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1 Arbeitshilfe
Stahlherstellung und Werkstoffe für den
Stahlbau
Stahl ist eine Legierung aus Eisen, Kohlenstoff, Eisenbegleiter und tems von Stählen nach DIN EN 10027-1 dargestellt. Die im Stahl-
Legierungselementen, die ohne Nachbehandlung schmiedbar ist hochbau am häufigsten verwendeten Stähle sind die der Stahlsor-
und einen Kohlenstoffgehalt (C) von maximal 2 % aufweist. Guss- te S235 und S355.
eisen hat einen höheren Kohlenstoffgehalt ( > 2%) und ist daher
nicht wie Stahl verformbar; im Bauwesen wird es nur in Spezialbe- Die mechanischen Eigenschaften und die chemische Zusammen-
reichen eingesetzt. setzung der Stähle sind in den Produktnormen spezifiziert. Im Bau-
wesen werden hauptsächlich unlegierte Baustähle und Feinkorn-
Baustähle haben im Allgemeinen einen Kohlenstoffgehalt von baustähle nach DIN EN 10025, warmgefertigte Hohlprofile nach DIN
weniger als 0,25 %. Neben Kohlenstoff enthält Stahl Begleitstoffe, EN 10210 sowie kaltgefertigte und geschweißte Hohlprofile nach
z. B. Phosphor, Schwefel, Stickstoff und Legierungselemente, u. a. DIN EN 10219 eingesetzt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die
Aluminium, Chrom, Mangan, Nickel. Durch die chemische Zusam- nach DIN EN 1993-1-1 einsetzbaren Stähle.
mensetzung und durch Wärmebehandlungen können die Werksto-
ffeigenschaften des Stahls gezielt beeinflusst werden. Belastbarkeit von Stahl
Belastungen rufen an Bauteilen Formänderungen hervor. Stellt sich
So gibt es viele Stahlsorten: nach Entlastung die ursprüngliche Form wieder ein, so spricht man
• unlegierte Baustähle vom elastischen Verhalten des Werkstoffes. Ist dies nicht der Fall,
• hochfeste Feinkornbaustähle so hat sich der Werkstoff plastisch verformt.
• wetterbeständige Baustähle Der Übergang zwischen elastischem und plastischem Verhalten
• Betonstähle wird bei den meisten Stahlsorten durch die Streck- oder Fließgren-
• Spannstähle ze charakterisiert. Sie ist neben der Zugfestigkeit ein Kriterium für
• nichtrostende Edelstähle die Bemessung und wird mit Hilfe des Zugversuchs nach DIN EN
• warmfeste Stähle und andere. ISO 6892-1 anhand der Spannungs-Dehnungs-Linie bestimmt.
Hierbei beschreibt die Streckgrenze das Spannungs-Niveau, bis zu
Klassifizierung der Baustähle dem sich der Stahl elastisch verhält. Die Zugfestigkeit entspricht
Die Bezeichnung und damit Klassifizierung der Stähle erfolgt nach hingegen der maximal aufnehmbaren Spannung bei gleichzeiti-
ihren wesentlichen Eigenschaften, wie Festigkeit, Zähigkeit und gen plastischen Verformungen. Nach Erreichen der Zugfestigkeit
speziellen Eigenschaften, wie z. B. Kaltumformbarkeit etc. kommt es zu einem Spannungsabfall bei weiterer Zunahme von
In Bild 1 sind die wichtigsten Bestandteile des Bezeichnungssys- Verformungen, bis Bruch eintritt, siehe Bild 2.
bauforumstahl 1
1.1
Norm Titel Stahlsorte
DIN EN 10025 - Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
DIN EN 10025-1 Allgemeine technische Lieferbedingungen
S235JR/J0/J2
S275JR/J0/J2
DIN EN 10025-2 Unlegierte Baustähle
S355JR/J0/J2/K2
S450J0
S275N/NL
Normalgeglühte/ normalisierend gewalzte S355N/NL
DIN EN 10025-3
schweiß geeignete Feinkornbaustähle S420N/NL
S460N/NL
S275M/ML
Thermomechanisch gewalzte schweiß- S355M/ML
DIN EN 10025-4
geeignete Feinkornbaustähle S420M/ML
S460M/ML
S235J0W/J2W
DIN EN 10025-5 Wetterfeste Baustähle S355J0WP/J2WP
S355J0W/J2W/K2W
Plastischer Bereich
Spannung
Rm
arctan E arctan E
el Ag A gt A At
Dehnung
Tabelle 2 Nennwerte der Streckgrenze fy und Zugfestigkeit fu für Baustähle nach DIN EN 1993-1-1
A N 15 %
u N 15 y
Einflussgrößen
Hochlage
Geschwindigkeit, Kerbtiefe,
Risslänge, Probenbreite
Übergangsbereich
Werkstoffbedingte
Einflussgrößen
Tieflage
Kaltverformung
Alterung
Kornverfeinerung
Reinheitsgrad
Phosphor, Schwefel,
Tü Temperatur Kohlenstoff
Die der Bemessung zugrunde zu legenden charakteristischen Baustahl kann durch eine hohe Sammelrate (99%) sowie Recycling
Werte der Streckgrenze und Zugfestigkeit können entweder den (88%) und Wiederverwendung (11%) punkten und ist deshalb rege-
Produktnormen oder direkt der Bemessungsnorm für Stahlkonst- nerativ [2, 3]. In der Umwelt-Produktdeklaration „Baustähle“ (Envi-
ruktionen, der DIN EN 1993-1-1, entnommen werden, siehe Tabelle ronmental Product Declaration, kurz: EPD), die durch PE INTERNATI-
2. Zusätzlich zu den in den Produktnormen gestellten Anforderun- ONAL in Zusammenarbeit mit >>bauforumstahl erstellt wurde, sind
gen an die Festigkeitseigenschaften der Baustähle sind die in DIN Produktkennzahlen von westeuropäischen Stahlherstellern – den
EN 1993-1-1 definierten Duktilitätsanforderungen zu erfüllen, siehe Inhabern dieser Deklaration – zusammengestellt [4, 5].
Tabelle 3. Neben den Festigkeitseigenschaften sind die Zähigkeits-
Normen/Richtlinien
eigenschaften von Baustahl mit Blick auf die Werkstoffwahl zur
• DIN EN 10027-1:2005-10, Bezeichnungssysteme für Stähle . Teil 1: Kurzna-
Vermeidung von Sprödbruch bei Einsatz der Baustähle bei tiefen men; Deutsche Fassung EN 100271:2005
Temperaturen von Bedeutung. Das prinzipielle Zähigkeits- • DIN EN 10025-1 bis 6: Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen, Teile 1 bis
Temperatur-Verhalten ist in Bild 3 dargestellt. Wesentliche Einfluss- 6, Deutsche Fassung EN 10025, Teile 1 bis 6
faktoren sind die Bauteildicke, die Temperatur, der Spannungszu- • DIN EN 10210-1:2006-07, Warmgefertigte Hohlprofile für den Stahlbau aus
unlegierten Baustählen und aus Feinkornbaustählen – Teil 1: Technische Liefer-
stand, der Kaltverformungsgrad und die Dehnrate. Bei Beanspru- bedingungen; Deutsche Fassung EN 10210-1:2006
chung in Dickenrichtung ist zusätzlich eine Werkstoffwahl bzgl. der • DIN EN 10219-1:2006-07, Kaltgefertigte geschweißte Hohlprofile für den
Vermeidung von Terrassenbruch durchzuführen. Die Regelungen Stahlbau aus unlegierten Baustählen und aus Feinkornbaustählen – Teil 1:
zur Werkstoffwahl für beide Fälle, Sprödbruch und Terrassenbruch, Technische Lieferbedingungen; Deutsche Fassung EN 10219-1:2006
sind in DIN EN 1993-1-10 und den nationalen DASt-Richtlinen 009 • DIN EN 1993-1-1:2010-12, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von
Stahlbauten – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hoch-
und 014 enthalten, siehe auch Bild 3 [1]. bau; Deutsche Fassung EN 1993-1-1:2005 + AC:2009
•DIN EN ISO 6892-1:2009-12, Metallische Werkstoffe – Zugversuch – Teil 1:
Verarbeitung Prüfverfahren bei Raumtemperatur (ISO 6892-1:2009); Deutsche Fassung EN
Stahl lässt sich warm und kalt verformen (walzen, ziehen, pressen, ISO 6892-1:2009
• DIN EN 1993-1-10:2010-12, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von
biegen usw.), mechanisch bearbeiten (sägen, bohren, stanzen,
Stahlbauten – Teil 1-10: Stahlsortenauswahl im Hinblick auf Bruchzähigkeit
fräsen, hobeln usw.) und schweißen. und Eigenschaften in Dickenrichtung; Deutsche Fassung EN 1993-1-10:2005 +
AC:2009
Wirtschaftlichkeit • DASt-Richtlinie 009:2008-05, Stahlsortenauswahl für geschweißte Stahlbau-
Die Projektierung eines Gebäudes besteht im Wesentlichen aus ten, Herausgeber: Deutscher Stahlbau-Verband DSTV, Düsseldorf. Stahlbau
Verlags- und Service GmbH, Düsseldorf
dem architektonischen Entwurf, einem Tragwerkskonzept und der • DASt-Richtlinie 014:1981-01, Empfehlungen zum Vermeiden von Terrassen-
Einschätzung der Baukosten. Dabei ist die Kostenplanung heute brüchen in geschweißten Konstruktionen aus Baustahl. Herausgeber: Deutscher
eine der wesentlichen Aufgaben aller Planungs- und Baubeteilig- Stahlbau-Verband DSTV, Düsseldorf. Stahlbau Verlags- und Service GmbH,
ten, da Qualitäten, Termine und Kosten die relevanten Erfolgsfakto- Düsseldorf
ren eines jeden Bauprojekts sind.
Literatur:
Die Kostenschätzung kann schon in der Vorplanung über Erfolg [1] Kühn, B., Sedlacek, G., Höhler, S., Stranghöner, N., DIN EN 1993-1-10:
oder Misserfolg eines Bauprojektes entscheiden. Stahlsortenauswahl im Hinblick auf die Bruchzähigkeit und Eigenschaften in
Hierzu gehören neben den angegebenen Werten auch die Ein- Dickenrichtung, in: Stahlbau-Kalender 2012, Hrsg.: Kuhlmann, U., Verlag Ernst
sparungen bei den Gründungs- und Fundamentarbeiten sowie & Sohn GmbH & Co. KG, Berlin, 2012.
[2] Nachhaltige Gebäude – Planen, Bauen, Betreiben, Nr. B105, >>bauforum-
Vorteilen in der Bauzeit und Baulogistik, die im Rahmen jeder,
stahl e. V., Düsseldorf, 2011.
ganzheitlichen Kostenplanung Berücksichtigung finden sollten. [3] Ökobilanzieller Vergleich von Hallen unterschiedlicher Bauweisen, >>baufo-
rumstahl e. V., Düsseldorf, 2011.
Nachhaltigkeit [4] Umwelt-Produktdeklaration nach ISO 14025, Deklarationsnummer EPD-BFS-
Produkte aus Baustahl können wiederholt eingesetzt werden. Ist 2010111-D, Institut Bauen und Umwelt e.V., >>bauforumstahl e.V., Düsseldorf,
2010.
Überarbeitete Auflage 3/12
eine Verwendung in der ursprünglichen Form nicht möglich, so [5] Umwelt-Produktdeklaration Baustähle – Erläuterungen, Schriftenreihe Nr.
werden sie eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Produkte B104, >>bauforumstahl e. V., Düsseldorf, 2010.
wiederverwendet.
Fertigerzeugnisse für den Stahlbau Dies ist insbesondere dann zu beachten, wenn geschraubte An-
schlüsse an den Flanschen vorgesehen werden.
Lieferformen des Stahls
Walzstahlerzeugnisse werden in vielfältigen Formen produziert. Im Wirtschaftlichkeit
Stahlbau wird zwischen Flacherzeugnissen, Stabstahl, Formstahl, Die Projektierung eines Gebäudes besteht im Wesentlichen aus
Hohlprofilen, Kalt- und Trapezprofilen sowie Drähten, Seilen und dem architektonischen Entwurf, einem Tragwerkskonzept und der
Bündel unterschieden, siehe Tabelle 1. In Bild 1 sind die im Stahl- Einschätzung der Baukosten. Dabei ist die Kostenplanung heute
bau üblichen Profilquerschnitte dargestellt. eine der wesentlichen Aufgaben aller Planungs- und Baubeteilig-
Walzstahlerzeugnisse sind sehr maßgenau und von gleichbleiben- ten, da Qualitäten, Termine und Kosten die relevanten Erfolgsfakto-
der Qualität. Querschnitte und zulässige Toleranzen sind in EN-, ren eines jeden Bauprojekts sind. Die Kostenschätzung kann schon
DIN- und Werksnormen der Hüttenwerke festgelegt. Darüber hin- in der Vorplanung über Erfolg oder Misserfolg eines Bauprojektes
aus können Sonderprofile hergestellt werden; dies wird jedoch erst entscheiden. Hierzu gehören neben den angegebenen Werten auch
bei genügend großen Bestellmengen wirtschaftlich. Je nach Profil die Einsparungen bei den Gründungs- und Fundamentarbeiten so-
sind unterschiedliche Standardlängen gebräuchlich. Fixlängen wie Vorteilen in der Bauzeit und Baulogistik, die im Rahmen jeder,
können bei der Bestellung vereinbart werden. ganzheitlichen Kostenplanung Berücksichtigung finden sollten.
In Tabelle 2 ist angegeben, in welchen Bereichen die verschiede- Produkte aus Stahl können wiederholt eingesetzt werden. Ist eine
nen I-Profile überwiegend angewendet werden. Verwendung in der ursprünglichen Form nicht möglich, so werden
Bei den U-Profilen wird unterschieden zwischen parallelflanschi- sie eingeschmolzen und ohne Verlust zur Herstellung neuer Pro-
gen (UPE-Profilen) und innen schrägen Flanschen (U-Profilen). dukte wiederverwendet.
3,0 10130
3,0 10079 3 20
150 10058
150 - 1250 59200
21,3 - 1219
2 - 60
20 - 400 10210 - 2
2 - 20
50 - 30 - 10219 - 2
500 x 300 2 - 16
0,4 - 8
20 10162 016
500 - 1050 10 - 200
0,65 - 1,5 22.000 18807
0,15 - 0,35
12385
Tabelle 1 Lieferformen von Walzerzeugnissen für den Stahlbau
bauforumstahl 1
1.2
IPE HEAA (IPB ) HEA (IPB ) HEB (IPB) HEM (IPBv)
Profiltyp Verwendung
IPE-Profile Biegeträger
Mittelbreite I-Träger mit Rahmenriegel und Rahmenstützen im Hallenbau
parallelen Flanschflächen Dachpfetten
Deckenträger
Literatur
Allgemeines
Die Bemessung von Stahlbauten erfolgt nach den Grundregeln Einwirkung E
gemäß DIN EN 1993 „Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion
von Stahlbauten“. Allgemeine Grundlagen zur Tragwerksplanung
sind DIN EN 1990, „Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung“
zu entnehmen. In der Regel sind Tragwerke nach den Einwirkungen
gemäß DIN EN 1991 „Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke“ zu
bemessen. Regeln zur Kombination von Einwirkungen sind in DIN Widerstand R
EN 1990 angegeben. Bei der Ausführung von Stahltragwerken sind
die Regeln der DIN EN 1090 „Ausführung von Stahltragwerken und Bild 1 Nachweisformat der Eurocodes
Aluminiumtragwerken“ einzuhalten.
Ein Tragwerk ist so zu planen, dass es in der vorgesehenen Nutzer oder das Erscheinungsbild des Bauwerks betreffen. Grenz-
Nutzungszeit sowie während seiner Errichtung mit angemessener zustände der Gebrauchstauglichkeit beinhalten die Begrenzung
Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit den möglichen äußeren Ein- von Verformungen, Verschiebungen oder Schwingungen.
wirkungen und Einflüssen standhält sowie die geforderten Anfor- Die Nachweisverfahren der Eurocodes beruhen auf einem Konzept
derungen an die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks oder eines mit Teilsicherheitsbeiwerten bei dem die Auswirkung einer Einwir-
Bauteils erfüllt. Hierbei sind die in Tabelle 1 dargestellten Normen kung E einer Beanspruchbarkeit R gegenübergestellt wird, siehe
inklusive ihrer nationalen Anwendungsdokumente zu beachten. Bild 1. Eine Bemessung mit Teilsicherheitsbeiwerten bedeutet,
dass für jede Bemessungssituation die Auswirkung der charak-
Sicherheits- und Nachweiskonzept der Eurocodes teristischen Einwirkungen Ek um einen Teilsicherheitsbeiwert γF
Bei der Bemessung von Tragwerken wird zwischen den Grenzzu- erhöht und die charakteristische Beanspruchbarkeit Rk um einen
ständen der Tragfähigkeit und den Grenzzuständen der Gebrauchs- Teilsicherheitsbeiwert γM abgemindert wird, siehe Bild 2. Hierbei
tauglichkeit unterschieden: ist sicherzustellen, dass in allen maßgebenden Bemessungssitu-
- Grenzzustände der Tragfähigkeit beinhalten alle Grenzzustän- ationen beim Ansatz der Bemessungswerte der Auswirkungen der
de, die die Sicherheit von Personen und/oder die Sicherheit des Einwirkungen Ed und für die Bemessungswerte der Beanspruch-
Tragewerks betreffen. Grenzzustände der Tragfähigkeit beinhalten barkeiten Rd keiner der maßgebenden Grenzzustände überschrit-
beispielsweise den Verlust der Lagesicherheit des betrachteten ten wird. Für die beiden Grenzzustände muss gelten:
Tragewerks oder eines seiner Teile, ein Versagen durch übermä- Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT): Rk
ßige Verformungen, einem Bruchzustand oder eine instabile Lage Ek . γF = Ed ≤ Rd =
oder ein Versagen des Tragwerks oder eines seiner Teile durch γM
DIN EN 1993 -1 -1 Allgemeine Bemessungsregeln für den Hochbau DIN EN 1993 - 2 Stahlbrücken
DIN EN 1993 -1 -6 Festigkeit und Stabilität von Schalen DIN EN 1993 - 4 - 3 Rohrleitungen
DIN EN 1993 -1 -7 Plattenförmige Bauteile mit Querbelastung DIN EN 1993 - 5 Pfähle und Spundwände
nichtrostenden Stählen“ (20. April 2009) zzgl. der Ergänzung (Mai 2011) zu beachten. DIN EN 1993 - 1 - 4 ist derzeit nicht bauaufsichtlich eingeführt.
bauforumstahl 1
2.1
Grenzzustand der E R
Tragfähigkeit Ed ≤ Rd Häufigkeit mR – mE
Rk Β= 2 2 ≥ 3,8
Rd √ δR +δE
Ed ≤ Rd Ed γM f(E)
γF Einwirkung E Widerstand R
Ed = E( γFΨFk ) Ek Cd f(R)
Grenzzustand der Ed
Gebrauchstauglichkeit δE δR
Ed ≤ Cd
Ed ≤ Cd
Ed = E( ΨFk ) max δ mE mR
zul δ E,R
Häufigkeit
Teilsicherheitsbeiwert Wert Beanspruchbarkeit von
f (Z)
γM0 Querschnitten β • δZ
1,0 Z=R–E
(unabhängig von der Querschnittklasse)
δZ
γM1 Bauteilen bei Stabilitätsversagen
1,1
(bei Anwendung von Bauteilnachweisen)
Tabelle 2 Wesentliche Teilsicherheitswerte γM in Grenzzustand der Tragbarkeit Bild 4 Häufigkeitsverteilung für Versagen des Bauteils
Zur Bestimmung der Zahlenwerte der Teilsicherheitsbeiwerte wird “+“ bedeutet in Kombination mit. Gk,j steht für ständige Einwirkun-
aus den Mittelwerten und Standardabweichungen der Häufigkeits- gen, P für die Vorspannung, Qk,1 für die maßgebende veränderliche
verteilung von Einwirkungen und Widerständen der Zuverlässig- Einwirkung oder Leiteinwirkung (Verkehr, Temperatur, …) und Qk,i
keitsindex β berechnet, siehe Bild 3. für die nicht maßgebenden veränderlichen Einwirkungen oder Be-
Für einen Bemessungszeitraum von Tref = 50 Jahren gilt die Anforde- gleiteinwirkungen (Verkehr, Temperatur, …). In der außergewöhnli-
rung an den Zuverlässigkeitsindex β =3,8. Mit dem Zuverlässig- chen Bemessungssituation wird zusätzlich die außergewöhnliche
keitsindex lässt sich die Verteilung der Häufigkeit des Bauteilver- Einwirkung Ad berücksichtigt. Die unterschiedlichen Ψ-Werte sind
sagens Z in der Form: Versagen Z = Widerstand R - Einwirkung E Kombinationsbeiwerte, die die Wahrscheinlichkeit des gleichzei-
aufstellen, siehe Bild 4. tigen Auftretens veränderlicher Einwirkungen unterschiedlichen Ur-
Für Z < 0 versagt das Bauteil, gilt Z > 0 versagt das Bauteil nicht. sprungs berücksichtigen. Die entsprechenden Zahlenwerte können
Mit dem Zuverlässigkeitsindex β: β ≥ 3,8 lässt sich daraus die DIN EN 1990/NA entnommen werden.
Versagenswahrscheinlich pF als Funktion p(Z < 0) bestimmen.
Bezogen auf einen Bemessungszeitraum von 50 Jahren ergibt sich Einwirkungskombinationen im Grenzzustand der
daraus eine Versagenswahrscheinlichkeit von 7⋅10-5. Gebrauchstauglichkeit
Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit wird ebenfalls zwi-
Einwirkungskombinationen schen drei verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten unterschie-
Die Einwirkungen werden nach DIN EN 1991 zusammengestellt den:
und nach DIN EN 1990 in den Einwirkungskombinationen zusam-
mengefasst. Hierbei sind folgende Einwirkungskombinationen zu 1) Charakteristische Kombination - entspricht der ständigen und
berücksichtigen: vorübergehenden Bemessungssituation ohne Teilsicherheitsbei-
werte. Sie wird in der Regel für nicht umkehrbare Auswirkungen am
Einwirkungskombinationen im Grenzzustand der Tragfähigkeit Tragwerk verwendet.
Es wird zwischen zwei unterschiedlichen Bemessungssituationen Ed = ∑ Gk,j ” + ” P ” + ” Qk,1 ” + ” ∑ ΨO,i ∤ Qk,j
j≥1 i≥1
unterschieden:
2) Häufige Kombination - wird in der Regel für umkehrbare Auswir-
1) Ständige und vorübergehende Bemessungssituation - entspricht kungen am Tragwerk angewendet.
den üblichen Nutzungsbedingungen eines Tragwerks, einschließ- Ed = ∑ ΥG,j ” + ” P ” + ” Ψ1,1 ∤ Qk,1 ” + ” ∑ Ψ2,i ∤ Qk,j
j≥1 i≥1
lich zeitlich begrenzter Zustände wie Bauzustände,
3) Quasi-ständige Kombination - wird in der Regel für Langzeit-
2) Außergewöhnliche Bemessungssituation - berücksichtigt außer- auswirkungen, wie beispielsweise dem Erscheinungsbild des
gewöhnliche Einwirkungen auf das Tragwerk wie beispielsweise Bauwerks angewendet.
Anprall oder Explosion. Ed = ∑ Gk,j ” + ” P ” + ” ∑ Ψ2,i ∤ Qk,j
j≥1 i≥1
Für die unterschiedlichen Bemessungssituationen gelten folgende Im Grenzzustand der Tragfähigkeit sind die Teilsicherheits-
Kombinationsregeln: beiwerte unterschiedlicher Größenordnung nach DIN EN 1990
für unterschiedliche Einwirkungen zu berücksichtigen. Auf der
Ständige und vorübergehende Bemessungssituation: Widerstandsseite sind die wesentlichen Teilsicherheitsbeiwerte
ΥM gemäß Tabelle 2 angegeben. Weitere Teilsicherheitsbeiwerte
Ed = ∑ ΥG,j ∤ Gk,j ” + ” Υp ∤ P ” + ” ΥQ,1 ∤ Qk,1 ” + ” ∑ ΥQ,i ∤ ΨO,i ∤ Qk,j sowie Kombinationsbeiwerte sind DIN EN 1993 bzw. DIN EN 1990
j≥1 i≥1
zu entnehmen.
Außergewöhnliche Bemessungssituation: Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit betragen die Teilsi-
cherheitsbeiwerte sowohl auf der Einwirkungsseite als auch auf
Ed = ∑ Gk,j ” + ” P ” + ” Ad ” + ”(Ψ1,1 oder Ψ2,1) ∤ Qk,1 ” + ” ∑ Υ2,i ∤ Qk,j der Widerstandsseite 1,0 (ΥF = ΥM = 1,0).
j≥1 i≥1
Allgemeines Querschnittsklassifizierung
Die Tragwerksberechnung von stählernen Tragwerken, die aus Um die Einflüsse aus örtlichem Beulen von druckbeanspruchten
stabförmigen Bauteilen zusammengesetzt sind, erfolgt nach den Querschnittsteilen zu berücksichtigen, werden Querschnitte in die
Grundsätzen und Regeln der DIN EN 1993-1-1, „Eurocode 3: Bemes- folgenden vier Querschnittsklassen unterteilt, siehe auch Bild 4:
sung und Konstruktion von Stahlbauten – Allgemeine Bemes-
sungsregeln und Regeln für den Hochbau“. • QKL1: Querschnitte der Klasse 1 können plastische Gelenke mit
Stabförmige Bauteile können durch die drei elementaren Bean- ausreichendem Rotationsvermögen für plastische Bemessung
spruchungen Zug- oder Drucknormalkraft (N), Querkraft (V) und ausbilden.
Biegemoment (M) beansprucht werden, siehe Bild 1.
Eine reine Normalkraftbeanspruchung liegt beispielsweise in • QKL2: Querschnitte der Klasse 2 können die plastische Mo
Aussteifungsverbänden, Fachwerkkonstruktionen und je nach mententragfähigkeit entwickeln, haben aber aufgrund örtlichen
Ausführung in Stützen vor, siehe Bild 2. Beulens nur eine begrenzte Rotationskapazität.
Eine Querkraft- und Biegebeanspruchung erfährt jedes Bauteil,
das nicht ausschließlich in seiner Längsachse belastet wird, z. B. • QKL3: Querschnitte der Klasse 3 erreichen die Streckgrenze bei
Riegel einer Hallenkonstruktion, Deckenträger im Geschossbau Druckbeanspruchung in der ungünstigsten Querschnittsfaser,
oder Hauptträger einer Brücke, siehe Bild 3. können aber wegen örtlichen Ausbeulens die plastischen Reser
Üblicherweise erfolgt ein Bauteilnachweis nach DIN EN 1993-1-1 in- ven nicht nutzen.
dem die auf die Bauteile einwirkenden Schnittgrößen den zulässi-
gen Grenzschnittgrößen des jeweiligen Bauteils gegenübergestellt • QKL4: Als Querschnitte der Klasse 4 werden alle Querschnitte
werden. Die einwirkenden Bemessungswerte der Beanspruchun- eingestuft, die nicht den Klassen 1 bis 3 zugeordnet werden
gen dürfen die Bemessungswerte der Beanspruchbarkeiten im können. Bei diesen Querschnitten müssen Momenten- und
betrachteten Grenzzustand der Tragfähigkeit nicht überschreiten. Drucktragfähigkeit unter Berücksichtigung des örtlichen Ausbeu-
Somit wird eine Einwirkung einem Widerstand gegenübergestellt, lens bestimmt werden.
wobei der Widerstand größer oder gleich der Einwirkung sein
muss: Die Einstufung eines Querschnitts erfolgt in der Regel nach der
ungünstigsten Klasse eines seiner druckbeanspruchten Teile. Die
Einwirkung Ed ≤ Widerstand Rd. Berechnung der Beanspruchbarkeiten sowie die erforderlichen
Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit sind, in Abhängig-
Bauteilnachweise keit der Querschnittsklassen, in Tabelle 1 dargestellt.
Der Nachweis eines Bauteils gliedert sich in vier Schritte: Wird ein Bauteil gleichzeitig durch mehrere unterschiedliche
(1) Ermittlung der Beanspruchung (Einwirkung), Beanspruchungen belastet, ist für Querschnitte der Klassen 1 und
(2) Klassifizierung des Querschnitts, 2 gegebenenfalls eine Interaktion der einzelnen Tragfähigkeiten
(3) Ermittlung der Beanspruchbarkeit (Widerstand), erforderlich (z. B. Querkraft - Biegung, Querkraft - Normalkraft
(4) Nachweis des Bauteils durch Gegenüberstellung von Beanspru- - Biegung). In Bild 5 ist ein vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Er-
chung (Einwirkung) und Beanspruchbarkeit (Widerstand, ggf. mit mittlung der plastischen Tragfähigkeiten von I- und H-Profilen unter
Interaktionen). Berücksichtigung der Interaktion angegeben. Die Interaktionsre-
geln zur Bestimmung der abgeminderten Tragfähigkeiten können
DIN EN 1993-1-1 entnommen werden.
Zugstab
Druckstab
M M a) Eingangsüberdachung
N N
V V
Zugstäbe
Druckstäbe
bauforumstahl 1
2.2
F
Biegeträger
φ M
a) Deckenträger
M
Mpl
1
Biegeträger
Mel 2
3
4
b) Stützwandträger
φ
Bild 3 Biegeträger Bild 4 Querschnittsklassifizierung
A • fy A: Querschnittsfläche
N pl,Rd =
Zugstab ΥM0 A eff: Effektive Querschnittsfläche unter
N Ed
Zug ≤ 1 ,0 N t,Rd = min Berücksichtigung von lokalem Beulen
N t, Rd
0,9 • A n • fu
N u,Rd = A n: Nettoquerschnittsfläche unter
ΥM2
Berücksichtigung von Lochschwächungen
A v: Wirksame Schubfläche
A fy fy: Streckgrenze
Q K L 1-3 : N c,Rd = fu: Zugfestigkeit
ΥM0 I: Flächenträgheitsmoment
Druck N Ed
≤ 1 ,0 N c,Rd =
(ohne Stabilität) N c,Rd
A eff fy S: Statisches Moment
Druckstab t: Blechdicke
QKL 4 : N c,Rd =
ΥM0 V Ed : Einwirkende Querkraft
Wel,min fy
MEd Q K L 3: Mc,Rd = Mel,Rd =
Biegung ≤ 1 ,0 ΥM0
Biegeträger Mc,Rd
Weff,min fy
QKL 4 Mc,Rd =
ΥM0
M0 3
Querkraft τ Ed
Q K L 3: ≤ 1 ,0 VEd • S
fy / ( 3 ·γ )M0
τ Ed =
I•t
Für Walzproflile können die Beanspruchbarkeiten Vpl,Rd , Npl,Rd, Mel,Rd und Mpl,Rd aus Tabellen entnommen werden, siehe zum Beispiel „Stahlbau im Blick“ oder „Schneider Bautabellen“.
Dabei sind die jeweils berücksichtigten Teilsicherheitsbeiwerte gemäß DIN EN 1993 - 1 - 1:2010 - 12 sind in Tabelle 2 dargestellt. Zur Berechnung der wirksamen Schubflächen siehe Tabelle 3.
h
hw
Gewalzte Profile mit T - Querschnitten 0, 9 · ( A – b · t f )
3 tw
Lastrichtung parallel zum Steg
Geschweißte Profile mit I - und H - und Kastenquerschnitten z
4 η · Σ ( h w · tw ) b
Lastrichtung parallel zum Steg
Geschweißte Profile mit I - und H - und Kastenquerschnitten
5 A – Σ ( h w · tw )
Lastrichtung parallel zum Flansch
Gewalzte Rechteckhohlquerschnitte mit gleichförmiger Blechdicke:
A · h / (b + h )
6 Belastung parallel zur Trägerhöhe
A · b / (b + h )
Belastung parallel zur Trägerbreite
7 Rundhohlquerschnitte und Rohre mit gleichförmiger Blechdicke 2· A / π
Der Wert η darf auf der sicheren Seite liegend zu = η = 1,0 angesetzt werden
ja nein
keine Abminderung der Abminderung der keine Abminderung der Abminderung der
Momententragfähigkeit Momententragfähigkeit Momententragfähigkeit Momententragfähigkeit
infolge Normalkraft infolge Normalkraft infolge Normalkraft infolge Normalkraft erforderlich
erforderlich erforderlich erforderlich
Nachweis der Nachweis der Infolge Nachweis der infolge Nachweis der Infolge Querkraft
Momententragfähigkeit Normalkraft abgeminderten Querkraft abgemindeten und Normalkraft abgeminderten
Momententragfähigkeit Momententragfähigkeit Momententragfähigkeit
MEd MEd ME MEd
≤ 1,0 ≤ 1,0 ≤ 1,0 ≤ 1,0
MN,Rd MN,Rd MV,Rd MV,N,Rd
Bild 5 Vereinfachtes Ablaufdiagramm: Interaktion der vollplastischen Tragfähigkeiten von I- und H-Profilen bei gleichzeitger Beanspruchung durch unterschiedliche Schnittgrößen
Literatur
⎛ σ x,Ed ⎞ 2 ⎛ σ z,Ed ⎞2 ⎛ σ x,Ed ⎞ ⎛ σ z,Ed ⎞ ⎛ τ ⎞2 • Schneider, K.-J., Goris, A., Albert, A.: Bautabellen für Ingenieure. Mit Berech-
⎜ ⎟ + ⎜ ⎟ − ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟ + 3 ⋅ ⎜ Ed ⎟ ≤ 1,0. nungshinweisen und Beispielen. 19. Aufl. Köln: Werner Verlag 2010.
⎜ fy γ M0 ⎟ ⎜ fy γ M0 ⎟ ⎜ fy γ M0 ⎟ ⎜ fy γ M0 ⎟ ⎜ fy γ M0 ⎟
⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ • Stranghöner, N.: Stahlbau im Blick. Das Handbuch für den Stahlbau. 1. Aufl.
Düsseldorf: Stahlbau-Verl.-und-Service-GmbH 2010.
• Wagenknecht, G.: Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 – Band 1: Tragwerkspla-
Für Nachweise von Querschnitten der Klasse 4 unter kombinierten nung – Grundlagen, 4. vollst. überarbeitete Aufl. Berlin: Bauwerk Verlag 2011.
Beanspruchungen siehe DIN EN 1993-1-1 und DIN EN 1993-1-5. Parameter - Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten - Teil
1-10: Stahlsortenauswahl im Hinblick auf Bruchzähigkeit und Eigenschaften in
Stabilität Dickenrichtung
Für auf Druck beanspruchte, stabilitätsgefährdete Bauteile sind
zusätzlich zu den Tragfähigkeitsnachweisen Stabilitätsnachweise
zu führen (Knicken, Biegedrillknicken, Beulen). Nachweisverfahren
gegen Knicken und Biegedrillknicken sind in DIN EN 1993-1-1 ange-
geben. Beulnachweise sind in DIN EN 1993-1-5 geregelt.
Allgemeines Scheibe (hier mit Innen und Außenfase gezeichnet) Scheibe (hier ohne Fase gezeichnet)
Geschraubte Verbindungen, wie in Bild 1 schematisch dargestellt, Schlüsselweite
Garnituren für geschraubte Verbindungen bestehen aus einer auf dem deutschen Markt verfügbar sind, siehe Tabelle 2.
Schraube, einer Mutter und einer bzw. zwei Scheiben. Diese Garnituren für hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
Komponenten einer Garnitur sind genormte Produkte nach Ta- bindungen entsprechend DIN EN 14399-1 werden als HV-Garnituren
belle 2, die in der Verantwortung eines Herstellers zu Garnituren nach DIN EN 14399-4 in der Festigkeitsklasse 10.9 seit langem in
zusammengestellt werden. Schraubengarnituren, die im Stahlbau Deutschland erfolgreich eingesetzt und sind daher aus Lagerbe-
eingesetzt werden sollen, müssen die Anforderungen einer der ständen verfügbar. Garnituren nach DIN EN 14399-1 dürfen auch für
beiden Schirm-Produktnormen DIN EN 15048-1 oder DIN EN 14399-1 nicht planmäßig vorgespannte Schraubenverbindungen eingesetzt
erfüllen. Ausführliche Erläuterungen hierzu sind in [1] enthalten. werden. Die CE-Kennzeichnung dieser Produkte entsprechend den
DIN EN 15048-1 regelt die Anforderungen an Garnituren für nicht Schirm-Produktnormen erlaubt die Verwendung dieser Garnituren
planmäßig vorgespannte Schraubenverbindungen, die in den im Stahlbau. Die Schraube und die Mutter einer Garnitur sind
Festigkeitsklassen 4.6 und 5.6 als deutsche Stahlbaugarnituren anhand ihrer spezifischen Kennzeichnungen vor und nach dem
sowie als Standard-Metallbaugarnituren der Festigkeitsklasse 8.8 Einbau identifizierbar, siehe Tabelle 2 und Bild 2.
