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Bühler AG

CH-9240 Uzwil, Schweiz


Telefon +41 71 955 11 11
Telefax +41 71 955 33 79
www.buhlergroup.com

Betriebsanleitung

Drehschieberweiche
MAYK

MAYK-66691-1-de-0902
2 Drehschieberweiche

Vorwort
Die Betriebsanleitung ist den Personen auszuhändigen, welche mit der Bedienung
und Überwachung der Maschine beauftragt sind.
Diese Betriebsanleitung umfasst die für den Betreiber erforderlichen Angaben
betreffend Installation, Betrieb und Wartung.
Auf Beschreibung von Tätigkeiten, die keine speziellen Kenntnisse voraussetzen,
wurde verzichtet.
Reparaturinstruktionen, welche die normalen Wartungsarbeiten übersteigen, sind
nicht beschrieben.

Wichtige Hinweise
• Empfangsmassnahmen
Unverzüglich nach Eingang der Maschine ist eine Sichtkontrolle entsprechend
dem Liefervertrag durchzuführen.
• Lagerung
Wird die Maschine nicht sofort am Bestimmungsort aufgestellt, ist sie gegen
Witterungs- und Fremdeinflüsse geschützt zu lagern.
• Montage
Maschine und Maschinenteile nur unter Befolgung aller mitgelieferten Montage-
vorschriften montieren.
• Ausführungsarten
Werden in der abgegebenen Dokumentation verschiedene Ausführungsarten
beschrieben, gelten jeweils nur die Angaben für die gelieferte Ausführung.
Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, behalten wir uns bis zur
Auslieferung vor.
• Instruktionspflicht
Die Inbetriebnahme und Wartung darf nur von instruiertem Fachpersonal vorge-
nommen werden. Vor Erst-Inbetriebnahme hat sich das Bedienungspersonal
mit der abgegebenen Dokumentation vertraut zu machen.

Ergänzende Dokumente

Bezeichnung Identifikations-Nummer
EBRO Armaturen (Pneumatische MAYK-A-66714-1
Antriebe 120° Doppelwirkend)
Ersatzteilkatalog Maschine MAYK-8060-1

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Drehschieberweiche Inhaltsverzeichnis 3

Inhaltsverzeichnis
1 Sicherheit.................................................................................................................. 5
1.1 Erläuterung der Sicherheitshinweise ............................................................................................ 5
1.2 Personenschutz ............................................................................................................................ 5
1.3 Bestimmungsgemässe Verwendung ............................................................................................ 6
1.3.1 ATEX-Zulassung............................................................................................................... 6
1.4 Elektrischer Netzanschluss .......................................................................................................... 7
1.5 Sicherheitskonzept ....................................................................................................................... 7
1.6 Ersatz- und Verschleissteile.......................................................................................................... 7

2 Beschreibung ........................................................................................................... 9
2.1 Identifikation ................................................................................................................................. 9
2.1.1 Typenschild....................................................................................................................... 9
2.1.2 Typenschlüssel ................................................................................................................. 9
2.1.3 Ausführungsvarianten .................................................................................................... 10
2.2 Aufbau ........................................................................................................................................ 11
2.3 Funktion...................................................................................................................................... 12
2.4 Technische Daten ....................................................................................................................... 13
2.4.1 Näherungsschalter (induktiv).......................................................................................... 13
2.4.2 Magnetventil ................................................................................................................... 13
2.4.3 Schwenkantrieb pneumatisch ........................................................................................ 14
2.4.4 Druckluft ......................................................................................................................... 14
2.4.5 Druckluft (6 bar).............................................................................................................. 14
2.4.6 Drehmoment................................................................................................................... 14
2.4.7 Leistungsmerkmale ........................................................................................................ 15
2.4.8 Umgebung...................................................................................................................... 15
2.4.9 Energieversorgung ......................................................................................................... 15
2.4.10 Gewichte ........................................................................................................................ 15
2.4.11 Geräuschdaten............................................................................................................... 15
2.5 Massblätter ................................................................................................................................. 16

3 Transport ................................................................................................................ 19
3.1 Anhängen an Kran...................................................................................................................... 19
3.2 Transportgewichte und Volumen ................................................................................................ 20

4 Montage .................................................................................................................. 21
4.1 Standortbedingungen ................................................................................................................. 21
4.2 Vorbereitung ............................................................................................................................... 21
4.3 Aufstellung .................................................................................................................................. 21
4.3.1 Einbaulage ..................................................................................................................... 21
4.3.2 Positionsschalter ............................................................................................................ 21
4.3.3 Aussen-Aufstellung......................................................................................................... 21
4.3.4 Umbau des Weichenantriebs ......................................................................................... 21
4.4 Einsatz als Sammelweiche......................................................................................................... 21
4.5 Aufhängung (option) ................................................................................................................... 22

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4 Inhaltsverzeichnis Drehschieberweiche

4.5.1 Standard ......................................................................................................................... 22


4.5.2 Verstärkt ......................................................................................................................... 22
4.6 Rohranschlüsse .......................................................................................................................... 23
4.7 Rohrsicherung ............................................................................................................................ 25
4.8 Energieanschlüsse ..................................................................................................................... 25
4.8.1 Pneumatischer Anschluss .............................................................................................. 25
4.8.2 Näherungsschalter (induktiv).......................................................................................... 25
4.8.3 Magnetventil ................................................................................................................... 26
4.9 Erdung ........................................................................................................................................ 26

5 Inbetriebnahme.......................................................................................................27
5.1 Kontrollen vor Inbetriebnahme.................................................................................................... 27
5.2 Überprüfung der EU-Konformität ................................................................................................ 27
5.3 Einstellungen .............................................................................................................................. 28
5.4 Probelauf .................................................................................................................................... 28
5.4.1 Laufverhalten des Drehschiebers prüfen........................................................................ 28
5.4.2 Drehschieberweiche mit der Anlagensteuerung zusammen prüfen ............................... 28

6 Betrieb .....................................................................................................................29
6.1 Betriebsarten .............................................................................................................................. 29
6.2 Bedienung................................................................................................................................... 29
6.2.1 Handnotbetätigung des Magnetventils ........................................................................... 29
6.2.2 Notverstellung des Drehschiebers.................................................................................. 29
6.3 Störungen und Störungsbehebung............................................................................................. 30
6.3.1 Die Weiche schaltet nicht ............................................................................................... 30

