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Welche Halbleitermaterialien gibt es?

Übersicht über Elementare und Verbindungshalbleiter


• Elementare Halbleiter
• Si, Ge, B, Se, Te,

• Binäre Verbindungshalbleiter
• IV/IV-Verbindungshalbleiter
SiGe, SiC, GeSn
• II/VI-Verbindungshalbleiter:
ZnO, ZnSe, CdS, CdTe, BeSe, HgS, HgTe
• III/V-Verbindungshalbleiter:
GaAs, GaP, GaN, InP, InAs, AlN
• Weitere binäre Verbindungshalbleiter:
II/IV: Mg2Si, Mg2Ge
II/V: Zn3As2,Cd3As2
IV/VI: PbO,PbS, PBSe, PbTe
V/VI: Sb2S3, Sb2Te3, Bi2Te3

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 01-21
Welche Halbleitermaterialien gibt es?
Übersicht über Verbindungshalbleiter
• Ternäre Verbindungshalbleiter
Durch Änderung der Zusammensetzung lassen sich sowohl Gitterabstand als auch Energielücke
gezielt variieren
• IV/IV-Verbindungshalbleiter
SiGeSn
• III/V-Verbindungshalbleiter:
AlGaAs, InGaN, InGaAs
• II/VI-Verbindungshalbleiter:
(Zn,Cd)Se, Zn(S,Se), (Be,Zn)Se, (Be,Cd)Se
• Quarternäre Verbindung
GaInAsP

Mikroelektronik II (ME II)


Moontragoon et al. J. Appl. Phys. 112, 073106 (2012)
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Folie 01-22
Welche Halbleitermaterialien gibt es?
Organische Halbleitermaterialien

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 01-23
Silizium: Warum wurde es so dominant?
5 + 1 technologische Gründe für die Dominanz des Siliziums
• Silizium ist ein elementarer Halbleiter.
• Man findet Silizium „wie Sand am Meer“.
• Silizium lässt sich in einem großen
Konzentrationsbereich n- und p-dotieren.
• Silizium ist ungiftig.
• Silizium bildet ein natürlich Oxid mit hoher Güte
für elektronische Anwendungen.

• Die Halbleiterindustrie zählt zu den


konservativsten Industriebranchen der Welt

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 01-26
Die Triebkraft des Marktes – Das Mooresche Gesetz
Ein Business-Plan
Gordon E. Moore (*03.01.1929, San
Francisco, Begründer von Intel)

1. Vervierfacht sich die Anzahl der Transistoren pro Chip alle


drei Jahre und …
2. … erhöhen sich dabei die Herstel-
lungskosten für einen Chip im glei-
chen Zeitraum nur um den Faktor
zwei, ergibt sich …
3. eine Steigerung des ökonomischen
Profits um 30 % jedes Jahr!

„Cramming More Components onto Integrated Circuits“


Gordon E. Moore (Fairchild Camera and Instrument Corp.,
USA) in „Electronics“, Vol. 38 #8, 19. April 1965
„Progress in Digital Integrated Electronics“
Gordon E. Moore (Intel Corp., USA), IEDM, 1.-3. Dezember
1975, Washington DC, USA
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 01-35
Die Triebkraft des Marktes – Das Mooresche Gesetz
Skalierung, Skalierung, Skalierung

Minimale Strukturgröße (links) und Chipgröße


(rechts) vs. DRAM-Generation

Exponentielle Wachstumsraten
der Halbleiterindustrie
=
„Mooresche Gesetz“

Zeitliche Entwicklung der Transistor-


dichte auf einem Chip
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 01-37
Die Triebkraft des Marktes – Das Mooresche Gesetz
Miniaturisierung & Skalierung
... würden wir das Automobil in gleicher Weise wie unsere
Computer skalieren (1975-1993), dann:
• Geschwindigkeit: Mach 4 (Mach 1: 1.245 km/h)
• Verbrauch: 2,12·105 Kilometer pro Liter
• Größe: 1,25 cm
• Zuverlässigkeit: 750-mal höher
• Preis: 2 € 18 Cents

Speichereinheit
Mikroelektronik II (ME II) einer Z4
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Folie 01-41
Die Triebkraft des Marktes – Das Mooresche Gesetz
Extrapolation des Mooreschen Gesetzes

2012

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 01-45
Die Zukunft der Silizium-basierten Halbleitertechnologie
FinFET-Technologie und III/V-Heterointegration

a) 10 nm LC Si-MOSFET
b) Non-planar Si Tri-Gate
c) III-V QWFET
d) CNT-FET
e) Si-Nanowire-FET

Quelle: Intel Corporation

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 01-50
Kapitel 2

Der pn-Übergang

Mikroelektronik II (ME II) Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Pfaffenwaldring 47
Folie 2-1
Dr. Michael Oehme | www.iht.uni-stuttgart.de
Eine kurze Geschichte der Dioden
„npnpnpnpnpnpnpnpnpn“
Diacs: Es gibt Ausführungen mit pnp-Über-
gängen (Dreischichtdiode), pnpn-Übergäng-
en (Vierschichtdiode) und pnpnp-Übergäng-
en (Fünfschichtdiode).
Bipolartransistor

Shockley-Diode Triac (Triode for


(4-Lagen-Transistor-Diode) Alternating Current)
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 2-4
Eine kurze Geschichte der Dioden
1874: Entdeckung der Halbleiter-Diode – Kristall-Detektoren

Galenit oder Bleiglanz (Blei(II)sulfid, PbS), ist ein weit verbreitetes Mineral aus der Mine-
ralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem und
ent-wickelt oft Kristalle von vollkommener Würfelform, aber auch oktaedrische, seltener
tafe-lige oder skelettförmige Kristalle und massige Aggregate von bleigrauer Farbe und
Strich-farbe.
Galenit oder Bleiglanz (Blei(II)sulfid, PbS)

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 2-7
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Bilder zu den Stichworten „Bändermodell“ & „Bandstruktur“

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 2-16
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Wozu braucht es eine „elektronische Bandstruktur“?
Um die elektronischen Eigenschaften eines Festkörpers beschreiben zu können,
ist es wichtig, folgende Informationen zu haben:
• An welchen Orten dürfen sich die Elektronen im Kristall aufhalten?
• Welche Energien können die Elektronen an diesen Orten aufnehmen bzw. besitzen
sie bereits an diesen Orten?
• Wie können sie diese Energien einsetzen? Oder anders: Mit welchen Geschwindig-
keiten können sich die Elektronen in welche Richtungen mit Hilfe dieser Energien
durch den Kristall bewegen? Also: Welche Impulse sind erlaubt?
Energie

Hexagonale Kristall-
struktur des Graphits

px  k x 
    
p = py  =  ⋅ k y 
Impuls p  k 
 z  z
x
  
r = y
z
 
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 2-18
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Wozu braucht es eine „elektronische Bandstruktur“?

