

Hinweise:
Zeichne die Angabe, den einfallenden Lichtstrahl l": BP, den ausfallenden Lichtstrahl l": PA und die Winkelsysmmetrale w
von l" und 1". Lege ein BKS mit dem Ursprung P und der x-Achse auf w fest. In der yz-Ebene kannsr du nun den Spiegel so
anbringen, dass sein Mittelpunkt in den Punkt P {ällt und zwei Kanten waagrecht sind.

Tipp: Zur Kontrolle deiner Konstruktion kannst du eine Perspektive


mit Augpunkt A und Hauptpunkt P erzeugen (Fig. 9.21c).

ErEtsPlEL
"==,
Ein Lichtstrahl lr : POIP(9f414), O(41410)l wird an drei paar'
weise normalen und kongruenten Spiegelflächen reflek-
tiert (Fig. 9.22). Konstruiere den Verlauf des Lichtstrahls!

Hinweise:
Zeichne den Lichtstrahl l, in der Angabefigur ein und
spiegle ihn an der xy-Ebene. Den gespiegelten Lichtstrahl Ftg.9.22. Spiegelung an einer Raumecke

l, schneidest du mit der yz-Ebene und spiegelst ihn an


dieser Ebene. Du erhältst den Lichtstrahl 1,, der mit der zogen. Während der ersten bemannten Mondlandung im
zx-Ebene geschnitten und an ihr gespiegelt wird Jahr 1969 wurden derartige Reflektoren auf dem Mond
Zur Visualisierung kannst du die einzelnen Lichtstrahlen als au{qestellt. Aus der Lau{zeit eines Laserstrahls, der von der
Zy'inde, "nit aufgesetzten Kegelr ausführen. Erde auf den Mond geschossen und von den Reflektoren
exakt zurückgeworfen wird, kann die Entfernung Erde -
Die folgende Überlegung zeigt, dass der einfallende Licht- Mond bis auf wenige cm genau ermittelt werden.
strahl I, und der aus{allende Lichtstrahl lo in Beispiel 12 ln der Schifffahrt erhöht die Reflexion an einer Raumecke
parallel sind. Wenn wir nämlich l, durch den Richtungs- die Sicherheit bei Nacht- und Nebelfahrten. Fig. 9 23 zeigl
vektor (xylz) festlegen, so ist (xlyl-z) ein Richtungsvektor einen Reflektor an einer Donaubrücke. Ein vom Schiff aus-
von lr, (-xly]-z) ein Richtungsvektor von l, und schließlich gesandter Radarstrahl wird vom Reflektor exakt zum Schiff
(-^l-yl-t)
ein Richtungsvektor von l^. zurückgeworfen. Aus der Richtung des Radarstrahls und
Wenn wir ein Objekt wie in Fig. 9.22 mit drei paarweise der Zeitdifferenz vom Aussenden bis zum Wiedereintreffen
normalen Spiegelflächen als Raumecke bezeichnen, so gilt: wird die Position der Gefahrenstelle berechnet.

Bei der Reflexion an einer Raumecke sind der einfal-


lende und der ausfallende Lichtstrahl parallel, wenn
jede Spiegel{läche genau einmal getroffen wird.

Wegen dieser Eigenschaft werden Raumecken als Reflek-


toren zur elektronischen Entfernun gsmessun g heran ge- Ftg.9.23: Reflektor an einer Donaubrücke

trAUMGEOMETtrIE 103
LÖSEN trA.UMG=CMETRISCHEF F]FIÜBLEME IM CAD

Elügel aus Bandeisen

Bügel aus Bandeisen dienen als Verbindungsstücke zwischen Blechteilen. Sie werden in
Fabriken maschinell nach geeigneten Vorgaben gefertigt und dann an Ort und Stelle nur
noch montiert. Fig.9.24 zeigt einen solchen Bügel, der einen waagrechten mit einem
lotrechten Blechteil verbindet; der Mittelteil des Büqels ist selbst lotrecht. Wir wollen nun
einen derartiqen Büoel modellieren.
Fia 9)L R lao :r c R:nÄoicon

BEISPIEL 13
Eine lotrechte Ebene cr ist durch einen Bügei, der durch
zweimaliges Knicken eines rechteckigen Bandeisens
ertsteht oeopn eine w:ao.echte Fbene ß ahzrrstützen.
Die Knicklinien a und b sollen durch die Punkte A und B
der Mittellinie gehen (Fig. 9.25a); der zu a gehörige Knick-
winkel soll ein rechter Winkel sein. Ermittle die Knickllnlen
a und b sowie den zu b gehörenden Knickwinkell

F q. a 25: Kors-'ult,on e,nes Buge s aus Ba^de'se-

Hinweise:
1) Zur Konstruktion der waagrechten Drehachse a durch 4) Wir przptrcen crnc ureiteTe Konie de" Bandelsens
A stellen wir folgende Überlegungen an (Fig. 9.25b). durch Drehen um die Achse b in die Ebene o (BKS
Beim Drehen des Bandeisens um a um 90' beschreibt ve'wenden, Orientierung beachter). Die Kopie A, des
der Punkt B einen Viertelkreis ku in einer erstpro.ji- Punktes A muss wegen der lotrechten Lage von b auf
zierenden Drehkreisebene ör. Der Grundriss B,' der der Se lrnittoeraden s \/nn o rrnd ß rrr '.enen knmpg1l.
Endlage B, ist der Schnittpunkt von a rnit ör'. Da öu' s) Miss den Knickwinkel (=53,8'; vgl. Bsp.5) und setze
normal zu a liegt, erkennen wir, dass der Punkt B,' auf das geknickte Bandeisen aus drei Vierecken zusam-
dem Thaleskreis k über AB liegen muss. Wir konstru- men (Fi9.9.24).ln der Realität müsste noch eine
ieren B,' mit diesem Thaieskreis und erhalten damit Materialstärke vorgesehen werden. Diese kann man
die Drehachse a. zB durch ,,Verdicken zu einem Volumenelement"
2) Wir drehen das Bandeisen (im Kopiermodus) um die erreichen; dabei treten allerdings Probleme aui, die
Drehachse a um 90" (BKS verwenden, Orientierung mit den Dehnungen und Stauchungen beim Knicken
beachten). Kontrolliere dein Ergebnis im Grundriss! von Bandeisen in Zusammenhang stehen.
3) Das lotrechte Mittelstück des Bandeisens schneidet
cr nach der oesr rchtsn Knicklinie b. Wir ermitteln
daher die Schnittkante des gedrehten Bandeisens mit
cr; sie muss lotrecht sein, da zwei lotrechte Ebenen
geschnitten werden.

1o4 FTAUMGEoMETtrtE
g.A ANWENDUNC3EN

Flollende l(ugel
Wenn man eine Kugel auf zwei parallelen geradlinigen Bahntangente jeweils
Stäben rollen lässt, so ist die Bahn des Kugelmittelpunktes normal auf die Ver-
eine gerade Linie parallel zu den Stäben, da der Kugel- hinÄ'
'nacohana
Äoc

mittelpunkt von beiden Geraden lmmer den gleichen Ku gelmittelpunktes mit


Abstand hat. Auch beim Rollen auf zwei nicht paralle- den beiden Auflagepunkten (Be-
len geradlinigen Stäben a und b ist dieser Abstand immer rührpunkte von a und b mit der Kugel) ist!
gleich. Die Bahn des Kugelmittelounktes liegt daher auf Die Kugel fällt zwischen den Stäben durch, sobald der
zwei Drehzylinderflächen (Achsen a und b, Zylinderradius Kugelmittelpunkt, der ja zugleich der Schwerpunkt ist,
ist Kugelradius) und ist somit ein Teil der Schnittkurve der gleich hoch wie der höhere Auflagepunkt liegt; die Kugel
beiden Drehzylinderflächen. Begründe selbst, dass die kann kippen, wenn der Mittelpunkt in einer lotrechten
Ebene durch einen Stab zu lieqen kommt.

EIEISPIEL 14
Eine Kugel mit dem Radius r:3cm rollt auf zwei schneidenden Geraden a[S(0]010), A(-41615)l und blS, B(416 5)1. Kon-
struiere die Bahn des Mittelpunktes M und zeichne die Kugel in der höchsten Position sowie in der tieferen der beiden
,,D;rchfallstellungen" einl Erm:ttle aucl' die zugehörigen Auflagepunktel

Ftg. 9.26.,,Die Kugel rollt"

Hinweise:
1\
II
n- ^.,--J
UA O
L -^L-^;tend
Ur rU U JUr rrgrull sind li-ool di-o Bahr vOn M ter und zu a normaier Richtung (BKS verwenden mit
gemäß Kap. 8.1 au'einer E" ose c, die eia Teil derzer- Ursprung in S, x-Achse auf a und lotrechter xy-Ebene)
fallenden Schnittkurve zweier Drehzyl nderflächen (D"
i und erha ten Mo als Schnittprnkt dieser KontL,re'zeu-
und @o (Achsen a und b, Radius 3 cm) ist; c liegt in ei- genden m;t c. Die Tangente tD von c in M, ist lotrecht
ner Symmetrieebene o von a und b. Wir konstruieren Die Auflagepunkte Ao und Bo erhalten wir ais Fuß-
c ais Schnittkurve von zB (Du und o, wobei o aufgrund punkte der durch Mo gehenden Normalen von a und b
der Angabe lotrecht ist. 3) lm höchsten Punkt M" der Bahn ist die Tangente t,
2) Die beiden Aufiagepunkte der Kugel sind stets zu o von c waagrecht. Wir könnten M, analog zu M, kon-
symmetrisch und daher gleich hoch. Die Kugel fä1lt struieren, indem wir statt des Grundrisses den Kreuz-
durch, wenn ihr Mittelpunkt Mo in der waagrechten riss verwenden. Einfacher ist es jedoch, Mn mit der
Ebene durch die zugehörigen Auflagepunkte A, und fn'oender Fllinspneioenschaft zrr erm;tteln Alle zu
Bo liegt. Da die Kugelhalbmesser MoAo und MoBo bei tn parallelen Ellipsensehnen werden vom durch Mn
der Ansicht von oben unverzeTrt erscheinen, liegt Mo gehenden Durchmesser halbiert. (Auch Mo hätten
auf Konturerzeugenden von @u und Oo {ür den Grund- wir so konstruieren können O) Die Auflagepunkte AH
riss. Wir konstruieren die durch Mo gehende Konturer- und B" sind die Fußpunkte der durch Mn gehenden
zeugende von O durch Schieben von a in waagrech- Normalen von a uno o.

Wählen wir anstelle zweier Geraden zwei allgemeine Kurven a und b, so durchläuft der Mittelpunkt der rollenden Kugel
einen Teil der Schnittkurve zweier Rohrflächen (vgl. Kap. 8.4).

RAUMGEOMETtrIE 105
LÖSEN FI,AUMGEÜMETRISCHEFI PFIOBLEME IM C,A.D

ETEISPIEL 15 ajmugugsÄLjr{:A*EN zLJ g. a


l\rlnÄoilioro Äec in Fia
tv. Q )7 9svsusi
/.Lt aaaa\ana rs l-lotril sil tvr P..L^i^
usLoil aina" I drNcr r- rj Aui den: Ang:beblatt 2a. s:nd d;e ÄuslanE: uni [nc]-
n2noc in \A/ipn Diosoc D6+:il Loc+^l-+ :r rc -r|ai L.azirnlirn
uuLuvIL' I laqe eines zu einern FiL;gzelq{ahr"w€fl( gehöfenden
der yz-Ebene symmetrischen Rohrflächen und einer die RaCs cegeber: {\,1aße rn cr:r). Für ile Drehurg, iurch
Rohrflächen berührenden Kugel. Die Grund- und Aufrisse Cie Cas Rai vcn der Laqe'l in oie Lage 2 geianqt, sinC
der Rohrflächenmittellinien sind kreisförmiq. cie Dr-ehachse und die Sahn des RaJ;'ri;.ieipunktes zL-r

kcnstrr'lier"eri !Vre grofi lsr Cer- D;'ehr.vrn<el?

Bei eirem Procriukticnsprczess y;irC ein kegelförr,ges


Werkstücks Ce:'AusEangsiage 'l in dre Fnciage 2
;:,".:s

gecireht. Korslrurers die ilrehachse. dre Bahnen


Ces fulrtielpur,l<tes ,\r1 ,:rci cJer 5pitze 5 sc,rie den
Drehv^,inkeli
aJ r''1,{ü ülc), S {llü150j, 11..{iCüli0üi'lfC),
:ri1 üCi5Cll 001 i' : 20cnr
b) f/,{0l8tj iC0), 5.(50 5üi:C). M,ii2üri4ül'140),
Pri75i80l65i, S- aL;f \4,P,; r:3Ccrr

Dre ltrecke A-8. rst curch Drehen um iie Äci.se a rr


C;e gieich iar:ge Slrec[e A-E-2,: veriagern, w,obe i cier
Drehwinkel m-giicnst kle in sein soil. Kcnstrurei"e die
Achse a urC dre Bahrkreisböqer-i ier- Pur-:i<.ie A, r:ni
8.1 Vrrie groil rst oer Drehwrnkel?
öJ Ä.8"iÄ.i61-:12i, ß,(l l1i3)l;
A?B2l.r\,(61 "ll7), P{6r416) e A.Br1
b) A.B,iA,ii1 5aj, 8.{? ll3)l;
A,B,iA;{lt- 8i,4i, Pi2l 121?) e ArBrt

4.] Die Kante AB eines Wü.feis ÄBCDI FCH rnit der


Kar:te,"iärqe 'lC:r'n ist so Lrrn ein€ Achse : zlr irel-,er,
dass A mit H und B mir I zL]r Ds.k,.;ng !<or-nmt.
Konstri:rere Cie Achse a, Cie Sahnkreisbögen vcn A
unC B scwie Cer Drehvirn<eil
Aus cjer Konstruktr;n ergeben srch Ve rr"nutlngen über
dre Lage Cer Drehachse unc der itlltielpunkte der
oeid€r Bahnkreisbcgen sc',r",ie über Cen ]ren\"Jinkel.
3.v-s. 1.,.C ..'r '- ^-;cri
:
.. I

lur:i:riess::r alLe.s:f3D€a *.-l af,) Fta.9.21 . Parkeinoano


{l Dre Kante AB ernes üktaeCers ABCDIF mrt Cer
Kanieniänge 8cm ist so Lrrn eine Achse a zu d:'ehen,
iass A ':rit F r-.:nC B nr:r C
zu!" Deckung komiril.
Hinweise:
Kcnsiruieie die Achse a, d:e Sahnkreisi:ögen ,rcn A
Konstruiere die Mitteliinien m1, m2 der Rohrflächen O1, (D2
und B sc,'vie oen Drehrorinkejj
als Schnittkurve. von Drehzyiinderflächen. Der gesuchte
Aus C*r' Kcnstr,-iktion efgebe n sich Verr'nuir,..rnger !.rL:r
Kugelmittelpunkt M liegt auf der z-Achse und hat von
rjie Lage Cer Drehachse ,;nd cjer h,'littelpunkte .ier
beiden Mittellin;en den Abstand d: R + r:28 cm. Wir
beiclen Bahr:kreisbögen scyre üi:er den Dr"enn,rrrkel.
ermitteln M zB als Schnittpunkr der z-Achse mit einer
Rohrfläche @, mit der Mittellinie m1 und dem Radius d.
6er.e
"e
dg':rp \;o1'1 -".. ru-

sl Frn Strecke A3 ro.tie rt um eine Achse a. Bekanrt s,rd


ciie Dr-ehiagen Ä, B, fA. {0i- 2,513). 3, (5,51 -4,5t3}l und
A.B.iÄ,{214i8,5), Pi{2,5i'l l9) ArB.l. Kcnstruiere cire
=
Achse a urd .j+n Behnkreis lenes Punktes K vcn AB,
clei- den kleinster Radius besitz.il

lOEi FiAUMGEoMETtrTE
9.2 ANWENDUNGEN

Zwei Rolren sollen ein Seil von der Lage t, in die Lage a) l": ESit(41-4i+), S(31218)l; A(i01610); a:8
t, umlenken. Gegeben sind der M'ttelpunkt M, des b) r.: ESIE(el-8116), s{-Bl4l10)l; A(31710); a:8
Kreises k,, der Radius r, des Kreises k, und die in
I :, rfrirht".n .'lac (oilq nriontierian
,ru,,Y uuJ ,Ls, I tLl :- nur
Trnoanten AR 14J lst der Punkt B(1 114,5119) zu sehen, wenn man vom
t2:CD von kr und kr. Konstruiere die Umlenkrollen! Punkt A(12 - 419) auf den ,echteckigen Spiegel
a) t1[A{811410)' Bt18l4l18)]' M,(816le); PORSIP(1 3lsl2), o(10,s1012), R(x11,515)] bl;ckt?
t2lc{31-412q, DF i- 1 411 1 6cm.
)1, r,
:
b) tllA(10i16i6), B(2011010)1, M,(141816); 1s) Konstruiere jenen Bererch der yz-Ebene, der von
trlci0i*411 8), D(1 0l-1612)1, r, : 5cm. A(Oi-714) aus im rechteckigen Spiegel PORS[P(5,5i-2i0),
O(312,510), R(xi3l5)l zu sehen istl
8) Konstruiere die kürzeste Flugroute von P nach O,
ormiiflo doran länna <nrrr,a r'{ie nonor:{icrhon 16) Ein Lichtstrahl l:AB wird an den drei Koordinaten-
Koordinaten des nördlichsten und südlichsten ebenen reflektieri. Konstruiere seinen Ve.iau[!
Punktes der Flugroutel a) l:AB[A(7lele), B(4,slsl3)]
a) P:Kapstadt (i8,3'ö1,33,9" sB), b) | :ABIA(71*ele), 8(4,51-3ls)l
O: Peking {116,3'ö1, 39,5' nB)
b) P: Moskau ,7" öL,55,8" nB), ?J-. ,t
(37
ü_.
1Vl Ein Lichtstrahl l: PO wird an den Innenflächen
Q: New York {73,8'wL, 40,7' nB) ^ der unteren Hälfte eines regelmäßigen Oktaeders
c) P:Londor (0'ö1,5' c" -n' ci 55u'L^ ABCD E FIA(61 -213), B {2i2i3), D(2 -61 3)l ref ekti
|
I e rt.
O:Tokvo {139.8" tt ,tn t?"t, Konstruiere seinen weiteren Veriauf !
q1':r'rri r.-i,.J'rtL) , *v4fupr,r'^&aü r,i 3tJ 5
a) l: PolP(-21-4ls), o(21*312)l
,^, lu{ ä1,'i',,ri/,ü!,i'üQ",'''- b) r: PolP(si-416), o(41-213)l
e) vvie lanq rsl oer KUrzeste vveg von r nacn 12 auI
der Erdoberfläche? Wo und unter welchem Winkel
werden der Längenkreis von Greenwich und der 18) f ine lotrechte Fbene cr ist durch einen Bügel, der
Aquator überquert? Wie groß ist der Abflug" bzw. durch zweimaiiges Knicken eines rechteckigen Band-
Anflugwinkel? eicpns pntstehr neopn eine waao.echte Fbene ß
a) P: Kapstadt {18,2' öL,33,6" sB), abzustützen. Die Knicklinien a und b sollen durch die
C: Soston {71,7" wL,41 ,3' nB} Punkte A und B der Mittellinie m gehen (Angabe-
b) P: Sao Paulo (46,4' wL, 23,3' sB), blatt 24); der zu a gehorige Knickwinkei soll ein
Q: Kairo(31,2' ö1, 30' nB) rechter Winkel sein. Ermittle die Knicklinien a uno D
sowie den zu b gehörenden Knickwinkel!
10) Ein Flugzeug startet in Wien (16,4'öL,48,2" nB) in
Richtung N35"W zu einer Erdumkreisung längs eines 1ej Fine Krrael mir dom Radius r roll: auf zwer Geraden a

Großkreises. Konstruiere die Flugroute und ermittle und b. Konstruiere die Bahn des Mittelpunktes M und
die Kocrdinaten des nördlichsten und südlichsten zeichne die Kugel in der höchsten Position sowie in
Punktes! Nach wie vielen Kilonretern wird der Aquator dertieferen ,,Durchfailstellung" einl Ermittle auch die
erstnralsüberflogen? ni t+[,o',,1Ll 6'+,fo*6, zugehörigen Au{lagepunkte !