7 Wartung ...................................................................................................................33
7.1 Wartungsplan.............................................................................................................................. 34
7.2 Demontage und Zerlegung der Drehschieberweiche ................................................................. 35
7.3 Zusammenbau der Drehschieberweiche .................................................................................... 37
7.4 Einstellung der Endpositionen des Drehschiebers ..................................................................... 38
7.5 Reinigung.................................................................................................................................... 40
7.6 Betriebsstoffe .............................................................................................................................. 40

8 Ausserbetriebnahme ..............................................................................................41
8.1 Demontage ................................................................................................................................. 41
8.2 Entsorgung ................................................................................................................................. 41

9 Kundendienst..........................................................................................................43
9.1 Ersatzteilhaltung ......................................................................................................................... 43
9.2 Adresse....................................................................................................................................... 43

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Drehschieberweiche Sicherheit 5

1 Sicherheit
Die Maschine ist nach den anerkannten sicherheitstechnischen Regeln gebaut.
Trotzdem können bei unsachgemässer Verwendung Gefahren für den Benutzer
entstehen. Grösste Priorität wurde deshalb der Sicherheit zugemessen.

1.1 Erläuterung der Sicherheitshinweise


Die entsprechenden Sicherheitshinweise sind wie folgt gekennzeichnet:
Gefahr!
Warnung vor Gefahren, bei deren Nichtbeachtung tödliche oder schwerste
Verletzungen die Folge sein können.

Achtung!
Warnung vor Gefahren, bei deren Nichtbeachtung Sachschäden und Produktions-
ausfälle die Folge sein können.

Explosionsgefahr!
Warnung vor Explosionsgefahren, bei deren Nichtbeachtung tödliche oder
schwerste Verletzungen und hohe Materialschäden die Folge sein können.

Hinweis:
Wichtige Informationen oder Instruktionen, bei deren Nichtbefolgen die korrekte
Funktion der Maschine oder die Erreichung der Leistungsparameter nicht mehr
gewährleistet ist.

1.2 Personenschutz
• Schutzverdecke müssen immer angebaut und geschlossen sein. Offene oder
demontierte Schutzverdecke sind Gefahrenstellen für Quetsch- und Scherver-
letzungen.
• Sicherheitsvorrichtungen stets in guter Funktion halten. Sicherheitsvorrichtun-
gen dürfen nicht überbrückt oder ausser Funktion gesetzt werden.
• Wartungsarbeiten an der Maschine dürfen nur im Stillstand der Anlage erfolgen!
Sicherstellen, dass alle Energiequellen wie:
– Elektrizität
– Pneumatik
ausgeschaltet und unterbrochen sind. Der allpolig trennende und
abschliessbare Sicherheitsschalter muss auf «0» stehen und abgeschlossen
sein.

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6 Sicherheit Drehschieberweiche

1.3 Bestimmungsgemässe Verwendung


Die Maschine ist ausschliesslich zum Verteilen des Fördergutstromes in pneumati-
schen Fördersystemen von pulverförmigen und körnigen Produkten der Müllerei-
und Futtermittelindustrie bestimmt. Jeder andere Gebrauch gilt als nicht bestim-
mungsgemäss.

1.3.1 ATEX-Zulassung
In explosionsgefährdeten Zonen dürfen ausschliesslich Maschinen und Geräte ein-
gesetzt werden, die dafür zugelassen sind (siehe Typenschild).

Ist auf dem Typenschild dieses Zeichen eingetragen, darf die Maschine in einer Ex-
Zone eingesetzt werden.
Nach diesem Zeichen folgt die ATEX-Kennzeichnung, in der ersichtlich ist, in wel-
cher Ex-Zone die Maschine eingesetzt und an welche interne Zone sie angeschlos-
sen werden darf.
Bevor Maschinen mit interner Ex-Zone an eine Anlage angeschlossen werden,
muss anlageseitig sichergestellt sein, dass keine wirksamen Zündquellen, Metall-
teile oder Steine von der Anlage in die Maschine gelangen können.

II 3/3D EEx c T=135°C x (Beispiel)

Kennzeichen für Betriebsanleitungen


Maximal zu erwartende Oberflächentemperatur im
Normalbetrieb bei Volllast
Zündschutzart (wenn Norm angewendet)
D für Staub / G für Gas
Externe Kategorie
Interne Kategorie
Gerätegruppe
Ex-Zeichen

Externe Kategorie:
- = Darf nicht in einer Ex-Zone aufgestellt werden
* = Hat keine eigene externe Zündquelle
1 = Entspricht ATEX-Kategorie 1, Anschluss an Zone 20, bzw. 0 erlaubt
2 = Entspricht ATEX-Kategorie 2, Anschluss an Zone 21, bzw. 1 erlaubt
3 = Entspricht ATEX-Kategorie 3, Anschluss an Zone 22, bzw. 2 erlaubt

Interne Kategorie:
- = Darf nicht an eine Ex-Zone angeschlossen werden
* = Hat keine eigene interne Zündquelle
(A2) = (Assembly) mit zündgeschützten Geräten der ATEX-Kategorie 2
1 = Entspricht ATEX-Kategorie 1, Anschluss in Zone 20, bzw. 0 erlaubt
2 = Entspricht ATEX-Kategorie 2, Anschluss in Zone 21, bzw. 1 erlaubt
3 = Entspricht ATEX-Kategorie 3, Anschluss in Zone 22, bzw. 2 erlaubt
Beispiel:
2/3D bedeutet, dass die Maschine prozessseitig an eine Ex-Zone 21 angeschlos-
sen und in einer Ex-Zone 22 aufgestellt (eingesetzt) werden darf.

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Drehschieberweiche Sicherheit 7

1.4 Elektrischer Netzanschluss


• Vorschriften der örtlichen Sicherheitsinstanzen beachten.
• Stromzuleitung nach den örtlichen Vorschriften absichern.
• Betriebsspannung und Frequenz bezüglich der Angaben auf dem Typenschild
und im Steuerschrank überprüfen.
• Die Netzzuleitung der Steuerung muss gemäss Anschluss-Schema ange-
schlossen sein, damit bei einphasigen Netzeinspeisungen die Phasenleiter
geschaltet werden.