Ortsraum (= Bändermodell)
Energie

px  k x  
r
     Ursprung beliebig
x
p = py  =  ⋅ k y  wählbar
Impuls p  k 
 z  z
y
x
   Impulsraum bzw. k-Raum (= Bandstruktur)
r = y
pz =  ⋅ k z
z
 

 
Aufsplittung in Orts- Ursprung in einem p =  ⋅k
px =  ⋅ k x
und Impulsraum ruhenden Elektron

Mikroelektronik II (ME II) py =  ⋅ k y


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Folie 2-19
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Wozu braucht es eine „elektronische Bandstruktur“?
z

Ortsraum (= Bändermodell)

r
x

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Folie 2-20
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Wozu braucht es eine „elektronische Bandstruktur“?
pz =  ⋅ k z

(= Bandstruktur)
Impulsraum bzw. k-Raum
 
p =  ⋅k
px =  ⋅ k x

py =  ⋅ k y

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Folie 2-21
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Systematik der Werkstoffe der Elektrotechnik
Werkstoffe der
Elektrotechnik

Nichtleiter (Isolatoren) Leiter (Metalle)


𝜎𝜎𝐼𝐼 = 0 Halbleiter 𝜎𝜎𝑀𝑀 ≫ 0
0 𝐾𝐾 < 𝑇𝑇 < 𝑇𝑇𝑆𝑆 𝑇𝑇 ↑ 𝜎𝜎 ↓

Halbmetalle Verbindungshalbleiter Legierungshalbleiter


Indirekte Halbleiter Direkte und indirekte Direkte und indirekte
(Elementhalbleiter) Halbleiter (III/V-, II/VI-, Halbleiter
IV/IV-VHL) (IV/IV-LHL)

lim 𝜎𝜎𝐻𝐻𝐻𝐻 = 0 = 𝜎𝜎𝐼𝐼 lim 𝜎𝜎𝐻𝐻𝐻𝐻 = 𝜎𝜎𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚 ≪ 𝜎𝜎𝑀𝑀 𝑇𝑇 ↑ 𝜎𝜎 ↑


𝑇𝑇→0𝐾𝐾 𝑇𝑇→𝑇𝑇𝑆𝑆
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Folie 2-22
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Bindungsarten und Kristallstruktur
NaCl-Kristallstruktur
(Ionische Bindung)

Metallische Bindung: Ein „Fermi-Gas“ aus Elektronen


umspült einfach (ggf. zweifach) positiv geladene Me-
tallionenrümpfe

CaF2-Kristallstruktur Salz im abflusslosen Binnensee


(Ionische Bindung) Salar de Uyuni (Bolivien)
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Folie 4-4
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Bindungsarten und Kristallstruktur

d
d 109,5°

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Folie 4-5
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Bindungsarten und Kristallstruktur
[001]

bSi-Si

aSi = 0,543 nm
[010]

[100]

Die Hybridisierung erklärt z. B. die Bildung


der Diamantstruktur im Kohlenstoff-, Sili-
zium-, Germanium- & α-Zinn-Kristall.

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Folie 4-6
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Die „effektive Massenäherung“
Fermi-Verteilungsfunktion bei verschiedenen Temperaturen

1,00
1
f(W,T)
𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) =
𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝐹𝐹
1 + 𝑤𝑤𝑒𝑒𝑒𝑒
𝑘𝑘𝐵𝐵 � 𝑇𝑇

0,50

0,25 T = 30 K
T = 300 K
T = 1400 K
0
EF E / eV
Enrico Fermi (*29.09.1901 in Rom, †28.11.1954 in Chicago,
italienischer Physiker, Nobelpreis für Physik 1938)
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 4-11
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Die „effektive Massenäherung“
1
E E E 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇

𝑤𝑤� = � 𝐷𝐷 𝐸𝐸 � 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇)𝑑𝑑𝐸𝐸


𝑇𝑇>0𝐾𝐾
0

EF

𝐷𝐷(𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸

x D(E) fF(E, T)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Folie 4-7
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Das „Bändermodell“ (Metall)
1
𝜎𝜎 = = 𝑞𝑞 � 𝑤𝑤 � 𝜇𝜇𝑛𝑛
𝜌𝜌
unipolarer ohmscher Leiter

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Folie 4-8
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Das „Bändermodell“ (Halbleiter)
1
𝜎𝜎 = = 𝑞𝑞 � (𝑤𝑤 � 𝜇𝜇𝑛𝑛 + 𝑒𝑒 � 𝜇𝜇𝑝𝑝 )
𝜌𝜌
bipolarer ohmscher Leiter

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-11
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Die „effektive Massenäherung“
1
E E E 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇

lim 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐹𝐹𝐹𝐹 (𝐸𝐸)


𝑇𝑇→0
𝐷𝐷𝑛𝑛 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝐿𝐿 1, 𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤 𝐸𝐸 ≤ 𝐹𝐹𝐹𝐹
𝐹𝐹𝐹𝐹 𝐸𝐸 = �
0, 𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤 𝐸𝐸 > 𝐹𝐹𝐹𝐹

EF

𝐷𝐷𝑝𝑝 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝑉𝑉

EF

x D(E) F(E)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Folie 4-13
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Die „effektive Massenäherung“

1
E E 𝑤𝑤� = � 𝐷𝐷𝑛𝑛 𝐸𝐸 � 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇)𝑑𝑑𝐸𝐸E 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
𝑇𝑇>0𝐾𝐾 1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇
𝐸𝐸𝐿𝐿

𝑒𝑒� = � 𝐷𝐷𝑝𝑝 𝐸𝐸 � (1 − 𝑓𝑓𝐹𝐹 𝐸𝐸, 𝑇𝑇 )𝑑𝑑𝐸𝐸


𝑇𝑇>0𝐾𝐾
𝐸𝐸𝑉𝑉
EF

x D(E) fF(E, T)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Folie 4-14
Elektronische Bandstruktur eines Festkörpers
Die „effektive Massenäherung“
Definition der „effektiven Zustandsdichten NL und NV

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Folie 4-16
*) Die auftretenden Bandverbiegungen werden nicht dargestellt.
**) RLZ: Raumladungszone

Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode


Bildung von Raumladungszonen
positive RLZ** negative RLZ

*E *

Zentrum (Q = -q)
ortsfestes, negativ geladenes
L
ortsfestes, positiv geladenes
EL

EV EV
Zentrum (Q = +q)

Situation in einem abrupten pn-Übergang nach dem Einsetzen


der Ladungsträgerdiffusion und -rekombination bei Raumtem-
Mikroelektronik II (ME II) peratur (τ >> 0, µn > µp)
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Folie 4-7
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Bildung von Raumladungszonen
Schematische Darstellung eines asymmetrischen, abrupten
pn-Übergangs mit Raumladungszonen

I(U)-Kennlinie (schematisch) eines


abrupten pn-Übergangs

Verteilung der Dotierstoffkonzentrationen in einem


asymmetrischen, abrupten pn-Übergang
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 4-8
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“

Es gilt das Maxwellsche Gesetz: 𝑑𝑑𝑑𝑑𝑑𝑑 𝔇𝔇 𝑟𝑟⃗ = 𝜚𝜚 𝑟𝑟⃗ .