L' oo.t-,/lo3?6*,_ a) afs(0i010), A(61-413)j, bls, Bi6lal3)j; r:2,5cm


11) ln P soll eine Paraboloidantenne so eingerichtet b) ais(-al8i12), A(01018)1, r:5cm
b[s, B(alalB)];
werden, dass ihre Achse p zum ortsfesten Satelliten O c] alst*711a110), A(-316i10)1, b[S, B(111015)]; r:4cm
zeigt. In welche Richtung muss die Achse der Antenne d) aiA(-Bl1sl13), B{*417i13)1, btC(-811s11 1),

weisen, um einen optimalen Fmpfang zu erzielen? D(011116)l; r:5cm


Ermittle die nötigen Einstellwinkel cr, p gemäß
Fig.9.18c und konstruiere den maximalen 20) Eine Kugel mit dem Radius R rollt auf einem Kreis k
Sendebereich des Fernsehsatelliteni rind einer Fliinse e Konstruiere Cre Bahn des Mittel-
a) P: Salzburg {13,1' ö1, 47,8" nB); punktes M und zeichne die Kugel in den ,,Durchfali-
Q: Astra 1 t19,2" öL) steiiungen" einl Ermittle auch die zugehörigen Aufla-
b) P: Durban {31,0' ö1, 29,9" sB); gepunkte I

O:futelsat Hot Bird {13" öL) a) k[Mk(010,510), r: 5 cm], k c xy-Ebene; elM"(0i010),


4(81010), c(01610)l; R: 'l
,2 cm
* Angabeblatt 24!
121 Löse die Aufgabe zur Re{lexion vom
b) r:5
'/ r J ,r-1 \t
klMk(010i0), cml, k c xy-Ebene;
';C:'i'l=r-''
13) Der Lichtstrahl l.: ES trift einen quadratischen
e[M"(01210), A(0iBl0), C{0l2la)]; R: '1,8
cm

Spiegel (Kantenlänge a, zwei horizontale Kanten) im 21) Modelliere die auf dem Angabeblatt 24 gegebene
Mittelpunkt S..Der reflektierte Lichtstrahl l" geht durch Obstschalel
den Punkt A. Konstruiere den Spiegel!

FAUMGEOMETFIIE 1O7
Du bist bereits mit vielen Begriff en und Objekten der Geometrie vertraut. Aus dem Mathematikunterricht kennst du
Grundgebtlde wie Punkt, Gerade, Ebene, Kurve, Fläche, Körper und deren gegensettige Beziehungen sowie Koordinaten-
systeme als Hilfsmittel zum Beschreiben geometrischer Objekte. /n diesem Kapttel wtrd wtederholt, vertteft und erv,teitert.
\/,clc ocometrische l')h-orlednnrpn wprrlpn r^htrch Abstraktton übersichtlicher und einfacher.
v re,s vqv,

A.'! l(oondinatensiysiterne folgen führen auf andere Koordinatenwege (Fig. A.2a). Alle
sechs Koordinatenwege eines Punktes P liegen auf dem
In der Vektorrechnung hast du mit kartesischen Koordina- Koordinatenquader von P (Fig. A.2b). Wird eine Koordi-
ten gearbeitet, in der Trigonometrie mit Polarkoordinaten. nate ,,in Pfeilrichtung" ihrer zugehörigen Achse aufgetra-
lm Folgenden werden kartesische Koordinaten wiederholt gen, bekommt sie ein ,,+" als Vorzeichen, sonst ein ,,-".
u nd Pol arkoordi naten zu Zylinder- u nd Ku gel koordi naten

verallgemeinert.

l(anüesisehe Keondinaüen

An vielen Objekten Iassen sich drei zueinander normale


Richtungen feststellen (Fig. ,A.1). Wenn wir durch einen
Ursprung O drei in diesen Richtungen verlaufende
Geraden legen und sie mit Pfeilen versehen, erhalten wir
die Koordinatenachsen x, y, z eines Koordinatensystems. Fig. A.2: Koordinatenwege und Koordinatenquader

Mit ihrer Hilfe können wir die exakte Position der einzelnen
Objektpunkte gemäß Fig. A.'1 durch ihre kartesischen Wenn du entgegen dem Pfeil der z-Achse auf die
Koordinatenl erfassen, wobei wir für alle drei Rlchtungen xy-Ebene blickst und die x-Achse gedanklich um 90" in die
dieselbe Längeneinheit verwenden: P(xrlyrlzr). Der y-Achse drehst, so kann diese Drehung positiv (entgegen
Streckenzug O12P wird Koordinatenweg von P genannt. dem Uhrzeigersinn) oder negativ (im Uhrzeigersinn) sein.
lhcrnrilfe
lvvu, Y' des mit Hilfe des Daumens (x-Achse), des Zei-
Beim Koordinatenweg in gefingers (y-Achse) und des Mittelfingers (z-Achse) deiner
Fig. A.1 wird zuerst die rechten bzw. linken Hand
x-Koordinate xp, dann (Fig. A.3). lst die Drehung
die y-Koordinate y, positiv (rechte Hand), liegt
und schließlich die ein Rechtssystem vor, sonst
, z-Koordinate z, aufge- ein Linkssystem. Wir
tragen. Andere Reihen- verwenden in diesem Buch
F,g. A.1: Kartesische Koord'naren immer das Rechtssystem.

Fig. 4.3: Rechtssystem


I Benannt nach Rene Descartes (1596-1650), Begründer der analytischen Geometrie

1OA rIAUMGEoMETFIIE
A.A i:]RTHÜGÜI'{A|.-II_A-T,,^"äSTANDtr, \A/INKEL

Xyl!ndenksendina&en F{ugelkoordina&en

Die dir bereits bekannten Polarkoordinaten der Ebene Die Polarkoordinaten der Ebene iassen sich noch auf eine
können auf naheliegende Weise zu räumlichen Koordina- weitere Art zu räumlichen Koordinaten erweitern. Hier
ten erweitert werden, indem man gemäß Fig. A.4 jeden wird gemäß Fig. A.5 jeder Punkt
Punkt P(r,g,z) durch die Polarkoordinaten r und q sowie P(1rp,0) durch den Abstand r
die kartesische z-Koordinate festlegt. Die Bezeichnung vom Ursprung O und die
Tvlinderkoorerinaten,,
rqLUrr tr.^;L-+
urvruL -i^L uo
JrLrr/
!^ oils
-ll^ D,,^t.r_.
I ur tNLE mit der beiden orientierten Winkel
selben Koordinate r auf einer Drehzylinderfläche liegen. q (-180'<ip<180') und
Wird zusätzlich die Koordinate <p auf elnen fixen Wert ge- e (-90"<e <90') ange-
setzt und nur z variabel gehalten, so liegen alle Punkte auf nohon l-)io Rozairhnr,,,Jn9
-,, ----,-,
einer Erzeugenden. Wird umgekeht z auf einen fixen Wert Y ,, Kugelkoordinaten " oder
rrnr] nrrr rn rr:ri:hol nah=lto. .^ lio^o. I orrc
:ll^ P' '^Lt^
I urrNrc ,,sphärische Koordinaten "
^ocotTt
auf einem Breitenkreis. ergibt sich, da alle Punkte
Fig. 4.5: Kugelkoordinaten mit derselben Koordinate r auf
ainor Kr rnol{llrho lio^o^ |

Wird zusätzlich die Koordinate rp auf


einen fixen Wert gesetzt und nur 0 variabel gehalten, so
liegen alle Punkte auf einem Meridian. Wird umgekeht 0
ar,f einen fixen \A/ert dcsctTt rrnd nrrr rn v:ri:hol ooh:lton
so lieqen alle Punkte auf einem Breitenkreis.

Die l Jmree hnrnd \/nn snhärischen auf


Fig. A.4 Zylinderkoordinaten kartesische Koordi naten erfol gt ge-
mäß Fig. A.6 mit Hilfe der recht-
Die Umrechnung von Zylinderkoordinaten auf kartesische winkligen Dreiecke O12 und O2P:
Koordinaten erfolgt gemäß der ,,Ansicht von oben" in
Et^ A A *;+ uirr^ !^^ -^:htwinkligen Dreiecks O.l p,:
I 19, n,a rrriL r ilils UYJ rYL
Fig. 4.6: Umrechnung auf kartesische Koordinaten

x:r.cosq, y:r'stng, z:z x: r. cos q.cos e , y: r.sin q . cos e , z: r.sin 0

USL"'I\I{FS,AUFGABTN ZU .&,. 1

Auf den Ärbeitsbiätrer-n -1 lnC 2 irniest du Au{qaben zu rär.;mlichen l(ccr-Cinaier Löse i:e Beispielel

,&,A 8r.&hogena,i&ä&, Abs&#ände, Wimkel


Das Wort ,,orthogonal" kommt aus dem Griechischen und sein. Eine Gerade 'st zu einer Ebene normal. wenn sie zu
hor{orrtet roe htrnrinLlio". Der rechte Winkel hat fundamen- zwei Geraden der Ebene normal ist (Fig. A.7b); sie ist
t:lo Ror]or rl-r rnn
rv ilinr usr
Äor ugvrrrgLr oi'rr: Jilr
Ganma+.:orY/ YLVvo .11. tvtc55ut
ut uo) l\/l^..^^ I dann automatisch zu allen Geraden der Ebene normal.
von Abständen und Winkeln. Zwei zueinander normale Ebenen o und B liegen vor, wenn
die Fbene ß eine zrrr Fhene ct normale Gerade n enthält
Clnäl"lregona,e Lsge (Fig. A.7c).

Häufig werden die Begriffe lotrecht bzw. senkrecht


mit dem Begriff normal bzw. orthogonal verwechselt.
Die ersten beiden Begriffe sind physikalischer Natur
und bedeuten ,,in Richtung zum Erdmittelpunkt"; die
letzten beiden sind synonym fur ,,rechtw.nklig".

Zwei zueinander normale Geraden können gemäß


Fig. A 7a schneidend (a und b) oder windschief (a und c) Ftg.4.7 O-tl-or^nr o l:oo',n^ Co.>non -nd fOenen

' Sphäre (griech. ocparpo) ist ein anderes Wort für Kugel

FAUMGEOMETtrIE 109
& ] MEGRIF*trF U'\N ÜE3JFKTM NEF GTÜiVIE_TR
'.-

&bstände Der Winkel q einer Geraden a zu einer Ebene B liegt in


de. drrrr^h: aeherden rrnd zr r ß .rorma cn Fhene y. Gemäß
Die hier b-osnrechenden Abstände werden auf den
zr r Fig A.1 1 kann er auf zwei Arten gemessen werden:
Abstand zweier Pun kte zu rückgeführt.
1) A: ZaP: zab, wobei b die Schnittgerade von
Der Abstand d eines Punktes A von einer Geraden b v und p ist
wird gemäß Fig. A.8a auf der Normalen n gemessen, die 2) q: lap:90' - Zan, wobei
man von A auf b errichten kann. Wie du sofort erkennst, r die Normale ist, oie man von
ist dieser auf n gemessene Norma abstand d auch der einem beliebigen Punkt P
kürzeste Abstand, den ein auf b liegender Punkt X vom von a auf B errichten kann
Punkt A haben kann.
Analog wird der Abstand d eines Punktes A von einer Fi9. 4.11: Winke einer Geraden
Ebene B gemäß Fig. A.8b auf der Normalen n gemessen, zu einer Ebene

die man von A auf p errichten kann. Auch hier erkennst du,
dass der auf n gemessene No'rralaostand d der kü.zeste Fig. A.12a illustriert die Winkelermittlung anhand des drei-
Abstand ist, den ein in B liegender Punkt X vom Punkt A eckigen gleichschenkligen Vordaches aus Fig A.'1 2b (Ein-
naoen Kann. gang zu einem Warenlager). Um den Winkel q der Kante
AB zur lotrechten Wand zu ermitteln, wird durch die vor-
dere Ecke A die Normale auf die lotrechte Wand errichtet.
Diese Normale ist waagrecht und trifft die Wand in dem
arf de. Mitrelli.rie der Tur liegenden Punkt F Der gesuchte
Winkel q ergibt sich nun mit'; :'3; t4;,'43r. Der Win-
kei c in der zu BC normaren Ebene AFH - er isL größer als
<p - ist der Winkel, den das Dreieck ABC mit der lotrechten
F g. A.B: Abstände
Wand einschließt. Dies wird im nächsten Absatz qenauer
erklärt.
Der Abstand d zweier windschiefer Geraden a und b wird
gemäß Fig. A.8c auf einer Geraden n gemessen, die a und
a"

\l)4 7"
b rechtwinklig schneidet; man nennt n auch die Treffnor- n
male von a und b. Begründe, dass auch hier der auf n ge-
messene Normalabstand zugleich der kürzeste Abstand ist,
den ein Punkt X auf a von einem Punkt Y auf b haben kann !

D:s Fnrn ""'Y/\'--',v


in Fin A 9 zciq{
zwei in waagrechten Rich-
TT
+r rn^an {lioao.Äo
zerrr:e Der N
Fl',^-
nrmal:hct:pl
-,ol \ 7
ihrer F ugbahnen ist daher
Fig. A.12: Winke bei einer Uberdachung
lotrecht und muss aus
Qirharha
J Lr rsr rg +cnril^^an
tJvru tugt I min^^"
t'ilttugJ-
Fig. 4.9: F ugzeugbahnen tonc ?OO m heirraon DerWinkel q zweier Ebenen cx und B liegt in einer beliebi-
gen zu o und B normalen Ebene v (Fig. A.13). Diese Ebene
st zur Schnittge"aden s von o ..rnd p .ormal. Auch dieser
tr8,{ln$ee! W,nkel kann auf zwei Arten gemessen werden:

Die hier zu besprechenden Winkel werden auf den Winke 1) q: laB: lal>, wobei a und b die von v aus cr und B
zweier Geraden zurückgeführt. ar rsneschnit+enen Ge":den sind
2) tD: u 0.B - Zn"nF, wobei no
Der Winkel q zweier windschiefer rrnrln -'" von oinom hail6-
"' " "0 elio
Geraden a und b wird gemäß Fig. bigen Punkt P auf cr und
A.10 gemesser'. Der Punkt P darf B errichteten Normalen
dabei beliebig gewählt werden. sin d

Fig.,A.10:
Winkel windschiefer Geraden tig. A l3 Wi.l,e zwerer f be^en

1 1O FAUMGEoMETtrTE
I\.3 EXTFL"JSiNN=KÖtrP-R

&,9 Kx&c*eisäsnäkörgxes" Extrusionskörper können auch von einer Basisfläche und


einem Mantel begrenzt werden, der in einer Spitze S
Schon in der Unterstufe hast du Berechnungen an ern- ,,zusammenläuft". Der Mantel besteht aus den Verbin-
fachen Prismen, Zylindern, Pyramiden und Kegeln vorge- dungsstrecken der Randpunkte der Basisfiäche mit S, die
nommen. Fig. A.'14 zeigt einige der dir vertrauten Körper: wieder Mantellinien oder Erzeugende heißen (Fig. A 16a)
ein regermäßiges secl^sseit ges Prisma, e;nen Drehzylindel lst die Basisfläche ein Vieleck, so liegt eine Pyramide vor;
eine regelmäßige quadratische Pyramide und einen wird die Basisfläche von einer Kurve berandet, sorechen
Dreh kege l. wir von einem Kegel.
s

ffi8Aö
s

Fi9.,A.14: Vier Körper aus der Unterstufe

Allgemeiner können wir Extrusionskörper betrachten, die


von zwei schieburgsg'eichen ebener Fläcnen - der Basis-
und der Deckfläche - und einem Mantel begrenzt wer-
den (Fig. A.1 5a). Die Verbindungsstrecken entsprechender
Punkte der Randlinien von Basis- und Deckfläche heißen
Mantellinien oder Erzeugende des Extrusionskörpers. lst
die Basisfläche ein Vieleck, so liegt ein Prisma vor; wird die Flg.4.16: Pyramiden und Kegel
Basisfläche von
einer Kurve be- Wir unterscheiden gerade und schiefe Pyramiden bzw.
Kegel, je nachdem ob die Spitze genau über dem Schwer-
wrr von ernem punkt der Basisfläche liegt oder nicht. Die Höhe einer
Zylinder. Pyramide bzw. eines Kegels ist der Normalabstand der
Spitze von der Basisfläche. Eine gerade Pyramide heißt
regelmäßig, wenn ihre Basisfläche ein regeimäßiges Viel-
eck ist. E n Kegel nrit eine. Kreisfläche als Basisfläche l-e;ßt
Kreiskegel. Ein gerader Kreiskegel ist ein Drehkegel. In
Fig. A 16b (Radiostation in Bratislava) erkennen wir etne
gerade quadratische Pyramide, in Fig. A.16c (Gebäude der
Messe Hannover) ist ein schiefer Kreiskegel zu senen, oer
basisparallel abgestumpft wurde.

