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1. ÄNDERUNGSLISTE....................................................................................................................... 5
2. NOMENKLATUR ............................................................................................................................ 7
3. EINFÜHRUNG ................................................................................................................................ 8
3.1. VORWORT ................................................................................................................................ 8
3.2. SICHERHEITSHINWEISE ............................................................................................................. 9
4. DEUTZ SCR-SYSTEM ................................................................................................................. 11
4.1. PRINZIPDARSTELLUNG ............................................................................................................ 11
4.2. BESCHREIBUNG DER SCR- SYSTEMKOMPONENTEN ................................................................. 12
4.3. ÜBERWACHUNG DER SCR- FUNKTIONALITÄT ........................................................................... 22
5. EINBAUHINWEISE ...................................................................................................................... 22
5.1. EINBAU DES SCR- KATALYSATORS ......................................................................................... 23
5.2. EINBAULAGEN VON TANK, FÖRDERMODUL UND DOSIEREINHEIT ................................................ 29
• Referenzpunkte .................................................................................................................... 29
• Installationsdetails ................................................................................................................ 30
• Installationsvarianten ........................................................................................................... 33
5.3. EINBAU DER MISCHSTRECKE BEIM V- MOTOR .......................................................................... 35
• Verdrehwinkel Auslasskonus ............................................................................................... 36
• Verwendung der Anschweißflansche bei TCD 12 und 16.0 Motor SCR Anlagen ............... 61
5.11. EINBAU DER SENSORIK ........................................................................................................... 63
• NOx-Sensor .......................................................................................................................... 63
• Umgebungstemperatursensor ............................................................................................. 64
• Abgastemperatursensor ....................................................................................................... 65
5.12. HINWEISE ZUR VERKABELUNG DES SCR-SYSTEMS .................................................................. 65
5.13. STROMAUFNAHME SCR-SYSTEM ........................................................................................... 66
5.14. KUNDENSCHNITTSTELLE ......................................................................................................... 67
6. SOFTWARE / HARDWARE SCHNITTSTELLE .......................................................................... 67
6.1. SCR SYSTEM W ARNSTRATEGIE .............................................................................................. 67
• Drehmomentbegrenzung / Leistungsreduzierung ................................................................ 68
• Warnung Systemfehler......................................................................................................... 76
1. ÄNDERUNGSLISTE
Änderungs- Datum Kapitel Änderung
index
2. NOMENKLATUR
ATL Abgasturbolader
CO2 Kohlendioxid
DOC Dieseloxidationskatalysator
DPF Dieselpartikelfilter
EAT Abgasnachbehandlungssystem
H2O Wasser
N2 Stickstoff
NH3 Ammoniak
NOx Stickoxide
RP Referenzpunkt
3. EINFÜHRUNG
3.1. Vorwort
Diese Einbaurichtlinie gilt für das SCR- System (Selective Catalytic Reduction) der DEUTZ Industrie-
und Agrimotoren, welche den Emissionsstandard nach EU RL 97/68/EG Stufe III B / IV und EPA
Nonroad 40 CFR Part 1039 TIER4 interim erfüllen. Das SCR- System, nachfolgend auch EAT System
– Exhaust Aftertreatment System – genannt, ist hierbei ein zentraler Bestandteil des Komplettsystems
Motor. Die zertifizierten Emissionswerte des Motors und ein störungsfreier Motorbetrieb mit dieser
Anlage sind nur gewährleistet, wenn die Vorgaben dieser Richtlinie strikt eingehalten werden. Ein
Nichtbefolgen dieser Richtlinie bei der Installation eines zertifizierten Motors in ein Kundengerät ist
eine Gesetzesverletzung nach 40 CFR 1068.105(b).
Diese Richtlinie gibt ausschließlich Hinweise zum Einbau des Nachbehandlungssystems und nennt
die Einbaubedingungen und einzuhaltende Grenzwerte.
Neben dieser Richtlinie sind weiterhin die Vorgaben der Einbaurichtlinie der entsprechenden
Motorbaureihe sowie der Einbaurichtlinie zum Einbau von Elektronikkomponenten zu beachten.
Alle genannten DEUTZ Richtlinien sind keine Betriebsanleitungen für den Endverbraucher von
Maschinen, sondern gelten für alle Hersteller von Produkten, die einen DEUTZ Dieselmotor als
Antriebseinheit in ihren Produkten einsetzen wollen. Die Richtlinien sind demzufolge keine
Benutzerinformation im Sinne der DIN-Norm 8418, erfüllen aber einen ähnlichen Zweck, da ihre
Beachtung die Funktionsfähigkeit der Motoren und Einhaltung der Emissionswerte sicherstellt und
damit den Benutzer des Endproduktes vor Gefahren schützt, die sich aus dem Betrieb der Motoren
ergeben können.
Die Richtlinien beziehen sich ausschließlich auf die Funktion der Motoren und nicht auf Gesetze und
Verordnungen, die für die Endprodukte, in die die Motoren eingebaut werden, gültig sind. Insoweit ist
der Gerätehersteller für die zu beachtenden Vorschriften des Endproduktes verantwortlich.
Wir empfehlen schon im Stadium der Planung eines Motoreinbaus mit SCR- System unter
Einschaltung des zuständigen DEUTZ Vertriebs mit dem DEUTZ Application Engineering Kontakt
aufzunehmen. Sämtliche Änderungen oder Abweichungen bezüglich des Einbaus oder des Betriebes
der Systeme müssen vor Inbetriebnahme mit der DEUTZ AG abgeklärt, dokumentiert und freigegeben
werden.
Der Kunde ist für die Funktionssicherstellung und Dauerhaltbarkeit des SCR- Systems über die
gesamte Motorlebensdauer verantwortlich. Die Abgasanlage ist dementsprechend konstruktiv
auszulegen.
3.2. Sicherheitshinweise
Die nachfolgenden Sicherheitshinweise müssen bei der Installation und beim Betrieb eines Motors mit
SCR- System beachtet werden.
Sicherheitshinweise, Allgemein:
Die Informationen der Einbaurichtlinie und der Betriebsanleitung vom Motor sowie SCR- System sind
zur Vermeidung von Störungen und Unfällen mit der Anlage strikt zu beachten.
Das DEUTZ SCR- System ist Teil des Motorlieferumfangs und darf nur zusammen mit diesem Motor
verwendet werden. Jeder darüber hinausgehende Gebrauch gilt als nicht bestimmungsgemäß. Für
daraus resultierende Schäden haftet der Betreiber. Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört
auch die Einhaltung der von DEUTZ mitgelieferten Einbau- und Betriebsanleitung.
Dies beinhaltet die Befüllung und den Betrieb des Motors mit den korrekten und vorgegebenen
Betriebsmitteln wie etwa Öl, Kraftstoff, Kühlmittel etc..
Der Motor mit SCR- System darf nur von Personen betrieben werden, die über die Funktionsweise
unterrichtet wurden.
Das zum Betrieb des SCR- Systems notwendige Reduktionsmittel AdBlue (DIN 70070), sowie
eingetrocknete Reste des Produktes sind physiologisch unbedenklich, wenn das Produkt
bestimmungsgemäß genutzt wird. AdBlue ist im Sinne der deutschen Gefahrstoffverordnung kein
Gefahrengut.
Die Handhabungsrichtlinien zum Umgang mit Chemikalien müssen beachtet werden. Details können
dem aktuellen Sicherheitsdatenblatt für AdBlue entnommen werden. Es informiert über weitere
Produkteigenschaften, enthält Hinweise zur Gefahreneinstufung sowie den zu beachtenden
Vorschriften und beschreibt die erforderlichen Maßnahmen beim Umgang mit AdBlue zum Schutz von
Mensch und Umwelt.
Beim Umgang mit AdBlue ist zu beachten dass es sich um ein ätzendes Medium handelt, welches bei
Kontakt mit elektronischen Bauteilen o.ä. starke korrosive Schäden hervorruft.
Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften sowie die sonstigen allgemeinen, anerkannten
sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Regeln sind bei der Installation, der Inbetriebnahme
und dem Betrieb des DEUTZ Motors mit SCR- System einzuhalten.
Eigenmächtige Veränderungen am DEUTZ SCR- System sind nicht zulässig und schließen eine
Haftung für daraus resultierende Schäden seitens DEUTZ aus.
