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1. Unterrichtsabend
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2. Naturschutzrecht
BNatSchG gibt die Grundziele des Naturschutzes vor und setzt internationales Recht, bzw.
internationale Vereinbarungen in nationales Recht um.
BNatSchG ist ein Rahmengesetz, welches bundesweit unmittelbar geltendes Recht enthält
(z. B. Artenschutz, Definition geschützter Teile von Natur und Landschaft) und durch die
Ländergesetzte ergänzt wird.
Der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die
Wiederherstellung von Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz).
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2.2 Begriffsbestimmungen (§7 BNatSchG)
2.2.1 Biologische Vielfalt: Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten einschließlich der
innerartlichen Vielfalt sowie die Vielfalt an Formen von Lebensgemeinschaften und
Biotopen;
2.2.1 Naturhaushalt: Die Naturgüter Boden, Wasser, Luft, Klima, Tiere und Pflanzen sowie
das Wirkungsgefüge zwischen ihnen;
2.2.2 Erholung: Natur- und landschaftsverträglich ausgestaltetes Natur- und Freizeiterleben
einschließlich natur- und landschaftsverträglicher sportlicher Betätigung in der freien
Landschaft, soweit dadurch die sonstigen Ziele des Naturschutzes und der
Landschaftspflege nicht beeinträchtigt werden;
2.2.3 Tiere:
a) wild lebende, gefangene oder gezüchtete und nicht herrenlos gewordene sowie tote
Tiere wild lebender Arten
b) Eier, auch im leeren Zustand, sowie Larven, Puppen und sonstige
Entwicklungsformen von Tieren wild lebender Arten,
c) ohne weiteres erkennbare Teile von Tieren wild lebender Arten und
d) ohne weiteres erkennbar aus Tieren wild lebender Arten gewonnene Erzeugnisse;
Pflanzen:
a) wild lebende, durch künstliche Vermehrung gewonnene sowie tote Pflanzen wild
lebender Arten,
b) Samen, Früchte oder sonstige Entwicklungsformen von Pflanzen wild lebender Arten,
c) ohne weiteres erkennbare Teile von Pflanzen wild lebender Arten und
d) ohne weiteres erkennbar aus Pflanzen wild lebender Arten gewonnene Erzeugnisse;
Als Pflanzen im Sinne dieses Gesetzes gelten auch Flechten und Pilze;
2.2.4 Art: jede Art, Unterart oder Teilpopulation einer Art oder Unterart; für die Bestimmung
einer Art ist ihre wissenschaftliche Bezeichnung maßgebend;
2.2.5 Biotop: Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen;
2.2.6 Lebensstätte: Regelmäßiger Aufenthaltsort der wild lebenden Individuen einer Art;
2.2.7 Population: Eine biologisch oder geografisch abgegrenzte Zahl von Individuen einer Art;
2.2.8 Heimische Art: Eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, die ihr Verbreitungsgebiet oder
regelmäßiges Wanderungsgebiet ganz oder teilweise
a) im Inland hat oder in geschichtlicher Zeit hatte oder
b) auf natürliche Weise in das Inland ausdehnt;
Als heimisch gilt eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart auch, wenn sich verwilderte
oder durch menschlichen Einfluß eingebürgerte Tiere oder Pflanzen der betreffenden
Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen
als Population erhalten (Beispiele: Fasan, Damwild);
2.2.9 Gebietsfremde Art: Eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, wenn sie in dem
betreffenden Gebiet in freier Natur nicht oder seit mehr als 100 Jahren nicht mehr
vorkommt;
2.2.10 Invasive Art: Eine Art, deren Vorkommen außerhalb ihres natürlichen
Verbreitungsgebiets für die dort natürlich vorkommenden Ökosysteme, Biotope oder
Arten ein erhebliches Gefährdungspotenzial darstellt; (Beispiele: Drüsiges Springkraut,
Waschbär)
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2.3 Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft:
Stärkste Schutzkategorie!