1.5 Sicherheitskonzept
Die Maschine ist in der Regel Bestandteil einer Anlage und muss in das Sicher-
heitskonzept der Anlage integriert werden.

1.6 Ersatz- und Verschleissteile


Es dürfen nur Original-Ersatz- und -Verschleissteile verwendet werden.
Bei Missachtung ist ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet – vor allem, wenn
die Maschine in einer Ex-Zone eingesetzt wird.

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8 Sicherheit Drehschieberweiche

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Drehschieberweiche Beschreibung 9

2 Beschreibung
2.1 Identifikation

2.1.1 Typenschild

Hinweis:
Das Typenschild nicht entfernen oder abdecken.

Die mit «» bezeichneten Daten sind maschinenspezifisch in das Typenschild


geprägt.

1
2
3
4 II */** EEx * T=*°C *

Fig. 2.1

(1) Fabrikationsort
(2) Typ
(3) Maschinen-Nr.
(4) Definition ATEX-Kennzeichnung

2.1.2 Typenschlüssel
MAYK - N – 100 / RF - Ex

Maschine mit Zulassung für Ex-Zone


Werkstoff:
RF = Gehäuse RF, Drehschieber RF
GG = Gehäuse GG, Drehschieber GGG
Grösse DN (Nenndurchmesser)
Typ
(N = Mehlweiche, ZZ = Zuckerweiche,
S = Sanitation)

Chiffre

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10 Beschreibung Drehschieberweiche

2.1.3 Ausführungsvarianten
Die Drehschieberweiche wird in folgenden Ausführungen gebaut:

MAYK-GG-N pulverige und körnige Produkte (Normalausführung für mehlige


Produkte)
MAYK-RF-N für korrosive oder feuchte Produkte
MAYK-GG-ZZ für Zucker und leicht klebrige Produkte
MAYK-RF-ZZ für korrosive und klebrige Produkte
MAYK-GG-S minimale Leckage für pulverige und körnige Produkte
MAYK-RF-S minimale Leckage für korrosive, pulvrige und körnige Produkte
MAYK-GG-SG minimale Leckage für pulverige und körnige Produkte
Die Drehschieberweichen unterscheiden sich nach folgenden Merkmalen:
• nach Nenndurchmesser.
• nach Werkstoff (Gehäuse GG und Drehschieber GGG oder beides rostfrei).
• nach der Ausführung für die geförderten Produkte.

MAYK-N «Mehlweiche» MAYK-ZZ «Zuckerweiche» MAYK-S «Sanitation»


50-GG-N 50-RF-N 50-GG-ZZ 50-RF-ZZ 50-GG-S 50-RF-S
65-GG-N 65-RF-N 65-GG-ZZ 65-RF-ZZ 65-GG-S 65-RF-S
80-GG-N 80-RF-N 80-GG-ZZ 80-RF-ZZ 80-GG-S 80-RF-S
100-GG-N 100-RF-N 100-GG-ZZ 100-RF-ZZ 100-GG-S 100-RF-S
120-GG-N 120-RF-N 120-GG-ZZ 120-RF-ZZ 120-GG-S 120-RF-S
140-GG-N 140-RF-N 140-GG-ZZ 140-RF-ZZ 140-GG-S 140-RF-S
170-GG-N 170-RF-N 170-GG-ZZ 170-RF-ZZ 170-GG-S 170-RF-S
200-GG-N 200-RF-N 200-GG-ZZ 200-RF-ZZ 200-GG-S 200-RF-S
250-GG-N 250-RF-N 250-GG-ZZ 250-RF-ZZ 250-GG-S 250-RF-S

Für aggressive Medien können die produktberührten Teile der Weiche


(Weichengehäuse und Drehschieber) in rostfreiem Stahlguss ausgeführt werden.

MAYK-SG «Sanitation Gap»


50-GG-SG
65-GG-SG
80-GG-SG
100-GG-SG
120-GG-SG
140-GG-SG
170-GG-SG
200-GG-SG

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Drehschieberweiche Beschreibung 11

2.2 Aufbau
Die Drehschieberweiche besteht aus einem robusten Gehäuse, dem Drehschieber
und dem Antrieb. Durch die Rotation des Drehschiebers um 120° wird der abge-
sperrte Förderweg geöffnet und der bisher aktive geschlossen. Beide Endlagen
können justiert und mittels Näherungsschalter überwacht werden.

Fig. 2.2

(1) Positionsschalter (10) Magnetspule


(2) Sechskantschraube (11) Abluftregulierschrauben
(3) Unterlagsscheibe (12) Impulsventil
(4) Lagerring (13) Schaltnocken
(5) O-Ring (14) Handnotbetätigung (rote Schraube)
(6) Teflonring (15) Einstellung des Drehschiebers
(7) Gehäuse (16) Schrauben für Belüftung
(8) Antrieb (17) Rohrflansch
(9) Verschraubung (18) Dichtungsring

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12 Beschreibung Drehschieberweiche

2.3 Funktion
Die Drehschieberweiche wird als Zwei-Wege Verteilelement für pneumatische För-
deranlagen verwendet. Der Drehschieber leitet das Förderluft-Produkt-Gemisch
zum einen oder anderen Ausgang. Im Produktstrom ist der Drehschieber gegenü-
ber dem Gehäuse metallisch abgedichtet, was hohe Standzeiten ergibt. Der nicht
geschaltete Abgang wird durch enge Spalten und durch den Einfluss des Produkts
abgedichtet. Bei sehr feinem, nicht oder sehr wenig agglomerierenden Produkt
kann sich eine gewisse Leckage ergeben.
Die Form des Drehschiebers ist so ausgebildet, dass die Dichtwirkung mit höher
werdendem Förderdruck zunimmt. Nach aussen hin ist der Förderraum mit speziel-
len Dichtungspaketen gedichtet. Der Drehschieber kann notfalls von Hand mittels
eines Gabelschlüssels oder mit der Handbetätigung am Magnetventil betätigt wer-
den.

Fig. 2.3

Die Endlagen des Drehschiebers werden mit induktiven Näherungsschaltern


gemeldet.
Bei engen Einbauverhältnissen kann der Weichenantrieb auf die gegenüberlie-
gende Seite verlegt werden (siehe ergänzende Dokumente Seite 2).