Sicherheitshinweise, Installation:
Bei der Verlegung der abgasführenden Bauteile sind die möglichen Oberflächentemperaturen zu
beachten. Ein Mindestabstand zu benachbarten Bauteilen von i.d.R. 100 mm sowie zu Kunststoff,
Gummi und sonstigen brennbaren Bauteilen von 200 mm ist einzuhalten. Die Verträglichkeit der
hohen Temperaturentwicklung von abgasführenden Bauteilen ist kundenseitig zu überprüfen.
Gegebenenfalls sind Abschirmungen vor gefährdeten Komponenten anzubringen.
Ein Berührungsschutz an Abgasteilen, die von außen zugänglich sind, ist ebenfalls anzubringen.
Alle Komponenten des SCR- Systems die AdBlue fördern bzw. von AdBlue durchströmt werden,
müssen die vorgeschriebenen Temperaturengrenzen einhalten. Insbesondere darf die AdBlue-
Temperatur dauerhaft nicht über 50°C liegen. Höhere Temperaturen verkürzen die Lebensdauer des
Systems.
Zum Ausgleich von Relativbewegungen zwischen Motor und SCR- Einheit ist in der Abgasleitung ein
elastisches gasdichtes Element (Flexelement) einzubauen.
Druckfestigkeit und Dichtigkeit der Abgasleitung vom Abgasturbolader (ATL) zum SCR- Katalysator
sind zu beachten, um einen optimalen Betrieb des EAT- Systems zu gewährleisten. Darüber hinaus
muss der Austritt von toxischem Ammoniak (NH3), welches in der Abgasleitung entsteht, vermieden
werden.
Die elektrische Verkabelung ist schwingungsfest und fern von heißen Bauteilen zu verlegen. Hierzu
sind zusätzlich die Hinweise der Einbaurichtlinie für Elektronik zu beachten.
Sicherheitshinweise, Motorbetrieb:
Der Motorbetrieb ohne SCR- System darf nicht ohne Zustimmung von DEUTZ geschehen.
Bei einer Manipulation des Systems bzw. bei Betrieb ohne Reduktionsmittel (AdBlue) erfolgt zunächst
eine Warnung sowie ein Eintrag in den Fehlerspeicher des Motorsteuergerätes. Der weitere Betrieb
des Systems ohne Gegenmaßnahmen zu ergreifen stellt eine strafbare Handlung dar und führt zur
Leistungsreduktion des Motors.
Undichtigkeiten an den AdBlue- Leitungen, am Tank, am Fördermodul und an der Dosiereinheit sind
sofort zu beseitigen, um einen Austritt von AdBlue zu vermeiden.
Das Abgasendrohr ist so anzuordnen, dass das austretende heiße Abgas weder Personen noch die
nähere Umgebung schädigt.
Die für den Motorbetrieb vorgegebenen Temperaturgrenzen aller Komponenten des SCR- Systems
inklusive Betriebsmittel müssen unbedingt eingehalten werden. Andernfalls übernimmt DEUTZ keine
Gewährleistung der angegebenen Lebensdauer des Systems bzw. der einzelnen Komponenten.
Umweltschutz
Die DEUTZ AG als Produzent von Dieselmotoren trägt im Bezug auf Umweltschutz eine besondere
Verantwortung
Unser Bestreben ist es daher, abgasoptimierte Motoren mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und
geringer Geräuschimmission zu entwickeln. Damit diese Qualitäten auch im Endprodukt, der
Kundenmaschine erhalten bleiben, sind unsere Bedienungs- und Wartungsvorschriften, die mit jedem
Motor übergeben werden genauestens einzuhalten. Sollte bei einem unserer Produkte dennoch ein
negatives Betriebsverhalten, dass mit erhöhtem Öl- und Kraftstoffverbrauch bzw. starker
Rauchentwicklung einhergeht, kontaktieren Sie bitte Ihren nächsten DEUTZ Servicepartner.
Die Instruktionen aus unserer Wartungs- und Bedienungsanleitung sind in die Bedienungsanleitung
des Kundengerätes zu übernehmen..
Entsorgung
Aus Umweltschutzgründen ist es wichtig umweltschädliche Stoffe wie Dieselkraftstoffreste sowie
Altbatterien, Öl- und AdBlue Rückstände einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen.
Auch gebrauchte Teile der Abgasnachbehandlungsanlage wie der SCR Katalysator müssen einer
Fachfirma für Entsorgung übergeben werden. Diese Bauteile enthalten neben wertvollen Edelmetallen
auch umweltbelastende Bestandteile.
Ein entsprechender Hinweis zum Thema Entsorgung ist in der Bedienungsanleitung des
Kundengerätes anzubringen.
4. DEUTZ SCR-SYSTEM
4.1. Prinzipdarstellung
Temp.Sensor
Elektr. Heizung
Kühlwasserregelventil AdBlue-Leitung
Heizleitung über
Tank Kühlwasserkreislauf
des Motors
Verbrennungsmotor
Kühlleitung über
Kühlwasserkreislauf
des Motors
BL SL
Tanklevelsensor
PL SM
Kundenseitiges
Abgasrohr
(optional)
NOx-Sensor SCR-Modul
Temp.Sensor
DM NOx-Sensor
SCR-Kat
Objekt Abkürzung
Zur Erfüllung der Abgasstufe 4 interim sind DEUTZ Industriemotoren mit einem SCR- System zur
Stickoxid(NOx)-Reduktion ausgerüstet.
Für künftig höhere Emissionsanforderungen kann das EAT- System zusätzlich mit einer DPF- Anlage
bestehend aus einem Dieseloxidationskatalysator (DOC) und einem Dieselpartikelfilter (DPF) zur
Reduktion der Partikelemissionen erweitert werden. Die Beschreibung des DPF- Systems folgt in
einem separaten Dokument.
Das DEUTZ SCR- System ist ein System zur kontinuierlichen Reduktion der vom Motor emittierten
NOx-Emissionen. Ein in das Abgassystem eingespritztes Reduktionsmittel (AdBlue) reagiert hierbei im
SCR- Katalysator mit den im Abgas enthaltenden NOx-Emissionen und reduziert diese zu Stickstoff
(N2) und Wasser (H2O). Die Steuerung der AdBlue- Einspritzmenge erfolgt über die Motorelektronik.
Das System ist baukastenförmig aufgebaut und auf die DEUTZ Motorbaureihen abgestimmt.
Ist der Motor so installiert, dass bei Wartungsarbeiten die Informationen auf dem Typenschild über das
Abgasnachbehandlungssystem schwer zu lesen sind, muss das Gerät mit einem Duplikat nach 40
CFR 1068.105 versehen werden.
Neben der Wasserkühlung erfolgt die Kühlung des Injektors zusätzlich durch das ihn durchströmende
AdBlue. Ein Betreiben des Gerätes ohne AdBlue ist somit nicht nur ein Verstoß gegen das Gesetz,
sondern kann durch die geringere Kühlleistung an der Dosiereinheit zur Beschädigung dieser führen.
Einen weiteren Effekt der Kühlung stellt die Vermeidung einer Dampfblasenbildung beim Austritt des
AdBlue aus dem Einspritzventil dar. Somit wird eine ungleichmäßige Zerstäubung des
einzuspritzenden AdBlue verhindert.
Das Abgasrohr (Mischstrecke), dass die Dosiereinheit aufnimmt und die Verbindung zum SCR-
Katalysator darstellt, wird von DEUTZ geliefert und kann in unterschiedlichen Varianten entsprechend
der Motorvariante bezogen werden. Um eine optimale Funktionalität des SCR- Systems zu
gewährleisten, darf dieser Teil des Abgasstranges nicht verändert bzw. modifiziert werden.
Hinweis: Der AdBlue- Injektor wird bei einer Nicht-Durchströmung mit AdBlue, also z.B. bei
einem nicht erfolgten Nachtanken von AdBlue zu heiß und kann hierdurch
erheblichen Schaden nehmen (Defekt).
Temperaturgrenzen siehe Kapitel 8.
AdBlue-Zulauf
Dosierventil
(Verbindung zum Steuergerät)
Hinweis: Die um die Einspritzdüse angebrachte Blechdichtung ist bei einer Demontage des DM
zu wechseln (Einmaldichtung).
Mixer
Der statische Mixer ist stromabwärts der Dosiereinheit an einer genau definierten Position im
Abgasstrang installiert. Er unterstützt die Verteilung und Aufbereitung des in den Abgasstrang
eingespritzten AdBlue. Der AdBlue- Strahl ist so ausgerichtet, dass er auf den Mixer trifft und die
AdBlue- Tropfen durch den Aufprall zerstäubt und in Richtung der Abgasströmung abgelenkt werden.