Da die natürlichen Vorgänge weitestgehend ohne menschlichen Einfluß ablaufen sollen, ist
normalerweise jegliche Nutzung ausgeschlossen. Ausnahmen können nur unter strenger
Beachtung des Schutzzweckes bestehen.
NP können in BW nur per Gesetz installiert werden.
Am 28.11.2013 wurde mit dem „Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald“ der
erste NP in BW ausgewiesen. Damit gibt es Bundesweit 15 Nationalparke.
Der NP Schwarzwald ist ein „Entwicklungsnationalpark“, da u. a. die derzeitige Baumarten-
zusammensetzung nicht den natürlichen Gegebenheiten entspricht und daher in den
kommenden Jahrzehnten zielorientiert beeinflußt werden soll.
NPe haben große Bedeutung für naturwissenschaftliche Untersuchungen und Tourismus!
Jagd: In NP oftmals verboten oder stark eingeschränkt! Die jeweils gültigen Gesetze und
Verordnungen sind entsprechend zu beachten!
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2.3.2 Biosphärenreservate (§ 25 BNatSchG), bzw. Biospärengebiete (§27 NatSchG BW):
Rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete, die großräumig und für
bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind und in wesentlichen Teilen
Voraussetzungen eines NSG, ansonsten überwiegend eines LSG erfüllen. Sie dienen
vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch
hergebrachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch
gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und früherer Kulturformen
wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten.
Im Gegensatz zum Nationalpark, wo ein vom Menschen möglichst wenig beeinflußter
Landschaftsteil geschützt werden soll, ist hier also die Erhaltung der Kulturlandschaft
vorrangig!
Typisch für Biosphärengebiete:
- Errichtung nach UNESCO-Standard
- Einteilung in 3 Zonen:
a) Kernzone: Kompletter Nutzungsverzicht (wie bei NP), Schutzstatus i. d. R. NSG,
häufig ist die Jagd hier nicht oder nur eingeschränkt möglich!
b) Pflegezone: Erhaltende, zielorientierte Bewirtschaftung der Ökosysteme rund um die
Kernzonen (zum Schutz/Erhaltung der Kernzonen und Weiterentwicklung der
Pflegezone).
c) Entwicklungszone: Weitgehend uneingeschränkte Nutzungen möglich.
Bundesweit derzeit 15 BG, ca. 3 % der Gesamtfläche.
BW: Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit insgesamt 85.000 ha seit 2009 von der UNESCO
anerkannt. Derzeit läuft die Einrichtung eines weiteren BG im (Süd-) Schwarzwald, von dem
auch ein großer Teil des Landkreis Lörrach betroffen sein wird.
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2.4.5 Naturparke (§ 27 BNatSchG, §30 NatSchG BW):
Rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete zum Zwecke der Erholung
und des Tourismus. Sie sollen großräumig sein und überwiegend aus NSG und LSG
bestehen.
Schwächste Schutzkategorie, da kein Schutzgebiet im engeren Sinn sondern eine vorbildliche
Landschaft für die naturnahe Erholung.
Keine Nutzungseinschränkungen für die verschiedenen Bewirtschaftungsformen.
Normalerweise keine jagdlichen Einschränkungen! Ausnahmen können sich allenfalls durch
integrierte Gebiete höherer Schutzkategorien (z. B. NSG) ergeben.
Derzeit 8 Naturparke in BW.
Großer Teil des Landkreis Lörrach liegt im NP Südschwarzwald.
Bei der Jagdausübung sollten diese Sonderstandorte beachtet werden (z. B. keine Befahrung
von feuchten Bereichen, keine Ansitzeinrichtungen in/an den besonders sensiblen Bereichen,
keine Nährstoffzufuhr auf Magerrasen, etc.).
Sofern bei Maßnahmen jeglicher Art ein besonders beschütztes Biotop betroffen ist, muß im
Vorfeld eine entsprechende Genehmigung von der unteren Naturschutzbehörde eingeholt
werden.