𝑑𝑑𝔇𝔇 𝑥𝑥
Formuliert in nur einer Dimension ergibt sich: = 𝜚𝜚 𝑥𝑥 .
𝑑𝑑𝑥𝑥
Mit 𝔇𝔇 𝑥𝑥 = 𝜀𝜀0 � 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟 � 𝔈𝔈(𝑥𝑥) und 𝔈𝔈 𝑥𝑥 = −𝑔𝑔𝑟𝑟𝑔𝑔𝑑𝑑 𝜑𝜑(𝑥𝑥) erhält man daraus die Poisson-
Gleichung:
𝑑𝑑2 𝜑𝜑 𝑥𝑥 𝜚𝜚 𝑥𝑥
= −
𝑑𝑑𝑥𝑥 2 𝜀𝜀0 � 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟
In der „Depletion“-Näherung (Schottkysche Parabelnäherung) erhält man damit für
Bereiche mit einfach positiv geladenen Donatoren:
𝑑𝑑2 𝜑𝜑 𝑥𝑥 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐷𝐷
= −
𝑑𝑑𝑥𝑥 2 𝜀𝜀0 � 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟
𝑑𝑑2 𝜑𝜑 𝑥𝑥 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐴𝐴
bzw. für Bereiche mit einfach negativ geladenen Akzeptoren: = .
𝑑𝑑𝑥𝑥 2 𝜀𝜀0 � 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 4-9
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Elektrostatisches Potential und Feld
Abfall des elektrostatischen Potentials ϕ(x) in einem asymmetrischen,
abrupten pn-Übergang

ϕ(x) = Vbi Berechneter Verlauf des elektrostatischen Potentials


unter Verwendung der „Depletion“-Näherung
ND NA
NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration

ϕ(x) = 0
-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-12
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Elektrostatisches Potential und Feld
Elektrische Feldverteilung 𝕰𝕰(𝒙𝒙) in einem asymmetrischen,
abrupten pn-Übergang

𝔈𝔈 𝑥𝑥 = 𝔈𝔈𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚 Berechneter Verlauf des elektrischen Feldes unter


Verwendung der „Depletion“-Näherung
ND NA
NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration

𝔈𝔈 𝑥𝑥 = 0
-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-13
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten
Zeitliche Entstehung der Bandkantenverbiegung in einem symmetrischen, abrupten
pn-Übergang aufgrund des sich aufbauenden elektrischen Feldes 𝕰𝕰(𝒙𝒙, 𝒕𝒕) (t = 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EL(x) EV(x) = –q∙ϕ(x)


EF, n-Typ HL EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration

EF, p-Typ HL
Eg
EV(x)

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-16
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten
Zeitliche Entstehung der Bandkantenverbiegung in einem symmetrischen, abrupten
pn-Übergang aufgrund des sich aufbauenden elektrischen Feldes 𝕰𝕰(𝒙𝒙, 𝒕𝒕) (t = τ1 > 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EV(x) = –q∙ϕ(x)
EL(x) EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg
EF, n-Typ HL
NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration

EF, p-Typ HL
Eg
EV(x)

-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-17
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten
Zeitliche Entstehung der Bandkantenverbiegung in einem symmetrischen, abrupten
pn-Übergang aufgrund des sich aufbauenden elektrischen Feldes 𝕰𝕰(𝒙𝒙, 𝒕𝒕) (t = τ5 = τ∞
> τ4)
Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)
ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EV(x) = –q∙ϕ(x)
EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
EL(x) ND ≡ Donatorkonzentration

EF, p-Typ HL = EF, n-Typ HL

Eg
EV(x)
-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 4-21
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Diffusionsspannungen
2

ten Gebiets. Konzentration des höher dotierten Gebiets:


als Funktion der Dotierkonzentration des schwächer dotier-
Diffusionsspannung für verschiedene Halbleiter-materialien
1∙1020 cm-3
Silizium
Germanium

Diffusionsspannung Ubi (V) 1,5


Galliumarsenid

0,5

0
1013 1014 1015 1016 1017 1018 1019

Dotierungskonzentration NA(D) (cm-3)


Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 8-3
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Raumladungszonenweiten
101

zium als Funktion der Dotierkonzentrationen


Weite der Raumladungszone eines pn-Übergangs aus Sili-
100
wRL (µm)

10-1
ND(A) = 1014 cm-3
ND(A) = 1015 cm-3
ND(A) = 1016 cm-3
10-2 ND(A) = 1017 cm-3
ND(A) = 1018 cm-3
ND(A) = 1019 cm-3
10-3
1014 1015 1016 1017 1018 1019
NA(D) (cm-3)
Mikroelektronik II (ME II)
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Folie 8-4
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Banddiagramm eines abrupten pn-Übergangs
mit und ohne äußerer Spannung Vext
xp(-Vext)
E
Leitungsbandkante EL(x) = –q·ϕ(x) + Eg -q·Vext
Valenzbandkante: EV(x) = –q·ϕ(x)
+q·Vext
-xn(-Vext)
EL(x)
-q·Vext
EF
+q·Vext

EV(x)
-xn -xn(+Vext) xp(+Vext) xp x

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Folie 8-5
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Bandkantenverlauf in einem symmetrischen, abrupten pn-Übergang mit angelegter
äußerer Spannung Vext (Vbi – Vext, 0 = Vbi, Vext, 0 = 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EV(x) = –q∙ϕ(x)
EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
EL(x) ND ≡ Donatorkonzentration

EF, p-Typ HL = EF, n-Typ HL

Eg
EV(x)
-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 8-6
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Bandkantenverlauf in einem symmetrischen, abrupten pn-Übergang mit angelegter
äußerer Spannung Vext (Vbi – Vext, 2 > 0, Vext, 2 > Vext, 1 > 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EV(x) = –q∙ϕ(x)
EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg
EL(x)
NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration
–q∙Vext, 2

Eg
EV(x)

-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 8-8
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Bandkantenverlauf in einem symmetrischen, abrupten pn-Übergang mit angelegter
äußerer Spannung Vext (Vbi – Vext, 4 > 0, Vext, 4 > Vext, 3 > 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EV(x) = –q∙ϕ(x)
EL(x) EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration
–q∙Vext, 4

Eg
EV(x)

-xn 0 xp

Mikroelektronik II (ME II)


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Folie 8-10
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Bandkantenverlauf in einem symmetrischen, abrupten pn-Übergang mit angelegter
äußerer Spannung Vext (Vbi – Vext, 5 = 0, Vext, 5 = Vbi > Vext, 4 > 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EL(x) EV(x) = –q∙ϕ(x)


EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration
–q∙Vext, 5

Eg
EV(x)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-11
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten unter externer Spannung
Bandkantenverlauf in einem symmetrischen, abrupten pn-Übergang mit angelegter
äußerer Spannung Vext (Vbi – Vext, 6 < 0, Vext, 6 > Vbi = Vext, 5 > 0)

Berechneter Verlauf der Valenzbandoberkante EV(x)


ND NA und der Leitungsbandunterkante EL(x)

EL(x) EV(x) = –q∙ϕ(x)


EL(x) = –q∙ϕ(x) + Eg

NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration
–q∙Vext, 6

Eg
EV(x)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-12
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Die „Depletion-Näherung“: Verlauf der Bandkanten
Bandkantenverlauf und Fermi-Verteilung in einem E
symmetrischen, abrupten pn-Übergang
Berechneter Verlauf der Valenzbandober-
kante EV(x) und der Leitungsbandunterkan-
te EL(x)
ND NA
NA ≡ Akzeptorkonzentration
ND ≡ Donatorkonzentration