Schraube Schraube
Mutter Mutter
Scheibe
10.9 2) 2)
Schrauben der Festigkeitsklassen 8.8
und 10.9 dürfen als Qualitätssicherungs-
Fv,Ed,ser ≤ Fv,Ed,ser maßnahme nach den Regeln von DIN EN
Gleitfeste Verbindung 8.8 planmäßig vorgespannt
B im Grenzzustand der auf Mindestvorspannkraft Fp,C Fv,Rd 1090-2 oder DIN EN 1993-1-8/NA
10.9 nach Fv,Ed ≤ vorgespannt werden.
Gebrauchstauglichkeit nach DIN EN 1090-2 Fb,Rd
DIN EN 3)
Empfehlungen für „Handfest“ -
1090-2, Anziehmomente enthalten Arbeitshilfe
Tab. 18 und Fv,Ed ≤ Fs,Rd 2.4 und [1].
Gleitfeste Verbindung planmäßig vorgespannt Anhang F.4
im Grenzzustand der 8.8 auf Mindestvorspannkraft Fp,C Fb,Rd
4)
Oberflächenbehandlung zur Sicherstellung
C des Tragverhaltens und der rechnerischen
Tragfähigkeit 10.9 nach DIN EN 1090-2
∑F v,Ed ≤ Nnet,Rd Tragfähigkeiten. Nicht berücksichtigt ist
die Oberflächenbehandlung für den
4.6 Schutz vor Korrosion.
keine 5)
Für vorgespannte Verbindungen müssen
5.6 besondere
D Nicht vorgespannt handfest angezogen 3)
Zugverbindungen
Normen zur Arbeitshilfe 2.3 Geschraubte Verbindungen - Allgemeines • DIN EN ISO 4014:2011-06, Sechskantschrauben mit Schaft – Produktklassen
• DIN EN 1090-2:2008-12, Ausführung von Stahltragwerken und Aluminium- A und B (ISO 4014:2011); Deutsche Fassung EN ISO 4014:2011
tragwerken – Teil 2: Technische Regeln für die Ausführung von Stahltragwerken; • DIN EN ISO 4016:2011-06, Sechskantschrauben mit Schaft – Produktklasse C
Deutsche Fassung EN 1090-2:2008 (ISO 4016:2011); Deutsche Fassung EN ISO 4016:2011
• DIN EN 1993-1-8:2010-12, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von • DIN EN ISO 4017:2011-07, Sechskantschrauben mit Gewinde bis Kopf – Pro-
Stahlbauten – Teil 1-8: Bemessung von Anschlüssen; Deutsche Fassung EN duktklassen A und B (ISO 4017:2011); Deutsche Fassung EN ISO 4017:2011
1993-1-8:2005 + AC:2009 • DIN EN ISO 4018:2011-07, Sechskantschrauben mit Gewinde bis Kopf – Pro-
• DIN EN 1993-1-8/NA:2010-12, Nationaler Anhang – National festgelegte Para- duktklasse C (ISO 4018:2011); Deutsche Fassung EN ISO 4018:2011
meter – Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-8: • DIN EN ISO 4032:2001-03, Sechskantmuttern, Typ 1 - Produktklassen A und B
Bemessung von Anschlüssen (ISO 4032:1999); Deutsche Fassung EN ISO 4032:2000
• DIN EN 14399-1:2006-06, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schrauben- • DIN EN ISO 4034:2001-03, Sechskantmuttern - Produktklasse C (ISO
verbindungen für den Metallbau – Teil 1: Allgemeine Anforderungen; Deutsche 4034:1999); Deutsche Fassung EN ISO 4034:2000
Fassung EN 14399-1:2005 • DIN EN ISO 7089:2000-11, Flache Scheiben - Normale Reihe, Produktklasse A
• DIN EN 15048-1:2007-07, Garnituren für nicht planmäßig vorgespannte (ISO 7089:2000); Deutsche Fassung EN ISO 7089:2000
Schraubenverbindungen für den Metallbau – Teil 1: Allgemeine Anforderungen; • DIN EN ISO 7090:2000-11, Flache Scheiben mit Fase - Normale Reihe, Pro-
Deutsche Fassung EN 15048-1:2007 duktklasse A (ISO 7090:2000); Deutsche Fassung EN ISO 7090:2000
• DIN EN ISO 7091:2000-11, Flache Scheiben - Normale Reihe, Produktklasse C
Produktnormen nach Tabelle 2: (ISO 7091:2000); Deutsche Fassung EN ISO 7091:2000
• DIN 434:2000-04, Scheiben, vierkant, keilförmig für U-Träger • DIN EN ISO 10642:2004-06, Senkschrauben mit Innensechskant (ISO
• DIN 435:2000-01, Scheiben, vierkant, keilförmig für I-Träger 10642:2004); Deutsche Fassung EN ISO 10642:2004
• DIN 6917:1989-10, Scheiben, vierkant, keilförmig für HV-Schrauben an
I-Profilen in Stahlkonstruktionen Literatur zur Arbeitshilfe 2.3 Geschraubte Verbindungen - Allgemeines:
• DIN 6918:1990-04, Scheiben, vierkant, keilförmig für HV-Schrauben an [1] Schmidt, H., Stranghöner, N., Ausführung geschraubter Verbindungen nach
U-Profilen in Stahlkonstruktionen DIN EN 1090-2, in: Stahlbau-Kalender 2011, Hrsg.: Kuhlmann, U., Verlag: Ernst
• DIN 7968:2007-07, Sechskant-Passschrauben mit Sechskantmutter für & Sohn & Co. KG, Berlin, 2011.
Stahlkonstruktionen [2] Ungermann, D., Schneider, S., Stahlbaunormen – DIN EN 1993-1-8: Be-
• DIN 7969:2007-10, Senkschrauben mit Schlitz mit Sechskantmutter für messung von Anschlüssen, in: Stahlbau-Kalender 2011, Hrsg.: Kuhlmann, U.,
Stahlkonstruktionen Verlag: Ernst & Sohn GmbH & Co. KG, Berlin, 2011.
• DIN 7990:2008-04, Sechskantschrauben mit Sechskantmutter für Stahlkon- [3] Hasselmann, U., Valtinat, G., Geschraubte Verbindungen, in: Stahlbau-Ka-
struktionen lender 2002, Hrsg.: Kuhlmann, U., Verlag: Ernst & Sohn GmbH & Co. KG, Berlin,
• DIN 34820:2004-05, Flache Scheiben mit Fasen für den Stahlbau 2002.
• DIN 7989-1:2001-04, Scheiben für Stahlkonstruktionen [4] Kindmann, R., Stracke, M., Verbindungen im Stahl- und Verbundbau, 2.
– Teil 1: Produktklasse C Auflage. Berlin: Ernst und Sohn 2009.
• DIN 7989-2:2001-04, Scheiben für Stahlkonstruktionen [5] Wiegand, H., Kloos, K. H., Thomala, W., Schraubenverbindungen - Grundla-
– Teil 2: Produktklasse A gen, Berechnung, Eigenschaften, Handhabung; 5. Auflage. Berlin: Spring
• DIN EN 14399-3:2006-06, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 3: System HR – Garnituren aus Sechskantschrauben und -muttern; Deut-
sche Fassung EN 14399-3:2005
• DIN EN 14399-4:2006-06, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 4: System HV – Garnituren aus Sechskantschrauben und -muttern; Deut-
sche Fassung EN 14399-4:2005
• DIN EN 14399-5:2006-06, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 5: Flache Scheiben; Deutsche Fassung EN 14399-5:2005 + AC:2006
• DIN EN 14399-6:2006-06, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 6: Flache Scheiben mit Fase; Deutsche Fassung EN 14399-6:2005 +
AC:2006
• DIN EN 14399-7:2008-03, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 7: System HR – Garnituren aus Senkschrauben und Muttern; Deutsche
Fassung EN 14399-7:2007
• DIN EN 14399-8:2008-03, Hochfeste planmäßig vorspannbare Schraubenver-
bindungen für den Metallbau
– Teil 8: System HV – Garnituren aus Sechskant-Passschrauben und Muttern;
Deutsche Fassung EN 14399-8:2007
Überarbeitete Auflage 3/12
mit b
= min { d
| fub/fu | 1,0 } A
sowie und k1 B Blechdicke t = 10 mm Baustahl S235 Lochleibungstragfähigkeit F b,Rd [ kN ]
d
Kehlnaht
V-Naht HV-Naht
durchge-
schweißte Doppel V-Naht Doppel HV-Naht
Naht
U-Naht J-Naht
nicht
durchge- Doppel Y-Naht
schweißte
Naht
Doppel HY-Naht
Doppel U-Naht
t b1
L1
S235
S235H S235H 0,8
S235W
S275 S275H S275H
S275N/NL S275NH/NLH S275NH/NLH 0,85
S275M/ML S275MH/MLH
S355
S355H S355H
S355N/NL
S355NH/NLH S355NH/NLH 0,9
S355M/ML
S355MH/MLH
S355W
S420N/NL
S420MH/MLH 0,88
S420M/ML
Bild 4 Spannungen im wirksamen Kehlnahtquerschnitt beim Vereinfachten Verfahren
S460N/NL
S460NH/NLH S460NH/NLH
S460M/ML 0,85
S460MH/MLH
S460Q/QL/QL1
Tabelle 1 Korrelationsbeiwerte β
siehe Tabelle 1,
γM2 = 1,25, Teilsicherheitsbeiwert für Nachweis gegen
Bruchversagen.
13
B35
IPE 400 IPE 550 IPE 360 Bild 2 Grenzzustände, abhängig von Verdübelungsgrad η
100%
Steifigkeit (Langzeitlast) 100% 65%
Stahlträger-
100% 160% 210%
gewicht
Bild 3 Vergleich Träger mit und ohne Verbund Bild 4 Verbundmittel – Kopfbolzendübel
152,5 5 4
3
38
51
6 12
7 2 1
Normen 18800-5 Ausgabe März 2007, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst & Sohn, Berlin
• DIN EN 1994-1-1:2010-12, Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von 2010.
Verbundtragwerken aus Stahl und Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsre- [4] Sauberborn, N., Kretz, J., Verbundstützen, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst &
geln und Anwendungsregeln für den Hochbau; Deutsche Fassung EN 1994-1- Sohn, Berlin 2010.
1:2004/AC:2009, Dezember 2010. [5] Kurz, W., Mensinger, M., Kohlmeyer, C., Sauerborn, I., Sauerborn, N., Ver-
• DIN EN 1994-1-2:2010-12, Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von bundträger und Deckensysteme, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst & Sohn, Berlin
Verbundtragwerken aus Stahl und Beton – Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Trag- 2010.
werksbemessung für den Brandfall; Deutsche Fassung EN 1994-1-2:2005/AC: [6] Kuhlmann, U., Rölle, L., Verbundanschlüsse nach Eurocode, Stahlbau-Kalen-
2008, Dezember 2010. der 2010, Ernst & Sohn, Berlin 2010.
• DIN 4102-4:1994-03, Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil [7] Minnert, J., Wagenknecht, G., Verbundbau-Praxis – Berechnung und Konst-
4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und ruktion, Bauwerk Verlag, Berlin 2008.
Sonderbauteile, März 1994. [8] Brandschutz-Online-Tools, http://www.bauforumstahl.de/brandschutz.
[9] bauforumstahl e.V., Katalog zur Bemessung von Verbundstützen für den
Literatur: Brandfall, Prüfbericht Nr. 411720-007/04 – statische Typenprüfung (Geltungs-
[1] Hanswille, G., Bergmann, R., Neue Verbundbaunormen E DIN 18800-5 mit dauer bis 30.06.2010), Weimar 2005, http://www.bauforumstahl.de/upload/
Kommentar und Beispielen, Stahlbau-Kalender 2000, Ernst & Sohn, Berlin publications/D696.pdf.
2000. [10] bauforumstahl e.V., Verbundstützen mit eingestellten Stahlprofilen –
[2] Hanswille, G., Schäfer, M., Verbundtragwerke aus Stahl und Beton, Bemes- Anschlüsse und Bemessung – Dokumentation 696/1, Düsseldorf 2007, http://
Überarbeitete Auflage 3/12
Werden Stahlstützen mit Beton ummantelt oder mit Beton gefüllt, entsprechende Wahl von Profilen, Stahlsorten und Bewehrungs-
entstehen Verbundstützen. Sie sind schlank und zeichnen sich anteilen kann der Tragwerksplaner den Wünschen des Architekten
durch eine große Steifigkeit aus. Die Lasten werden über kleine nach konstanten Außenabmessungen der Stützen vom Fundament
Querschnitte abgetragen. Bei vollständig einbetonierten bzw. bis zum Dachgeschoss eines Gebäudes leicht entgegenkommen.
betongefüllten Querschnitten wird die Brandwiderstandsdauer
durch den Beton erhöht. Betongefüllte Querschnitte
Der mögliche Gewinn an Tragfähigkeit durch die Betonfüllung liegt
Verbundstützen-Querschnitte in der gleichen Größenordnung wie bei offenen Profilen mit Kam-
Mögliche Querschnitte sind nach Bild 1: merbetonfüllung. Die Steigerung ist besonders groß bei:
• vollständig einbetonierte Querschnitte, • dünnwandigen Hohlprofilen,
• teilweise einbetonierte Querschnitte (Kammerbeton), • großen Querschnitten mit zusätzlicher Längsbewehrung,
• betongefüllte Hohlprofile, siehe Bild 2, und • kurzen betongefüllten Rundhohlprofilen (Umschnürungswirkung)
• in Hohlprofile einbetonierte Stahlprofile, siehe Bild 3. und
Die Bemessung von Verbundstützen erfolgt nach DIN EN 1994-1-1. • zentrischer Druckbeanspruchung.
Das dort angegebene vereinfachte Bemessungsverfahren kann auf Der Betonkern braucht nicht bewehrt zu sein. Durch Zulage von
alle oben angeführten Querschnittsarten angewendet werden, mit Längsbewehrung und ggf. Reduzierung des Ausnutzungsgrades
der Bedingung, dass die Querschnitte doppeltsymmetrisch und kann eine geforderte Feuerwiderstandsklasse ohne zusätzliche
über die Bauteillänge konstant sind. Brandschutzbekleidung erreicht werden. DIN EN 1994-1-2 geben für
diese Querschnitte Bemessungswerte für den Brandfall an. Werden
Vollständig und teilweise einbetonierte Querschnitte betongefüllte Hohlprofile mit Stahlprofilen bewehrt, können auch
Die hohe Tragfähigkeit einer reinen Stahlstütze kann durch den in den im Allgemeinen hoch belasteten unteren Geschossen eines
zusätzlichen Beton erheblich gesteigert werden, siehe Bild 4. Dies Gebäudes die Stützenabmessungen gering gehalten werden.
gilt insbesondere für Stützen mit: Weiterhin ergeben sich zahlreiche Abstufungsmöglichkeiten unter
• großen Betondeckungen, Beibehaltung konstanter Außenabmessungen, um die Tragfähig-
• leichten Stahlplatten aus S235 und S355, keit den unterschiedlichen Belastungen in den verschiedenen
• zentrischer Druckbeanspruchung und Geschossen anzupassen.
• Knickgefahr um die schwache Stahlprofilachse.
Der Betonteil sollte mit Betonstahl (BSt 500) bewehrt sein. Bei Anschlüsse an Träger und Decken
Einhaltung bestimmter Betondeckungen des Stahlprofils und der Das planmäßige Zusammenwirken von Stahlprofilen und Beton
Bewehrung sowie durch Zulage zusätzlicher Längsbewehrung wird durch Endverankerungen sowie durch zuverlässige Verdü-
lassen sich Stützen in sehr hohe Feuerwiderstandsklassen (R180) belungen in Anschluss- und Krafteinleitungsbereichen sicherge-
einordnen. Die Bemessung für den Brandfall erfolgt nach DIN EN stellt. Die hoch entwickelte Verbindungstechnik des Stahlbaus
1994-1-2. Kammergefüllte Querschnitte werden besonders häufig erleichtert den Anschluss von Deckenkonstruktionen an die
eingesetzt, da zum einen die Herstellung sehr einfach ist, zum Verbundstütze.
anderen die Stahlflächen sichtbar bleiben, an die auch nachträg-
lich Anschlusskonstruktionen angeschweißt werden können. Durch
FVerbund
Ausbetonierte
Hohlprofile %
FStahl
300
Schnitt A-A
Einbetonierte 200
Stahlprofile leeres
Hohlprofil
Stütze vollständig 100
einbetoniert 100 140 180 220 260 Seitenlänge (mm)
Kammergefüllte
Stahlprofile
mit und ohne Stütze u. Träger
Zusatzbewehrung kammergefüllt FVerbund
FStahl
Bild 1 Stahl-Beton-Verbundstützen Bild 3 Einbetonierte Stahlprofile
800
600
L= 5,00 m
500
400
300
200
ausreichend
großes 100
Betonierloch
200 400 600 800 1000 HE-B (ohne Beton)
vorsehen
Bild 4 Traglaststeigung in [%] von Verbundstützen gegenüber
reinen Stahlstützen {für L=5,0 m, S235, C35/45, 3% BSt 500)
Bild 2 Ausbetonierte Hohlprofile
6.4
HEA HEB HEM KHP RHP
Geschosshöhe Stützen
B=A
B=A
t t
B=A
last N
a
a
A A A
d
Die zulässigen Querschnitte wurden unter Berücksichtigung eines mittleren Teilsicherheitsbeiwertes auf der Einwirkungs-
seite von F = (1,35 + 1,5)/2 = 1,425 berechnet.
Tabelle 1 Querschnitte von Verbundstützen bei mittiger Belastung der Stützen und beidseitig gelenkiger Lagerung der Stützebenen für zwei Geschosshöhen (h=3,0m und 4,2m)
Normen/Richtlinien Literatur:
• DASt-Richtlinie 019, Brandsicherheit von Stahl- und Verbundbauteilen in [1] Hanswille, G., Bergmann, R., Neue Verbundbaunormen E DIN 18800-5 mit
Büro- und Verwaltungsgebäuden; November 2001; Deutscher Ausschuss für Kommentar und Beispielen, Stahlbau-Kalender 2000, Ernst & Sohn, Berlin
Stahlbau DASt, Düsseldorf. 2000.
• DIN EN 1994-1-1:2010-12, Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von [2] Hanswille, G., Schäfer, M., Verbundtragwerke aus Stahl und Beton, Bemes-
Verbundtragwerken aus Stahl und Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsre- sung und Konstruktion – Kommentar zu DIN V 18800-5 Ausgabe November
geln und Anwendungsregeln für den Hochbau; Deutsche Fassung EN 1994-1- 2004, Stahlbau-Kalender 2005, Ernst & Sohn, Berlin 2005.
1:2004/AC:2009, Dezember 2010. [3] Hanswille, G., Schäfer, M., Bergmann, M., Stahlbaunormen – Verbundtrag-
• DIN EN 1994-1-2:2010-12, Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von werke aus Stahl und Beton, Bemessung und Konstruktion – Kommentar zu DIN
Verbundtragwerken aus Stahl und Beton – Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Trag- 18800-5 Ausgabe März 2007, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst & Sohn, Berlin
werksbemessung für den Brandfall; Deutsche Fassung EN 1994-1-2:2005/AC: 2010.
2008, Dezember 2010. [4] Sauberborn, N., Kretz, J., Verbundstützen, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst &
• DIN 4102-4:1994-03, Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil Sohn, Berlin 2010.
4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und [5] Kurz, W., Mensinger, M., Kohlmeyer, C., Sauerborn, I., Sauerborn, N., Ver-
Sonderbauteile, März 1994. bundträger und Deckensysteme, Stahlbau-Kalender 2010, Ernst & Sohn, Berlin
• DIN 4102-4/A1:2004-11, Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 2010.
4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und [6] Kuhlmann, U., Rölle, L., Verbundanschlüsse nach Eurocode, Stahlbau-Kalen-
Sonderbauteile; Änderung A1. der 2010, Ernst & Sohn, Berlin 2010.
• DIN 4102-22:2004-11, Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil [7] Minnert, J., Wagenknecht, G., Verbundbau-Praxis – Berechnung und Konst-
22: Anwendungsnorm zu DIN 4102-4 auf der Bemessungsbasis von Teilsicher- ruktion, Bauwerk Verlag, Berlin 2008.
heitsbeiwerten, November 2004. [8] Brandschutz-Online-Tools, http://www.bauforumstahl.de/brandschutz.
[9] bauforumstahl e.V., Katalog zur Bemessung von Verbundstützen für den
Brandfall, Prüfbericht Nr. 411720-007/04 – statische Typenprüfung (Geltungs-
dauer bis 30.06.2010), Weimar 2005, http://www.bauforumstahl.de/upload/
publications/D696.pdf.
[10] bauforumstahl e.V., Verbundstützen mit eingestellten Stahlprofilen –
Anschlüsse und Bemessung – Dokumentation 696/1, Düsseldorf 2007, http://
www.bauforumstahl.de/upload/documents/publikationen/D696-1a.pdf.
Überarbeitete Auflage 3/12
Axiales
System
Radiales
System
Bild 2 Raum für Leitungsführungen Bild 3 Axiale und Radiale Installationsführung im Gebäude
6.14
A) 1 Installationsgeschoss für jedes Nutzgeschoss B) 1 gemeinsames Installations-
geschoss für je 2 Nutzgeschosse
C) Gesondertes Installationsgeschoss
(für evtl. Wechsel der Installationsstruktur)
A B C
Horizontale Installationen
Horizontalleitungen verlaufen in, über od. unter den Deckenplatten.
Schachtbreite
In Deckenplatten
können in der Regel nur kurze Leitungen mit kleinen Querschnit-
ten verlegt werden – entweder vor Erstellung der Decken oder
in Deckenaussparungen (z. B. Kabelkanälen) bzw. in Zellen von
Trapezblechdecken.
Zonenbildung
Die verschiedenen Installationsgewerke erhalten für ihre Leitungs-
führung bestimmte Zonen über die gesamte verfügbare Höhe des
b
Deckenzwischenraumes; dies führt zu großem Platzbedarf.
Ebenenbildung
Am wirtschaftlichsten ist es, die Last abtragenden und Medien
führenden Elemente in zwei Ebenen übereinander straff so zu
ordnen, dass
• alle in der einen Richtung verlaufenden Elemente in der oberen
b Schnitt a-a Bildung von
und
a Ebenen
• alle rechtwinklig dazu verlaufenden in der unteren Ebene liegen.
Tragkonstruktion und Installation behindern sich nicht; für die
Kreuzung von Leitungen steht der volle Deckenzwischenraum zur
Verfügung.
Literatur
Überarbeitete Auflage 3/12
Korrosion
Korro- Dickenverlust Beispiele typischer Umgebungen
Fast alle Baustoffe ändern ihre Eigenschaften,
sivitäts- im 1. Jahr [µm]
wenn sie der freien Bewitterung ausgesetzt kategorie
sind, z. B. durch Erosion, Verschleiß, Abrieb, C-Stahl Zink Freiluft Innenraum
Alterung, Korrosion u. a. C1 ≤ 60 %
Korrosion ist die Reaktion eines metalli- ≤ 1,3 < 0,1 –
unbed. rel. Luftfeuchtigkeit
schen Werkstoffes mit seiner Umgebung,
die eine messbare Veränderung des Werk- C2 Gering verunreinigte Atm., Ungedämmte Gebäude mit
1,3 – 25 0,1 – 0,7
stoffes bewirkt (Rost) und zu einer Beein- gering trockenes Klima zeitweiser Kondensation
trächtigung der Funktion eines metallischen
Bauteiles oder eines ganzen Systems führen C3 Stadt./Industrieatm. mit Räume mit hoher rel.
25 – 50 0,7 – 2,1
mäßig mäßiger SO2-Belastung o. Luftfeuchtigkeit und
kann (Querschnittsschwächung).
gemäßigtes Küstenklima etwas Verunreinigungen
Vorbemerkung
Die Form eines Bauwerkes kann seine Kor-
rosionsanfälligkeit beeinflussen. Wesentliche Bild 1
Voraussetzung für einen wirksamen Korro-
sionsschutz ist die korrosionsschutzgerechte
Gestaltung der Konstruktion (DIN EN ISO ungünstig
12944-3).
Vielfältige Anforderungen
An den Konstrukteur werden hierbei vielfältige günstig
Anforderungen gestellt. Eine Stahlkonstruktion
sollte u. a. sicher, wirtschaftlich, fertigungs-,
schweiß-, beschichtungs-, montage- und kor-
rosionsschutzgerecht konstruiert sein. Diese
Forderungen können sich widersprechen.
Bei Interessenwiderstreit muss nicht zuletzt
der Konstrukteur entscheiden. Einige Grundregeln
• Oberflächenformen, auf denen sich Wasser ansammeln kann, und die in Verbindung mit
Grundsätzliche Forderungen
Fremdstoffen (Schmutz, Salze u. a.) die Korrosionsbelastung verstärken, sollten vermieden
Die Oberflächen von Stahlbauten, welche
werden (Bild 3):
Korrosionsbelastungen ausgesetzt sind, sollten
– Konstruktionen mit geneigten oder abgeschrägten Oberflächen vorsehen,
möglichst klein und wenig gegliedert sein.
– oben offene Profile vermeiden oder in Schräglage anordnen,
Das Bauwerk sollte wenig Unregelmäßigkei-
– keine Taschen oder Vertiefungen vorsehen, in denen sich Wasser oder Schmutz
ten (z. B. Überlappungen, Ecken, Kanten) auf-
ansammeln kann,
weisen. Um eine ebenere Gesamtoberfläche
– Wasser und korrosive Flüssigkeiten vom Bauwerk ableiten.
zu erreichen, sollten Schweißverbindungen
den Schrauben- oder Nietverbindungen vor- • Spalte und Schlitze sind möglichst zu verschließen. Bei freibewitterten Bauteilen sind
gezogen werden. Unterbrochene Schweiß- Punktschweißungen und unterbrochene Schweißnähte zu vermeiden (Bild 4).
nähte und Punktschweißnähte sollten nur an- • Scharfe Kanten aus dem Fertigungsprozess sollten gerundet oder gebrochen werden.
gewendet werden, wenn die Korrosionsgefahr Grate an Löchern und Schnittkanten müssen entfernt werden.
unbedeutend ist (Bild 1).
• Bei Stützenfüßen im Freien für Wasserabfluss sorgen (Bild 5).
Zugänglichkeit/Erreichbarkeit • Offene Hohlkästen und offene Hohlbauteile, die der Einwirkung von Oberflächenfeuchte
Stahlbauteile sollten zugänglich oder erreich- ausgesetzt sind, müssen mit Umluft- und Entwässerungsöffnungen versehen und innen
bar gestaltet sein, damit das Beschichtungs- wirksam gegen Korrosion geschützt werden.
system aufgetragen, überwacht und instand-
gesetzt werden kann. Zugänglichkeit bedeutet, • Geschlossene Hohlkästen und geschlossene Hohlbauteile verbleiben ohne Korrosions-
dass der Raum zwischen Bauwerken und/oder schutz. Sie dürfen weder Luft noch Feuchtigkeit eindringen lassen. Sie sind durch um-
Bauteilen den Zutritt von Personen erlaubt; laufende Schweißnähte abzudichten. Öffnungen sind mit Dichtschotten zu versehen.
Erreichbarkeit bedeutet, dass alle Flächen von • Für die Beschichtung von Kontaktflächen planmäßig vorgespannter Scher-Lochleibungs-
Hand mit Werzeugen vorbereitet, beschichtet verbindungen (SLV/SLVP) sind zulässige Höchstwerte für die Schichtdicke und/oder
und geprüft werden können (Bilder 2a und 2b). geeignete Beschichtungsstoffe/-systeme festzulegen.
a 300
700
200
h
a (mm)
a (mm)
500
h
100 a 300
50 100
Bild 2a 100 700 1000 Bild 2b 0 200 400 600 800 1000
h (mm) h (mm)
Zulässiger Mindestabstand [a] in Abhängigkeit von der Höhe [h] Zulässiger Mindestabstand [a] in Abhängigkeit von der Höhe [h]
zwischen zwei Bauteilen zwischen Bauteil und angrenzender Fläche
Bild 3 Bild 4
ungünstig
Spalt
günstig
Spalt
Bild 5 Bild 6
2 3
ungünstig
Kanten
1 4
abschrägen
Beschichtungsstoffe
Beschichtungsstoffe sind Mehrstoffsysteme,
deren Eigenschaften ebenso wie die Eigen-
schaften der daraus entstehenden Beschich-
tungen durch Art und Menge ihrer Bestand-
teile
• Bindemittel,
• Pigmente und Füllstoffe, Beschichtungssysteme Für den Schutz gestrahlter Stahloberflächen
• Lösemittel (organisch oder Wasser), Das „klassische“ Beschichtungssystem während der Fertigung der Bauteile werden
• Additive besteht aus auch Fertigungsbeschichtungen angewendet,
bestimmt werden. • Grundbeschichtung die das Schweißen zulassen. Fertigungs-
Beschichtungsstoffe werden überwiegend • Zwischenbeschichtung beschichtungsstoffe müssen die Zulassungs-
nach der Art des Bindemittels klassifiziert, • Deckbeschichtung bedingungen der DASt-Richtlinie 006 erfüllen.
z. B. Acrylharz- oder Epoxidharz-Beschich- Für bestimmte Anwendungen, insbesondere Die Grundbeschichtung dient dem Korro-
tungsstoff. bei geringeren Korrosionsbelastungen, gelten sionsschutz und der Haftvermittlung. Sie
Hinsichtlich der Filmbildung unterscheidet normgemäß auch Einschichtbeschichtungen muss auf dem Substrat gut haften, eine
man in drei Hauptgruppen: als Beschichtungssysteme. Basis für die nachfolgenden Zwischen- oder
• Oxidativ härtende (trocknende),
z. B. Alkydharz oder Urethanalkydharz
• Physikalisch trocknende, Tabelle 1: Schutzdauer von Beschichtungssystemen in Abhängigkeit von der Schichtdicke
z. B. PVC, Acrylharz
• Reaktionsbeschichtungsstoffe, Korrosionsbelastung Schutzdauer Sollschicht- Bindemittelbasis
z. B. Epoxidharz, Polyurethan nach nach dicke des
Durch Verwendung von High solid- und DIN EN ISO 12944-2 DIN EN ISO 12944-1 [µm] Beschichtungssystems
Hydro-Beschichtungsstoffen kann eine deut-
liche Reduzierung von VOC (Lösemittel)- C1 Korrosionsschutz aus technischen Gründen nicht erforderlich
Emissionen in die Atmosphäre erreicht werden.
kurz 2 – 5 Jahre 80
Ausführung der Beschichtungsarbeiten C2 mittel 5 – 15 Jahre 120 Alkydharz
lang über 15 Jahre 160 Acrylharz
Beschichtungen dürfen nur auf entsprechend
PVC
vorbereiteten Oberflächen aufgetragen wer- kurz 2 – 5 Jahre 120 Epoxidharz
den. Bei der Verarbeitung der Stoffe sind die C3 mittel 5 – 15 Jahre 160 Polyurethan
technischen Merkblätter der Stoffhersteller zu lang über 15 Jahre 200
beachten. Als Applikationsverfahren kommen
Streichen, Rollen und Spritzen (Airless oder kurz 2 – 5 Jahre 160 PVC
Airmix) zur Anwendung. C4 mittel 5 – 15 Jahre 200 Epoxidharz
lang über 15 Jahre 240 – 280 Polyurethan
S 1.09 AK 160
Anwendungsbereich
Grundsätzlich kann jede Stahlkonstruktion Schematischer Verfahrensablauf der Feuerverzinkung (Varianten sind möglich)
feuerverzinkt werden, sofern die verfahrens-
bedingten und konstruktiven Einschränkun- die Stahlkonstruktionen ohne mechanische der Topografie der Stahloberfläche (Tabelle 1).
gen beachtet werden. Besonders vorteilhaft Oberflächenvorbereitung den Feuerverzinke- Silbrig glänzende Zinküberzüge, wie sie all-
ist es, feingliedrige Stahlkonstruktionen wie reien angeliefert. Verunreinigungen, die durch gemein für die Anwendung der Feuerverzin-
z. B. Maste, Hochregallager u. a. zu verzinken. Entfetten und Beizen nicht zu beseitigen sind, kung unter gestalterischen oder ästhetischen
z. B. Beschichtungsreste, Schweißschlacken Gesichtspunkten gewünscht werden, sind nur
Grundsätze der baulichen Durchbildung bzw. -rückstände u. ä., sind vom Anlieferer mit Stählen mit einem Si+P-Gehalt < 0,03 %
Bei der Planung und Konstruktion von Stahl- zu entfernen. oder durch Verwendung speziell legierter
bauteilen sind wesentliche Grundsätze des Das Feuerverzinken erfolgt in Zinkschmelzen Zinkschmelzen erreichbar.
korrosionsschutzgerechten und insbesondere bei Temperaturen von ca. 450 °C. Gebräuch-
des verzinkungsgerechten Konstruierens zu liche Kesselmaße für die Verzinkung von Schichtdicke
beachten. Nur dann können ausreichender Stahlkonstruktionen sind Die Mindestschichtdicken von Zinküber-
Korrosionsschutz und befriedigende Zink- Länge: ca. 7 bis 16 m zügen für Stahlteile in Abhängigkeit von der
überzüge erreicht und ein Verzug der Kon- Breite: ca. 1,30 bis 1,90 m Materialdicke ist in Tabelle 2 angegeben.
struktion, Risse oder andere Beschädigungen Tiefe: ca. 1,80 bis 3,20 m Die Werte werden in der Praxis meist über-
der Bauteile weitestgehend vermieden wer- Bei überlangen Stahlkonstruktionen kann schritten. Sie sind abhängig vom Si+P-Gehalt
den. Empfehlungen werden in DIN EN ISO durch Doppeltauchung die Feuerverzinkung des Stahls, der Zusammensetzung der Zink-
14713 gegeben. Insbesondere sicherheitsre- ermöglicht werden. schmelze und den Verzinkungsbedingungen.
levante Besonderheiten beim Feuerverzinken, Die Schichtdicke kann mit magnetischen
wie Verzinkungsverhalten von Stahl Messgeräten nach DIN EN ISO 2178 wie die
• Vermeidung geschlossener Hohlräume Feuerverzinken ist eine Reaktion der Stahl- Schichtdicke von Beschichtungen gemessen
oder Vorsehen von Entlüftungsöffnungen, oberfläche mit der Zinkschmelze. Das Ergeb- werden.
• Vermeidung großflächiger Überlappungen nis dieser Reaktion, der Zinküberzug bzw. die
(> 100 cm2) durch aufeinandergelegte Zink-Eisen-Legierung, ist in entscheidendem Ausbesserung
Bleche und Profile (verdeckte Hohlräume), Maße abhängig von der chemischen Zusam- Die Summe der Bereiche ohne Überzug
• Sicherstellung eines ungehinderten mensetzung, insbesondere vom Si + P-Gehalt (Fehlstellen) darf 0,5 % der Gesamtoberfläche
Ablaufes der Zinkschmelze der Stähle, von den Verzinkungsbedingungen eines Einzelteiles nicht überschreiten, eine
sind zu beachten. (Schmelzetemperatur, Tauchdauer) und von Einzelfehlstelle darf nicht > 10 cm2 betragen.