Die Mäntel der genannten Extrusionskörper können zu


Extrusionsflächen verallgemeinert werden. Dazu gehen wir
von einer beliebigen
Fig. 4.15: Prismen und Zylinder
Profillinie p
und einer p
Wir unterscheiden gerade und schiefe Prismen bzw. schneidenden
Zylinder,je nachdem ob die Mantellinien zur Basisfläche Erzeugenden e
normal sind oder nicht. Die Höhe eines Prismas bzw. aus (Fig. A.17).
Zylinders ist der Normalabstand von Basis- und Deck-
f äche. Ein gerades Prisma heißt regelmäßig, wenn seine
Basisfläche ein regelmäßiges Vieleck ist. Ein Zylinder mit
einer Kreisfläche als Basisfläche heißt Kreiszylinder. Ein
Fig. 4.17:
gerader Kreiszylinder ist ein Drehzylinder. In Fig. A.15b Extrusionsf ächen
(Designert'sch) ist ein schiefer Zyl;-ls, zu senen, dessen
Basisfläche von einer Ellipse berandet wird, in Fig. A.15c
(Hochhaus in Madrid, in der Bau-Endphase) erkennen wir
ein schiefes vierseitiges Prisma.

FiAUMGEOMETFIE 111
*4 L3f:{3Rlf Ff: tJftÜ [JffiJEKTil ilfR Gfü\,'1f*f-Rle:

Wird die Frzer,rr-onde ruu L c^ L.-.,^-+


p Jv ugvvgvL/
!--- !'^ Drofillinie
ucJJ J^ g- utc I
,,^,^ Itr1;-h^^
4VVV :^,.1^ LLNq
rCLr rg|, lgug tr-1,^ vur
nahÄrt zr minrjectanc.lrai f rnran
rr urcr r\dr rLE I

p sTets schneidet und dabei ih"e R;chrurg nicht ändert, und drei Flächen. Der erste Körper ist konvex, der zweite
^^ i;r..^.-+.^;-r-+ ^ ^i^^ D-ismenfläche bzw. Zvlinderfläche. ist nicht konvex. lst der Körper konvex, so giltfür das ihn
Wird dagegen e so bewegt, dass sie p stets schreidet und begrerzende Polyeder eine erstaurlicl'e Forme , die nach
-t^L-^i !,,.^r^ ^i^^^ {^^.^r punkt s qeht, so überstreicht e ihrem Entdecker Leonhard Euler ('1 707-1783) benannt ist.
eine Pyramidenfläche bzw. Kegelfläche. Auf einer Prismen- Für die Eckenanzahl e, die
l:zw. Zylinde,f äche liegen unerd' ch vie'e zu p schiebungs-
gleiche Profillinien, auf einer Pyramiden bzw. Kegelfläche
lianon lnanÄlirh

zu p zentrisch ähnliche
Profillinien. Fi9. A.1
zaint r'lio I lhorÄ:e hrrna
viaia

8
Karrenanzahl k und die

-lt2
/v,.h
/N

/
'[t"'":a><P -\I
(

\ l\.

Fig. A.20: Po yeder


gr D-,-Lf-^^-
rgJ r\ouLr
^;^^^ ilorr\JJ i^rl
Form einer ,,verdick- In Architektur, Design, Technik und seibst in der Natur gibt
fan" TvlinAarf ÄeÄa a" zol lil srrr rs Röic^iö
sJ -:hlrai-h^ usrJPrs so [ii. rs nÄoln,oniaor
rur I-o.r ilvs, ronolmäßino
rc9üil ttot)t:Jc
F g. A.18: Zylinderfläche Polyeder (Fig. A.21: Grande Arche, Paris; Ouarzkristall).

Die Tangentialebene t in einem Punkt P einer Zylinder


l.-zu, Kcnclf ärhc ,nii.r'j 'rnn dcr Frro. rnendcn c rrnd der Pro-
filkurventangente t aufgespannt (Fig. A.17). Aufgrund der
sch i -obr
r n nscr ei ch
I
-on bzw. ze ntrisch ä h n ichen Profi ku rven I

sin.i die T:ncrentialehenen in allen Punkten von e iden-


tisch; die Fläche wird von r ,,1ängs" e berührt.
Ftg. A.21: Polyeder

.&.& WmBygcxr:s L€md Pc8yedex* Den höchsten Grad an Regelmäßigkeit weisen die PIa-
tonischen Polyeder auf. Sie begrenzen einen konvexen
In Fig. A.19 siehst du drei Vielecke. Ein Polygon ist der Körper und sind ausschließlich aus zuelnander kongruen-
Rand eines Vielecks. Es hat Ecken L,nd Seiten, wobei jede ten regelrräßigea Vielecken aufgebaut, wobei von eder
FeQo zt i flen:lr
vsr,ou Lvvsr Se't^
zurai JU ^ -L: '+L. yoJ
-srr^ 9srrur -^^ s^'^+^
JLY u ^'l
rr das dritte Ecke gleich viele Kanten ausgehen (Fig. A.22). Sie wurden
Vieleck sind konvex, da sie mit je zwei Punkten stets auch bereits von Platon (427-347 v. Chr.) und seinen Schülern
Äeran nac:mto
vurLrryuJur \/orhindrruurr9JJLr anth:ltan
sL\s sr . ' ^i+^
-l^^ /vvcrlÜ
rLrrorLcr'/ udr ;rtersucht. Da vo.r jeder Ecke e:nes Platonischen Poly-
^^..-,^.t'^
Vieleck ist nicht konvex. Ein konvexes Vieleck mit gleich eders mindestens drei Kanten ausgehen, der Eckenwinkel
largen Seiten und gleicl' g'oßer Eci.enwinkeln heißt re- in einem regelmäßigen n-Eck (n 2)/n.180" beträgt und
gelmäßig (zB gleichseitiges Dreieck, Ouadrat, regelmäßi- die Summe der Eckenwinkel in jeder Ecke kleiner als 360"
ges Fünfeck). Manche regelmäßigen n-Ecke können mit sein muss, kommen nurdie n-Werte 3,4 und 5 in Frage:
Zirkel und Lineal theoretisch exakt konstruiert werden (zB Fiir n = ? lzÄnnon .n iador tre Va ? A nr'lor \ aloirh. ^;+;^^
Y'eru,,rsrLrvs
Dreieck, Fünfeck), für andere gibt es mit Zirkel und Lineal Dreiecke zusammenstoßen; für n:4 sind 3 Quadrate und
bloß Näherungskonstruktionen (zB Siebeneckr). Zum prak- für n:5 sind 3 regelmäßige Fünfecke möglich Wir haben
tischen Zeichnen eines 'egelrräßigen n-Ecks ArA-...A" somit abgeleitet, dass es höchstens fünf Platonische Poly-
bieten sich der Umkre s und die Eigenschaft guvr l.^^^rr. E-
^!^. ^^t-^^ \dt :^-+ 5tL | -^i^-^
L5 'd5JL -i-l- 4gtvg|, !--- +^+-:Chl;Ch
udSJ LdL5d
vcugtr
ZAkMAkrl :360'/n an (Fig. 4.19). firnf eler:rtioo Po,vedor ovislioron Tptraedor OLt:odor
Ikosaede. Heraed-or Dodekaeder.

O4,@
Fig. A.19: Polygone

In Fig. A.20 siehst du zwei ebenflächig begrenzte Körper.


Ein Polyeder ist der Rand eines derartigen Körpers. Es hat
Ecken, Kanten und Flächen; jede Kante gehort zu genau
Fig.4.22.
Platonische
Po yeder
tr -o .. r -:^..-r-
qyq, ßnp.c-l-a-^^|,-ieh-mr7ia^lrd
o,,9s)Jsuq crr Linea allen
konstruiert werden kann, wurde von Carl Friedrich Gauß (1 777-1 855) erbracht.

11e. RAUMGEoMETRTE
4,4 PXLYGÜNE UND PÜLYEDSF

Das regelmäßige Tetraeder besteht aus vier gleichseitigen dann sind deren Eckpur-kte die Ecken eir-es regel.näßigen
Dreiecken, wobei in jeder Ecke drei Dreiecke zusammen- rt,^^-^!^-^ I ryr
rNv5dcuerr. n^^ r\dLr
rr^^L..
rvveis kannst du mittels Vektorrech
stoßen. Es gibt vier Ecken und sechs Kanten. Die Konstruk- nung leicht selbst führen; du brauchst nur nachzurechnen,
tion kann mit Hilfe des in Fig. A.23 hervorgehobenen dass die Schenkel des hervo.gehobener- Dreiecks die gtei-
roehtrarinLlinon DroicrLq arfalnonr. Dia
rrs f-lrrnntonrr"^
I ry|sJvLsrruJs h-t l:^
rroL urY che Länge wie die kürzeren Rechteckseiten aufweisen.
Kantenlänrre s die krrrze Kathete hc-räcrt 2/3 der Flächen-
höhe h, -s.^ß/2; daher ist die Höhe h des Tetraeders nach
dem Satz von Pytnago.as greich s ,,12/,13.
Eine besonders einfache Konstruktion ist in Fig. A.24zu
"-han '^,- n." .^^^l- ißirre Tetraeder ,arrs oinem Würfel
herausgeschnitten wird.

Ftg. 4.26: Konstruktlon eines regelmäßigen lkosaeders

Das regelmäßige Hexaeder begrenzt einen Würfel und


Fig. A.24: Regelmäßiges L^^+^L' ^ ^ JgLl
UYJLSI lL OUJ ^^ -L- A - 1.äten wohe rt,r Jsust
15 VUdU ierrcr LLI
Fclre drei
Fig. A.23: Konstruktion eines Ouadrate zusammenstoßen. Es gibt acht Ecken und zwolf
T^+"-^!^.- Würfels
"^^^l-:Qi^^^
cac,,I o,vc,I
Kanten.

Das regelmäßige Oktaeder besteht aus acht gleich- Das regelmäßige Dodekaeder besteht aus zwölf regel-
seitioc.r l)reie,^ken uinhoi in ia4or tr-Vo,,ior llroig6llg mäßigen Fünfecken, wobei in jeder Ecke drei Funfecke
zusammenstoßen. Es gibt sechs Ecken und zwölf Kanten. zusamrnensroßen. Es gibt zwanzig Ecken und dreiß;g
Die Konstruktion ist Jberaus einfach Kanten. Die Konstruktion des Dodekaeders kann ana-
Du brauchst nur auI den Achsen log zur Konstruktion des lkosaeders erfolgen: Legt man
,,,-"-,,-r-.,,,rs
ainoc Knnr.lin:fanc\/cf on
9e- elrci konarr rcnto Roehto4ks mit dem SeitenverhältniS
mäß Fig. A.25 gleich lange (V5 - 1)':2'soindie Koordinatenebenen xy,yzundzx
Q+.o.Lo^'"{+..^-.',^Ä wie es Fig. 4.27 zeigI, dann sind deren Eckpunkte auch
!i^ -^ ^^+-+^l-^^..]^^ Ecken eines regel'näß.gen Dodekaeders. Eine andere
Ecken verbinden. Konstruktionsmöglichkeit ist in Fig. A.28 zu erkennen: Wir
können uns ein regelmäßiges Dodekaeder aus zwei kon-
grLenten Schalen zLsammengeserzt denken. Die Figur
Fin A ?5 k.n<i.,,Lt on oino<
.^^^ *rQ ^^-
^
-+^^!^-^ zeigt di1 wie du die untere Scha je aus dünnem Karton
durch Aufklappen von Fünfecken herstellen kannst.
Das regelmäßige lkosaeder besteht aus zwanzig gleich-
seitinen Dreieeken rrynhe, in ieder Fe ke [r'rnf Dreiec<e
zusammenstoßen. Es gibt zwölf Ecken und dreißig Kanten
Die Konstruktion dieses kompliziert aussehenden Poly-
eders ist überraschend einfach: Legt man drei kongruente
Rechtecke mit dem Seitenverhältnis (15 1):2 so in die
Koordinaterebener xy, yz td zx wie es Fig. A26 zeigt,

Fig. 4.27. Konstruktion eines regelmäßigen Dodekaeders

Fig. A.28:,,Schalenkonstruktion

Das angegebene Seitenverhä tnis entspricht dem ,,Goldenen Schnitt"


Englischen ,,Divine Proportion" genannt: x:1 -ii,r):x
trAUMGEOMETFIE 113'
BEGNNFtrF UND ÜNJEKTE DEN GENMETFIIE

Lässt man in der Definition der Platonischen Polyeder die Oktaeder durch,,Eckenabschneiden" entstanden ist; seine
Forderung nach der Kongruenz aller regelmäßigen Viel- Kantenlängen sind genau ein Drittel der Kantenlängen des
ecke fallen, so ergeben sich die Archimedischen Polyeder, ursprünglichen Oktaeders. Dieses Polyeder finden wir auch
die aus mindestens zwei Sorten regelmäßiger Vielecke bei der Struktur von Natrium-Aluminium-Silikat, das zum
mit gleich langen Kanten bestehen. Sie wurden erstmals Enthärten von Wasser dient (Modell in Fig. A.30b).
von Archimedes von Syrakus (285-212 v. Chr.), einem der
bedeutendsten Naturwissenschafter der Geschichte, Das wohl bekannteste Archimedische Polyeder zeigt F:g.
systematisch untersucht. Die einfachsien Archimedischen einem regelmäßigen lkosaeder durch
A.31 . Es kann aus
Polyeder sind gewisse regelmäßige Prismen und Anti- ,,Eckenabschneiden" hergestellt werden und besteht aus
r"""'"' Fio A ?9 zoior oin riorrrt noq Äntinricm: .'lo..o^
nricmcn 20 regelrnäßigen Sechsecken;nd'1 2 regelmäßigen Funf-
Basisfläche und Deckfläche reqel- ecken. Beim Herstellen von Lederfußbällen werden diese
mißioa QorhcarLo cinr'l Ä'^ Vielecke zusammengenäht; die (fast perfekte) Kugelform
um 30' verdreht wurden; die entsteht dann durch die Dehnung beim Aufpumpen.
Seitenflächen sind crleir^n-
n.^;^^1,^
-^i+;^^ ttctE!NY.
JgrLr9Y

Fig.4.29: Antiprisma

Sieht man von den Prismen und Antiprismen ab, so gibt


es '1 3 weitere Arcl^irnedische Polyeder. Fig. A.30a zeigr ein
Archimedisches Polyeder, das aus eirem regelmäßigen
Fio A 31 Aboect rmnfics Incaeder als Grundform eines Fußba s

Nicht alle Archimedischen Polyeder lassen sich durch


,,Eckenabschneiden" aus Platonischen Polyedern her-
stellen. Suche im lnternet nach weitern lnformationen und
ein-on vollsiänclicren ilherblick über die 13 nichttrivialen
Archimedischen Polyeder! Eingaben wie,,Archimedean
solid" oder ,,Archimedean polyhedron" in eine Such-
maschine sollten rasch zum Ziel führen.

Fi r A "0 Al-nec' rmnf-o. Ol,+"eder als S-rul,t"r


von Natrium-Aluminium-Silikat
? / \-
r\r.or'trt.l' di*S L;ur
,-- i\ i!
-*.r: ) D-s-v

4,5 *(urvem /t,x A4

Du hast im Mathematikunterricht bereits Kurven kennen gelernt, etwa den Kreis (Fig. A.32a) oder den Graphen der
Funktion x+1/x (Fig. A.32b). Unter einer Kurve wollen wir uns eine ,,eindimensionale Punktmenge" vorstellen, die unter
Umständen aus mehreren Teilen bestehen kann. Auf eine präzisere Definition müssen wir hier verzichten. Liegen a le
Punkte einer Kurve in einer Ebene, so sprechen wir von einer ebenen Kurve; ist dies nicht der Fall, so sprechen wir von
einer Raumkurve.

Fig.4.32: Kurven

114 RAUMGEoMETFTE
A.|= KUF1VFN

Die mathematische Beschreibung einer ebenen Kurve Äon onl-cnroehonÄan


uqrrgr l-)iff^.^^t; lLlol-
rLJP sLrrg,rugr rrillElcl -l
kann durch eine Gleichung der Gestalt F(x,y) : c erfolgen; quotienten. Wir erhalten also
die Kurve besteht dann aus allen Punkten P("ly), die einen Richtungsvektor 7 der
diese Gleichung erfü1len. So wird der Kreis in Fig. A.32a Trnnonto
ror rvsr rrc IL Ä,,rrh Ählai+o.
uurLr L nu srLs Äa" ain-
Gloie nrrn^ i " \,
_/ r arfaccr ,n,io rlar (,
u,
^',r.h ^io --,
-atz von zel nen Koordinatenfu n ktionen
Pythagoras lehrt. Die Kurve in Fig. A.32b wird durch die -/,
^\u//
\ y\u//
,,/,,\ 4\u/.
-r,,\.
Gleichung x.y= 1 beschrieben. Fig A.32c zeigt die durch
yi i:." ', ,) _., , U beschr'ebene Kurve, die einen 7: (r(u)li(u)lz(u)) Fig. ,A.33: Tangente einer Kurve
Doppelpunkt im Ursprung aufweist.