SCR- Katalysator
Der SCR- Katalysator hat eine katalytische Oberfläche, auf der die in dieselmotorischen Abgasen
enthaltenen Stickoxide (NOx) mit Ammoniak (NH3) reduziert werden. Voraussetzung für hohe
NOx-Konvertierungsraten ist eine ausreichend hohe Temperatur des Katalysators von über 280°C.
Einbauhinweise zum SCR- Katalysator bzw. –Modul sind in Kapitel 5.1 zu finden. DEUTZ bietet den
SCR Katalysator mit radialem als auch axialem Austrittsflansch an.
SCR Katalysatorhalterung
DEUTZ liefert mit dem EAT System für TCD 12.0 und 16.0 Motoren eine spezielle Halterung für den
SCR Katalysator. Die Halterung besteht aus einem Gussfuß mit Spannband. Für eine fachgerechte
Katalysatorhalterung sind zwei der unten abgebildeten Spannbänder notwendig. Es sind
ausschließlich die von DEUTZ angebotenen Halter zu verwenden. Eine kundeneigene Halterung ist
nicht vorgesehen.
SCR Mischstrecke
DEUTZ TCD 12 and 16.0 Motoren werden mit einer kompletten Mischstrecke ausgeliefert. Die
Mischstrecke wird über einen 12 Lochflansch mit dem SCR Katalysator verbunden. Zusätzlich
befinden sich an der isolierten Mischstrecke zwei Anschraubpositionen für einen Halter sowie der
Montageflansch für das Dosiermodul.
Anschweißflansche
Um die Integration des SCR Moduls bestehend aus Mischstrecke und SCR Katalysator in das
Abgassystem zu vereinfachen, kann DEUTZ die unten abgebildeten Anschweißflansche mitliefern. Die
Flansche verfügen auf der einen Seite über die notwendige V- Band Verbindung. Die Gegenseite
kann einfach an die Kundenverrohrung angeschweißt werden. Der Flansch am Mischstreckeneintritt
ist zudem mit einer Schlauchhalterung ausgestattet. Damit werden die Kühlmittelleitungen sowie die
AdBlue Druckleitung zum Dosiermodul abgefangen.
Abbildung 4-6: Anschweißflansche für TCD 12.0 und 16.0 SCR Modul
Fördermodul
Das Fördermodul pumpt das Reduktionsmittel vom Tank zur Dosiereinheit wo es unter Druck in den
Abgasstrang eingedüst wird. Der Druck zwischen Fördermodul und Dosiereinheit wird dabei konstant
auf 9 bar gehalten. Ein Umschaltventil innerhalb der Förderpumpe sorgt dafür, das im Falle des
Einfrierens des Systems der Komponentenschutz gewährleistet wird. Nach Abstellen des Motors wird
dazu die Saug- und Druckleitung leergepumpt, um die verbleibende AdBlue- Menge im System zu
minimieren. Dies verhindert zwar nicht grundsätzlich das Einfrieren des Systems, vermeidet aber
Beschädigungen an den Komponenten. Darüber hinaus verhindert ein elektrischer Heizer im
Fördermodul das Einfrieren des Fördermoduls. Die Steuerung des Fördermoduls erfolgt über das
Motorsteuergerät.
AdBlue-Druckleitung
AdBlue-Rückflussleitung
AdBlue-Saugleitung
AdBlue- Tank
Der AdBlue-Tank speichert den AdBlue-Vorrat. AdBlue (DIN70070 / ISO22241) ist eine 32,5%ige
Harnstofflösung, die einen Gefrierpunkt von –11°C aufweißt und bei Temperaturen oberhalb von 30°C
Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) bildet (Für eine optimale Reduzierung im SCR- System wird
eine Temperatur ab 200°C im SCR-Katalysator angestrebt). Um eine Förderung des AdBlue vom
Tank zur Dosiereinheit zu jedem Zeit- und Betriebspunkt zu gewährleisten, muss eine Beheizung des
Tankes bei niedrigen Umgebungstemperaturen erfolgen. Zudem ist es zu vermeiden Tank bzw.
AdBlue einer übermäßigen Wärmestrahlung auszusetzen. Eine Temperaturerhöhung des AdBlue führt
zu chemischen Reaktionen und irreversibler Bildung chemischer Folgeprodukte. Ab ca. 50°C AdBlue-
Temperatur tritt eine deutliche Beschleunigung dieser chemischen Reaktionen auf, wodurch eine
drastische Erhöhung der Korrosivität des AdBlue entsteht.
Die Beheizung des Tankes bei niedrigen Umgebungstemperaturen erfolgt über den Motorkühlkreislauf
und ist vom Kunden zu realisieren. Um den Tank vor übermäßiger Aufheizung zu schützen, wird der
Zulauf über ein Ventil (Tankheizventil) geregelt. Zur Überwachung des Tankes ist dieser mit einem
Temperatur- und Levelsensor versehen. Die genaue Spezifikation der Tankbeheizung ist in Kapitel 8
zu finden.
Lässt sich eine Tankinstallation in der Nähe starker Wärmeabstrahlung (Abwärme Motor, Getriebe,
Sonneneinstrahlung) nicht vermeiden, muss sichergestellt werden, dass keine dauerhaften
Temperaturen von über 50°C im Tank auftreten. Sollte dies der Fall sein, sind Maßnahmen zur
Kühlung des Tankes unabdingbar.
AdBlue- Leitungen
Die AdBlue-Leitungen müssen zur Gewährleistung der optimalen Funktionalität des SCR-Systems bei
niedrigen Temperaturen beheizt werden. Hierzu liefert DEUTZ elektrisch beheizte Leitungen in
verschiedenen Längen (siehe Tabelle unten). Die Regelung der Beheizung erfolgt über das
Motorsteuergerät in Abhängigkeit eines Umgebungstemperatur- und eines Tanktemperatursensors.
Entkopplungselement/Flexelement
Das Flexelement gleicht Relativbewegungen zwischen Motor und gerätefesten Bestandteilen der EAT
Anlage aus. Außerdem kompensiert es größere Federwege bei Stößen und Wärmeausdehnungen der
Abgasrohre infolge der hohen Abgastemperaturen. Es soll möglichst motornah angeordnet werden,
um die räumliche Auslenkung gering zu halten. Der Anschluss an den Motor bzw. an das SCR- Modul
erfolgt über V-Bandschellen. Die jeweiligen Anschlussgeometrien sind den DEUTZ Zeichnungen zu
entnehmen. Beim Einbau sind die Hinweise dieses Dokumentes zu beachten.
Abgasleitungen
Die Abgasleitung zwischen Turbolader und Dosiereinheit sowie das Abgasendrohr sind kundenseitig
bereitzustellen. Bezüglich Auslegung und Ausführung ist Kapitel 8 zu beachten. Je nach
Anwendungsfall ist eine Auslegung nur mit Flexelement ohne zusätzlichem Verbindungsrohr zu
bevorzugen.
Sollte bei Wartungsarbeiten die Verbindung am Flansch zwischen Mischstrecke (Rohr zwischen
Dosiereinheit und SCR- Katalysator) und SCR- Katalysator getrennt werden, ist die Dichtung am
Flansch durch eine Neue zu ersetzen.
Schalldämpfer
SCR- Katalysatoren besitzen aufgrund ihres Aufbaus schalldämpfende Eigenschaften. Das
Dämpfungsmaß beträgt je nach Motorbaureihe und Anwendung ca. 8-12 dB.
Sensorik
Zur Regelung und Überwachung des SCR- Systems werden folgende Sensoren eingesetzt:
• 2 NOx-Sensoren (Regelung der AdBlue- Einspritzmenge und Überwachung des Systems)
• Ein Temperatursensor vor der Dosiereinheit (Regelung der AdBlue- Einspritzmenge)
• Umgebungstemperatursensor (Regelung der Aufheizstrategie)
5. EINBAUHINWEISE
Das SCR- Modul soll möglichst motornah eingebaut werden, um die Rohrleitungslängen und somit
den Abgasgegendruck sowie den Temperaturverlust bis zum SCR- Katalysator so gering wie möglich
zu halten. Zusätzlich reduziert sich mit kürzeren Rohrleitungen die mechanische Belastung auf
Flansche und Anbindungen, da die Masse des Systems sowie die dazugehörigen Hebelarme geringer
werden.