Bei der Planung von Stahlbauteilen, die feuer-
verzinkt werden sollen, sollte möglichst früh- Nr. Silizium + Phosphor [%] Zinküberzug
zeitig eine Abstimmung mit dem Feuerver-
zinkungsunternehmen zur Festlegung wesent- 1 < 0,03 silbrig glänzend,
licher Qualitätsparameter erfolgen. Zinkblume, niedrige Schichtdicke
3,0
2,5
Zinkabtrag [μm]
2,0
1,5
1,0
0,5
0
0 10 20 30 40 50 60 70
Schwefeldioxid [μg/m3]
Vernünftig:
Mindestdicke für Mindestdicke für
Baulicher Brandschutz „nach Maß“!
kastenförmige Ummantelungen Putzbekleidung von Trägern sowie
Gebäude und deren Teile sind so zu bemes-
mit Silikat-Platten von Stützen Zug- und Druckstäben von Fachwerken
sen, daß sie im Brandfall ausreichend lang Werte nach Herstellerangaben (in mm) Werte nach Herstellerangaben (in mm)
funktionsfähig bleiben. Stahlkonstruktionen
U = Profilumfang A = Profilfläche U = Profilumfang A = Profilfläche
erreichen mit geeigneten Brandschutzmaß-
nahmen jede gewünschte Feuerwiderstands- Feuerwiderstandsklassen Feuerwiderstandsklassen
klasse nach DIN 4102 Teil 2: F 30 (= Feuer- U/A m-1 F 60 F 90 F 120 U/A m-1 F 60 F 90 F 120
widerstandsdauer min. 30 Min.), F 60, 90, – 60 15 < 90 15 20 25
120 und 180. Allerdings: 10 20
61 – 85 90 – 119 15 25 30
Brand ist ein Lastfall wie alle anderen in der 86 – 100 12 20 120 – 179 20 30 40
Statik; Brandschutzmaßnahmen sollten daher 30
101 – 120 180 – 300 20 35 45
stets „nach Maß“ bemessen werden – also 15
121 – 130 35
nach der jeweils von Bauart und Nutzung 25
abhängigen Brandgefährdung. Eine höhere 131 – 155 Die gebräuchlichsten
Feuerwiderstandsklasse als hiernach erforder- 156 – 170 30 40 Brandschutz-Bekleidungen
20
lich ist unwirtschaftlich. Der Stahlbau hat vie- 176 – 200 35 Bei stählernen Stützen und Trägern – abge-
le Brandschutz-Lösungen entwickelt, die zu- 201 – 215 sehen von Verbundkonstruktionen und sehr
40 50
gleich auch wichtige Aufgaben der Gestal- 216 – 275 25 massigen Profilen – werden Brandschutz-
tung, des Schall-, Wärme- und Korrosions- 276 – 300 30 45 60 maßnahmen erforderlich, wenn eine Feuer-
schutzes erfüllen. widerstandsklasse F 30 und darüber erreicht
werden muß. Man unterscheidet direkten
Brandschutzaufwand – • Kombination von Stahl mit Beton (Kernfül- Schutz durch Ummantelungen bzw. Be-
verringert durch richtige Planung lung von Hohlprofilstützen mit Beton, aus- schichtungen und direkten Schutz durch
Der Brandschutz von Bauteilen ist nicht im- betonierte Kammern bei Trägern und Stützen) Abschirmungen. Die für den Brandschutz
mer der einzige und günstigste Weg: Brand- • Ableiten der Wärme (Wasserfüllung von verwandten Materialien bzw. Bauweisen sind
gefahr und Brandschutzaufwand lassen sich Hohlprofilstützen). entweder genormt (aufgelistet in DIN 4102
oft auch durch andere, gleichwertige Maß- Grundsätzlich gilt: Massige Stahlprofile Teil 4) oder herstellergebunden (Prüfzeugnis
nahmen verringern. Beispiele, wie der Planer (= kleines Verhältnis von Profilumfang U oder allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
so den Ermessensspielraum der bauaufsicht- zu Profilfläche A) erwärmen sich langsamer erforderlich). Tabellen für Mindestdicken von
lichen Vorschriften ausschöpfen kann: und haben daher eine größere Feuerwider- Bekleidungen sind in DIN 4102 Teil 4, im
• Begrenzungen des Brandes durch standsdauer als dünnwandige Profile; dies Stahlbau-Kalender bzw. in den Prüfzeugnis-
Unterteilung in Brandabschnitte wird auch in DIN 4102 berücksichtigt. sen enthalten.
• Konzentration der Brandbelastung in
besonderen Gebäudeabschnitten
• Dachöffnungen für Wärmeabzug Einsatz-
Gebräuchliche Ummantelungen für Stützen und (Fachwerk-)Träger
• Selbsttätige Feuerlöschanlagen gebiete
(z. B. Sprinkler) Stützen geeignet beschränkt geeignet geeignet geeignet geeignet
Träger beschränkt geeignet geeignet beschränkt geeignet geeignet
Das Brandverhalten stählerner Stützen
Fachwerke geeignet geeignet
und Träger
Örtlich hergestellt Vorgefertigt
Bei Erwärmung auf mehr als 500 °C verlieren Herstellung
voll beanspruchte Stahlbauteile ihre Funk- gegossen gespritzt Platten Formteile Matten
tionsfähigkeit. Wo der Zeitraum bis zur Errei- Profilfolgend od.
Form Profilfolgend Kastenförmig
chung dieser „kritischen Temperatur“ nicht Kastenförmig
der geforderten Feuerwiderstandsdauer ent- Baustoffe Gips 1) Torkret-Beton 2) Gips 1) Gips 1) Mineralfasern 2)
1) Genormt in
spricht, kann er durch folgende Maßnahmen Beton 1) Vermiculite 2) Gipskarton 1) Gipsperlite 2)
verlängert werden: DIN 4102 Mineralfasern 2) Fiber-Silikat 2) Mineralfasern 2)
• Verzögerung des Wärmedurchganges Teil 4 Vermiculite-
2) Hersteller-
durch Bekleidungen (z. B. Ummantelungen, Zement 2)
Beschichtungen, Unterdecken) oder durch gebunden,
Calcium-Silikat 2)
Betonummantelung bei Stützen Prüfzeugnis
= häufiger benutze Faser-Calcium-
Baustoffe Silikat 2)
Steinwolle 2)
Stahlbau Arbeitshilfe 2.1 Brandschutz für Stützen und Träger
raumabschließend
Wänden
Brand ist ein Lastfall wie in der Statik; Brand- Bauteile haben doppelte Funktion.
abschließend
nichttragend
schutzmaßnahmen sollten daher stets „nach
nichtraum-
Maß“ bemessen werden – also nach der Brandschutzanforderungen
tragend
jeweils von Bauart und Nutzung abhängigen DIN 4102 Teil 2 enthält die Prüfanforderun-
Brandgefährdung. Eine höhere Feuerwider- gen an raumabschließende und/oder tra-
standsklasse als hiernach erforderlich ist un- Trennwände • • • gende Wände zur Einreihung in die einzelnen
wirtschaftlich. Der Brandschutz von Bauteilen Feuerwiderstandsklassen F 30 (feuerhemmend,
Wände in Rettungswegen • • •
ist nicht immer der einzige und günstigste Feuerwiderstandsdauer mindestens 30 Minu-
Weg; Brandgefahr und Brandschutzaufwand Treppenraumwände • • • ten), F 60, F 90 (feuerbeständig), F 120, F 180.
lassen sich oft auch durch andere, gleich- Raumabschließende Wände sollen die Brand-
Brandwände • • •
wertige Maßnahmen verringern – z. B. Be- übertragung auf andere Räume bzw. Gebäude
grenzung des Brandes durch Unterteilung in Innenwandscheiben mit (-teile) verhindern und müssen daher während
• •
Brandabschnitte, Konzentration der Brand- und ohne Öffnungen der geforderten Feuerwiderstandsdauer
belastung in besonderen Gebäudeabschnitten, • dicht anschließen (kein Feuerdurchgang),
Außenwandscheiben
Dachöffnungen für Wärmeabzug, selbsttätige (raumhoch) b > 1,0 m
• • • • wärmedämmend sein (keine unzulässige
Feuerlöschanlagen (z. B. Sprinkler). Erwärmung auf der dem Feuer
Außenwandscheiben abgewandten Seite),
• •
Begriffe b < 1,0 m • stoßfest sein und
Aus der Sicht des Brandschutzes wird zwi- Brüstungen, Schürzen • • • unter der Gebrauchs- bzw. Eigenlast
schen raumabschließenden und nichtraum- standfest bleiben.
Brandwände
dienen zur Trennung oder Abgrenzung von
Brandabschnitten und müssen zusätzliche
Anforderungen nach DIN 4102 Teil 3 (z. B.
Brüstung als Brüstung mit Decke
gegen Stoßbeanspruchung) erfüllen. Die Vor- vorgehängte Tafel zusammen betoniert
schriften der Bauordnung regeln ihre Anord-
nung sowie ihre Verbindung mit abstützenden
A B C D Baustoffe
Bauteilen.
• • Ortbeton
Brandwände können Tafeln aus:
• für sich allein standfest sein, • • • Schwer-, Gas-, Bims- oder
Holzspanbeton
• sich an das Gebäude oder ein Gebäudeteil
anlehnen (mit oder ohne Aufnahme von • Mauerwerk
Vertikallasten) oder Wandbauplatten aus:
• von den Geschossdecken getragen wer- • Gips, Fiber-Silikat,
6. überarbeitete Auflage 6/01
Hohlraum
unter Berück- Fiber- Fiber-
– DIN 1045
sichtigung Silikat-Platten Silikat-Platten
Stahlbetondielen von nicht
Mineralfaserplatten
– DIN 1045 brennbaren
Spannbeton- Estrichen und 120 140 Spezial-
dielen unteren Vermiculite-Platten
– DIN 4227 Bekleidungen nach Abgehängte Matten aus Mineralfasern
Bimsbeton- Prüfzeugnis
hohldielen
– DIN 4028 75 100 Literatur
Gasbetonplatten • DIN 4102 – Brandverhalten von
– DIN 4223 Baustoffen und Bauteilen,
Mindestachs- Ausgabe Sept. 1977/März 1994
abstand für • Stahlbau-Handbuch Band 1*
Stahlbetonplatten in
Zugbewehrung • Haß, Meyer-Ottens, Quast:
Ortbeton auf Stahlprofilblechen
nach nach Prüfzeug- Verbundbau-Brandschutz-Handbuch*
als verlorener Schalung
Prüfzeugnis nis, für Stütz- • Muess: „Brandverhalten von bekleideten
– DIN 1045
bewehrung Stahlbauteilen“*
nach DIN 4102
• Stahlbau Arbeitshilfen
Teil 4 E
– 2.1 Brandschutz für Stützen und Träger
Zulagebeweh- – 2.2 Brandschutz bei Wänden
rung und – 10 Verbundbauweise
Mindestachs-
abstände nach
mit Aufbeton
Selbsttragende Silikat-Platten
Stahlprofilbleche mit 2x5 2x8
oberseitiger unten
Plattenbekleidung z. B. Calcium-
6. überarbeitete Auflage 6/01
Silikat-Platten
2 x 10 2 x 15 Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
* Obere Mindestbewehrung = 20 % der statisch erforderlichen Stützbewehrung Stahl BSt 420 und 500 Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
Telefon (02 11) 67 07-828
Telefax (02 11) 67 07-829
Internet: www.bauen-mit-stahl.de
E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
5.1 Konstruieren
Montagegerechtes
Diese Arbeitshilfe hat zum Ziel – unter Mit- Abstimmung zwischen Technischem Büro Arbeitsschutz
wirkung und Zusammenarbeit von TB, Werk- und Montage vor Konstruktionsbeginn • Zweck des Arbeitsschutzes:
statt, Versand und Montage – eine optimale, • Erkundung nach dem Montage-Ablauf, der – Schutz des Menschen
montagegerechte Konstruktionslösung zu er- bei der Montagekalkulation festgelegt wurde. – Steigerung der Arbeitseffektivität
arbeiten. Es werden u. a. folgende Bereiche • Vergleich Angebots- und Ausführungs- – Verbesserung des Betriebsergebnisses.
des Stahlbaus behandelt: Stahlbrückenbau, kalkulation. • Kriterien für konstruktive Maßnahmen:
Stahlhochbau, Mastbau, Stahltürme, Auf- • Festlegung der Montagefolge – Definition Arbeitsplatz:
zugsanlagen, Stahlwasserbau, Stahlwerks- (kostenbeeinflussend für die Bereiche Wo sind Arbeitsplätze einzurichten?
und Walzwerksanlagenbau, Großbehälter und Fertigung und Transport). – Zugänge zum Arbeitsplatz:
Großrohrleitungen, Kranbau, Kraftwerksbau, • Festlegung von Abmessungen und Wie kann der Arbeitsplatz schnell und
Produktionsmittel der Autoindustrie, Schiff- Gewichten, der transportier- und montier- ohne Gefährdung erreicht werden?
bau, Gerüstbau sowie Abbrucharbeiten. baren Einzelteile. – Heben von Bauteilen:
• Abstimmung mit Fertigung und Versand, Müssen Bauteile mit schweren
Übersichten unter Berücksichtigung der Baustellen- Anschlagmitteln gehoben werden?
Übersichten müssen als Montagevorlage be- zufahrten und -verhältnisse, Krankapazitäten – Definition von Montagezuständen:
nutzt werden können und deshalb zumindest und sonstige Hubgeräte. Sind aufeinander folgende Arbeits-
die folgenden Angaben, Hinweise enthalten: • Festlegung von Montage-Hilfskonstruktionen vorgänge erforderlich?
• Zeichnungsnummern (Schutz des Bauwerks) Montageverbände – Koordination parallel laufender Arbeiten:
• Hauptpositionen – zur horizontalen und vertikalen Liegt eine Überschneidung der Stahlbau-
• Hauptprofile Stabilisierung, montage mit anderen Gewerken vor?
• Maßstabgerechte Bauteildarstellung mit: – möglichst endgültige, nur in Ausnahme- – Räumlicher Abstand zwischen Gefahren-
– Hauptabmessungen fällen temporäre, der Montagefolge und quelle und Mensch:
– Montagestößen -richtung angepasste Verbände vorsehen, Emissionsgefahren/
– Stabilisierung aus dem statischen System – statische Berechnung und konstruktive Atemschutz und Belüftung
– Kennzeichnung von Baulosen Durcharbeitung frühzeitig beginnen, Elektrische Gefahrenquellen/
(bei größeren BV). – möglichst keine Flacheisen-Verbände Strahlenschutz.
konstruieren (Durchhang und schlechte • Maßnahmen des Arbeitsschutzes:
Bei komplizierten Konstruktionen können Ausrichtmöglichkeit). – personenbezogene Schutzmaßnahmen
zusätzliche Detailzeichnungen für die Mon- (persönliche Schutzausrüstung)
tage erforderlich werden. Bei Teilübersichten Hilfsunterstützungen – konstruktive Schutzmaßnahmen.
mit Markierung des Ausschnittes in einer • Generell bei der Statik beachten, dass • Vorteile der konsequenten Umsetzung
verkleinerten Schema-Übersicht (Grundriss). andere Belastungen als beim fertigen des Arbeitsschutzes
Bauwerk auftreten können. – Durch das Gefühl, in einer sicheren
Zur frühzeitigen Planung von Lieferfolgen • Festlegung und statischer Nachweis von Umgebung zu arbeiten, steigt die
empfehlen sich Grobübersichten, die mit Anschlagpunkten. Dabei sind u. a. zu Effiziens der Arbeit und damit die
folgenden Angaben versehen sind: berücksichtigen: Montagegeschwindigkeit.
• Profile nach statischer Berechnung – mögliche Stöße und Schwingungen, – Höhere Montagegeschwindigkeit bedeu-
• alle Haupt- und Achsmaße – flachere Winkel von Anschlagseilen, tet eine Verringerung der Stückkosten.
• Längs- und Querschnitte – Zusatzbeanspruchungen beim Aufstellen – Weil die Konzentration auf die Ausfüh-
• Fertigungspositionen und/oder von Bindern und Stützen, z. B. Biege- rung der Arbeit gelegt werden kann und
Montagepositionen drillknicken beim Heben und Absetzen nicht auf die Umgehung möglicher
• Für den Einsatz von Hebezeugen sind früh- schlanker, langer und hoher Bauteile, Gefahrquellen gerichtet werden muss,
zeitig realistische Bauteilabmessungen, Bau- – Pressen-Ansatzpunkte, steigt die Qualität der Ausführung.
teilgewichte sowie Schwerpunktangaben – Verschubmöglichkeiten, – Mängelbedingte Nacharbeitungskosten
erforderlich, die in den Zeichnungsunter- – Absetzknaggen. sinken infolgedessen.
lagen enthalten sein müssen. • Hilfsein- und -abspannungen, z. B. bei – Durch die Vermeidung von Unfällen sinkt
der Montage von Pendelstützen: der Krankenstand. Lohnfortzahlungen im
Zeichnungsverzeichnis – bei Pendel- oder Einspannstützen mit Krankheitsfall werden dadurch minimiert.
Ein komplettes Zeichnungsverzeichnis mit Köcherverankerung möglichst keine – Zur Invalidität führende Unfälle gehen
den Übersichten und den zugehörigen Aus- Abspannungen, dafür Hilfsanker vorsehen, zurück.
führungszeichnungen bereits im Planungssta- – Hilfskonstruktionen für Rüstmöglich- – Sich aus der Unfallhäufigkeit errechnende,
dium an die Montage geben. Das Verzeichnis keiten planen, z. B. Einhängetaschen an die Berufsgenossenschaften (Rententrä-
und die Zeichnungen fortlaufend auf den oder Ähnliches. ger) zu zahlende Beiträge, werden minimiert.
aktuellen Stand bringen und an die Montage – Das betriebswirtschaftliche Ergebnis wird
weiterleiten. verbessert.
Stahlbau Arbeitshilfe 5.1 Montagegerechtes Konstruieren
Allgemeine Konstruktionsdetails • Träger mit Untertoleranzen fertigen. • Falls die Konstruktionsteile in der Werkstatt
Grundsätze • Bei eingewechseltem Durchlaufträger mit zusammengelegt und angepasst worden sind,
• Je einfacher die Anschlüsse, je besser ist Kopfplatten zwischen den Unterzügen oder ist sicherzustellen, dass die Hilfsverbindungs-
die Konstruktion zu montieren. an Stützen muss der gegenüberliegende mittel und Auslaufbleche ensprechend ge-
• Typisierte Verbindungen wählen (siehe Träger mit einem zusätzlichen Schrauben- kennzeichnet zur Baustelle geliefert werden.
DASt-Ringbuch „Bemessungshilfen für paar ausgelegt werden. • Bei Schweißen von Kastenprofilen ist dar-
profilorientiertes Konstruieren“), Schrauben- auf zu achten, dass ein Schweißen möglich
abstände auf Werkzeuge abstimmen. Stützenfüße ist: z. B. Steifen in Nähe der Schweißnaht,
• Möglichst gleiche Verbindungen wählen. • Um Abspannungen bei der Montage zu Schotte, Durchstiege, Belüftungsmöglich-
• Die Verwendung von vielen unterschied- vermeiden sollen die Stützen so ausgebildet/ keiten.
lichen Profilen ist zu vermeiden. verankert werden, dass diese im Montage- • Baustellenstöße bei Stahlbauten grund-
• Wenige Schrauben mit größerem Durch- zustand mit Hilfe der Verankerungsschrau- sätzlich oberhalb der Bühnen vorsehen.
messer sind wirtschaftlicher als mehr ben stehenbleiben.
Schrauben mit kleinem Durchmesser. • Unterlagsbleche in der Fuge (Fundament/ Walz- und Fertigungstoleranzen
• Möglichst große transportierbare Bauteile Fußplatte) sind einzuplanen und mit zur • Walz- und Fertigungstoleranzen müssen
im Werk fertigen, werkseigene Fertigung Baustelle zu liefern. durch deutliche Angaben von Zwangs-
ist unter einfacheren Bedingungen (bessere • Vergussfuge mindestens 2 cm vorsehen. und Fixmaßen, (funktionsgerechte Ver-
Qualität) zu erstellen. Ankerschraubenlänge entsprechend maßung) und deren Ausgleich durch Futter
• Hebe- und Stückgewichte bereits in der festlegen. Beim Vergussmaterial sind die (Minusmaße) berücksichtigt werden, eben-
Planung montagegerecht fest legen. Ein- Vorschriften des Herstellers zu beachten. so geforderte Bautoleranzen.
bringmöglichkeiten der Montagelasten, • Bei großen Fußplatten sind Vergusslöcher • Bei Serienfertigungen möglichst eine
Zugverankerungen, provisorische Auflager, vorzusehen Grundfutterstärke vorsehen.
Pratzendrücke und Pressenansatzpunkte • Ausgleich bei Trägeranschlüssen durch
berücksichtigen. Verbände Fingerfutter.
• Erforderliche Anschlagösen und deren Be- • Hilfsverbände vermeiden, statisch erforder- • Bei hohen Toleranzvorgaben Profile aus
festigung im technischen Büro planen und liche Verbände in geschraubter Ausführung einer Walzung ordern.
nach Möglichkeit im Fertigungsbetrieb an- planen.
bauen, eventuell zum Verbleib beschichten. • Die Verbände gemäß der Montagerichtung Literatur
• Anpaßarbeiten sind auf der Baustelle zu ver- planen. • Stahlbau Arbeitshilfen:
meiden. Hierzu sind die Systeme in TB ge- • Flacheisenverbände vermeiden. 1.1, 1.2, 1.4, 5.2, 5.3, 5.4, 5.5, 11.1, 23, 23.2
nau zu berechnen. Toleranzabweichungen • DSTV-Empfehlungen:
sind durch entsprechende konstruktive Maß- Baustellenschraubverbindungen – Allgemeine Bedingungen – Lieferungen
nahmen auszugleichen (z. B. Fingerfutter). • Möglichst gleiche Schraubendurchmesser von Stahlkonstruktionen im Inland
verwenden. – Montage von Stahlkonstruktionen
Trägeranschlüsse • Die Schraubanschlüsse (Abstände) sind • DSTV-Montagevereinbarungen:
• Das Einschwenken der Träger muss ohne so zu konstruieren, dass die Benutzung bei Arbeitsgemeinschaften (12.78)
Behinderung möglich sein (Störkanten des jeweiligen Schraubwerkzeuges auch • Stahlbau Handbuch, Band 2
beachten). möglich ist. • Handbuch für Stahlbaumontage 2, 5, 9, 10
• Wegen der Verwechselungsgefahr gleiche • DIN V-ENV 1090-1
Materialgüten der Schrauben vorsehen – Ausführung von Tragwerken aus Stahl
zumindest an einem Knotenpunkt. Teil 1: Allgemeine Regeln für Hochbauten
Einfahren von Trägern • Die Schraubenabmessungen sind deutlich Deutsche Fassung von ENV-1: April 1996
in die Konstruktionszeichnungen einzu- Insbesonder die Kapitel: 7, 9, 11, 12 und
tragen, die eventuell erforderlichen Anzieh- Anhang C (Angaben neueste Fassung)
momente (Vorspannkräfte) sind je Anschluss • DIN 18800
Kleiner
Montageaufwand zu definieren.
• Zur besseren Kontrolle der Vollständigkeit
komplette Schraubenlisten für einen Auf-
trag bzw. für einen Bauabschnitt erstellen.
(Ausgangs-Eingangskontrolle).
Baustellen-Schweißstöße
Größerer
Montageaufwand
• Bei der Planung von Baustellenstößen ist
der Schweißfachingenieur heranzuziehen.
• Bei der Materialauswahl ist auf die Bedin-
5. überarbeitete Auflage 06/06
• Polizei • ................................
– ............................
4. überarbeitete Auflage 3/00
Die folgenden Empfehlungen wurden inner- Bewährt hat sich auch eine Aussprache Darstellung
halb des Deutschen Stahlbau-Verbandes DSTV zwischen TB und Werkstatt über die zu fer- Bei der Darstellung aller für die Fertigung
im Arbeitsausschuss „Fertigung“ erarbeitet. tigende Konstruktion, sobald die ersten Ent- notwendigen Angaben in den bautechnischen
Es handelt sich hier um Idealforderungen würfe im TB dazu vorliegen. Je früher der Unterlagen ist folgendes zu beachten:
seitens der Fertigung an die Konstruktion. Betrieb auf die Konstruktion Einfluss nehmen • Für den Betrieb leicht lesbare Zeichnungen
Sie müssen nicht allgemein verbindlich sein. kann, desto wirtschaftlicher ist das Ergebnis. mit allen für die Fertigung notwendigen
Im Einzelfall kann es durchaus wirtschaft- Angaben erstellen
licher sein, Kosten in andere Bereiche zu Materialdisposition • Spiegelbildliche Darstellungen und
verlagern (siehe auch Stahlbau Arbeitshilfe Bereits bei Beginn der Konstruktionsarbeiten Klammermaße vermeiden
5.1). im TB ist die richtige Auswahl des erforder- • Für Konstruktionsvarianten Mutterpausen
lichen Walzmaterials und ggf. der Zuliefer- und Aufkleber verwenden
Grundlagen teile unter Berücksichtigung der technischen • Positionsnummern grundsätzlich in die
Grundlagen für das Erstellen der bautech- Anforderungen und firmenspezifischen Ferti- Hauptdarstellung des betreffenden Bauteils
nischen Unterlagen zum Fertigen in den ein- gungsmöglichkeiten zu treffen. eintragen (Aus der Hauptdarstellung soll
zelnen Anwendungsbereichen Stahlbau, das Bauteil möglichst komplett ersichtlich
Maschinenbau, Behälterbau, Rohrleitungs- Bei der Materialdisposition ist insbesondere sein. Angaben in Schnitten und Ansichten
bau usw. sind die einschlägigen technischen folgendes zu beachten: sind unzureichend.)
Vorschriften, insbesondere DIN-Normen. • Anzahl unterschiedlicher Profile und • Sind Angaben zu einzelnen Positionen in
Bleche auf ein Minimum reduzieren der Hauptdarstellung auf mehrere Zeich-
Ein Katalog sämtlicher für die Stahlbauferti- • Lager für Walzmaterial möglichst klein nungen verteilt, ist in den zugehörigen
gung wichtigen Normen – bei Auslandsauf- halten, Anschlussmaterial (Bleche, Winkel) Schnitten und Ansichten auf die entspre-
trägen auch solcher aus dem Ausland – ist ebenfalls auf wenige Abmessungen chende Zeichnungs-Nr. zu verweisen.
deshalb zu erstellen und muss für das Tech- beschränken und übriges Material • Erforderliche Schnitte und Ansichten
nische Büro (TB) verfügbar sein. kommissionsgebunden bestellen unmittelbar neben der Hauptdarstellung
• Walztermine der Hersteller (Walzwerke) plazieren
Fertigungsmöglichkeiten nutzen • Abmessungs- und Werkstoffangaben sowie
Das Konstruieren beginnt beim Verkauf. • Möglichst Lagerlängen verwenden und Hinweise auf Naturgrößen und Aufmaße
Zuerst muss deshalb der Verkäufer wissen, Übergrößen vermeiden unmittelbar neben der Positionsnummer
was in seinem Unternehmen gefertigt wer- • Maximal-Abmessungen in der Fertigung eintragen
den kann. beachten • Bauteile mit gleichen Abmessungen,
• Ausreichende Materialzugaben für jedoch unterschiedlicher Ausführung
Die zu entwerfende Konstruktion muss den Zuschnitte für die Bearbeitung (Brennen, (z. B. zusätzliche Bohrung) mit gesonderter
Fertigungsmöglichkeiten des eigenen Betriebes Scheren, Biegen, Kanten, Fräsen) vorsehen Positionsnummer versehen
angepasst sein, damit sie mit den vorhandenen • Zuschnittplan bereits bei der Material- • Konstruktionsdetails und wichtige Ferti-
Bearbeitungsmaschinen so wirtschaftlich wie disposition auf den Fertigungsablauf gungshinweise, z. B. Angaben über die
möglich hergestellt werden kann. Diese Mög- abstimmen. mechanische Bearbeitung, in angemes-
lichkeiten können jedoch in verschiedenen senem Maßstab (häufig zu klein) und an
Unternehmen unterschiedlich sein. Deshalb ist Bautechnische Unterlagen richtiger Stelle angeben.
für das TB ein werksinterner Katalog mit allen Angaben
verfügbaren Betriebseinrichtungen zu erstellen, Aus den für die Fertigung erforderlichen Vermaßung
damit es über die vorhandenen Fertigungsmög- bautechnischen Unterlagen müssen neben Die fertigungsgerechte Vermaßung der ein-
lichkeiten vor Beginn der Konstruktionsarbei- den üblichen Angaben gemäß DIN 18800 zelnen Konstruktionsteile auf der Zeichnung
ten unterrichtet ist. Eine mündliche Unter- Teil 1, Ausgabe 11/90, Abschnitt 1.2 folgende ist besonders wichtig. Dabei sind folgende
richtung des TB mit Erläuterungen an Hand Zusatzinformationen ersichtlich sein: Hinweise zu beachten:
von Beispielen ist zusätzlich zu empfehlen. • Anzahl der Ausführung, • Vermaßung im rechtwinkligen
• zugehörige Zeichnungen, x-y-Koordinatensystem vornehmen
Dieser Katalog sollte auch Angaben z. B. Zuschnittpläne usw. • Teile funktionsgerecht vermaßen
enthalten über: • zugehörige Schweißpläne, • Maßangaben für eine in sich geschlossene
• Konservierungsmöglichkeiten, • zugehörige Prüfpläne, Baueinheit möglichst nicht über mehrere
• vorhandene Hubkapazitäten, • zugrundeliegende DIN-Normen, Zeichnungsblätter verteilen
• maximal bearbeitbare Abmessungen an z. B. für Fertigungstoleranzen, • Gesamtmaße und durchgehende Maß-
Fertigungsmaschinen, • Kennzeichnung des dargestellten ketten eintragen; keine Teilvermaßung
• maximale Konstruktionsabmessungen, Bauteils. über Systemachsen
• Gewichte für Transporte innerhalb der
Werkstatt und von dort zur Baustelle.
Stahlbau Arbeitshilfe 5.3 Fertigungsgerechtes Konstruieren
• Bei Kettenvermaßung letztes Maß als • Zeichnungen erst nach Einarbeitung aller Empfehlungen an den Betrieb
Freimaß kennzeichnen; bei Bühnen- für die Fertigung notwendigen Daten über • Möglichst große Teile fertigen, um die
konstruktionen immer von O.K.-Bühne die AV an den Betrieb weiterleiten. Unvoll- Montagearbeiten gering zu halten
ausgehen ständige Fertigungsunterlagen erfordern • Maximal mögliche Abmessungen und
• Berücksichtigung handelsüblicher Walz- Mehraufwand in AV und Betrieb Gewichte der zu fertigenden Teile dem
toleranzen bei Festlegung der Bauwerks- • Zeichnungen rechtzeitig erstellen und auf TB bekanntgeben
toleranz unter gleichzeitiger Beachtung den Fertigungsablauf im Betrieb sowie den • Werksmontagen (Vormontagen) vorher mit
des möglichen Schweißverzugs Montagebedarf abstimmen dem TB abklären
• Einzelposition weitgehend an der Haupt- • Fertigungsunterlagen für zusammengehörige • Auf Begrenzung durch Bearbeitungs-
darstellung vermaßen Bauteile gleichzeitig in den Betrieb geben, maschinen, Hebezeug, Strahlanlage, Trans-
• Bei zu kantenden Teilen neben Fertigmaßen damit Zusammenhänge erkannt werden portmöglichkeiten achten (Sondertransporte
auch Knicklinien am abgewickelten Bauteil können. nur in Ausnahmefällen, da teuer)
vermaßen • Nachträge vermeiden, mögliche Folgen • Eindeutige und leicht auffindbare
• Funktions- und Kontrollmaße durch bedenken Positionierung der auf die Baustelle zu
Einrahmen besonders hervorheben • Änderungen so vornehmen, dass sie mit versendenden Teile vorsehen
• Eindeutige Lochbilder verwenden; möglichst geringem Aufwand machbar sind • Versand der Konstruktion ensprechend
z. B. gering voneinander abweichende • Änderungen an Bauteilen, die sich bereits dem festgelegten Montageablauf
Streichmaße vermeiden in der Fertigung befinden, vom TB sofort
• Hinweise auf mechanische Bearbeitungs- der AV mitteilen, damit sie in die laufende Literatur
vorgänge in Zeichnung deutlich hervor- Fertigung eingreifen kann • Ringbuch „Typisierte Anschlüsse im
heben und Bearbeitungszugaben berück- • Angaben für die Fertigung müssen aus- Stahlhochbau“*
sichtigen nahmslos in den Zeichnungen enthalten • Bemessungshilfen für profilorientiertes
• Hinweise auf Ein- und Anbauteile in sein. Begleitende Anweisungen sind um- Konstruieren*
Zeichnung aufnehmen ständlich zu handhaben, kostenaufwendig • Stahlbau-Handbuch für Studium und
• Auf ausreichende Dimensionierung von und häufig fehlerhaft Praxis, Band 1 und 2*
Öffnungen an Schweißkonstruktionen • Versandmaße in Versandliste aufnehmen • Stahlbau Arbeitshilfen
achten, und zwar für den späteren Einbau (mit Versandskizze, ggf. auch Colli-Liste.) – 1.1 Korrosionsschutzgerechte
von Maschinenteilen unter Berücksichti- Gestaltung
gung von Verzug und Schrumpfungen Empfehlungen an das Technische Büro – 9 Werkstoff Stahl
• Sämtliche in der Werkstatt ausführbare
Vermaßung von Schweißnähten Arbeiten nicht auf die Baustelle verlegen, Sicherheit: ausgereifte Technik
• Schweißzeichen auf Zeichnungen Tendenz: Fertigung großer Teile und qualifizierte Beratung
einheitlich nach Norm handhaben • Werksnormen schaffen und Standardbau- Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
• Pauschale Schweißnahtangaben auf teile, wie z. B. Typisierte Anschlüsse stadium, eine firmenneutrale Beratung,
Zeichnungen vermeiden nach DSTV-Ringbuch verwenden sowie steht Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit
• Angabe der rechnerisch erforderlichen auftragsübergreifende Teilefamilien schaf- Rat und Information zur Verfügung.
Mindestnahtdicken durch TB, Festlegung fen, um Zusammenbau zu vereinfachen
der fertigungstechnisch notwendigen und CAD/CAM anwenden zu können
Maße unter Berücksichtigung der zu ver- • Treppen, Bühnen, Geländer sowohl inner- * Stahlbau Verlags- und Service GmbH
schweißenden Materialstärken, Verzug, halb eines Auftrags als auch auftragsüber- Postfach 10 51 45
Schrumpfung usw. durch Arbeitsvor- greifend möglichst baugleich ausführen D-40042 Düsseldorf
bereitung. (Keine erhöhten Forderungen • Lochbilder in Laschen, Stirnplatten und
durch TB) Knotenblechen möglichst symmetrisch
• Sämtliche Schweißnahtangaben (Nahtstärke, ausführen
Form, Länge und evtl. Unterbrechungen, • In einer Ebene möglichst gleiche Loch-
ggf. Schweißverfahren) in die Hauptdar- durchmesser verwenden, da nicht immer
stellung des Bauteils eintragen mit Revolverkopf ausgerüstete NC-gesteu-
• Ergänzende Verarbeitungsvorschriften und erte Bohrmaschinen vorhanden sind
Hinweise in den bautechnischen Unterlagen • Rechtzeitig klären, ob Verbindungen
vermerken geschraubt oder geschweißt werden sollen
• Bauteilverbindungen (Anschlüsse, Stöße)
Allgemeine Hinweise entweder nur schrauben oder nur
• Anhängevorrichtungen und Anschlagmög- schweißen, um unnötige Transportwege
lichkeiten für Transport der Bauteile in der im Betrieb zu vermeiden
Werkstatt bzw. bei der Montage in Zeich- • Korrosionsschutzgerecht konstruieren,
3. überarbeitete Auflage 11/01
Katzarten
Auslegerarten
Fortbewegungsarten
ortsfest fahrbar
an Land auf Schiff auf Reifenfahrzeug auf Raupenfahrzeug auf Schienenfahrzeug direkt auf Schiene
Züge
Winden
Die Stahlbaufertigung ist gekennzeichnet Deshalb sind Vergleichsrechnungen mit Vari- • Zwischenlagerung – sofern nicht vermeid-
durch eine Vielzahl von Transportvorgängen. anten durchzuführen, um so das wirtschaft- bar – möglichst im Werk vorsehen, da
Hierzu gehören: liche Optimum zu ermitteln (siehe auch Stahl- wegen des Platzbedarfes (auch beim
• Anlieferung und Einlagerung des bau Arbeitshilfe 5.4 „Heben und Senken“ Stapeln) dort wirtschaftlicher machbar.
