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Al 0,30 % B 0,0008 % Bi 0,10 %
Co 0,30 % Cr 0,30 % Cu 0,40 %
Lanthaniden (einzeln gewertet) 0,10 % Mn 1,60 %
Mo 0,08 % Nb 0,06 % Ni 0,30 %
Pb 0,40 % Se 0,1 % Si 0,60 %
Te 0,10 % Ti 0,05 % V 0,10 %
W 0,30 % Zr 0,05 % Sonstige 0,1 %
C - Gehalt:
0.015 Magnetreineisen
0.03 Tiefziehbleche
0.10
0.20 Einsatzstähle
0.25 Grenze f. unkompl. Schweißen
0.30 Vergütungsstähle
0.40
0.60 Kaltarbeitsstähle
0.80
1.0 Schnellarbeitsstähle
1.4
0.03 Austenitische Stähle
0.06
Legierte Stähle
Gütegruppe
Massenstähle: P, S < 0,06%
Unlegierte Stahlsorten mit keinen besonderen Eigenschaften, nicht für die
Wärmebehandlung
bestimmt, begrenzte mechanische Gütewerte
Legierungselemente:
Karbidbildner:
Zr, Mn, Cr, Mo, W, Ta, V, Nb, Ti bilden mit C intermetallische Phasen:
Sonderkarbide
Bsp: Werkzeugstähle
Nitridbildner:
Ti, Al, B, Cr, Nb, V, Zr bilden Nitride oder Carbonitride
Bsp: Feinkornbaustähle: Carbonitride erzeugen hier ein feinkörniges
Umwandlungsgefüge
⇒ beim Glühen wird das Kornwachstum verhindert
⇒ die Kriechneigung nimmt ab
Legierte Stähle
Legierungselemente:
Austenitbildner:
Legierungselemente, die das γ-Gebiet erweitern: Mn, Ni, Co, N
⇒ austenitische Stähle: umwandlungsfrei und daher nicht normalisierbar oder härtbar
Ferritbildner:
Legierungselemente, die den γ-Bereich einengen: Cr, Si, Mo, V, Ti, Al
⇒ umwandlungsfreie, korrosionsbeständige, ferritische Stähle, nicht normalisierbar
oder härtbar
Legierte Stähle
SS
Legierte Stähle
Schaeffler Diagramm
SS
Legierte Stähle
SS
Austenit
Ferrit
Stähle
Einfluss der Legierungselemente auf das Umwandlungsverhalten
und Stabilisatoren: Duplex-Stähle
• Duplexstähle zeichnen sich durch die
Kombination von Eigenschaften aus,
die eine Mischung aus Eigenschaften
ferritischer (oder martensitischer)
Chrom- und austentischer Chrom-
Nickel-Stähle darstellen
• Sie haben höhere Festigkeiten als die rostfreien Chrom-Nickel-Stähle, weisen
dabei aber eine höhere Duktilität auf als rostfreie Chromstähle
• Duplexstähle besitzen gute Beständigkeit gegen Loch- und Spannungsriss-
korrosion, zeigen aber Neigung zur Phasen Versprödung
• Eine weitere Möglichkeit, die Korrosionsbeständigkeit weiter zu verbessern, ist
der Zusatz von Molybdän
Legierungselemente:
Chrom: Cr erhöht die Zugfestigkeit, während die Dehnung abnimmt.
Die kritische Abkühlgeschwindigkeit wird herabgesetzt.
Bei höheren Chromgehalten wird die Warmfestigkeit erhöht.
Chromstähle sind sehr gut härtbar und vergütbar ⇒ Werkzeugstähle
Bsp:
Warmarbeitsstähle z. B. von Böhler: W 300 (0,4%C, 5%Cr, 1,3%Mo): Pressen,
Schmieden, Druckguss
Kaltarbeitsstähle z. B. von Böhler: K110 (1,5 %C, 11%Cr) Schnecken, Zylinder,
Walzen...
Wälzlagerstahl 100Cr6 (1%C, 1,5%Cr)
Legierungselemente:
Chrom-Nickel:
Bsp: X10 CrNi 18 9
⇒ gute mechan.-technol. Eigenschaften
⇒ gute Korrosionsbeständigkeit
⇒ gute Schweißbarkeit
⇒ gute Kaltumformbarkeit
Bezeichnung der Stähle
Bezeichnungssysteme für Stähle, Übersicht über Stahlgruppen (DIN EN 10027)
a.) Teil 1: Kurznamen
Gefolgt von der Mindeststreckgrenze in N/mm² für die kleinste Erzeugnisdicke. Bsp.: S355
C Zum Kaltumformen
D Zum Drahtziehen
S Für Federn
U Für Werkzeuge
Bezeichnung der Stähle
2.2. Legierte Stähle mit Gehalten der einzelnen Legierungselemente unter 5 Gew.-%
100-faches des C-Gehalts,
gefolgt von chemischen Symbolen der kennzeichnenden Legierungselemente,
gefolgt von Zahlen in der Reihenfolge d. kennzeichnenden Legierungselemente, die mit
Faktoren multipliziert die Gehalte der Elemente darstellen.