Das SCR- Modul ist so einzubauen, dass z.B. bei Bruch der Halterung (z.B. durch Korrosion) keine
Folgeschäden am Gerät entstehen.
• Fördermodul und Dosiereinheit sind vor Steinschlag und Schmutzablagerungen zu schützen.
• Der AdBlue-Tank darf keiner Wärmestrahlung ausgehend vom Motor, Getriebe, Abgasstrang
etc. ausgesetzt werden. Entsprechende Temperaturgrenzen sind in Kapitel 8 zu finden.
• Die AdBlue-Leitungen dürfen keiner hohen Wärmestrahlung ausgehend vom Motor, Getriebe,
Abgasstrang etc. ausgesetzt sein. Entsprechende Temperaturgrenzen sind in Kapitel 8 zu
finden.
• Jede Einbaukonfiguration muss durch einen Performancetest verifiziert werden.
• Die Motorkühlung muss zu jedem Zeitpunkt die Kühlung der Dosiereinheit gewährleisten.
• Die Anschlüsse der AdBlue-Leitungen sollten isoliert werden, um die Auftauzeit zu verkürzen.
• Die AdBlue-Leitungen werden elektrisch beheizt.
• Nach der Motorabnahme/Freigabe durch DEUTZ ist eine Veränderung des Systems nicht
mehr zulässig.
• Der Performancetest muss alle erdenklichen 'worst case' Bedingungen umfassen.
• Die SCR- Komponenten dürfen nicht überlackiert werden.
• Im Falle einer System-, Einbau- oder Auslegungsänderung muss eine neue Abnahme und
Freigabe von Seiten Deutz vorgenommen werden
• Jegliche Anordnung des Dosiermoduls im vertikalen Abgasrohr (Dosierrichtung nach "oben")
sind strikt untersagt, da sonst die Gefahr besteht das AdBlue Rückstände oder Abgas-
Kondensat in die Düsen des Dosiermoduls gelangen und dieses Schaden nimmt.
Hinweis: Der Gerätehersteller muss die Funktionalität und Dauerhaltbarkeit des SCR- Systems
auf die gesamte Lebensdauer des Motors auslegen
Befestigung des SCR- Katalysators (TCD 12.0 V6 und TCD 16.0 V8)
• Die Halterung muss an vorgesehener Stelle am SCR- Modul angebracht werden. Die
entsprechenden Positionen sind durch Markierungen (Einschnürungen),
gekennzeichnet.
• Um den Montageprozess für die SCR Katalysator Halter zu vereinfachen, kann die
auf der nächsten Seite abgebildete Bohrschablone verwendet werden.
Das Anzugsmoment für die Halterung des SCR- Katalysators beträgt 20 Nm. Bei der Montage der
Halterung ist darauf zu achten, dass eine Deformation des SCR- Katalysators, z.B. durch zu hohe
Anzugsmomente, vermieden wird, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Lagermatten der
Monolithe lösen.
Abbildung 5-1: SCR Katalysator mit Halterung; Beispiel. für TCD 12.0 V6
Abbildung 5-2: SCR Katalysator mit Halterung; Beispiel für. TCD 16.0 V8
• Der Einbauort sollte so gewählt werden, dass sich keine Stauhitze in Bereichen mit
leicht entflammbaren Bauteilen bilden kann.
• Eine Installation des SCR- Moduls im direkten Luftstrom des Motorlüfters ist zu
vermeiden. Direkte Anströmung führt zu einem Temperaturverlust und somit zu einer
Beeinträchtigung der Systemfunktionalität.
• Um den Temperaturverlust zwischen Dosiermodul und SCR- Katalysator so gering
wie möglich zu halten, wird das SCR- Modul isoliert. Darüber hinaus wird die Gefahr
der Kristallisation des AdBlue an der Rohrinnenwand verringert. Die notwendige
Isolierung gehört zum DEUTZ Lieferumfang und ist bereits auf die Bauteile
aufgebracht.
• Um erforderliche Wartungsarbeiten zu ermöglichen, muss die Zugänglichkeit der
V-Bandschellen auch bei isoliertem SCR- Modul möglich sein. Es ist zu beachten,
dass Isoliermaterialien die zerstörungsfreie Demontage der V-Bandschellen
beeinträchtigen können.
• Die Messstellen des SCR- Systems dürfen aufgrund der Zugänglichkeit und der
maximal zulässigen Temperaturen der Sensoranschlüsse nicht isoliert werden. Die
Isolierungen können zu einem Hitzestau an den Messstellen führen.
• Die Isolation muss so angebracht werden, dass eine dauerhafte Rüttelbeständigkeit
(kein Zusammenfallen und/oder Wandern) gewährleistet ist.
• Isolierungen müssen so ausgeführt sein, dass sie eine Widerstandsfähigkeit gegen
Hochdruckreiniger (110 bar, Düsenabstand 30 cm) besitzen. Die Isolationsmaterialien
müssen den geltenden gesetzlichen Regelungen entsprechen.
• Erfolgt der Einbau des SCR- Moduls an ungeschützten bzw. freizugänglichen Stellen,
so sind Schutzeinrichtungen gegen versehentliches Berühren vorzusehen, um eine
Verbrennungsgefahr auszuschließen.
• Hitzeschutzbleche dürfen nicht am SCR- Modul selbst befestigt werden, um dieses
nicht zu beschädigen.
• Wird das SCR- Modul im Bereich des Fahrzeugunterbodens installiert, so ist darauf
zu achten, dass die StVZO einen Mindestabstand von festen Teilen zum
Fahrbahnboden von 8 cm vorschreibt.
• Das SCR- Modul ist so anzubringen, dass es sich bei allen Betriebszuständen des
Fahrzeuges stets oberhalb der geforderten Wattiefe befindet. Darüber hinaus darf das
System keinen übermäßig starken Spritzwassereinflüssen (Korrosion,
Verschmutzung) ausgesetzt sein.
• Der Einbau, insbesondere bzgl. der Zugänglichkeit zu Schrauben, Schellen und
Sensorik, sollte so gestaltet sein, dass die Wartungsfreundlichkeit des SCR- Moduls
sichergestellt ist. Bei schwer zugänglichen Systemen besteht die Gefahr, dass die
Wartung nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann.
• Bei Wartungs- und Servicearbeiten muss eine Vergiftung des SCR- Katalysators
durch Kraftstoff verhindert werden. Unverbrannter Kraftstoff, der sich bei
Wartungsarbeiten z.B. im Zylinder sammeln kann, darf nicht über das Abgassystem
ausgeschoben werden.
• Ein Eindringen von Wasser (z.B. Regenwasser) in den Abgasstrang und somit in das
SCR- System ist zu vermeiden.
• Ein Einbau des SCR- Systems in einen geschlossenen, unbelüfteten Raum ist nicht
zulässig.
Hinweis: Es ist darauf zu achten, dass der SCR Katalysator an einem ausreichend
steifen Rahmen im bzw. am Gerät montiert wird. Der Anbauort muss für das
Gewicht des Katalysators geeignet sein. Die Montage an einer dünnen
Blechverkleidung ist nicht zulässig, da hier die Gefahr eines Ausreißens der
Katalysatorverschraubung besteht.
• Installationsdetails
Die Auslegung der im Fördermodul integrierten Pumpe limitiert die Saughöhe des Systems
entsprechend der Abbildung 5-6. Die maximale Saughöhe der hier gezeigten Systemkonfiguration
wird durch das minimale AdBlue- Tanklevel sowie dem höchsten Punkt der Saugleitung festgelegt.
Vorsicht:
Bei der Motorvariante TCD 16.0 V8 reduziert sich die Saughöhe des Fördermoduls, also die
Höhendifferenz zwischen Ansaugpunkt im Tank und Fördermodul (SM) von < 1m auf max.
0,5m.
Dies gilt für alle Konstellationen!
Darüber hinaus bestimmt die Auslegung der Pumpe auch dass maximal mögliche AdBlue-Level
oberhalb der Pumpe. Wie in Abbildung 5-7 zu sehen ist, muss der höchste Punkt der Saugleitung
oberhalb des maximal möglichen AdBlue-Tanklevels liegen, um einen AdBlue-Rückfluß in das
Fördermodul nach dem Nachlauf zu verhindern.