Genehmigte Eingriffe müssen in der Regel ausgeglichen werden.
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2.6. Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten
(§§ 39 ff BNatSchG, §§ 43 ff NatSchG BW):
Es ist verboten,
a) wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu
fangen, zu verletzen oder zu töten, (Einzeltierschutz!)
b) wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder
zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten,
c) Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu
beeinträchtigen oder zu zerstören.
Achtung: Die in §39 angegebenen Verbote gelten für grundsätzlich für alle diesem
Recht unterliegenden Tier- und Pflanzenarten unabhängig vom Schutzstatus!!
(Allgemeinschutz!) Auszug § 43 NatSchG BW:
In der Zeit vom 1. März bis 30. September ist es (…) verboten,
a) Hecken, lebende Zäune, Bäume, Gebüsche, Schilf- und Röhrichtbestände zu fällen,
zu roden oder auf andere Weise zu zerstören, abzuschneiden oder erheblich zu
beeinträchtigen,
b) Bäume mit Horsten oder Wohnhöhlen zu besteigen.
Ausnahmen: u. a. zulässige Bauvorhaben, Verkehrssicherung, land- und forst-
wirtschaftliche Bodennutzung und die fischereiwirtschaftliche Nutzung oberirdischer
Gewässer, soweit sie der guten fachlichen Praxis …entspricht,
Achtung: Während es für Land- und Forstwirtschaft diese Ausnahmeregelung
(„Legalausnahme“) gibt, gilt dies nicht für Tätigkeiten im Rahmen der reinen
Jagdausübung. So fällt beispielsweise das Aufschneiden von Schuß-Schneisen in
Verjüngung, Hecken oder Röhrichtbeständen unter das Verbot nach §43 und muß im Zeitraum
von Oktober bis Ende Februar erfolgen (Einverständnis des Grundeigentümers
vorausgesetzt).
Dabei gilt: Strenger Artenschutz ist hierbei die höchste Schutzkategorie! Streng
geschützte Arten sind automatisch auch immer besonders geschützt!
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- Arten der Anhänge A und B der EG-Artenschutzverordnung 407/2009
- Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie
- "europäische Vögel" im Sinne des Art. 1 der EG-Vogelschutzrichtlinie
- Arten der Anlage 1 Spalte 2 der Bundesartenschutzverordnung
2.8.1 Säugetiere:
Nach BArtSchV sind alle wildlebenden Säugetierarten besonders geschützt!
Ausnahmen:
- Dazu gibt es eine Liste mit konkreten Ausnahmen:
Schermaus, Rötelmaus, Feldmaus, Erdmaus, Hausmaus Bisamratte, Wanderratte,
Hausratte
Amerikanischer Nerz (Mink), Marderhund, Waschbär, Nutria (diese 4 unterliegen in
BW dem Jagdrecht!)
- Die nach §2 BJagdG dem Jagdrecht unterliegenden Tierarten!
Achtung: Folgende Arten unterliegen nicht dem JWMG aber dem BJagdG und
sind damit nach Naturschutzrecht nicht besonders geschützt:
Wisent, Elchwild, Schneehase, Murmeltier, Mauswiesel, Fischotter, Seehund
Diese Arten genießen (sofern sie in BW vorkommen/auftauchen sollten), nur den
allgemeinen Schutz.
2.8.2 Vögel:
Während die dem BJagdG unterliegenden Säugetierarten in der BArtSchV ausdrücklich vom
Schutzstatus ausgenommen werden, ist dies beim Federwild nicht möglich. Nach der EG-
Vogelschutzrichtlinie und damit auch nach §7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG sind alle
europäischen Vogelarten und damit auch die Federwildarten besonders geschützt!
Folgende dem JWMG unterliegende Vogelarten sind nach BArtSchV zusätzlich streng
geschützt:
Auerwild, Habicht, Sperber (seit Sept. 2018), Wanderfalke, Knäkente, Moorente,
Rothalsgans
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2.8.3 Aneignungsrecht
Grundsätzlich darf sich der Jagdausübungsberechtigte alle Tiere, die dem JWG
unterliegen, unabhängig von der Einstufung in die Managementstufe und ihrem
Schutzstatuts alle Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, aneignen.