EL(x)
EF

Eg
EV(x)
-ln 0 lp
fF(E, T)
Mikroelektronik II (ME II) 0 ½ 1
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-13
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
Herleitung der Kennlinie: Berechnung des Diffusionsstromes

100 20
normierte Stromdichte j / jS

normierte Stromdichte j / jS
10
10

1 0

Flussbereich Sperrbereich Fluss-


bereich
0,1 -10
0 2,5 5 -10 -7,5 -5 -2,5 0 2,5 5
normierte Spannung q∙Vext/(kB∙T) normierte Spannung q∙Vext/(kB∙T)
Normierte I(U)-Kennlinie eines abrupten pn-Übergangs: Flussbereich in halblogarithmischer
Auftragung (links); Fluss- und Sperrbereich in linearer Auftragung (rechts)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-14
Die abrupte (a)symmetrische pn-Diode
1939: Erfindung der Spitzen-Diode durch W. Schottky – Die erste „echte“ pn-Diode

Siemens & Halske, Berlin, Deutschland


Walter Schottky (*23.07.1886 in Zürich, †04.03.1976 in
Pretzfeld, deutscher Physiker und Elektrotechniker)

Typische Germanium-Spitzendiode im
Glasgehäuse für bis etwa 1 GHz
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-15
Herstellung von pn-Übergängen
Anlagenkonzepte zur Herstellung von Diffusionsprofilen

Diffusionsofens (Horizontalofen)
Schematische Darstellung eines
Vertikaler Ofen
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-17
Herstellung von pn-Übergängen
Das Verfahren der lokalen Díffusion

Dicke einer Oxidmaske gegen Diffusion


als Funktion von Zeit und Temperatur

Zweidimensionale Störstellenverteilung
am Rand einer maskierenden Schicht

Maskenkonzept für die


lokale Diffusion
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-18
Herstellung von pn-Übergängen
1954: Patent zur Ionenimplantation – I2
William Bradford Shockley (*13.02.1910 in London,

02.04.1957, US-Patentnum-mer 2787564)


Bombardment“ von W. Schockley (beantragt: 29.10.1954, erteilt:
Patentschrift
Schematische Zeichnung einer Implantationsanlage aus der
†12.08.1989 in Stanford, US-amerikanischer Physiker,
Nobelpreis für Physik 1956)

„Forming Semiconductive Devices by Ionic


Target-Kammer einer modernen
Implantationsanlage
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-19
Herstellung von pn-Übergängen
I2-Profil und Reichweite von Ionen

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-20
Herstellung von pn-Übergängen
1959: Beginn der Planartechnologie
Jean Amédée Hoerni (*26.09.1924 in Genf, †12.01.1997
in Seattle, Washington, USA, schweizer Physiker und
Mathematiker)

Gehäuster Silizium-
npn-Transistor

Erster planarer Transistor von Fairchild aus Silizium


(Durchmesser 0,75 mm, hergestellt mittels selekti-
ver Dotierung durch eine Oxidmaske): Dotierprofil
(unten links), schematische Zeichnung (unten
rechts), Draufsicht (oben rechts)

Fairchild,
Mountain View, CA,
USA

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-21
Herstellung von pn-Übergängen
Molekularstrahlepitaxie – MBE
Typische Form einer epitaxischen Verwachsung von Cumengeit
(tetragonale Pyramiden) auf Boleit-Würfeln

MBE-Systems
mit einer Silizium-Quelle eines
Elektronenstrahlverdampfer (ESV)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-22
Herstellung von pn-Übergängen
MBE-Dotierprofile in einem realen pn-Übergang

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-23
Kapitel 3

Der Schottky-Kontakt

Mikroelektronik II (ME II) Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Pfaffenwaldring 47
Folie 8-24
Dr. Michael Oehme | www.iht.uni-stuttgart.de
Metalle & metallische Leitfähigkeit
Elemente des periodischen Systems, die Metalle bilden
Leichtmetalle (ρ < 5 g/cm³)
Schwermetalle (ρ < 10 g/cm³)
Schwermetalle (ρ > 10 g/cm³)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-27
Metalle & metallische Leitfähigkeit
Eigenschaften der Metalle
Charakteristika der Metalle
1. Hohe elektrische Leitfähigkeit,
die mit steigender Temperatur
abnimmt,
2. Hohe Wärmeleitfähigkeit,
3. Duktilität (Verformbarkeit,
Schmiedbarkeit)
4. Metallischer Glanz
(Spiegelglanz).,
5. Rost.

Mikroelektronik II (ME II) v. l. n. r.: Gallium, Kupfer, Gold, Eisen


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-28
Metalle & metallische Leitfähigkeit
Das Fermi-Gas: Brownsche Molekularbewegung und Drift

𝕰𝕰

a) Thermische Bewegung (Brownsche Molekularbewegung) der Elektronen des Fermi-Gases ohne


Feld (𝔈𝔈 = 0, 𝑇𝑇 ≠ 0) und b) Drift thermischer Elektronen in einem elektrischen Feld (𝔈𝔈 ≠ 0, 𝑇𝑇 ≠ 0)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-30
Metalle & metallische Leitfähigkeit
Der Metall/Metall-Übergang
Vergleich der Zustände der Fermi-Gase zweier Metalle bei T > 0 K
E E

EVakuum

ΦM1 ΦM2
|∆ΦM|
EF, M1
EF, M2

DM1(E) DM2(E)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-8
*) RLZ: Raumladungszone

Metalle & metallische Leitfähigkeit


Der Metall/Metall-Übergang
Situation in einem Metall/Metall-Übergang nach dem Einsetzen der Ladungsträger-
diffusion
Elektronen des Fermi-

Elektronen des Fermi-


Gases im Metall 1

Gases im Metall 2

Φ𝑀𝑀𝑀 < Φ𝑀𝑀2 ⟹ Diffusion der


Elektronen von M1 nach M2
Mikroelektronik II (ME II) positive RLZ* negative RLZ
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-10
Metalle & metallische Leitfähigkeit
Thermoelektrizität
Jean Charles Athanase Peltier (*22.02.1785, Ham (Somme),
†27.10.1845, Paris, französischer Physiker)

Durch den Seebeck-Effekt entsteht in einem Stromkreis aus zwei verschiedenen


elektrischen Leitern bei einer Temperaturdifferenz zwischen den Kontaktstellen ei-
ne kleine elektrische Spannung. Beim Peltier-Effekt liegen gegenüber dem See-
beck-Effekt umgekehrte Verhältnisse vor – ein elektrischer Stromfluss bewirkt ei-
ne Änderung des Wärmetransportes.