Abbildung 5-8: Einbaubeschränkungen der Druckleitung (FM unterhalb Tank; DM unterhalb FM)
Nach der Systemabschaltung muss ein ungewollter Rückfluss des AdBlue vom Fördermodul zur
Dosiereinheit vermieden werden. Abbildung 5-8 zeigt eine Systemkonfiguration bei der die
Druckleitung als Siphon nahe dem Fördermodul ausgelegt ist, um den AdBlue- Rückfluss zu
vermeiden. Die Länge der Leitung zwischen Siphon und Dosiereinheit soll möglichst kurz gehalten
werden, um ein eventuell zurückfliesendes AdBlue- Volumen klein zu halten.
Das obenliegende Siphon muss so ausgelegt sein, dass auch bei großen Schräglagen der höchste
Punkt der Druckleitung über dem maximalen AdBlue- Tanklevel liegt.
Abbildung 5-9: Einbaubeschränkungen der Druckleitung (FM unterhalb Tank; DM oberhalb FM)
Darüber hinaus verhindert eine Anordnung der Druckleitung oberhalb des maximalen AdBlue-
Tanklevels den Rückfluss des AdBlue zur Dosiereinheit.
• Installationsvarianten
Die folgenden Darstellungen zeigen empfohlene und mögliche Installationskonfigurationen für Tank,
Fördermodul und Dosiereinheit.
Abbildung 5-11: Konfigurationen bei denen die Dosiereinheit unterhalb des Fördermoduls liegt
Abbildung 5-11 zeigt die Installation des Systems, wenn eine Anordnung der Dosiereinheit unterhalb
des Fördermoduls notwendig ist. Um ein Überlaufen der Dosiereinheit durch AdBlue- Rückfluss zu
vermeiden, ist ein Siphon in der Druckleitung zwischen Fördermodul und Dosiereinheit vorzusehen.
Vorteile:
• Schutz der Dosiereinheit
Nachteile:
• Lange Spülzeit des Systems nach Abschaltung
Abbildung 5-12: Verdrehvarianten der Mischstrecke bei horizontaler SCR- Katalysator Stellung bei
TCD 12.0 V6 & 16.0 V8
Hinweis: Die Mischstrecke darf nur in den oben angegebenen Positionen verbaut werden. Das
AdBlue darf auf keinen Fall aufwärts gerichtet eingespritzt werden.
• Verdrehwinkel Auslasskonus
Der Auslasskonus des SCR Katalysators wird werkseitig in der vom Kunden gewünschten
Verdrehstellung geschweißt geliefert. Es ist daher wichtig vor Bestellung eines Motors die spätere
Einbaulage des Katalysators zu klären und einen entsprechenden Verdrehwinkel zu definieren. Dieser
wird über die Kopfdaten bei der Auftragsanlage gesteuert. Eine nachträgliche Verdrehung des
Auslasskonus ist nicht möglich.
Standardausrichtung von Ein- und Auslassflansch des Katalysators (0°)
Die Ermittlung des Verdrehwinkels "A" erfolgt relativ zum feststehenden Eintrittsflansch.
Die Zählrichtung des Verdrehwinkels erfolgt im Uhrzeigersinn.
Die Verdrehung des Auslassflansches erfolgt in 3° Grad Schritten
Mögliche Einbaupositionen:
Abbildung 5-13: Verdrehvarianten der Mischstrecke bei vertikaler SCR- Katalysator Stellung bei TCD
12.0 V6 & 16.0 V8
Im Auslassflansch des SCR Katalysators sind zwei Anbaupositionen für den NOx Sensor vorgesehen.
Nach Montage des SCR Katalysators im Gerät ist die dann obenliegende Einschraubmöglichkeit für
den NOx Sensor zu wählen. Der NOx Sensor soll nicht von unten in den Flansch geschraubt werden.
Es besteht dann die Gefahr, dass sich Kondensat am Sensor sammelt und diesen beschädigt. Die
untenliegende Position wird mit einem Einschraubstopfen verschlossen.
Abbildung 5-14: Umstellung NOX- Sensorik für vertikale und horizontale SCR- Katalysator Stellung bei
TCD 12.0 V6 & 16.0 V8
Hinweis: Bei Demontage der 12 Loch Flanschverbindung müssen die Schrauben sowie die
Dichtung ausgetauscht werden. Um eine ausreichende Dichtheit gewährleisten zu
können dürfen diese Teile nur einmalig verwendet werden.
Hinweis: Bei Katalysatoren mit verdrehbarem Auslasskonus, muss bei einer nachträglichen
Verdrehung die V-Bandschelle sowie die Dichtung erneuert werden. Diese Bauteile
dürfen nur einmalig verwendet werden.
Anschraubpositionen
für Halterung
Anschraubfläche mit 4
Schweißmuttern M8
Weitere Richtlinien und Vorgaben zur Lage der Sensoren siehe Kap. 5.11 und folgende.
AdBlue-Zulauf
Dosierventil
(Verbindung zum Steuergerät)
Abbildung 5-17 zeigt die Dosiereinheit inklusive der entsprechenden Anschlüsse für die Ansteuerung
des Dosierventils über die Motorsteuerung, für den AdBlue- Zulauf (Druckleitung) sowie für den
Kühlwasser Zu und -Rücklauf. Die Anschlüsse von Kühlwasser Zu und –Rücklauf sind frei wählbar.
Hinweis: Die Blechdichtung, welche die Einspritzdüse bzw. die Auflagefläche zum Mischrohr
abdichtet, ist nach einer Demontage der Dosiereinheit zu wechseln.
30°
2. Die Orientierung des Dosiermoduls bezogen auf den Querschnitt des Abgasstranges muss
entsprechend Abbildung 5-19 erfolgen. Dieser Winkel ist in den angegebenen Bereichen
veränderbar.
• Die optimale Positionierung der Dosiereinheit liegt zwischen 45° und 85° bzw. 275° und 315°
bezogen auf die Vertikale
• Eine Positionierung der Dosiereinheit zwischen 315° und 45° ist nicht zu empfehlen.
Aufsteigende Wärme vom Abgasstrang bewirkt eine zusätzliche Wärmebeanspruchung der
Dosiereinheit. Bewegen sich die Temperaturen an der Dosiereinheit zu jedem Zeitpunkt
innerhalb der vorgegebenen Grenzen, ist eine solche Positionierung der Dosiereinheit jedoch
praktikabel.
• Eine Positionierung der Dosiereinheit zwischen 85° und 275° ist grundsätzlich verboten. Das
Risiko der Kondensatbildung bzw. die Ablagerung von AdBlue am Injektor ist zu groß.
• Windschutz und Isolierung der Dosiereinheit gegen die Umgebungsluft hilft AdBlue-
Ablagerungen an der Injektorfassung zu vermeiden.
3. Aus diesen beiden Winkeln und dem Einspritzwinkel des Injektors ergibt sich schließlich der
maximale Steigungswinkel α der Mischstrecke. Der maximale Steigungswinkel α=15° ergibt
sich, wenn das Dosiermodul in einem Winkel von 45° zur Horizontalen (siehe Abbildung 5-19)
angeordnet ist. Je weiter man sich mit dem Dosiermodul der Horizontalen nähert, desto
geringer darf der Steigungswinkel α der Mischstrecke ausfallen.
α =15°
Schritt 1:
Schrauben in der dargestellten Reihenfolge montieren (handfest) bis das Dichtblech
niedergedrückt wird
Entweder oder
Schritt 2:
Anzeihen der Schauben innerhalb des vorgegebenen Anzugmomentes von (8 +/- 2Nm) in der
unten dargestellten Reihenfolge
Entweder oder
Hinweis: Schematischer Anschlussplan für Dosiereinheit und Tank an den Kühlkreislauf des
Motors siehe Kap. 5.6.
5 12
12 60
Values for maximum 55 60
acceleration 65 80
versus frequency 260 80
260 60
350 60
350 40
520 40
- -
Die erlaubte Einbaulage des Fördermoduls liegt zwischen 45° und –45° vom Referenzpunkt bzw. von
den Referenzebenen aus gesehen.
AdBlue-Druckleitung
AdBlue-Rückflussleitung
AdBlue-Saugleitung
Die Anschlüsse der AdBlue- Leitungen am Fördermodul (als auch am Tank) sollten thermisch isoliert
werden, da diese nicht komplett von der Heizspirale der Leitung erfasst werden.
Bei DEUTZ erhältliche AdBlue-Tankvarianten für TCD 12.0 V6 & 16.0 V8: 85l und 105l Volumen
(siehe unten).