Vormaterials, [Hebezeuge]). Als Entscheidungshilfe für die
• innerbetriebliche Transporte Festlegung des optimalen Transportes dienen Transportmittel
– in den Bearbeitungsstationen folgende Kriterien: (Lkw, Eisenbahn, Schiff, Flugzeug)
– zum Zusammenbau • Leergewicht
– zur Konservierung Transportwege vom Betrieb zur Baustelle • Frachtraum/Ladeflächen für Lkw
– zum Fertiglager, (Straße, Schiene, Wasser, Luft) (Normal: 2,50 x 4,00 m Querschnitt
• Transporte zur Baustelle, • vorhandene Transportwege und 16,50 m Länge gemäß Euro-Norm,
• interne Baustellentransporte. • zusätzlich zu schaffende Transportwege Gesamtgewicht 40 t)
• Engpässe (Beschränkung des Lichtraum- Darüber hinausgehende Werte bedürfen
Im folgenden werden nur die Transporte zur profils bei Durchfahrten, Tragfähigkeits- der Sonderzulassung nach § 29 und § 70
Baustelle und auf der Baustelle behandelt. beschränkungen, z. B. beim Überfahren der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
Bereits bei der Planung eines Bauvorhabens von Brücken) (StVZO)
sollten Überlegungen nach der technischen • Genehmigungspflichten, Auflagen • Transportzeiten (unterschiedlich bei Lkw,
Machbarkeit und der wirtschaftlichen Mög- (z. B. für Sondertransporte, Nachtfahrten Schiff und Eisenbahn; eventuelle Sperr-
lichkeit, Bauteile zur und auf der Baustelle usw.) zeiten sind zu beachten)
zu transportieren, angestellt werden.
Für die Festlegung der wirtschaftlichsten Trans- Transportwege auf der Baustelle Transportgrößen
porte sind verschiedene voneinander abhän- • Transporte möglichst so planen, dass keine (Beschaffenheit des zu transportierenden
gige und unabhängige Faktoren zu berück- Zwischenlagerung auf der Baustelle erfor- Bauteils)
sichtigen. Insbesondere ist zu beachten, dass derlich wird; das Bauteil unmittelbar unter • Gewicht
eine Wechselwirkung zwischen Bauteilgröße dem Haken des Montagehebezeuges • Abmessungen
nach Abschluss der Werkstattfertigung wäh- anliefern. • Stabilisierung auf dem Transportmittel
rend des Transportes von der Werkstatt zur • Transportfolgen entsprechend dem Bau- • Anschlagmöglichkeit bzw. Vorgabe der
Baustelle und den Hebezeugen auf der Bau- fortschritt und den sonstigen Bedürfnissen Anschlagpunkte
stelle besteht. D. h. die Kosten für Transport der Baustelle mit dem Fertigungsbetrieb • besondere Anschlag-/
und Hebezeuge beeinflussen sich gegenseitig. abstimmen. Verladevorrichtungen
Kran
Zwischen-
lager
8 bis 12 Transportvorgänge
Roll-
gänge
Stahlbau Arbeitshilfe 5.5 Transporte
Transportvorgang
Besondere Anforderungen bei der Lagerung Bauteil (Abmessungen, Gewichte)
auf dem Transportmittel
– Stabilisierung während des Transportes
(Hilfsaussteifungen)
– Korrosionsschutz
– Verpackung und Beschriftung/Kenn- Transportgrößen aus
Transportmittel Transportvorgang
der Werkstattfertigung
zeichnung sowie Gewichtsangaben auf
den Bauteilen bei Schiffstransporten
– zusätzliche Einflussfaktoren bei Übersee-
transporten (seemäßige Verpackung,
Liegezeiten in Häfen) Festlegung der optimalen Transporte
von der Werkstatt zur Baustelle
Literatur
• Stahlbau Arbeitshilfen
– 5.1 Montagegerechtes Konstruieren
– 5.2 Baustellen Transportmittel Transportgrößen Transportvorgang
auf der Baustelle auf der Baustelle auf der Baustelle
– 5.3 Fertigungsgerechtes Konstruieren
– 5.4 Heben/Senken
• Allgemeine Bedingungen für die Lieferung
und Montage von Stahlkonstruktionen im
Inland (DSTV-Ausarbeitungen) Festlegung des optimalen Transportes
auf der Baustelle
• Muster-Arbeitsgemeinschaftsvertrag mit
Checkliste (DSTV-Ausarbeitungen)
• Muster-Nachunternehmervertrag mit
Checkliste (DSTV-Ausarbeitungen)
• Die Montageversicherung
(DSTV-Ausarbeitungen) Zulässige Abmessungen und Gesamtgewichte für beladene Straßentransportfahrzeuge
• Arbeitnehmerentsendegesetz nach §§ 32 und 34 StVZO
(DSTV-Ausarbeitungen)
• Stahlbau-Handbuch, Band 2
Straßentransporte ohne besondere Genehmigung Schwer- und Spezialtransporte
• Handbuch der Stahlbaumontage
Fahrzeuge Fahrzeuge Sattel- Lastzüge mit Jahres- mit Einzel-
Sicherheit: ausgereifte Technik mit mit über kraft- dauer- fahrt-
und qualifizierte Beratung 2 Achsen 2 Achsen fahrzeuge genehmigung genehmigung
Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
stadium, eine firmenneutrale Beratung, Länge 12,00 m 12,00 m 15,50 m1) 18,00 m 25,00 m > 25,00 m
steht Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit
Rat und Information zur Verfügung. Breite 2,50 m 2,50 m 2,50 m 2,50 m 3,00 m > 3,00 m
Bauen mit vorgefertigten Bauteilen ist nur und in zwei (einer) Ebene achsbezogen
1
möglich, wenn von Planern und Herstellern angeordnet sein.
eine klar definierte Maßordnung eingehalten Im Bild 1 ist zum Beispiel
wird. • die Stütze in zwei Ebenen achsbezogen
• Die Verwendung von Serienfabrikaten setzt und in ihrer Länge grenzbezogen.
Einhalten der Modulordnung voraus. • Die Wandplatte ist in zwei Achsen
• Das Zusammenfügen vorgefertigter Teile grenzbezogen und hinsichtlich ihrer Lage
erfordert ein Begrenzen ihrer Maß- quer zur Plattenebene achsbezogen.
abweichungen, d. h. das Einhalten von • Der Raum ist nach allen Ebenen
Toleranzen. grenzbezogen.
Koordinations-
über Bauteile können durch Einschalten neutraler
ebene
ebene
• Koordinationssysteme und Koordinationsmaß Zonen erfaßt werden. Sich regelmäßig wie-
• Größen von Koordinationsmaßen. derholende neutrale Zonen werden als Band-
grenzbezogenes Bauteil
raster bezeichnet.
Koordinationssysteme
1 Die Koordinationssysteme der Modulord- achsbezogene Konstruktionsraster – Ausbauraster
Bauteile
nung sind räumliche rechtwinklige Systeme. Rohbauraster und Ausbauraster müssen nicht
Ein modularer Raumraster ist ein dreidimen- 3.1 3.2 zusammenfallen. Sie können gegeneinander
sionales, rechtwinkliges System von Ebenen. um ein – möglichst modulares Maß – versetzt
Die Abstände gleichgerichteter Ebenen haben d sein.
n1 ·M – –
modulare Größe. Ausgewählte Ebenen des 2 3.1 Dies ist beim Betonskelettbau vielfach
d
Raumrasters (Koordinations- oder Bezugs- üblich geworden, weil die großformatigen
ebenen) bilden das Koordinationssystem, n2 · M – d Betonstützen sich nicht in die Außen- und
das das Bauwerk überlagert und auf das das Innenwände einfügen lassen.
Bauwerk und seine Bauteile d 3.2 Beim Stahlskelettbau ist es vielfach
• nach ihrer Lage und ihrer üblich, die Stützen in den raumabschließen-
d
• Größe bezogen werden. n1 ·M– – d den Ausbau einzubeziehen, so dass dann die
2
Raster des Tragwerks und des Ausbaus zusam-
Moduln menfallen (siehe Stahlbau Arbeitshilfe 31.3).
Der Modul ist die Größeneinheit, die als Aus- Einordnen von Bauteilen in Bezugssysteme
gangsgröße und als Maßsprung verwendet 2 Die Bauteile werden in den räumlichen Toleranzen
wird. Die Grundeinheit ist der Grundmodul. modularen Raster des Bauwerks, das Bezugs- Zweck und Anwendung
Er beträgt M = 100 mm. Multimoduln sind fol- system, eingeordnet. Dabei unterscheidet man: Maßtoleranzen im Bauwesen werden
gende genormte Vielfache des Grundmoduls: • Beim Grenzbezug wird ein Bauteil zwischen erforderlich
3 M = 300 mm, 6 M = 600 mm, zwei parallelen Koordinationsebenen • für die Nutzung, z. B. Vertikalität und
12 M = 1.200 mm. angeordnet), von deren Abstand (Koordina- Ebenheit von Fassaden oder Aufzug-
Vielfache der Multimoduln und des Grund- tionsmaß) die Größe des Bauteils in dieser schächten oder Horizontalität und Eben-
moduls bilden die Reihen der Vorzugsmaße, Dimension abgeleitet wird. Der Grenz- heit von Böden und
die vorrangig als Koordinierungsmaße die- bezug grenzt also die Lage und die Größe • zum nacharbeitsfreien Zusammenfügen von
nen. Dabei sollen nach Möglichkeiten die des Bauteils ein. Die Nenngröße des Bau- Bauteilen. Diese Toleranzen erstrecken sich
Vorzugsmaße der Reihe 12 M verwendet teils ergibt sich daraus unter Berücksich- nur auf diejenigen Bereiche der Bauteile,
werden: tigung der Fugenmaße. in denen sie zusammengefügt werden, z. B.
1,2 m – 2,4 m – 3,6 m – 4,8 m usw. • Beim Achsbezug wird die Achse eines Lagerfugen, Schraubenlöcher.
Sind diese Maßsprünge zu groß, nimmt man Bauteils mit einer Koordinationsebene zur Man unterscheidet
die Vorzugsmaße der Reihe 6 M: Deckung gebracht. Dadurch wird Lage • Bauwerkstoleranzen für Maße, die am
0,6 m – 1,2 m – 1,8 m – 2,4 m – 3,0 m. und Abstand dieser Bauteile festgelegt, fertigen oder unfertigen Bauwerk,
Kommt man auch damit nicht aus, verwendet nicht ihre Größe. Die Achse des Bauteils • Bauteiltoleranzen für Maße, die von
man die Vorzugsmaße der Reihe 3 M: muss nicht seine Schwerlinie sein. Bauteilen vornehmlich vor dem Einbau
0,3 m – 0,6 m – 0,9 m – 1,2 m. • Bauteile können in allen drei Ebenen genommen werden und
Die letzte Möglichkeit ist Anwendung der grenzbezogen oder achsbezogen oder in • Walztoleranzen im Rahmen der Liefer-
Reihe M, also dm-Sprünge. einer (oder zwei) Ebenen grenzbezogen bedingungen der Walzwerke.
Stahlbau Arbeitshilfe 6 Maßordnung
Grenzabmaße Winkeltoleranzen
Spalte 1 2 3 4 5 6 Spalte 1 2 3 4 5 6 7
Grenzabmaße in mm bei Nennmaßen in m Stichmaße als Grenzwerte in mm bei Nennmaßen in m
Zeile Bezug Zeile Bezug
≤3 >3 – 6 >6–15 >15–30 >30 ≤1 >1 – 3 >3 – 6 >6–15 >15–30 >30
Maße im Grundriß, z. B. Vertikale,
1 Längen, Breiten, Achs- und ± 12 ± 16 ± 20 ± 24 ± 30 1 horizontale und 6 8 12 16 20 30
Rastermaße (s. Abs. 5.1.1) geneigte Flächen
Maße im Aufriß, z. B. Durch Ausnutzen der Grenzwerte für Stichmaße der Tabelle „Winkeltoleranzen“ dürfen die
Geschoßhöhen, Podest- Grenzabmaße der Tabelle „Grenzabmaße“ nicht überschritten werden.
2 höhen, Abstände von ± 16 ± 16 ± 20 ± 30 ± 30
Aufstandsflächen und
Konsolen (s. Abs. 5.1.2) Kleinstmaß des Bauteils größte Fugenbreite = Sollmaß der
= Sollmaß Fuge + unteres
Lichte Maße im Grundriß, – unteres zulässiges Abmaß zulässiges Abmaß
des Bauteils
z. B. Maße zwischen
3 ± 16 ± 20 ± 24 ± 30 –
Stützen, Pfeilern usw.
(s. Abs. 5.1.3)
Lichte Maße im Aufriß,
4 z. B. unter Decken und ± 20 ± 20 ± 30 – – Sollmaß des Bauteils
Sollmaß der Fuge
Unterzügen (s. Abs. 5.1.4) Größtmaß des Bauteils kleinste Fugenbreite
= Sollmaß = Sollmaß der Fuge
Öffnungen, z. B. für Fenster, + oberes zulässiges Abmaß – oberes zulässiges
5 Türen, Einbauelement ± 12 ± 16 – – – Hat das Bauteil das Längenmaß I ist = I soll ± zul. Abmaß
Abmaß des Bauteils
(s. Abs. 5.1.5) = 6.000 ± 20 mm,
dann sind seine größte Länge I max = I max 6.020 mm
Öffnungen wie vor, jedoch kleinste Länge I min = 5.980 mm.
6 mit oberflächenfertigen ± 10 ± 12 – – –
Hat die Fugenbreite das Sollmaß f soll = 30 mm,
Leitungen so ist ihr Istmaß f ist = 30 ± 20 mm
Durch Ausnutzen der Grenzabmaße der Tabelle „Grenzabmaße“ dürfen die Grenzwerte für ihr Größtmaß f max = 50 mm Die Toleranz ist
und ihr Kleinstmaß f min = 10 mm. t = ± 20 = 40 mm.
Stichmaße der Tabelle „Winkeltoleranzen“ nicht überschritten werden.
Toleranzen bilden eine wichtige technische toleranzen für die Ober- und Unterseiten Walztoleranzen
und rechtliche Grundlage bei vorgefertigten von Decken und für Wände. Die Anforderun- Walztoleranzen sind die Toleranzen der
Bauten, deren Bauteile an verschiedenen gen sind gestuft für nicht flächenfertige und Querschnittsmaße von Walzprofilen, die in
Orten gleichzeitig gefertigt werden. Toleran- flächenfertige Oberflächen, nach gewöhn- den Lieferbedingungen der Hüttenwerke ent-
zen müssen in der Ausschreibung vorge- lichen und erhöhten Anforderungen und halten sind. Sie sind in Bauwerken nur in-
schrieben werden. Nur bei Einhaltung der nach dem Abstand der Meßpunkte. sofern von Bedeutung als ihre Einhaltung die
Toleranzen von allen Lieferanten ist nach- mit den Nennmaßen der Stahlquerschnitte
arbeitsfreies Zusammenfügen und bei Bauteiltoleranzen nach DIN 18203 Teil 2 nachgewiesene Standfestigkeit des Bauwerks
Überschreiten der Toleranzen die rechtliche Anwendungsbereich gewährleistet.
Entscheidung möglich, wer die Kosten der Die Grenzmaße dieser Norm gelten für
dann erforderlichen Nacharbeit trägt. vorgefertigte Bauteile aus Stahl wie Stützen, Literatur
Last-, zeit- und temperaturabhängige Verfor- Träger, Binder und Tafeln für die Wände, • Hart, Henn, Sontag: Stahlbauatlas,
mungen sind in den DIN-Blättern angege- Decken und Dächer. Diese Norm gilt nicht 2. Auflage
benen Toleranzen nicht enthalten. Sie sind für Walzprofiltoleranzen und für Toleranzen • DIN 18000 Modulanordnung im Bauwesen
gesondert zu erfassen. von in Rollformverfahren hergestellten groß- • DIN 18201 Maßtoleranzen im Bauwesen
flächigen Bauelementen sowie nicht für Tore, • DIN 18202 Maßtoleranzen im Hochbau
Begriffe Türen und Zargen. • DIN 18203 Maßtoleranzen im Hochbau
Bei der Fertigung ist das auf der Zeichnung
eingetragene Sollmaß eines Bauteils (auch Grenzabmaße Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
Nennmaß genannt) bei wirtschaftlich vertret- Die Grenzabmaße dürfen an keinem Teil stadium, eine firmenneutrale Beratung, steht
barem Aufwand nur mit einer gewissen überschritten werden. Die Tabelle gilt für Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
Abweichung erreichbar. Das nachgemessene Längen, Breiten, Höhen und Diagonalen Information zur Verfügung.
Maß ist das Istmaß. Die Abweichung des Ist- sowie Querschnittsmaße.
maßes vom Sollmaß ist das obere oder untere
Abmaß. Die Summe des zulässigen oberen Grenzabmaße in mm bei Nennmaßen im mm
und unteren Abmaßes, die meist gleiche bis über über über über über
Größe haben, ist die Maßtoleranz. Sie grenzt 2.000 2.000 4.000 8.000 12.000 16.000
bis bis bis bis
die Lage und die Größe eines Bauteils ein.
4.000 8.000 12.000 16.000
Das Istmaß einer Fuge zwischen zwei Bau-
2. überarbeitete Auflage 6/01
Das Energiebilanzverfahren
Mit der Wärmeschutzverordnung (WSchVO) Heizungsbetrieb 5.200 kWh
1995 wurde erstmalig ein Energiebilanzver-
Interne Wär-
fahren zum Nachweis des energiesparenden
Dach mequellen
Wärmeschutzes bei Gebäuden eingeführt. 4.000 kWh 2.700 kWh
In dieser Energiebilanz werden die Wärme- Solarenergie
verluste durch Transmission und Gebäude- Gewinne
lüftung den Wärmegewinnen durch Sonnen- 6.700 kWh
einstrahlung und interne Wärmequellen
gegenübergestellt.
k
m
l1 l2
Stahl-Informations-Zentrums, Düsseldorf
115 Stahlgeschoßbauten Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
– Grundlagen für Entwurf und Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
Konstruktion Telefon (02 11) 67 07-828
167 Betongefüllte Stahlhohlprofilstützen Telefax (02 11) 67 07-829
217 Verbundstützen aus einbetonierten Internet: www.bauen-mit-stahl.de
* erhältlich über BAUEN MIT STAHL Walzprofilen E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
20.1 Stützen im Geschoßbau
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Beim Stahlgeschoßbau werden die Lasten der Den von oben nach unten wachsenden Lasten
Geschoßdecken und des Daches durch Stüt- kann der Stützenquerschnitt ohne Änderung a b
zen abgetragen. Sie sind in der Regel als Pen- der äußeren Abmessungen durch Vergröße-
delstützen ausgebildet, haben daher als reine rung der Wandstärke und Wahl der Stahlqua-
Druckstäbe kleine Querschnitte und benöti- lität (S235, früher St 37; S355, früher St 52)
gen nur wenig Nutzfläche. Dies ist besonders angepaßt werden.
wichtig für Stützen hinter der Fassade.
c d
Profile Trägeranschlüsse
Es werden verwendet Querkraftanschlüsse durch
a) Breitflanschträger der HE- und e) angeschweißte Anschlußbleche
HD-Reihe f) Anschlußwinkel mit oder ohne Knagge
b) geschweißte Rechteck-Hohlprofile g1) Stirnplatten am Träger
c) gewalzte Rechteck-Hohlprofile
d) kreisförmige Hohlprofile Anschlüsse für Querkraft und Moment e
Ihre Abmessungen sind abhängig von der g2) Stirnplattenanschlüsse
Größe der Lasten (Eigengewicht und Ver- h) Durchbindung des Zug- und Druckgurtes
kehrslasten), ihrem Abstand (der Feldgröße) des Trägers
und der Geschoßzahl. i) Durchlaufen des Trägers
s a s a D
last (IPBL) (IPB) (IPBv) s
10
qd4) 300 330 360 400 450 500 600 300 340 360 400 450 500 600 700 800 300 340 360 400 450 500 600 700 800 300 340 360 400 450 500 600 700 800
[kN/m] Gleichmäßig verteilte Belastung 2)
9,9 11,2 12,6 14,2 16,2 14,8 17,1 17,1
10
12,1 13,7 15,4 17,4
7,0 7,9 8,9 10,1 11,4 13,0 16,4 10,5 12,1 12,8 14,2 15,9 17,6 12,1 13,7 14,5 15,9 17,6 17,4
20
8,5 9,7 10,9 12,3 14,0 15,9 12,8 14,8 15,7 17,4 14,8 16,8 17,7
5,7 6,4 7,3 8,2 9,3 10,6 13,4 8,6 9,9 10,5 11,6 13,0 14,4 16,7 9,9 11,2 11,8 13,0 14,4 15,8 14,2 15,4 15,8 16,7 17,9
30
7,0 7,9 8,9 10,1 11,4 13,0 16,4 10,5 12,1 12,8 14,2 15,9 17,6 12,1 13,7 14,5 15,9 17,6 17,4
4,9 5,6 6,3 7,1 8,1 9,2 11,6 7,4 8,6 9,1 10,0 11,2 12,4 14,5 16,5 8,6 9,7 10,2 11,2 12,4 13,7 15,8 17,9 12,3 13,3 13,7 14,5 15,5 16,4
40
6,0 6,8 7,7 8,7 9,9 11,2 14,2 9,1 10,5 11,1 12,3 13,8 15,2 17,7 10,5 11,9 12,5 13,7 15,2 16,8 15,1 16,3 16,8 17,8
4,4 5,0 5,6 6,4 7,2 8,2 10,4 6,6 7,7 8,1 9,0 10,1 11,1 12,9 14,8 16,4 7,7 8,7 9,2 10,0 11,1 12,2 14,1 16,0 17,7 11,0 11,9 12,2 13,0 13,9 14,7 16,4 17,9
50
5,4 6,1 6,9 7,8 8,9 10,1 12,7 8,1 9,4 10,0 11,0 12,3 13,6 15,8 9,4 10,6 11,2 12,3 13,6 15,0 17,3 13,5 14,6 15,0 15,9 17,0 18,0
4,0 4,6 5,1 5,8 6,6 7,5 9,5 6,1 7,0 7,4 8,2 9,2 10,2 11,8 13,5 14,9 7,0 7,9 8,4 9,2 10,2 11,2 12,9 14,6 16,2 10,1 10,9 11,2 11,8 12,7 13,4 14,9 16,4 17,8
60
4,9 5,6 6,3 7,1 8,1 9,2 11,6 7,4 8,6 9,1 10,0 11,2 12,4 14,5 16,5 8,6 9,7 10,2 11,2 12,4 13,7 15,8 17,9 12,3 13,3 13,7 14,5 15,5 16,4
3,7 4,2 4,7 5,4 6,1 6,9 8,7 5,6 6,5 6,9 7,6 8,5 9,4 10,9 12,5 13,8 6,5 7,3 7,7 8,5 9,4 10,3 11,9 13,5 15,0 9,3 10,1 10,4 11,0 11,7 12,4 13,8 15,1 16,5
70
4,6 5,2 5,8 6,6 7,5 8,5 10,7 6,9 7,9 8,4 9,3 10,4 11,5 13,4 15,3 17,0 7,9 9,0 9,5 10,4 11,5 12,7 14,6 16,6 11,4 12,3 12,7 13,4 14,3 15,2 16,9
3,5 3,9 4,4 5,0 5,7 6,5 8,2 5,2 6,1 6,4 7,1 7,9 8,8 10,2 11,7 12,9 6,1 6,9 7,2 7,9 8,8 9,7 11,2 12,7 14,0 8,7 9,4 9,7 10,3 11,0 11,6 12,9 14,2 15,4
80
4,3 4,8 5,4 6,2 7,0 7,9 10,0 6,4 7,4 7,9 8,7 9,7 10,8 12,5 14,3 15,9 7,4 8,4 8,9 9,7 10,8 11,8 13,7 15,5 17,1 10,7 11,5 11,9 12,6 13,4 14,2 15,8 17,3
Pd [kN]4) Einzellast in Trägermitte 3)
4,8 6,1 7,7 9,7 12,3 15,4 10,4 13,4 14,8 17,6 13,3 16,4 17,9
100
7,1 9,1 11,3 14,3 18,0 15,1
2,4 3,1 3,9 5,0 6,4 8,2 12,7 5,4 7,1 8,0 9,7 12,0 14,4 7,1 9,0 10,0 11,9 14,3 16,9 13,7 15,6 16,5
200
3,6 4,6 5,9 7,5 9,6 12,2 8,1 10,6 11,9 14,3 17,5 10,5 13,3 14,7 17,3
1,6 2,1 2,6 3,4 4,3 5,6 8,7 3,6 4,8 5,4 6,6 8,2 10,0 13,2 16,9 4,8 6,2 6,8 8,2 10,0 11,9 15,5 9,6 11,1 11,7 13,1 14,7 16,4
300
2,4 3,1 3,9 5,0 6,5 8,3 12,9 5,4 7,2 8,1 9,8 12,2 14,7 7,2 9,2 10,1 12,1 14,7 17,4 14,1 16,2 17,1
1,2 1,6 2,0 2,5 3,3 4,2 6,6 2,7 3,6 4,1 5,0 6,2 7,6 10,1 13,0 15,8 3,6 4,7 5,2 6,2 7,6 9,1 11,9 15,1 7,4 8,5 9,0 10,1 11,4 12,7 15,6
400
1,8 2,3 2,9 3,8 4,9 6,3 9,8 4,1 5,4 6,1 7,4 9,3 11,3 15,0 5,4 7,0 7,7 9,2 11,3 13,5 17,6 10,9 12,6 13,3 14,8 16,8
1,0 1,2 1,6 2,0 2,6 3,4 5,3 2,2 2,9 3,3 4,0 5,0 6,1 8,2 10,6 12,9 2,9 3,7 4,2 5,0 6,1 7,4 9,7 12,3 14,9 6,0 6,9 7,3 8,2 9,3 10,4 12,7 15,1 17,7
500
1,5 1,9 2,4 3,0 3,9 5,0 7,9 3,3 4,4 4,9 6,0 7,5 9,1 12,2 15,7 4,4 5,6 6,2 7,4 9,1 10,9 14,3 8,9 10,3 10,9 12,1 13,7 15,3
0,8 1,0 1,3 1,7 2,2 2,8 4,4 1,8 2,4 2,7 3,3 4,2 5,1 6,9 8,9 10,9 2,4 3,1 3,5 4,2 5,1 6,2 8,1 10,4 12,6 5,0 5,8 6,1 6,9 7,8 8,8 10,8 12,8 15,0
600
1,2 1,6 2,0 2,5 3,3 4,2 6,6 2,7 3,6 4,1 5,0 6,3 7,6 10,2 13,2 16,1 3,6 4,7 5,2 6,2 7,6 9,2 12,1 15,4 7,4 8,6 9,1 10,2 11,6 13,0 15,9
0,7 0,9 1,1 1,4 1,9 2,4 3,8 1,6 2,1 2,4 2,9 3,6 4,4 5,9 7,7 9,4 2,1 2,7 3,0 3,6 4,4 5,3 7,0 9,0 10,9 4,3 5,0 5,3 5,9 6,7 7,6 9,3 11,1 13,0
700
1,0 1,3 1,7 2,2 2,8 3,6 5,7 2,4 3,1 3,5 4,3 5,4 6,6 8,8 11,4 13,9 3,1 4,0 4,5 5,3 6,6 7,9 10,4 13,3 16,1 6,4 7,4 7,9 8,8 10,0 11,2 13,8 16,4
0,6 0,8 1,0 1,3 1,6 2,1 3,3 1,4 1,8 2,1 2,5 3,1 3,9 5,2 6,7 8,3 1,8 2,3 2,6 3,1 3,9 4,6 6,2 7,9 9,6 3,8 4,4 4,6 5,2 5,9 6,6 8,2 9,8 11,5
800
0,9 1,2 1,5 1,9 2,4 3,2 5,0 2,1 2,7 3,1 3,8 4,7 5,8 7,7 10,0 12,3 2,7 3,5 3,9 4,7 5,8 6,9 9,2 11,7 14,2 5,6 6,5 6,9 7,8 8,8 9,9 12,2 14,5 17,0
1) Grenzstützweiten > 18,0 m (handelsübliche maximale Lieferlänge für angegebene Walzprofile) sind nicht dargestellt. 3) Das Trägereigengewicht ist hier bereits berücksichtigt.
2) Das Trägereigengewicht ist nicht berücksichtigt und deshalb in die Gleichstreckenlast nach Spalte 1 miteinzuschließen. 4) γF-fache Belastung
Als Biegeträger werden in den Dach- und Trägeranschlüsse Querkraft- und Momentenanschlüsse
Deckentragwerken von Geschoßbauten vor- Bei den Anschlüssen von Deckenträgern an Der einfachste Trägeranschluß ergibt sich,
wiegend Walzträger verwendet. Unterzüge wenn der Deckenträger auf dem Unterzug
• gelten entweder die Anschlüsse als aufliegt und über ihm durchläuft. Bis zu den
gelenkig, und es werden nur die Quer- Lasten der Tabelle müssen keine Steifen in die
kräfte übertragen, Träger an den Kreuzungsstellen eingeschweißt
• oder der angeschlossene Träger läuft durch, werden.
und es sind Querkräfte abzutragen und
Biegemomente weiterzuleiten.
Profile Querkraftanschlüsse
Die meist gebrauchten Profile sind: Je nach Höhenlage und Höhe des anzu-
• für leichte Lasten die Träger der IPE-Reihe. schließenden Trägers kann dieser glatt ab-
• für schwere Lasten die Träger der HE-Reihen gesägt sein oder muß ausgeklingt werden.
• Als Randträger dienen auch U-Profile.
Stehen die Träger in statischem Verbund mit
der aufgelegten Deckenplatte, entsteht der
wirtschaftliche und steife Verbundträger (siehe
Arbeitshilfe 20.3.).
Deckensysteme A B C D E F
(Auswahl)
Spannbeton- Stahlbeton- Teilweise vorgefer- Ortbetondecken auf Stahlprofilblech- Hoesch Additiv-Decke
Fertigdecken Fertigteil-Platten tigte Decken-Platten Stahltrapezprofilen als Verbunddecken auf Profilblechen
nach DIN 1045-1 nach DIN 1045-1 verlorene Schalung mit tiefen Sicken
Skizze
Deckenoberfläche • Diverse Zulassungen der Produkthersteller Die Organisation BAUEN MIT STAHL steht
Stahlbetonfertigteilplatten erhalten durch (z. B. Hoesch, Holorib) Ihnen mit ihren Ingenieuren ebenfalls gern
werkseitige Schalungen eine belagebene • F. Grimm: Stahlbau im Detail, zur Verfügung
Oberfäche. Der Estrich kann dann möglicher- Bd. 2 (Weka Verlag) • wenn Sie (z. B. im frühen Entwurfsstadium)
weise entfallen. • Stahlbaukalender 2002, Kap. 3 und 4 eine firmenneutrale Beratung wünschen
Bei Ortbeton lässt sich dasselbe Ergebnis (Ernst & Sohn) oder
durch eine der folgenden Maßnahmen • Schulitz, Sobek, Habermann: • wenn Sie (auch im Gespräch mit den Be-
erreichen: Stahlbauatlas hörden) die erforderlichen und angemesse-
• sauberes Abziehen und Glätten • Stahlbau Arbeitshilfe 2.4 nen Maßnahmen bei einem konkreten
• Ausgleichsfeinschicht auf normaler „Brandschutz für Decken“ Stahlbauprojekt ermitteln wollen.
Betonoberfläche • Stahlbau Arbeitshilfe 14
• Vakuumbehandlung nach dem Planziehen, „Schallschutz im Stahlbau“
abschließendes Glätten
• Auftragen von Fließbeton Sicherheit: ausgereifte Technik
und qualifizierte Beratung
Literatur Bei der Errichtung von Geschossbauten hat
• DIN 1045-1 Tragwerke aus Beton, der Stahlbau eine ständig wachsende Bedeu-
Stahlbeton und Spannbeton, 7/2001 tung erlangt. Dabei haben sich die Mitglieds-
• prEN 1994-1-1 Bemessung und firmen des Deutschen Stahlbau-Verbandes
Konstruktion von Verbundtragwerken aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und Erfah-
6. überarbeitete Auflage 6/04
• DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen rung als qualifizierte Partner erwiesen. In
und Bauteilen, 9/1977 bis 9/1998 Zusammenarbeit mit Planern und Bauherren Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
• DIN 4109 Schallschutz im Hochbau, errichten sie auf Wunsch auch komplette Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
11/1989 bis 9/2003 schlüsselfertige Gebäude. Telefon (02 11) 67 07-828
Telefax (02 11) 67 07-829
Internet: www.bauen-mit-stahl.de
E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
21.2 Integrierte Deckensysteme
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
A
abschluss; zugleich sind jedoch zusätzliche
A
Funktionen integriert:
• Zu- und Abluftführungen der klima-
technischen Einrichtungen
• Beleuchtungsanlagen
Z
• Schallabsorption zur Verbesserung
der Raumakustik
Z
A1 Flache Decke mit Einbauleuchten A2 Flache Decke mit vorstehenden Leuchten A3 Flache Decke mit Aufbauleuchten
Z
A A Z Z A
A A A A A
Z
Z Z
Z A
A Z A
A
A A A
Z
A A
Z
Z A
A Z
Z A A
Z
V
Plattenläufe
(in der Regel
Laufplatten mit
ange-
formten
Stufen)
Wangenläufe
Die Stufen tragen
ihre Belastung
auf seitliche,
biegesteife
Wangen – meist
aus Beton oder Stahl – ab.
V
Stahlbau Arbeitshilfe 22 Treppen im Geschossbau
Treppen aus Stahl Bei fehlender Unterdecke wird die feuerbe- • Stahlbau-Arbeitshilfen:
Der Baustoff Stahl bietet eine Vielzahl von ständige Verkleidung der Träger mit der Ver- – 2.1 Brandschutz für Stützen und Träger
Gestaltungsmöglichtkeiten. Seine große Fest- kleidung des Treppendurchbruchs kombiniert. – 2.2 Brandschutz bei Wänden
igkeit ermöglicht besonders leichte Konstruk- – 2.4 Brandschutz für Decken
tionen – mit Stahlstützen, feingliedrigen • Treppen aus Stahl können mit schützenden • Stahl-Informations-Zentrum
Hängekonstruktionen oder geraden bzw. Umkleidungen frei eingebaut werden. Merkblatt 155 – Innentreppen
geschwungenen Biegeträgern. • Bei Treppen aus Beton muß die Bewehrung Merkblatt 255 – Außentreppen
hinreichend überdeckt sein. Merkblatt 355 – Entwurfskriterien für
Üblich ist eine einfache Trägerkonstruktion Stahltreppen
mit 4 leichten Stützen für jedes Podest. Die
Läufe sind als Balken zwischen die Podeste Sicherheit: ausgereifte Technik
gespannt; diese sind quer aufgelagert und und qualifizierte Beratung
geben ihre Kräfte an Stützen oder Wände ab. Bei der Errichtung von Geschossbauten hat
der Stahlbau in den letzten Jahren eine stän-
Abschluss der Treppe gegen Treppenraum dig wachsende Bedeutung erlangt; die Mit-
und Deckenbereich gliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-Verban-
Da Stahlskelettbauten nicht unbedingt ein des haben sich dabei aufgrund ihrer Leis-
aussteifendes Treppenhaus aus Beton benöti- Literatur tungsfähigkeit und Erfahrung als qualifizierte
gen, können Treppen auch in einem offenen • Bauordnungen der Länder Partner erwiesen.