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Drehschieberweiche Beschreibung 13

2.4 Technische Daten


Messwerte
Betriebsüberdruck bei Drucktransporten (max.) +1,5 bar
Betriebsunterdruck bei Saugtransporten (max.) –0,5 bar

MAYK-N, MAYK-ZZ und MAYK-S

Messwerte
Umgebungstemperatur –5…+60 °C
Produkttemperatur –5…+70 °C

MAYK-SG

Messwerte
Max. Temperaturabweichung nach unten zwischen Gehäuse 0…+20 °C
(Umgebung) und Drehschieberweiche (Produkt)1)
Produkttemperatur +20…+45 °C
1) Beispiel: Produkttemperatur 35 °C, max. Temperaturabweichung nach unten 20 °C,
Ergebnis = Zulässige Temperatur darf nicht kleiner als 15 °C sein.

2.4.1 Näherungsschalter (induktiv)

Messwerte
Spannung 10…30 VDC
Strombelastbarkeit (Dauer) 100 mA
Strombelastbarkeit (Kurz) 100 mA
Spannungsabfall < 2,5 V
Stromaufnahme < 15 mA
Umgebungstemperatur -20…60 °C
Schutzart IP67
Schutzklasse III

2.4.2 Magnetventil

Messwerte
Spannung 0–250 VAC/
VDC
Strom 10 A
Schutzart IP65

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14 Beschreibung Drehschieberweiche

2.4.3 Schwenkantrieb pneumatisch

Drehmoment 46 60 91 121 193 377 544 1099 1450


[Nm]1)
N, SG [DN]2) 50 65 80 100 120, 170 200, – –
140 250
ZZ, S [DN]2) – – 50 65 80 100, 140 170, 250
120 200
1) Drehmoment bei 6 bar
2) DN = Nenngrösse

2.4.4 Druckluft

Messwerte
Luftqualität Staub-, wasser-, ölfrei, getrocknet –
nach DIN ISO 8573-1 (UAS-10030 Bl. 1 + 2)
Feststoffe Klasse 3 –
Wasser Klasse 4 –
Öl Klasse 4 –
Betriebsdruck 5…6 bar

2.4.5 Druckluft (6 bar)

Nenngrösse [DN]
50 65 80 100 120 140 170 200 250
N 4 6 10 13 20 20 39 57 57 NL1)
SG 4 6 10 13 20 20 39 57 57
ZZ 10 13 20 39 39 57 118 118 143
S 10 13 20 39 39 57 118 118 143
1) NL = Normliter

2.4.6 Drehmoment

Drehmoment MAYK-N MAYK-ZZ Nenngrösse


[6 bar] MAYK-SG MAYK-S
46 50 – DN
60 65 –
91 80 50
121 100 65
193 120, 140 80
377 170 100, 120
544 200, 250 140
1099 – 170, 200
1450 – 250

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Drehschieberweiche Beschreibung 15

2.4.7 Leistungsmerkmale
• Steuerung mit 5/2-Wege Impuls-Magnetventil.
• Umschaltgeschwindigkeit über Abluftdrosseln einstellbar.

2.4.8 Umgebung
Druckluftanschluss Ø 6/8 cm.

2.4.9 Energieversorgung
Anschluss Näherungsschalter (induktiv).

2.4.10 Gewichte
Mehlweiche, Normalausführung

Nenngrösse [DN] 50 65 80 100 120 140 170 200 250


Gewicht: GG-N 14 16 21 29 45 60 100 142 278 kg
GG-SG 14 16 21 29 45 60 100 142 278 kg
GG-ZZ 17 19 24 38 50 72 127 163 306 kg
GG-S 17 19 24 38 50 72 127 163 306 kg

Zuckerweiche

Nenngrösse [DN] 50 65 80 100 120 140 170 200 250


Gewicht: RF-N 15 16 20 31 46 66 101 139 277 kg
RF-ZZ 17 19 24 40 52 78 128 166 305 kg
RF-S 17 19 24 40 52 78 128 166 305 kg

2.4.11 Geräuschdaten

Messwerte
Dauerschalldruckpegel am Arbeitsplatz 1) Leq = < 70 dB (A)
Messverfahren:
1) nach ISO 11201

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16 Beschreibung Drehschieberweiche

2.5 Massblätter

Fig. 2.4 GG

Nenn- A B C D E …F G H J K L U O P Q R V
grösse
N, ZZ, N, ZZ, N, ZZ,
[DN]
SG S SG S SG S

50 140 85 172 49,4 49 85 91 60 12 25 269 291 65 50 50 100 – 219 280 12

65 160 96 200 64,8 45 96 115 62 20 25 298 317 72 70 70 120 – 208 272 12

80 160 116 205 83,1 45 110 115 65 20 30 323 376 85 70 102 120 – 280 276 12

100 200 134 252 102,2 57 132 143 80 25 30 360 407 100 70 102 160 – 272 409 15

120 240 154 296 120,6 68 152 172 92 30 35 420 432 120 102 102 200 – 276 409 15

140 280 180 341 144,4 78 180 202 105 35 30 441 493 140 102 125 230 – 276 401 15
170 340 210 410 168,8 96 210 244 125 42 35 488 584 170 102 140 280 150 409 505 20

200 400 250 475 210,1 112 250 288 140 50 35 568 624 200 125 140 340 180 401 505 20

250 500 320 594 263 146 320 354 185 60 40 648 705 240 125 140 400 250 401 577 20

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Drehschieberweiche Beschreibung 17

Fig. 2.5 RF

Nenn- A B C D E …F G H J K L U O P Q R V
grösse
N ZZ, S N ZZ, S N ZZ, S
[DN]

50 140 85 172 50 49 85 91 60 12 25 291 291 65 50 50 100 – 219 280 12

65 160 96 200 65 45 96 115 62 20 25 317 317 72 70 70 120 – 208 272 12

80 160 110 205 80 45 110 115 65 20 30 376 370 80 70 102 120 – 280 276 12

100 200 134 252 100 57 128 143 80 25 30 406 406 100 70 102 160 – 272 409 15

120 240 154 296 120 68 152 172 92 30 35 420 431 120 102 102 200 – 276 409 15

140 280 180 341 140 78 180 202 105 35 30 440 493 140 102 125 230 – 276 401 15

170 340 210 410 170 96 210 244 125 42 35 491 587 170 102 140 280 150 409 505 20

200 400 250 475 200 112 240 288 140 50 35 558 614 200 125 140 340 180 401 505 20

250 500 320 594 250 146 320 354 185 60 40 629 685 240 125 140 400 250 401 577 20

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18 Beschreibung Drehschieberweiche

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Drehschieberweiche Transport 19

3 Transport
Den Transport nur von Personen ausführen lassen, die mit dieser Aufgabe vertraut
und dafür ausgebildet sind.

3.1 Anhängen an Kran

Gefahr!
Nie unter hängende Lasten treten.