Abbildung 5-28: Tank mit Halter (TCD V6 & V8), 85 Liter Volumen (li) und 105 Liter Volumen (re)
Hinweis: Es ist unbedingt eines der von DEUTZ angebotenen Tanksysteme zu verwenden, da
jegliche Änderung von Geometrie, Volumen oder Material des Tanks eine neue
Erprobung inklusive Kältekammertest und Freigabe erfordert!
Hinweis: Der AdBlue-Tank darf nur mit sauberem AdBlue befüllt werden. Um eine
Verschmutzung der Pumpeneinheit zu verhindern, muss der Tank über einen Filter im
Einlassstutzen und/oder an der Entnahmeeinheit verfügen (Maschenweite je 100µm).
Die von Deutz angebotenen Tanksysteme verfügen über diese Filtereinheiten. Diese sind
über Lebensdauer den Tanks ausgelegt. Das Filtermodul in der Pumpeneinheit (SM) ist ein
Wartungsteil (siehe Kapitel „Service und Wartung“).
Abbildung 5-29: Schematischer Anschlussplan von Tank und DM am Motor TCD 12.0 V6 und TCD
16.0 V8 (Standardausführung)
Abbildung 5-30: Schematischer Anschlussplan von Tank und DM am Motor TCD 12.0 V6 und TCD
16.0 V8 ("flache" Ausführung)
Weitere Kenndaten siehe Kapitel 8.
Abbildung 5-31: Anschluss des Kühlmittelkreises für Tank und DM vor Wasserpumpe für V-Motoren
Abbildung 5-32: Schematischer Anschlussplan von Tank und DM am Motor TCD 6.1
Detail A:
• Elektrische Verkabelung
Die elektrische Verkabelung inkl. Der Relaisschaltung zur Ansteuerung der Heizleitungen ist vom
Gerätehersteller gemäß den von DEUTZ zur Verfügung gestellten geräteseitigen Anschlussplänen
auszuführen. Es ist darauf zu achten, dass die Relais nicht verpolt werden. Die verwendeten Relais
müssen der DEUTZ Spezifikation für SCR Heizer-Relais entsprechen.
Hinweis: Zwischen AdBlue Injektor und SCR Katalysator Eintritt darf kein flexibles Element
verbaut werden.
Ausgleichsrichtungen:
Das Entkopplungselement muss Bewegungen ausgleichen können, die in axialer, lateraler, angularer
oder torsionaler Richtung auftreten. Abhängig von der Maschine und Einbausituation, können
Bewegungen in unterschiedlichster Variation und Richtung auftreten.
Zu kompensierende Bewegungen sind:
• axial
• lateral
• angular
• torsional
Abhängig von den tatsächlichen Anforderungen in der jeweiligen Installation können die Werte für
auszugleichende Bewegungen festgelegt werden. Die Verantwortung für die korrekte Definition der
Anforderung trägt der Maschinenhersteller.
Dämpfungseigenschaft:
Das Entkopplungselement sollte eine Dämpfungseigenschaft von mindestens 20 dB in einem
Frequenzbereich von 20 Hz bis 280 Hz einhalten.
Mögliche Erregung vom Motor auf den Einlass des Entkopplungselements: 13 g (RMS) im Bereich
von 20 Hz bis 280 Hz.
Hinweis:
Die Abgasleitung nach dem Entkopplungselement muss, falls vorhanden, fest am Maschinenchassis
und so nah wie möglich zum Entkopplungselement befestigt werden, um die Auslenkungen und
Belastungen zu benachbarten Teilen zu minimieren (gültig ab einer Länge von 500 mm).
Umgebungsbedingungen:
• Temperaturbereich von -40°C bis 150°C
• Abgastemperatur bis zu 650°C
Chemische Beständigkeit:
• Motoröl / Hydrauliköl
• Abgase und dessen Kondensate (entsprechender Korrosions- und Dichtigkeitstest bei 650°C)
• Reinigungslösungen
• Asche von Schmiermitteln und Kraftstoffzusätzen
• Streu-Salz
• Hochdruckreinigungsmittel
• AdBlue / Harnstofflösung
Anforderung an die Wartung:
Das Entkopplungselement muss wartungsfrei sein.
Hinweis: Zwischen AdBlue Injektor und SCR Katalysator Eintritt darf kein flexibles Element
verbaut werden.
α ≤ 15°
• Für die Mischstrecke (Abgasrohr zwischen Dosiereinheit und SCR- Katalysator) sind
keine Verjüngungen zulässig.
• Die Übergangsstücke müssen bei der Berechnung des Abgasleitungswiderstandes
berücksichtigt werden.
• Als Leitungsmaterial ist zwischen Turbolader und SCR Katalysator Edelstahl
Werkstoffnummer 1.4509 zu verwenden.
• Rohrbiegungen (Biegeradien) sind generell so groß wie möglich zu wählen, um
Strömungsablösungen im Abgasstrom zu vermeiden, d.h. es sollten keine scharfen
Rohrbögen verbaut werden. Ein minimaler Biegeradius von R ≥ 1,3 x D ist
einzuhalten.
• Bei der Fertigung von Rohrbögen ist darauf zu achten, dass es aufgrund der
Verformung zu keiner drastischen Reduzierung der Wandstärke kommt. Die
Wandstärke der Abgasleitung soll 2mm betragen.
• Es sind die maximal zulässigen Strömungswiderstände (Abgasgegendruck), wie im
Folgenden beschrieben, einzuhalten.
Hinweis: Bei der konstruktiven Auslegung der Kundenverrohrung des EAT- Systems ist
zwingend darauf zu achten, dass die maximal zulässigen Biegemomente an den
Katalysatoreintrittsflanschen von 173 Nm nicht überschritten werden. Andernfalls ist
die Dauerhaltbarkeit des Katalysators nicht gewährleistet.
• Verwendung der Anschweißflansche bei TCD 12 und 16.0 Motor SCR Anlagen
Für die TCD 12.0 und 16.0 V- Motoren werden von DEUTZ entsprechende Anschweißflansche
angeboten, die eine Anbindung der kundenseitigen Abgasverrohrung an das DEUTZ SCR Modul
erlauben. Die Flansche werden mittels V- Bandschelle an die Mischstrecke und den SCR Katalysator
Austritt montiert. Der Flansch am Mischstreckeneintritt verfügt zudem über eine Schlauchhalterung zur
Befestigung der Injektor- Kühlmittelleitungen sowie der AdBlue Druckleitung.
Bei der Montage sind die Flansche zuerst umlaufend mit der kundenseitigen Abgasleitung zu
verschweißen. Anschließend erfolgt die Anbindung an das SCR- Modul mittels V-Bandschellen.
Hinweis: Vor dem Verschweißen ist auf die korrekte Position der Schlauchhalterung zum
Injektor der Mischstrecke zu achten.
Hinweis: Wird auf die Verwendung der Anschweißflansche verzichtet, sind die V-
Bandanschlüsse an der kundenseitigen Abgasleitung gemäß den DEUTZ Vorgaben
auszuführen (DEUTZ Zeichnung).
Hinweis: Die Schlauchleitungen (AdBlue Druckleitung und Kühlmittelleitungen) sind auf
gleicher Schwingungsebene wie die Mischstrecke zu haltern.
• NOx-Sensor
Die eingesetzten NOx-Sensoren verfügen über ein separates Steuergerät, siehe Abbildung 5-35.
Für das Steuergerät (siehe unten) gibt es keine Restriktionen bzgl. der Einbaulage.
Steuergerät
Bei der Lage des NOx-Sensors ist darauf zu achten, dass sich kein Kondenswasser am bzw. im
Inneren des Sensors sammeln kann. Zwar sind die Gewinde für die Sensoren bereits mit dem
SCR- Modul verschweißt, jedoch kann das SCR- Modul entsprechend dem Anwendungsfall im Gerät
verdreht werden. Abbildung 5-363 und Abbildung 5-374 zeigen die einzuhaltenden Lagepositionen
des NOx-Sensors.
Abgasrohr
Das Steuergerät des NOx-Sensors ist möglichst so nah am Abgasstrang zu befestigen, dass das
Kabel zwischen Sensor und Sensorsteuergerät (580 +/- 8 mm) mit einer Sicherheitsschlaufe installiert
werden kann. Somit wird eine Beschädigung des Kabels durch die Schwingungen des Abgassystems
beim Betrieb vermieden. Die Länge der Sicherheitsschlaufe muss der Bewegungsamplitude des
Abgasstranges entsprechend angepasst werden.