Thomas Johann Seebeck (*29.03.1770, Reval


(heute Tallinn), †10.12.1831, Berlin, deutsch-
baltischer Physiker)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-11
*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.
**) RLZ: Raumladungszone

Schottky-Diode
Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode negativ geladenes
Zentrum (Q = -q)
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher

Situation in einem Metall/n-Typ-Halbleiter-


Übergang bei T > 0 K nach Einsetzen der
Physiker und Elektrotechniker)

Ladungsträgerdiffusion EL *

EV

ortsfestes, positiv geladenes


Zentrum (Q = +q)

positive RLZ**
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme negativ geladene Flächenladungsdichte (σ-)
Folie 8-6
Schottky-Diode
Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode
Höhe der Barriere für Elektronen:
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,

ΦMHL = ΦM – ΦHL (HL → M)


†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher
Physiker und Elektrotechniker)

Φ0 = ΦM – Ξ (M → HL)
Vakuumniveau
q⋅ΦM q⋅ΦHL
EL
EF, n-HL q⋅ΦMHL
q⋅Φ0 q⋅Φ0
EL
EF, M EF
EV

EV
Metall n-Typ-HL Metall n-Typ-HL
Banddiagramm eines Metalls (M) und ei- Banddiagramm nach dem Kontakt
nes n-Typ-Halbleiters (HL) vor dem Kon- (n-Typ-Halbleiter-Schottky-Kontakt)
takt

Banddiagramm einer Schottky-Diode mit


einer n-Typ-Halbleiterelektrode
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-7
Schottky-Diode
Schottky-Diode mit p-Typ-Halbleiterelektrode
Höhe der Barriere für Löcher:
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,

|ΦMHL| = |ΦM – ΦHL| (HL → M)


†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher
Physiker und Elektrotechniker)

|Φ0|= |ΦM – (Ξ + EG)| (M → HL)


Vakuumniveau

q⋅ΦM q⋅(Ξ + EG) q⋅Ξ q⋅ΦHL


EL

EL
EF, M EF
q⋅|Φ0| q⋅|Φ0| EV
EF, p-HL q⋅|ΦMHL|
EV
Metall p-Typ-HL Metall p-Typ-HL
Banddiagramm eines Metalls (M) und ei- Banddiagramm nach dem Kontakt
nes p-Typ-Halbleiters (p-HL) vor dem (p-Typ-Halbleiter-Schottky-Kontakt)
Kontakt

Banddiagramm einer Schottky-Diode mit


einer p-Typ-Halbleiterelektrode
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-8
*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.
**) RLZ: Raumladungszone

Schottky-Diode
Schottky-Diode mit p-Typ-Halbleiterelektrode positiv geladenes
Zentrum (Q = +q)
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher

Situation in einem Metall/p-Typ-Halbleiter-


Übergang bei T > 0 K nach Einsetzen der
Physiker und Elektrotechniker)

Ladungsträgerdiffusion EL *

EV

ortsfestes, negativ geladenes


Zentrum (Q = -q)

negative RLZ**
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme positive geladene Flächenladungsdichte (σ+)
Folie 8-12
Schottky-Diode
I(U)-Charakteristik einer Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode
q⋅(ΦMHL – Φ(U)) < q⋅ΦMHL

n-Typ-Halbleiterelektrode unter Spannung


Banddiagramm einer Schottky-Diode mit einer
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher

q⋅(ΦMHL – Φ(U)) = q⋅ΦMHL EL


Physiker und Elektrotechniker)

q⋅Φ0 q⋅Φ0
EL EF, n-HL
EF EF, M EF, i-HL
EF, i-HL

EV
+ - EV

q⋅(ΦMHL – Φ(U)) < 0


q⋅(ΦMHL – Φ(U)) = 0 EL
EL EF, n-HL
EF, n-HL
q⋅Φ0 q⋅Φ0 EF, i-HL
EF, i-HL

-
EV
- EV
+

+
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-14
Schottky-Diode
I(U)-Charakteristik einer Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode

n-Typ-Halbleiterelektrode unter Spannung


Banddiagramm einer Schottky-Diode mit einer
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher

q⋅(ΦMHL – Φ(U)) = q⋅ΦMHL


Physiker und Elektrotechniker)

q⋅Φ0
EL
EF
EF, i-HL

EV
q⋅Φ0 q⋅(ΦMHL – Φ(U)) > q⋅ΦMHL
EF, M EL
EF, n-HL
EF, i-HL

- + EV

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-15
Schottky-Diode
I(U)-Charakteristik einer Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode

n-Typ-Halbleiterelektrode unter Spannung


Banddiagramm einer Schottky-Diode mit einer
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher
Physiker und Elektrotechniker)

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-16
Schottky-Diode
I(U)-Charakteristik einer Schottky-Diode mit n-Typ-Halbleiterelektrode

n-Typ-Halbleiterelektrode unter Spannung


Banddiagramm einer Schottky-Diode mit einer
Walter Schottky (*23.07.1886, Zürich,
†04.03.1976, Pretzfeld, deutscher

q⋅(ΦMHL – Φ(U)) = q⋅ΦMHL


Physiker und Elektrotechniker)

q⋅Φ0
EL
EF
EF, i-HL

EV
q⋅Φ0 Lawinen-
durchbruch
EF, M
Tunnel-
durchbruch
q⋅(ΦMHL – Φ(U)) > q⋅ΦMHL
- EL
EF, n-HL
EF, i-HL

EV

+
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-17
Ohmsche Kontakte
Einfluss hoher n-Typ-Dotierungen auf das Leitungsband

3 16 18 3 20 3
ND = 10 /cm N D = 10 /cm N D = 10 /cm

WD

2
𝑁𝑁 𝑁𝑁
𝐸𝐸𝐺𝐺 (𝑁𝑁) = 6,92 𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚 � ln + ln + 0,5
1,3 � 1017 𝑐𝑐𝑚𝑚−3 1,3 � 1017 𝑐𝑐𝑚𝑚−3

Sehr hohe Dotierungen führen


zum „Bandgap Narrowing“.
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Folie 8-23
Ohmsche Kontakte
Schottky-Dioden vs. ohmsche Kontakte
Walter Schottky (*23.07.1886 in Zürich, †04.03.1976 in
Pretzfeld, deutscher Physiker und Elektrotechniker)

q⋅ΦMHL
q⋅Φ0
EL
EF
EF, i-HL

EV
Halbleiter-Schottky-Kontaktes
Banddiagramm eines n-Typ-
Metall n-Typ-HL
Ohmscher Tunnel-
q⋅Φ0 durchgang

EF
EL
EF, i-HL Reflexion an und Durchtunneln einer Potential-
barriere durch ein Elektron-Wellenpaket. Ein
EV Teil des Wellenpaketes geht durch die Barriere
hindurch, was nach der klassischen Physik
Metall n++-Typ-HL nicht möglich wäre.
(entartet)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Ohmsche Kontakte
Der quantenmechanische Tunneleffekt
Der Tunneleffekt ist der quantenmechanische Effekt, der Teilchen die Überwindung endli-
cher Potentialbarrieren erlaubt, welche nach den Vorstellungen der klassischen Physik für
diese Teilchen unüberwindbar wären.
Abhängigkeit der Tunnelwahrscheinlichkeit |T(G)|2 vom Gamow-Faktor (G):
George Anthony Gamow (*04.03.1904 in Odessa, †19.08.1968 in
Boulder, Colorado, russisch-amerikanischer Physiker) 𝐸𝐸𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝 (𝑥𝑥)
𝐵𝐵𝑟𝑟
2 � 𝑚𝑚 𝑚𝑚0
𝐺𝐺 = � � 𝐸𝐸𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝 (𝑥𝑥) − 𝐸𝐸𝑔𝑔𝑔𝑔𝑔𝑔 𝑑𝑑𝑥𝑥
ℏ2
−𝐵𝐵𝑙𝑙