Achtung!
Kran und Hebezeug auf die erforderliche Auslegung und die zulässige Tragkraft
prüfen.
Die Maschine nur an den angegebenen Aufhängepunkten anheben.
Nur die gelieferten Transportvorrichtungen benutzen.

Fig. 3.1 DN 50…120 Fig. 3.2 DN 140…250

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20 Transport Drehschieberweiche

3.2 Transportgewichte und Volumen

Hinweis:
Grundsätzlich sind die Transportgewichte in den Speditionspapieren zu beachten!

Siehe auch Kap. 2.4.10,  15

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Drehschieberweiche Montage 21

4 Montage
4.1 Standortbedingungen
Platzbedarf, Aufhängung und Befestigungsbelastungen gemäss separaten Pla-
nungsunterlagen.

4.2 Vorbereitung
Wurde die Drehschieberweiche zur Lagerung mit einem Konservierungsmittel
behandelt, muss dieser Schutz vor der Montage entfernt werden.
Um die Drehschieberweiche zu befestigen, sind oben am Gehäuse zwei oder vier
Gewinde angebracht.

4.3 Aufstellung
• Den Montagebereich für Unbefugte absperren.
• Das Arbeitsumfeld sichern (Stolperfallen usw. vermeiden).
• Genügend Platz für Montage- und Einstellungsarbeiten freihalten.
• Während der Montage muss die Druckluftzufuhr unterbrochen sein.

4.3.1 Einbaulage
Die Drehschieberweiche kann in jeder Lage eingebaut werden. Bevorzugte Lage
siehe Kap. 4.5,  22.

4.3.2 Positionsschalter
Die Drehschieberweiche ist so plaziert, dass der Näherungsschalter (induktiv) kei-
ner mechanischen Beschädigung ausgesetzt ist oder es wurde ein Schlagschutz
montiert.

4.3.3 Aussen-Aufstellung
Isolationsgehäuse vorsehen.

4.3.4 Umbau des Weichenantriebs


(siehe Ergänzende Dokumente Seite 2)

4.4 Einsatz als Sammelweiche


Wird die Drehschieberweiche als Sammelweiche eingesetzt, so müssen die beiden
Endlagen des Drehschiebers vor dem Einbau in die Rohrleitungen kontrolliert wer-
den.
Der Drehschieber darf, in Förderrichtung gesehen, gegenüber dem Gehäuse nicht
vorstehen. Gegebenenfalls sind die Endlagen nach Kap. 7.4,  38 neu einzustellen.

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22 Montage Drehschieberweiche

4.5 Aufhängung (option)


Die Aufhängung wird nicht mitgeliefert.

4.5.1 Standard

Fig. 4.1 DN 50…140 Fig. 4.2 DN 170…250

4.5.2 Verstärkt

Fig. 4.3

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Drehschieberweiche Montage 23

4.6 Rohranschlüsse

Achtung!
Unbedingt darauf achten, dass das Weichengehäuse beim Montieren der Flan-
schen und Förderleitungen nicht verzogen wird, da dies ein Klemmen des Dreh-
schiebers zur Folge hat!

Die Förderrohre müssen mit den mitgelieferten Rohrflanschen und Dichtungsringen


an die Weiche angeschlossen werden.
Darauf achten, dass die Schrauben gleichmässig angezogen werden.
Die Förderrohre sollen im Betriebszustand rundum ca. 0.5 mm Abstand zum Wei-
chengehäuse haben. Dieser Abstand muss speziell auch bei Wärmedehnung der
Rohre gewährleistet sein. Der Drehschieber wird sonst blockieren.
Die Rohre müssen so aufgehängt sein, dass sie ohne Zwang mit den Gehäuseöff-
nungen fluchten.
DN 50…140

Fig. 4.4

(1) Weiche (4) Lasche


(2) Schraube (5) Rohrflansch
(3) Dichtungsringe (6) Förderrohr

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24 Montage Drehschieberweiche

DN 170…250

Fig. 4.5

(1) Weiche (4) Lasche


(2) Schraube (5) Rohrflansch
(3) Dichtungsringe (6) Förderrohr

Achtung!
Auf keinen Fall dürfen die Rohrflansche an die Förderrohre angeschweisst wer-
den. In diesem Fall (z.B. zum Gehäuse unparallele Flansche, nicht fluchtende
Rohre oder Eigengewicht der Rohre) Drehmomente auf das Drehschieberge-
häuse eingeleitet werden, die zu einem Verzug des Gehäuses und damit zum
Klemmen des Drehschiebers führen!

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Drehschieberweiche Montage 25

4.7 Rohrsicherung

Achtung!
Die Klemmverbindung ergibt keine kraft- oder formschlüssige Verbindung zwi-
schen der Weiche und den Förderrohren. Die Rohre müssen separat abgestützt
werden. Von den Abstützungen müssen auch die Axialkräfte welche der Förder-
druck erzeugt, abgefangen werden.

Dies gilt insbesondere bei Rohrbogen, wo der Axialschub sonst nirgends abgestützt
wird.

Achtung!
Für den Betrieb mit explosionsgefährlichem Fördergut müssen die Förderrohre mit
einem druckstossfesten Montageset befestigt werden.

4.8 Energieanschlüsse

4.8.1 Pneumatischer Anschluss

Hinweis:
Druckluftleitungen müssen schmutzfrei sein. Nach Fertigstellung auf Dichtheit
kontrollieren.