Treppenhaus geführt werden. Die in den • Stahlbauatlas: Schulitz-Sobek-Habermann,
Geschossen häufig vorhandene untergehängte Ausgabe 1999 Viele dieser Unternehmen errichten in
Decke zur Verkleidung der Deckenträger • DIN 18064 Zusammenarbeit mit Planern und Bauherren
und der Installationen im Deckenhohlraum • DIN 18065 Gebäudetreppen, Hauptmaße auf Wunsch auch komplette schlüsselfertige
wird dann auch unter den Treppenläufen und (Juli 1984, neuer Entwurf von Juni 1997 Gebäude.
Podesten durchgezogen. Der Deckenhohl- liegt im Gelbdruck vor)
raum wird meist durch Asbest- oder Gips- • DIN 18069 Tragbolzentreppen für Wohn- Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
platten verkleidet. Eine solche Treppe ohne gebäude, Bemessung und Ausführung stadium, eine firmenneutrale Beratung, steht
trennende Treppenhauswände ist feuer- • DIN 24530 Treppen aus Stahl, Angaben Ihnen BAUEN MIT STAHL gerne mit Rat und
beständig. für die Konstruktion Information zur Verfügung.
Nutzung Literatur
Eine Aussteifung durch Fachwerkscheiben Anordnung der vertikalen Aussteifung • Hart, Henn, Sontag: Stahlbauatlas
oder massive Wandscheiben beeinflußt die • Stahlbaukalender
Raumaufteilung und die Anordnung der • Stahlbau Arbeitshilfen
Verkehrswege. – 20.1 Stützen im Geschoßbau
Bild 7
– 20.2 Walzträger im Geschoßbau
Erscheinungsbild – 21.1 Deckenplatten im Geschoßbau
Rahmen außerhalb des Gebäudes oder Fach- – 23.1 Rahmen im Geschoßbau
werke in den Außenwänden schaffen Freizü- – 23.2 Verbände im Geschoßbau
gigkeit im Gebäude, beeinflussen aber nach- – 23.3 Scheiben im Geschoßbau
haltig das Erscheinungsbild des Gebäudes. – 23.4 Schächte im Geschoßbau
Bild 8
Wirtschaftlichkeit Sicherheit: ausgereifte Technik
Im Einzelfall muß man prüfen, ob eine Vermeidung von Temperaturzwängungen und qualifizierte Beratung
Betonwand oder ein leichtes weitgespanntes Bei der Errichtung von Geschoßbauten hat
Stahlfachwerk wirtschaftlicher ist. der Stahlbau in den letzten Jahren eine stän-
dig wachsende Bedeutung erlangt: die Mit-
Bauablauf gliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-Verban-
Die Errichtung von Stahlfachwerken und des DSTV haben sich dabei aufgrund ihrer
Bild 9
Fertigbetonwänden oder Ortbetonschächten Leistungsfähigkeit und Erfahrung als qualifi-
erfordert sorgfältige zeitliche und organisato- zierte Partner erwiesen. Viele dieser Unter-
rische Abstimmung. nehmen errichten in Zusammenarbeit mit
Planern und Bauherren auf Wunsch auch
Anordnung der vertikalen komplette schlüsselfertige Gebäude.
Aussteifungen Bild 10
Die zur Ableitung der horizontalen Kräfte in Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
den Erdboden erforderlichen vertikalen Trag- stadium, eine firmenneutrale Beratung, steht
werke (Windscheiben) müssen in wenigstens Ihnen BAUEN MIT STAHL gerne mit Rat und
zwei zueinander nicht parallelen Richtungen Informationen zur Verfügung.
und in wenigstens drei Ebenen, deren Achsen Bild 11
sich nicht alle in einem Punkt schneiden dür-
fen, angeordnet werden, um Windkräfte aus
jeder Richtung aufnehmen zu können.
Bei symmetrischen Gebäuden erhalten sym-
metrisch angeordnete Windscheiben nur Bild 12
Kräfte aus der ihnen parallelen Windrichtung
(Bild 7). der exzentrischen Lage des Festpunktes im
Bei unsymmetrisch angeordneten Windschei- wesentlichen nur nach der freien Seite.
ben erhalten die zur Windrichtung senkrech- Mehrere nebeneinander angeordnete feste
ten Scheiben zusätzliche Kräfte aus den ent- Scheiben als Queraussteifungen erhalten ent-
stehenden Versatzmomenten (Bild 8). sprechend ihrer Steifigkeit ihren Anteil aus
den Windkräften zugeteilt. Eine steife
Vermeidung von Temperaturzwängungen Deckenscheibe sorgt für die Verteilung.
Aussteifungen müssen so angeordnet werden, Aus Temperaturdehnungen entstehen keine
dass keine Zwängungen aus Temperaturver- Zwängungskräfte (Bild 11).
änderungen der Decken entstehen. Sind zwei aussteifende Scheiben in einer
Beim Grundriß nach Bild 9 erfolgt die Län- Flucht angeordnet, so beteiligen sich eben-
genausdehnung wegen der mittigen Lage der falls beide an der Abtragung der Windkräfte.
Aussteifungen in beiden Richtungen gleich- Es entstehen jedoch Zwängungskräfte durch
mäßig, beim Grundriß nach Bild 10 wegen Temperatureinwirkungen (Bild 12).
5. überarbeitete Auflage 7/02
Kombiniert aufnehmbare Normalkräfte N und Biegemomente M unter 1,35-fachen Lasten (Elastische Querschnittstragfähigkeit)
für ausgewählte Walzprofile nach DIN 1025 Bl. 2 – 5; Materialgüte S235 (früher St 37)
360 144,6 132,0 119,3 94,9 69,6 45,2 19,9 M = 500 kNm
400 185,6 171,7 157,8 131,1 103,2 75,4 48,7 20,9 ergibt HEM 500
450 240,0 225,0 210,0 180,0 148,5 118,5 88,5 58,5
500 308,8 291,4 276,0 243,2 208,4 175,6 142,8 110,0 59,8
600 491,2 472,8 451,3 411,4 374,5 334,6 294,7 254,8 196,5 98,2
360 302,4 289,2 275,9 249,5 223,0 196,6 170,1 143,6 104,0 37,8
400 369,6 355,7 339,6 311,9 281,8 254,1 224,1 196,4 152,5 78,5 6,9
450 464,0 446,6 432,1 400,2 365,4 333,5 301,6 269,7 220,4 139,2 116,0
500 568,0 550,3 532,5 497,0 461,5 426,0 387,0 351,5 298,2 209,5 120,7 28,4
600 766,4 747,2 723,3 680,2 637,1 598,8 555,6 512,5 450,3 344,9 234,7 129,3 24,0
340 648,0 595,4 518,4 457,7 392,9 328,1 263,3 198,5 133,7 72,9 8,1
360 688,0 632,1 550,4 485,9 417,1 352,6 283,8 215,0 150,5 81,7 12,9
400 771,2 713,4 621,8 549,5 477,2 400,1 327,8 255,6 178,3 106,0 33,7
450 880,0 814,0 715,0 632,5 550,0 467,5 385,0 308,0 225,5 143,0 60,5
500 988,8 914,6 809,6 716,9 630,4 537,7 451,1 358,4 271,9 179,2 92,7
600 1225,6 1141,3 1018,8 911,5 804,3 697,1 597,5 490,2 383,0 275,8 176,2
Die Tabelle enthält für eine Reihe ausgewählter Walz- Literatur Verbandes DSTV haben sich dabei aufgrund
träger mit parallelen Flanschen (nach DIN 1025 Blatt
2 – 5) die von den Querschnitten aufnehmbaren Nor-
• Hart, Henn, Sontag – Stahlbauatlas ihrer Leistungsfähigkeit und Erfahrung als
malkräfte N und Biegemomente M. • Stahlbau-Kalender (jährliche Neuausgabe)* qualifizierte Partner erwiesen. Viele dieser
Sie können für die Vorbemessung der Riegel und Stüt- mit ausführlichen Normen, Vorschriften Unternehmen errichten in Zusammenarbeit
zen am Rahmenknoten benutzt werden. Da im allge- und Profilen mit Planern und Bauherren auf Wunsch
meinen das Biegemoment in der Stütze zwischen zwei
Knoten kleiner ist als am Knoten, dürfte der am Kno- • Ringbuch „Typisierte Verbindungen im auch komplette schlüsselfertige Gebäude.
ten gewählte Querschnitt auch für den Stabilitätsnach- Stahlhochbau“*
weis der Stütze ausreichend sein. Anhand dieser Vor- • Davies, Bemessung von stählernen Rahmen, Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
bemessung kann die genaue statische Berechnung und
endgültige Bemessung durchgeführt werden. Abwei-
die durch Mauerwerk ausgesteift sind. stadium, eine firmenneutrale Hilfe, steht
chungen der Profilabmessungen zwischen vorab und Sonderdruck „Elementiertes Bauen in Stahl“. Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
endgültig bemessenen Querschnitten sind im allge- • Stahlbau Arbeitshilfen Information zur Verfügung.
meinen gering. – 23 Aussteifungen von Geschoßbauten
– 23.2 Verbände im Geschoßbau
– 23.3 Scheiben im Geschoßbau
– 23.4 Schächte im Geschoßbau
* erhältlich über Stahlbau-Verlagsgesell-
schaft mbH, Tel. 02 11/67 07-801
5. überarbeitete Auflage 7/02
Rahmenformen 3
1 Dreigelenkrahmen
2 Zweigelenkrahmen
8 9
3 Eingespannter Rahmen 4
4 Eingespannter Rahmen mit Pendelstütze
5 Zweifeldriger Rahmen mit nur einem 7
steifen Stiel-Riegel-Anschluß
6 Dreifeldriger Rahmen 5
7 Stockwerksrahmen
Rahmenanordnung 6
8 In diesem Beispiel sind alle Stützen und
Riegel biegesteif angeschlossen, die Stützen
eingespannt, geeignet für große Horizontal- Rahmenecken Schnittflächen Kopfplatten angeschweißt und
lasten oder hohe Gebäude. Beispiele für die Ausführung von Rahmen- durch HV-Schrauben verschraubt.
ecken 15 Beim Anschluß größerer Eckmomente
9 Bei der zweiten Lösung bilden in der Quer- Erhöhung des Querschnitts des Trägers durch
richtung nur zwei Scheiben Stockwerksrah- Rahmenecken aus IPB-Profilen: Auftrennen des Steges und Einsetzen eines
men, bei denen nur die mittleren Stützen 10 voll geschweißte Verbindung keilförmigen Bleches. Anschluß durch Kopf-
biegesteif mit den Riegeln verbunden sind. 11 geschraubte Montageverbindung platte und Decklasche. Die Stütze erhält am
Die äußeren Stützen sind Pendelstützen. In Anschlußpunkt des Trägeruntergurtes eine
der Längsrichtung ist nur ein Feld als zweistieli- Rahmenabschluß eines Stockwerkrahmens Aussteifung.
ger, viergeschossiger Stockwerksrahmen aus- aus IPB-Profilen:
gebildet. Durch diese Konzentration auf einige 12 geschweißt Andere Lösung siehe Arbeithilfe 20.1 Bild
wenige, allerdings besonders kräftige biege- 13 Riegelanschluß geschraubt „g2“ und „h“, bei denen jedoch der Unter-
steife Innenstützen lassen sich alle anderen 14 Rahmenecke, Stütze und Träger im gurt keine Zugkräfte überträgt. Auch Bild
Stützen als leichte Pendelstiele dimensionieren. Gehrungsschnitt schräg geschnitten. An den „i“ kommt als Rahmenecke in Frage.
10 14
12
11 13 15
Stahlbau Arbeitshilfe
23.2 Verbände im Geschossbau
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Fachwerkverbände können ein Gebäude in Breite oder schmale Verbände Für Tür- oder Fensteröffnungen werden die
waagerechten und senkrechten Ebenen • Ein Fachwerkverband kann statisch mit Stäbe abgeknickt. Die Knickpunkte werden
aussteifen. Sie werden durch waagerechte einem in den Bogen eingespannten Biege- durch Hilfsstäbe gehalten (Abb. 9 – 10).
Kräfte aus Wind und Erdbeben und durch träger verglichen werden (Abb. 6).
Stabilisierungskräfte beansprucht. • Bei schmalen Verbänden erhalten die Stüt- Elemente der Fachwerkverbände
zen große Stabkräfte aus Wind. Je nach Die „Gurte“ der Verbände sind meist die
Anordnung vertikaler Fachwerkverbände Windrichtung wirken diese Kräfte abhebend Stützen; die „Pfosten“ sind die Träger des
im Grundriss oder belastend. Werden die abhebenden Deckentragwerkes. Die „Diagonalen“ wer-
Zur Aussteifung eines Gebäudes sind min- Kräfte nicht durch andere Lasten kompen- den an die Stützen oder Träger mit Knoten-
destens drei Verbände in zwei Richtungen siert, so sind große und schwere Funda- blechen angeschlossen.
in drei verschiedenen Achsen erforderlich. mente erforderlich. Schmale Verbände ver- Man unterscheidet
Da sie die freizügige Nutzung beeinträchti- formen sich stärker als breite. Es ist notwen- • Zugdiagonalen, die nur Zugkräfte über-
gen, legt man sie in unveränderbare Wände dig, die Verformungen auf ein bestimmtes tragen können. Sie beanspruchen wenig
mit wenig Öffnungen, z. B. Maß zu beschränken. Außerdem ist die Raum. Es sind jedoch stets zwei gegen-
• in Wände um ein Treppenhaus (Abb. 1), Zusatzbeanspruchung aus Stabilisierung läufige Diagonalen erforderlich, da nur
• in Wände um Aufzugs- oder Installations- um so größer, je größer die Verformung ist die gezogene Diagonale trägt.
schächte (Abb. 2), (Abb. 7). • Zug- und Druckdiagonalen, die Zug- und
• in Außenwände, die keine Fenster haben, • Breite Verbände sind wegen der geringen Druckkräfte übertragen können. Sie sind
oder deren Fensterteilung mit den Fach- Stabkräfte steifer und leichter. Sie erzeugen drucksteif auszubilden. Es genügt eine
werken harmoniert (Abb. 3). geringere abhebende Kräfte (Abb. 8). Diagonale je Feld.
d [mm] 12 10 16 14 20 16 22 18 25 20 30 25 35 30 40 32 44 35 50 40 55 45 80 64
60·6 2,71 2,77 1,81 1,89 1,39 1,48 1,10 1,23 0,87 1,05 0,23 0,71 0,00 0,38 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
80·8 4,93 5,00 3,37 3,45 2,67 2,75 2,24 2,33 1,93 2,04 1,39 1,58 0,96 1,27 0,48 1,02 0,29 0,78 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
100·10 7,30 5,42 5,51 4,34 4,43 3,68 3,78 3,22 3,34 2,49 2,64 2,02 2,20 1,64 1,89 1,29 1,65 0,52 1,24 0,36 0,86 0,00 0,00
120·12 7,30 6,37 6,48 5,44 5,55 4,80 4,91 3,78 3,92 3,15 3,31 2,70 2,90 2,34 2,58 1,73 2,10 1,13 1,74 0,00 0,00
60·6 7,30 5,31 5,42 4,22 4,34 3,55 3,69 3,08 3,24 2,28 2,52 1,69 2,05 1,11 1,70 0,00 1,38 0,00 0,73 0,00 0,00 0,00 0,00
80·8 7,30 6,64 6,79 5,84 6,00 4,58 4,77 3,80 4,03 3,22 3,50 2,74 3,10 1,88 2,49 0,93 2,00 0,00 0,00
100·10 7,30 6,99 7,23 6,09 6,36 5,40 5,71 4,36 4,77 3,55 4,10 0,00 1,86
120·12 7,30 6,18 6,50 5,29 5,67 2,22 3,40
200 7,30 7,00 7,08 5,63 5,72 4,82 4,90 4,26 4,35 3,38 3,48 2,84 2,96 2,46 2,59 2,17 2,32 1,71 1,92 1,32 1,63 0,00 0,52
240 7,30 6,75 6,85 5,98 6,08 4,78 4,89 4,06 4,17 3,55 3,68 3,17 3,31 2,61 2,79 2,20 2,42 0,43 1,33
260 7,30 6,83 6,93 5,47 5,58 4,65 4,77 4,09 4,21 3,66 3,80 3,05 3,21 2,60 2,80 1,01 1,66
300 7,30 6,96 7,07 5,94 6,06 5,23 5,36 4,71 4,85 3,97 4,12 3,44 3,62 1,90 2,30
200 7,30 5,16 6,54
Druckstäbe
240 7,30
260 7,30
300 7,30
200 7,30 6,59 6,94 5,63 6,05 2,25 3,60
240 7,30 5,04 5,82
260 7,30 6,16 6,87
HEA
300 7,30
340 7,30
600 7,30
200 7,30 4,33 4,98
240 7,30 6,78 7,30
260 7,30
HEB
300 7,30
340 7,30
600 7,30
a = geschweißte Konstr.
b = geschraubte Konstr.
a b
Zu Tabelle 1
3.1.1 Betonfertigplatte
d = Dicke der Platte (mm) H [kN] BSt 500/550 RK
im Mörtelbett
fe = Querschnitt des Baustahlgewebes (cm2/m)
für geringe
in Längs- und Querrichtung je Seite
Horizontal-
kräfte * = Bei allen b/h < 1 Zulagebewehrung in
BSt III (420/500) auf 1/4 jeder Seite (4 x) h [m]
H = Horizontalkräfte [kN]
b = Breite der Betonplatte [m]
h = Höhe der Betonplatte [m] 1 1 H [kN]
/4 /4
b [m]
Tabelle 2:
Erforderliche Mindestdicken „d“ tragender, nichtraum-
abschließender Wände und Überdeckungen „ü“ zur Erfüllung
der Brandschutzanforderungen nach DIN 4102 Teil 4
Maße in mm
d ü d ü d ü
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
Normalbeton 100 50 120 60 150 75 Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
Mauerziegel Telefon (02 11) 67 07-828
DIN 105 Telefax (02 11) 67 07-829
150 71 175 71 200 115
3.1.2 Betonfertigplatte mit Knotenblech Kalksandstein Internet: www.bauen-mit-stahl.de
DIN 106 E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe 23.4 Schächte im Geschoßbau
Anschlüsse an den Schacht Die Verbindung ist nach der Montage so- Bewehrungsstäbe, die über die Wandfläche
fort tragfähig (Bild 15). vorstehen, verteuern eine Einzelschalung
Übertragene Kräfte (Bild 13) • Die Wandscheibe erhält Aussparungen, in und sind bei Kletter- und Gleitschalung nicht
Die kraftschlüssig mit dem Betonschacht ver- die die Träger eingreifen. Zum Toleranzaus- ausführbar. Stahlteile zur Befestigung der
bundene Geschoßdecke leitet folgende Kräfte gleich dienen Fugenverguß und/oder klei- Deckenträger sollten daher mit der Beton-
in den Schacht ein: ne Lagerkörper (Bild 16). fläche bündig sein.
• durch die Deckenplatte Die Betonschächte werden meist vor Beginn
– Horizontalkräfte parallel zur Unverschieblicher Anschluß der Decke der Stahlmontage fertiggestellt. Bei Hochhäu-
Wandscheibe (T) Bei Punkt A der Bilder 7 und 15 sind hori- sern erfordert der Vorlauf der Betonarbeiten
– Horizontalkräfte als Zug- oder Druck- zontale Kräfte, die senkrecht zur Wand- um einige Stockwerke vor der Stahlmontage
kräfte senkrecht zur Wandscheibe (H) scheibe wirken, einzuleiten. Der Träger liegt sorgfältige terminliche Abstimmung und
• durch die Deckenträger auf der angeschweißten Knagge und ist auf Koordinierung der Arbeiten. Betonschächte
– vertikale Auflagekräfte (V) Zug und Druck mit der in die Wand einbeto- haben als Ortbetonbauteile größere Toleran-
– und (selten) vertikale Biegemomente (M). nierten Stahlplatte verbunden. zen als die Stahlkonstruktion. Hierauf ist beim
Entwurf der Anschlußelemente besonders zu
Anschluß der Deckenplatte Verschieblicher Anschluß der Decke achten.
Aus der Wandscheibe herausragende Beweh- Bei Punkt B am zweiten Schacht (Bild 7 und
rungsstäbe greifen in die Deckenplatte ein 17) sind nur vertikale Kräfte einzuleiten. Literatur
(Bild 14). Die Wandscheibe erhält eine durch- Der Träger liegt auf einer Konsole. • Hart, Henn, Sontag – Stahlbauatlas
gehende Nut oder einzelne Aussparungen, Zwischen Platte und Scheibe bleibt eine hin- • Stahlbautaschenkalender,
in die die Deckenplatte mit ihrer Bewehrung reichend breite Fuge, die mit elastischem Ma- jährliche Neuausgabe
eingreift. terial geschlossen wird. Bei kleineren Ver- • Stahlbau Arbeitshilfen
schiebungen ist es im allgemeinen ausrei- – 23 Aussteifungen von Geschoßbauten
Anschluß der Deckenträger chend, den Träger über Langlöcher (siehe – 23.1 Rahmen im Geschoßbau
• In die Wandscheibe werden Anschlußble- Bild 17) anzuschließen. Für größere Verschie- – 23.2 Verbände im Geschoßbau
che einbetoniert, die durch Kopfbolzen- bungen empfiehlt sich die Anordnung ver- – 23.3 Scheiben im Geschoßbau
dübel oder angeschweißte Bewehrungsstä- schieblicher Lager.
be im Beton verankert sind. Die Anschluß- Sicherheit: Ausgereifte Technik und
elemente – Knaggen oder Konsolen – für Bauausführung qualifizierte Beratung
die Träger werden meist nach dem Beto- Niedrige Betonschächte werden in Einzel- Bei Errichtung von Geschoßbauten hat der
nieren auf der Baustelle angeschweißt. schalung, höhere Schächte in Kletter- oder Stahlbau in den letzten Jahren eine ständig
Gleitschalung ausgeführt. wachsende Bedeutung erlangt; die Mitglieds-
firmen des Deutschen Stahlbau-Verbandes
DSTV haben sich dabei aufgrund ihrer Leis-
Wandscheibe
Deckenplatte durchgehende Nut
tungsfähigkeit und Erfahrung als qualifizierte
des Schachtes Partner erwiesen. Viele dieser Unternehmer
errichten in Zusammenarbeit mit Planern und
herausragende Bewehrung
Bauherren auf Wunsch auch komplette
T T
schlüsselfertige Gebäude.
H V V
4. überarbeitete Auflage 7/02
Baustellen- V B
V A verschweißung Fugenverguß Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
bündig einbetoniertes und/oder Verschraubung Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
Anschlußblech Langkörper V über Langlöcher Telefon (02 11) 67 07-828
15 Kraftschlüssiger 16 Auflagerung in 17 Verschieblicher Telefax (02 11) 67 07-829
Trägeranschluß einer Wandnische Anschluß
Internet: www.bauen-mit-stahl.de
E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
23.4 Schächte im Geschoßbau
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Die Wände vertikaler Erschließungsschächte aus Stahlbeton eine beliebte Lösung. Bei erhalten in der anderen Richtung verschiebli-
(Treppenhäuser, Aufzugs- und Versorgungs- einem kompakten Grundriß läßt sich aber che Anschlüsse.
schächte) eignen sich zur Unterbringung der auch die Steifigkeit der Stützen und Träger
vertikalen Aussteifungsscheiben, weil sie (und evtl. Verbände), die an der Außenhaut Querschnitt der Schächte
nicht veränderbar sind. Wenn sie zur Bil- des Gebäudes liegen, zur Aussteifung nutzen. Der Querschnitt der Schächte ergibt sich aus
dung von Brandabschnitten feuerbeständig ihrer Funktion und den Auflagen der Bauauf-
sein müssen, kann eine Ausführung aus Stellung des Schachtes zum Gebäude sicht (z. B. Trennung von Aufzugs- und Trep-
Beton wirtschaftlich sein. Der Betonschacht kann im Gebäude oder penschächten). Statisch ist eine gedrungene,
Haben die Erschließungsschächte allseitig außen neben ihm stehen. rechteckige Form am günstigsten (Bild 8, 9).
Betonwände, so entstehen torsionssteife Ein Schacht im Gebäude (Kern) kann auch Versorgungsschächte müssen an mehreren
Betonschächte. bei exzentrischer Stellung durch seine Tor- Stellen zugänglich sein und eine bequeme
sionssteifigkeit alle Horizontalkräfte allein Leitungsführung in die Geschosse ermög-
Einfluß der Gebäudehöhe abtragen. Diese Anordnung ist bei Hochhäu- lichen.
Die Wahl der optimalen Aussteifungsart sern üblich (Bild 1, 2). Bei stark exzentrischer Zahlreiche Durchbrüche für Türen, Fenster
hängt von vielen Faktoren, besonders aber Stellung im oder neben dem Gebäude sind und Installationen erschweren die statische
von der Gebäudehöhe ab. Es empfiehlt sich, zusätzliche Wandscheiben (Fachwerkverbän- Berechnung des Betonschachtes und verteu-
niedrige Gebäude (bis etwa 4 Stockwerke) de oder Betonwände) erforderlich (Bild 3, 4). ern seine Ausführung (Bild 12).
durch Rahmenwirkung oder einzelne Wand- Hat das Gebäude mehr als einen Schacht, so Diese Durchbrüche lassen sich vermeiden,
scheiben (Fachwerke oder Betonfertigteil- ist beim Anschluß der Geschoßdecken darauf wenn die Installationsschächte außen den
scheiben) auszusteifen. zu achten, daß keine Zwängungen aus Tem- Aufzugsschächten angeglichen werden
Bei Gebäuden mittlerer Höhe (etwa 5 – 10 peraturänderungen der Deckenscheiben ent- (Bild 10).
Stockwerke) ist es meist am wirtschaftlichs- stehen (Bild 5, 6, 7), d.h., nur ein Schacht Wenn der Querschnitt der Erschließungs-
ten, die Erschließungsschächte zur Ausstei- darf mit den Deckenscheiben allseitig fest schächte statisch nicht ausreicht, können
fung zu nutzen. Bei Hochhäusern ist die Aus- verbunden werden, weitere Schächte dürfen Naßräume in den Betonschacht einbezogen
steifung durch einen oder mehrere Schächte nur Kräfte in einer Richtung aufnehmen und werden (Bild 11).
1 5 8
11
2
A
B
4 7 10 12
Stahlbau Arbeitshilfe
27.1 im Geschossbau, Teil 1
Fenster und Fassaden
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
und -elemente müssen die Hersteller von • A1 – A3: Angriffhemmende Verglasungen C1: Pistole 9 mm
Brandschutzgläsern und -elementen so ge- nach DIN 52290-3 und -4, A2 entspricht C2: Revolver 357 Magnum
nannte Zulassungsbescheide beim Deutschen darüber hinaus auch der UVV Kassen C3: Revolver 44 Magnum
Institut für Bautechnik erwirken, nach denen (Unfallverhütungsvorschrift Kassen der Ver- C4: Natogewehr G 3, Standardmunition
der Einbau zu erfolgen hat. Ohne Vorlage waltungsberufsgenosssenschaft). A3 enthält C5: Natogewehr G 3, Hartkernmunition
eines entsprechenden Zulassungsbescheides auch die Klassse EH01 entsprechend den • D1 – D3: Widerstandsklasse „D“ = Spreng-
ist eine spätere Abnahme durch die Baube- Sicherungsrichtlinien des VdS. wirkungshemmung nach DIN 52290-5.
hörde nicht gegeben. Für eine Sonderlösung • DH4: Enthält die Klasse EH02 nach Die Widerstandsklassen unterscheiden
bietet sich die Zustimmung im Einzelfall an. Sicherungsrichtlinien des VdS. sich nach Maximaldruck in bar und
Impuls (= Dauer der positiven Druckphase)
Schallschutz Prüfdurchführung für A- und DH4-Glässer Millisekunden.
Die Schalldämmung einer Glasscheibe hängt mittels Kugelfallversuch.
von ihrer Dicke (Flächengewicht) und vom Alarmgläser
Schalleinfallswinkel ab. Bei doppelschaligen • P1A – P5A: Bezeichnung der Gläser nach Einscheibensicherheitsglas kann mit einer so
Gläsern besteht durch Resonanz über das Gas- europäischer Norm DIN EN 356, welche genannten Alarmschleife versehen werden
volumen die Gefahr verminderter Dämmung. die DIN 52290-4 ersetzt. und Verbundsicherheitsglas mit Alarmdraht-
Durch größere Scheibenabstände und/oder • B1 – B3: Angriffhemmende Verglasung wie einlage. Bei Zerstörung der Scheiben wird
asymetrischen Scheibenaufbau (z. B. außen A1 – A3 und Einbruchhemmung Fenster/ dann Alarm ausgelöst.
dünne, innen dicke Scheibe) können jedoch Türen nach DIN 18054 und DIN 18103, Auch für die Fenster und Türelemente
höhere Schalldämmwerte erzielt werden. Die Klasse 1 – 3. Außerdem beinhalten diese müssen die Sicherheitsklassifizierungen
Verwendung von Verbundgläsern mit einer Typen nach den Sicherungsrichtlinien des eingehalten werden. Sonderaufbauten und
weichen Gießharzschicht liefert ab Schall- Verbandes der Schadenversicherer (VdS) Beschläge bedürfen der Überprüfung nach
schutzklasse 4 höhere Schallschutzklassen die Klassifizierung EH1 – EH3*. DIN EN V 1627 SF.
und/oder dünnere Glasquerschnitte. Eine Zertifizierung durch den VdS notwendig.
weitere Verbesserung des Schallschutzes lässt Sicherheit: ausgereifte Technik
sich durch besondere Gasmischungen (SF6) Prüfdurchführung der B-Gläser durch ein und qualifizierte Beratung
im Scheibenzwischenraum erzielen. Es ist unabhängiges Materialprüfungsamt erfolgt Die Mitgliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-
jedoch auf den Nebeneffekt der Verschlech- durch maschinelle Vorrichtung, die in drei Verbandes haben die Erfahrung, Sie bei der
terung bei Verwendung der Kombination mit 90 x 110 cm große Prüfmuster je Typ eine Auswahl eines wirksamen und wirtschaft-
Wärmeschutzglas zu achten. mindestens 40 x 40 cm große Durchstiegs- lichen Geschossbaus im Einzelfall fachmän-
nisch zu beraten und diesen auszuführen.
Schall- Bewertetes Erforderliches bewertetes Erforderlicher
schutz- Schalldämm-Maß Rw Schalldämm-Maß Rw Rw-Wert der Die Organisation BAUEN MIT STAHL steht
klasse des am Bau funktionsfähig des im Prüfstand (P-F) nach Verglasung für Ihnen mit ihren Ingenieuren ebenfalls gern
eingebauten Fensters DIN 52210-2 eingebauten Einfachfenster mit zur Verfügung
gemessen nach DIN 52210-5 funktionsfähigen Fensters Isolierverglasung
in dB in dB in db • wenn Sie (z. B. im frühen Entwurfsstadium)
eine firmenneutrale Beratung wünschen
1 25 – 29 ≥ 27 ≥ 27 oder
2 30 – 34 ≥ 32 ≥ 32
• wenn Sie (auch im Gespräch mit den
3 35 – 39 ≥ 37 ≥ 37
4 40 – 44 ≥ 42 ≥ 45
Behörden) die erforderlichen und ange-
messenen Maßnahmen bei einem kon-
5 45 – 49 ≥ 47 1)
nein
Nachweis
niert worden. Die Bewertung der Behaglichkeit ist die Vor- erforderlich
Gebäudes über 30 %
Klassen der Fugendurchlässigkeit von außen hersage der Situation im Raum. ja
liegenden Fenstern, Fenstertüren und Dach- Es ist daher schwierig, einen allgemein gülti- Nachweis nach DIN 4108-2
flächenfenstern gen Maßstab für die Behaglichkeit zu finden. erforderlich
Nachweis raumbezogen
Aus den äußeren Bedingungen, den Gebäude-
unterschritten
Zeile Anzahl der Klasse der
Vollgeschosse Fugendurchlässigkeit eigenschaften und dem Nutzverhalten ergeben kein Grenzwerte Fensterflächenanteile
des Gebäudes nach DIN EN 12207-1: sich einige weitere zeitabhängige Faktoren. Nachweis nach Tabelle 7 DIN 4108-2 je Raum
2000-06 • Bewölkung, Sonnenstand erforderlich nach Orientierung und Neigung
Sonnenschutzvorrichtung FC a) Es können nur fest installierte Sonnenschutzvorrichtungen Zu den jeweiligen Orientierungen gehören Winkelbereiche
Ohne Sonnenschutzvorrichtung a) 1,0 berücksichtigt werden. Übliche dekorative Vorhänge gelten von ± 22,5°. Bei Zwischenorientierungen ist
Innenliegend oder zwischen den Scheiben b) nicht als Sonnenschutzvorrichtungen der Abdeckwinkel β ≥ 80° erforderlich.
b) Für innen und zwischen den Scheiben liegende
– weiß oder reflektierende Oberfläche
mit geringer Transparenz c) 0,75 Sonnenschutzvorrichtungen kann eine genauere Ermittlung
– helle Farben oder geringe Transparenz c) 0,8 vorgenommen werden. Dies ist zu empfehlen, da sich er-
– dunkle Farbe oder höhere Transparenz c) 0,9 heblich günstigere Werte ergeben können Süd Ost
c) Als gering gilt, eine Transparenz der Sonnenschutz- West
Außenliegend d) vorrichtung unter 20 %
– drehbare Lamellen, hinterlüftet 0,25 d) Bei der Verwendung von Markisen muss näherungsweise
– Jalousien und Stoffe mit geringer Transparenz c) 0,25 sichergestellt sein, dass keine direkte Besonnung des Fens- β β
– Jalousien, allgemein 0,4 ters erfolgt. Eine direkte Besonnung wird ausgeschlossen ϒ
– Rolläden, Fensterläden 0,3 wenn
– Vordächer, Loggien 0,5 – bei Südorientierung der Abdeckwinckel β ≥ 50° ist,
– Markisen d), oben und seitlich ventiliert 0,4 – bei Ost- oder Westorientierung der Abdeckwinkel Vertikalschnitt Horizontalschnitt Vertikalschnitt
d)
– Markisen , allgemein 0,5 entweder β ≥ 85° oder ϒ ≥ 115° ist.
Gebäudelage bzw. Bauart, Fensterneigung und Orientierung ∆Sx a) Alternativ kann die wirksame Wärmespeicherfähigkeit nach DIN V 4108-6 Die Klimaregionen A, B, C
Klimaregion: Gebäude in Klimaregion A = 0, B = - 0,01, C = - 0,025 bestimmt werden, um im Zweifelsfall eine Bauart einzuordnen. berücksichtigt regionale Unter-
a) b) fgew = (Aw + 0,3 x AAW + 0,1 x AD) AG mit: schiede der sommerlichen
Bauart: – Extrem leichte Bauart : z. B. zwei oder mehr Kombinationen einer Klimaverhältnisse in Deutsch-
leichten Bauart bzw. bei vorwiegend Innendämmung, große fgew = gewichtete Außenfläche bezogen auf die Nettogrundfläche, land. Es wird unterschieden
Halle, kaum raumumschließende Flächen – 0,089 + 0,07 x fgewb) Aw = Fensterfläche (einschließlich Dachfenster), AAW = Außenwandfläche nach sommerkühle (A), gemä-
– Leichte Bauart a): z. B. Holzständerkonstruktion, leichte AD = Dachfläche, AG = Nettogrundfläche ßigte (B), und sommerheiße (C)
Trennwände, untergehängte Decken – 0,098 + 0,125 x fgewb) Die Gewichtsfaktoren berücksichtigen die Relationen zwischen den Regionen. Die Einteilung erfolgt
sommerlichen Wärme durchgängen üblicher Außenbauteile. nach den 15 Klimaregionen
– Schwere Bauarta) – 0,098 + 0,14 x fgewb) c) nach DIN V 4108-6 bzw. nach
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern kann i. d. R. von einer erhöhten
Erhöhte Nachtlüftungc) während der zweiten Nachthälfte n ≥ 1,5 h-1 Nachtlüftung ausgegangen werden. dem Höchstwert der mittleren
– bei leichter a) und extrem leichter a) Bauart + 0,02 d) Als gleichwertige Maßnahme gilt eine Sonnenschutzvorrichtung, die die monatlichen Außentemperatur
– bei schwerer Bauarta) + 0,03 und der entsprechenden Grenz-
diffuse Strahlung permanent reduziert und deren gtotal < 0,4 erreicht. raumtemperatur.