𝑎𝑎
2
2 � 𝑚𝑚
= � � 𝑚𝑚0 − 𝐸𝐸𝑔𝑔𝑔𝑔𝑔𝑔 𝑑𝑑𝑥𝑥
ℏ2
𝑎𝑎

2
2
𝑇𝑇 𝐺𝐺 = 𝑚𝑚 −2�𝐺𝐺
𝑎𝑎 𝑎𝑎

Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
2 2
Ohmsche Kontakte
MISFET: Inversionskanal bei eingeschaltetem Gate
RLZ-(+) p(n)-Typ Silizium p++(n++)-Typ Silizium SiO2
RLZ+(-) n(p)-Typ Silizium n++(p++)-Typ Silizium Aluminium

VS = 0 V |VG – VT| > 0 V VD = 0 V


(GND) (GND)

Source- Gate-Elektrode Drain-


Kontakt Kontakt

Source Drain

Body

Rückseitenelektrode

Mikroelektronik II (ME II) VB = 0 V (GND)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Ohmsche Kontakte
MISFET: Ersatzschaltbild mit eingeschaltetem Gate
RLZ-(+) p(n)-Typ Silizium p++(n++)-Typ Silizium SiO2
RLZ+(-) n(p)-Typ Silizium n++(p++)-Typ Silizium Aluminium

VS = 0 V |VG – VT| > 0 V VD = 0 V


(GND) (GND)

Gate-Elektrode

Source Drain

Body

Mikroelektronik II (ME II) VB = 0 V (GND)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Kapitel 4

Der Bipolartransistor

Mikroelektronik II (ME II) Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Pfaffenwaldring 47
Dr. Michael Oehme | www.iht.uni-stuttgart.de
Der Transistor: Eine kurze Reise durch die Geschichte
1941: Die Z3 – Der erste programmierbare Computer der Welt
Konrad Ernst Otto Zuse (*22.06.1910, Berlin-Wilmersdorf; †18.12.1995,
Hünfeld bei Fulda, deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer)

Die Z1 (Original und Replik)

Z3 (oben) & Z4 (links)

Speichereinheit
einer Z4

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Transistor: Eine kurze Reise durch die Geschichte
1948: Findung des Bipolartransistors
William Bradford Shockley (*13.02.1910, London, †12.08.1989, Stanford, US-
amerikanischer Physiker, Nobelpreis für Physik 1956)
John Bardeen (*23.05.1908, Madison, Wisconsin, †30.01.1991, Boston,
US-amerikanischer Physiker, Nobelpreis für Physik 1956 und 1972)

Wollten eigentlich einen


Feldeffekttransistor bauen!

Walter Houser Brattain (*10.02.1902, Amoy,


Kaiserreich China, †13.10.1987, Seattle,
Washington, US-amerikanischer Physiker, Schematische Zeichnung eines Bipolartransistors aus der
Nobelpreis für Physik 1956) Patentschrift „Circuit element utilizing semiconductive ma-
terials“ von W. Shockley (erteilt: 23.12.1952, CAD-Patent-
Mikroelektronik II (ME II) nummer 489134)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Schematischer Aufbau

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Schaltsymbole und Beschaltung
npn-Transistor Basisschaltung
(E/A*: E/K)
C E C
Emitter Kollektor
n+ p n
B
B B
Emitterschaltung
E C (E/A*: B/K)
Basis
B
pnp-Transistor
C
Emitter Kollektor
E E
p+ n p
B Kollektorschaltung
E (E/A*: B/E)
B
E
Basis
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme C C
Der Bipolartransistor
Kennlinienfelder des npn-Bipolartransistors

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Betriebszustände eine npn-Bipolartransistors in Emitterschaltung
Sperrbreich bzw. Sperrbetrieb (engl. reverse region bzw. cut-off region)

n+ p n
Emitter Kollektor
(UE = 0 V) (UCE > 0 V)

Basis
(UB < 0 V)

Minoritätsladungsträgerverteilung in der Basis im Sperrbetrieb


(beide pn-Übergänge sind gesperrt). Der Transistor verhält sich
wie ein offener Schalter.

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Betriebszustände eine npn-Bipolartransistors in Emitterschaltung
Verstärkungsbereich bzw. Normalbetrieb (engl. forward-active region)

n+ p n
Emitter Kollektor
(UE = 0 V) (UCE > 0 V)

Basis
(0 V < UB < UCE)

Minoritätsladungsträgerverteilung in der Basis im Normalbe-


trieb (der EB-Übergang ist in Flusspolung, der BC-Übergang ist
in Sperrpolung). Der Transistor verhalt sich als Verstärker.

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Betriebszustände eine npn-Bipolartransistors in Emitterschaltung
Sättigungsbereich bzw. Sättigungsbetrieb (engl. saturation)

n+ p n
Emitter Kollektor
(UE = 0 V) (UCE > 0 V)

Basis
(UB > UCE)

Minoritätsladungsträgerverteilung in der Basis im Sättigungsbe-


trieb (beide pn-Übergänge sind geöffnet). Der Transistor ver-
hält sich wie ein geschlossener Schalter. Es findet Rückinjek-
tion von Minoritäten aus dem Kollektor statt.
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Bandstruktur und Grundverschaltung eines npn-Bipolartransistors
ohne Vorspannung Basisschaltung
(E/A*: E/K)
E C
q⋅UD

q⋅UD
B B
Emitterschaltung
mit Vorspannung (UEB < 0V, UEB > 0V) C (E/A*: B/K)
B
q⋅(UD +UEB)

E E
q⋅(UD +UCB) Kollektorschaltung
E (E/A*: B/E)
B
Emitter Basis Kollektor
(n-dotiert) (p-dotiert) (n-dotiert)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme C C
Der Bipolartransistor
npn-Bipolartransistor in Basisschaltung
Emitter Basis Kollektor
n+ p n

RL IE (< 0) IC (> 0)

UEB (< 0) UCB (> 0)


Elektronenstrom
IB (> 0)
Löcherstrom
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
npn-Bipolartransistor in Basisschaltung
Emitter Basis Kollektor
p+ n p

RL IE (> 0) IC (< 0)

UEB (> 0) UCB (< 0)


Elektronenstrom
IB (< 0)
Löcherstrom
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Stromverstärkung in der Basisschaltung
Emitter Basis Kollektor
Durch Rekombinations- und Generationsvorgänge in der
n+ p n neutralen Basis resultierender Konzentrationsgradient der

αT
Minoritätsladungsträger (w gibt die effektive Basis-weite an)
IE αE IC

IB
Elektronenstrom
Löcherstrom

IC = α0 ⋅ IE = αE ⋅ αT ⋅ IE

αE ≡ Emitterwirksamkeit (Löcherstrom über die Basis-Emitter-Diode)


αT ≡ Transportfaktor (Rekombination in der Basis)
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Kennlinienfelder des npn-Bipolartransistors in der Basisschaltung

Eingangskennlinienfeld Ausgangskennlinienfelder
-IE
IC IC

-UEB = konst.
-IE = konst.
ICS
ICB0
-UEB UCB UCB
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Kennlinienfelder des npn-Bipolartransistors in der Basisschaltung

Die Spannungsverstärkung steigt proportional mit RL,


Verstärkungen >> 1 sind möglich.
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
npn-Bipolartransistor in der Emitterschaltung
IC
IB

