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Universidad de Salamanca
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1. Einführung
Die Stellung des Verbs im Satz unterliegt strikten Regeln, weil durch die
Stellung des Verbs unterschiedliche Satztypen festgelegt werden.
Die Rektion des Verbs legt fest, welchen Kasus die Objekte fordern.
Die Valenz des Verbs entscheidet darüber, wie viele Ergänzungen vorhanden
sein müssen, um einen sinnvollen Satz zu bilden.
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2. Klassifizierung der Verben nach synktatischen Kriterien
- Vollverben
- Hilfsverben: ‘haben, sein, werden’: Als Hilfsverben bilden sie das Prädikat
zusammen mit dem Partizip II oder mit dem Infinitiv eines Vollverbs. Das
Hilfsverb ‘sein’ hat außerdem als Kopulaverb die Funktion des Prädikativs:
Als Vollverben:
Ich muss nach Hause, sie kann Deutsch
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2. Klassifizierung der Verben nach synktatischen Kriterien
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2. Klassifizierung der Verben nach synktatischen Kriterien
- Persönliche Verben
- Transitive Verben:
Der Lehrer prüft (die Studenten). - Wir essen (eine Suppe).
Passivtransformation:
Die Studenten werden (vom Lehrer) geprüft. – Die Suppe wird gegessen.
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2. Klassifizierung der Verben nach synktatischen Kriterien
Einige Verben haben eine transitive und auch eine intransitive Variante:
hängen, schaffen, erschrecken, setzen/sitzen etc.:
Das Bild hing an der Wand / Ich hängte das Bild an die Wand.
d) Nach dem Verhältnis der Verben zum Subjekt: reflexive und reziproke
Verben.
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3. Rektion und Valenz der Verben
Rektion: Fähigkeit eines Wortes, den Kasus anderer Wörter zu bestimmen, die
von ihm abhängig sind. Die Verben fordern, dass ein von ihnen abhängiges
Substantiv oder Pronomen in einem bestimmten Kasus steht.
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Beispiele für Rektionsarten:
- Nur Genitivrektion: Wir gedenken der Toten. Sie bedarf ihrer Hilfe. Er enthält
sich der Stimme.
- Nur Dativrektion: Er ähnelt seiner Schwester. Sie hilft ihrem Bruder.
- Nur Akkusativrektion. Einige Verben haben einen doppelten Akkusativ:
Eine Sache kostet mich viel Geld. Wir nennen ihn einen Feigling.
- Dativ- und Akkusativrektion: jdm. etwas geben, verraten, schenken,
anbieten
- Dativ- und Präpositionalkasus: jdm. für etwas danken
- Akkusativ- und Präpositionalkasus: jdn. auf etwas hinweisen
- Präpositionalrektion mit einer Präposition: warten auf, denken an
- Präpositionalrektion mit zwei alternativen Präpositionen: leiden an / unter
- Präpositionalrektion mit mehrfachem Präpositionalkasus: sich bei jemandem
für etwas bedanken 8
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3. Rektion und Valenz der Verben
- Rektion im Nominativ:
Er ist (ein) Lehrer. Er wird Lehrer. Er heißt Hans.
Das sind Gleichsetzungsnominative (Duden) oder Subjektsprädikative
(Helbig/Buscha)
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3. Rektion und Valenz der Verben
Erst der Kontext zeigt, in welche Klasse man die Verben einzuordnen hat:
Peter schwimmt im Fluss. (Tätigkeitsverb)
Das Holz schwimmt im Fluss. (Vorgangsverb)
Das Kind zerbrach die Tasse. (Tätigkeitsverb)
Die Tasse zerbrach. (Vorgangsverb)
Der Mann arbeitete. (Tätigkeitsverb)
Der Mann erkrankte. (Vorgangsverb)
Der Mann kränkelte. (Zustandsverb).
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4. Klassifizierung der Verben nach semantischen Kriterien
Man kann aber auch Ereignisse darstellen, ohne vorhergehende oder folgende
Ereignisse zu berücksichtigen: wir arbeiten, wir schreiben.
Die rein semantische Kategorie der Aktionsart ist die Art und Weise, wie das
Geschehen abläuft. Die Aktionsarten werden durch lexikalische Mittel oder
durch Wortbildungsmittel (Verbalpräfixe) gegenüber den Basisverben
hergestellt.
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4. Klassifizierung der Verben nach semantischen Kriterien
Semantische Untergruppen:
- Iterative Verben: grübeln, lächeln, meckern, sticheln, streicheln.
- Intensive Verben: brüllen, fressen, saufen, schreien (intensive Verben),
hüsteln lächeln tänzeln, schluchzen (diminutive oder attenuative Verben).
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4. Klassifizierung der Verben nach semantischen Kriterien
Viele Verben mit den Präfixen an-, auf-, und er- sind ingressiv.
Verben mit dem Präfix er- und ver- können auch egressiv sein.
Die Perfektivität bzw. die Imperfektivität der Verben hat wichtige Auswirkungen
in der Grammatik:
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4. Klassifizierung der Verben nach semantischen Kriterien
Perfektbildung mit ‘haben’, wenn das Verb imperfektiv ist. Perfektbildung mit
‘sein’, wenn das Verb perfektiv ist. Zu beachten:
a) Fast alle transitiven Verben können ein attribuierbares Partizip II bilden: Ich
schreibe den Brief (der Brief ist geschrieben worden) der geschriebene
Brief.
Bei intransitiven Verben von imperfektiver Aktionsart ist es nicht möglich: Wir
haben ein Auto besessen *Das besessene Auto. Das Kind hat
geschlafen *das geschlafene Kind.
b) Das Partizip II als Attribut tritt auf bei intransitiven Verben von perfektiver
Aktionsart: Der Zug ist angekommen der angekommene Zug. Das Kind
ist eingeschlafen das eingeschlafene Kind.