Sonnenschutzverglasung, g ≤ 0,4d) + 0,03 e) fneig = Aw, neig/AG mit: Aw, neig = geneigte Fensterfläche, Ag = Nettogrundfläche
Fensterneigung: 0° ≤ Neigung > 60° (gegenüber der Horizontalen) – 0,12 x fneige) f) fnord = Aw, nord /Aw, gesamt mit: Aw, nord = Nord-, Nordost- und Nordwestorien-
Orientierung: Nord-, Nordost- und Nordwestorientierte Fenster soweit tierte Fensterfläche soweit die Neigung gegenüber der Horizontalen > 60° Tabelle 3: Zuschlags-
die Neigung gegenüber der Horizontalen > 60° ist sowie Fenster, die ist sowie Fensterflächen, die dauernd vom Gebäude selbst verschattet sind werte zur Sonnen-
dauernd vom Gebäude selbst verschattet sind – 0,10 x fnord f ) Aw, gesamt = gesamte Fensterfläche
schutzermittlung
Sonnenschutz-Varianten: Es gibt viele Möglichkeiten, den gewünschten sommerlichen Wärmeschutz durch Einsatz geeigneter Gläser oder Fensterabdeckungen
zu erreichen. Je nach System erfüllt der Sonnenschutz noch zusätzliche Aufgaben zur Erhöhung des Nutzungswertes von Gebäuden.
starrer Sonnenschutz beweglicher Sonnenschutz
Bezeichnung Absorptions- Sonnen- Folie Blende, Vor- Innenrollo Innenjalousie Rollo Außen- Außenrollo, Rolläden, Kastenfenster- Kastenfenster-
system mit
glas 1) schutzglas dach, Loggia, zwischen raffstore Markisen Fensterläden system mit Sonnen- und
siehe Bild 1 siehe Bild 1 Balkon den Scheiben Sonnenschutz Blendschutz
100 100
35 41
5 30
45 15 26 3
Abminde- 1,0 1,0 0,3 – 0,75 1,0 0,6 – 0,73) 0,5 – 0,7 0,5 – 0,63) 0,25 0,4 – 0,5 0,3 0,15 – 0,25 0,15 – 0,25
rungsfaktor F 0,4 – 0,54) 0,3 – 0,44)
Gesamt- 0,5 0,2 – 0,5 0,25 – 0,6 (0,25)5 0,5 – 0,63) 0,4 – 0,6 0,4 – 0,53) 0,2 0,3 – 0,4 0,25 0,1 – 0,2 0,1 – 0,2
energiedurch- 0,3 – 0,44) 0,25 – 0,34)
lassgrad g Total
In den Sonnenschutz integierbare Aufgaben (Bewertung: + gut, ++ sehr gut)
Wärmeschutz + + + + + + + + ++ ++ ++ ++
Schallschutz + + + + + + + + + ++ ++ ++
Einbruch- + + + + + + + + ++ ++ ++ ++
sicherung
Funktionale Einheit Die Widerstandsfähigkeit gegen Feuer ist in fachmännisch zu beraten und diesen auszu-
Feuerschutzabschlüsse sind eine Einheit aus: starkem Maße von führen.
• Türblatt bzw. Türblätter mit dazugehöriger • der Größe der Tür bzw. Öffnung In Fragen des baulichen Brandschutzes
Zarge und Befestigungsvorrichtung der • der präzisen Herstellung und wenden Sie sich bitte an
Zarge • dem fachgerechten Einbau abhängig. • das Deutsche Institut für Bautechnik,
• Selbstschließeinrichtung in Form eines Daher ist auf die Verwendung von geprüften 10829 Berlin, Kolonnenstraße 30 L
Federbandes oder Türschließers mit Produkten zu achten. • die Brandschutzdienststellen der Städte
hydraulischer Dämpfung und Kreise.
• dem Schließfolgeregler bei 2flügeligen Eine Liste der zugelassenen Produkte und
Türen deren Anwendungsbereiche kann beim Die Organisation BAUEN MIT STAHL steht
• den besonderen Vorrichtungen bei Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) Ihnen mit ihren Ingenieuren ebenfalls gern
Schiebe-, Hub- oder Rolltoren bezogen werden. zur Verfügung
• Türschloß • wenn Sie (z. B. im frühen Entwurfsstadium)
• Feststellanlagen mit Auslösevorrichtungen Größenbereiche von einflügeligen eine firmenneutrale Beratung wünschen
für solche Abschlüsse, die aus Nutzungs- feuerhemmenden Stahltüren T 30-1 oder
gründen offengehalten werden müssen nach DIN 18082 • wenn Sie (auch im Gespräch mit den
und erst im Brandfalle schließen. Abmessungen in mm Behörden) die erforderlichen und ange-
Alle Elemente der Feuerschutzabschlüsse Breite Höhe messenen Brandschutzmaßnahmen bei
müssen demselben geprüften System A 750 – 1.000 1.750 – 2.000 einem konkreten Stahlbauprojekt ermitteln
angehören. B über 1.000 2.000 wollen.
C unter 750 1.750 • Weitere Auskünfte erteilt:
Widerstandsfähigkeit Industrieverband Tore, Türen, Zargen
Da auch eine Wechselbeziehung zwischen Hochstraße 113-115, D-58095 Hagen,
Wand und Tür besteht und hier im Brandfalle Sicherheit: ausgereifte Technik Telefon (0 23 31) 2 00 80
große Verformungen auftreten können, sind und qualifizierte Beratung
Feuerschutztüren mit der entsprechenden Die Mitgliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-
Wandbauart zu prüfen, für die sie zugelassen Verbandes DSTV haben die Erfahrung, Sie
werden sollen (z. B. Massivwand oder leichte bei der Auswahl eines wirksamen und
Ständerwand). wirtschaftlichen Brandschutzes im Einzelfall
4. überarbeitete Auflage 7/02
Anforderungen an Feuerschutzabschlüsse
Türen, Klappen oder Tore, also Feuerschutz-
abschlüsse aller Art müssen
• selbsttätig schließen
• hinsichtlich Brandverhalten den Forderun-
gen der Norm DIN 4102 entsprechen (min.
2 Brandversuche nach vorhergehender me-
chanischer Beanspruchung)
und
• so ausgebildet sein, daß sie etwa 20 bis 30
Jahre lang brandschutztechnisch wirksam
bleiben (Dauerfunktionsprüfungen)
• entweder den Normen entsprechen
(z. B. DIN 18082 – Stahltüren T 30–1)
oder
• als Nachweis ihrer ausreichenden Brauch-
barkeit allgemein bauaufsichtlich zuge-
lassen sein. Hier reicht die Prüfung nach
DIN 4102 Teil 5 allein nicht aus. Abschlusses beurteilt werden. So sind z. B. nachzuweisen. Die zulassungsgerechte Ferti-
für eine 2flügelige Tür für den Standflügel gung erfolgt durch Eigenüberwachung und
Neben der Feuerwiderstandsdauer muß 100.000- und für den Gangflügel 200.000 durch anerkannte Institutionen (z. B. Material-
die allgemeine Gebrauchsfähigkeit des maliges Schließen im praxisgerechten Ablauf prüfungsämter).
400 400
5
200
5 Bau-Richtmaß 5
70
35 Lichter Durchgang 35
1/2
Schließfolge-
regler
Lichter Durchgang
Bau-Richtmaß
Rohbaumaß
Sicherungs-
1/2
bolzen
Schnappriegel
1.050
1.300
1.200
Das Glas
Aufgrund großer Temperaturdifferenzen zwi-
schen Scheibenmitte und Scheibenrand –
und damit verbundenen unterschiedlichen
Spannungsverhältnissen innerhalb der
Scheibe – zerspringt normales Glas (Floatglas)
im Brandfall schon nach recht kurzer Zeit, so
daß sich der Brand ungehindert ausbreiten
kann. Daher sind nur spezielle, auf den
Brandschutz hin optimierte Gläser, für die
jeweilige Verglasungsart geeignet. Folgende
Fabrikate kommen im Rahmen der jeweiligen
Gesamtkonstruktion zur Anwendung:
Tabelle 2: Brandschutzgläser
zum Schutz von Personen und Sachen F-Ver- Die Mitgliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-
glasungen zur Anwendung kommen müssen. Verbandes DSTV haben die Erfahrung, Sie Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
bei der Auswahl eines wirksamen und Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
wirtschaftlichen Brandschutzes im Einzelfall Telefon (02 11) 67 07-828
fachmän-nisch zu beraten und diesen auszu- Telefax (02 11) 67 07-829
führen. In Fragen des baulichen Brand- Internet: www.bauen-mit-stahl.de
schutzes wenden Sie sich bitte an E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
27.4 Brandschutzverglasung
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
4
Begriff der Brandschutzverglasung
Systemcharakter Der Unterschied zwischen F- und G-Vergla-
Brandschutzverglasungen werden als licht- sung liegt somit in der thermischen Isolation,
durchlässige Bauteile definiert, die aus einem d. h. in der Durchlässigkeit bzw. Undurch-
speziellen Rahmen, lichtdurchlässigen Ele- lässigkeit der Brandwärme auf die feuerabge-
menten (d. h. Brandschutzgläsern), Halterun- 5 kehrte Seite. Während bei G-Verglasung keine
gen, Dichtungen und Befestigungsmitteln be- Forderungen hinsichtlich des Durchtrittes der
stehen und je nach Anforderung eine Feuer- Brandwärme gestellt werden, darf auf der
6
widerstandsdauer von 30, 60 oder 90 Minu- feuerabgekehrten Seite der F-Verglasung die
ten aufweisen müssen. Temperatur innerhalb der Feuerwiderstands-
Hieraus ist bereits erkenntlich, daß es nicht dauer im Mittel nicht mehr als 140 °C über
ausreicht, ein Brandschutzglas in irgendeine 7 Ausgangstemperatur liegen. Im Hinblick auf
Rahmenkonstruktion einzusetzen. Vielmehr den Einsatz der jeweiligen Verglasungsart ist
muß die Gesamtkonstruktion, d. h. Glas, das Kriterium der Wärmestrahlung somit von
Rahmen, Verglasungsmittel sowie der jewei- zentraler Bedeutung.
lige Anschluß an das umgebende Bauteil den
brandschutztechnischen Anforderungen ent-
sprechen.
Rechtsgrundlagen
Der Einsatz von Brandschutzverglasungen ist 8 Verglasung „AS-Köln"
der Feuerwiderstandsklasse F 30 nach
in den Bauordnungen der jeweiligen Länder
DIN 4102. Zum Einbau in Wänden aus
geregelt. Begleitend hierzu gelten Sonderbau- Mauerwerk oder Beton
verordnungen sowie Verwaltungsvorschriften (Zulassungsnummer: Z-19.14-327)
und Richtlinien (z. B. Schulbau- und Sport-
stättenrichtlinie). Da Brandschutzverglasun- 1 Spezialstahlprofil RP 1572
gen gemäß DIN 4102 Teil 4 als klassifizierte 2 Glashalteleiste RP 5106
3 Silikon-Dichtstoff
Sonderbauteile gelten, muß deren Brauchbar-
4 PYROSTOP Brandschutzglas 1/30
keit nachgewiesen werden. 9 5 IBA-Spezialfüllkörper Nr. 5
Dies kann erfolgen durch: 6 IBA-Spezialfüllkörper Nr. 4
10
• Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, 7 Vorlegeband „Fiberfax“
• Genehmigung im Einzelfall durch die 8 Hartholz-Klötzchen
9 Mineralwolle (DIN 4102-A)
Oberste Bauaufsichtsbehörde des Bundes- 10 Wahlweise Versiegelung
landes, in dem die Verglasung zur Ausfüh-
rung gelangt.
Stahlbau Arbeitshilfe
31.2 Stützenstellung im Geschossbau
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Abweichende Rasterteilung
2 Die Lage der Deckenträger muss mit der Lage
der Stützen nicht übereinstimmen.
6
5 In diesem Beispiel liegt jeder dritte Decken-
träger in der Stützenachse
Stützenstellungen Einfluss der Stützenstellung auf die Aussenwand Einfluss der Stützenstellung auf die Innenwände
Einfluß der Stützenstellung auf die Außenwand – Ausbauraster sollte nicht auf dem
Konstruktionsraster liegen.
ohne Wandkontakt
– Die Fassade erhält eine deutliche – Wenn das Innenraster auf dem Stützenraster
vertikale Gliederung.
an oder in der Außenwand
zu d
zu c – Die Stütze wird dominie-
zu b – Die Stütze benötigt im rendes Gestaltungselement
– Stütze steht im Inneren keinen Raum. der Fassade.
Innenklima. – Schwierige Fassaden- – Die Stütze benötigt im
– Waagerechte Installations- konstruktion. Inneren keinen Raum.
leitungen müssen um die – Dichtungsprobleme – Die Stütze steht im
Stütze herum oder durch wegen unterschiedlicher Außenklima und erleidet
die Stütze durchgeführt Verformungen des Trag- andere Verformungen als
werden. werks und der Außen- der Innenausbau.
wandelemente. – Mögliche Wärmebrücken
an den Trägeranschlüssen.
zu e
– Aufwendiges Tragwerk.
– Wirkungsvolles Element
der Gestaltung.
– Stütze steht im Außen-
klima, dadurch Verfor-
mungen und Wärme-
brücke.
4. überarbeitete Auflage 3/00
Rahmenkonstruktion Tabelle 1
Spannweite Binderabstand Kran-Tragkraft Gewählte Profile
L (m) (m) (kN) Stütze Binder
0 – 10° 10,00 – IPE 300 IPE 300
15,00 5,00 – HEA 260 IPE 360
H 15,00 50 HEA 300 IPE 450
20,00 – HEA 360 IPE 500
20,00 6,00 50 HEA 400 IPE 550
20,00 100 HEA 450 IPE 600
25,00 – HEA 450 IPE 600
L 25,00 100 HEA 550 HEA 550
6,00
H = 5,50 m Dachlast ~ 1,25 kN/m2 30,00 – HEA 600 HEA 600
30,00 100 HEA 650 HEA 650
B
A
A
C
Schnitt C–C
Genutzte und befahrene Flächen in Indus- platten). Durch repräsentative Lastplatten- Gleitschichten
triehallen müssen befestigt und möglichst druckversuche in ausreichender Anzahl Bei großen Flächen ist es wichtig, die Rei-
eben sein. Gleichzeitig sollen sie eine hohe gemäß DIN 18134 ist die Tragfähigkeit un- bung zwischen Tragschicht und Betonplatte
Tragfähigkeit und ggf. einen hohen Ver- gebundener Tragschichten nachzuweisen. möglichst gering zu halten. Der Einbau einer
schleißwiderstand aufweisen. Maßgebend Untergrund und Tragschicht dürfen nicht Gleitschicht (z. B. 2 Lagen Kunststoff-Folie
für die Bemessung sind meistens die punkt- gefroren, ständig durchnässt oder in ihrem PE, d ≥ 0,2 mm) soll sicherstellen, dass sich
förmig wirkenden Lasten aus Fahrzeugen Gefüge gestört sein. die Betonplatte ohne große Behinderung
(Gabelstapler 10 –150 kN, LKW 10 – 40 kN, Überbaute Grundleitungen und nachverfüllte bewegen kann. Die Wirksamkeit der Gleit-
Schwerlastwagen 50 –100 kN), Maschinen, Arbeitsräume für beispielsweise Fundamente, schicht erfordert ein besonders sorgfältiges
Regalen, Containern. Stützen, Rinnen sind kritische Bereiche, die Verlegen:
• das Planum darf nicht uneben und rau sein
Konstruktionen mit Betonböden umfassen Tabelle 1: Anhaltswerte für den Befestigungs- • die Folie soll sich nicht in das Planum
im Wesentlichen Untergrund, Tragschicht, aufbau von Betonböden für Industriehallen [2,3,4] eindrücken
Betonplatte und ggf. Oberflächenbelag Max. Belastung Verformungsmodul 1) Anhaltswerte für Tragschichtarten 2) • die Folie darf keine Löcher bekommen und
(Einzellast/Radlast) Untergrund ungebundene Kies R1 Schotter B2 Schotter B1
(z. B. Verschleißschicht). In besonderen Fällen Tragschicht mit U>7 mit U>7 mit (A/B 45) keine Falten schlagen
Q in kN EV2 in MN/m2 d in cm
kommen spezielle Bauarten oder Sonderkon- 30 ≥ 30 ≥ 80 ≥ 15
Für besondere Anforderungen können höher-
≥ 15
struktionen zur Anwendung, z. B. Betonplat- 40 ≥ 20 wertige Gleitschichten erforderlich sein, z. B.
50 ≥ 45 ≥ 100 ≥ 25
ten auf Dämmschichten, beheizte Platten 60
≥ 20 ≥ 15 zweilagige PE-Folien mit dazwischenliegen-
≥ 30
oder dichte Betonböden gemäß Wasserhaus- 70
≥ 25 dem Gleitmaterial.
80
≥ 60 ≥ 120
haltsgesetz (WHG). 90 ≥ 35
≥ 30 ≥ 20
100
Betonplatten
Der Untergrund (das vorhandene Erdreich) 1) Verhältniswert zwischen Erst- (EV1) und Wiederbelastung Durch die Beanspruchung der Betonplatte
(EV2) muss EV2/EV1 ≤ 2,5 betragen.
soll die Lasten möglichst ohne Verformungen 2) Erläuterungen: Rundkorngemisch R1 (Kies); Brechkorn- werden sowohl an die Konstruktion als auch
aufnehmen. Ist der Untergrund selbst nicht gemisch B1, B2 (Schotter); Ungleichförmigkeitszahl an den Baustoff hohe Anforderungen gestellt.
U = d60 /d10 (Siebdurchgang bei 60 M.-% und 10 M.-%);
ausreichend tragfähig, wird der Einbau einer Sieblinie A/B 45
Betonplatten sollen möglichst rissfrei bleiben.
Tragschicht auf dem verdichteten Untergrund Eine übliche Stabstahl- oder Mattenbeweh-
erforderlich. Die Betonplatte verteilt die rung kann das Entstehen von Rissen nicht
wirkenden Lasten und leitet sie in den Unter- besonders beachtet werden müssen. In verhindern. Eine Möglichkeit zur Herstellung
grund (rollende Lasten aus Fahrzeugen, bestimmten Fällen ist eine Verbesserung möglichst rissfreier Betonflächen bieten un-
Schwingungen aus Maschinen, Einrichtun- des Untergrundes (z. B. Bodenverfestigung) bewehrte Betonplatten. Dabei sind folgende
gen, Gütern). Ein Oberflächenbelag kann den notwendig bzw. eine Ergänzung oder ein Maßnahmen zu beachten:
Widerstand gegen mechanische Beanspru- Austausch gegen geeignetes Material (z. B. • Untergrund und Tragschicht tragfähig
chung (Rollen, Schleifen, Schlagen, Stoßen) Kiessand, Schotter) erforderlich. Entspre- • Beton mit hoher Biegezugfestigkeit
und gegen chemische Angriffe (Säuren, Lau- chend der Bedeutung einer Baumaßnahme • genügend großes Widerstandsmoment
gen) verbessern. Für besondere Nutzungsan- und der Beanspruchung eines Betonbodens der Betonplatte durch ausreichende
forderungen können auch Faserbetone und kann es erforderlich sein, eine genauere Plattendicke
Hochleistungsbetone zum Einsatz kommen. Untersuchung und Prüfung des Baugrundes • Unterteilung der Betonplatte durch Fugen
und der Tragschicht durch ein Erd- und in einzelne Felder
Untergrund und Tragschicht Grundbauinstitut durchführen zu lassen. Für Ähnlich wie bei den ebenfalls i.d.R. unbe-
Der Untergrund trägt zur Funktionsfähigkeit die Herstellung der Tragschichten sollte VOB wehrt ausgeführten Fahrbahndecken aus
der gesamten Konstruktion entscheidend bei. Teil C DIN 18315 „Verkehrswegebauarbei- Beton können i.d.R. auch bei Betonplatten
Zu erfüllende Bedingungen sind u. a. eine ten, Oberbauschichten ohne Bindemittel“ die Zugspannungen vom Beton allein über
gleichmäßige Zusammensetzung über die oder DIN 18316 „Verkehrswegebauarbeiten, das Widerstandsmoment und die Betonzug-
gesamte Fläche, eine gute Verdichtbarkeit, Oberbauschichten mit hydraulischen Binde- festigkeit aufgenommen werden. In besonde-
eine ausreichende Tragfähigkeit sowie eine mitteln“ vereinbart werden, sofern nicht ren Fällen, z. B. bei sehr hohen Einzellasten
gute Entwässerung. besondere Regelungen (z. B. für Tragschicht- Q > 150 kN oder bei langfristig wirken-
Die Tragfähigkeit von Untergrund und Trag- dicke, profilgerechte Lage) gelten. den Lasten sowie bei Lastpressungen von
schicht (ungebunden, gebunden) sind nach Die Oberfläche der Tragschicht ist möglichst p > 4,0 N/mm2, ist eine spezielle Bemessung
den jeweiligen Erfordernissen zu planen. gratfrei, geschlossen, höhengerecht und hori- nach Zustand II und die Anordnung einer
Angaben zum Verformungsmodul von Unter- zontal bzw. im vorgeschriebenen Längs- und besonderen Bewehrung erforderlich.
grund und ungebundener Tragschicht sowie Quergefälle herzustellen. Abweichungen Für übliche Verhältnisse und bei Einbau der
Beispiele zu Art und Dicke von Tragschichten von der Sollhöhe dürfen, im Unterschied zu Betonplatte nach Hallenmontage und fertiger
enthält Tabelle 1. Untergrund und Tragschicht anderen Regelwerken, an keiner Stelle mehr Dacheindeckung (d. h. Halle allseitig wetter-
sind möglichst gleichmäßig und maschinell als ± 2 cm betragen. Diese Forderung ist be- dicht geschlossen) kann ein Abschätzen der
zu verdichten (z. B. durch schwere Rüttel- sonders vertraglich zu vereinbaren. Betonplatte (Dicke, Expositionsklassen,
Stahlbau Arbeitshilfe 42.1 Betonböden für Industriehallen
Tabelle 2: Betonplatte abhängig von der Belastung – Anhaltswerte [3,4,6] Tabelle 3: Beanspruchung durch Verschleiß – Anhaltswerte [6]
Max. Belastung Expositionsklasse Mindestbetondruck- Biegezugfestigkeit Dicke der Belastung von Betonböden in Hallen Expositions- Mindestbetondruck-
(Einzellast/Radlast) für unbewehrte festigkeitsklasse des Betons Betonplatte infolge Verschleiß klasse festigkeitsklasse
Betonböden in Hallen (ggf. zusätzlich Verschleiß
mäßiger Luftbereifte Fahrzeuge, XM1 C30/371)
Q in kN berücksichtigen) in N/mm2 d in cm Verschleiß Reifendruck RD ≤ 6 bar
10 C25/301) ≥ 4,5 14
20 16 Luftbereifte Gabelstapler
30 X0 18 starker Reifendruck RD ≤ 6 bar oder C35/451)2)
C30/371) ≥ 5,0 XM2
40 (ohne Verschleiß, 20 Verschleiß vollgummibereifte Gabelstapler, C30/371)2)
50 ohne chemischen 20 Kontaktpressung p ≤ 2,0 N/mm2
60 Angriff) C30/371) ≥ 5,5 22
80 26 sehr starker elastomerbereifte Gabelstapler, XM3 C35/453)
100 C35/452) ≥ 6,0 ≥ 26 Verschleiß Kontaktpressung p ≤ 4,0 N/mm2
1) aus Punktlast sowie Biegezugfestigkeit des Betons 1) Gesteinskörnungen mit hohem Verschleißwiderstand
2) aus Punktlast sowie Biegezugfestigkeit des Betons, Gesteinskörnung mit hohem 2) ohne Oberflächenbehandlung C35/45, mit Oberflächenbehandlung C30/37 (z. B. Vakuumieren
Verschleißwiderstand oder Nutzschicht aus Hartstoffen nach DIN 1100 und Flügelglätten des Betons)
3) Hartstoffe nach DIN 1100
Betonfestigkeitsklasse, Verschleiß) nach Zwickel sind zu vermeiden. Bei befahrenen • Beispiele zur Nachbehandlung:
Tabelle 2 und 3 erfolgen. Bei einer genauen Raumfugen (z. B. Übergang von alter zu neu- – Nachbehandlungsmittel aufbringen so-
Bemessung der Betonplatte sind zahlreiche er Halle), bei Scheinfugen mit großen Feld- bald die Oberfläche nur noch matt
Einflüsse zu berücksichtigen [3,5]. längen (L > 6 m) und Einzellasten Q > 40 kN glänzt (Abstimmungen auf evtl. Be-
sowie bei Pressfugen ist planerisch die Quer- schichtungen und Beläge erforderlich)
Fugen kraftübertragung sicherzustellen (z. B. durch – Abdecken mit Folie (bei niedrigen oder
Aufgabe von Fugen ist die Aufnahme von Verdübelung). hohen Temperaturen zusätzlich mit
Längenänderungen aus Schwinden und ggf. Bei hoch belasteten Fugenkanten kann ein Dämmmatten) sobald wie möglich
Temperaturänderungen, die Verringerung der schmales Abfassen der Fugenkanten bzw. ein
Gefahr der Rissbildung sowie die Verhinde- Kantenschutz durch besondere Kantenschutz- Literaturhinweise:
rung der Entstehung unkontrollierter Risse. profile erforderlich werden. [1] DIN 1045: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton
In normalen Fällen sind zur Begrenzung der und Spannbeton, Teile 1 bis 4
Beuth-Verlag GmbH, Berlin 07/2001
Plattenlängen innerhalb der Hallenfläche Beton [2] BEB-Hinweisblatt Betonböden für Hallenflächen.
Schein- bzw. Pressfugen ausreichend. Für die Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken Bundesverband Estrich und Belag e. V., Troisdorf,
Raumfugen (Dehn- oder Bewegungsfugen) sind in DIN 1045 die Anforderungen an den 02/2000
sind notwendig, um die Betonplatte in ganzer Beton in Abhängigkeit von den möglichen [3] Lohmeyer, G.: Ebeling, K.: Betonböden im Industrie-
Plattendicke entlang fester Einbauten (Wände, Einwirkungen durch Expositionsklassen fest- bau – Hallen- und Freiflächen. Schriftenreihe der
Bauberatung Zement. Verlag Bau + Technik VBT,
Stützen, Kanäle, Schächte, Maschinenfunda- gelegt (Tabelle 2 und 3). Betonzusammenset- Düsseldorf, 6. Auflage 1999
mente) zu trennen bzw. bei großen zung, Betondeckung der Bewehrung und [4] Lohmeyer, G.: Betonböden für Industriebauten, Bauge-
Hallenabmessungen z. B. über 100 m auch Nachbehandlung werden den Expositions- werbe, Verlagsges. Rudolf-Müller, Heft 23 + 24, 1980
innerhalb der Hallenfläche. Pressfugen klassen zugeordnet. Unbewehrte Betonböden [5] Eisenmann, J.: Betonfahrbahnen, Handbuch für Beton,
(Arbeitsfugen) entstehen beim Herstellen in Industriehallen entsprechen Expositions- Stahlbeton- und Spannbetonbau. Verlag Ernst & Sohn,
Berlin, 1979
benachbarter Platten in zeitlichem Abstand klasse XO (ohne Angriff). Für tragende und [6] Bauteilkatalog. Schriftenreihe der Bauberatung
(z. B. Betonieren in Bahnen). Scheinfugen aussteifende Betonböden wird die Verschleiß- Zement. Verlag Bau + Technik VBT, Düsseldorf,
(Sollbruchquerschnitte) werden bei großflä- beanspruchung durch die Expositionsklassen 2. Auflage 2002
chigem Einbau in den erhärtenden Beton so XM geregelt. Für vergleichbare Beanspru- Autor: Dipl.-Ing. Karsten Ebeling, Bauberatung Zement.
früh wie möglich mit einem Schneidgerät chungen an der Oberfläche von Betonen, die Die Anwendung der dargestellten Angaben in der
Stahlbau Arbeitshilfe entbindet nicht von der Pflicht
etwa 1/4 bis 1/3 der Plattendicke tief einge- nicht im Geltungsbereich der Norm liegen, zur Prüfung der Vorgaben und ihrer Gültigkeit für den
schnitten. Die Erstellung eines Fugenplanes ist eine Anlehnung an die betontechnologi- spezifischen Anwendungsfall.
ist Aufgabe des Planers. Anzustreben sind schen Anforderungen für die Klassen XM
quadratische oder gedrungene rechteckige ebenfalls sinnvoll. Vorteilhaft sind Betone mit Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfssta-
Felder (Länge/Breite ≤ 1,5). Anhaltswert für geringem Schwindmaß – Zementleimgehalt dium, eine firmenneutrale Hilfe, steht Ihnen
den maximalen Abstand der Schein- bzw. ≤ 290 I/m3 ohne Neigung zum Wasserabson- BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und Infor-
Pressfugen bei unbewehrten Betonplatten ist dern und ohne Anreicherungen von Feinst- mation zur Verfügung.
die 30-fache Plattendicke. Längs- und Quer- stoffen an der Oberfläche.
fugen sollen sich kreuzen und nicht gegen-
seitig versetzt sein. Einspringende Ecken und Einbauhinweise
• Höhenlage: Abweichungen der Oberfläche
Tabelle 4: Normen und Richtlinien von der Sollhöhe an keiner Stelle mehr als
Für Betonböden gibt es keine speziellen Normen und Richtlinien. 20 mm
Es ist jedoch möglich, eine Reihe anderer Vorschriften hierfür heranzuziehen.
DIN 1045 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton, Teile 1 bis 4
• Ebenheitstoleranz der fertigen Oberfläche
DIN 1055 Lastannahmen für Bauten (nach DIN 18202) bei einem Abstand der
DIN 1072 Straßen- und Wegbrücken, Lastannahmen
DIN 18125... 18136 Baugrund Messpunkte
DIN 18196 Erdbau
DIN 18202 Maßtoleranzen im Hochbau
von 1 m: Stichmaß max. 4 mm, Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
DIN 18300 Erdarbeiten, VOB Teil C von 4 m: Stichmaß max. 10 mm Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
DIN 18560 Estrich im Bauwesen, Teile 1 bis 7
(bei Hochregallagern zusätzliche
1. Auflage 7/02
ZTV E – StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien Telefon (02 11) 67 07-828
für Erdarbeiten im Straßenbau
ZTV T – StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien Anforderungen) Telefax (02 11) 67 07-829
ZTV Beton – StB
für Tragschichten im Straßenbau
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien
• Oberfläche: in frischem Zustand vor Internet: www.bauen-mit-stahl.de
für den Bau von Fahrbahndecken aus Beton Zugluft schützen E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
44 Außenwände für Hallen
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
außen
Formate und Abmessungen
alle Maße in mm Breite 500 – 750 Normalformat NF Breite 700 – 1050 Breite 1000 Blechbreite Breite 920/1000
Dicke 100 – 300 240 x 115 x 71 Profilhöhe 10 – 206 Dicke 40 – 200 700 – 1050 Profilhöhe 36/57
Länge bis 7500, Doppelformat DF Länge bis 24000 Länge bis 16000 Blechdicke 0,63 – 1,5 Länge
je nach Hersteller 240 x 115 x 113 Blechdicke 0,63 – 1,5 Blechdicke 0,55 Blechlänge bis 24000 1250/1600/2000/2500
2 Festigkeitsklassen Ausmauerung in Tafelgrößen bis 22 m2 Tafelgrößen bis 16 m2 Wärme- Dicke 6 und 6,5
GB 3,3/GB 4,4 Stahlskelett: Dämmung ≥ 40
Sonderprofile 115 mm dick Dicke 90 – 300
Weitere Hinweise Tafelgrößen bis 22 m2
siehe Arbeitshilfe 44.1:
Mauerwerk im Zahlreiche Sonderprofile
Hallenbau Für Wände werden Sandwichelemente nicht länger als 10 m empfohlen.
Brandverhalten ab 150 mm F 180-A 115 mm = F 90 nicht brennbar schwer brennbar bis W 90 bzw. F 30 nicht brennbar
(DIN 4102) ab 175 mm Brandwand PUR-Hartschaumkern
oder Mineralfaserkern
lieferbar*
Stoßfestigkeit weniger gut sehr gut weniger gut weniger gut weniger gut weniger gut
Baukonstruktive
Eigenschaften
der Oberfläche
Eigengewicht 200 mm = 1,44 kN/m2* 1/2 Stein = 1,95 kN/m2* 0,07 – 0,20 kN/m2 0,1 – 0,16 kN/m2 0,17 – 0,25 kN/m2 0,20 kN/m2
Unterkonstruktion selbsttragend, Befesti- Feldgröße bis 16 m2 Riegelabstand für Riegelabstand für Riegelabstand für Mehr- Riegelabstand
(hier für Höhen bis gung an Hallenstützen je nach Steinfestigkeit Mehrfeldträger 35 mm ca. 3700 feldträger je nach Profil 1150 – 2900
8,0 m) und Seitenverhältnis 35 mm max. 4400 60 mm ca. 4800 bis ca. 6500 je nach Höhe
85 mm max. 6500
Gliederung großer durch Fugen und profi- durch die durch Zwischenprofile und Blenden durch die Tragkon-
Flächen lierte Oberfläche Tragkonstruktion durch Streifen in anderem Farbton struktion und verschie-
dene Profilierungen
Norm/DIN DIN 4223 Normen Feuerverzinktes Stahlblech, mindestens St E 280-2 Z nach Tab. 2, Bauaufsichtliche
und Zulassung DIN 105 DIN 17162 Teil 2; Zinkauflagegruppe 275 Zulassung DIN 18516
Bemerkungen
DIN 106
DIN 1053 mit PUR-Hartschaum- mit Zwischenschicht aus
kern (RAL-Güteschutz) Mineralfaser (DIN 18165)
A C F
2
5
≥ 11,5
≥ 11,5
Schnitt A – A
1,5
B B
D
Drahtgeflecht/Putzträger Z-Profil
2
B
Öffnung zum
≥ 11,5
Ausbetonieren
Schnitt B – B
1,5 4
Trapezprofile,
eventuell Dampfsperre Faserzement-Platten
Gipskartonplatten oder Putz o. ä. auf Z-Profil
A
11,5 24 (17,5)
dauerelastische
2
6 4
Fugendichtungs E
d = 37,5 (31)
Luftschicht Außenschale
≥ 11,5
11,5
(9)
1,5
Innenputz A Mauerwerks-
8 4
Drahtgeflecht schale
(11)
Wärmedämmung
≥ 11,5
1,5
Tabelle 1 Formate von Mauersteinen Tabelle 2 Zulässige Größtwerte der Ausfachungsfläche von nichttragenden Außenwänden
und Abmessung von Blöcken ohne rechnerischen Nachweis bei einer Höhe über Gelände von
Anschlüsse Tabelle 3 Schall- und Wärmedämmwerte beidseitig geputzter Wände aus Mauersteinen
Die Anschlüsse der Ausfachungen müssen
die auftretenden Belastungen, vor allem aus Stein- Wand- Bewertetes k-Wert 2) Stein- Wand Bewertetes ungefährer k-Wert1)
roh- dicke Schalldämmaß W/m2K roh- dicke Schall- mit Zusatzdämmung
Wind, in die angrenzende tragende Konstruk- dichte R’w 1) dichte dämmaß aus Hartschaum
tion weiterleiten. Bei der Wahl der Anschlüsse R’w oder Mineralwolle
dB dB
sind Einflüsse aus der Formänderung angren- kg/dm3 mm x xx x xx kg/dm3 mm x 4 cm 6 cm 8 cm
zender Bauteile zu berücksichtigen. Als An-
115 34 33 1,45 1,12 115 45
ker ist ein Bewehrungsstahl oder Flacheisen 175 39 38 1,03 0,79 175 49
0,4 1,2
etwa alle 40 cm in die Lagerfugen einzulegen 240 41 40 0,79 0,60 240 52
300 44 43 0,65 0,49 300 55
(Korrosion beachten). 115 40 39 1,45 1,12 115 47
0,5 175 41 40 1,03 0,79 175 51
1,4
Statischer Nachweis 240 44 43 0,79 0,60 240 54
300 47 46 0,65 0,49 300 57
Bei nichttragenden Ausfachungsflächen kann 115 41 40 1,54 1,23 115 48
nach DIN 1053 auf einen statischen Nach- 0,6
175 43 42 1,11 0,88
1,6
175 51
weis verzichtet werden, wenn 240 48 47 0,85 0,67 240 57
0,6
300 49 48 0,70 0,54 300 58
• die Ausfachungen vierseitig gehalten – 0,5 0,4
115 42 41 1,67 1,39 115 49
0,7
sind, z. B. durch Anker, 0,7
175 45 44 1,22 1,00
1,8
175 53
240 48 47 0,94 0,76 240 57
• Mörtel der Mörtelgruppe II a oder III 300 50 49 0,78 0,63 300 58
(vorzugsweise MG II a) verwendet wird, 115 43 42 1,75 1,49 115 50
• die zulässigen Größtwerte der Ausfach- 175 46 45 1,30 1,08 175 54
0,8 2,0
240 49 48 1,00 0,83 240 58
ungsflächen entsprechend der Tabelle 2 300 51 50 0,83 0,68 300 59
nicht überschritten werden. 115 44 43 1,96 1,72 115 51
Für die Verbindungsmittel kann im Gegensatz 175 48 47 – – 175 55
1,0 2,2
240 50 49 1,14 0,97 240 59
zur Wand nur dann auf einen statischen 300 53 52 – – 300 60
Nachweis verzichtet werden, wenn diese x bei Verwendung von Normalmörtel (1,8 kg/dm3) xx bei Verwendung von Leichtmörtel (0,9 kg/dm3)
1) mit Putz, ungefähre Werte 2) Werte gelten für Gasbetonwände ohne Putz
Verbindungen offensichtlich unter Einhaltung
der üblichen Sicherheit ausreichen.