Ausnahmen:
Bei Arten, die dem Schutzmanagement unterliegen, dürfen keine lebenden Exemplare
angeeignet werden.
Bei Arten, die nach Anhang IV der FFH-Richtlinie europaweit streng geschützt sind,
besteht ein komplettes Aneignungsverbot (derzeit betroffen: Luchs, Wildkatze)
Umgekehrt besteht bei allen Tierarten, die nicht dem Jagdgesetz unterliegen, kein
Aneignungsrecht. Dies ist unabhängig vom Schutzstatus und gilt sowohl bei seltenen
(Beispiele: Wolf, Biber) als auch bei weniger seltenen Arten (Beispiele: Amsel,
Siebenschläfer, Eichhörnchen, etc.).
Daher ist es wichtig, den Artenkatalog des Jagdgesetzes zu kennen (vgl. Liste mit allen dem
JWMG unterliegenden Haar- und Federwildarten sowie jeweiligem Schutzstatus- im Unterricht
verteilt)!
Es ist verboten,
a) wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu
fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu
entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, - Individuenschutz!!
b) wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten
während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und
Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn
sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art
verschlechtert, - Populationsschutz!
c) Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten
Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
(so ist z. B. jeder Baum mit einer Spechthöhle automatisch geschützt!)
d) wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen
aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören
(Zugriffsverbot).
Beispiele: Schneeglöckchen, Märzenbecher, Gewöhnliche Stechpalme
Es ist ferner verboten,
a) Tiere und Pflanzen der besonders geschützten Arten in Besitz oder Gewahrsam
zu nehmen, in Besitz oder Gewahrsam zu haben oder zu be- oder verarbeiten
(Besitzverbot),
b) Tiere und Pflanzen der besonders geschützten Arten (..) zu verkaufen, zu kaufen,
zum Verkauf oder Kauf anzubieten, zum Verkauf vorrätig zu halten oder zu befördern,
zu tauschen oder entgeltlich zum Gebrauch oder zur Nutzung zu überlassen,
c) zu kommerziellen Zwecken zu erwerben, zur Schau zu stellen oder auf andere Weise
zu verwenden (Vermarktungsverbot).
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= Legalausnahme für Land-, Forst- und Fischerei-Wirtschaft!
2.9 Bundesartenschutzverordnung
2.11.1 Naturschutzbeauftragte: Ehrenamtliche Kenner von Natur und Landschaft, die nach
§61 NatSchG von den Stadt- und Landkreisen jeweils auf fünf Jahre bestellt werden, um der
Unteren Naturschutzbehörde mit ihrem Rat zur Seite zu stehen. Sie beraten und unterstützen
insbesondere bei der Beurteilung von Vorhaben und Planungen, die mit Eingriffen in Natur und
Landschaft verbunden sind.
Darüber hinaus erarbeiten sie Stellungnahmen zu den Fachplanungen anderer Verwaltungen
und werden bei allen Vorhaben angehört, bei denen die Belange von Natur und Landschaft in
den Stadt- und Landkreisen berührt sind.
Im Kreis Lörrach sind derzeit 7 Personen beauftragt! (Aufteilung in örtliche
Zuständigkeitsbereiche)
Achtung! Von der UNB bestellte Naturschutzwarte sind nicht mit den gleich bezeichneten
Naturschutzwarten von Vereinen/Verbänden zu verwechseln! (z. B. KJV, Naturschutzvereine).
Im Landkreis Lörrach gibt es derzeit 56 bestellte Naturschutzwarte, darunter auch einige
Jäger.