4.8.2 Näherungsschalter (induktiv)

Fig. 4.6

(1) braun (3) blau


(2) weiss (4) schwarz

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26 Montage Drehschieberweiche

4.8.3 Magnetventil

Fig. 4.7

(A) Eingangsklemme
(B) Schaltung (im Stecker)
(C) Belastung (Spule)

4.9 Erdung
Beim Betrieb mit explosionsgefährlichem Fördergut oder in einer explosionsgefähr-
deten Zone muss die Drehschieberweiche geerdet werden, um elektrostatische
Aufladungen zu verhindern. Die Erdung wird durch die Rohrleitungen gewährleistet.

Fig. 4.8 Fig. 4.9

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Drehschieberweiche Inbetriebnahme 27

5 Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme, Probelauf und Einstellungen der Maschine nur von dafür aus-
gebildetem und autorisiertem Fachpersonal durchführen lassen.

5.1 Kontrollen vor Inbetriebnahme


• Alle Transporthilfen und Montagefixierungen sind entfernt.
• Die Elektroinstallation wurde von autorisiertem Fachpersonal durchgeführt und
kontrolliert:
– Elektrische Anschlüsse und Anschlussspannungen
– Erdung der Maschine (siehe Kap. 4.9,  26)
• Alle Bedienelemente und Warnsysteme sind funktionstüchtig.
• Es ist ein allpolig trennender und abschliessbarer Sicherheitsschalter vorhan-
den und das Personal ist in Besitz eines Schlosses dazu.

• Alle Schraubenverbindungen sind fest angezogen.


• In der Maschine befinden sich keine Fremdkörper.
• Alle elektrischen Klemmenkästen und Dosen sind geschlossen.
• Bei den Leitungen sind alle Anschlüsse dicht.

5.2 Überprüfung der EU-Konformität


Im Gebiet der EU darf die Maschine erst in Betrieb genommen werden, wenn ihre
EU-Konformität anhand der Checkliste geprüft und bestätigt wurde.
Checkliste
1. Der Betreiber ist informiert, dass die Betriebsanleitung für das Personal stets
zugänglich sein muss und, dass er für die Instruktion des Personals
verantwortlich ist.
2. Montage und Installation sind gemäss Betriebsanleitung ausgeführt.
3. Für den Luftstromerzeuger (z.B. Gebläse, Ventilator) ist ein abschliessbarer
Sicherheitsschalter vorhanden und das Personal ist im Besitz eines Schlosses
dazu.
4. Für Servicearbeiten die Druckluft absperren und das System entlüften.
5. Die Rohrweiche ist konstruktiv über die Aufhängung und der Rohrleitung
geerdet.
6. Die Rohrweiche ist so plaziert, dass der Sensor keiner Schlagbeanspruchung
ausgesetzt ist oder es ist ein Schlagschutz montiert.

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28 Inbetriebnahme Drehschieberweiche

5.3 Einstellungen

5.4 Probelauf
Gefahr!
Scherverletzung durch Einstellen des Drehschiebers im offenen Zustand.
Niemals in die Öffnungen der Weiche greifen!

5.4.1 Laufverhalten des Drehschiebers prüfen


Steuerluft zum Magnetventil bringen. Solldruck prüfen (5…6 bar).

Fig. 5.1

(1) Handnotbetätigung (rote Schraube)


(2) Drosselschalldämpfer

Zum Bewegen des Kolbens respektive des Drehschiebers die Handbetätigungen


(rote Schraube) am Magnetventil bedienen.
Die Drosselschalldämpfer am Magnetventil sind so einzustellen, dass sich der
Drehschieber gleichmässig innerhalb von etwa 1,5 Sekunden in die neue Endlage
bewegt. Der Kolben darf im Zylinder nicht hart aufschlagen.
Achtung!
Nach der Prüfung die Handnotbetätigung (rote Schraube) am Magnetventil wieder
in die Stellung «0» bringen.

5.4.2 Drehschieberweiche mit der Anlagensteuerung zusammen prüfen


Beide Spulen am Magnetventil einzeln elektrisch ansteuern, die Funktion der Dreh-
schieberweiche prüfen.
Die Rückmeldungen der induktiven Näherungsschalter kontrollieren.

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Drehschieberweiche Betrieb 29

6 Betrieb
Gefahr!
Scherverletzung durch Einstellen und Bewegen des Drehschiebers, bei
ausgebauter Weiche oder bei demontierten Förderrohren!
Niemals in die Öffnungen der Weiche greifen!
Niemals einer klemmenden und unter Druck stehenden Weiche von Hand
oder mit Hilfe eines Werkzeuges zum Weiterdrehen verhelfen!
Wenn der Drehschieber von Hand gedreht werden soll, immer zuerst die
Steuerluftzufuhr unterbrechen, die Luft aus dem Zylinder ablassen und den
Drehschieber ohne Druckluftunterstützung bewegen!

6.1 Betriebsarten
Das Magnetventil für die Drehschieberweiche ist standardmässig ein Impulsventil.
(Wird die neue Endlage innerhalb 10 Sekunden nicht erreicht, so wird die
Anlagensteuerung eine Störung melden. In diesem Fall darf die Förderung nicht
freigegeben werden).
Die Steuerluft betätigt die Kolben des pneumatischen Schwenkantriebs. Die Kol-
benbewegung werden via einem Ritzel auf den Drehschieber übertragen. Der Dreh-
schieber leitet das Fördergut zum geraden oder zum abgelenkten Ausgang.

Hinweis:
Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, soll die Förderleitung vor dem
Umschalten der Weiche leergeblasen werden.

Hinweis:
Zwischen den Abgängen der Förderwege sind 2 Schrauben als Belüftung
(für Montage über einem Silo) angebracht (siehe Kap. 2.2,  11).
Durch die Aspiration des Silos entsteht eine Luftzirkulation und Kondensatbildung
an der Weiche wird vermieden.

6.2 Bedienung

6.2.1 Handnotbetätigung des Magnetventils


Das Magnetventil ist mit Handnotbetätigungen ausgerüstet (siehe Fig. 5.1,  28).
Bei Bedarf kann damit der pneumatische Schwenkantrieb mit der Steuerluft bewegt
werden. Für das Umschalten die roten Taster am Magnetventil bedienen. (Es darf
immer nur eine Seite betätigt sein. Die andere Seite muss in der Grundstellung «0»
sein.)

Achtung!
Am Schluss die Handbetätigungstasten am Magnetventil wieder in die Stellung
«0» bringen.