Trapezprofilwände dienen dem Raumab- können deshalb größere Spannweiten über- Die anzusetzenden Windlasten sind der DIN
schluß und Wetterschutz. Sie sind im Sinne brücken; sie sind dampfdicht und kondens- 1055 Blatt 4 zu entnehmen, wobei die er-
der Bauordnung „nichtragende“ Außen- wassersicher. höhten Soglasten in den 1 m breiten Wand-
wände. Dabei werden folgende Grund- Randstreifen, die in den „Ergänzenden Be-
formen unterschieden: Anschlüsse stimmungen“ zu dieser Norm festgelegt sind,
Besondere Sorgfalt ist auf die Ausbildung des nur beim Nachweis der Befestigungen an
1 Einschalige nicht wärmegedämmte Wand Übergangs von der aufgehenden Wand zum der Unterkonstruktion berücksichtigt werden
Die einschalige nicht wärmegedämmte Dach, sei es Traufe, Ortgang oder Attika, oder müssen. Im übrigen sollen die maximalen
Trapezprofilwand kann aus Tafeln verschie- vom Dach zur aufgehenden Wand zu legen, Durchbiegungen der Trapezprofile unter Wind-
dener Profilierungen und unterschiedlicher da hier erfahrungsgemäß durch fehlerhafte sogbeanspruchung l/150 nicht überschreiten.
Materialdicken bestehen und wird direkt auf Ausführung die meisten Bauschäden entstehen.
die Stahlunterkonstruktion montiert. • Dazu gehört bei Attikalösungen, daß der Profilformen
Randwinkel des Dachaufbaus und der Be- Die Vielzahl der auf dem Markt befindlichen
2 Einschalige wärmegedämmte Wand festigungswinkel der Attika sich ausreichend Profile kann an dieser Stelle nicht dargestellt
Zur Verbesserung dieser einfachen Standard- überschneiden und richtig befestigt sind (6). werden. Sie können nach der jeweiligen Be-
Konstruktion kann zwischen der Innenseite • Es ist darauf zu achten, daß die Wärme- anspruchung und dem Gestaltungswillen der
der Trapezprofile und der Stahlunterkonstruk- dämmung am Übergang von der senkrechten Planer aus den Profiltabellen der Hersteller
tion eine Wärmedämmschicht vorgesehen Wand zum Dach nicht unterbrochen wird (7). ausgewählt werden.
werden. Hierdurch kann auch die Schall- • Bei Trauflösungen mit Rinnen und bei hoher
dämmung gezielt verbessert werden. Attika bilden Holzbohlen diesen Übergang, Literatur
die gleichzeitig zur Befestigung der Rinnen • Stahltrapezprofil im Hochbau* sowie
3 Zweischalige wärmegedämmte Wand sowie der Attikaabdeckung dienen (8). weitere Veröffentlichungen der IFBS,
(a) Werden besondere Anforderungen an den • Bei zweischaligen Wandkonstruktionen Düsseldorf, Tel. 02 11/91 42 70
Wärme-, Schall- oder Brandschutz gestellt, so muß bei ausreichendem Belüftungsquerschnitt • Stahlbau-Arbeitshilfen
kann die Wand zweischalig ausgeführt wer- sichergestellt sein, daß Niederschlagswasser • Stahlbau-Taschenkalender
den, d. h. zwischen zwei Stahltrapezprofilen von außen nicht eindringen kann (8). • Merkblätter des
wird die Dämmung angeordnet. Stahl-Informations-Zentrums, Düsseldorf
Brandschutz
(b, c) Die konstruktive Gestaltung richtet sich An nichttragende Stahltrapezprofilwände wer- Sicherheit: ausgereifte Technik
nach den funktionalen Anforderungen hin- den bei Gebäuden bis zu 2 Vollgeschossen und qualifizierte Beratung
sichtlich Wärme, Kälte, Schall oder Feuer. im allgemeinen seitens der Bauaufsicht keine Industrie- und Hallenbau sind eine Domäne
Zu diesem Wandtyp gehört auch die Kasset- brandschutztechnischen Anforderungen ge- des Stahlbaus; die Mitgliedsfirmen des Deut-
tenwand. stellt. Die Wärmedämmstoffe müssen jedoch schen Stahlbau-Verbandes sind dabei erfah-
mindestens B 2-Baustoffe (normal entflamm- rene Partner. Viele dieser Firmen errichten in
4 Wandbekleidung aus Stahltrapezprofilen bar nach DIN 4102) sein. Zusammenarbeit mit Architekten, Beratenden
Stahltrapezprofile können auch zur Beklei- Werden an nichttragende Außenwände brand- Ingenieuren und Bauherren komplette schlüs-
dung ausgemauerter Fachwerke oder von schutztechnische Anforderungen gestellt, selfertige Hallen- und Industriebauten und
Massivwänden mit oder ohne dazwischen- z. B. Feuerwiderstandsklasse W 90, so ist der arbeiten auf Wunsch auch als Generalunter-
liegender Wärmedämmung verwendet wer- Nachweis zu führen, daß die gewählte Wand- nehmer; sie übernehmen dann das Preis- und
den. In solchen Fällen (z. B. bei einer Indu- konstruktion den gestellten Anforderungen ge- Terminrisiko für den gesamten Bau, für die
striehalle mit Einbauten im Flurbereich) die- mäß DIN 4102 T3 gerecht wird. Organisation des Bauablaufs, für die Vergabe
nen die Trapezprofile dem Witterungsschutz Für nichttragende Außenwände in zweischalig der Nebengewerke an Subunternehmer und
und der einheitlichen Gestaltung des Bau- wärmegedämmter Ausführung mit Stahltrapez- die Gewährleistung für die ganze Baumaß-
körpers. profilen als Innen-bzw. Außenschale oder mit nahme. Aus ihrer Erfahrung heraus können
Stahltrapezprofilen als Außenschale und Stahl- sie Ihnen auch die im Einzelfall günstigsten
5 Sandwich-Elemente kassettenprofilen als Innenschale liegen amt- Stahltrapezprofile empfehlen. Wünschen Sie
Alternativ zur zweischaligen Wand werden liche Prüfzeugnisse vor. Darüber hinaus wer- im frühen Entwurfsstadium eine firmenneu-
Sandwich-Elemente verwendet, die aus profi- den geprüfte Stahlsandwichelemente mit Mine- trale Hilfe, steht Ihnen BAUEN MIT STAHL
lierten Stahlblech-Deckschalen und einem ralfaserkern angeboten. gern mit Rat und Information zur Verfügung.
Kern aus Polyurethan-Hartschaum, schubfest
miteinander verbunden, bestehen. Dadurch Windeinwirkung
werden eine hohe Wärmedämmung ohne Die Stahltrapez- und Kassettenprofile der
Durchfeuchtungsgefahr, aber auch außeror- nichttragenden Wandsysteme werden im
dentliche Steifigkeit bei geringem Raumge- wesentlichen durch Winddruck und -sog * Die Zeichnungen dieser Arbeitshilfe entnahmen wir
wicht erreicht. Solche Sandwich-Elemente beansprucht und sind hierfür zu bemessen. mit Genehmigung des IFBS der o. a. Veröffentlichung.
Stahlbau Arbeitshilfe 44.2 Hallenwände aus Stahltrapezprofilen
1 1 3
1 6
3 11
6 25
1 9
1 1
6
9
2 6
3 3
3 3
2 4 3 4 4 3 4
4
3
5
8 7 3 10
4
1
3
6
10 3
10 3
12 14
1 3 11
3
3
7
4
13 14 13
3 4 3 3
4 Wandbekleidung
3
aus Stahltrapezprofilen 5 Sandwich-Elemente 4
3 21
18 19 1 23
Attika 2 15 Traufe 6 24
6
1 3 17 22 1
1 22
16 3 2 20
3 2
2 21
7
3 6 1
1
5 3
3
1 3 5
1 6 1
6 Anschluß einschaliges nicht wärme- 7 Anschluß zweischaliges wärmegedämmtes 8 Anschluß oberseitig wärme-
gedämmtes Dach – einschalige nicht nicht belüftetes Dach mit unterer Trapezprofil- gedämmtes Dach – zweischalige
wärmegedämmte Wand schale – zweischalige wärmegedämmte Wand wärmegedämmte Wand
4
2a Wärmedämmung zwischen den Stegen
5 Vertikal- 11 9
Blech- bzw. Bohrschraube oder Blindniet: schnitt 4
Horizontale Verbindung der Kassettenprofile 3 Schalldämmung durch
ca. 1,0 m Abstand Lochung der Innenschale 12
8
Außenhaut:
Stütze Stahltrapez- Rundlochung
profil nach DIN 24041
7
Edelstahl-Bohrschraube:
45° oder 60° 4
zur Befestigung der
Trapezprofile in einem 13
Arbeitsgang – ohne vor- 6
zubohren – oder: gewinde- 1 4 4
furchende Edelstahl- 3
schrauben (vorbohren) 2 1
Gewindefurchende
Schraube, Bohrschraube 17
oder Setzbolzen: 6
zur Befestigung der 4
Kassette an der Stützen- 14
konstruktion
1 Stahltrapezprofil
2 Stahlkassette
3 Wärmedämmung
4 Edelstahlschraube mit
U-Scheibe und Neoprene- 14
2b Wärmedämmung 4
Dichtung gemäß Zulassung
vor den Stegen 6
5 Blindniet
17
6 Dichtungsband
6
bzw. Trennstreifen
4 Horizontalschnitt an Gebäudeecken 7 Dichtungsband
4 8 Dämmung und Abdichtung
9 Attikakappe
1 10 Eckprofil
6 6 2 3 6 11 Halteprofil
12 Kehlprofil
13 Abschlußprofil
10 5
14 Tropfprofil
15 Fußwinkel 7 4
16 16 Schuhprofil 6
17 Verstärkungsriegel 3
10 5 6 1
2
4
15
6
Witterungsschutz Literatur 4
Bei entsprechender konstruktiver Ausbildung • Cziesielski, Maerker: Bauphysikalisches
(Abb. 4, 5) sind Kassettenwände Verhalten von Stahl-Kassetten-Wänden, 14
• schlagregendicht, Der Stahlbau 4/1982
• winddicht, • Lubinski: Die Stahl-Kassettenwand,
• sanddicht (wichtig für den Einsatz in Bauphysikalisches Verhalten,
Ländern des Nahen Ostens). Bauingenieur 57/1982
In allen Fällen ist auf eine einwandfreie • Schmiedel: Schallabsorbierende
Ausbildung der An- und Abschlüsse an den Trapezprofilkonstruktion,
4. überarbeitete Auflage 6/01
liegend stehend
L3
L2
H ≤ 20,0
H ≤ 12,0
H ≤ 12,0
H ≤ 8,0
L2
L1
L1
Stahlbau Arbeitshilfe 44.5 Hallenwände mit Porenbeton
2 2 2
3 1 3 1 3
4
11 14 11 9 9 10 A 18
8 5 12 16 16 5 12 F
2 2
18 G
3
18
B
6 13 17
3
9 2 1
C
18
9
4
18 H
D
17
18
7 E
15
1 1 Vorgehängte Metallfassaden:
A Verankerung und Abschluss an der Attika
Befestigungen und Porenbetonplatten an I-Profilen: B Verankerung und Abschluss am Fenstersturz
1 Wandplatten 2 Stahlstütze 3 Ankerschiene, angeschweißt 4 Ankerbolzen 5 Schaumstoffrundschnurprofil C Verankerung und Abschluss an der Fensterbrüstung
6 Alu-Grundprofil 7 Alu-Deckprofil 8 Bundmutter mit Hals 9 Nagelblech oder Zuglasche 10 Winkel- oder D Mittelverankerung E Verankerung und Abschluss
Hülsennagel 11 Hinterfüllmaterial, z. B. Mineralwolle 12 Fugendichtungsmasse, plasto-elastisch 13 Auskehlung am Sockel F Anschluss Gebäude-Innenecke
mit Kunstharzmörtel 14 Vertikale Plattenstöße mit durchgehender plasto-elastischer Verfugung 15 Mörtelbett G Anschluss an Fenster- oder Türlaibungen
und Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit 16 Kanten gefast 17 Vorgehängte Schale aus Trapezprofilen H Anschluss Gebäude-Außenecke
18 Abkantprofil mit Porenbeton-Dübel und -Schraube
nung können bis zu 3 Platten übereinander Bewegungsfugen dürfen jedoch nicht über- Sicherheit: ausgereifte Technik
gestellt werden. Dann beträgt die maximale strichen werden. Dunkel oder sattgetönte und qualifizierte Beratung
Wandhöhe 12 Meter (Bild 1). Beschichtungen sind zu vermeiden (Wärme- Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
spannungen). Es dürfen nur Beschichtungs- stadium, eine firmenneutrale Beratung,
Porenbetonplatten werden befestigt: systeme verwendet werden, die die Hersteller steht Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit
• ohne Verguss mit Nagelblechen, Laschen ausdrücklich für Porenbeton empfehlen (Lit.). Rat und Information zur Verfügung.
oder Ankerbolzen
• mit Verguss mit Flachstahllaschen, Rund- Literatur Diese Stahlbau Arbeitshilfe entstand in
stahlschlaufen, Attikaverankerungen oder • Zulassungen der Hersteller für bewehrte Zusammenarbeit mit:
Ankerschlaufen. Die Befestigungsmittel Porenbeton-Wandplatten W und Zulassung Bundesverband Porenbetonindustrie e. V.
einschließlich der Ankerschienen bestehen des Bundesverbandes Porenbeton für Ver- Dostojewskistr. 10
aus rostfreiem Stahl. ankerungsmittel für Porenbetonmontage- 65187 Wiesbaden
Wandplatten werden ohne und mit Nut und bauteile Postfach 1826
Feder geliefert. • Berichtshefte des Bundesverbandes 65008 Wiesbaden
Porenbetonindustrie: Telefon: 06 11/98 50 44-0
Fugen und Verfugung – Heft 6 „Bewehrte Wandplatten- Telefax: 06 11/80 97 07
Entsprechend den Beanspruchungen wird Fugenausbildung“
zwischen Fugen mit nur dichtender Funktion – Heft 7 „Oberflächenbehandlung –
(z. B. Horizontalfugen liegender Wandplatten) Putze – Beschichtungen – Bekleidungen“
und solchen, die zusätzliche Verformungen – Heft 16 „Bewehrte Wandplatten –
aufzunehmen haben, unterschieden. Für Hinterlüftete Außenwandbekleidungen“
Fugen mit nur dichtender Funktion haben – Porenbeton-Handbuch,
sich Kunststoffmörtel bewährt (Lit.). 4. durchgesehene Auflage
5. überarbeitete Auflage 11/01
• Stahlbau Arbeitshilfen
Wetterschutz-Beschichtungen – 44 Außenwände Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
Porenbeton-Wandplatten sind grunsätzlich – 44.1 Mauerwerk im Hallenbau Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
zu beschichten. Bei längerer Rohbaustandzeit – 44.2 Hallenwände mit Telefon (02 11) 67 07-828
ist eine Grundierung zu empfehlen. Insgesamt Stahltrapezprofilen Telefax (02 11) 67 07-829
sollten mindestens 1.800 g/m2 Beschichtungs- – 44.3 Hallenwände mit Stahlkassetten Internet: www.bauen-mit-stahl.de
stoff aufgebracht werden. Starre Fugen können, • Rösel/Witte, Hallen aus Stahl, DSTV E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
45 Tore für Hallen- und Industriebau
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Das Industrietor, früher nur ein Verschluss Die Sicherheitsanforderungen für kraftbetä- manuell) unter die Decke geschoben. Ein
der Halle, ist heute ein wichtiges Bauteil. tigte Tore sind in europäischen Normen zu- besonderer Vorteil gegenüber Rolltoren ist der
Neben den bisherigen Entscheidungskriterien sammengefasst. Wesentlich sind insbesondere schnellere Öffnungs- bzw. Schließvorgang.
• Wirtschaftlichkeit, die Normen DIN EN 12604 Tore – Mecha- Den Gewichtsausgleich übernehmen Torsions-
• Wartungsfreundlichkeit, nische Aspekte, Anforderungen, DIN EN federwellen im Sturzbereich; kleinere Tore
• lange Lebensdauer und 12453 Tore – Nutzungssicherheit, Anforde- besitzen auch seitlich angeordnete Zugfedern.
• Nutzungssicherheit rungen – mit den jeweiligen Prüfnormen DIN
fordert der Bauherr heute verstärkt Schutz- EN 12605 und DIN EN 12445 sowie DIN EN Der Platzbedarf (insbesondere für die
funktionen gegen Witterung, Schall und 12978 Türen und Tore, Anforderungen und gewichtsausgleichende Torsionsfederwelle,
Schmutz. Prüfverfahren. Keine der Normen sieht eine Zugfeder oder E-Antrieb) entspricht dem bei
Nachrüstpflicht vor. Rolltoren. Die Einschubtiefe ist etwas länger
Stahlfalttore als bei Stahlfalttoren jedoch in jedem Fall
Stahlfalttore sind mehrflügelige Tore mit Ent- Für den Altbestand gelten daher nach wie vor größer als die Torhöhe. Sofern kein spezielles
lastungsrollen, seitlich angeschlagen, je nach die Richtlinien für kraftbetätigte Fenster, Tü- Schnelllauftor, das Öffnungsgeschwindig-
Flügelzahl nach links und rechts faltend. Ihre ren und Tore (ZH 1/494) des Hauptverbandes keiten bis zu 4 m/s erreicht, angeboten wird,
Vorteile: der gewerblichen Berufsgenossenschaften so- kann von folgenden Standardwerten aus-
• hervorragende Wärmedämmung durch wie die §§ 9 – 11 der Verordnung über Ar- gegangen werden:
Sandwich-Konstruktion mit Polyurethan- beitsstätten (1975) und die §§ 28 – 29 der • Rolltore: mittlere Laufgeschwindigkeit
Hartschaum-Kern BG Vorschrift „Allgemeine Vorschriften min. 1 m/s
• Schalldämmung und Betriebssicherheit (BGV A 1) (1991). Zum Altbestand zählen • Schiebetore und Rundlauftore:
durch umlaufende, großvolumige Gummi- unter mechanischen Gesichtspunkten Tore, Laufgeschwindigkeit 0,2 m/s
dichtungen die vor dem 1.11.2000 eingebaut wurden. • vertikal bewegte Tore: Hubtore 0,2 m/s,
• witterungsbeständig durch verzinkte und Unter dem Aspekt Nutzungssicherheit gehört Sektionaltore 0,2 – 0,3 m/s
acrylharzeinbrennlackierte Feinbleche ein kraftbetätigtes Tor zum Altbestand, wenn
• leichter Einbau durch Zargenkonstruktion es vor dem 1.6.2001 eingebaut wurde. Rolltore
Rolltore haben von allen Torarten den gerings-
Beim Öffnen legen sich die Torblätter leporello- Sektionaltore ten Platzbedarf. Sie bestehen aus scharnier-
artig zusammen; bei einem Öffnungswinkel Sektionaltore bestehen aus wenigen, unter- artig miteinander verbundenen Profilen oder
von 90° wird die lichte Torbreite etwas einge- schiedlich gestaltbaren Sektionen, die in der Gitterelementen (Rollgitter). Das aufgerollte
schränkt, bei einem Öffnungswinkel von 180° Regel scharnierend miteinander verbunden Tor liegt geschützt im Sturzbereich der Öff-
lässt sich dies vermeiden. sind. Die einzelnen Sektionen werden nicht nung (Platzbedarf je nach Ballendicke) und
aufgewickelt, sondern (mit E-Antrieb oder gibt die gesamte lichte Höhe und Breite frei.
Torsionswelle Mindesthöhe je
nach Ballendicke
Drehflügel 90°
für Personen 180°
Abroll- Elektro-
öffnend Elektro- lichte
sicherung lichte Breite Antrieb
Stützrolle
Schiebetore
5. überarbeitete Auflage 5/03
Konstruktionshinweise nen Raumes. Infolgedessen dehnen sich die werden können. Zusätzlich ergeben sich da-
Durch den (gewünschten) hohen Dämmwert Deckschichten unterschiedlich aus. Werden bei erhebliche abhebende Kräfte, die bei der
der Kernschicht erwärmen sich die Deck- die resultierenden Verformungen z. B. durch Bemessung der Verbindungsmittel zu berück-
schichten sehr unterschiedlich. Während die biegesteife Deckschichten oder mehrfeldrig sichtigen sind.
äußere Deckschicht Temperaturschwankun- gespannte Platten behindert, führt dies zu
gen zwischen + 80 °C im Sommer unter Zwängungen. Im Sommer entstehen dabei Die Befestigung der Sandwichelemente er-
direkter Sonneneinstrahlung und – 20 °C im z. B. bei Durchlaufträgern Beanspruchungen folgt meist über direkte Verschraubung auf
Winter ausgesetzt ist, behält die innere wei- im Bereich der Zwischenauflager, die doppelt der Unterkonstruktion, für den Wandbereich
testgehend die Temperatur des umschlosse- so groß wie diejenigen aus äußeren Lasten sind auch Systeme zur verdeckten Befesti-
gung verfügbar, so dass der Eindruck einer
ungestörten Fläche entsteht.
Literatur
• K. Stamm, H. Witte: Sandwichkonstruk-
tionen. Springer Verlag, Wien/New York,
1974.
Attikaausbildung
• K. Schwarze: Numerische Methoden zur
Berechnung von Sandwichelementen.
Stahlbau 12/1984.
• O. Jungbluth: Verbund- u. Sandwichtrag-
werke. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg,
Ortganganschluss
New York, Tokyo, 1986.
• E. Wölfel: Nachgiebiger Verbund.
Eine Näherungslösung und deren Anwen-
dungsmöglichkeiten. Stahlbau 6/1987.
K. Berner: Praxisgerechte Nachweise zur
Anschluss Dach an Trag- und Gebrauchsfähigkeit von Sand-
aufgehende Wand
wichbauteilen. Stahlbau 12/1998.
Längsstoß-
ausbildung
Wand
Verdeckt Befestigung
Eckstoß
Öffnung
Klasse
1 freistehende Gebäude H≤ 7m max. 2 Nutzungseinheiten ≤ 400m2
Gebäude
2 Gebäude H≤ 7m max. 2 Nutzungseinheiten ≤ 400m2 geringer
Höhe
3 sonstige Gebäude H≤ 7m
4 Gebäude H ≤ 13 m Nutzungseinheiten ≤ 400 m2 Gebäude
5 sonstige Gebäude einschließlich unterirdischer Gebäude mittlerer Höhe
Hochhäuser H > 22 m
1) Die Höhe bezieht sich auf Fußbodenoberkante des obersten Geschosses über Geländeoberfläche. 2) gilt nicht für Wohngebäude
• nichttragende Bauteile oder Teile von Bau- Bauaufsichtliche Tragende Bauteile Nichttragende Nichttragende
werken, mit oder ohne Verglasung (Trenn- Benennung ohne Raumab. mit Raumab. Innenwände Außenwände
wände, Außenwände, vorgehängte Fassa-
den, Unterdecken, Feuerschutztüren und E 30 (i → o)
R 30 REI 30 EI 30 und
Abschlüsse, Rauchschutztüren, Förderan- EI 30 (i ← o)
lagen und ihre Abschlüsse, Abschottungen [F 30] [F 30] [F 30] [W 30]
von Durchführungen, Bauteilfugen, Instal- feuerhemmend
E 60 (i → o)
lationskanäle und -schächte) R 60 REI 60 EI 60 und
• brandschutztechnisch wirksame EI 60 (i ← o)
Bekleidungen von Decken und Wänden [F 60] [F 60] [F 60] [W 60]
• Produkte haustechnischer Anlagen. E 90 (i → o)
R 90 REI 90 EI 90 und
feuerbeständig1) EI 90 (i← o)
Europäisch gelten Brandschutzverglasungen [F 90] [F 90] [F 90] [W 90]
nicht als eigenständige, feuerwiderstands- R 120 REI 120
Feuerwiderstandsdauer
fähige Bauteile, sondern werden als Teil der 120 Min. [F 120] [F 120]
Wände oder Decken angesehen. Sie sind in- Brandwand – REI-M 90 EI-M 90
sofern nach den für diese Bauteile vorgesehe- 1) zurzeit nach § 17 Abs. 2 MBO (in den wesentlichen Teilen aus nicht brennbaren Baustoffen)
nen Klassen (EI, EW, E) zu klassifizieren.
Nach DIN EN 13501 können tragende Bau- Tabelle 3: Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen nach DIN EN 13501-2 und DIN EN 13501-2
teilen mit raumabschließender Funktion in und ihre Zuordnung zu den bauaufsichtlichen Benennungen [Klassifizierung nach DIN 4102]
folgende Feuerwiderstandsklassen klassifiziert (Auszug aus Anlage 0.1.2. zur Bauregelliste A Teil 1, Ausgabe 2002/1)
werden:
– Wände mit Raumabschluss
RE 20, 30, 60,90, 120, 180, 240 In der Anlage 0.1.2. zur Bauregelliste 2002/1 Literatur
– Wände mit Raumabschluss und (Tabelle 3) wird die Zuordnung der europä- • Anlage 0.1 zur Bauregelliste 2002/1,
Wärmedämmung ischen Klassen zu den bauaufsichtlichen DIBt Mitteilungen Sonderheft 26 vom
REI 15, 20, 30, 45, 60, 90, 120,180, 240 Begriffen „feuerhemmend, feuerbeständig“ 31. Juli 2002
– Brandwände für Deutschland verbindlich festgelegt. • Einführung des europäischen Klassifi-
REI-M 30, 60, 90, 120, 180, 240 zierungssystems für den Brandschutz in
– Wände Raumabschließende tragende Wände und das deutsche Baurecht, DIBt Mitteilungen
REW 20,30,60,90, 120, 180,240 Decken zwischen verschiedenen Nutzungs- 5. August 2002; 33. Jahrgang, Nr. 4
einheiten müssen nach MBO wärmedämmend
Die in Deutschland verwendeten Klassen sein, sie müssen daher die Anforderungen der Qualifizierte Beratung
sind REI 30, 60, 90 und REI-M 90. Ein raum- Klasse REI mit der erforderlichen Feuerwider- Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
abschließendes tragendes Bauteil mit der standsdauer erfüllen. Brandwände müssen der stadium, eine firmenneutrale Hilfe, steht
Klassifizierung REI 30, muss der Brandbean- Klasse REI-M entsprechen. Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
spruchung während der Prüfung mindestens Information zur Verfügung.
30 Minuten standhalten und die Kriterien Die nach DIN EN 13501-1 klassifizierten Ansprechpartner:
E – Raumabschluss – und I – Wärmedäm- Eigenschaften zum Brandverhalten von Bau- Dipl.-Ing. Hans-Werner Girkes
mung – erfüllen, um die Übertragung von teilen und Bauarten entsprechen den zuge- Tel.: (02 11) 67 07-826
Feuer und Rauch in andere Nutzungsein- ordneten bauaufsichtlichen Anforderungen brandschutz@bauen-mit-stahl.de
heiten zu verhindern. Das Bauteil muss so der Bauordnungen und Sonderbauvorschriften. www.bauen-mit-stahl.de/brandschutz.htm
widerstandsfähig sein, dass Flammen und
Gase nicht durchtreten können. Die feuerab- Sonderbauteile
gekehrte Seite darf sich nicht derartig erwär- Feuerschutzabschlüsse, Rauchschutztüren,
men, dass sich dort befindliche Materialien Kabelabschottungen und Lüftungsleitungen
entzünden können. Das Kriterium M kenn- sind in das europäische Klassifizierungssys-
zeichnet die Fähigkeit des Bauteils, einer Stoß- tem miteinbezogen. Türen und Tore, die
beanspruchung durch herabfallende andere nach DIN 4102 der Klasse T30 bzw. T60 ent-
Bauteile zu widerstehen. sprechen, werden europäisch EI230-C bzw.
EI260-C klassifiziert. Selbstschließende Rauch-
schutztüren – nach DIN 4102 RS – erhalten
die Klasse -CS200.
Normen
• DIN 4102 Teil 1 und 2: Brandverhalten Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
von Baustoffen und Bauteilen Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
• DIN EN 13501-1 und 13501-2:
1. Auflage 5/04
Geltungsbereich
Die Regelungen der DASt- Richtlinie 019 gel-
ten für Gebäude mittlerer Höhe, die als Büro-
und Verwaltungsgebäude genutzt werden. Sie
müssen einen eigenständigen Brandabschnitt
bilden und von Kellergeschossen oder Tief-
garagen brandschutztechnisch getrennt sein.
Die Richtlinie gilt nicht für
• Bürogebäude, in denen größere Menschen-
ansammlungen zu erwarten sind,
• Bürogebäude, die teilweise bewohnt werden,
• Gebäudeteile, die ganz oder teilweise als
oberirdische oder unterirdische Garagen
genutzt werden,
• Kellergeschosse.
Umrechnungsfaktor c = 0,25 min m 2 /kWh Trennwände von Brandbekämpfungsabschnit- Brandbelastung für Büroräume:
Der Faktor c berücksichtigt die thermischen ten wird mindestens die Feuerwiderstands- qf,k = 160 kWh/m2
Eigenschaften der Umfassungsbauteile in klasse F 30 gefordert. Grenzen zwei Brand- Sicherheitsbeiwert für K1:
Abhängigkeit von den Wärmeeindringzahlen abschnitte oder Brandbekämpfungsabschnitte γ = 0,58; α L = 1,0
der verwendeten Baustoffe. aneinander, ist für die Bauteile der Trennwand Umrechnungsfaktor c = 0,25 min m2/kWh;
oder Decke die größere Feuerwiderstands- av = 730 / (3 · 15 · 65) = 0,25; ah = 0
Wärmeabzugsfaktor w dauer maßgebend. Wärmeabzugsfaktor w = 0,80
Der Wärmeabzugsfaktor hängt von den
wirksamen Öffnungen in den Wänden Beispiel: dreigeschossiges Bürogebäude Bemessungswert der Brandbelastung
und im Dach sowie der Höhe des Brand- Für ein Bürogebäude in Stahlverbundkonstruk- qf,d = 160 · 0,58 · 1,0 = 92,8 kWh/m2
bekämpfungsabschnitts ab. tion ist die Feuerwiderstandsklasse zu bestim-
0,3
men. Das Gebäude ist 15 m breit, hat eine erf. Feuerwiderstandsdauer
6,0 90 (0,4 – av) 4
w = ––––––
H ( ) · [0,62 + –––––––––––– ] ≥ 0,5
(1 + bvah )
Länge von 65 m und hat 3 Geschosse. Die
lichte Höhe der einzelnen Geschosse beträgt
erf tf = 92,8 · 0,25 · 0,80 = 18,56 min
3,20 m. Die Fensterbänder ergeben eine Öff- Nach Tabelle 4 ergibt sich für ein Gebäude
Mit der errechneten erforderlichen Feuer- nungsfläche von 730 m2. Das Gebäude ist in dieser Größenordnung für die tragende und
widerstandsdauer wird die Feuerwiderstands- die Gebäudeklasse 3 einzustufen. Das Büro- aussteifende Konstruktion eine Feuerwider-
klasse nach Tabelle 4 bestimmt. Dabei wird gebäude wird als ein Brandabschnitt ausge- standsdauer von 30 Min. Wenn die Trag-
auf die jeweils höhere Feuerwiderstandsklasse führt. Es werden keine vorbeugenden Maß- konstruktion biegesteif ausgeführt wird, darf
gerundet. Es wird zwischen tragenden und nahmen vorgesehen. Das Gebäude fällt daher dieses Gebäude ohne Anforderungen (F 0)
trennenden Bauteilen unterschieden. Für in die Sicherheitskategorie K1. errichtet werden.
Literatur
• DASt-Richtlinie 019, Brandsicherheit von
3,5
Stahl- und Verbundbauteilen in Büro- und
Verwaltungsgebäuden; November 2001;
3,0
Deutscher Ausschuss für Stahlbau DASt,
Raumhöhe H = 3 m
2,5
Düsseldorf
• Erläuterungen zur DASt-Richtlinie 019:
typischer Bereich
2,0 für Büro- und Brandsicherheit von Stahl- und Verbund-
w [–]
• Querschnittsfaktor Ap /V allseits
t t (außen) = 1/ t
für geschützte Stahlbauteile.
Profilfolgende Profilfolgende
Verkleidung Verkleidung:
Neben der Definition „beflammter Umfang, mit konstanter Umfang
Dicke, drei- Stahlprofil - b
geteilt durch zu erwärmende Querschnitts- Vollstahl (rund oder quadratisch) seitige Feuer- Stahlquer-
fläche“ spielt die Formel Feuereinwirkung: beanspruchung schnittsfläche
allseits = 4/ d
100 / t mit t = Blechdicke in cm d d
b
Profilfaktoren Am /V
100 217 264 138 185 100 180 218 115 154 100 96 116 65 85
120 220 267 137 185 120 167 202 106 141 120 92 111 61 80
140 208 253 129 174 140 155 187 98 130 140 88 106 58 76
160 192 234 120 161 160 140 169 88 118 160 83 100 54 71
180 187 226 115 155 180 131 159 83 110 180 80 96 52 68
200 174 211 108 145 200 122 147 77 102 200 76 92 49 65
220 161 195 99 134 220 115 140 72 97 220 73 88 47 62
240 147 178 91 122 240 108 131 68 91 240 61 73 39 52
260 141 171 88 117 260 105 127 66 88 260 59 72 39 51
280 136 165 84 113 280 102 123 64 85 280 59 71 38 50
300 126 153 78 105 300 96 116 60 80 300 50 60 33 43
320 117 141 74 98 320 91 110 58 77 320 50 60 33 43
340 112 134 72 94 340 88 106 57 75 340 50 60 34 43
360 107 128 70 91 360 86 102 56 73 360 51 61 34 44
400 101 120 68 87 400 82 97 56 71 400 52 62 36 45
450 96 113 66 83 450 79 93 55 69 450 53 62 38 47
500 92 107 65 80 500 76 89 54 67 500 55 63 39 48
550 90 104 65 79 550 76 88 55 67 550 56 64 41 50
600 89 102 65 79 600 75 86 56 67 600 57 65 42 51
650 87 100 65 78 650 74 85 56 66 650 58 66 44 52
700 85 96 64 76 700 72 82 55 65 700 59 67 45 53
800 84 94 66 76 800 72 81 57 66 800 60 68 48 55
900 81 90 65 74 900 70 78 57 65 900 70 78 57 65
1000 81 89 66 74 1000 70 78 57 65 1000 64 70 52 59
UPN IPE
100 239 276 185 222 100 334 387 247 300 Qualifizierte Beratung
120 223 255 174 206 120 311 360 230 279 Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
140 210 240 167 196 140 291 335 215 259
stadium, eine firmenneutrale Hilfe, steht
160 200 228 160 188 160 269 310 200 241 Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
180 193 218 154 179 180 253 291 188 226
200 182 205 148 171 200 235 270 176 211 Information zur Verfügung.