Das Arbeiten mit Gleichungen kann recht kompliziert und Um etwa in Fig. A.32c die Doppelpunkttangenten zu er-
umständlich sein. Außerdem ist die Kurvendarstellung durch mitteln, setzen wir in die Ableitungen i: cos !.rr y: cos (2u)
Gleichungen auf ebene Kurven beschränkt, da durch eine die Werte u:0 und u:n ein. Wir erhalten (1 l1) und (-111);
Gle cl^rng ir drei Var;ablen e'ne Fläcl'e errasst wird (vgl. die Tangenten sind also normal zueinander.
iKao.
\vr, .A.B).
.,.-/, Gleichunoen
-,-,,,,",,J,,,
haben daher für das Arbeiten mit
,, Um in Fig. A.32d die Tangenten in den Endpunkten A und
Kurven nur eine untergeordnete Bedeutung. Wesentlich D zu ermitteln, setzen wir in die Ableitungen i- 6Lr , 6u ,

wichtiger und flexibler ist die Parameterdarstellung einer y:3 - 6u, 2: 3u2 die Werte u : O und u : '1 ein. Wir erhalten
Kurve, die für ebene Kurven und für Raumkurven in gleicher (01310) und (01-3 3), woraus wir erkennen, dass AB und DC

Weise möglich ist. Hier wird jeder Kurvenpunkt P(xly) bzw. die Tangenten in A und D sind. Aus der windschiefen Lage
P(xly]z) in Abhängigkeit von einem Parameter u (Hilfsvari- der beide.r Targenten ist zu erkeanen, dass es sich bei die-
^t-r^\
öplcl -^^^^^L-^^
dt
r^. srl
r9c9susrr/ uur ^'r lntervall acu<b durchläuft: ser Kurve tatsächlich um eine Raumkurve handelt.

x: x(u), y: y(u), z - z(u)

Du kenrsr bereirs d e Pa.amererda'stellung einer Geraden {JEItJf\IGSALJFG,^.ATN ZU A- 5


-J^- or
^,,^ ucr ^^^r..+i^^L^^
duJ ^^cmetrie. Die durch einen Punkt
rory LrJLr rYr I usr

A[x. lv. lz.) o-ohende Gerar]e mit dem Rieh'. rnnsvs[1g; 1) Ermrttie eine Farameterdarstellung der folgencie n
7 :
teltlg) wird durch x -, x^ + u' e, y : yA + u . f, z : zn + u . 9 l(urven und uberpr"ü{e sie mrt einern CAS-Pfogramrn
beschrieben. Bei einer Einschränkung der Parameterwerte (Derive, Maple usw.)i
u auf a<u<b erhältst du eine Strecke. a) Kr"ers iNl(0i4), r- 3l
b) i--leibkreis ff\1(2i1), r=4, y>11
Der Kreis in Fig. A.32a kann durch x:r.cosr-r, y:r'srnu e) Haibkreis ll,4(2 1), r=4, x<21
erfasst werden, wobei die Parameterwerte u das Intervall
0<u<2n durchlaufen; dies geht unmitteibar aus der Defi- 2} Skizziere cjie durch v..-':2- 1, y: u-u3 {ue R) fest-
nition der Winkelfunktionen am Einheitskreis hervor. Die geiegte KL-lr-vel Berechne dre Gleichungen lür Cie
Kurve in Fig. A.32b kann durch x:r, y:1/u (u>O bzw. u<0) Tangenten im Doppelpunktl
beschrieben werden. Auch etwa x:Zlu', y: ut/2 wäre für

^iaca
,, mAn
K, rrvo Prr^mata-lrrctall'
, -r i.h r'lia rarameTeroarster'Ung a
'nn e nef KUfve 3] Zeichne die di.irch e ne Parameterdarstellung fest-
ist n cl't eindeutig. Die Kurve:n Fig. A.32c (Spezialfal e,ner geiegte Rauml<urve mrt einem CA5-Pr-cAramml Gib
Lissajous-Kurve) kann durch x:srn u, y =(1/2). sin(2u) e;ne Pararreierdarstellung der Tangente im Punl<t P
(0<u<2n) erfasst werden, wle du durch Einsetzen in die an und berechne den Nergungsr;inkel der Tangente
nhen o-onannre G eichuno bestätiner kannst Die Kurve in zur xy-Ebene I

Fig. A.32d (Bezierkurve mit dem Kontrollpolygon ABCD) a) x:cosu, y:ccsu.sinu, z:sin2u, ueLA,Znl, F(01011)
wird durch x: l-3u2 +2;3,y:3u-3u2, t=r'(0.r.1)drr- b) y= u-t/3, ,=u'/2, ue R; P(x 72lz)
^-r"/4,
gestellt; mehr über Bezierkurven erfährst du im Kapitel 7.1.

Mlt Hilfe der Differentialrechnung können wir die Tangen-


ten von Kurven ermitteln: Die Tangente t der Kurve k
im Punkt P(xlylz) ist die Grenzlage der Sekante s: PO,
wenn der Punkt O auf k zum Punkt P ruckt (Fig. A.33).
Der Richtungsvektor von s ist PO: (xo xlyo y zo z).
Wenn wir diesen Vektor durch die Differenz uo u der Pa-
rameterwerte von O und P dividieren (seine Richtung
bleibt dabei erhalten), so ist jede Vektorkoordinate ein
l.)ifforonzanarrn+ianf rrnn ctraht a:har fiir rr + r.- gegen
,

RAUMGEOMETRIE 1 15
A EEGF]IFFE UND ÜBJEKTE DER GEOMETF}IE

A, Ei l(egelsehnitte
Die folgenden drei Abschnitte behandeln spezielle ebene Kurven: Ellipse, Parabel und Hyperbel. Sie wurden erstmals
von Apollonius von Pergamon (ca.262-190 v. Chr.) unter einem gemeinsamen Gesichtspunkt, nämlich als Kegelschnitte
(ebene Schnittkurven von Kreiskegeln) zusammen gefasst.

Ellipse

Seit mehr als 2000 Jahren beschäftigen sich Naturwissen- punkte vom Mittelpunkt mit e bezeichnen, so gilt zwischen
schafter immer wieder mit dieser Kurve. Bekannt ist dir den formgebenden Größen a, b und e der Ellipse die
sicher das 1. Keplersche Gesetz (veröffentlicht 1609 in der Beziehung a2:e2+ b2.
,,Astronomia Nova"), wonach sich Planeten auf Ellipsen
bewegen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. In Fig. A.35a ist auch eine Möglichkeit zum Konstrureren
Dieses Gesetz allein könnte schon Grund genug sein, sich von Ellipsentangenten zu erkennen. Ohne Beweis gilt:
näher mit dieser Kurve zu befassen. Aus der Fülle ihrer
Eigenschaften werden hier nur wenige besprochen. Die Tangente t in einem Ellipsenpunkt P schließt mit
den Brennstrahlen PF, und PF, gleich große Winkel ein
Der klassische Zugang zur Ellipse ist die Brennpunktdefi-
nition, nach der die Ellipse die Menge aller in einer Ebene Dies erkl ä rt ei ne bem erkenswerte Reflexionsei genschaft
liegenden Punkte P ist, für die die Summe der Abstände der Ellipse: Alle von einem Brennpunkt ausgehenden
PF. und PF, von zwei festen Punkten F, und F, der Ebene Strahlen gehen nach Reflexion an der Ellipse durch deren
konstant ist (Fig. A.35a). Die Punkte F, und F, werden zweiten Brennpunkt (Fig. A.35b). Die Medizin nutzt diese
Brennpunkte der Ellipse genannt. Eigenschaft beim Zertrümmern von Nierensteinen. Der
Patient befindet sich dabei in einem mit Wasser gefüll-
v ten ellipsenförmigen Becken, sein Nierenstein ist in einem
@
Brennpunkt. Vom anderen Brennpunkt ausgesandte Stoß-
wellen (Ultraschall) werden so auf den Stein konzentriert.
-^
A\ F.
--< - B
Beziinlieh dcs in F a A 35a einoezeichneten Koordina-
-J't tonq\/ctamc läcct cieh r-lio (lloirhlnn
vrcrLr rurrv dar
usr Fllinca
LilrPJs """ Äo'
a b/
Brennpunktdefinition durch einige Umformun gen her-
D a loiton
t22
o x +a 22y :a 2t2
o l

Fig.4.35: Ellipse
n;^ ,rL-r;-L^ D^-^-^+^-.J1'.stel]Uncr
ulg uurlLl lE I dldl llglcluor JLUrru der Fllinse mit 0<u <2n
Aus der Definition folgt, dass die Verbindungsgerade lautet:
von F, und F, sowie die Streckensymmetrale von F, und
F, Symmetrieachsen der Ellipse sind; wir nennen sie die
Hauptachse und die Nebenachse. Der Schnittpunkt der
Symmetrieachsen ist der Mittelpunkt M der Ellipse. Die Durch Einsetzen in die Gleichung kannst du dich über-
Hauptscheitel A und B sind die Schnittpunkte der Ellipse zeugen, dass durch diese Parameterdarstellung tatsäch-
mit der Hauptachse. Die konstante Abstandssumme aus lich eine Ellipse mit den Halbachsenlängen a und b erfasst
der Definition ist gleich dem Abstand von A und B, da wird.
Atr aFr*AFr=AB gilt. Wir bezeichnen drese
'AE-
konstante Abstandssumme mit 2a und nennen den Ellipsen können wir aucch
Abstand a der Hauptscheitel vom Mittelpunkt die halbe auf einem schon Archi- rc \
Hauptachsenlänge. Die Nebenscheitel C und D sind die
Schnittpunkte der Elliose mit der Nebenachse. Der Ab-
stand b der Nebenscheitel vom Mittelpunkt wird halbe
Nebenachsenlänge genannt. Wegen CF, + CFr:2a und
medes bekannten Weg
rrrc Kroicon
(Fi9. A.36):
'/
ru i,
r2

,1
T x
t'l
\
---E
P

\,
eq:eE ist der Abstand der Nebenscheitel von den ! |\/\'\-/
Brennpunkten gleich a. Wenn wir den Abstand der Brenn- Fig.4.36:
Archimedes Konstruktion
N7
' Johunnet Kepler (1571-1630), Astronom, wirkte in Graz, Prag und Linz

116 RAUMGEOMETFIE
\.ä KTI3FLSf,I""{NN-TTF I

-T
Verkürzt oder verlängert man die zu einem Durch- gezeichnete Parallele zu M1 schneidet die Hauptachse in
messer normalen Halbsehnen eines Kreises in einem X und die Nebenachse in Y Mit Hilfe der Parallelogramme
konstanten Verhältnis, so liegen die neuen Endpunkte MXP2 und MYPl erkennen wir, dass PX-b und PY-a ist.
auf einer Ellipse. Wenn wir also auf einem Paoier-
streifen oemäß 'Fio
'Y,l".
A 38 die
Wir beweisen dies für das Verkürzen der Halbsehnen; der PunkteBX,Ymarkieren
Verkürzungsfaktor sei p < 1 . Die Koordinaten des Kreis- und dann den Papierstrer-
punktes P(xly) und des Punktes P,(x,ly,) hängen durch x" : x {an <^ horn,o^on Äecc Y
und y, : p.y zusammen (Skalierung der y-Koordinaten).
Aus der Parameterdarstellung x- r.ccs L:, y: r.sin u des
Kreises ergibt sich x - r. cos u, yr : p r. sin u. Dies ist die
Parameterdarstellung einer Ellipse mit der halben Haupt-
auf der Hauptachse und
vI out ...J^" Nr^L-^^^^l^^^
-,,f ucr

der Ellipse.
| \guEI tdLttJE

nlai+o+ cn nlai+a+ P."f ,w


achsenlänge r und der halben Nebenachsenlänge pr.
Fig. 4.38: Papierstreifenkonstruktton
Der Kreis k wird für die Ellipse k, als Hauptscheitelkreis, für
die Ellipse k, als Nebenscheitelkreis bezeichnet. Fig. A.36 Die Papierstreifenkonstruktion ermöglicht uns auch, eine
zeigt auch, wie man das Verkürzen bzw. Verlängern der beim Konstruieren von Normalrissen von Kreisen (Kap. 5.5)
Halbsehnen mit Hilfe des Strahlensatzes durchführen kann, auftretende Aufgabe zu lösen: ,,Von einer Ellipse kennt
wobei ein ,,Fixpunkt" F auf der x-Achse verwendet wird. man die beiden Hauptscheitel A und B sowie einen wer-
Einen derartigen Fixpunkt gibt es auch für die Tangenten teren Punkt P Ermittle die Nebenscheitel!" Fig. A.39 zeigt
in den zugeordneten Punkten l, T,, und Tr; du kannst ihn die entsprechende Konstruk-
zum Konstruieren der Tangente in T, bzw. T, verwenden. tion, die als umgekehrte
Papierstreifenkonstruktion
F;o A 3/ zeiot eine nraktische Variante der Arcnimedes- bekannt ist.
Konstruktion, die von Philippe de la Hire (1640-1718)
stammt. Mit ihr können Ellipsenpunkte rasch und genau Fig. ,A.39: Umgekehrte Papier
mit Hilfe von rechtwinkligen Dreiecken unter Einbeziehung streifen konstruktion

des Haupt- und des Nebenschei-


telkreises konstruiert werden. Zum händischen Zeichnen einer Ellipse sind die so ge
I Begründe die Konstruktion nannten Scheitelkrümmungskreise eine wertvol le Hilfe.
selbstl Die Fllinse wird von diesen Kreisen in den Scheiteln
nicht nur berührt, sondern in der Umgebung der Scheitel
bestmöglich approximiert. Die Kon-
struktion der Mittelpunkte
ist in Fig. 4.40 angege-
ben. Die kleinen Scheitel-
krümmungskreise liegen
innerhalb der Ellipse, die
Fig. 4.37: de a Hire-Konstruktion
großen liegen außerhalb.

Aus der Konstruktion von de la Hire lässt sich eine interes-


Fig. 4.40: Scheitelkrümmungskrerse
sante kinematischer Erzeugung der Ellipse herleiten, die
so genannte Papierstreifenkonstruktion. Die in Fig. A.38

UBUTESAUtrGÄBEN ZU A"6 d.) . is .o


".e.e r c ?ei...i6r5o -a
. -,1 2:1 sa !
';S+ - t
H lie ei ner dvna m ischen G eomei;"i; Scfti.ora re i
i

1) Kcns.truiere eine Eiiipse rnit einer 5oftrnra;-e fui !'cn einer Fllipse sinC der- Mrtielpunkt M. ein Scheite I

dynamische Geonretrie (Eukl id, Cabri usr.";.) i und cin Punkt P gegei..en. Kcrisirurere iie übrig*n
ai Vei'wende die BrennpunktCefinrrion i Scheitei unC die Tangente in Pi Zeichne ciie Iiiipse
b) VerweriCe die Konstruktion vcn ,Archimedesi - r F 'e oe S-re,:e r.:L n,r'r :i !s r"€ s: !

c) turerwenCe cie Konstrukticn vcn cie ia Hrre! ai il/l{0l0), Äi6l6), F(1i6,5)


d) Verr'venie die Papiersirerfenkcnstruktionl b) h4{0tü), c(3i4), Pi-3i6)

kinematisch (griech. nvrlpc, Bewegung): durch Bewegung entstehend

FIAUMGEOMETFIIE 117
MEGRIFtrF L-'NN ÜMJFK-rr* NFN e;rÜh4FTRIF

Farabe!

Bekannt ist dir die Parabel wohl als Flugbahn elnes Kör- Zum Beweis differenzieren wir die parameterdarstellung der
pers bei einem schiefen Wurf - unter Vernachlässigung Parabel und erhalten damit (u/pl1) als Richtungsvektor der
des Luftwiderstandes (Fig. A.4l). Bei gleicher Abwurfge_ Tangente t in P(xly). Die Koordinaten des Vektor. fd kon-
schwindigkeit v (v ist der Betrag des nen wir ablesen: (-ply). Wegen (r,/p 1) . {-ply) :0 ist t zu FG
Geschwindigkeitsvektors i) normal; daher ist t dle Höhe im gleichschenkligen Dreieck
wird die größte Wur{weir^ - 'i FPG, also auch die Winkelsymmetrale des Winkels ZFpG.
Abwurfwinket
beieinem
vono-4Soerreicht. / f--\
Fig.A.41 :Wurfparabel .--
u I
i f Beweise selbst, dass der Scheitel A die Subtangente T1
(,,Strecke unter der Tangente t") halbiert und dass die Sub_
normale 12 (,,Strecke unter der Normalen n,,) die Länge p
hat. Diese beiden Eigenschaften kannst du auch zum Kon_
struieren der Tangente t im Punkt p verwenden.
Wir wählen auch für die Parabel den klassischen Zugang
durch die Brennpunktdefinition. Demnach ist die parabel Die oben bewiesene Reflexionseigenscha{t der parabel,
die Menge aller in einer Ebene liegenden punkte p, deren nämlich dass achsenparallel einfallende Strahlen nach
Abstände PF und Pl von einem festen punkt F uno erner Reflexion an der Parabel durch den Brennpunkt gehen,
festen Geraden I hat eine weit verbreitete Anwendung gefunden. Deine
der Ebene jeweils SAT-Anlage, die ein Fernsehprogramm empfängt, nützt
9retcn srnd (htg. sie ebenso wie die großen Radio-Teleskope (Fig. A 43a,
4.42) Der Punkt F Effelsberg, Deutschland). Alle basieren auf dem Drehpa-
wird Brennpunkt, raboloid, das durch Drehen eines parabelbogens um die
die Gerade lwird Parabelachse entsteht. Wegen der großen Entfernungen
Leitgerade der im Weltraum sind Radiowellen, die zur Erde gelangen, als
Parabel genannt. parailel anzusehen. Wird die Achse des paraboloids auf
ihre Richtung eingestellt, dann werden sie nach Reflexion
am Paraboloid im Brennpunkt gesammelt. Dadurch wird
4.42: Parabel das Signal um ein Vielfaches verstärkt (Fig. A.43b,
schematische Darstell ung eines Radio-Teleskops).

Aus der Definition folgt, dass die Normale aus F auf I eine
Symmetrieachse der Parabel ist; wir nennen sie kurz die
Achse. Der Scheitel A ist der Schnittpunkt der parabel mit
der Achse; er halbiert die Strecke FL. Der parameter p ist
der Abstand von F und l, also die Länge der Strecke FL.
Bezüglich des in Fig. A.42 eingezeichneten Koordina-
tensystems lässt sich die Gleichung der parabel aus der
Brennpunktdefinition leicht herleiten:

y2^
:zpx
Fig. A.43: Radio Teleskop

Als Parameterdarstellunq können wir verwenden :

' r'/2p, v:u a-gPX*rq€**AUtrüÄä3gni Zil sA. ffi


^:
ln Fig. A.42 ist auch eine Möglichkeit zum Konstrureren von 4) i<.cnsirr,:;er+ *int F;r.:lei n:ti e :l*i Sci'ii,lare liir- clyria_
zu ::kennen: r"risi:he {lecr'-nerrie iluhiid, iairri r-rs,,., j u.ttei Vct-\/vifr-
.t.'.0t"":.nt:l durg ijcr lirennpunklde{i:ri-iron :

Die Tangente t in einem Parabelpunkt p schließt mit


' dem Brennstrahl PF und der achsenparallelen Geraden 5l Vi;l;:r:ierr: clre il;xonsergerschait der par;bel l'iit
Re
dri:T slercn große l /inkel ein. l- i r l{* * i r e r- c]y r': ; n sr:h e n C ;lc
r r"l et l e, ! ofi.,nrl re l

11E3 trAUMGEoMETnTE
A.,6 KE{:EI-gÜHI\ITTF

S{yperbeX

Du bist der Hyperbel schon in der Unterstufe begegnet, nämlich bei der grafischen Veranschaulichung der indirekten
Proportionalität (vgl. Fig. A.32b). BekanntLich haben indirekt proportionale Größen x und y ein konstantes Produkt: x y=c

Die Hyperbel kann analog zur Ellipse durch ihre Brennpunktdefinition erklärtwerden. Sie ist demnach die Menge aller
'n
eirer Ebene liegenden Punkte P, fur die die Differenz der Aostär'de PF und PF, von zwei festen Punkten F. und F, der
Ebene konstant ist (Fig. A.44a). Die Hyperbel besteht aus zwei Teilen, die wirAste nennen. FÜr den rechten Ast ist
ff,-*rkonstant, für den linken Ast Fr-F, Die Punkte F, und F, werden Brennpunkte der Hyperbel genannt.