NOx Sensor
Die Sechskantmutter des NOx-Sensors ist beim Einbau mit einem Anzugsmoment von 50 Nm in den
Abgasstrang einzuschrauben. Um ein Verdrehen der Kabel im Betrieb zu vermeiden, ist der Sensor
anschließend per Hand gegen den Uhrzeigersinn zu kontern.
Jegliche Lackierung des Sensors bzw. des Sensor-Steuergerätes ist unbedingt zu vermeiden.
Um einen korrekten Anschluss der NOx-Sensoren sicher zu stellen, sind diese baulich und farblich
unterschiedlich. Der vordere Sensor-Stecker ist grau gefärbt, der hintere schwarz.
• Umgebungstemperatursensor
Der Umgebungstemperatursensor ist so zu installieren, dass keine betriebsspezifischen Störgrößen
wie Wärmestrahlung, Kühlluftanströmung etc. die Messung der Umgebungstemperatur verfälschen.
Es muss eine Erfassung der tatsächlichen Umgebungstemperatur gewährleistet sein. Empfohlen wird
daher eine Positionierung des Umgebungstemperatursensors im Bereich der Ansaugluftströmung.
• Abgastemperatursensor
Der Abgastemperatursensor wird an vorgegebener Stelle stromaufwärts der Dosiereinheit in den
Abgasstrang geschraubt. Die Einbaulage muss entsprechend Abbildung 5-396 beachtet werden.
-15° 15°
AdBlue ist sehr dünnflüssig und kriecht im Schadensfall oder bei Fehlern im Umgang unter der
Leitungsisolierung in Steckerverbindungen oder ins Steuergerät. Im Steuergerät kann es zu
Nebenschlüssen und Hochohmigkeit und dadurch zu Fehlfunktionen kommen.
Eine Kapillarsperre unterbindet dieses Kriechen und schützt dadurch andere Komponenten,
Steckverbindungen oder Steuergeräte.
Die Barrierewirkung der Sperre muss unter AdBlue- Einfluss bis zum Erkennen des Systemausfalls
vorhanden sein.
• Hydraulikbetrieb / Normalbetrieb
• Systemevakuierung / Rückpumpen und System-Shut-Down
Da die Auftauphase bzw. das Nachheizen während des Pumpenbetriebs als „Worst-Case“ hinsichtlich
der Stromaufnahme betrachtet werden muss, wird in diesem Abschnitt auf diesen Zustand
eingegangen.
Die messtechnische Untersuchung hinsichtlich der Stromaufnahme des Systems im Kältebetrieb
wurde bei einer Umgebungstemperatur von -20°C durchgeführt.
Grafik zu Stromaufnahme SCR System bei -20°C Außentemperatur und 28V Testspannung
* Bei Außentemperaturen < 0 °C werden die Leitungen des SCR-System auch nach der eigentlichen
Auftauphase (ca. 30min bei -20°C) dauerhaft weiter beheizt um ein erneutes Einfrieren zu verhindern.
5.14. Kundenschnittstelle
Das folgende Kapitel beschreibt die grundsätzlich Funktion der Kundenschnittstelle des SCR
Abgassystems. Besonders eingegangen werden soll auf folgende Punkte
• Diagnose
• Fehlerbehandlung
Hinweis: DEUTZ schreibt die Verwendung eines CAN Displays oder einer SCR Warnlampe vor.
Warnmeldungen der SCR Abgasanlage müssen dem Betreiber eindeutig dargestellt
werden (Mögliche Ausrüstung des Gerätecockpits siehe Seite 69).
Hinweis: Im Fehlerfall muss ein akustisches Signal ertönen. Sollte ein DEUTZ Display zur
Anwendung kommen, verfügt diese über ein entsprechendes Signal. Bei der Nutzung
einer SCR Warnlampe oder eines kundenseitigen Displays ist zusätzlich der Einbau
eines akustischen Signalgebers notwendig.
• Drehmomentbegrenzung / Leistungsreduzierung
Bei schwerwiegenden Fehlern bzw. bei einer nicht Behebung von Fehlen reagiert das System mit
einer Motorleistungsreduzierung. Je nach Fehlerart erfolgt eine ein- oder zweistufige
Leistungsreduzierung.
Leistungsreduzierung bei Motoren im Gültigkeitsbereich der EPA:
Leistungsreduzierung Stufe 1 = 80% der Drehmomentkurve
Leistungsreduzierung Stufe 2 = 0% des maximalen Drehmoments
Leistungsreduzierung bei Motoren im Gültigkeitsbereich der EU:
Leistungsreduzierung Stufe 1 = 75% der Drehmomentkurve
Leistungsreduzierung Stufe 2 = 50% der Drehmomentkurve
Leistungsreduzierung bei Systemfehlern = 50% der Drehmomentkurve ab 1600U/min
(siehe Graphik 5)
50 % Torque curve
Hardware Ausgang
Tank
System Reaktion Limitation
Level
SCR Lampe Fehler Lampe
Leistungsreduktion Leistungsreduktion
< 5%
nach Countdown* Step 1
stetig
blinkend (0,5 Hz) &
Leistungsreduktion
Step 2 Leistungsreduktion
< 5%
Step 2
stetig nach Countdown*
blinkend (1 Hz ) &
Leistungsreduktion Leistungsreduktion
leer
Step 2 Step 2
stetig
blinkend (2 Hz ) &
CAN Ausgang
Leistungsreduktion Leistungsreduktion
< 5% ja / Fehlertext
nach Countdown* Step 1
Leistungsreduktion
Leistungsreduktion
Step 2 Leistungsreduktion
< 5% ja / Fehlertext
Step 2
Leistungsreduktion nach Countdown*
Leistungsreduktion Leistungsreduktion
leer ja / Fehlertext
Step 2 Step 2
Leistungsreduktion
Hinweis: Im Fehlerfall muss ein akustisches Signal ertönen. Sollte ein DEUTZ Display zur
Anwendung kommen, verfügt diese über ein entsprechendes Signal. Bei der Nutzung
einer SCR Warnlampe oder eines kundenseitigen Displays ist zusätzlich der Einbau
eines akustischen Signalgebers notwendig.
Hardware Ausgang
Umsatz Rate /
Urea Lampe & System Reaktion Limitation
AdBlue Qualität
Fehler Lampe
akkustisches Signal
Leistungsreduktion
stetig & Warnton Step 2 Leistungsreduktion
zu gering
Step 2
stetig nach Countdown
CAN Ausgang
Warnung DM 1 Fehler
Umsatz Rate /
Status / System Reaktion Limitation
AdBlue Qualität Bsp. Symbol /
Nachricht Bsp. Nachricht
Leistungsreduktion
Leistungsreduktion
zu niedrig ja / Fehlertext Step 2
Reduktion Step 2
nach Countdown
1. Hardware Ausgänge
Leistungsreduktion
Step 1 Leistungsreduktion
Fehler erkannt
Step 1
stetig & stetig nach Countdown
Leistungsreduktion
Step 2 Leistungsreduktion
Fehler erkannt
Step 2
stetig & stetig nach Countdown
CAN Ausgang
Warnung DM 1 Fehler
Bauteil
Status / System Reaktion Limitation
Manipulation Bsp. Symbol /
Nachricht Bsp. Nachricht
Leistungsreduktion
Leistungsreduktion
Fehler erkannt ja / Fehlertext Step 1
Step 1
Leistungsreduktion nach Countdown
Leistungsreduktion
Leistungsreduktion
Fehler erkannt ja / Fehlertext Step 2
Step 2
Leistungsreduktion nach Countdown
Bauteilemanipulation bedeutet, dass die Funktion und Kalkulation der korrekten Einspritzmenge von
Reduktionsmittel (AdBlue) beeinträchtigt wird. Z.B. der Wert eines Nox-Sensor ändert sich nicht trotz
variierender Einpritzmenge.
Hinweis: Im Fehlerfall muss ein akustisches Signal ertönen. Sollte ein DEUTZ Display zur
Anwendung kommen, verfügt diese über ein entsprechendes Signal. Bei der Nutzung
einer SCR Warnlampe oder eines kundenseitigen Displays ist zusätzlich der Einbau
eines akustischen Signalgebers notwendig.
• Warnung Systemfehler
Systemfehler sind Fehler der einzelnen SCR Komponenten. Z.B. der Wert eines Nox- oder
Temperatursensor ist unplausibel.
Solange ein Fehler die Urea-Einspritzung nicht gefährdet oder verhindert, wird keine
Leistungsreduktion aktviert. Wird die Funktion der SCR Anlage beeinträchtigt oder verhindert, wird
nach einer Countdown-Zeit die Leistungsreduktion "Step 2" aktiviert.