6.2.2 Notverstellung des Drehschiebers


Die Steuerluftzufuhr abstellen und den Schlauch am Magnetventil entfernen.
Den Drehschieber mit einem Gabelschlüssel bewegen (siehe Fig. 2.3,  12).

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30 Betrieb Drehschieberweiche

6.3 Störungen und Störungsbehebung

6.3.1 Die Weiche schaltet nicht

Störung Ursache Behebung


Weiche schaltet nicht Keine Steuerluft oder Betriebsüber- • Handbetätigungstaster am
druck zu gering (5…6 bar Magnetventil sind nicht richtig
notwendig). eingestellt.
• Drosselschrauben am Magnet-
ventil sind verstopft oder ganz
geschlossen.
• Das Magnetventil wird nicht
angesteuert. Elektrische
Anschlüsse prüfen.
• Magnetventil ist defekt.
Der Drehschieber klemmt, weil das • Flansche der Rohranschlüsse
Gehäuse verzogen ist. lösen und die Rohre korrekt
ausrichten.
• Flansche sind mit den Rohren
verschweisst. Flansche vom
Rohr abtrennen und gemäss
den Angaben im Kap. 4.6,  23
korrekt befestigen.
Der Drehschieber klemmt, weil das • Förderrohre um die Länge der
Gehäuse im Betrieb wegen der Wärmeausdehnung kürzen.
Wärmeausdehnung von den För- • Die Förderrohre gemäss den
derrohren zusammengedrückt wird. Angaben im Kap. 4.6,  23 kor-
rekt befestigen.
Der Drehschieber klemmt, weil es • Die Weiche nicht im Produkt-
am Drehschieber oder am Gehäuse oder Luftstrom schalten.
Ablagerungen hat. • Die Förderleitung vor dem
Umschalten genügend lange
leerblasen.
Der Drehschieber klemmt, weil der • Rost mit feinem Schleifpapier
Drehschieber oder das Gehäuse entfernen. Teile leicht eingeölt
korrodiert ist. wieder einbauen.
• Kondensation oder Zutritt von
Wasser vermeiden.
• Gegebenenfalls rostfreie Dreh-
schieberweiche einsetzen.
Die Lagerringe klemmen im • Allfällige Laufspuren mit feinem
Gehäuse. Schleifpapier entfernen oder
defekte Lagerringe ersetzen.
Lagerringe und Dichtungspaket auf • Defekte Lagerringe oder Dich-
Beschädigung prüfen. tungspakete ersetzen.
Keine Rückmeldung der Induktiven Näherungsschalter prü- • Defekte Näherungsschalter
Endlage fen. (induktiv) ersetzen.

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Drehschieberweiche Betrieb 31

Störung Ursache Behebung


Weiche ist undicht Die Weiche ist zum abgesperrten • Die Drehschieber-Positionen
Förderrohr nicht dicht. gemäss Kap. 7.4,  38 richtig
einstellen.
Die Weiche ist nach aussen • Defekte Dichtungspakete oder
undicht. Dichtungsringe prüfen.
• Ersetzen.

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32 Betrieb Drehschieberweiche

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Drehschieberweiche Wartung 33

7 Wartung
Die Wartung der Maschine nur von dafür ausgebildetem und autorisiertem Fachper-
sonal durchführen lassen.

Gefahr!
Sämtliche Unterhalts-, Reinigungs- und Revisionsarbeiten nur bei stillste-
hender Maschine ausführen (alle Maschinenbewegungen gestoppt).
Die Steuerluftzufuhr muss unterbrochen sein und der Zylinder entlüftet.
Scherverletzung durch Einstellen und Bewegen des Drehschiebers, bei
ausgebauter Weiche oder bei demontierten Förderrohren!
Niemals in die Öffnungen der Weiche greifen!
Niemals einer klemmenden und unter Druck stehenden Weiche von Hand
oder mit Hilfe eines Werkzeuges zum Weiterdrehen verhelfen!
Wenn der Drehschieber von Hand gedreht werden soll, immer zuerst die
Steuerluftzufuhr unterbrechen, die Luft aus dem Zylinder ablassen und den
Drehschieber ohne Druckluftunterstützung bewegen!

Achtung!
Die korrekte Ausführung der Wartungsarbeiten ist Voraussetzung für einen siche-
ren und störungsfreien Betrieb.

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34 Wartung Drehschieberweiche

7.1 Wartungsplan
Intervall Maschinenteil Massnahme
Bei Bedarf Drehschieberweiche • Kontrollieren und warten
Alle Teile der Weiche und • Kontrollieren
Zubehör

Lagerring- und Endschalterbefestigung sowie die Befestigungsschrauben (1) der


Antriebsgehäuse-Befestigung auf festen Sitz kontrollieren.

Fig. 7.1

• Werden sehr feine Pulverprodukte gefördert, können mit der Zeit ungleichmäs-
sige Drehbewegungen auftreten (Slip-Stick-Effekt). Die Ursache dafür ist Staub
in den Lagerstellen.
– Um wieder eine gleichmässige Drehbewegung herzustellen, die Lagerringe,
Dichtungspakete und den Drehschieber reinigen.
Sind die zwei eingedrehten kleinen Nuten am Umfang der Teflonringen nicht mehr
sichtbar, so sind diese verschlissen und müssen ausgetauscht werden.

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Drehschieberweiche Wartung 35

7.2 Demontage und Zerlegung der Drehschieberweiche

Achtung!
Die Steuerluftzufuhr abstellen und den Luftschlauch am Magnetventil entfernen.
Wird die Drehschieberweiche in eingebautem Zustand demontiert, muss der Dreh-
schieber gegen Herunterfallen gesichert werden!

1. M12 Stecker am Näherungsschalter lösen.


2. Die Stecker am Magnetventil abschrauben. Alle elektrischen Kabel bleiben an-
geschlossen.
3. Die Weiche von den Förderrohren abnehmen, damit später beim
Zusammenbau die Drehschieber-Einstellung kontrolliert werden kann.
4. Den Weichenantrieb inklusiv Halterung durch Lösen der drei Befestigungs-
schrauben (1) entfernen.

Fig. 7.2

(1) Befestigungsschrauben

5. Die Lagerringe mit den O-Ringen und den Teflonringen sorgfältig entfernen und
den Drehschieber aus dem Gehäuse ziehen (siehe Fig. 7.3,  36).