/i\
\Y/

Fig. A.44. Hyperbel

Aus der Definition folgt, dass die Verbindungsgerade von Bezuglich des in Fig. A.44a eingezeichneten Koordinaten-
F, und F, sowie die Streckensymmetrale von F, und F, systems lässt sich die Gleichung der Hyperbel aus der
Symmetrieachsen der Hyperbel sind; wir nennen sie die Brennpunktdefinition durch ei ni ge Umformun gen herleiten:
Hauptachse und die Nebenachse. Der Schnittpunkt der l-
Symmetrieachsen ist der Mittelpunkt M der Hyperbel. Die 62x2 - a2Y2:6262
Hauptscheitel A und B sind die Schnittpunkte der Hyper-
bel mit der Hauptachse. Die konstante Abstandsdifferenz Die übliche Parameterdarstellung der Hyperbel verwen-
aus der Definition ist gleich dem Abstand von A und B, da det die so genannten Hyperbelfunktionen (,,cosinus hyper-
BT - BT-:BFr -AF. -AB gilt Wir bezeichnen d;ese kor- bolicus",,,sinus hyperbolicus"), die im Mathematiklehrplan
stante Abstandssumme mit 2a und nennen den Abstand nicht vorkomm"nt. Di" Parametrisierung des rechten
a der Hauptscheitel vom Mittelpunkt die halbe Hauptach- Hvnerhe'astec .nit .rtrR autet:
senlänge. lm Gegensatz zur Ellipse hat die Hyperbel keine
Nebenscheitel, da die Hyperbel die Nebenachse nicht x:a'coslru,Vlb sinhu
schneidet. Wie bei der Ellipse bezeichnen wir den Abstand
der Brennpunkte vom Mittelpunkt mit e. Der Kreis mit dem Die Asymptoten u und v haben die Steigungen b/a und
Mittelpunkt M und dem Radius e schneidet die Tangen- -bla und demnach die Gleichungen ox.'ay:0 und
ten in den Hauptscheiteln A und B in vier Punkten, die ein bx-ay:0.
Rechteck mit den Seitenlängen 2a und 2b bilden. Die Dia-
gonalen dieses Rechtecks nennen wir die Asymptoten u In Fig. A.44b schneidet eine x-parailele Gerade den rech-
uno v der Hyperbel. Für die Größen a, b und e gilt die Be- ten Ast der Hyperbel im Punkt P(xnlyo) und die Asymptote
ziehung b''. Für a : b bilden die Asymptoten einen u im Punkt U(x-lyo). Wenn wir P und U in die Gleichungen
"'-.'+ eier Hvncrbel sorruie der Asvmntnte rr cinsetzen rtnd
rechten Winkel; es liegt eine gleichseitige Hyperbel vor.
anschließend yo eliminieren, so erhalten wir:
ln Fig. A.44a ist auch eine Möglichkeit zum Konstruieren
von Hyperbeltangenten zu erkennen. Ohne Beweis gilt:
, ":_t:u,
Dre Tangente t in einem Hyperbelpunkt P schließt mit
den Brennstrahlen PF., und PF, gleich große Winkel ein

coshu:(e'+e "\ I 2,sinhu: (e' e ") /2

FAUMG=OMETFIE 119
AgGnitrFK UNi:l üBJäK rE nrn [3CühiiETFl|E

Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen: Die Tangente t in elnem Hyperbelpunkt p kann daher gemäß
Fig. A.44c mit Hilfe des Strahlensatzes ermittelt werden.
1) Wegen x6r-x-_:-(r. * x.).{xu-x_) ergibt sich für die
Streckenlänge FÜ= , , - -t,;*, -z .1. Strebt xh mono- Abschiießend wollen wir noch beweisen, dass der Graph
ton wachsend gegen co, so strebt pU monoton fallend für die indirekte Proportionalität (Fig. A.32b) tatsächlich
gegen 0. Eine Hyperbel nähert sich ihren Asymptoten eine Hyperbel ist. Dazu drehen wir die Kurve um -45o,
also beständig, kommt ihnen beliebig nahe, erreicht wofür wir die in Kap. A.9 hergeleitete Koordinatentransfor_
sie aber nie. matron verwenden. Aus der Parameterdarstellung x:u,
y-clu derAusgangskurve erhalten wir durch Einsetzen in
2) In einem rechtwinkligen Dreieck mit den Katheten a die Koordinatentransformation
und xa ist xn die Hypotenuse. Sind die Scheitel und xr =x..cs(-45")-y (-45'), :x.siir(-1!.)-v.ccs(*,15.)
sin y,
die Asymptoten einer Hyperbel bekannt, so können die Parameterdarstellung der gedrehten Lage:
auf jeder zur Hauptachse parallelen Geraden die Hy_ x, - (ciu * c) / lQ,.y, : {clu - t-:)/',,8
perbelpunkte mit Hilfe eines rechtwinkligen Dreiecks Da x.:-y.r-2c ist, liegt eine gleichseitige Hyperoei vor.
AM1 konstruiert werden, dessen Katheten die Längen
a und xu haben. Da die Ermittlung der gesuchten
Länge x,. mit einem Stechzirkel durchgeführt werden
kann, heißt diese Konstruktion auch Stechzirkel-
konstruktion der Hyperbel. ugu*lgsÄ.Lir:GA=rN ZLJ A..G
Fig. A.44c zeigt zwei bemerkenswerte Eigenschaften s: {:rstr,:ere ejre -iioe:ie!, r::ii e,;::er Scfir,;:re i,,i
einer Hyperbel, die mit einigem Aufwand mit Hilfe der :.ilar gcl: C*..,", rr etle ii; ::i, d, Carri ;:,,v.1
:
i
Gleichung nachgerechnet werden können: *] i,''€;-.:,;:rae ljle 3 ier, l*l l:<iCeit r: tlr i:i: I

b] 1/:i,r.,,*rr:+ *t: Sieli:: r<e k: n:i.il k l: c.r


I i
Schneidet eine Gerade eine Hyperbel in zwei punkten,
so sind die zwischen der Hyperbel und ihren Asympto- ?.) 7::,:-a:te..:i; :;::l ;i;3 .4,.gr,'i1pi3tea rl. r.r t.:arJ elaen
ten liegenden Strecken gleich lang. ;,: r kl P ieSiil€ :a'ji-- 1r,:l-.3 ::;31 I
Berührt eine Gerade eine Hyperbel, so halbiert der al ri\,i12:i;. r-ri-3l-2;i, ';iM. Yitr:l;, Pi5,-3)
Berührpunkt die zwischen den Asymptoten liegende bi :, i3x * iy:5r, 1 1-1 - ',,: 11, li -?:f)
Streckl

4.7 €bene Schrritte v&n ${u.:gelr"l, Wre$rzylindern umd mreh}eege*r:


Kugelsehni?&e

Die Kugel ist ein Körper, der durch Rotieren einer Kreis_
fläche um einen ihrer Durchmesser entsteht; der Kreis
erzeugt dabei die Kugelfläche (Fig.
A 45). Alle Punkte der Kugelflä-
che haben vom Mittelpunkt M
den gleichen Abstano r, oer
Radius genannt wird.

Fig. A.45: Kugel


@

ln Fig. A.46a siehst du erne


Teekanne, bei der ebene Schnitte
einer Kugelfläche auftreten. Die Schnittkurven sind Kreise,
auch wenn sie auf dem Foto eher wie Ellipsen aussehen
mögen. Beweise die folgenden Aussagen
anhand von Fig. A.46b selbstl
Fig. 4.46: Ebene Schnitte

1eCj trAUMGEoMETFIE
A.7 EFF\I= gCHNI_TTE VÜN KUGELNJ, ÜtrEHZYLINNEtrT\,I LJND NNEI".JKr{:FLI\ I

Wir werden nun beweisen,


Jeder ebene Schnitt einer Kugelfläche mit dem Radius !-^^ c5
^^ ^;^1.- L-^i urgJsr
.-l;^^^^
ud55 >tLt I ugr I

r ist ein Kreis mit dem Radius p, dessen Mittelpunkt N


Schrägschnitten (vgl.
auf der Normalen n liegt, die man aus dem Kugelmit-
Fig. A. 50, Tycho Brahe-
telpunkt M auf die Schnittebene errichten kann.
P'aneta'ium, Kopenhagen)
Je nach Abstand d der Schnittebene vom Kugelmittel-
um Ellipsen handelt,
punkt sind folgende Fälle zu unterscheiden:
wobei wir einer genialen
Fig. A.50: Schrägschnitt ldee von Pierre Dandelin
d = 0: Der Schnittkreis ist ein Großkreis (N : M, p: r)
(1794-1847)folgen. Er
verwendete die nach ihm benannten Dandelin-Kugeln K,
0 < d < r: Der Sch n ittkreis ist ei n Kleinkreis 1, : tF-l
- &l und K, (Fig. A.51): lhre Mittelpunkte liegen auf der Achse,
sie berühren die Schnittebene in den Punkten F, und F,
d: r: Der Schnittkreis ist auf einen Punkt geschrumpft,
und sie berühren den Zylindermantel längs der Kreise k,
die Schnittebene ist eine Tangentialebene der Kugel-
und kr. Legen wir nun durch einen beliebigen Punkt P der
fläche
Schnittkurve k die Erzeugende des Zylinders, so berührt sie
die Dandelin-Kugeln in den Punkten E, und Er. Da PE, und
ffi neltxyl indersshr: it*e PF, Tangertenstrecken an oie obere Dandelin-Kugel sind,
sind diese beiden Strecken gleich lang; ebenso sind PE.,
Ein Drehzylinder ist ein Kö'pe1 der und PF, gleich lang. Daher gilt: l- r; Ft :l - i- .

durch Rotieren eines Rechtecks um Da urs


uo länce der JLr
die Lcr Streck^ r r ^r^ nuJLollu
eLr\g LlL2 dlJ
!^. Leiden
AL^--^r usl u

eine se ner Symrretrieachsen ent- Berührkreise k. und k" konstant ist, ist der Beweis erbracht.
!:^ dLrrJs
^+^L+. Urg
>LgllL/ -^L^^^^-.-ll^l^^ Q^i+^^
rPolollslEl I JslLs l

erzeugen dabei den Mantel des


Drehzylinders (Fig. A.47). Der Ra-
dius r des Basiskreises wird auch Der Schnitt eines Drehzylinder-
Zylinderradius genannt. mantels mit einer schräg zur
ti9. 4.4-: Dtef, zVli'der Achse verlaufenden Ebene ist
eine Ellipse. Der Mittelpunkt der
Schneidet man einen Drehzylindermantel achsennormal Fllinse lieot :rrf der Tvlinder-
ab, erhält man e,ren Kreis. l)9r !i^
^^L-^
d!l ulc t--lt-^ Nr^1,-^^-^l^-^^
I ldlug I \gugl loLl lJsl l-

Bei achsenoaraileler
,vu, u,,!'!' Schnit-r;e h'r rna hesteht de" Schnitt länoe der Flliose ist oleich dem
aus Erzeugenden (Fig. A.48): Jede durch die Zylinderachse Zylinderradius.
a verlaufende Schnittebene ist eine Symmetrieebene o
und liefert zwei dia'net"ale Erzer- Fig. A.51: Dande in Beweis

gende. Verschieben wi' nun K1


l--.-. die schnittebene um die
/ Schiebstrecke d. so verrin-
gert sich der Abstand der [Srehkegelsehnit&e
Schnitterzeugenden. Für
d: r ist der Abstand zu Ein Drehkegel ist ein Körper, der durch Rotieren eines
0 geschrumpft und die gleichschenkl;gen D"eiecks um seine Symmet'ieachse
Schnittebere ist eine Tan- entsteht; die Schenkel erzeugen dabei den Mantel
gentialebene r geworden. des Drehkegels (Fig A 52). Der Winkel o zwischen den
Scherkeln wird Öffnungswinkel des Drel^kegels genarnt
Fl9. A.48: Achsenparal ele Schn tte

lst die Schnitt-


richtung schräg zur
Achse, erhalten wir
eine ovale Schnitt-
kurve mit einem
Symmetriezentrum M
und zwei orthogona
len Durchmessern AB
und CD (Fig. A. a9). Fig. A.49: Schrägschnitt Fig. 4.52: Drehkege

FAUMGEOMETtrIE 121
AEGNIFFE IJND ÜMJEKTF NEF? GEÜIVIETFI|E

Schneidet man einen Drehkegelmantel achsennormar aoi In Fig. A. 55 (Ausgießer)


erhält man einen Kreis. sind Schnittellipsen zu
Schneidet man mit einer durch die Spitze S gehenden erkennen.
Ebene, so besteht der Schnitt aus Erzeugenden (Fig. A.53) Wir können die drei Fäl e
Jede durch die Kegelachse a verlaufende Schnittebene ist auch anhand der Richt-
eine Symmetrieebene o und liefert zwei ebene unterscheiden, die
r'ii:matrrla Frzar rnanÄa zur Schnittebene parallel ist
Drehen wir nun die Schnrrr- rrnd drrreh die Sn'+zo ncht.
ebene um die Achse s
um einen Winkel ö, so Fig. A.55: Ellipsenschnitt
verringert sich der
Winkel der Schnitt- Der Schnitt eines Drehkegelmantels mit einer nicht
erzeugenden. Für ö : ro12 ist durch die Soitze oehenden Fhcnc ict cino Fllinsa oino
der Winkel zu 0 geschrumpft Parabel oder eine Hyperbel, je nachdem ob die Richt-
und die Schnittebene ist erne ebene keine, genau eine oder zwei E'zeugende des
Tangentialebene r geworden Fig. A.53: Schnitte Mantels enthält.
rl rreh Ä o koaalcnitzo

Der Beweis für diese Aussagen kann wie für den Schräg-
Bei einer nicht durch die Spitze S gehenden Schnittebene schnitt eines Drehzylindermantels mit Hilfe von Dandelin-
gibt es mehrere Möglichkeiten (Fig. A.54): Die Schnitt- Kugeln erfolgen.
kurve kann eine Ellipse, eine Parabel oder eine Hyperbel
sein. Dies begründet den gemeinsamen Namen ,,Kegel-
schnitte" für diese drei Kurvenarten. Wir erhalten eine
Ellipse, wenn die Schnittebene flacher verläufi als die
Erzeugenden, eine Parabel, wenn die Schnittebene genau
so steil ist wie die Erzeuqenden und eine Hyperbel, wenn
die Schnittebene steiler verläuft als die Erzeuqenden.

Fig. 4.56: Parabe schnitt

lm Fall der Ellipse ist der Beweis nahezu identisch,


im Fall der Hyperbel liegt die obere Dandelin-
Kugel im oberen Teil des ,,Doppelkegels"
und die Abstandsumme ist durch die Abstand-
differenz zu ersetzen. Nur im Fall der Parabel
rruss der Beweis stärker adaptiert werden, da es
hier nur eine Dandelin-Kugei gibt. Schaffst du den
Beweis mit Hilfe von Fig A.56?