Ansprechpartner:
220 171 192 139 160 220 221 254 165 198
240 163 183 134 154 240 205 236 153 184 Dipl.-Ing. Hans-Werner Girkes
260 154 173 126 145 270 197 227 147 176 Tel.: (02 11) 67 07-826
280 149 167 123 141 300 188 216 139 167
brandschutz@bauen-mit-stahl.de
300 145 162 119 136 330 176 200 131 157 www.bauen-mit-stahl.de/brandschutz.htm
320 116 130 98 111 360 163 186 122 146
350 123 135 103 116 400 152 174 116 137
380 125 138 107 120 450 143 162 110 130
400 117 129 99 111 500 134 151 104 121
550 124 140 97 113
600 115 129 91 105
Profilfaktoren Am /V
120 268 309 210 251 260 x 54,1 176 214 108 146 200 x 43 181 219 112 150
140 238 274 189 225 260 x 68,2 141 171 88 117 200 x 53 145 176 90 121
160 220 252 173 205 260 x 93 105 127 66 88 220 x 57,2 143 174 88 119
180 200 229 158 188
260 x 114 86 104 55 73
260 x 75 129 156 80 108
260 x 142 71 86 46 60
200 185 212 147 174 260 x 87,3 111 135 70 94
260 x 172 59 72 39 51
220 171 196 136 161
240 160 183 127 150 320 x 74,2 152 184 95 127 305 x 79 147 178 91 121
260 149 170 119 140 320 x 97,6 117 141 74 98 305 x 88 132 159 81 109
280 139 158 111 131 320 x 127 91 110 58 77 305 x 95 122 148 76 101
320 x 158 74 89 48 63 305 x 110 106 129 66 88
300 131 149 105 123
320 x 198 60 72 39 51 305 x 126 94 113 58 78
320 123 140 99 116
320 x 245 50 60 33 43 305 x 149 80 97 50 67
340 117 133 94 110
320 x 300 42 50 28 36
360 110 125 89 104
305 x 180 67 81 42 56
380 105 119 85 99
360 x 134 104 125 63 85 305 x 186 65 79 41 55
360 x 147 95 114 58 78 305 x 223 55 67 35 47
400 100 113 81 94
360 x 162 87 105 53 71
450 89 101 73 84 320 x 88,5 128 155 81 108
360 x 179 79 95 49 65 320 x 103 111 135 70 94
500 81 91 66 77 360 x 196 72 87 45 60 320 x 117 98 119 62 83
550 75 85 61 71
320 x 147 80 96 51 68
400 x 187 78 94 47 64
320 x 184 65 78 42 55
400 x 216 68 82 42 56
360 x 84,3 162 196 98 132
400 x 237 63 76 38 52
360 x 109 126 153 77 103
400 x 262 57 69 35 47
360 x 133 104 126 64 86
HL ... 400 x 287 52 63 32 43
400 x 314 48 58 30 40 360 x 152 92 111 56 76
360 x 174 81 98 50 67
400 x 347 44 53 28 37
920 x 342 69 78 51 61 360 x 180 78 95 48 65
400 x 382 40 49 25 34
920 x 365 65 74 48 57 400 x 421 37 45 23 31
920 x 387 61 70 46 54 400 x 122 116 141 70 95
400 x 463 34 41 22 29 400 x 140 102 124 61 83
920 x 417 57 65 43 51 400 x 509 31 38 20 27 400 x 158 91 111 55 74
920 x 446 53 61 40 48 400 x 551 29 35 19 25
920 x 488 49 56 37 44 400 x 176 82 100 50 67
400 x 592 28 33 18 23 400 x 194 75 91 46 62
920 x 534 45 51 34 40 400 x 634 26 31 17 22 400 x 213 69 84 42 57
920 x 585 42 47 31 37 400 x 677 25 30 16 21 400 x 231 64 77 39 53
920 x 653 38 43 29 34 400 x 744 23 27 15 20
920 x 784 32 36 24 29 400 x 818 21 25 14 18
920 x 967 26 30 20 24 400 x 900 19 23 13 17
1000 x 296 82 92 63 73 400 x 990 18 22 12 16
1000 A 76 85 58 68 400 x 1086 17 20 11 15
1000 B 66 74 51 59
1000 M 60 67 46 54
1000 x 477 52 58 40 47
1000 x 554 45 51 35 41
1000 x 642 39 44 31 36
1000 x 748 34 39 27 31
1000 x 883 29 33 23 27
1100 A 76 85 59 68
1100 B 67 75 52 60
1100 M 61 68 47 55
1100 R 53 59 42 48
Brandschutz-Arbeitshilfe 62.2 Profilfaktoren Am /V
Profilfaktoren Am /V
100 217 264 138 185 100 180 218 115 154 100 96 116 65 85
120 220 267 137 185 120 167 202 106 141 120 92 111 61 80
140 208 253 129 174 140 155 187 98 130 140 88 106 58 76
160 192 234 120 161 160 140 169 88 118 160 83 100 54 71
180 187 226 115 155 180 131 159 83 110 180 80 96 52 68
200 174 211 108 145 200 122 147 77 102 200 76 92 49 65
220 161 195 99 134 220 115 140 72 97 220 73 88 47 62
240 147 178 91 122 240 108 131 68 91 240 61 73 39 52
260 141 171 88 117 260 105 127 66 88 260 59 72 39 51
280 136 165 84 113 280 102 123 64 85 280 59 71 38 50
300 126 153 78 105 300 96 116 60 80 300 50 60 33 43
320 117 141 74 98 320 91 110 58 77 320 50 60 33 43
340 112 134 72 94 340 88 106 57 75 340 50 60 34 43
360 107 128 70 91 360 86 102 56 73 360 51 61 34 44
400 101 120 68 87 400 82 97 56 71 400 52 62 36 45
450 96 113 66 83 450 79 93 55 69 450 53 62 38 47
500 92 107 65 80 500 76 89 54 67 500 55 63 39 48
550 90 104 65 79 550 76 88 55 67 550 56 64 41 50
600 89 102 65 79 600 75 86 56 67 600 57 65 42 51
650 87 100 65 78 650 74 85 56 66 650 58 66 44 52
700 85 96 64 76 700 72 82 55 65 700 59 67 45 53
800 84 94 66 76 800 72 81 57 66 800 60 68 48 55
900 81 90 65 74 900 70 78 57 65 900 70 78 57 65
1000 81 89 66 74 1000 70 78 57 65 1000 64 70 52 59
100 239 276 185 222 100 334 387 247 300 Qualifizierte Beratung
120 223 255 174 206 120 311 360 230 279 Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
140 210 240 167 196 140 291 335 215 259
stadium, eine firmenneutrale Hilfe, steht
160 200 228 160 188 160 269 310 200 241 Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
180 193 218 154 179 180 253 291 188 226
200 182 205 148 171 200 235 270 176 211 Information zur Verfügung.
Ansprechpartner:
220 171 192 139 160 220 221 254 165 198
240 163 183 134 154 240 205 236 153 184 Dipl.-Ing. Hans-Werner Girkes
260 154 173 126 145 270 197 227 147 176 Tel.: (02 11) 67 07-826
280 149 167 123 141 300 188 216 139 167
Tel.: (02 11) 67 07-829
300 145 162 119 136 330 176 200 131 157 brandschutz@bauen-mit-stahl.de
320 116 130 98 111 360 163 186 122 146 www.bauen-mit-stahl.de/brandschutz.htm
350 123 135 103 116 400 152 174 116 137
380 125 138 107 120 450 143 162 110 130
400 117 129 99 111 500 134 151 104 121
550 124 140 97 113
600 115 129 91 105
Brandverhalten von Baustoffen und Stahlbauten, Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Telefon (02 11) 67 07-828
Bauteilen, Teil 4 Tragwerksbemessung für den Brandfall, Telefax (02 11) 67 07-829
Ausgabe 03.94, Beuth Verlag, Berlin Deutsche Fassung ENV 1993-1-2: 1995, www.bauen-mit-stahl.de
Mai 1997, Beuth Verlag, Berlin zentrale@bauen-mit-stahl.de
Brandschutz-Arbeitshilfe
62.3 Brandwände Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Allgemeines
Laschen bzw. Schlaufen
Brandwände dienen dem Nachbarschutz und sind am Profil angeschweißt
zur Unterteilung von Gebäuden oder Gebäude- b b b b ≥ 50 ≥ 50
1 2 3 4
teilen in Brandabschnitte. Die Errichtung von
Brandwänden hat sich als besonders wirksame
2b
Maßnahme erwiesen, um das Übergreifen von
Feuer und Rauch in angrenzende Gebäude- Bügel
≥ø5
teile oder Nachbargebäude zu verhindern.
Leider sind die vom Gesetzgeber geforderten Fülldicht- Mörtel der Gruppe
Bekleidung Die Bereiche zwischen den Putz oder stoff II, IIa oder III nach
Anforderungen in den einzelnen Bundeslän- nach Flanschen sind voll aus- geleichwertige DIN 1053 Teil 1
Abschnitt 6.3.3 gemauert oder ausbetoniert Bekleidung
dern unterschiedlich. Sie sind vom jeweiligen
Erkenntnisstand der Bundesländer anhängig
und es bestehen unterschiedliche Schwer- Bild 1: Ausführungsmöglichkeiten 1 bis 4 von Anschlüssen von nichttragenden, liegend angeord-
punkte und Auffassungen über das Maß der neten Wandplatten an Stahl- und Verbundstützen
bauaufsichtlichen Schutzziele. Deshalb wer-
den nachfolgend die grundsätzlichen Bestim- In DIN 4102-4, Abschnitt 4.8, sind Bauarten Hohlräume wie z.B. bei Trapezblechdächern
mungen der Musterbauordnung (MBO) und von Brandwänden angegeben, die die Anfor- sind vollständig mit nicht brennbaren Materi-
der DIN 4102 angegeben und kommentiert. derungen erfüllen. Andere Bauarten in Leicht- alien auszufüllen.
oder Trockenbauweise müssen ein bauauf- Anschlüsse von Wandplatten aus Stahl- oder
In der Musterbauordnung werden folgende sichtliches Prüfzeugnis haben. Aussteifende Porenbeton an Verbundstützen können nach
Anforderungen an Brandwände gestellt Bauteile (Querwände, Decken, Riegel, Stützen Bild 2 ausgeführt werden. Die Stützen sind
– feuerbeständig und nicht brennbar (F90-A) oder Rahmen) müssen ebenfalls die Feuer- für ≥ F90 zu ummanteln und die Flächen
– standsicher widerstandsklasse F90-A aufweisen. Stützen zwischen den Flanschen auszumauern oder
– wirksam die Ausbreitung von Feuer und und Riegel aus Stahl sind, wenn sie unmittel- zu betonieren.
Rauch für die Feuerwiderstandsdauer zu bar vor einer Brandwand stehen oder angeord-
verhindern net sind, feuerbeständig zu ummanteln (Bild 1). Komplextrennwände
Komplextrennwände sind bauliche Trennun-
Folgende Kriterien sind einzuhalten: Bei der Konstruktion sind die im Brandfall gen innerhalb von Gebäudegruppen oder
– brennbare Bauteile dürfen nicht durch auftretenden Verformungen (Längenänderung, -anlagen, die brandschutztechnisch unab-
Brandwände geführt werden oder sie Verdrehungen) zu berücksichtigen und einzu- hängige Gefahrenbereiche abgrenzen. An
überbrücken planen, so dass die Standsicherheit der Brand- Komplexwände werden nach den Prämien-
– Brandwände sind durchgängig über alle wand durch eine mögliche Behinderung der richtlinien der Versicherer höhere Anforde-
Geschosse zu führen (Ausnahmen mög- Verformungen nicht gefährdet wird. rungen als an Brandwände gestellt. Sie müs-
lich, wenn bestimmte Vorraussetzungen Brandwände sind 30 cm über die Bedachung sen aus nicht brennbaren Baustoffen beste-
vorliegen) zu führen oder mit einer beidseitig 50 cm hen und über 180 Minuten die Trägfähigkeit
– in Außenwänden sind keine Öffnungen auskragenden feuerbeständigen Platte abzu- und raumabschließende Funktion erhalten.
zulässig schließen. Bei Gebäuden der Gebäudeklassen Komplextrennwände müssen 50 cm über das
– in Innenwänden sind Öffnungen erlaubt, 1 bis 3 ist es ausreichend, die Brandwände Dach geführt werden.
wenn sie durch entsprechende Feuerab- bis unter das Dach zu führen. Verbleibende
schlüsse T90 geschlossen werden können.
2,50 m beträgt
– als innere Brandwand zur Unterteilung Bekleidung
nach
von Gebäuden im Abstand von 40 m. Bekleidung nach Mauerwerk Abschnitt 6.2
Abschnitt 6.2 oder Beton 5 7
3
Ausführung
Brandwände müssen unter zusätzlicher d
Mauerwerk
mechanischer Beanspruchung (Stoßbean- oder Beton
spruchung durch herabfallende Teile) feuer- Blechummantelung d d
1) Gilt nicht für seitliche Wände von Vorbauten wie Erker, die nicht mehr als 1,5 m vor der Flucht der vorderen oder hinteren Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
Außenwand des Nachbargebäudes vortreten, wenn sie von dem Nachbargebäude oder der Nachbargrenze einen Abstand Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
1. Auflage 11/05
einhalten, der ihrer eigenen Ausladung entspricht, mindestens jedoch 1 m beträgt. Telefon (02 11) 67 07-828
Telefax (02 11) 67 07-829
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Tabelle 1: Erfordernis und Ausführung von Brandwänden nach § 30 MBO zentrale@bauen-mit-stahl.de
Brandschutz-Arbeitshilfe
Klassifizierte
64.1 Stahlverbundbauteile Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
Grundlagen
Verbundträger und Verbundstützen werden Voraussetzungen
b/s ≥ 18; t/s ≤ 2
brandschutztechnisch durch Klassifizierung d
Plattendicke d ≥ 15 cm
nach DIN 4102 – Abschnitt 7 nachgewiesen. t
Bewehrungsverhältnis
Die Norm enthält Tabellen für s h des Kammerbetons
As *) As *) ≤ 0,05
• Verbundträger mit ausbetonierten Kammern
AFl = b · t Betongüte ≥ B 25
• Verbundstützen aus u
*) Betonstahlzulagen Feuerwiderstandsklasse-Benennung
– betongefüllten Hohlprofilen, b
us
BSt 500 S
– einbetonierten Stahlträgern, Zeile F 30-A F 60-A F 90-A F 120-A F 180-A
– aus Stahlprofilen mit ausbetonierten 1 Ausnutzungsfaktor α5 = 0,4
Seitenteilen Mindestbreite min b in mm/min (As /AFl)
unter Verwendung handelsüblicher Walzpro- 1.1 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 0,9 · min b 70/0,0 120/0,0 180/0,0 220/0,0 300/0,3
1.2 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 1,5 · min b 60/0,0 100/0,0 150/0,0 200/0,0 280/0,2
file nach DIN EN 10025 oder Schweißprofile, 1.3 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 2,0 · min b 60/0,0 100/0,0 150/0,0 180/0,0 260/0,0
Betongüten > B25, Betonstahl BSt 500 S.
2 Ausnutzungsfaktor α5 = 0,7
Verbundträger mit ausbetonierten Kammern Mindestbreite min b in mm/min (As /AFl)
2.1 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 0,9 · min b 80/0,0 200/0,2 250/0,7 300/0,7 –
nach den „Richtlinien für die Bemessung und 2.2 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 1,5 · min b 80/0,0 200/0,0 200/0,6 300/0,4 300/1,0
Ausführung von Stahlverbundträgern“ kön- 2.3 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 2,0 · min b 70/0,0 150/0,0 200/0,4 300/0,3 300/0,8
nen nach DIN 4102 in die Feuerwiderstands- 2.4 bei zugehöriger Profilhöhe h ≥ 3,0 · min b 60/0,0 120/0,0 190/0,2 270/0,3 300/0,6
klassen F 30 bis F 180-A in Abhängigkeit des
Ausnutzungsgrads unter Einhaltung von Min- Tabelle 1: Mindestquerschnittsabmessungen min b Zur Bestimmung des Ausnutzungsfaktor α5
destquerschnittsabmessungen, Bewehrungs- und erforderliche Verhältnisse min (As/AFl) wird die plastische Grenztragfähigkeit nach
grad eingestuft werden. Der Träger ist vor von Zulagebewehrung zur Untergurtfläche für den „Richtlinien für Stahlverbundträger (3.81)“
Brandangriff von oben zu schützen, speziell Verbundträger mit ausbetonierten Kammern ermittelt: M pl = 1856,9 KNm
beim Einsatz von Verbunddecken (Trapezpro-
vorhM 767,3
file). Decken aus Stahlbeton oder bauaufsicht- α5 = ———— = —————— = 0,70
lich zugelassene Verbunddecken in der gefor- 5000 mm Mpl 1856,9/1,7
derten Feuerwiderstandsklasse schützen den d = 180
Die Klassifizierung erfolgt nach Zeile 2.2 für
Obergurt des Stahlträgers ausreichend. Die Be- t = 23
die Feuerwiderstandsklasse F 120-A:
messungstabellen gelten für statisch bestimmt B25 s
s = 12 Mit der Profilhöhe h = 490 > 1,5 · 300 = 450
h = 490
gelagerte Träger und für die Bereiche positiver Ab = b · h – A
HEA 500
A = 198 cm2
und Flanschbreite b = 300 mm ergibt sich
Momente statisch unbestimmter Verbundträ- AFl = b · t As = Ø 25
erf As/AFl = 0,4.
ger. Für den Nachweis nach Tabelle 1 sind u = 70 Die erforderliche Bewehrung As darf wegen
us = 60
für die Bemessung der Schubbewehrung zu- b = 300
Verwendung von der Stahlgüte S235 auf 70 %
sätzliche Anforderungen zu beachten. abgemindert werden.
Die Tabellenwerte wurden für Stahlträger der erf As = 0,7 · 0,4 · AFl = 19,32 cm2
Stahlgüte St 52-3 (S355) ermittelt. Für S235 Bild 2: Verbundträger aus Stahlprofil HEA 500,
(St 37) darf die erforderliche Bewehrung auf S235; Stahlbetondecke d = 18 cm, B35; Gewählt werden: 2 Stäbe pro Kammer 4 Ø 25,
70 % reduziert werden. Die Zulagebewehrung Bewehrung 4 Ø 25 BSt 500 S As = 4 · 4,91 = 19,6 cm2 > 19,32 cm2
ist reine Brandschutzbewehrung. Der Kammer- Mindestabstände für die Zugbewehrung
beton ist mit Bügeln, Steckhaken oder Kopf- Beispiel für eine brandschutztechnische Be- u = 70 mm, us = 60 mm
bolzen zugfest an den Träger anzuschließen. messung eines Verbundträgers nach Tabellen
Die Feuerwiderstandsklasse des Verbundträ- Das Bewehrungsverhältnis des Kammer-
gers aus HEA 500, S235 mit Kammerbeton betons darf 0,05 nicht überschreiten:
ist nach Tabelle 1 zu bestimmen. Die Stahl- Überprüfung des Bewehrungsgrades
P = 95 KN
betondecke aus B35 hat eine Dicke d = 18 cm des Kammerbetons:
q = 35 KN/m2
und eine Breite von 5 m. Das vorhandene As/Ab = 19,6 / (49 · 30-198) = 0,015 < 0,05
Moment beträgt vorh M = 767,3 KNm.
Die Brandschutzanforderungen F 120 ist für
3,0 4,5 3,0
Um Tabelle 1 anwenden zu können, sind diesen Träger nachgewiesen.
verschiedene Randbedingungen einzuhalten. Die Anschlüsse an Träger und Stützen sind in
HEA 500: vorh b/s = 300/12 = 25 > 18 geeigneter Weise auszuführen. In DIN 4102-4,
vorh t/s = 23/12 = 1,92 < 2 Abs. 7, sind Anschlüsse, die die Anforderun-
Betonplatte: d = 18 cm > 15 gen an die Feuerwiderstandsfähigkeit erfüllen,
Bild 1: System und Belastung B 35 > B 25 dargestellt.
Brandschutz-Arbeitshilfe 64.1 Klassifizierte Stahlverbundbauteile
Verbundstützen
Verbundstützen nach DIN 18806 Teil 1 mit t
4-seitiger Beflammung können nach DIN
d (Zwischenwerte dürfen interpoliert werden.)
4102-4 klassifiziert werden. Sie müssen die
angegeben Mindestquerschnittsabmessungen u
in Abhängigkeit des Ausnutzungsfaktors α6 s u Feuerwiderstandsklasse-Benennung
besitzen. Voraussetzung für die Anwendung Zeile b F 30-A F 60-A F 90-A F 120-A F 180-A
ist, dass die Rotation der Stützenenden im 1 Ausnutzungsfaktor α6 = 0,4
Brandfall wirksam behindert ist. Werden die Mindestdicken b und d in mm 160 260 300 300 400
Stützen mit Knaggen- oder Laschenanschluss Mindestabstand u 40 40 50 60 60
(Beispiele DIN 4102-4 Bild 72 bis 74) ange- Mindestverhältnis s/t 0,6 0,5 0,5 0,7 0,7
schlossen oder durchlaufend über mehrere 2 Ausnutzungsfaktor α6 = 0,7
Geschosse durchgeführt, kann in ausgesteif- Mindestdicken b und d in mm 200 300 300 – –
ten Tragsystemen eine wirksame Einspannung Mindestabstand u 35 40 50 – –
der Endquerschnitte angenommen werden. Mindestverhältnis s/t 0,6 0,6 0,7 – –
Der Ausnutzungsfaktor α6 ist das Verhältnis
der 1,0-fachen Bemessungslast zur 1/γ-fachen Tabelle 2: Mindestquerschnittsabmessungen Die Klassifizierung erfolgt nach Tabelle 2,
rechnerischen Traglast. für Verbundstützen aus Stahlprofilen mit aus- Zeile 1: Mindestquerschnittsabmessungen
betonierten Seitenteilen b = 300 = min b = 300 mm
Verbundstützen aus d = 340 > min d = 300 mm
betongefüllten Hohlprofilen Mindestabstand der Längsbewehrung u = 50 mm
Die Tabellen gelten für rechteckige und runde Beispiel für eine brandschutztechnische Mindestverhältnis Steg-/Flansch-Dicke
Hohlprofile mit D/s bzw. d/s ≥ 25, St 37 (S235) Bemessung einer Verbundstütze mit ausbeto- vorh s/t = 0,56 > erf s/t = 0,5
und Verwendung der Materialgüten von Beton nierten Seitenteilen mit Hilfe von Tabellen Die Stütze erfüllt die Anforderungen der
≥ B 25 und Bewehrung BSt 500 S. Es sind Eine Pendelstütze mit einer Länge l = 8,0 m Feuerwiderstandsklasse F 90-A.
mindestens vier Längsbewehrungsstäbe vor- wird durch eine zentrische Normalkraft
zusehen, die durch entsprechende Verbüge- N = 1400 KN belastet. Das Tragsystem ist in Die Träger/Stützenanschlüsse müssen im
lung während des Betonierens in ihrer Lage Wandebene (z-Achse) unverschieblich gehal- Brandfall die gleiche Feuerwiderstandsfähig-
zu fixieren sind. Die Hohlprofile müssen im ten. Die Stütze wird um die starke y-Achse keit aufweisen wie die Bauteile.
Abstand von höchstens 5 m sowie an den auf Knicken beansprucht.
Stützenenden mindesten zwei Löcher (A ≥ 6 Literatur
cm2) als Dampfaustrittsöffnung besitzen. Verbundstütze aus HEB 340, S 235 • Stahlbau Brandschutz Handbuch; Hass,
Kammerbeton B 25 Meyer-Ottens, Richter; Ernst & Sohn, Berlin
Verbundstützen aus vollständig Betonstahl BSt 500 S, 4 Ø 20 mm, u = 50 mm • Verbundbau Brandschutz Handbuch; Hass,
einbetonierten Stahlprofilen Brandschutztechnische Anforderung F 90 Meyer-Ottens, Richter, Ernst & Sohn, Berlin
Verbundstützen dieses Typs erfüllen bei Ein- • DIN 4102-4 Brandverhalten von Baustoffen
haltung der Mindestquerschnittsabmessungen Die rechnerische Traglast der Verbundstütze und Bauteilen, Beuth Verlag, Berlin
die Anforderungen an die Feuerwiderstands- mit der Knicklänge sky = 8,0 m (Knickbean-
dauer bei voller Lastausnutzung. spruchung um y-Achse) wird nach DIN 18806 Qualifizierte Beratung
berechnet. Wünschen Sie, z. B. im frühen Entwurfs-
Verbundstützen mit Npl = 5822 KN; stadium, eine firmenneutrale Hilfe, steht
−
ausbetonierten Seitenteilen Nki = 13533 KN; λ = 0,655; κ = 0,817 Ihnen BAUEN MIT STAHL gern mit Rat und
Verbundstützen mit ausbetonierten Kammern Information zur Verfügung.
vorN
erreichen ohne Lastabminderung Feuerwider- Ausnutzungsfaktor α = ————— = 0,4 Ansprechpartner:
standsdauern bis zu F 60. In Tabelle 2 sind κ · Npl/γ Dipl.-Ing. Hans-Werner Girkes
die Mindestdicken d und b, der zugehörige Tel.: (02 11) 67 07-826
Mindestabstand u der Längsbewehrung und brandschutz@bauen-mit-stahl.de
A A-A
erforderliche Verhältnis der Steg-/Flansch- www.bauen-mit-stahl.de/brandschutz.htm
dicke in Abhängigkeit des Ausnutzungsgrades
angegeben. Für Verbundstützen mit einer
Stützenlänge ≤ 7,50 m und einem Mindestbe-
wehrungsverhältnis von 3 % gelten geringere
Anforderungen. B B
Der Kammerbeton ist gegen Herausfallen
A
zu sichern und durch angeschweißte Bügel, a = ≤ 1 cm
Steckhaken oder Kopfbolzen mit dem Stüt-
zensteg zu verbinden. Der Abstand der Ver- Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
bindungsmittel darf nicht größer als 500 mm Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
sein, im Knotenbereich circa 100 mm. Die
1. Auflage 5/04
A
ef
Ac
As
h
us
ew us Feuerwiderstandsklasse-Benennung
Zeile b R 30 R 60 R 90 R 120
B B
1 Ausnutzungsfaktor min h und min b [mm] 160 260 300 300 A A-A
ηfi,t = 0,3 min us [mm] 40 40 50 60
min (ew/ef) 0,6 0,5 0,5 0,7
Verbundträger mit Kammerbeton können nach Bei Anwendung des vereinfachten Rechenverfahrens sind die Grenzwerte für Querschnitts-
dem vereinfachten Verfahren des Eurocodes 4 abmessungen nach Tab. 1 einzuhalten:
(DINV ENV 1994-1-2) brandschutztechnisch
nachgewiesen und so wirtschaftlich bemes- Feuerwider- Mindestlatten- Profilhöhe h [mm] Mindestfläche Stegdicke Flanschdicke
sen werden. Das Nachweisverfahren gilt für standsklasse dicke hc [mm] Breite bc [mm] h · bc [mm2 ] e w [mm] e f [mm]
Einfeld- und Durchlaufträger sowie Kragarm-
R 30 > 60 > 120 > 17.500
bereiche. Mit dem Berechnungsverfahren
können kammerbetonierte Verbundträger mit R 60 > 80 > 150 > 24.000
Verbunddecken aus Trapezprofilblechen und < bc / 10 < h/ 8
R 90 > 100 > 170 > 35.000
Wärmedämmmaterial in den Hohlräumen
über dem Obergurt, oder mit hinterschnitte- R 120 > 120 > 200 > 50.000
nen Stahlprofilblechen oder mit Profilblechen,
die 90 % des Oberflansches abdeckend be- Tabelle 1
messen werden, wenn von einer dreiseitigen
Beflammung ausgegangen werden kann. Überprüfung der Anwendungsgrenzen für den Verbundträger
Als Beispiel wird ein Einfeldträger bemessen.
Die Stützweite beträgt 10,5 m, der Trägerab- Plattendicke hc = 180 mm > 100 mm Die verminderte Tragfähigkeit durch die
stand 5 m. Profilhöhe h = 490 mm > 170 mm Temperaturbeanspruchung ist entweder
Profilbreite bc = 300 mm > 170 mm durch Reduzierung der Beton- und Stahlquer-
Fläche h · bc = 147.000 mm2 schnitte oder durch Reduzierung charakte-
5000 mm
> 35.000 mm2 ristischen mechanischen Werkstoffkennwerte
Stegdicke ew = 12 mm nach Anhang E zu berücksichtigen.
d = 180 < 300/10 = 30 mm
t = 23
s = 12 Flanschdicke ef = 23 mm
B25 s
HEA 500 h = 490 < 490/8 = 61,25 mm
Ab = b · h – A A = 198 cm2
AFl = b · t As = Ø 25
u = 70
us = 60 Ermittlung der reduzierten Querschnittswerte
b = 300
Querschnitt
HEA 500, S235 A = 198 cm2 ka,θ
h/b/ew/ef/r = 490/30012/23/27 As = 19,6 cm2
Bewehrung 4 Ø 25, BSt 500, (A) beff 1,0 max. Stahlspannung
us = 60 mm fc,20°C /γM,fi,c
kay,θ = fay,θ/fay
Beton C25/30Ac = 1272 cm2 - hc,h hc 0,8
hc,fi
+ bfi bfi ef Elastizitätsmodul
ew ka,E,θ = Ea,θ/Ea
Bild 1: Querschnitt Verbundträger HEA 500 + hh bc fay,20°C /γM,fi,a 0,6
us fay,x /γM,fi,a h
mit Kammerbeton (B) 2
x
hl u2
kr fry,20°C /γM,fi,s 0,4 Proportionalitäts-
u1,3° 1 3 ka fay,20°C /γM,fi,a grenze
kap,θ = fap,θ/fay
b 0,2
Grundschnittgrößen am statisch
bestimmten Einfeldträger Hinweise:
0
q = 57 KN/m (A) Beispiel für die Spannungsverteilung in Beton
200 400 600 800 1.000 1.200
(B) Beispiel für die Spannungsverteilung in Stahl
Q0 = 57 · 10,5/2 = 300 KN Temperatur θ = θa [°C]
M0 = 57 · 10,52/8 = 785,5 KNm
Die Brandschutzanforderung ist für die
Feuerwiderstandsdauer R 90 nachzuweisen. Bild 3: reduzierter Querschnitt Werkstoffkennwerte für Baustahl im Brandfall
Werkstoffeigenschaften Betondecke
q = 35 KN/m2 Stahl fay, 20° = 235 N/mm2 hc,fi = 30 mm nach Tabelle
Betonstahl fry, 20° = 500 N/mm2 hc,fi = h2 = 51 mm > 30 mm
Beton fc, 20° = 25 N/mm2 Bei Verbunddecken mit trapezförmigen oder
10,5 m hinterschnittenen Stahlprofilblechen sollte
die Reduktion mindestens gleich der Rippen-
höhe sein.
Bild 2: System und Belastung
Brandschutz-Arbeitshilfe 64.3 Nachweis eines Verbundträgers
unterer Flansch
Ff = b · ef · fay, 20° · ka = 30 · 2,3 · 23,5 ·
0,1 = 162,2 KN
zf = 0,18 + 0,49 -0,023/2 = 0,66 m Bild 4 Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
Mf = Ff · zf = 162,2 · 0,66 = 107,1 KNm Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
1. Auflage 11/05
Im EC4 sind die Reduktionsfaktoren kΘ für Θ = 393 °C für Am /V = 12,55 Mit diesen Werten wird die Eulerknicklast für
die Spannungsdehnungsbeziehungen von (EC4-1-2 Anhang F Tab F.4) eine Knicklänge im Brandfall lΘ = 0,5·L= 2 m
Baustahl in Abhängigkeit der Stahltemperatur errechnet:
Θc,t angegeben (EC 4-1-2 Tab. 3.2): plast. Grenznormalkraft Nfi,cr,z = π2 (EI)fi,eff,z / lΘ2 = π2·2,57·107 /
Für Θc,t = 882 °C werden die Faktoren inter- Nfi,pl,Rd,c = 0,86 [(h - 2ef -2bc,fi) – 2002 = 6.350 KN
poliert: kmax, Θ = 0,069; kE,Θ = 0,072 (b-ew -2bc,fi) – AS] fc,Θ/ γM,fi,c λΘ = √ (Nfi,pl,Rd/ Nfi,cr,z)
Für den Teilquerschnitt Flansch wird der Be- fc,Θ = fc,20°C · kc,Θ mit kc,Θ = 0,75 = √ (1.841/6.350) = 0,54
messungswert der plastischen Grenznormal- nach Tab 3.3 für Θ = 393 °C Aus der Knickspannungskurve c (ENV 1993-
kraft und die Biegesteifigkeit berechnet Nfi,pl,Rd,c = 0,86 [(34- 2·2,15 -2 · 2,88) 1-1) ergibt sich der Reduktionsfaktor χz = 0,82
Nfi,pl,Rd, 90, f = 2(b ef · famax)/γM,fi,a = (30-1,2 -2 · 2,88) –12,56]
2(30 · 2,15 · 1,62)/1,0 = 209 N/mm2 2,5 · 0,75/ 1,0 = 869 KN Die Tragfähigkeit im Brandfall ist für die
mit famax,Θ = kmax, Θ · fay, 20° = Verbundstütze für die Feuerwiderstandsklasse
0,069 · 23,5 = 1,62 N/mm2 Sekantenmodul Biegesteifigkeit R 90 ausreichend:
(EI)fi,f,z = Ea,f,t (ef b3/6) mit Ea,f,t = kE,Θ Ea,f,20°C Ec,sec,Θ = fc,20°C · kc,Θ/εcu,Θ = 2,5 · 0,75/ Nfi,rd,z = χz · Nfi,pl,Rd = 0,82 · 1.841 =
(EI)fi,f,z = 21.000 · 0,072 (2,15 · 303 /6) = 7,5 · 10-3 = 250 KNcm2 1.509 KN > Nfi,d = 1.500 KN
1,46 · 107 KNcm2 mit εcu,Θ = 7,5 · 10-3 für Θ =
393 °C (nach EC4-1-2 Tab. 3.3) Literatur
Steg (EI)fi,c,z = Ec,sec,Θ [((h – 2 ef – 2 bc,fi) • DIN V ENV 1994-1-2 EC 4, 1997-06
Der Bemessungswert der plastischen Grenz- [[b – 2 bc,fi)3 -ew3]/12) – Isz] • DIN V ENV 1991-2-2 – EC 1, 1997-05
normalkraft wird mit einer reduzierten Steg- = 250[((34–2 · 2,15–2 · 2,88) • DIN V ENV 1994-1-1 – EC 4, 1997-06
höhe und reduzierten Tragfähigkeit in Abhän- [(30 – 2 · 2,88)3 -1,23]/12) –1.256] • NAD-Richtline zur DIN V ENV 1994-1-1;
gigkeit der Feuerwiderstandsklasse ermittelt. = 0,679 · 107 KNcm2 1997-06
mit Trägheitsmoment des Beweh- • Brandschutz in Europa – Bemessung nach
Feuerwiderstandsklasse Ht [mm]
rungsstahls Isz = 2 · 2 · 3,14 Eurocode; DIN, Hosser; 1. Auflage 2000
(30 · 0,5 -5,0)2 = 1.256 cm4
R 30 350
R 60 770 Bewehrungsstäbe
R 90 1100 Streckgrenze und Elastizitätsmodul werden in
Abhängigkeit der Feuerwiderstandsklasse und
Tabelle 3 der Achsabstände der Bewehrung reduziert
(Tab. 5).
hw,fi = 0,5(h-2ef) (1- √(1-0,16(Ht/h)) Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
hw,fi = 0,5(34-2·2,15) (1- √(1-0,16(110/34)) Nfi,pl,Rd,s = As · ky,t · fsy,20°C/ γM,fi,s = 12,56 · Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
1. Auflage 11/05