Element Faktor
W, Si, Mn,Cr, Co, Ni 4
Al, Cu, Mo Ta Ti, V, Be, Nb, Pb, Zr 10
Ce, N, P, S 100
B 1000
2.4. Schnellarbeitsstähle
Kennbuchstabe HS
gefolgt von Zahlen, die in folgender Reihenfolge die Gehalte an Legierungselementen
angeben:
Wolfram W, Molybdaen Mo, Vanadium V, Kobalt Co.
Legierte Stähle
Stahlsorten:
Einteilung nach Nummernsystem:
Baustähle
Als Baustähle wird jene Stahlgruppe bezeichnet, die üblicherweise keine
Wärmebehandlung beim Anwender erfährt
Geforderte Gebrauchseigenschaften:
•Sehr gute Zerspanbarkeit mit Drehautomaten (hohe Schnittleistung)
•Hohe Oberflächengüte
Relevante Werkstoffkenngrößen:
•Günstig sind im allgemeinen Weichglühgefüge (Ferrit-Perlit-Gefüge)
Gebräuchliche Stahlsorten:
9SMn28, 9SMnPb28
Baustähle
3. Wetterfeste Baustähle: Gütenorm EN 10155
Geforderte Gebrauchseigenschaften:
•Erhöhter Widerstand gegen atmosphärische Korrosion
•Mechanische Eigenschaften wie unlegierte Baustähle (St37, St52)
•Einsatz ohne Anstrich und Verzinkung
Metallkundliche Maßnahmen:
•Bildung einer festhaftenden Deckschicht,
die sich ständig mit der Bewitterung
erneuert
•Erhöhter Cr – und Cu-Gehalt (niedrigere
Korrosionsgeschwindigkeit) und
Gebräuchliche Stahlsorten:
WTSt 37-2, WTSt 52-3
Typische Anwendungsgebiete:
Straßen- und Eisenbahnbrücken, Stahlkonstruktionen im Hochbau, COR-TEN Stahl in
der Architektur usw.
Baustähle
4. Feinkornbaustähle: Gütenorm EN 10113
Geforderte Gebrauchseigenschaften:
•Garantierte Streckgrenze und Kerbschlagarbeit bei tiefen Temperaturen
•Beste Verarbeitbarkeit, d.h. Schweißeignung und Umformbarkeit
Metallkundliche Maßnahmen:
•Die Feinkornhärtung ist die einzige Maßnahme, bei der sowohl die Festigkeit als auch
die Zähigkeit erhöht werden
•In den letzten Jahren konzentrierte sich die Entwicklung auf den Einsatz von
Mikrolegierungselementen zur Vermeidung des Kornwachstums bei hohen
Temperaturen und als Ausscheidungsbildner
Gebräuchliche Stahlsorten:
S275N, S275M
Typische Anwendungsgebiete:
•Bleche (Warm- und Kaltband), Profile, Rohre
•Blechumformteile, z.B. für LKW-Rahmen,
Schiffe, Bohrplattformen, Pipelines
Baustähle für bestimmte Wärmebehandlungen
Vergütungsstähle
Sind beruhigte Maschinenbaustähle die sich zum Härten eignen.
Die „Vergüter“ haben typischerweise einen C-Gehalt von 0,2 – 0,65 % und werden bei
relativ hohen Temperaturen angelassen.
Die wichtigsten Legierungselemente für die Vergütungsstähle sind Cr, Ni, Mo, wie z.b.
34CrNiMo6 oder 42 CrMo4
Bauteile aus Vergütungsstahl können immer nur unter der jeweiligen Anlasstemperatur
verwendet werden, d.h. max. Einsatztemperatur ca. 350 °C.
Eine weitere wichtige Eigenschaft der Vergütungsstähle ist ihre ausreichende
Zerspanbarkeit. In diesem Fall kann S-Zusatz bis 0,035 % gut sein. In weichgeglühtem
Zustand sind alle Stähle zerspanbar.
Die Carbide in den verschiedenen Vergütungsstählen lösen sich relativ schnell, es wird
leicht Grobkorn gebildet, d.h. es sind enge Toleranzen bei der Härtetemperatur
erforderlich. Vanadium verringert die Grobkornbildung.
Baustähle für bestimmte Wärmebehandlungen
Einsatzstähle
Unlegierte oder legierte Edelstähle mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt (0,1-028%).
Nach dem Einsatzhärten weisen die Bauteile eine hohe Dauerfestigkeit und an der
Oberfläche eine große Härte und Verschleißbeständigkeit auf
→ zäher Kern / harte Oberfläche
Diese Stähle werden normalerweise nitriert oder nitroarburiert und sind danach an der
Oberfläche äußerst hart und verschleißbeständig.
Temperaturbereiche:
ca. 300 bis 500 °C z.B. bei Frischdampf,
700 °C z.B. bei Gasturbinen
1100 °C bei Flugzeugtriebwerken.
Bei höheren Temperaturen muss speziell das Kriechen begrenzt werden, da diese
Formänderung zum Bruch führt.