Fig. 4.54: Schrägschnitte

,&, €3 $(nurr*nnre F!äs&nen


Du kennst bereits mehrere krumme Flächen, wie etwa die Kuqelfläche,
den Drehzylindermantel und den Drehkegelmantel. Allgemei-n stellen
wir uns unter einer krummen Fläche eine ,,zweidimensionale Punkt-
menge" vor, die nicht eben oder aus ebenen Teilen zusammengesetzt ist
(Fig. A.57). Auf eine präzisere Definition müssen wir hier verzichten. Fig. 4.57: Krumme Flächen

1?? trAUMGEoMETFtE
A.E KRUMME trLAÜHEN\

ln Fig. A.58 siehst du zwei Realisierungen von krummen Wenn du ein CAS-Programm (wie etwa Derive oder Maple)
Flächen in der Architektur (Mur-lnsel, Graz, Forum des zur Verfügung hast, kannst du die Fläche durch Eingeben
Halles, Paris) der Parameterdarstellung anzeigen lassen und überprüfen,
ob sie mit der in Fig. 4.59 gezeigten
Fläche tatsächl ich übereinstimmt

Wenn wir für u und v


beliebige Funktionen
u : u(t) und v - v(t) in die
PrrrmotarÄerciol I r rnn
Fig. A.58: Krumme Fläche
der Fläche einsetzen, er-
Die mathematische Beschreibung einer krummen Fläche halten wir eine Flächen-
Fig. 4 59:
kann durch eine Gleichung der Gestalt F(x,y,z) - c erfolgen; Parameter inien kurve. Die Tangente
die Fläche besteht dann aus allen Punkten P(xlylz), die einer Flächenkurve in
diese Gleichung erfüllen. Wie du aus dem Mathematik- einem Punkt P nennt man
unterrichtweißt, wird durch die Gleichung x2+y2+22:r' Flächentanqente der krum-
eine Kugelfläche mit dem Radius r erfasst, deren Mittel- men Fläche. ln der Regel liegen alle FIächentangenten in
punkt der Koordinatenursprung ist. Um Flächen mit einem Punkt P in einer Ebene, die wir Tangentialebene der
anderen Gleichungen zu untersuchen, ist es sinnvoll, krummen Fläche nennen (Fig. 4.60). Zum Festlegen der
die Schnittkurven der Fläche mit Parallelebenen zu den Tangentialebene t in P reichen zwei Flächentangenten aus.
Koordinatenebenen zu ermitteln. Welche Fläche wird
etwa durch - z2:0 beschrieben? Um diese Frage Fine T:nnenti:lehene muss
^"-yt
zu beantworten, schneiden wir die Fläche mit Parallel- nicht unbedingt nur (wie
ebenen zur xy-Ebene (z: c) und mit der yz-Ebene (x:0). in Fig. 4.60) den Berühr-
Die Schnittkurve mit einer Ebene z: c hat die Gleichung nr rnlz+ rlc oinzinon ae-

- c2:0 und ist daher ein Kreis mit dem Radius cl. meinsamen Punkt mit
^'*yt
Die Schnittkurve mit der Ebene x:0 hat die Gleichung der Fläche haben. Es
y2 0, also (y + r) .(y z) = 0 und besteht daher aus
z2 = kann auch sein, dass in
zwei Geraden. Dies lässt die Fläche als Drehkegelmantel ieelcr hcliehin kleinen lJm-
Fig. A.60: Flächentangenten
erkennen, dessen Spitze der Koordinatenursprung und gebung des Berührpunktes P und Tangentialebene
dessen Achse die z-Achse ist. BegrÜnde, dass die durch Flächenpunkte auf verschiedenen
*y'- z:0 beschriebene Fläche ein Drehparaboloid Seiten der Tangentialebene liegen. Man sagt dann, dass
^''
und die durch x2 + y2 - z2 = 1 beschriebene Fläche ein die Tangentialebene die Fläche ,,durchsetzt". Fig. 4.61
einschaliges Drehhyperboloid ist! zeiot dir solche Tanqentialeoenen. tn
Fi9. ,4.6'1 a hat die Schnittkurve
Zum analytischen Erfassen von Flächen stehen neben der Fläche mit der
T-^^^^+;-l^L^^^
ldr r99rrLrorsuslls
den Gleichungen auch die wichtigeren und flexibleren
Parameterdarstellungen zur Verfügung. Hier wird jeder ainon l-)nnnol-

Flächenpunkt P(x]ylz) in Abhängigkeit von zwei Parametern punkt in P, in Fig.


u und v angegeben, die jeweils ein Intervall a<u<b und A A1h oino Snitzo

c<v<d durchlaufen:
F- n A A1 D,rre h<otzonda"

x : x(u,v), y - y(u,v), z- z(u,v) Tangentia ebenen

Wenn wir für v einen konstanten Wert verwenden (v: vo)


und nur u variabel halten, so erhalten wir eine auf der
Fläche verlaufende u-Linie; umgekehrt erhalten wir für
u: uo eine v-Linie. Diese Parameterlinien überziehen die
Fläche wie ein Netz und vermitteln einen anschaulichen üguntgsAUFG,ABEN zu A.El
Eindruck der FIäche. Fig. A.59 zeigt eine Fläche samt
einigen Parameterlinien. Es handelt sich Übrigens um eine Durch die angegebenen Parameterdarstellungen sind Cir
Schraubfläche, die durch die Parameterdarstellung gut bekannte Flächen beschrreben. Zeichne sie mit elnem
x=-(2+ccsv) .sin u, y:(2+cosv) .ccsu, z:sinv+u/2 CAS-Programm (Derive, Mapie usrv.)l
mit 0< 3nl 2 und n / 2<v< 3nl2 beschrieben wird; mehr
u< a) \ -ccsu'sir v,y - s'n ust-\. z- cos v

darüber im Kap. A.10! b) x:vcosu,y:vsin u,z:v

trAUMGEOMETtrIE 1E|3
ätrt;RIFtrT nmJnK-rm nca GEü[\trTRim

,&,g &rehS8äeher"r Die Tangentialebene t in einem


Flächenpunkt P wird von der Brei-
In Kap. A.7 haben wir die Kugelfläche, den Drehzylinder- tenkreistangente und der
mantel und den Drehkegelmantel durch Rotation um eine dazu normalen Meridian-
Achse erzeugt. Diese Erzeugung einer Fläche durch eine tangente aufgespannt
Drehung wird nun verallgemeinert. (Fig. A.65). Die durch
P gehende und zu t
Bei elner Drehung um eine Achse a normale Gerade n
durchläuft jeder Punkt A einen Bahn- die Flächennormale -
kreis k, dessen lVittelpunkt M trifft die Achse a.
auf a liegt und dessen F g. 4.65: Tange-t a -be^e
Trägerebene normal zu a ist
(Fis. A.62). Kehlkreise und Aquatorkreise sind speziel le Breitenkreise,
Fig. 4.62: Drehkreis in denen die zugehörigen Meridiantangenten parallel zur
Achse sind und deren Radien relativ minimal oder maximal
sind. Ein weiterer spezieller Breitenkreis ist der Flachkreis;
&!!genreine ffi rehf lä@hert seine Trägerebene ist in allen seinen Punkten die Tangenti-
alebene der Fläche. In Fig. A.63b sind diese speziellen
Wird eine Kurve e um eine Achse a gedreht, so über- Breiten kreise rot hervorgehoben.
streicht sie eine Drehfläche (Fig. A.63a). Jeder Punkt P von
e durchläuft dabei einen Bahnkreis b, der Breitenkreis der Um Drehflächen analytisch er{assen zu können, müssen wir
Drehfläche genannt wird. Jede durch a verlaufende Ebene die Drehung um eine Achse beschreiben. Wir beschränken
ist eine Symmetrieebene o der Drehfläche und schneidet uns hier auf die Drehung um die z-Achse, bei der sich
sie nach einem Meridian m, der aus zwei zu a symmetri- nur die x- und y-Koordinaten des rotierenden Punktes
schen Halbmeridianen besteht. Alle Meridiane sind zuein- ändern. Wir können uns daher auf die Untersuchung der
ander kongruent, da sie durch Drehen um a zur Deckung Drehung in der xy-Ebene beschränken. Wenn wir einen
gebracht werden können. Sie kennzeichnen die Gestalt Punkt A(xoyo) der xy-Ebene um den Ursprung O um ei-
der Drehfläche viel besser als die allgemeine erzeugende nen Winkel u drehen, so erhalten wir einen Punkt P(x]y).
Kurve e. Zum Visualisieren einer Drehfläche bietet sich ein Zur Herleitung der Koordinaten von P gemäß Fig 4.66
Netz von Breitenkreisen und Halbmeridianen an verwenden wir das Rechteck OXAY
(Fis.A.63b). rrnr^J seine nor1rehtp I pne OUPV

Die Koordinaten der Punkte


\7
'.x-\ U(xo.cos u xo.sin u) und p
V(-y^ .sin ulV^ .cos u) erqe-
ben sich aus der Definition
der Winkelfunktionen am
Einheitskreis. Da der Vek-
tor OP die Summe der Vek-
toren OU und OV ist, erhalten
wir die gesuchte Koordinaten-
Fig. ,4.66: Koordinaten
transformation: tra nsformation

Fig. 4.63: Drehf äche x: xl:cos u - u/ y: xA.srn u + yA. cos u


)?'srn
Drehflächen bzw. die von
Nun sind wir in der Lage, die Para.neterda.srellung eirer
ihren begrenzten Drehkörper
Drehfläche anzroeben die von einer Kurve e mit der
findest du in jedem Haushalt
Parameterdarstellung :x(v), y =y(v), z= z(v) erzeugt wird
als Vasen, Gläser, Flaschen bzw. "
als Teile von Möbelstücken. ln
der Architektur treten sie ge- x: x(v) . cos u - y(v) .sin u
legentlich als Dachflächen auf y: x(v) .sin u + y(v) . cos u
(F;9. 4.6n, Basilius Kathedrale, Z: Z\V)
Moskau).
Fig.4.64: Drehflächen

124 RAUMGEOMETTIE
,Ä." 3 EFrHFLACI-{NN

Legen wir den Parameterbereich für den Drehwinkel u mit Um eine Torusfläche durch
0<u<2n fest, so vo lführt die erzer,gende Kurve e eine eine Parameterdarstel lun g
volle Umdrehung; für einen kleineren Parameterbereich zu erfassen, wählen wir den
erhalten wir nur einen Teil der Drehfläche. Um etwa die erzeugenden Kreis zB in der
von der Strecke ABIA(1 0 0), B(21314)l bei Drehung um die yz-Ebene; er kann gemäß
z-Achse mit einem (positiven) Drehwinkel von 120'über, Fig. A.69 durch x(v) :0,
strichene Drehfläche zu parametrisieren, setzen wir die y(\4 : R + r. ccrsv, z(v) - i'. srnv
Parameterdarstellung von AB lx: 1 + v, y = 3v, z - 4r,] in die beschrieben werden. Durch Fig. 4.69: Meridiankrels
Drehflächenformel ein und erhalten: Einsetzen i6 lis yephin he"oc-
r-(.1 +v) cosi;-3v.sinu, y:{1 .sinu+3v.cosu,z:4v
+v) leitete Parameterdarstel lunq für Drehflächen erhaiten wir:
Die Parameter u und v sind mit 0<u<2n/3 und 0<v<1
einzuschränken. Gib diese Parameterdarstellung in ein x: -(R + r. cosv). sin u, y: (R + r. cosv). cos u, z : r. sin v
CAS-Programm ein und überzeuge dich, dass die u-Linien
Kreisbögen und die v-Linien Strecken sind. Für 0<u<2n und 0<v<2n erhalten wir die gesamte Torus-
fläche; schränken wir diesen Parameterbereich ein, erhal-
ten wir Teile der Torusfläche. Setzen wir R:0, so erhalten
Ysri.xsf!äe!:en wir sils Parameterdarstel ung der K,L gel f läche.
I

Eine Torusfläche entsteht durch Drehen eines Kreises um ffi imsehalige Snchlnyper"bea!cide
eine Achse a, die in seiner Trägerebene liegt, aber nicht
durch seinen Mittelpunkt geht (Fig. 4.67). Der von der To- Rotierr eine Gerade e ;.n eire Achse a, so entsteht ei.le
, I ,^,
rusfläche berandete Torus ist ein Körper, de'wegen seiner Drehregeltläche . Wenn a und e parallel bzw. schneidend
Bedeutung für die Technik in fast ledem CAD-Programm sind, so erhalten wir eine Drehzylin-
als Grundobjekt zur Verfügung steht. derfläche bzw. Drehkegelfläche.
Fig. A.70 zeigt die bei windschie-
ter Lage von a und
e erzeugte
Dreh regelfläche.

Fig. 4.70: Drehregelfläche

Wir wollen diese irreressante


Fig. 4.67:Torus Fläche nun näher untersuchen.
Dazu passen wir das Koordi-
natensystem an die Fläche an, indem wir die z-Achse auf
Der Mittelpunkt des rotierenden Kreises durchläuft den die Achse a legen und die x-Achse auf die gemeinsame
Mittenkreis. Der Radius r des erzeugenden Kreises und Normale von a und e (Fig. A.71). Die Lage von e in diesem
der Mittenkreisradius R legen Koordinatensystem wird durch den Abstand d von a und e
die Form der Torusfläche fest sowie durch die Steigurg k vor e bezüglich oer xy-Ebene
Fio
''J A 68
"" zeirrl i-awcils eine festgelegt. Für eine Parameterdarste ung von e benötigen
Hä lfte der Ringtorusfläche wir einen Punkt und einen Richtungs-
(r < R), der Dorntorusfläcne vektor: A(dl0l0), V: (0l1lk).
(r: R) und der Spindeltorus- Somit ergibt sich x(v) : d, y(v) = v,
fläche (r > R). ?'r: r. I als Paran-eterdarstel-
lung für e. Durch Einsetzen in die
l' al gemei ne Parameterdarster lung
l

der Drehfläche erha'ten wir fur d;e


Dre h rege lf läche:

x:d cosu-v.srnu
v:d sinu+v.cosu
z:v.k
F;9. A.68: R,^9-, Do'^.und Sp d-lrorrstl"cl-e
Fig. 4.7 1 : Drehhyperboloid

E e Regelf acre entsrehL du-c. Bewegen eirer Ge ode^

RAUMGEOMETtrIE 125
,',&a I-3 !*[} m tr- !* t: ümJgKTr nrR Grühltr-rF?ig

Ilm dio (lloirhr.n^,r rrnea16/


-,,--,e' n.ah16^al{ ä.h^ lJ
L/ellle9eI actte ' ' elnalten,
^. umungggAljFGAnrhi eL-.} "&. g
müssen wir die Parameter u und v eliminieren. Wegen
/.,' y) Crt - t und r

\ z/< erhaltenwirschließlich 1i Ermiirle jeweiis eine Par:ireierCaisieliL:n!l de r Dreh-


iiäcie unil zei.hne si€ .nrieinen-l CAS-Prc,Jr'ärm j
+y2k2 -.2: d2k2 a) Die Streci<e ABIÄ(C:l i0), B(ü 5:5)l r-otrert urr
^2k2
,jie z-Achse.
Der Meridian in der yz-Ebene (x : 0) hat die Gleichung b] Der iri Cer vz'Ebene liegenie Kreis rlh.{(üi5 ü),
y'kt' -r' - c'l<2 und ist daher eine Hyperbel mit der i':31 rotreri ur'n die z-Achse.
..
y_nLrrJq -i^ u-
A^L^^ orJ rJY ,,^!
^+-^L^^
I rouPLoLr !^- - A^L^-
uttu ugt z-nLt
Nr^benaChSe
tJg o^ J^ t\gL c) Frne flai:nrdiagonaie eines Wüi-leis iKanteniärge a)
Eine Fläche, die durch Rotieren einer Hyperbel um ihre ictreri rrm erre ru ihr rorindschieie Seiienl<ente.
Nebenachse erzeugt wird, nennt man ein einschaliges a!) Ein i-"laibkreis iRac:us r) rotr:r-t lrr iene Tarce"ie
Drehhyperboloid. dre zu serner^l Eur:hrnesser oäfallel ist.
Die Asymptoten einer Hyperbel haben bekanntlich die 2) f irr dre ici!Jencen Flächen rst erne Paiar-neterdarsiel-
SteioUn<ren
JLU,Yur tbla Rechr^^
rs -^^L !-^^
roLrr, uoJJ urs ^--^'^:nde
-Ji^ sr4cu9r lung anzugeben ijncj mit einein CAS-Procran':n z,-.;
Gerade e zu einer Asymptote der Meridianhyperbel krntrcilter"en i
parallel ist! Wenn wir die Asymptoten um a rotieren a) Kuqeifläche rll l Radrirs r
lassen, erhalten wir den Asymptotenkegel des einscha- bt \:ö.rö c:... ::- .- -'r -' e t-.Jqrl
cren Drehl^vr,erbolnids Zusammerfasseno können wir
l'J"'"'"'''Jr'' mli Höhe fr

formulieren, was schon Christopher \Nren (1632-1723,


Erbauer der St. Pauls-Kathedrale, London) entdeckt hat:
A,1€ Schnaubflächen
Durch Drehen einer Geraden e um eine windschiefe
Achse a entsteht ein einschaliges Drehhyperboloid. tr -7 /
^ A _o ^ 4srvL ^i^^ \Ai^ndeltronno.
-^i^+ sr'rs dor H:n.-.ll:rlf
vvsr usrLr sPPs, usr I rorrurcL Uld
Die Erzeugenden des Asymptotenkegels sind zu den r'lio rrntoro Rofostior rno rl95 Geländers sind Schraublinien.
Drehlaoen von e r,arallel. Eine Schraublinie ist die Bahnkurve k eines Punktes A bei
einer Schraubung. Dies ist ein Bewegungsvorgang, der
n. OaS
,a .'.]." ^i...h"li^^ l-\.ohhrrnorhnlaia, 'r "-Fhan r€ Slfftffe-
elnscnallge Utel,,1r-, arrs einer ole.chmäßicren f)'chrnn I rm cino Srhr.llt[6qh5g
trisch ist, kann es auch dr"ch Drehen einer Gerader f er- a und einer gleichmäßigen Schiebung parallel zu a zu-
sammengesetzt ist (Fig. A.74b). Da beim Schrauben von
von e an der xz-Ebene erhal- A der Abstan d r zu a immer gleich bleibt, liegt k auf dem
ten. Dal'er besitzt diese Flä- Mantel eines Drehzylinders; r wird Radius der Schraublinie
e he son:r zrrrei Se h:ren von genannt. Die Schiebstrecke s ist zum Drehwinkel u propor-
Erzeugenden (Fig. A.72). Die tionai: s = p.L,
T^^^^^'i^l^i^,^^^
iorrvcr rLrorcucrrs -I il;^ js\
i^Cem
Flächenpunkt P kann durch die Der Proportional itätsfaktor p hei ßt Schraubparameter.
beiden durch P verlaufenden Die zu einer vollen Umdrehung (u :2n) gehörende Schieb-
tr.- ^,, ^ ^ ^.-1 ^ ^ {^^+^^l
,-=,, ,=".v=,=9t
^ strecke h ist die Ganghöhe der Schraubung: h : p.2;
werden; sie,,durchsetzt"
die Fläche in P An dem Fräser in Fig. A.74c ist der Einfluss des Schraub-
POrOrrrgLctJ ^ ( ulg
dut
a'^ uEJLdtL
' ^^-a,- dor JLt hr:
ugt Se rhliniontvut
ilouuilrilgt o, ri 2g
erkennen: Bei den Hartmetallschneiden ist der Schraub-
Darameter viel orößer als beim Gewinde am Schaft.