Kollektor n

UBE UCE
Basis p IE
RL

Emitter n+
Stromverstärkung in Emitterschaltung:
IC
IC IC IE α
β0 = = = = 0
IB IE − IC 1− IC 1− α0
Elektronenstrom IE
Löcherstrom
Mikroelektronik II (ME II)
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Der Bipolartransistor
Der Fototransistor

Links: Schemazeichnung eines Fototransistors; rechts: Fotografie eines Fototransistors (quadratischer Silizium-Chip in der Mitte) mit he-
rausgeführter Basis (Ringstruktur, Bonddraht führt nach rechts). Emitteranschluss mit Bonddraht nach unten, Kollektoranschluss durch
Montage zum Gehäuse

Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme
Kapitel 5

Der MIS-Varaktor

Mikroelektronik II (ME II) Mikroelektronik II (ME II)


Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Pfaffenwaldring 47
Dr. Michael Oehme | www.iht.uni-stuttgart.de
Das Bändermodell für Isolatoren der Halbleitertechnologie
Auswahl relevanter Isolatoren der Halbleitertechnologie
Siliziumdioxid
Das grundlegende Strukturelement der verschie-
denen SiO2-Kristallstrukturen ist ein Tetraeder,
bei dem ein Si-Atom von vier O-Atomen umge-
ben ist.
Hafnium(IV)-oxid

Reiner Quarz (Bergkristall)

Aluminiumoxid
Mikroelektronik II (ME II) Im technischen Bereich wird Aluminiumoxid
Universität Stuttgart | Institut für Halbleitertechnik | Dr. Michael Oehme als Elektrokorund (ELK) bezeichnet.
Das Bändermodell für Isolatoren der Halbleitertechnologie
Kovalente Bindung in Halbleitermaterialien

E E E 1
𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇

lim 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐹𝐹𝐹𝐹 (𝐸𝐸)


𝑇𝑇→0
𝐷𝐷𝑛𝑛 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝐿𝐿
1, 𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤 𝐸𝐸 ≤ 𝐹𝐹𝐹𝐹
𝐹𝐹𝐹𝐹 𝐸𝐸 = �
𝐸𝐸𝐺𝐺,𝐻𝐻𝐿𝐿 @𝑅𝑅𝑇𝑇 < 3 𝑤𝑤𝑒𝑒 0, 𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤𝑤 𝐸𝐸 > 𝐹𝐹𝐹𝐹
EF

𝐷𝐷𝑝𝑝 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝑉𝑉

EF

x D(E) F(E)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Das Bändermodell für Isolatoren der Halbleitertechnologie
Kovalente Bindung in Halbleitermaterialien

E E 1
𝑤𝑤� = � 𝐷𝐷𝑛𝑛 𝐸𝐸 � 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇)𝑑𝑑𝐸𝐸E 𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) =
𝑇𝑇>0𝐾𝐾 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
𝐸𝐸𝐿𝐿 1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇

𝑝𝑝� = � 𝐷𝐷𝑝𝑝 𝐸𝐸 � (1 − 𝑓𝑓𝐹𝐹 𝐸𝐸, 𝑇𝑇 )𝑑𝑑𝐸𝐸


𝐸𝐸𝐺𝐺,𝐻𝐻𝐿𝐿 @𝑅𝑅𝑇𝑇 < 3 𝑤𝑤𝑒𝑒 𝑇𝑇>0𝐾𝐾
𝐸𝐸𝑉𝑉
EF

x D(E) F(E)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Das Bändermodell für Isolatoren der Halbleitertechnologie
Kovalente Bindung in Isolatoren

E E E 1
𝑓𝑓𝐹𝐹 (𝐸𝐸, 𝑇𝑇) = 𝐸𝐸−𝐸𝐸𝐹𝐹
1 + 𝑤𝑤 𝑘𝑘𝐵𝐵 �𝑇𝑇

𝐷𝐷𝑛𝑛 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝐿𝐿


𝐸𝐸𝐺𝐺,𝐼𝐼 @𝑅𝑅𝑇𝑇 > 3 𝑤𝑤𝑒𝑒

EF

𝐷𝐷𝑝𝑝 (𝐸𝐸) ∝ 𝐸𝐸 − 𝐸𝐸𝑉𝑉

EF
D(E) F(E)
Mikroelektronik II (ME II) 0 1
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Definition eines idealen MIS-Varaktors
Banddiagramm des idealen MIS-Varaktors ohne externe Spannung
Der ideale MIS-Varaktor ist über den sogenannten Flachbandzustand definiert (ΦMHL = ΦM – ΦHL = 0).
Darüber hinaus ist der Isolator ladungsfrei und es fließen keine Leckströme durch den Isolator.

Vakuumniveau Vakuumniveau
q⋅Ξi q⋅Ξi
q⋅ΦM q⋅Ξ q⋅ΦHL q⋅ΦM q⋅Ξ q⋅ΦHL

q⋅ΦB
EL EL
q⋅ΦB
EF
q⋅ΨB
EF, i-HL EF, i-HL
q⋅ΨB
EF
EV EV
Metall n-Typ-HL Metall p-Typ-HL
d d
Isolator Isolator
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Definition eines idealen MIS-Varaktors
Banddiagramm des idealen MIS-Varaktors mit Spannung
Bei Anlegen einer negativen Spannung V werden
Löcher zur Grenzfläche p-Typ-Halbleiter/Isolator
gezogen (Akkumulation), und es bildet sich eine
EF, M positiv geladene Raumladungszone (RLZ).
Akkumulation

EL

Kanal
V<0
EF, i-HL EL
EF, p-HL
EF, i-HL
EV
EF, p-HL

Inversion
EV
RLZ V>0
EF, M RLZ

Bei Anlegen einer positiven Spannung V


werden Elektronen zur Grenzfläche p-Typ-
Halbleiter/Isolator gezogen (Inversion),
und es bilden sich ein quasi zweidimen-
sionaler Elektronenkanal und eine nega-
Mikroelektronik II (ME II) tiv geladene Raumladungszone.
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*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.

Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung Jedes Schließen eines Loches macht eine
negative Akzeptorladung „sichtbar“, zu der eine
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode Spiegelladung auf der Metallseite gehört.

EL *

EV

VG GND
MIS-Kapazität mit externer Spannung (VG > 0 V)
Mikroelektronik II (ME II) T = 300 K, ΨB = ΨS > 0 (starke Verarmung)
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*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.

Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung


Durch Generation von Elektron-Loch-Paaren
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode und deren Trennung im elektrischen Feld
erzeugte (freie) Elektronen

EL *

EV

VG GND
MIS-Kapazität mit externer Spannung (VG > 0 V)
Mikroelektronik II (ME II) T = 300 K, 2∙ΨB = ΨS > ΨB > 0 (starke Inversion)
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*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.

Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung


Erzeugung eines freien Lochs durch
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode Besetzung des Akzeptorzustandes

EL *

EV

VG GND
MIS-Kapazität ohne externer Spannung (VG = 0 V)
Mikroelektronik II (ME II) T = 300 K, ΨB > ΨS = 0 (Flachbandzustand)
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*) Die auftretende Bandverbiegung wird nicht dargestellt.

Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung


Durch Generation von Elektron-Loch-Paaren
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode und deren Trennung im elektrischen Feld
erzeugte freie Löcher

EL *

EV

VG GND
MIS-Kapazität mit externer Spannung (VG < 0 V)
Mikroelektronik II (ME II) T = 300 K, ΨS < 0 (Akkumulation)
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Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS = 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨB
EF, p-HL
EV

x
ΨS

ϕ(x)
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Folie 5-12
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS > 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨS q⋅ΨB
• ΨB > ΨS > 0: Elektrische Feldlinien dringen in den
EF, p-HL
Halbleiter ein, die Bänder biegen sich nach unten.
EV
Elektronen fließen im Valenzband zur Grenzfläche, d.
h. Löcher werden über Drift und Diffusion von der
Grenzfläche wegtransportiert. Zusätzlich durch Gene-
x=0 ration erzeugte Elektronen fließen zur Grenzfläche
ϕ(0) = 0 und rekombinieren mit noch vorhandenen Löchern; die
x zeitgleich generierten Löcher werden ebenfalls von
ΨS der Grenzfläche wegtransportiert (schwache Verar-
mung).

ϕ(x)
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Folie 5-13
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS > 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨS q⋅ΨB
• ΨB > ΨS > 0: Schwache Verarmung
EF, p-HL
• ΨB = ΨS: An der Grenzfläche p-Typ-Halbleiter/Isolator
EV
gilt Ei = EF, damit beträgt die Konzentration der La-
dungsträger an der Grenzfläche ni (für Si z. B. würde
ni = 1⋅1010 cm-3 gelten). Es bildet sich im p-Typ-Halb-
x=0 leiter eine Raumladungszone aus ortsfesten negativen
ϕ(0) = 0 Akzeptorladungen. Die Raumladungszone ist in erster
x Näherung frei von freien Ladungsträgern (intrinsischer
Zustand = starke Verarmung)
ΨB = ΨS

ϕ(x)
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Folie 5-14
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS > 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨS q⋅ΨB
• ΨB > ΨS > 0: Schwache Verarmung
EF, p-HL
• ΨB = ΨS: Starke Verarmung
EV
• ΨB < ΨS: Durch Generation erzeugte Elektronen flie-
ßen zur Grenzfläche und verleiben an der Grenzfläche
zum Isolator als freie Ladungen, die zeitgleich gene-
x=0 rierten Löcher werden von der Grenzfläche über Drift
xd ϕ(0) = 0 und Diffusion von der Grenzfläche wegtransportiert, d.
x h. Elektronen fließen im Valenzband zur Grenzfläche
(schwache Inversion)
ΨB
ΨS

ϕ(x)
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Folie 5-15
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS > 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨS q⋅ΨB
• ΨB > ΨS > 0: Schwache Verarmung
EF, p-HL
• ΨB = ΨS: Starke Verarmung
EV
• ΨB < ΨS: Schwache Inversion
• ΨS = 2⋅ΨB: Starke Inversion an der Grenzfläche, EF
liegt nun um q⋅ΨB über Ei (An der Grenzfläche befin-
x=0 den sich nun so viele freie Elektronen, wie sich im
xd ϕ(0) = 0 spannungslosen Fall freie Löcher an der Grenzfläche
x befinden.)
ΨB

ΨS
ϕ(x)
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Folie 5-16
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS = 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨB
EF, p-HL
EV

x
ΨS

ϕ(x)
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Folie 5-17
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

q⋅ΨS
VG = VIsolator + ΨS < 0 V
EF, i-HL • ΨS < 0: Im Valenzband des p-Typ-Halbleiters werden
weitere freie Löcher an die Grenzfläche gezogen, d. h.
EF, p-HL
Elektronen werden im Valenzband über Drift und Dif-
EV
fusion von der Grenzfläche wegtransportiert (Akkumu-
lation)

x=0
ΨS ϕ(0) = 0
x

ϕ(x)
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Folie 5-18
Zustände eines MIS-Varaktors unter Spannung
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
E(x) Spannung der starken Inversion:
EL Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB

VG = VIsolator + ΨS > 0 V
EF, i-HL • ΨB > ΨS = 0: Flachbandzustand
q⋅ΨS q⋅ΨB
• ΨB > ΨS > 0: Schwache Verarmung
EF, p-HL
• ΨB = ΨS: Starke Verarmung
EV
• ΨB < ΨS: Durch Generation erzeugte Elektronen flie-
ßen zur Grenzfläche und verleiben an der Grenzfläche
zum Isolator als freie Ladungen, die zeitgleich gene-
x=0 rierten Löcher werden von der Grenzfläche über Drift
xd ϕ(0) = 0 und Diffusion von der Grenzfläche wegtransportiert, d.
x h. Elektronen fließen im Valenzband zur Grenzfläche
(schwache Inversion)
ΨB
ΨS

ϕ(x)
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Folie 5-20
Starke Inversion und Schwellwertspannung eines MISFETs
MIS-Varaktor mit p-Typ-Halbleiterelektrode
EL Schwellwertspannung eines MISFETs:
VT = Vstarke Inversion = VIsolator + 2·ΨB
EF, i-HL
EF, p-HL
EV
q⋅V
Für die Grenzflächenladungen an beiden Seiten des MIS-Varaktors
EF, M
gilt im Falle starker Inversion: −𝜎𝜎𝑝𝑝−𝑇𝑇𝑇𝑇𝑝𝑝 𝐻𝐻𝐻𝐻 = − 𝜎𝜎𝐾𝐾 + 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐴𝐴 � 𝑥𝑥𝑑𝑑 und
(„Depletion“-Näherung) 𝜎𝜎𝑀𝑀 = 𝜎𝜎𝑝𝑝−𝑇𝑇𝑇𝑇𝑝𝑝 𝐻𝐻𝐻𝐻 . Mit einer geeigneten Ab-
-σK schätzung für die Kanalladung −𝜎𝜎𝐾𝐾 ergibt sich:

𝑑𝑑𝐼𝐼 2 𝑁𝑁𝐷𝐷 𝑁𝑁𝐷𝐷


𝑉𝑉𝑇𝑇 ≈ − � 2 � 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐷𝐷 3 + 𝜀𝜀2 � 𝛽𝛽 � 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐷𝐷 � ln − 𝛽𝛽 � ln
x 𝜀𝜀1 𝑛𝑛𝑖𝑖 𝑛𝑛𝑖𝑖
-q⋅NA⋅xd
𝑑𝑑𝐼𝐼 2 𝑁𝑁𝐴𝐴 𝑁𝑁𝐴𝐴
+σM 𝑉𝑉𝑇𝑇 ≈ � 2 � 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐴𝐴 3 + 𝜀𝜀2 � 𝛽𝛽 � 𝑞𝑞 � 𝑁𝑁𝐴𝐴 � ln + 𝛽𝛽 � ln
𝜀𝜀1 𝑛𝑛𝑖𝑖 𝑛𝑛𝑖𝑖

2 � 𝑘𝑘𝐵𝐵 � 𝑇𝑇
𝛽𝛽 = 𝜀𝜀1 = 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟,𝐼𝐼 � 𝜀𝜀0 𝜀𝜀2 = 𝜀𝜀𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟𝑟,𝐻𝐻𝐻𝐻 � 𝜀𝜀0
𝑞𝑞
Mikroelektronik II (ME II) ρ(x)
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Folie 5-21

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