Mit zunehmender Temperatur steigt die Gefahr der Korrosion durch heiße aggressive
Gase oder Flüssigkeiten.
Ausreichende Korrosionsbeständigkeit besitzen nur hochlegierte Stähle, die aber
vor allem eine hinreichende Schweißeignung haben müssen.
Warmfeste und hitzebeständige Stähle
Die Beweglichkeit im kfz Gitter ist kleiner als im krz, daher sind austenitische Stähle
besser hitzebeständig.
Ferritisch/perlitische Stähle ändern sich weniger als martensitische Stähle (können max.
bis zur Anlasstemperatur eingesetzt werden).
Hitzebeständig sind die ferritischen Cr und die austenitischen Cr-Ni Stähle, sowie
verschiedene Co-Cr-Nichteisenmetalllegierungen, allerdings können die ferritischen
Cr-Stähle bei 500 bis 800 °C verspröden.
Warmfeste und hitzebeständige Stähle
Hitzebeständige Stähle:
Weitere Anforderungen für Gasturbinen, Raketen und spezielle Chemie werden mit
Super-Alloys, den Ni-Basislegierungen oder Co-Basislegierungen gelöst.
Höchstbeständige Carbide und intermediäre Verbindungen in der Matrix sorgen für die
benötigten Eigenschaften.
Kaltzähe Stähle
In der Kälteindustrie (Gasverflüssigung, Rohre, Armaturen, Pumpen) werden Werkstoffe
gebraucht, die auch bei –50 °C bis –270 °C noch ausreichend zäh sind.
Bei diesen Temperaturen ist die Ursache eines Versagens praktisch immer
Sprödbruch, d.h. es muss eine entsprechend tiefe Übergangstemperatur der
Kerbschlagzähigkeit vorhanden sein. Da die Anlagen ausschließlich durch Schweißen
hergestellt werden, ist natürlich die Schweißeignung unabdingbar.
Kaltzähe Stähle
Es werden 3 Hauptgruppen unterschieden:
•Unlegierte und niedriglegierte Tieftemperatur (TT) und Feinkornbaustähle (FK) die bis
–50 °C, im vergüteten Zustand bis zu –80 °C verwendet werden. Haupt LE ist Mn (>2
%) Es verfeinert die Sekundärkorngröße durch Absenkung der
Umwandlungstemperatur.
•Austenitische Cr-Ni Stähle sind auch bei –270 °C noch zäh. Der Steilabfall in der
Kerbschlagarbeit ist nicht vorhanden. Das Gefüge bleibt stabil, es muss allerdings,
wegen der Bildung von Martensit, jede Art von Verformung vermieden werden, die
dann zur Versprödung führen würde.
Werkzeugstähle
Definition: Stähle, die zum Be- und Verarbeiten von Werkstoffen sowie zum
Handhaben únd Messen von Werkstücken geeignet sind.
Die Härte ist die wichtigste Kennzeichnung der Werkzeugstähle. Sie muss aber nicht
immer den höchsten Wert haben um die jeweilige Aufgabe zu erfüllen.
Die für den Einsatz benötigten Eigenschaften werden durch eine Wärmebehandlung
erzielt.
Neben den klassischen Werkzeugstählen werden in der Industrie auch Hartmetalle und
keramikbasierte Werkstoffe eingesetzt
Werkzeugstähle
Kaltarbeitsstähle:
•Diese Stahlgruppe wird für Bearbeitungstemperaturen auf der Oberfläche bis 250 °C
eingesetzt. Die Beständigkeit gegen Abriebverschleiß ist bei diesen Stählen die
wichtigste Anforderung.
Der C-Gehalt bestimmt die Härte und gegenläufig die Zähigkeit über den Karbidanteil.
Karbide erhöhen den Verschleißwiderstand.
Die Karbide einiger Legierungselemente sind wesentlich härter als Fe3C. Zu diesen
Legierungselementen gehören Cr, W, V.
Beispiele:
102Cr6 Stempel Wälzlager
60WCrV8 Holzbearbeitungswerkzeuge
X210CrW12 Schnittplatten- und stempel, Tiefziehwerkzeuge
•Meist sind sehr hohe Härtetemperaturen erforderlich, daher wird meist in mehreren
Stufen aufgewärmt. Die Anlasstemperatur sollte ca. 100 °C oberhalb der
Betriebstemperatur liegen.
•Die Oberfläche von Warmarbeitsstahl wird meist nitriert.
Beispiele:
X37CrMoV5-1 Gesenke, Schnecken und Zylinder für
Spritzgussmaschinen
32CrMoV12-28 Druckgießformen
Nach dem Härten besteht der Stahl aus 70 % Martensit, 10 % Carbiden und 20 % Restaustenit.
Ein Anlassen bei 550 °C bewirkt ein Ausscheidungshärten (feinverteilte Sondercarbide), das sich
mit dem Austenitzerfall überlagert, es kommt zum typischen Sekundärhärtemaximum. Beim
Abkühlen wandelt dann Austenit, dessen C-Gehalt jetzt niedriger ist, wieder in Martensit um.