Hinweis: Naturschutzwarte sind als „Hilfs-Sheriffs“ der Unteren Naturschutzbehörde zu
verstehen (das ist nicht abwertend gemeint, sondern beschreibt sehr gut ihre
Stellung/Funktion!). Da es durchaus vorkommen kann, dass man als Jäger im Revier in
Kontakt/Konflikt mit diesen Personen kommen kann, sollte man ihre Aufgaben und
Rechte kennen!
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2.11.3 Naturschutzvereine, Landesnaturschutzverband (§§ 66+67 NatSchG): Nach §67
NatSchG kann ein rechtsfähiger Verein wird auf Antrag als Naturschutzverein anerkannt
werden, wenn er u. a. nach seiner Satzung ideell und nicht nur vorübergehend vorwiegend
die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege fördert, die Gewähr für eine
sachgerechte Aufgabenerfüllung bietet, wobei Art und Umfang seiner bisherigen Tätigkeit, der
Mitgliederkreis sowie seine Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen sind und landesweit tätig
ist.
Der Landesjagdverband ist ein nach §67 anerkannter Naturschutzverein! Dies ist auch
politisch bedeutend, da sich für anerkannte Naturschutzvereine bestimmte (Mitsprache-
Rechte ergeben (§67 Abs. 4, Auszug):
Einem anerkannten Verein ist Gelegenheit zur Äußerung und zur Einsicht in die einschlägigen
Sachverständigengutachten zu geben
1. bei der Vorbereitung von Verordnungen und anderen im Rang unter dem Gesetz
stehenden Rechtsvorschriften der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen
Behörden,
2. bei der Vorbereitung von Programmen und Plänen (…),
3. bei der Vorbereitung von Programmen staatlicher und sonstiger öffentlicher Stellen zur
Wiederansiedlung von Tieren und Pflanzen verdrängter wild lebender Arten in der freien
Natur,
4. vor Befreiungen von Verboten und Geboten zum Schutz von Naturschutz-Gebieten,
Nationalparken, Biosphärengebieten und sonstigen Schutzgebieten..
a) Landwirtschaft:
- Sonderkulturen (z. B. Gartenbau, Weinbau)
- Ackerflächen: Während der Nutzzeit (Von Saat/Bestellung bis zur Ernte)
- Weiden/Wiesen: Zeit des Aufwuchses, bzw. der Beweidung
Hinweis: Das Betretungsverbot gilt hier für den Erholungssuchenden. Im Rahmen der
ordnungsgemäßen Jagdausübung dürfen diese Flächen betreten werden, wobei natürlich
Rücksicht auf die Belange des Bewirtschaftenden genommen werden muß. Schäden, die im
Rahmen der Jagdausübung an diesen Flächen/Kulturen entstehen (=Jagdschäden), müssen
gegebenenfalls ersetzt werden.
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b) Forstwirtschaft:
Naturverjüngungen und Kulturen (Pflanzflächen)
Hinweis: Das Betretungsverbot gilt hier für den Erholungssuchenden. Im Rahmen der
ordnungsgemäßen Jagdausübung dürfen diese Flächen betreten werden!
- Waldwege/Waldflächen, die wegen Holzernte-Arbeiten oder aus sonstigen Gründen
nach §38 LWaldG gesperrt sind.
Hinweis: Dieses Betretungsverbot gilt auch für die Jagdausübung! (Bei Sperrung nach
§38 LWaldG evtl. Ausnahmen in Abhängigkeit vom Zweck der Sperrung)
c) Naturschutz:
- Nach §32 NatSchG besonders geschützte Biotope, sofern sie durch Betreten
beeinträchtigt werden können (z. B. Feuchtbiotope)
- In ausgewiesenen Schutzgebieten gemäß Angaben der jeweiligen Schutzgebiets-
Verordnung (in Naturschutzgebieten i. d. Regel Wegegebot)
- Wenn besonders geschützte Pflanzenarten beim Betreten zerstört werden können
(man sollte beispielsweise nicht auf eine Orchidee treten!)
Diese Betretungsverbote gelten i. d. R. auch bei der Jagdausübung! Ausnahmen regeln evtl.
die SG-VO
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