Für detalierte Angaben siehe "SCR Warning and Error List" (Fehlerliste SCR).
Systemfehler welche nicht als Manipulation gewertet wurden, sind kein Teil der "EPA- Nachrichten".
Im Falle eines Systemfehlers wird die SCR, als auch die Motor-Fehlerlampe aktiviert. Darüber hinaus
wird über CAN der Fehler ausgegeben.
1. Hardware Ausgang
Hardware Ausgang
Systemfehler System Reaktion Limitation
Fehler
Urea Lamp
Lampe
Leistungsreduktion
Leistungsreduktion Step 2
Fehler erkannt Step 2
stetig & stetig bzw. „Systemfehler EU“
nach Countdown
CAN Output
Warnung DM 1 Fehler
Leistungsreduktion Leistungsreduktion
Fehler erkannt ja / Fehlertext Step 2 Step 2
Leistungsreduktion nach Countdown bzw. „Systemfehler EU“
Hinweis: Im Fehlerfall muss ein akustisches Signal ertönen. Sollte ein DEUTZ Display zur
Anwendung kommen, verfügt diese über ein entsprechendes Signal. Bei der Nutzung
einer SCR Warnlampe oder eines kundenseitigen Displays ist zusätzlich der Einbau
eines akustischen Signalgebers notwendig.
• Mögliche Darstellungskombinationen:
CAN-Display
Motorfehlerlampe SCR Fehlerlampe & akkustisches Signal
(akustisches Signal erforderlich)
Hinweis: DEUTZ schreibt die Verwendung eines CAN Displays oder einer SCR Warnlampe vor.
Warnmeldungen der SCR Abgasanlage müssen dem Betreiber eindeutig dargestellt
werden.
Hinweis: Im Fehlerfall muss ein akustisches Signal ertönen. Sollte ein DEUTZ Display zur
Anwendung kommen, verfügt diese über ein entsprechendes Signal. Bei der Nutzung
einer SCR Warnlampe oder eines kundenseitigen Displays ist zusätzlich der Einbau
eines akustischen Signalgebers notwendig.
Hinweis: Es ist vorgeschrieben den Endkunden bzw. den Geräteführer über die verschiedenen
Warnfunktionen und deren Hintergründe hinzuweisen, sodass dieser entsprechen
reagieren kann.
7. CAN SCHNITTSTELLE
Dieses Dokument soll den Einbau, die verschiedenen Warnfunktionen und deren Reaktionen
bezüglich des SCR Systems erläutern und darstellen.
Für weiterführende Informationen bezüglich der Interaktionen via CAN siehe "DEUTZ EMR4 CAN
Spezifikation".
7.1. Fehlercodes
Alle mit dem SCR- System verbundenen Fehler sind in einer detailierten Liste zusammengefasst.
Hierzu siehe "DEUTZ SCR Error Code Liste" Version 1 oder höher.
max. zul. Abgasgegendruck für kundenseitige Verrohrung siehe Tabelle 5-1 (variiert)
Temperaturen:
Flexelement + Abgasleitung(en):
Einbauprüfmaß des Flexelements / Entkopplungselements für die 5" Abgasleitung des TCD 12.0 V6 und
TCD 16.0 V8 ist ein Entkopplungselement im
Lieferumfang vorgesehen.
min. Leitungslänge zw. ATL und SCR- Modul inkl. Flexelement 200 mm
Befestigung V-Bandschellen
Schlauchabfang 6" an der Mischstrecke (TCD 12.0 V6 & TCD 16.0 V8)
vertikaler Einbau des SCR- Katalysators TCD 12.0 V6 & und 16.0 V8 ???
AdBlue- Leitungen:
Nennspannung der AdBlue- Leitungen 12V oder 24V (V-Motor nur 24V)
Dosiereinheit:
max. zul. AdBlue- Eingangstemperatur permanent (Durchschnitt 50°C / 70°C (kurzfristig >60°C)
über Lebensdauer)/kurzzeitig
Fördermodul:
Verschraubung M8
Durchmesser DN 10 mm
Druck an der Entnahmestelle 2,2 bar (TCD 12.0) 1,9 bar (TCD 16.0)
NOx-Sensor:
min./max. zul. Umgebungstemperatur NOx- Sensor- ECU -40°C / 105°C (bis 115°C für 10min)
max. zul. Temperatur der Dichtung 620°C (bis 650°C für 100h)
max. zul. Temperatur der Verkabelung 200°C (bis 230°C für 100h)
AdBlue:
min./max. zul. AdBlue-Temperatur im gesamten System -5°C / 50°C (bis 70°C für 1200h)
Sensorik:
Allgemein:
Das Fahrzeug bzw. der Motor sollte bei längeren Stillstandzeiten an einem überdachten Standort (z.B.
Garage oder Halle) abgestellt werden.
Nach erreichen bzw. durchlaufen der oben genannten Voraussetzungen, kann das System nach
folgendenden Schritten wieder in Betrieb genommen werden
→ Bei einwandfreiem Betrieb wird ein konstanter Systemdruck von 9 bar erreicht. Es
dürfen in diesem Fall keine Undichtigkeiten an Leitungen und Anschlüssen
auftreten.
3. Funktionsprüfung SCR- System
• Die Funktionsprüfung des SCR- Systems erfordert die Belastung des Gerätes um
eine mindest Abgastemperatur von 280°C innerhalb des SCR- Katalysators zu
erreichen. Wird diese Schwelle nicht überschritten, erfolgt keine Einspritzung des
Reduktionsmittels in den Abgasstrang. In diesem Fall muss die Belastung des
Gerätes / Motors erhöht werden, bis die Temperatur erreicht wird. Der optimale
Drehzahlbereich um hohe Abgastemperaturen zu erreichen, liegt zwischen 1200-1600
1/min.
• Für die Bewertung des Systems wird die NOx-Umsatzrate über dem SCR- Katalysator
herangezogen. Dies erfolgt durch den Vergleich der Messwerte der beiden NOx-
Sensoren vor und nach Katalysator. Ist ein deutlicher Unterschied zwischen beiden
Sensoren zu erkennen, ist die Funktionalität des Systems nachgewiesen. Die
Aktivierung der NOx-Sensoren erfolgt in Abhängigkeit der Abgastemperatur (TAbg >
150°C) und der Kühlmitteltemperatur (TKM > 65°C). Somit besteht auch hier die
Abhängigkeit zur Belastung des Gerätes.
Hinweis: Der EOL Test des. SCR- Systems wird als bestanden bewertet, wenn eine NOx-
Umsatzrate >40% erreicht wird.
10.2. EOL Test mit dem Service & Diagnose Tool SERDIA 2010
Mit dem Service und Diagnoseprogramm SERDIA 2010 ist es möglich einen End Of Line Test (EOL)
des SCR Systems durchzuführen (siehe Abbildung unten).
Die Vorgehensweise zu dieser Funktion wird im Detail in der SERDIA 2010 Bedienungsanleitung
beschrieben. Der Test ist wie unter Kapitel 7.1 dargestellt durchzuführen. Dabei wird das SERDIA
Interface angeschlossen und im Programm das unten aufgeführte Übersichtsfenster geöffnet. Dieses
stellt alle wesentlichen Komponenten des SCR Systems dar und zeigt die entsprechenden
Betriebsparameter (Temperatur, Druck und NOx Rate) an. Während des Motorbetriebs kann nun
ermittelt werden, ob sich beispielsweise der notwendige AdBlue Betriebsdruck von 9 bar einstellt.
Außerdem kann anhand der Messwerte der beiden NOx Sensoren festgestellt werden, ob eine
Stickoxidreduktion stattfindet.
Die SERDIA Bedienungsanleitung kann im Internet unter folgender Adresse bezogen werden:
http://serdia.deutz.com/
10.3. Checkliste
Bei der Einbauuntersuchung eines Motors mit SCR- System sind bzgl. SCR- System folgende Punkte
zu überprüfen:
• Ausführung, Anordnung und Abmaße der Abgasleitung
• Einbauort der Einzelkomponenten
• Installation der Sensorik
• Einhaltung des Abgasgegendrucks (Die Überprüfung erfolgt in Zusammenarbeit mit
dem Kunden durch Analysieren der kundenseitigen Konstruktion und durch Messung
des Abgasgegendrucks während der Inbetriebnahme / Einbauabnahme.)