Jedes einschalige Drehhyperboloid trägt zwei Scharen


,,nn trr,a, ,^^^..1^^ @@ c
Kühltürme von Kraftwer-
l.^^
NUt I ,,,^-A^^ ^,,- 5LdLt-
VVCtUCIt dU5 ^+-+;

schen und kühltechnischen


Griindcn :lc oinceh:liaa
Drehhyperboloide ausge-
filhrt
,",','., Fn
J. A73zcict' dieTra-

Fig. A.73: Drehhypärbo oid


gekonstruktion eines solchen
Kühlturms (Donawitz, 1 975).
Fig.474 Schraublin en
ffi
12€j FAUMGEoMETtrTE
A. 1 Ü SCHNÄLJAFLAE}-.ItrN j

Wir unterscheiden zwischen Rechtsschraubung und Links- Wird eine Kurve e um eine
schraubung. Bei einem Blick entgegengesetzt zur Schieb- Achse a geschra;bt, so
1. 'iA^.^+.^i-L+
richtung ist der Drehsinn bei einer Rechtsschraubung -i^ ^;^^

positiv (Fig. A.74b) und bei einer Linksschraubung negativ Schraubfläche (Fig
(Fig. A.74a). Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass 4.76). Jeder Punkt P

in manchen Ritterburgen bewusst linksgewundene Wen- rrnn a harlont cirh .l:-

deltrepper- verwendet wu'der , um einen Vorteil geger - Fig.4.76


C[ I bei auf einer Schraubli-
Sch raubfl äche
über möglichen Angreifern zu besitzen. Die Verteidiger nie s. Ein Gang der
dcr Rrrrc h:tten dadrrrch - von oben kommend - mit Schraubf äche ist ein
der die Waffe führenden rechten Hand wesentlicn menr Abschnitt, der zu einer
Bewegungsfreiheit als ihre Gegner. vollen Umdrehung von e
nohÄrt Dip Se hnittlu rr\/A m oer
Mit Hilfe von Schraublinien können Drehbewegungen Schraubfläche mit einer durch a ge-
in Schubbewegungen,,umgewandelt" werden. Wenn henden Ebene cr heißt Meridian. Um eine Schraubfläche
du erne Schraube in ein Holzstück hineindrehst, wird die zu visualisierer', (ann man sie "nit eirem Netz von Merid a-
Sehrarrhe zrcleir-h in das Holz- nen und Bahnschraublinien überziehen (Fig. A.77).
stück hireingeschober. P;g A.75
zeint eine Vor.iel'lrrno zr tm Reini- kt\vt rh gil par^'-^+orr-.j:r<fallr rnn
ttL I't torr
^^^+ ^;^^tE oror rgLLrJo J(ur'urr:,
gen von Gol{bällen. lrn Topf unten ., .) . der erzeJgen-
befinden sich Wasser und Bürsten. den Kurve e, so erhält man durch Ein-
Fig. A.77:
Mit Hilfe der Schraublinien wird qe'zen:n die oh;cren Transfor
,.h I u
uurLr
^,
,l s JLr
^
Q.h,,hÄo,n,an,
ruuJsvvcvur ,6^ -, .i.?L4-
r9 4uJo mationsgleichungen der inien

l rh oina Drohhornroorrno orlorrot Sr^h':r rhr rncr eine Pa.a"neter-


wodurch eine bessere Reinigung Ärrctollr,.n 'y .lo.
usr Srhr:r rh{l..ho lÜ
JUr irorulloL

des Golfballs erzielt wirc.


.sin
v
- x(rr) ans rr - v(rr\
.
Fig. A.75: Golfballre niger l\w/
viii! r-.i

v./ x(v) . sin rr + v(v\ . cos


- ,.r"r
""
i v
f \w/ evs r..l
!

Die in Kap. A.9 hergeleiteten Transformationsgleichun z-z(v) +p.u


gen für die Drehung um die z-Achse können leicht für die
Schraubung entlang der z-Achse erweitert werden, da Die wohl einfachste Schraubfiäche ist die Wendelfläche,
lediglich die z-Koordinate zu ändern ist. Für die Rechts- die durch Schrauben einer Geraden e entsteht, die die
schraubung ergibt sich: Schraubachse a rechtwinklig trifft (Fig. A.78a). Bei geeig-
Inaiar Anneccrrn^ ., '{ c,
:
sLsr ^r PorrurrV ^oc Knnre]in:lanc\/cramq
rruLur J)JLe' I J lz-Arh"^
\- -Lr lrc oul
x: x^ .cos u - v^ .stnu, v - x. .sln u + v. .cos u, .. ^ ^L^^ ^,,r s/^\ r.^-^
r5g du ^'^ .vip
Nd r IJrs vvrs fo,or hesehrieben werden:
^-hL
z- z"- p.u
x: v.cos u, Y: v.stn u, z: p'u
Für eine Linksschraubung ist in der x- und y-Koordinate der
Drehwinkel u durch u zu ersetzen. Eine weitere wichtige Schraubfläche ist die Schraub-
Um eine Parameterdarstellung einer Schraublinie mit torse. die aus den Tanoenten einer Schraublinie besteht
dem Radius r und dem Schraubparameter p zu erhalten, (Fig. A.78b). Sie tritt Maschinenbau (Flanken von ,Jim
brauchen wir nur A(rl0l0) in die obigen Transformations- Zahnrädern) und im Straßenbau (Boschungsflächen) auf.
nleie h,rnocn
,:J",, einzr rsctzeq. \ / ari{iri a r a Äi o {^l Äo Pr ra m arorel: rqto l l r, na
",, ^o.

x: r.cos u, Y: r.srn u, z: P.u x : r. (cos u * v. sin u), y : r. (sin u - v cos u), z : p. (u - v)

Die Schraublinie ist eine Kurve konstanter Steigung, da


ihre Tangenten mit der Schraubrichtung einen konstan- Fig. 4 78:
Wendelfläche und
ten Winkel u einschließen (Fig. A.74b). Du kannst den Schraubtorse
Nachweis selbst führen, indem du den Tangentenvektor
7: ll ilZl in einem ailgemeinen Punkt P berechnest und
zeigst,dassdeWnkelfor"rT€ .-:r{* ; .,"',' auf
einen konstanten (also von u unabhängigen) Ausdruck
fuhrt. Wegen des konstanten Steigwinkels kannst du eine
Schraublinie leicht selbst herstellen: Schneide ein Rechteck
aLS, zeichne eine Diagonale e n und biege das Recl-teck
zu einem Drehzylindermantel zusammen.

trAUMGEOMETFIE 127
m€Gnlf*trtr U\ln üAJEK-TE [f,FF GFnf\dETFliH

UME.ITGSAUtrG"&BEN ZLJ -q. T G Weger AP = AO - AR ergibt sich d e gewünschte Parame-


terda rstel un g durch Addition der Parameterdarstel un gen
I I

Err-r, ittie 1ewer i: eine Pararnetercia


g der Schraub-
r'stei Iun von p [x- '. i,.l ,,- 1_ru), z-2..(u)] und k [x-r (v), y:yr(v),
{iäche iSchral;bpai-arneter p) und zeichne einen Gang rrii r: z.(v)l:
einem CAS- Prcgra,.rrr i

a) Die Strecke ABiA(Ci1i0), ßl0l5l0)l wirC urn cjie z-Achse x:xo(u) +x,(v), y=yo(u) +y (v), z:zr(u) t zr(v)
Eescn rau ct.
b) Der' :n Cer vz Fbene i;eqende Krers kilVi0 5 0), r:31 Besonders interessante Schiebflächen sind die Parabolo-
wird ur^n die z.Achse geschraLlbt. ide. Hier sind die Profil- und die Leitkurve zwei Paraoern
Der :n Cer >ry-Ebene iiegerde Krers klVl(0 5 C), r = 3l mit parallelen Achsen in zueinander normalen Ebenen.
wrri um dre : Acfrse qeschraLrbt. Sind die Parabeln nach derselben Seite geöffnet, so er-
d) Eine Raumdiagonaie ernes r;Vurfeis iKanienlänEe a) halten wir ein elliptisches Paraboloid (Fig. A.80a), andern-
w;rC um eine zLi rhr" wincschiefe Settenkairie falls ergibt sich ein hyperbolisches Paraboloid (Fi9. A.80b).
geschraub'i. Jedes Paraboloid hat zwei zueinander normale Symmetrie-
*J Ein Halbkre s iRadius r) r.vircl irrn;ene iangente ebenen, deren Schnittgerade a die Achse des Paraboloids
geschiaub,t, clie zi; serne:r Durchr.esser perällei ,;:. genannt wird; der Schnittpunkt S der Achse mit dem
Paraboloid heißt Scheiter.

A*.S $ ffichäebfl#ie*-*erx

Zylinderflächen können durch Schieben ihrer Profilkurve


p entlang einer Erzeugenden e hergestellt werden (vgl.
Kap. A.3). Schiebt man allgemeiner eine Profilkurve p so
entlang einer Leitkurve k, dass ein fixer Punkt A von p
stets auf k gleiret, so überstreicht p eine Schiebfläche (Fig.
A.79). Umgekehrt kann man auch die Leitkurve k entlang
dor Pro{,lLrrrrro n rrprcrhiohen Ronriinda colhct d... ^i^ Fi9. A.B0: E iptisches und
hyperbollsches Parabolold
selbe Fläche entsteht! Die Profil- und die Leitkurve können
^r^^ iL-^
dtJU
D^il^^ +^,,^^L^"r: deshalb ist auch die oemern_
il tE t\uilct t t duJLt tcl

same Bezeichnung Schiebkurven für alle Lagen der Profil-


7r,r ,cnalvtischcn Frfass. rnn der Paraholn.dc
'J -"'
nassen wiT
und der Leitkurve ublicl'. Die Festlegung der Tangential- '

das Koordinatensystem so an die Fläche an, dass S der


ebene r in einem Flächenounkt P kannst du Fio. A.79 .];^..- trL^te die
lJrcnlrnary rJl
vrJ].Jru ict.rnd
urru vd.e
s uz F- ^^^ JVVvrs
. Lvsrrq ^^.,i^ urs y.-Lvsl
entnehmen.
Svrrmet'ieehenen
-1" "'"' sind Die Schnittnarabel rrit der xz-
Ebene kann durch x -("r: l -l . : r erfasst werden,
Äio Qrhniltnrrrhol mi+ /1^r ',--trh^n^ A' t
'' ."'. -el yz-trUelle ',.6 / -u. \
UUICI' S \',
Schiebflächen
z-!'r) , wobei das ,,+" dem hyperbolischen und das ,, "
werden gerne für
dem ell;nt'schen Paraho oid entsnricht D;e Größen . und
Überdachungen
J^ l^^^^
rsvsr u) Y
^ .ugJLorL !^- c-Li-L^^-^L^l^
^^+-t+ uYr JLrilquPdrduYil J--+ ---nnaCh
rY>1. ,gJ
verwendet; sie
erhalten wir die Parameterdarstellungen:
haben durch
ihre ,,doppelte
x-r'U/ Y:S'V z:-U 22
:|v
Krümmung" eine
höhere Tragfähig-
Eliminierenvonu und, ,:_^, +
keit als die ,,ein- '
liefert die Glciehrrnapn r - 5
fach gekrümmten "
Zylinderflächen.
Wir erkennen daraus, dass die Schichtenlinien in den Paral-
relehenen z r xrr-Fhpnc fz: c) be m elliotischen Paraboloid
L/ ve,, | |

Ellipsen sind und beim hyperbolischen Paraboloid Hyper-


beln (Fig. A.81). Wenn die Schiebparabeln kongruent sind
(r:s), erhalten wir beim elliptischen Paraboloid Kreise und
Arrs der oeometrisehcn Frzerrouno der Schiebfläcne (ann beim hyperbolischen Paraboloid gleichseitige Hyperbeln.
leicht ei ne Paramete'darsrel lLrn g hergeleitet werden, wenr
man den Koordinatenursprung in den Schnittpunkt A der Fin ollinticrhacParaboloid mit kongruenten Schieb-
Profilkurve p und der Leitkurve k legt. parabeln ist ein l-)rahnerahnlniÄ

1e.A trAUMGEoMETFtE
SCHIEtstrtACHFN

Wir werden nun noch Erzeugende der einen Schar die zur anderen Schar gehö-
einen genaueren Blick renden Viereckseiten im selben Verhältnis teilt. Das ,,Ge-
auf das hyperbolische rüst" einer HP-Fläche iässt sich daher einfach herstellen:
Paraboloid werfen. In Man gibt ein windschiefes Viereck ABCD vor, unterteilt ge-
der Ebene z:0 erhal- genüberliegende Seiten in gleich viele und jeweils gleich
ten wir die Schichten- lange Teile und verbindet gegenüberliegende Teilungs-
linie *s2x;r
- r'y2 = 0. Da punkte. Wie slch zeigen lässt, ist dabei die Angabe des
sich die Gleichung zu windschiefen Vierecks völlig beliebig.
(ry+sx).(ry-sr):ü
umformen lässt, Legt man ein hyperbolisches Paraboloid durch ein wind-
besteht die Schichten- schiefes Viereck ABCD fest, so lässt sich leicht eine para
linie aus den Geraden meterdarstellung der Fläche herleiten (Fig. A.83):
Fig. A.B1 : Schichten inien eines hyper ryrsx=0 und Die Punkte P und Q teilen die Strecken AB und DC im
boiischen Parabo oids
ry - sx:0, die wir selben Verhältnis, das wir durch u : (1 - u) festlegen, also
Scheitelerzeugende zB durch 2/9:7 /9. Daher ist
nennen. Es gibt aber noch weitere Geraden auf dem ÄF : ,
ÄE unc öo = , .öd. Drruw ergibt sich
hyperbolischen Paraboloid. Zum Nachweis dieser Behaup- P:(1 -r) Ä+u.B und Q:(1 -u).D*u.C. Die Strecke pO
tung schneiden wir die Fläche mit beliebigen lotrechten liegt ganz auf der Fläche. Teilt man sie in einem beliebigen
Ebenen, die zu den Scheitelerzeugenden parallel sind; sie Verhältnis v:(1 -v), so erhält man einen allgemeinen Flä-
haben die Gleichungen r! + 51 - c. Da sich die Gleichung chenpunkt X durch X - ('i v) .F + v.Q. Wenn wir hier noch
des hyperbolischen Paraboloids zu rrsrz . {ry -- :r) (rv, sx) die Ausdrücke für P und
umformen lässt, ist für die Schnittlinien mit den genann- Q einsetzen, den Term D
A.B3: Hyperbo i
ten Ebenen entweder der erste oder der zweite Faktor auf vereinfachen und die sches Parabo oid

der rechten Seite der Gleichung gleich c, also konstant. Parameteruundvdurch


Die verbleibende Gleichung ist linear und stellt daher eine 0<u<1 und O<v<1 ein-
Ebene dar. Somit liegt lede Schnittlinie in zwei Ebenen schränken, erha,te.r wir eine
und ist daher eine Gerade. Diese Geraden nennt man die al gemeine Parameterdar-
I

Erzeugenden des hyperbolischen Paraboloids. stellung von dem durch das


Erzeugendenviereck ABCD
Auf jedem hyperbolischen Paraboloid liegen zwei begrenzten Teil eines hyperbolischen Paraboloids:
Se heren vnn Frzorroonr]on Dia Frzor rnanrlan ai^
'--,, -,, 'er
Schar sind windschief und zur Verbindungsebene der X:(1 -vXl -u) .A+(1 -v)u.B+v(1 -u) .D+vu.C
Achse mit einer Scheitelerzeuqenden oarallel.
Verwenden wir zB die Punkte 4(01-611 8), B(191-1310),
Fig. 4.82 illustriert diese bemerkenswerte Eigenschaft C(2616)18) und D(71'1310), so erhalten wir die folgende Koor-
eines hyperboiischen Paraboloids. Bei Normalprojektion dinatendarstellung eines hyperbolischen Paraboloids:
auf eine zur Achse a normale Bildebene n, - also rm x-19u 17v, y: 7l+19v 6, z:36tl,r-lEr-'l lBv+lE
Grundriss - erscheinen die Bilder aller Erzeugenden einer
Schar als parallele Geraden. Greift man zwei Erzeuqende
jeder Schar heraus, so ugga;n:gsA'UFt;,Anril.J ZU ,&.. tt
bestimmen diese
eln windschiefes 3l Der ir Celyz-lber.,e i:egende l-iaib1"-reis lfulilti:C). r: i ,

Viereck, dessen z>ül *n:ianr:, cier 5ir*cke ÄjliÄ{01ürü), 3{5lf ;10)j


'r,,ir'cl
Grundriss ein Pa- ve:scircb.n G k-- e ;re P:raneterrjarst€tiu.ag Ce: Zyiin-
rallelogramm ist. jeril:rhe a:: uri sielle rie r-lrl errer CAS-srftware dari
Du erkennst mit
Hilfe des Grund- i t: Ei.-e Slhiebliäche :st cirich erne Profilkurve p i;rrri eine
riscos d:qc iar'lo ie:tk,.rrve k {eslgeie gt. Die Pro{irkurve p ist üie cbere
r-läif:* errer in dei',,2-Ebene i:egenden Iiirp:e mrt den
Sci:eiiein A(AltiCi, Bi0;4iü) urrcJ Ci0 2i'l). Die Leirkune
k l:r ern in Cer xz,lbene ireqenc'e:- Farabeibogen rr,it
Fig. A.B2: Erzeugendenscharen
eines hyperbolischen Paraboloids **r'Cieilhurq x':22, de;" rrcn ier r,paralielen Gera,
ie rr curc- der Brennour:kt F i-'egre nzt r,vird.
Irn lttie :i re Para rn eter'ia rsiel u g ie r- lch ielf] äche
i r":

L-lni stslle si€ r-t'r;t einer CA,S-Scitware iar!

FAUMGEOMETFIE 189
Um mtt hochkomplizierter CAD-Software, dte für vtele Anwendungsgebiete ausgerichtet ist, erfclereich arbe'ten zu
können, ist es keineswegs erfarderlich, alle Details zu kennen und alle Funktianen zu beherrschen. Versuche daher auf
keinen Fail, etn komplexes Prograrnm anhand etnes Manuals zu erlernert! Die für dich reievanten Techniken etgnest du dir
am besfeir durch die Auseinrnde:sefzung mit nonkrelen gecrnetrrschen.Aufgaben an.