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36 Wartung Drehschieberweiche

Fig. 7.3

(1) Drehschieber (3) O-Ring


(2) Teflonring (4) Lagerring

(Zur besseren Darstellung der Dichtung wurde der Drehschieber etwas herausge-
zogen.)

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Drehschieberweiche Wartung 37

7.3 Zusammenbau der Drehschieberweiche


• Alle Teile müssen vor dem Zusammenbau gereinigt sein.
• Zustand der Dichtungspakete und Lagerringe überprüfen und bei Bedarf neue
einsetzen.
1. Drehschieber in das Weichengehäuse einschieben und gleichmässig zwischen
Antriebs- und Rückseite ausrichten.
2. Auf den Laufflächen an Lagerring und Gehäuse eine dünne Fettschicht
auftragen (Fett mit Lebensmittelzulassung H1 verwenden).
3. Auf beiden Seiten Teflonring wie nachstehende Figur zeigt in das Weichenge-
häuse einlegen.
4. O-Ringe auf die Lagerringe auflegen.

Fig. 7.4

(1) Laufflächen (4) Lagerring


(2) Teflonring (5) Sechskantschraube
(3) O-Ring

5. Lagerringe mit O-Ringen seitlich an den Drehschieber anbringen und sorgfältig


mit den Schrauben und Unterlagscheiben auf beiden Seiten am Drehschieber
befestigen.
6. Die Schrauben der Lagerringe gleichmässig mit «Drehmomentschlüssel» anzie-
hen.
– Zur Kontrolle den Drehschieber mit einem Gabelschlüssel ein paar Mal hin-
und herdrehen (siehe Fig. 2.3,  12). Gabelschlüssel dazu auf der Rücksei-
te des Drehschiebers ansetzen.

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38 Wartung Drehschieberweiche

7. Antrieb mit Halterung auf den Drehschieber stecken (ohne Kraftaufwand).


8. Weichenstellungen überprüfen und eventuell Justierung vornehmen
(siehe unten).
Falls die Einstellungen am Antrieb nicht verstellt wurden, müssen die Positionen
des Drehschiebers wieder stimmen.

7.4 Einstellung der Endpositionen des Drehschiebers


Die ganze Weiche muss von den Förderrohren demontiert und der Antrieb drucklos
sein.
1. Die «Ablenk-Position» lässt sich durch lösen der Kontermutter (1) und dann der
Innensechskantschraube (2) einstellen.
2. Kontermutter (1) sichern
(Kontrolle der Drehschieberstellung).

Fig. 7.5

3. Die «Durchgangsstellung» lässt sich durch lösen der Kontermutter (3) und dann
der Innensechskantschraube (4) einstellen.
4. Kontermutter (3) sichern
(Kontrolle der Drehschieberstellung).

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Drehschieberweiche Wartung 39

In Förderrichtung des Produktes darf zwischen Gehäuse und Drehschieber kein


vorstehender Absatz vorhanden sein, d.h. der Übergang muss bündig sein.

Fig. 7.6

(1) bündig

Fig. 7.7

(2) vorstehender Absatz

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40 Wartung Drehschieberweiche

7.5 Reinigung
Intervall Maschinenteil Massnahme
Bei Bedarf – • Demontage, siehe Kap. 7.2,  35.
– • Reinigung der Bauteile und bei Beschädigung erset-
zen.

7.6 Betriebsstoffe
Fett mit Lebensmittelzulassung H1.

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Drehschieberweiche Ausserbetriebnahme 41

8 Ausserbetriebnahme
8.1 Demontage
Nach Beendigung des Arbeitseinsatzes der Maschine (Revision, Abbau oder Ent-
sorgung) erfolgt die Demontage in umgekehrter Reihenfolge der Montage.
• Vor Beginn der Demontagearbeiten muss der Verantwortliche beim Hersteller
entsprechende Instruktionen für eine gefahrlose Demontage einholen.
• Die Maschine darf nur unter Berücksichtigung aller Unfallverhütungsmassnah-
men und ausschliesslich von instruiertem Personal demontiert werden. Dieses
Personal muss mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut sein.

8.2 Entsorgung
Die Entsorgung der Maschine und deren Bestandteile haben gemäss der örtlich
geltenden Gesetzgebung zu erfolgen.
Bei definitiver Ausserbetriebnahme der Maschine im Interesse des Umweltschutzes
alle Komponenten einer fachgerechten Entsorgung oder Wiederaufbereitung zufüh-
ren:
• Flüssigkeiten (Diesel, Motoren- und Getriebeöl usw.)
• Sondermüll (Batterien, Elektronikteile)
• Kunststoffteile heraustrennen.
• Metallteile nach Metallart vorsortieren.

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42 Ausserbetriebnahme Drehschieberweiche

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Drehschieberweiche Kundendienst 43

9 Kundendienst
9.1 Ersatzteilhaltung
Zur Bestellung von Ersatzteilen verwenden Sie bitte die Informationen auf den
nachfolgenden Seiten.
Beachten Sie, dass für Eigen- und Fremdteile oft besondere Fertigungs- und Liefer-
spezifikationen bestehen und wir Ihnen stets Ersatzteile nach dem neusten techni-
schen Stand anbieten.
Bestellvorschrift
Eine Ersatzteilbestellung muss mindestens folgende Angaben enthalten:

Maschinen-Nr. Baugruppen-Nr. Teile-Nr. Bezeichnung Menge


........................ ......................... ....................... ....................... ............

Hinweis:
Diese Angaben sind nötig, um Falschlieferungen zu vermeiden.
Bei Unsicherheiten bitte Mass-Skizze mit Beschreibung einsenden.
Bei Bestellung von Ersatzteilen ohne Teile-Nr. muss die Baugruppen-Nr. und an
Stelle der Teile-Nr. die Stücklisten-Position angegeben werden.
Motoren oder Getriebe:
Bei Rückfragen und Bestellung von Ersatzteilen die Motoren- oder Getriebenum-
mer angeben.

Abkürzungen
V = Verschleissteil
E = Ersatzteil

9.2 Adresse
Bühler AG
Customer Service Grain Processing
CH-9240 Uzwil, Schweiz
Telefon: +41 71 955 30 40
Telefax: +41 71 955 33 05
service.gp@buhlergroup.com

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44 Kundendienst Drehschieberweiche

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