9,1 We!t- und Elenurtzerkegrdinatensvsl&etrr€:


Jeder CAD-Zeichnung liegt ein kartesisches Weltkoordi- Wird die Lage eines Punktes P(xylz) in Bezug auf das
natensystem (,, globales" Koordinatensystem) mit einem globa e We ltkoord n ate nsystem (O, x, y, z) besch riebe n, so
I i

zentralen Ursprung zu Grunde. Je nach CAD-Software wird sprechen wir von Absolutkoordinaten; beschreiben wir
da{ü r ei n Rechts- bzw. Li n kskoordin atensystem verwendet. hingegen die Lage von P(x,ly,lz,) in Bezug auf ein lokales
Jeder Punkt P wird durch ein Koordinatentripel (xiylz) be- Ben utzerkoordi natensyste m (O,, x,, y,, z,), so e gen Relativ-
I i

schrieben (vgl. Ref. A.1). Das Weltkoordinatensystem liegt koordinaten vor. Der Vorteil der Relativkoordinaten liegt in
lmmer an der gleichen Stelle und hat fest vorgegebene der Anpassungsmöglichkeit an den jeweiligen Konstrukti-
Achsen richtungen. onsschritt; Oblektdetails entwirfst du daher zweckmäßig in
Bei vielen Konstruktionen ist es allerdings vorteilhaft, den lokalen Koordinatensystemen.
Objekten gepasste Koordi n atensysteme zu verwe nden.
a n

Diese vom Anwender erzeugbaren Koordinatensysteme Ein an die jeweilige Ansicht angepasstes kartesisches
heißen Benutzerkoordinatensysteme (,, lokale" Koordina- Koordinatensystem heißt Ansichtskoordinatensystem
tcncrrstcmc) Fin R '1 veranschaulicht dies anhand eines (Fig. 8.2). Der Koordinatenursprung liegt
Werkstücks: Das Weltkoordinatensystem (O, x, y, z) liegt in der Bildschirmmitte, die
auf der Basisebene, die Benutzerkoordinatensysteme x-Achse zeigt nach rechts (Bild-
(O,,x,,y,,zr) und (Or,xr,y, zr) vereinfachen die Konstruktion crhirmzoila\
JLr r'r r' rÄuilu/ ' 'nr{ Äia y A -1".^
\/- nLr lJc
der Ausnehmung und der Bohrungen. nach oben (Bildschirmspalte).
Die z-Achse zeiot daher - im
Falle eines Rechtskoordinaten-
e\/qj-Amc
-ttt r'lir

Fig. 8.2: Ansichtskoordinatensystem

Viele CAD-Programme verfügen auch über Polarkoordina-


ten (fur die Ebene) bzw. Zylinder- oder Kugelkoordinaten
(für den Raum). Diese für spezielle Aufgaben sinnvollen
Fig. 8.1: WKS Koordinatenarten werden im Referenzkapitel A.1 genauer
und BKS
beschrieben.

130 nAUMGEoMETFTE
A,2 FLACHEN- UND VI]LUMSMI]DELLE

El.e Flächen- und Volurnsmodelle


Zum Beschreiben dreidimensionaler Objekte verwenden Fig. B.3 illustriert den Unterschied zwischen Volums- und
CAD-Pakete verschiedene Model le: Flächenmodellen anhand eines Ouaders (Volumsmodell)
Volumsmodelle sind digitale Repräsentanten von realen und einer Schachtel (Flächenmodell). Volumsmodelle wer-
Körpern. Sie besitzen einen Rauminhalt und werden mit den vorwiegend im Maschinenbau (Fig. B 4a, Exzenter)
Booleschen Operationen bearbeitet. verwendet, während Flächenmodelle unter anderem beim
Flächenmodelle repräsentieren eine,, Flächenhaut" kreativen Modellieren (Fig. B.ab, Freiformflächen) einge-
wie etwa die Oberfläche einer Kugel. Sie besitzen kein setzt werden.
Volumen und werden mit Trimmwerkzeuqen bearbeitet.l

Fig. 8.3: Volums- und Flächenmodel F'9. 8.4: ErzenLer und Fre'ornfläche

Ei"g GAF-spezifische Klrnstl.uktlonstechniken


l]io fnlaanÄanTailan.^llen dir einen Überblick über die drei wichtigsten Konstruktionstechniken geben. Weitere Informa-
tionen, wie etwa über das Arbeiten mit Rastern oder das für Teamarbeit wichtiqe Anhänqen von Referenzen, findest du in
der Hilfe deiner CAD-Software oder im Internet.

l-ayer Giniffe
Beim Einsatz von Layern (engl. Schichten) zeichnest du Jedes Element einer CAD-Konstruktion wird durch Angabe-
deine Konstruktionen auf verschiedene Ebenen, die wie parameter festgelegt, die meist auch im Nachhinein ge-
transparente Overheadfolien vorzustel len sind. Jeder Layer ändert werden können. Die veränderbaren Punkte ernes
besitzt einen eigenen Namen, mit dem die Anzeige der Objekts werden Griffe genannt
darin enthaltenen Elemente aktiviert bzw. deaktiviert wird. und können durch Anklicken
Damit kannst du aufwändige Konstruktionsabläufe besser bewegt werden. Das Kirchen-
strukturieren. Man kann auch für jeden Layer spezifische In- schiff in Fig. 8.6 wurde als Ex-
;,,i,,,,;
formationen (Farbe, Strichstärke, Strichart usw.) festlegen, trusionskörper (vgl. Kap. 3.3) ;
die dann allen Objekten eines Layers zugeordnet werden. crTFt tfrl eir rre h Rouiaoon lgr
Griffe (durch blaue O,radrate
Fio
''J
R die Verwendrrno der I avertee hnik Zusam-
"" 5 zeicrt gekennzeichnet) kann das
menoehörioe
"'""J"' Flementc werden oemäß Ficr B 5a rn Profil und damit die Form des
Fia 8.6
passend benannten Layern eingetragen. Fig. B.5b zeigt Kirchenschiffs geändert werden.
alle ,,übereinander gelegten" Layer an. Wenn du den
mittleren Layer ausblendest (Fig. B.5c), werden alle
Konstruktionselemente verborqen.
€inap
Bei CAD-Konstruktionen musst du
nerre Ohiokto mit horoitg vorhandenen
Tangente einer Ellipse
Objekten verknüpfen. Jede CAD-Software
unterstützt zum präzisen Arbeiten das
automatische Einfangen (snap, engl.
einrasten, zuschnappen) von speziellen
Objektpunkten wie zB End- oder
Mittelpunkten. Je nach verwendetem
Konstruktionswerkzeug sind die von der

trin R ( rva*aehnilz
@ Software angebotenen Snap-Funktionen
mehr oder weniger umfangreich.
i Da es Leine rea en Objekte ohne Rauminha t gibt, müssen FlächenmodeJle für praktische
Anwendungen zu dünnwandigen Vo umsmodellen verdickt werden.

FAUMGEOMETFIE 131
BEGNIFFE UND ÜtsJTK_TT NEg ÜAN

9"4" Beleuehtumg und !\&a&enial


Erst durch die Verwendung geeignet platzierrer Lichtquellen und passender Materialien verleihen wir unseren CAD-
Arbeiten den letzten Schliff.

kichtquellen !Ma&erialien
Die Grundhelligkeit einer geometrischen Szene wird durch Die Bildwirkung der einzelnen Materialien wird durch
ambientes Licht geregelt, welches aus allen Richtungen Eigenschaften wie etwa Farbe, Diffusität, Spiegelung,
kommt. Diese Beleuchtung alleine iässt räumliche Struk- nr^^- ' '^J T'^^^^^'^^-
utot tz uttu I tottJPotYtt4 Jrowie durch Texturen und

turen nur schlecht erkennen und vermittelt keine Tiefen- Strukturen der Oberfläche festoeleot.
wirkung (Fig. B.7a). Erst durch Parallellicht (Fig. B.7b; vgl.
Kap.4.4), durch Punktlicht (Fig. B.7c) oder durch Flächen- Texturen werden im einfachsten Fall durch Fotos oder
licht (Fig. B.7d) werden räumliche Strukturen durch die auf- Grafiken festgelegt, die auf die (unregelmäßige) Ober-
tretenden Eigen- und Schlagschatten klar ersichtlich. {r:^L^ !^^ -An
rroLr rs uÜJ vnu-vujgNLJ :hr^rchildet werden
vvsrusrr. Fin derarti_
^L:^r.+^ ouvsuilusL Lll

ges Ab,bildungsverfahren nennt man Mapping. Fig. B.9a


zeigt drei Objekte, die durch Mapping mit einer Holzstruk-
tur versehen wurden. Diese Texturen wirken ,,aufgeklebt"
und daher nicht sehr natürlich, da die dreidimensionale
Struktur von Holz in die Berechnung nicht eingeht. Dieses
Manko kann durch die wesentlich aufwändigeren proze-
duralen Texturen beseitigt werden, denen komplizierte
Algorithmen zu Grunde liegen. So sind bei den prozedural
erstellten Texturen in Fig. B.9b die durchgehenden Jahres
ringe zu erkennen.

\:/
,,.a)

Fig.8.7: Lichtquellen

Seha&& i en &., n gsrr!äde I le


Für jeden Oberflächenpunkt wird ein Reflexionswert be-
rechnet, der vom Beobachterstandpunkt, dem Material
und der Lichtquelle abhängt.
Soll diese Berechnung in Echtzeit stattfinden, dann werden
zur ZeiI noch vereinfachte Modelle wie konstante Schattie- F n R a tr nfrchp r.nd n..TodlraleTe^LJren

rung (flat shading), kontinuierliche Schattierung (Gouraud


shading) oder Phongschattierung eingesetzt. Bei diesen
lokalen Schattierungsmodellen werden die Oberflächen Filr elic Roreehnrno \/nn Strukturen der Oberfläche
n Pnlrranno zarlaat , rnrl r'lar Roflavinncra,art
|||U'yvv|'g.g||gvl|JvvulLlluLJ iaÄac f)h^.{l; werden Helligkeitsunterschiede von vorgegebenen bzw.
chenpunktes wird - mit unterschiedlichen Verfahren - aus selbst vorgebbaren Graustufenbildern herangezogen. Bei
den Reflexionswerten der Polygoneckpunkte interpoliert. der Zuweisung an ein CAD-Objekt werden dessen Flächen-
Erst globale Schattierungsmodelle wie Raytracing (Strahl- normalen dann je nach Grauwert modifiziert, um so den
rückverfo gu n g) berücksichti gen auch reflektiertes un d
I Anschein einer unebenen Oberfläche zu erwecken. Ein
transmittiertes (durch ein Objekt durchfallendes) Licht. Der derartiges Abbi ldungsverfahren wird Bumpmapping ge-
Nachteil ist, dass die Rechenzeit für ein komplexes Bild nannt. Fig. 8.10 zeigt ein vorgegebenes Graustufenbild
schon mehrere Stunden betragen kann. Fig. 8.8 zeigt der und dessen Auswirkung auf eine Kugel, gerendert mit
Oualitätsunterschied anhand einer spiegelnden Kugel bei Raytracing.
Phongschattierung und Raytracing.

F g. B.B: Phongscf,dLtierLng und R"y.racing Fig. 8.10: Bumpmapping

132 trAUMGEoMETtrrE
STICHWOFTFIEGISTEF I

Abso utkoordinaten .. . . ..'l 30 Fadenkonstruktlon... 70 Neigungswinkel ........ . .46 Schlagschatten,


Abstand eines Punktes FaLLgerade ........49 Normalprojektion. .. . .. 7,10 . S.hl:rcrf,:Ionoronzo .37
von einer Ebene. . I 10 tr.-^ ?? Normalprojektion Schnittkurve. ......36
.J10
voneinerGeraden. . . Feature .. . .. . .. . .27 elner Kugel ..55 Schrägriss . ....6,12
Abstand zweier wind Featurebaum. .....30 Normalriss ...6 Schraubfläche .93,127
schiefer Geraden . . . . 50, 110 Flächenkurve, Flächen- Normalriss eines Kreises ..53 Schraublinle. . .93, 126
Achsenfaktor. .....12 tangente 123 Nullmeridian ..58 Schraubtorse. ....127
Ahn ichkeit, zentrische .....19 Flächenmodell . ... 17,78, 131 NURBS. .73 Schraubung ......126
Algorithmus. ......69 Flachkreis. .......124 Sehkegel ......62
Algorithmus von Fluchtpunkt ....8,62 Obersicht, Untersicht. . . ..13 . Sehpyramide. .....68
deCasteljau .....7A Formelvon Euer .. ......112 Oktaeder .112 Seitenrlss .........44
allgemeine 1a9e... .....7, 40 Fronta riss 1 5 Ordner. ..tl Sichtbarkeit .....6,41
Angttern ......41 ,56 urLr rv9u orc Lo9s . 109 Skalierung . ......19
Ansicht. ....10,12,68 ^^^"-l^^+^ l -^^ ... .11,40 Snap .. 131
Ansichtskoordin aten- (i ittornor:rlo .......41 Panie..treifo-<o^s*-' .kt nn 1 17 Spiegelung IB
system. ........130 Gleichung...... . .115,123 Parabel. . T'18 Spinekurve .......72
Aquator ..........58 Griff ... ......131 Parabo oid, Sp itten von Flächen. .. ....78
Aquatorkreis .....124 Grundlinie...... ....62 elliptisches . .89, 128 Spur,Spurpunkt .. ....33,43
Archlmedische Polyeder . . 1'14 G ru ndriss ... .'10,40 hyperbolisches ..
89,92, 128 Stechzirke konstruktion . . .'120
Asymptotenkegel . . .126 Parallelbeleuchtung.. . .. .. 37 Struktur .........132
Aufriss. ..10,40 Halbmeridian . . . ......124 Paralledrehen .....47
Aughöhe .........62 Hauptlage...... .7,10,40 Paralle entreue .. . .. . .. . .. .7 Tangente 11 5
Augpunkt. ........61 frauptpunkt..... ,. .. .6',r Paralle projektian . .. . .. . 5, 12 Tangentia ebene. . .9,112,123
Axonometrie ......12 nauprr ss .. .10,40 Parallelriss ......6,12 Teiverhätnistreue. . . .. . ....7
nexaeoer....... . ....112 Parameterdarste ung 1'1 5, 123 Tetraeder. .......112
Bahnkreis .....55,124 Horizont. .. ....61 Parameterlinien . . . . . . . . . . 123 Textur.. .........132
Ben utzerkoordi n aten- Horizontalriss . . . . .....'1 5 Perspektive ....61 Torus.. ..... 23,125
system. .....20,130 HP-Fläche...... ....89,92 Platonische Polyeder . . . . . 112 Torusfläche . .125
Bezier{läche. ......74 Hyperbe ......119 Platzieren eines Treffgerade ....43,96
Bezierkurve, Bezierpunkt . . . 70 Grundkörpers .2A Treffnormale . .50, 110
Bezugsebene .....44 lkosaeder....... ......112 Polyeder ........112 Trimmen von Flächen . .. .. .78
Bidebene .........5 lsometrischer Riss .......15 Folygon .........112
Bickachse ........61 Prisma. .........111 u-Linien, v Linien. . .. . .74, 123
Rrnloschc Onerrt oren .17 KameTa .......68 Prrsmenfläche ....112 Umriss. ........9,55
Breitenkreis ...58, 124 Kege .. ......111 Profi... . 24,25,79
B-Splinefläche. 75 Kegefäche..... ...83,112 Profikreis .........87 Varianten eines
B-Sp nekurve .....72 Kegeschnitte... . .116,122 Profi kurve .82,89, 128 CAD-Model s....,.. ....27
Bumpmapping ..........132 Keh lkreis ......124 Proritli-ie Verein igung . ....17
Konoid, konodial .......91 Projizieren auf F ächen . . . . .79 Verru ndungen ,23, BB

de Boorpunkt .72 Kontrolle, o'o. z e'ende Ebe^e. . . . . 6, 4A \/orcrhra,inÄr rnacoÄona ....62


Design mit Freiformflächen 77 globale und |oka|e.......72 o'o z erende Gerade. . . . 5, 40 Verzerrungsfaktor . . . . .... .7 .

Differenz .17 Kontro netz. .. .74,75 projizierende Lage . . . 7, 10, 4A Vie eck . 112 ..
Distanz. .61 Kontro polygon .......10,72 Pyramrde ........111 Villarceau-Kreise. . .. . ....80 .

Dodekaeder 112 Kontro punkt ......70,/2,74 Pyramidenfläche..... ... 112 Volumsmodell 17, 131
Doppelpu n kt. .31 Kontur. ........8,55
t-fnnnelcrh:fiannr r n Li 37 konvex. .........112 Raumecke .. . .. . .103 wahre Größe . 47 ,97
Drehfläche. ......84, 124 Koordinaten, Raumtransformationen. . . . .'J7 wahre Länge ....46
Drehhyperboloid, geografische............58 Raytracing .......132 We ltkoo rd in ate n -
einschaliges ........92, 126 kartesische . . 108 Rechtsschra ubu ng, system. 24,130
Drehkege . . .111, 121 Krordina-o^orr:do. 108 LinksschraubunS 127 Wendelfläche 94,127
Drehkege schnitte 121 Koordinatenweg 12,108 Rechtssystem, Winkel einer Geraden
Drehkonstruktion ........ .48 Kreuzgewölbe .....80 Linkssystem......... 13, 108 zueinerEbene...... 52,110
Drehquadrik .86 Kreuzriss. .........11 Reflexion 102 \^/i^,^ -,^,^i^. trF^^^^ 51, 1 10
Drehregelfläche .... .. . 125 krumme Fläche. ......... 122 Regeifläche .91 Winke zweier Geraden 1T0
Drehung. 1B Kuge, Kugef äche. . . . 55, 120 R^^.1".h.:' A{l;.ha .94
Drehzylinder .......111, 121 Kuge koordinaten. ., . . .. . 109 Re ativkoordinaten .. . . . . 130 . Zeichenebene ......6
Drehzylinderschnitte. . . . .. 121 Kuge schnitte .120 Richtebene .....91, 122 Zentra beleuchtung . . . .... 37
Du rchsch n itt .17 xonrr acne .87 Zentralprojektion . . .. . . . 5, 61
Durchstoßpunkt .. . . .. . 31 ,42 Längenkreis. ......58 Rohnrerbindungen ....... .Bl Zentralriss ......6,61
Layer.. .........131 ' roonrdnp-c Ha'.n .icse . 1 1

^Aön{lä.hl^
Aaaraniar Leitkurve . .89,91 ,128 Sägeebene ......32 Zylinder .........111
Körper. ...... .112 Lichtquellen. .....132 Satz vom rechten Winkel . . .49 Zylindertäche . .. . .. . .82, 112
Eigenschatten ....37 Linienelement .....69 SatzvonPoh|ke........... 13 Zylinderkoordinaten. . . . . . 109
Ellipse . ......54,116 Schattierung .....132
Erdkugel .........58 Mantel, Mantellinie. .. . .. . 111 q6^6;-p'or7p 16o661c 129
Erzeugende. . . . . .91, 111, 129 Mapping ........132 (-Äoi-c kri.mr .noskro sc 117
Erzeugendenvi ereck. . . 92, 129 Meridian .58, 124, 127 Schiebfläche . .89, 128
Extrusionsf äche .. . . ..82, 111 Mittenkreis. 125 Schiebkurven. ....128
Extrusionskörper. . . . . .24, 111 Mittenkurve .......87 Schiebung ........18

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